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Valeria

Dämonensklavin
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Es geht weiter ♥ Endlich bekommt Valeria ihre Einführung in die Welt der Dämonensklaven und wird von nun an so einiges erleben ;) Wir hoffen, dass ihr uns eure Meinung hinterlasst, von daher: Finger auf die Tastatur und schreibt uns ♥

LG
Azaera Komplett anzeigen

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Ein Nichts

Valeria hielt immer noch Neals rechte Hand umschlossen, als sie durch die Gänge des Palastes eilten.  Die Flügellose war ruhig, ungewöhnlich ruhig wie er fand. Ihre Hand war kalt und schlaff. Auch ihre Schritte waren zögernd. Er hatte das Gefühl, dass sie nur widerwillig mit ihm ging. Der Dämonenmeister biss sich auf die Unterlippe. Er war wütend auf Naicha. Obwohl ihm von Anfang an klar war, dass dies so kommen würde, hatte er nicht wirklich damit gerechnet, dass der Schattenelf sie schon in ihrer ersten Stunde bestrafte. Doch Naicha war unberechenbar und tat stets das, was ihm in den Sinn kam. Neal öffnete mit seiner freien Hand die Tür zu seinem Gemach. Dort steuerte er auf sein Bett zu, auf das er Valeria sanft lotste.  Die Sklavin wirkte wie in eine Starre versetzt. Ihr Blick war leer.

„Valeria?“, fragte er sie vorsichtig und ging vor ihr in die Knie. Er nahm ihre Hände in seine und streichelte diese sanft. „Valeria?“, fragte er sie erneut und seine Stimme klang nun harsch. Plötzlich kam wieder Leben in die Jüngere. Ihre Augen blickten nun direkt in sein Gesicht.

„Was ist passiert?“, fragte sie ihn und schüttelte fassungslos den Kopf. Neal verstand; sie stand unter Schock.

„Naicha hat dich mit seiner Peitsche verletzt. Die Wunde sieht bösartig aus und blutet stark, doch sie wird gut verheilen.“ Dabei zeigte er auf den roten Fleck, der durch den provisorischen Verband sickerte. Valeria löste ihre Hände aus seinen und betastete den in blutgetränkten Stoff.

„Oh Gott!“

Neal lächelte schief. „Es sieht wirklich schlimmer aus als es ist.“ Nach diesen Worten stand er auf und steuerte auf seinen Schreibtisch zu. Aus der Schublade holte er ein kleines hölzernes Kästchen hervor. Mit diesem ging er zu Valeria und auf dem Bett öffnete er es. In diesem lagen mehrere Verbände, eine kleines Gefäß mit einer klaren Flüssigkeit, Watte und ein Klebemittel. Valeria beobachtete Neal aufmerksam.

„Ich verbinde dich jetzt richtig“, erklärte er ihr mit einem galanten Lächeln. Mit einem kleinen Messer trennte er den Verband von ihrem Arm und ließ ihn auf den Boden sinken. Valeria besah sich die Wunde und verzog das Gesicht. Es sah hässlich aus, aber Neal hatte Recht, sie war nicht besonders schlimm. Dann nahm er ein Stück Watte und das Gefäß heraus. Er tunkte ein Ende der Watte in den Behälter, bevor er damit über Valerias Wunde strich. Schlagartig verkrampfte sie sich und umklammerte instinktiv Neals linken Oberarm. Es schmerzte höllisch. Neal hob seine linke Augenbraue.

„Was hast du?“

„Es brennt wie Feuer! Was ist das?“, antwortete Valeria ihm und unterdrückte einen Fluch.

Neal grinste. „Das ist eine desinfizierende Lösung. Sie ist dafür da, dass deine Wunde sich nicht verunreinigt. Wenn sie sich nämlich entzündet, dann könnte es sein, dass man dir den Arm entfernen muss“, erklärte er ihr und wiederholte die Prozedur noch einmal. Diesmal fluchte Valeria und Neal räusperte sich.

„Tut mir leid“, nuschelte Valeria die Entschuldigung.

„Kennst du so etwas in deinem Himmel nicht?“, wechselte Neal nun das Thema.

„Nein. Bei uns gibt es auch nicht so etwas wie Krankheiten. Selten verletzen wir uns, daher haben wir kaum Möglichkeiten bei solchen Vorfällen zu reagieren“, erklärte sie ihm.

„Außer mit Verbannung“, fügte Neal hinzu und seine roten Augen durchbohrten sie.

Valeria wandte ihren Blick von ihm ab. „Es war ein Versehen.“

„Ein Schwerwiegendes.“

Valeria rollte mit den Augen. Sie wollte nicht mehr darüber reden!

„Wir haben auch einen Rat, so wie ihr“, fing Neal nun an, „Er kümmerte sich alles.“

„Gibt es auch solche Fälle wie mich unter den Dämonen?“

Neal schüttelte den Kopf und legte, zu Valerias Glück, das Wattestück zur Seite und schmierte eine weiße Paste auf ihre Wunde. Ein kühlendes Gefühl breitete sich in Valerias Arm aus und sie wurde urplötzlich müde. „Nicht direkt. Der Rat behandelt mehr Probleme die die ganze Gemeinschaft angeht. Wie zum Beispiel die Lebensmittelverteilung, das Beschaffen neuer Wohnungen für die Dämonen und ihre Sklaven, Geldprobleme und noch viele andere Dinge“, erklärte er ihr und verpackte inzwischen die Wunde unter dem Verband. Als er fertig war, schnitt er den Verband ab und verknotete das Ende. „Fertig.“

Valeria betrachtete das Werk. „Danke.“

Neal stand auf und räumte das Kästchen wieder weg.

„Wie viele Mitglieder gibt es in diesem Rat?“, fragte sie nun neugierig. Der Dämonenmeister lächelte. „Vielleicht solltest du Naicha fragen, immerhin ist er ja von nun an dein Lehrer.“

Valeria schnaubte. „Genau. Ich werde ihn fragen, nachdem er mich verletzt hat.“

„Was ist überhaupt passiert?“, fragte der Dämon nun neugierig. Er wusste immer noch nicht, was zwischen ihr und Naicha passiert war.

„Ich war ein wenig … frech?“, versuchte sie das richtige Wort zu finden. Neal überraschte dies nicht wirklich. Er hatte auch nicht erwartet, dass sie sich in ihrer ersten Unterrichtsstunde vorbildlich verhielt.

„Warst du frech oder frech?“, fragte er sie und betonte die Wörter unterschiedlich.

„Eher das Zweite“, gestand sie und lächelte schwach.

„Typisch. Ich hoffe, du hast deine Lektion gelernt. Naicha ist kein so gutmütiges Wesen wie ich. Du solltest ihn nicht zu oft reizen.“

Valeria wollte etwas antworten, aber sie begann lautstark zu gähnen und rieb sich müde die Augen.

„Leg dich hin. Es war ein harter Tag für dich.“

Valeria wollte nicht schlafen, immerhin war es ja noch hell draußen! Doch Neal hatte Recht, der Tag heute war nicht gerade leicht gewesen. Sie hörte auf, gegen den Drang anzukämpfen die Augen offen zu lassen und schlief dann in Neals Bett ein.

 

Naicha zog die Augenbrauen hoch. „Du möchtest mehr über den Rat erfahren?“, fragte er sie und spielte geistabwesend mit seiner Peitsche.

Valeria, die am Rand des Brunnens saß, nickte. „Ja. Das möchte ich.“

Naicha legte den Kopf leicht schief. „Es ist schwer das zu erklären. Du solltest dir den Rat lieber selbst ansehen.“

Valeria rümpfte die Nase. Von wegen Naicha würde ihr die Fragen beantworten!

„Ich kann dir aber etwas anderes erklären, wenn du willst“, sprach der Schattenelf nun zu ihr.

Valeria nickte schließlich. Besser als nichts.

Naicha räusperte sich: „Es gibt vier verschiedene Ränge unter den Sklaven: Rang Null, Rang Eins, Rang Zwei, Rang Drei und Rang Vier. Weißt du davon?“

„Nein. Neal hat zwar so etwas erwähnt, doch er ist nicht genauer darauf eingegangen.“

Der Elf hob die Stimme und begann: „Rang Null ist das, was du verkörperst: Ein Nichts und Niemand.“ Dabei sah er Valeria spöttisch an. Die Engelsfrau aber hielt seinem Blick stand. Sie wusste was sie war, das brauchte er ihr nicht zu sagen.

„Rang Eins trägt den Namen ‚Niederes Wesen‘. Du wirst offiziell als Sklavin anerkannt und darfst nicht mehr mit deinem Namen angesprochen werden, egal ob es deinMeister ist oder nicht. Dazu darfst du dir mit deinem Meister zusammen einen Edelstein aussuchen, der deine dunklen Fähigkeiten fördern soll. Rang Zwei bedeutet, dass du eine Bürgerliche bist. Du genießt mehr Privilegien und dein Meister darf dir teure Kleidung schenken. Die natürlich seinen Geschmack trifft. Bei  Rang Drei wird man dich als Mächtiges Wesen bezeichnen. Du darfst ohne Neal überall hin und auch niedere Sklaven gehorchen dir. Rang Vier  ist der Höchste von allen. Du bist dadurch eine Königliche und kannst dir von nun auch selbst einen Sklaven zulegen. Du kannst die Freiheit erhalten, wenn Neal dies wünscht und alles, was du von ihm erlernt hast, darfst du an andere weitergeben.“

Valeria hatte ihm aufmerksam zugehört. „Welchen Rang bekleidet Ihr?“, fragte sie ihn nun direkt.

Naicha lächelte böse. „Rang Vier. Aber ich wurde schon vor langer, langer Zeit freigestellt.“

Eigentlich hätte sie sich das denken können. Naicha lächelte immer noch.

„Wie kann ich auf Rang Eins aufsteigen?“

Naicha grinste nun. „Das kommt ganz darauf an, wie du dich anstellst. Wenn du mir gehorchst und alles tust was Neal von dir verlangt, dann lass ich dich aufsteigen.“

„Hört sich ganz einfach an.“

Der Elf verkniff sich nun ein Lachen. „Ich werde es dir nicht leicht machen, Himmelsbrut.“

Valeria nahm plötzlich Hufschritte war und vergaß Naichas harte Worte. Ein Pferd hier im Dämonenreich? Ihr Kopf schnellte nach links und sie starrte die Wesen mit großen Augen an. Der Mann hatte rote Augen, genau wie Neal. Sein Oberkörper war nackt und war leicht gebräunt. Sein braunes Haar reichte knapp auf seine Schultern. Doch als Valeria an ihm hinunter blickte, erschrak sie. Statt Beine hatte der Mann zwei lange, ziegenbockartige Beine, die mit hellbraunem Fell bedeckt waren. Hinter ihm eilte seine Sklavin, die Bücher trug. Wie ihr Meister, hatte sie ziegenbockartige Beine, die jedoch Kirschblütenrosa waren. Sie trug nur ein  pinkes Bustier an dem Ketten runterhingen. Ihre Hüften waren mit silbernem Schmuck bedeckt und am Bauchnabel erkannte Valeria ihr Sklavenmal, welches wie eine Sonne aussah. Sie hatte ebenso rote Augen wie ihr Meister und kurzgeschnittene, kirschblütenrosafarbene Haare. Sie wirkte sehr ernst. Die Hufen klackerten als sie auf Naicha zurannten. Das männliche Wesen sah gehetzt aus. Er verneigte sich schnell vor dem Elf. Die Frau tat es ihm gleich.

„Was gibt es, Manoha?“, fragte dieser ihn unbeeindruckt. Valeria starrte ihn immer noch an. Was war das nur für ein Wesen?

„Herr, Meisterin Lilith beruft den Rat früher ein als vereinbart. Ihr sollt bitte mit mir mitkommen“, sprach Manoha und seine Augen huschten zwischen ihm und Valeria hin und her.

Naicha nickte. „Gut. Ich komme.“ Naicha wandte sich nun Valeria zu. „Das ist Manoha, ein Satyr. Er ist ebenfalls im Rat. Und das ist seine Sklavin, Amalthea. Sie beinhaltet den dritten Rang, also hast du ihr zu gehorschen! Sag Neal Bescheid, dass er mir nachkommen soll“, befahl er Valeria bevor er Manoha folgte. Die Satyre blickten Valeria kurz an, erkannten welchem Rang sie zugehörte und beachteten sie weiter nicht. Sie drehten ihr den Rücken zu und ließen die Engelsfrau alleine zurück.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Kapitel 13: Der Rat erscheint am 04.05.2013

[...]„E-Entschuldigung, Herrin! Der Rat kam so unerwartet, ich musste alles einsammeln und suchen und - “
„Schon gut, Ping! Setz dich bitte, damit wir endlich anfangen können!“, meinte Lilith gähnend und richtete sich auf. Gerade als sie die Sitzung anfangen wollte, quietschte es zu ihrer Rechten.[...]
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