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Geliebter Ehemann

Fortsetzung zu `Geliebtes Haustier`
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo.

Ich bedanke mich bei allen Kommi-schreibern, ich freue mich über jeden Einzelnen. Vorallem weil scheinbar ein paar Stammleser nicht mehr weiterlesen. Schade eigentlich. Aber für alle Anderen geht es weiter und es muß keiner Angst haben, ich werde diese Fanfiction komplett bis zum Schluß hochladen, egal wie viele Kommis es gibt. Komplett anzeigen

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Kapitel 4 (ohne Adult)

Langsam wachte Severus am nächsten Morgen auf, er gähnte leise und drehte sich in der klammerartigen Umarmung, in der er sich befand, um. Sein Blick schweifte über das entspannte Gesicht von Charlie, er kannte es mittlerweile auswendig denn oft lag er wach und beobachtete den Jüngeren. Genauso oft fragte er sich was Charlie an ihm fand, mal davon abgesehen dass er keine Schönheit war und wesentlich älter als er, nein, er war in Charlies Schulzeit ein Ekel zu ihm gewesen. Eigentlich wie zu jedem anderen Schüler auch, von Harry mal abgesehen, ihn hatte er wirklich auf dem Kieker gehabt. Wie konnte er sich in ihn verlieben?

Severus verstand es nicht, er würde es wohl nie verstehen und genauso wenig verstand er wirklich, warum er den Rotschopf in seinem Bett duldete? Vor allem so, die Arme eng um ihn geschlungen und normalerweise das Gesicht entweder an seiner Brust oder an seinem Rücken versteckt. Noch nie hatte Severus die Umarmung erwidert, er duldete sie lediglich. Ein Klopfen riss ihn aus seinen Gedanken und Charlie aus seinem Schlaf, die braunen Augen flogen auf und musterten ihn, nach kurzem Blinzeln, fragend.

„Erwartest du jemanden?“, fragte er gähnend.

„Nein aber es ist Harry. Lass mich los“, schnarrte Severus.

Sofort löste Charlie die Umarmung und rutschte ein Stück zur Seite. Er reagierte immer sofort wenn Severus solche Dinge von ihm verlangte denn er wollte es sich nicht mit dem Tränkemeister verscherzen.

„Was will er?“

„Das werden wir wissen wenn wir aufstehen“, sagte Severus während er sich erhob. Wie immer trug er Pyjamahose und T-Shirt, zu weniger hatte er sich nie durchringen können obwohl ihn Charlie schon nackt gesehen hatte. Dieser trug normalerweise nur eine Hose zum schlafen und erhob sich jetzt auch um dem Tränkemeister zu folgen. Dieser hatte das Schlafzimmer schon verlassen und durchquerte gerade das Wohnzimmer um seinem Sohn zu öffnen.
 

„Guten Morgen, Dad, hab ich dich geweckt?“, strahlte Harry während er ihn umarmte.

„Nein, mein Sohn, ich war bereits wach aber Charlie hast du geweckt.“

„Hast du mich wieder beobachtet?“, fragte Charlie aus dem Hintergrund.

Severus zuckte mit den Schultern und wand sich wieder an Harry, „was kann ich für dich tun? Es ist noch verdammt früh.“

„Du sollst den Trank aufsetzen, mein Lord ist damit einverstanden.“

„Charlie, mach die Flammen an.“

Sofort verschwand der Rotschopf durch eine weitere Tür und kehrte kurz darauf wieder zurück.

„Hast du schon gefrühstückt?“

„Nein.“

„Dann iss mit uns“, kam von Charlie, der nach einer Hauselfe rief und Frühstück für drei Personen bestellte.

„Dein Mann hat dich ohne Frühstück gehen lassen?“, fragte Severus während sie sich setzten.

„Er schläft noch.“ Severus hob fragend eine Augenbraue und Harry erklärte grinsend, „ich war zu nervös und habe mich hin und her gewälzt, daraufhin hat er mich rausgeschmissen und gesagt, ich soll erst wiederkommen wenn ich still halten kann.“

„Also erst mal frühstücken.“

„Dad, musst du nicht noch was in den Kessel tun?“

„Nein, die Grundmasse ist bereits fertig und muss jetzt etwa sechs Stunden kochen. Dann geht es erst weiter und bis dahin haben wir noch Zeit. Harry, erst mal wird gefrühstückt“, sagte Severus. Die Hauselfe tauchte schnell wieder auf und stellte das Gewünschte auf einem Tisch ab.

„Guten Appetit“, strahlte Harry.

„Dir auch.“

„Mahlzeit.“

Die nächste Zeit war nur beschäftigtes Kauen zu hören.
 

Neville wachte auf als sich die Matratze hinter ihm senkte und sich zwei Arme vorsichtig um ihn schlangen. Sofort löste er sich aus der Umarmung und rutschte weg, Blaise folgte ihm bis er an der Bettkante lag und nicht weiter weg konnte. Wieder schlangen sich zwei Arme um ihn und drückten ihn eng an den jungen Mann hinter sich.

„Warum rutscht du von mir weg?“, fragte Blaise leise. Wieder wollte sich Neville von ihm lösen doch der Halbitaliener war stärker und hielt ihn unbarmherzig umfangen. „Du hast meine Frage nicht beantwortet. Warum weichst du mir aus?“

„Aus demselben Grund warum du die Nacht scheinbar woanders verbracht hast“, gab Neville zurück.

„Hä?“

„Jetzt sag schon, dass du die Trennung willst.“

Blaise seufzte leise und drehte ihn in seinen Armen um, Neville hielt die Augen fest geschlossen doch auch das konnte die Tränen nicht zurückhalten. „Warum sollte ich mich von dir trennen?“, fragte er.

„Du entstammst einer Reinblüterfamilie, du brauchst einen Erben.“

„Den kann ich auch selbst gebären.“

Sofort flogen die braunen Augen auf und sahen ihn völlig verständnislos an.

Blaise grinste und erklärte, „mein Schatz, ich habe die Nacht im Labor von Severus verbracht und habe mich der Schwangerschaftsuntersuchung unterzogen. Danach habe ich die restliche Nacht gebraucht um meinen Vater davon zu überzeugen, dass es das Risiko wert ist.“

„Du...?“

„Ja, ich kann schwanger werden auch wenn das Risiko höher ist als bei Harry.“

„Wieso?“

„Ich habe scheinbar einen Gendefekt in den Knochen und keiner weiß so genau wie der sich auf das Kind oder die Schwangerschaft auswirkt. Aber es ist möglich, dass ich schwanger werde“, erklärte Blaise mit einem strahlenden Lächeln.

„Nein.“

„Wie nein?“

Neville war verdächtig rot geworden und Blaise fragte, „du willst doch Kinder, oder?“

Unsicheres Nicken folgte dieser Frage.

„Wenn du dich nicht von mir trennen willst, ist das die einzige Möglichkeit. Ich gebe dich nicht freiwillig wieder her. Neville, ich liebe dich und für dich nehme ich dieses Risiko in kauf“, erklärte Blaise ernsthaft.

„Aber...“ Neville brach ab, seine Gesichtsfarbe wurde etwas dunkler und plötzlich lachte Blaise.

Er hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen und grinste, „ja, ich kann nur schwanger werden wenn du mit mir schläfst, wenn du mich nimmst.“

„Ab..ber.“

„Kein Aber. Neville, du hast doch Angst vor dem Sex, hast Angst, dass ich dir weh tu also warum nicht anders rum? Das würde zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.“ Neville sah ihn verständnislos an und der Andere grinste etwas breiter, „wir hätten Sex und die Möglichkeit auf Kinder.“

Jetzt wurde das Rot noch eine Nuance dunkler und das Grinsen von Blaise noch breiter bevor er sich eng an ihn schmiegte.

„Neville, wir haben Zeit. Lass uns nichts überstürzen und vielleicht erst mal abwarten bis Harry ein Kind entbunden hat. Dann haben Severus und Dad schon etwas Erfahrung. Solange können wir ja üben.“

Jetzt erst erwiderte Neville die Umarmung zögerlich, legte den Kopf auf seine Schulter und fragte leise, „ist das alles dein Ernst? Würdest du das wirklich machen?“

„Ja, mein Schatz, würde ich.“

„Das kann ich kaum glauben“, flüsterte Neville.

„Dann geht es dir wie Harry. Er kann auch nicht glauben, dass sein Mann endlich sein Einverständnis gegeben hat.“

Jetzt kicherte Neville leise und Blaise fragte etwas überrascht, „was ist los?“

„Stell dir den Dunklen Lord mit einem Baby auf dem Arm vor oder wie er ein Schlaflied singt“, sagte Neville.

Es dauerte einen Moment bis Blaise reagiert und zwar mit lautem Gelächter. Schnell fiel Neville mit ein und so löste sich die Anspannung erst mal.
 

In den nächsten Wochen zogen immer mehr Anhänger Harrys und auch Voldemorts nach Riddle-Manor. Teilweise weil sie keine andere Möglichkeit hatten aber bei den Jüngeren hauptsächlich aus dem Grund weil sie bei Harry sein wollten. Hermine zog bei ihnen ein, nachdem Voldemort ihre Eltern kurzerhand nach Brasilien verfrachtet hatte. Ron freute sich darüber so sehr, dass er auch nach Riddle-Manor zog, vor allem aber weil er im Fuchsbau keine ruhige Minute mehr hatte. Auch einige ehemalige Mitschüler aus den anderen drei Häusern zogen mit in den Flügel für Harrys Anhänger ein, bald war er voll und musste per Zauber erweitert werden.

Die Werwölfe kamen in der dritten Woche an, Fenrir hatte ein anderes Rudel nach Hogwarts geschickt und sein Eigenes quartierte sich in den Ländereien um Riddle-Manor ein. Der Grund dafür war schnell gefunden, Remus wollte bei seinem Welpen sein und so hatte der Alpha ihm diesen Wunsch erfüllt. Genau dieser Welpe stieg gerade die steinerne Treppe runter und starrte auf die Wellen. Remus, der ihn eigentlich im Manor besuchen wollte und draußen seine Witterung aufgenommen hatte, folgte ihm.
 

„Hey Welpe, was machst du denn so alleine hier?“

Harry drehte sich langsam zu ihm um, Remus zog scharf die Luft ein als er die verheulten Augen und den todtraurigen Gesichtsausdruck sah. Sofort war der Werwolf bei ihm und nahm ihn in die Arme, schluchzend klammerte sich Harry an ihn.

„Was ist los, mein Kleiner?“

„Es hat nicht geklappt“, schluchzte Harry laut.

Schweigend strich ihm Remus über den Rücken und den Nacken und schnurrte leise und beruhigend. „Was hat dein Mann dazu gesagt?“, fragte er irgendwann.

„Er hat gesagt, dass es beim nächsten Mal klappt, oder beim Übernächsten. Er macht mir keine Vorwürfe oder sonstiges“, schluchzte Harry.

„Warum bist du dann so aufgelöst?“

„Ich hatte so gehofft, Remus, ich will unbedingt Kinder.“

„Du hast doch noch Zeit. Kleiner, du bist neunzehn, du hast noch viele Jahre Zeit um Kinder zu bekommen. Dein Mann lässt dir diese Zeit und steht hinter dir“, sagte Remus schnurrend.

Harry nickte an seiner Brust als er plötzlich stutzte und aufsah. „Seit wann kannst du schnurren?“, fragte er.

„Ich lerne von meinem Welpen und es beruhigt einen gewissen Alpha.“

„Du lässt ihn immer noch nicht an dich ran?“, fragte Harry grinsend.

„Naja, wir schlafen in einem Bett, das fast nackt, aber nein, ich lasse ihn nicht ran“, erklärte Remus verdächtig rot um die Nasenspitze.

„Darf ich dich fragen, warum nicht?“

„Weil ich schlicht und einfach nicht schwul bin. Mich erregt der Gedanke an einen anderen Mann nicht und ich kann mir einfach nicht vorstellen mit ihm zu schlafen, egal wie rum.“

„Egal wie rum?“

„Ja, Fenrir hat mir auch das angeboten aber es geht nicht, ich kann es einfach nicht“, seufzte Remus.

Er klang beinah wehmütig und so fragte Harry, „willst du es?“

„Manchmal wünschte ich mir, dass es ginge. Er gibt sich wirklich extreme Mühe und hätte es verdient.“

„Ein Liebestrank?“

„Wie meinen?“, fragte der Werwolf.

„Naja, wenn du einen Liebestrank nimmst, einen, der deine Hemmungen abbaut und dann mit ihm schläfst. Vielleicht gefällt es dir ja doch und wenn nicht, musst du es ja nicht wiederholen.“

„Meinst du, dass das ihm gegenüber fair wäre?“

„Frag ihn. Mehr als nein sagen, kann er nicht. Remi, ich glaube schon, dass du ihn so weit magst um mit ihm zu schlafen aber dein eigener Kopf steht dir im Weg. Vielleicht solltest du ihn mal ausschalten“, grinste Harry.

Der Werwolf sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an, lächelte aber dann und wuschelte ihm durch die Haare. „Du kannst ja doch noch lächeln. Ich lass es mir durch den Kopf gehen. Aber jetzt erst mal zu deinem Problem, wann kannst du es das nächste Mal probieren?“, fragte Remus.

„In sechs Wochen. Ich kann den Trank nur alle zwei Monate nehmen und habe ihn vor zwei Wochen genommen. Dad hat gesagt, dass es bis zu zwei Wochen dauern kann bis er ein Ergebnis diagnostizieren kann und das war heute“, erklärte Harry.

„Nun, dann hast du jetzt sechs Wochen Zeit um deinem Mann auf die Nerven zu fallen und eventuell schon mal ein Kinderzimmer einzurichten.“

„Das muss ich nicht mehr, das ist schon fertig.“

„Der Dunkle Lord hat ein Kinderzimmer eingerichtet?“, fragte Remus schmunzelnd.

„Nein, er hat Zissa dazu verdonnert und es ist großartig geworden. Remi, soll ich mal mit meinem Dad reden?“

„Nein, ich will erst mit Fenrir reden. Wenn er zusagt, kann ich immer noch zu Severus gehen“, sagte Remus. Der Jüngere nickte und drehte sich in seinen Armen um, sein Blick schweifte über das dunkelblaue Meer. Plötzlich fragte er, „kommst du mit schwimmen?“

„Jetzt?“

„Ja, warum nicht? Es ist Hochsommer.“

„Na dann ab ins Wasser“, lachte Remus. Er gab dem Jüngeren einen Schubs, der ihn im Sand ein Stück vorwärts stolpern ließ und zog sich dann bis auf die Unterhose aus. Harry folgte seinem Beispiel und wenige Momente später waren sie ihm Meer, eine Wasserschlacht entwickelte sich zwischen ihnen, die nicht unbemerkt blieb.
 

Rote Augen lagen auf den zwei Spielenden bis ein leises Räuspern den Dunklen Lord aus seinen Beobachtungen riss. Langsam drehte er sich zu dem zweiten Mann im Raum um, der ihn aus schwarzen Augen etwas besorgt musterte. Er hielt eine Rolle Pergament in den Händen doch Voldemort wusste was darauf stand, es war das Untersuchungsergebnis von heute. Da er das Ergebnis bereits kannte, verlangte er nicht nach dem Pergament.

„Ihr wisst es also schon“, stellte Severus fest.

„Ja, Harry war bereits hier.“

„Und?“

„Was und, Giftmischer? Glaubst du, ich hätte ihn zurecht gestaucht weil er es nicht schafft hat, schwanger zu werden? Dass ich ihm Vorwürfe gemacht habe?“, knurrte Voldemort.

Zu seiner maßlosen Überraschung nickte Severus nur.

Er starrte ihn etwas fassungslos an und fragte, „das glaubst du nicht wirklich, oder?“

„Euer Verhalten in der Vergangenheit hat nicht gerade von eurem Verständnis gezeugt und ihr seit kein Mensch, der Rückschläge gut wegsteckt“, erklärte Severus völlig ernst.

„Und deswegen mache ich meinem geliebten Mann, der sowieso schon am Boden zerstört ist weil es nicht geklappt hat, noch Vorwürfe?“, fragte Voldemort nochmal nach, er klang wirklich fassungslos.

„Ja, mein Lord.“

Dieser seufzte tief und schüttelte leicht den Kopf, „nein, habe ich nicht. Ich würde ihm deswegen nie Vorwürfe machen. Giftmischer, ich bin gelinde gesagt etwas enttäuscht, dass du, in Bezug auf meinen Mann, immer noch so eine Meinung von mir hast.“

„Ich habe mein Kind gesehen als ich ihm das Ergebnis mitgeteilt habe und sein Gesichtsausdruck als ihm einfiel, dass er es euch noch sagen muss. Er hat so viele Hoffnungen in den Trank gesteckt“, erklärte Severus.

„Sowohl du wie auch Devon habt ihm erklärt, dass es nicht beim ersten Mal klappen muss.“

„Mein Lord, seit ihr immer noch so verständnisvoll wenn es nicht das erste Mal, sondern vielleicht das Fünfte, oder das zehnte Mal war und es immer noch nicht funktioniert hat?“, fragte Severus.

„Selbst wenn es in zehn Jahren noch nicht geklappt hat.“

„Seit ihr sicher?“

„Ja, Severus, bin ich. Ich liebe Harry, genauso wie du und ich will, ebenfalls wie du, nur sein Bestes. Wir haben alle versucht ihn von diesem Gedanken abzubringen, ihn vor dieser möglichen Enttäuschung zu bewahren und es hat nicht funktioniert, er hat seinen Starrkopf durchgesetzt. Ich kann jetzt nicht mehr tun als hinter ihm zu stehen“, erklärte Voldemort.

„Wollt ihr das gesamte Ergebnis noch sehen?“, fragte Severus.

„Steht da was drin etwas, was mir mein Mann noch nicht gesagt hat?“

„Vermutlich nicht.“

„Dann leg ihn zu den Akten. Sollte es irgendeine Ungereimtheit geben, will ich das wissen“, knurrte Voldemort.

Severus nickte nur und legte dann den Kopf fragend schief.

„Du kannst gehen.“

„Sehr wohl, mein Lord.“

Während sich Severus leicht verbeugte und ging, drehte sich Voldemort wieder zum Fenster um. Doch das Meer war leer, sein Mann und der Werwolf hatte das Wasser verlassen.
 

Severus kehrte erst spät in der Nacht in seine Gemächer zurück, er war noch spazieren gewesen denn das todtraurige Gesicht seines Sohnes verfolgte ihn. Es hatte ihn selbst enttäuscht als er ihm das Ergebnis mitteilen musste aber er konnte ihn ja schlecht anlügen. Seine Räume waren dunkel und doch spürte er, dass er nicht alleine war. Seit die Sommerferien angefangen hatten und er hier eingezogen war, war auch Charlie hier. Langsam und leise betrat er das Schlafzimmer, die dunkle Gestalt des Rotschopfes war gut im Bett auszumachen und die ruhige, gleichmäßige Atmung zeigte, dass er tief und fest schlief. Severus lehnte sich an den Bettpfosten, der den schwarzen Betthimmel trug, und beobachtete den Jüngeren nachdenklich.

Was bedeutete der Rotschopf ihm? Denn irgendetwas musste er ihm bedeuten denn sonst würde er ihn nicht in seinem Bett dulden. Hm, wenn er so direkt darüber nachdachte, war Charlie überhaupt der Erste, den er freiwillig in sein Bett gelassen hatte. Seine Unschuld hatte er mit siebzehn an den Dunklen Lord verloren und danach hatte er sich nie nach körperlicher Nähe gesehnt, zu gravierend waren die Erlebnisse in Voldemorts Schlafzimmer gewesen. Und jetzt? Jetzt lag ein knapp zwölf Jahre jüngerer Mann in seinem Bett, wahrscheinlich wieder nur mit Pyjamahose begleitet und hatte wahrscheinlich auf ihn warten wollen. Ein junger Mann, der ihm immer wieder versicherte, dass er ihn wollte, dass er eine Beziehung mit ihm wollte und zwar mit allem drum und dran. Charlie hatte auch schnell klar gemacht, dass er den passiven Part übernehmen wollte aber dennoch war es Severus bis jetzt nicht möglich gewesen, sich auf ihn einzulassen.

Gut, sie lebten zusammen, schliefen in einem Bett und er duldete auch die körperliche Nähe aber er erwiderte sie nur. Noch nie hatte er den Rotschopf freiwillig umarmt. Immer war die Initiative von Charlie ausgegangen und er hatte die Nähe lediglich erwidert und in diesem Moment fragte er sich, wieso? Warum versuchte er es nicht einfach? Wenn es nicht funktionierte, könnte er es immer noch einstellen, oder? Doch würde Charlie das verstehen? Nun, er würde es nicht erfahren wenn er weiter hier am Bettpfosten lehnte. Mit einem leisen Seufzen stieß er sich vom Pfosten ab, umrundete das Bett und legte die schwere Robe ab, die er seit er denken konnte, trug. Langsam und vorsichtig, um Charlie nicht zu wecken, rutschte er hinter ihm unter die Decken.

Er zögerte noch einen Moment bevor er langsam einen Arm um seine Taille schlängelte. Charlie regte sich leicht und kuschelte sich an seine Brust, Severus starrte den roten Haarschopf einen Moment an bevor er sich entspannte. Es war ungewohnt den Jüngeren im Arm zu halten aber nach ein paar Momente musste er sich eingestehen, dass es sich gar nicht mal so schlecht anfühlte. Dennoch brauchte er lange bis er einschlief.
 

Charlie blinzelte in die Helligkeit des Zimmers, magische Fenster spiegelten den Sonnenstand draußen wieder. Er musste noch schlafen denn er hatte einen wunderbaren Traum. Anders konnte er sich den warmen Arm, der um seine Taille lag, nicht erklären. Er blinzelte etwas stärker, versuchte wach zu werden doch es änderte nichts an dem Arm. Der lag noch immer schwer um seinen Körper. Mit einem zufriedenen Seufzen schmiegte er sich an den Tränkemeister, der sich sofort regte und knurrte, „halt still, Wiesel.“

„Guten Morgen, meine geliebte Fledermaus“, schnurrte Charlie sofort.

Ein leises Knurren ertönte, der Arm blieb aber wo er war.

„Womit habe ich das denn verdient?“, fragte Charlie irgendwann.

„Mir war danach“, war die ausweichende Antwort doch Charlie kannte den Tränkemeister schon lange und gut genug. Er tat nichts nur weil ihm gerade danach war, Severus war ein sehr logisch denkender Mensch und dachte immer erst nach bevor er handelte. Wahrscheinlich hatte er irgendwo hier im Raum gestanden, ihn beobachtet und überlegt.

Charlie kicherte leise bei dem Gedanken und auf die Nachfrage von Severus meinte er, „ich freue mich nur. Sag mal, wie ging es gestern Harry?“

„Geht so. Er war bei seinem Mann, der ihm anscheinend sehr gut zugeredet hat und dann war er am Meer und hat mit Remus im Wasser gespielt“, murrte Severus.

„Du klingst nicht begeistert.“

„Doch, ich erinnere mich nur an das Gespräch mit Voldemort. Er war wirklich enttäuscht weil ich dachte, dass er Harry Vorwürfe machen würde. Schon seltsam.“

„Meinst du, es klappt?“

„Ja, ich bin mir sogar sicher. Die Frage ist nur, wann und ob Harry das lange durchhält. Jede weitere Enttäuschung nagt an seinem Selbstbewusstsein“, gähnte Severus während er ihn noch etwas näher an sich zog. Eine Tatsache, die der Tränkemeister bewusst nicht mitbekam und die Charlie nur genoss.

„Kann es eigentlich auch am Dunklen Lord liegen?“, fragte Charlie.

Severus schnaubte und fragte, „willst du den Dunklen Lord fragen ob er dir eine Spermaprobe gibt damit wir sie untersuchen können?“

„Nein.“

„Siehst du, ich auch nicht. Sollte es die nächsten drei Mal nicht klappen, werden wir diesen Gedanken weiter verfolgen. Wollen wir langsam aufstehen?“, fragte Severus.

„Nein.“

„Warum habe ich mir das schon gedacht?“

Charlie antwortete nicht sondern drehte sich vorsichtig um. Severus hatte die Augen geschlossen, sein Gesicht war absolut entspannt, genau wie sein Körper, scheinbar fühlte er sich gerade sehr wohl. Langsam schlängelte Charlie einen Arm um ihn, er behielt den Tränkemeister genau im Auge doch dieser blieb entspannt. „Bist du wirklich Severus Snape?“, fragte Charlie leise.

„Soll ich aufstehen?“, fragte Severus zurück ohne die Augen zu öffnen.

„Nein, natürlich nicht. Ich wundere mich nur“, flüsterte Charlie.

Severus schnaubte leise und öffnete schließlich doch die Augen, tiefschwarz und ohne jegliche Emotionen. Er war ein Meister darin seine Gedanken und Gefühle zu verstecken und das würde sich wohl nie ändern, er war schlicht und einfach kein Mensch, der nach außen sehr emotional war.

Doch Charlie kannte ihn mittlerweile besser als jeder andere Mensch, er kannte jede noch so kleine Gefühlsregung, jedes winzige Funkeln in den schwarzen Augen, einfach alles, was jedem Anderen entgangen wäre. Jetzt gerade erkannte er den warmen Schimmer in dem tiefen Schwarz und er gab sich damit zufrieden, sehr viel mehr konnte er im Moment eh nicht erwarten. Zumal es schon mehr war als er sich am Anfang vorgestellt hatte. Mit einem Seufzer schmiegte er sich an den Tränkemeister, barg das Gesicht an seiner Brust und brummte zufrieden.

Er spürte wie sich die Hand auf seinem Rücken leicht bewegte, sanft über seine Haut fuhr. Charlie verspannte sich kurz, er wollte schon wieder aufsehen, entschied sich aber dann dagegen, er genoss diese ungewohnte Zärtlichkeiten auch wenn er sie sich nicht erklären konnte. Langsam entspannte er sich, die langen, schlanken Finger fuhren gerade seinen Nacken hoch und gruben sich in seine Haare.

„Ich träume wahrscheinlich noch“, nuschelte er gegen das schwarze T-Shirt.

„Nein, du bist hellwach.“

„Aber ich muss träumen.“

„Warum?“

Die geflüsterte Antwort konnte Severus nicht verstehen, sodass er nachfragte, „wie bitte? Red gefälligst deutlicher.“

„Vergiss es einfach.“

„Wieso? Wiesel, sprich oder ich stehe sofort auf.“

„Ich muss träumen weil das hier einfach zu schön ist um wahr zu sein“, sagte Charlie.

„Wieso?“

„Severus, du hast mich noch nie so zärtlich behandelt, was ist los mit dir?“, fragte der Rotschopf.

Sofort hielt die streichelnde Hand inne, Charlie sah auf und erkannte, zu seiner extremen Überraschung, Unsicherheit in Severus' Gesicht. „Gefällt es dir nicht?“, fragte der Tränkemeister leise.

„Doch, sehr sogar. Es ist nur so ungewöhnlich, sonst muss ich dich förmlich zu deinem Glück zwingen.“

„Vielleicht habe ich ja darüber nachgedacht und habe beschlossen, dir eine echte Chance zu geben“, sinnierte Severus.

„Echte Chance?“, fragte Charlie nach.

Severus nickte, seine Hand nahm ihre Streicheleinheiten wieder auf.

„Wie genau meinst du das?“

„Bist du so schwer von Begriff wie deine Geschwister oder tust du nur so?“, schnarrte Severus.

„Ich möchte nur nichts falsch machen oder mir falsche Hoffnungen machen“, sagte Charlie gegen seine Brust.

Er spürte wie der Tränkemeister tief durchatmete bevor er langsam sagte, „eine echte Chance im Bezug auf eine Beziehung.“
 

Es herrschte eine Zeitlang Stille bis Charlie sich langsam bewegte und ihn ansah, der Tränkemeister hatte die Augen wieder geschlossen. „Du scheinst von dieser Idee nicht sehr angetan zu sein“, murmelte Severus.

„Ich träume immer noch.“

„Nein, Wiesel, tust du nicht. Es ist mein Ernst. Aber scheinbar habe ich deine Absichten die ganze Zeit falsch eingeschätzt.“

„Bist du wahnsinnig? Das ist alles, was ich mir je gewünscht habe aber ich kann es kaum glauben. Bist du dir wirklich sicher? Eine richtige Beziehung, mit allen drum und dran?“, fragte Charlie.

Diesmal dauerte es einen Moment bis Severus antwortete, „ja, eine richtige Beziehung aber das drum und dran kann etwas dauern. Ich brauche Zeit um mich daran zu gewöhnen.“

„Du hast alle Zeit der Welt. Also sind wir wirklich zusammen?“

Severus seufzte leise, seine Hand fuhr zum schwarzen Halsband und löste es. „Ja, sind wir“, sagte er während er das Halsband von seinem Hals zog und einfach hinter ihm vom Bett warf.

Charlie starrte ihn geschockt an, er fühlte sich irgendwie nackt ohne das Halsband.

„Alles in Ordnung?“, fragte Severus.

„Ja, es ist nur ein ungewohntes Gefühl, ich trage das Halsband schließlich schon seit über zwei Jahren.“

„Willst du lieber weiter mein Sklave bleiben?“

„Nein!“

„Dann brauchst du es also nicht mehr. Und jetzt aufstehen.“

„Warum? Ich liege hier gut“, schnurrte Charlie während er sich enger an ihn kuschelte.

Severus seufzte leise und löste sich von ihm, was dem Rotschopf ein enttäuschtes Murren entlockte. „Ich habe Hunger und ich will nach Harry sehen“, knurrte Severus während er aufstand und sich streckte, „willst du mitkommen?“

Charlie überlegte kurz, schüttelte aber dann den Kopf und kuschelte sich dann wieder tiefer in die Kissen. „Ich bleibe liegen.“

„Tu das. Ich komme wieder wenn ich bei Harry war.“

„Wieder ins Bett?“, fragte Charlie grinsend.

Er erntete damit einen Du-bist-gleich-tot-Blick bevor Severus schnarrte, „träum weiter.“

Charlie sah ihn etwas enttäuscht an, zuckte aber dann die Schultern und beobachtete wie der Tränkemeister den Raum verließ und im Bad verschwand. Schließlich ließ er sich in die Kissen zurücksinken, er wollte noch nicht aufstehen und da für heute nichts besonderes anstand, konnte er auch noch etwas im Bett liegen bleiben. Wenig später kam Severus aus dem Bad wieder, warf ihm nochmal einen fragenden Blick zu. Doch als Charlie demonstrativ die Augen schloss, verließ er das Schlafzimmer und kurz darauf die Kellergemächer.
 

Sechs Monate später hing eine dunkle Wolke über Riddle-Manor. Der Trank hatte wieder nicht funktioniert und Harry war am Ende seiner geistigen Kräfte. Er quälte sich mit Selbstvorwürfen und der Ansicht, dass sein Mann enttäuscht von ihm war. Dass das nicht stimmte, wollte Harry gar nicht hören. Voldemort versuchte alles um seinen Mann aufzumuntern doch er schien gegen eine Wand zu reden, Harry wollte das alles nicht hören. Er verkroch sich in der Parkanlage des Manors, meistens begleitet von Remus oder sogar Fenrir. Die zwei Werwölfe versuchten ihn aufzumuntern doch auch sie scheiterten und wenn es Harry zu viel wurde, mussten sie sich vor seinen Flüchen in Sicherheit bringen. Alles in allem war es eine sehr schwere Zeit für die Bewohner von Riddle-Manor.
 

Das quietschende Jaulen eines Werwolfes hallte über das Gelände, Voldemort sah von seinen Unterlagen auf und erhob sich dann. Schweigend ging er zum Fenster und sah hinaus, er konnte seinen Gefährten spüren und was er spürte, gefiel ihm nicht. Egal was er auch tat oder sagte, sein junger Gefährte machte sich Vorwürfe und glaubte, dass er enttäuscht war. Doch das war Blödsinn, Voldemort machte sich Sorgen um den Jüngeren. Ein Klopfen riss ihn aus seinen trübsinnigen Gedanken.

„Herein“, sagte er abwesend.

„Mein Lord, ihr habt mich gerufen“, schnarrte Severus während er eintrat.

„Ja, habe ich. Wie sind die Ergebnisse der allgemeinen Untersuchungen?“, fragte Voldemort ohne sich umzudrehen.

„Genau wie am Anfang, körperlich und magisch steht einer Schwangerschaft nichts im Wege. Er hat ein paar Pfund zugenommen, genau wie Devon verlangt hatte.“

„Wieso klappt es dann nicht?“

„Das weiß ich nicht, mein Lord. Selbst Adrian kann es sich nicht erklären“, sagte Severus.

Der Dunkle Lord drehte sich plötzlich zu ihm um und war mit ein paar Schritten bei ihm. „Ich will, dass du mich untersuchst“, knurrte er.

„Mein Lord?“

Verwirrt sah der Tränkemeister seinen Lord an und dieser erklärte, „zu einer Schwangerschaft gehören Zwei und da es bei ihm scheinbar keinen vernünftigen Grund gibt warum er nicht schwanger wird, kann es auch an mir liegen. Ich will, dass du eine umfassende Untersuchung vorbereitest. Ich will wissen ob ich Kinder zeugen kann.“

Severus schluckte leicht, er wollte diese Aufgabe nicht und überlegte fieberhaft wie er sie unbeschadet ablehnen konnte doch er kam zu keinem Ergebnis. Voldemort sah den Kampf auf seinem Gesicht und er wusste auch warum, denn wie sollte der Tränkemeister ihm vielleicht erklären, dass er keine Kinder zeugen kann.

„Du hast keinerlei negative Auswirkungen zu erwarten aber ich will ein eindeutiges Ergebnis. Was brauchst du alles und bis wann?“, fragte Voldemort.

Severus schluckte nochmal hart, nickte aber dann und überlegte einen Moment bevor er sagte, „ich brauche eigentlich nicht viel. Die körperliche Untersuchung wird mit einem Zauber durchgeführt, die Magische durch einen Trank, den kann ich bis heute Abend brauen. Ihr könnt heute Abend in mein Labor kommen, dann kann ich die Untersuchungen durchführen. Ich bräuchte allerdings noch eine Spermaprobe.“

„Bringe ich heute Abend mit. Acht Uhr?“

Severus nickte und fragte, „wollt ihr Harry davon unterrichten?“

„Nein, nicht bevor ich das Ergebnis habe und Severus, du wirst auch den Mund halten, verstanden?“

„Natürlich, mein Lord. Ich werde alles vorbereiten.“

Damit verbeugte sich der Tränkemeister und ging, seinen Lord mit seinen eigenen düsteren Gedanken zurücklassend.
 

„Du sollst was?“

„Ich wiederhole mich nicht gerne. Charlie, du hast mich auch beim ersten Mal schon verstanden“, gab Severus abwesend zurück. Er zerteilte gerade eine weitere Knolle um sie kurz darauf in den Trank zu werfen.

„Was ist wenn das Ergebnis negativ ist? Wenn er wirklich keine Kinder zeugen kann?“, fragte Charlie während er nach einem Messer griff und ihm half.

„Dann muss er es akzeptieren. Ich kann es nicht ändern, ich kann nur die Untersuchungen durchführen.“

„Das wird ein langer Abend“, seufzte Charlie und Severus musste ihm insgeheim zustimmen.
 

Punkt acht öffnete sich die Tür zu Severus' Labor und der Dunkle Lord trat ein. Er wurde bereits erwartet doch irgendetwas irritierte ihn beim Anblick des Rotschopfes. Es dauerte nur einen Moment bis er wusste, was es war.

„Wieso trägt dein Haustier sein Halsband nicht mehr?“, schnarrte er.

„Weil mein Partner das nicht nötig hat“, gab Severus trocken zurück bevor er auf eine Liege deutete, „legt euch bitte hin.“

„Partner?“

„Ja, Partner. Kein gebundener Gefährte.“

„Willst du das noch durchführen?“, fragte Voldemort.

Charlie horchte interessiert auf doch Severus verzog keine Miene sondern deutete nochmal auf die Liege, „legt euch bitte hin und mein Privatleben geht euch nichts an.“

Der Dunkle Lord sah ihn überrascht an, legte sich aber dann auf die Liege während Severus eine Phiole rausholte.

„Trinkt das hier. Ich spreche dann den Zauber, der euren allgemeinen Gesundheitszustand analysiert und zum Schluss auch eure magischen Voraussetzungen. Das wird etwa eine Stunde dauern, in dieser Zeit würde ich gerne die Spermaprobe untersuchen, die ihr mitbringen wolltet“, sagte Severus völlig tonlos, nichts deutete darauf hin wie unangenehm ihm diese Situation war.

Voldemort nahm ihm die Phiole ab, trank sie aus und gab sie ihm dann zurück, gemeinsam mit einer weiteren Phiole, die er aus seiner Tasche holte.

Severus steckte beide Phiolen ein und zog den Zauberstab, „existimatio soma.“ Der Zauber legte sich über Voldemort, sofort erwachte die verzauberte Feder, die Charlie raus gelegt hatte, zum Leben und begann über das Pergament zu kratzen. „Charlie wird hier bleiben falls ihr etwas benötigt, ich bin nebenan.“ Als Voldemort nickte, verschwand Severus ins Nebenzimmer.
 

„Du hast es also geschafft“, stellte Voldemort fest.

„Nein, noch nicht.“

Charlie ließ einen Sessel ran schweben und setzte sich neben den Dunklen Lord.

„Er hat dich als seinen Partner bezeichnet.“

„Aber nicht als Gefährten und das will ich. Ich will ihn, ich will an seiner Seite sein und eine richtige Beziehung führen, mit allem drum und dran.“

Voldemort hob eine imaginäre Augenbraue doch als Charlie daraufhin leicht rot wurde, konnte er sich denken wo und bei was der Tränkemeister ihn noch abwies. Er erinnerte sich auch gut daran, warum das so war, es war seine eigene Schuld.

Charlie schien seine Gedanken nachzuvollziehen denn er lächelte plötzlich und meinte, „ich knack ihn schon noch.“

„Sicher? Severus war noch nie ein einfacher Mensch.“

„Ihr auch nicht, mein Lord und jetzt seit ihr glücklich verheiratet.“

„Glücklich? Mein Gefährte macht sich schreckliche Selbstvorwürfe und geißelt sich selbst“, knurrte Voldemort.

Charlie sah ihn mitleidig an bevor er vorsichtig fragte, „was wenn es nicht an ihm liegt?“

Er befürchtete schon, dass er zu weit gegangen war als die roten Augen immer heller und kälter wurden doch schließlich knurrte der Dunkle Lord, „dann muss ich es mir und meinem Mann eingestehen und wir müssen einen anderen Weg finden um Kinder zu kriegen.“

„Euer Ernst?“

„Ja, mein voller Ernst. Mein Mann wünscht sich Kinder und ich werde ihm diesen Wunsch irgendwie erfüllen aber erst mal will ich das Ergebnis haben“, sagte Voldemort. Es missfiel ihm hier zu liegen und einfach nichts tun zu können.

„Kann ich euch etwas bringen?“, fragte Charlie schließlich.

„Nein. Musst du nicht dem Giftpanscher helfen?“

„Nein, dann hätte er etwas gesagt.“

„Hm.“

Danach breitete sich Schweigen zwischen ihnen aus.
 

Severus tauchte eine Stunde später wieder auf, ein Pergament in den Händen und einen absolut nichts sagenden Ausdruck auf dem Gesicht. Er griff schweigend nach dem Pergament mit den Untersuchungsergebnissen und lass sie sich durch. Voldemort setzte sich auf, ließ die Beine sehr unlordhaft über den Rand der Liege baumeln und sah ihn auffordernd an.

Als der Tränkemeister auch nach mehreren Minuten noch nichts gesagt hatte, knurrte er, „jetzt sag schon was.“

„Darf ich die Ergebnisse erst mal auswerten?“

„Beeil dich ein bisschen“, knurrte Voldemort.

„Unter Druck arbeite ich auch nicht schneller.“

„Sonst hat das immer funktioniert.“

Severus sah auf, ein kaltes, feines Grinsen lag auf Voldemorts Gesicht. „Das hat sich geändert, werter Schwiegersohn“, gab Severus kalt zurück.

„Jetzt arbeite schon weiter.“

Der Tränkemeister wand sich wieder den Pergamenten zu bevor er sich mit einem tiefen Seufzer in einen Sessel fallen ließ.

„Sprich schon!“, fauchte Voldemort. Auch Charlie wurde immer nervöser als Severus den Blick hob und den Dunklen Lord fixierte.

„Ich habe hier alle Ergebnisse. Es wird euch nicht wundern, dass ihr in ausgezeichneter körperlicher Verfassung seit. Eure Magie ist stark und gleichmäßig und auch die Spermaprobe ist hervorragend. Weder von der körperlichen noch von der magischen Seite gibt es, von meiner Seite aus, Einwände, dass ihr Kinder zeugen könnt“, sagte Severus schließlich.

„Wieso klappt es dann nicht?“, fragte Voldemort beherrscht.

„Das weiß ich nicht. Ihr seit Beide gesund, eure Magie ist verbunden, es gibt keinen logischen Grund warum mein Sohn nicht schwanger wird.“

Voldemort sah ihn lange an bevor er fast schüchtern fragte, „kann ich Kinder bekommen?“

Charlie keuchte leise doch Severus, der mit einer solchen Frage fast gerechnet hatte, schüttelte den Kopf, „nein, mein Lord. Der Dominanztrank verhindert das. Kein dominantes, magisches Wesen kann schwanger werden. Zumal das Harry auch so nicht machen würde.“

„Also fällt diese Möglichkeit weg. Severus, warum funktioniert es nicht?“

„Ich weiß es nicht.“

„Ich hätte eine Vermutung“, mischte sich Charlie leise ein. Beide Männer sahen ihn an, unter dem Blick der roten Augen fühlte er sich unwohl doch als Voldemort ihm einen auffordernden Blick zuwarf, sagte er vorsichtig, „vielleicht hat es keine körperlichen sondern geistige Gründe.“

„Erkläre.“

„Harry will um alles in der Welt schwanger werden, vielleicht steigert er sich ja zu sehr hinein und zumal macht ihn ihn jeder Rückschlag noch weiter runter“, erklärte Charlie, „es könnte doch sein, dass dieser Stress der Grund dafür ist, dass er nicht schwanger wird. Wir wissen nicht wie sich der Dominanztrank mit dem Schwangerschaftstrank verträgt, diese Konstellation ist einzigartig und keiner weiß so genau, was in ihm vorgeht.“

„Wäre das möglich?“, wandte sich Voldemort an Severus, der nachdenklich den Rotschopf ansah und schließlich zögerlich nickte.

„Das wäre möglich.“

„Aber einen Beweis hast du dafür nicht.“

„Nein, mein Lord, habe ich nicht. Aber es wäre eine Erklärung warum ihr es seit sechs Monaten versucht und es trotzdem nicht klappt“, sagte Severus.

„Wie ändern wir das?“, knurrte Voldemort.

„Wir könnten mit ihm reden, ich versuchen zu erklären, dass er sich weniger Stress machen soll aber ich glaube nicht, dass das funktioniert. Wir könnten auch Beruhigungstränke und -sprüche in Betracht ziehen“, sinnierte Severus.

Sein Lord sah ihn skeptisch an doch bevor er etwas sagen konnte, schüttelte Charlie den Kopf und fragte, „habt ihr nie jemanden einen Streich gespielt?“

„Bitte?“

„Wiesel, erklär dich.“

Der Rotschopf seufzte tief und sagte, „wir verarschen ihn einfach. Severus, du erzählst ihm, dass er ein paar Monate mit dem Trank aussetzen muss. Irgendwelche Stoffe bauen sich nicht gleichmäßig ab und deswegen muss er warten, kann es aber bald wieder probieren. Ihr, mein Lord, mogelt ihm den Trank einfach unter. Ohne sein Wissen. Natürlich sollte etwas Zeit zwischen Severus' Verbot und diesem Versuch vergangen sein, damit er sich wieder beruhigen kann. Ich glaube, wenn er sich nicht mehr solchen Stress macht, wird es klappen.“

Severus starrte ihn einfach nur fassungslos an während Voldemort diesen Vorschlag überdachte. Ein feines Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus bevor er nickte, „gute Idee. Einen Versuch ist es wert. Severus, wann ist der nächste Termin?“

„In vier Wochen. Ich muss ihn allerdings vorher nochmal untersuchen“, erklärte Severus.

Voldemort nickte sofort und sagte, „ich informiere ihn darüber. Ihr haltet den Mund über meine Untersuchung.“

Damit erhob er sich und verließ den Keller.
 

„Woher hattest du diese Idee?“, fragte Severus.

Charlie lachte und meinte, „weißt du eigentlich wie oft ich oder einer meiner Brüder unbeabsichtigt einen Trank von den Zwillingen getrunken haben? Es war immer wieder faszinierend wie sie es geschafft haben uns diese Tränke unterzujubeln.“

„Daher also diese Idee. Meinst du wirklich, es klappt?“

„Keine Ahnung aber so kann es ja nicht weiter gehen. Beide sind gesund, du braust den Trank exakt nach Anweisung und ich gehe davon aus, dass sie es in den entsprechenden Nächten auch oft genug miteinander treiben also muss es einen anderen Grund haben. Vor allem, was können sie verlieren?“, fragte Charlie.

„Nichts.“

„Eben. Sag mal, wollen wir ins Bett, es ist verdammt spät.“

Severus nickte nur und während sie ins Schlafzimmer gingen, überlegte er schon, was er seinem Sohn erzählen sollte um ihn nicht zu sehr aufzuregen. Er war so in Gedanken, dass er regelrecht auf schreckte als Charlie mit der Hand vor seinem Gesicht rum wedelte.

„Hallo, Erde an Fledermaus. Willst du in deinen Sachen schlafen?“, grinste der Rotschopf.

„Nein, natürlich nicht. Ich war in Gedanken.“

„Das habe ich gemerkt. Komm ins Bett und überleg morgen weiter.“

Severus schnaubte leise, zog sich aber dann um und rutschte mit zu Charlie ins Bett. Sofort klebte der Rotschopf an ihm, schlang die Arme um ihn und kuschelte sich an ihn, Severus erwiderte die Umarmung etwas zögerlich.

„Was ist los?“, fragte Charlie sofort.

Der Tränkemeister griff nach seinem rechten Handgelenk und hielt es hoch. „Warum trägst du es noch?“, fragte er mit einem Blick auf das Lederband. Es war das Halsband, welches er doppelt um das Handgelenk geschlungen hatte, die schwarzen Edelsteine glitzerten ins Licht.

„Mir gefällt es und ich fühle mich irgendwie nackig ohne es. Stört es dich?“

„Es deine Sache.“

„Nein, wir sind zusammen also ist es unsere Sache, oder?“, fragte Charlie etwas unsicher.

Severus brummte leise, strich mit den Fingern über das Band und schnarrte, „wenn du es tragen willst, tu es. Mich stört es nicht. Aber trag es bitte nicht als Halsband. Du bist kein Sklave mehr.“

„Nein, bin ich nicht“, schnurrte Charlie. Er kuschelte sich enger an seinen Partner, der ihm einen kurzen Kuss auf die roten Haare drückte und dann das Licht löschte. „Gute Nacht, meine Fledermaus.“

„Nacht, Wiesel.“
 

Severus musste sich schwer zusammen reißen um seinen Sohn nicht in seine Arme zu ziehen und ihm zu sagen, dass alles nur ein Scherz war. Doch es war zu seinem Besten und so beobachtete er den schluchzenden jungen Mann mitleidig.

„Harry, es sind doch nur drei Monate, dann kannst du den Trank wieder nehmen“, versuchte es Charlie doch Harry beruhigte sich nicht. Schließlich hielt es Severus nicht mehr aus, er zog seinen Sohn in seine Arme und fuhr ihm beruhigend über den Rücken.

„Kleiner, es ist nur zu deinem Besten. Ich kann dich ja in einem Monat nochmal untersuchen, vielleicht kannst du es dann wieder versuchen“, sagte er leise.

„Meinst du?“, schniefte Harry.

„Bestimmt. Komm schon, so schlimm ist es doch nicht. Gönne deinem Mann doch erst mal ne Pause, du beanspruchst ihn doch ganz schön“, sagte Severus mit einem leichten Grinsen.

Harry kicherte leicht und meinte, „wahrscheinlich schon. Dad, ich werde es aber wieder probieren können, oder?“

„Ja, wirst du. Die Stoffe bauen sich langsam ab, vielleicht haben wir es einfach übertrieben. Eine kleine Pause wird dir auch gut tun und jetzt hör auf zu heulen.“

„Weiß mein Mann es schon?“

„Nein, ich habe ihn noch nicht erwischt.“

Harry schniefte nochmal, wischte sich übers Gesicht und löste sich von Severus. „Ich sag es ihm gleich. Danke Dad. Danke Charlie.“

Der Rotschopf winkte ab während Harry seinem Vater noch einen Kuss gab und dann die Räume verließ.

„Puh, das war knapp. Du wärst beinah eingebrochen“, sagte Charlie grinsend.

„Wärst du das nicht bei diesem Anblick? Ich liebe meinen Sohn und will ihn nicht heulend vor mir sehen, vor allem nicht wegen so einem Thema“, knurrte Severus bevor er ihn einfach stehen ließ und ins Labor ging. Doch sein Partner folgte ihm und nahm ihm das Messer aus der Hand.

„Du bist immer noch nicht damit einverstanden?“, fragte er.

„Nein, bin ich nicht. Die Gefahr ist zu groß und jeder Fehlschlag macht ihn psychisch fertig. Gib das Messer her, ich muss den Trank aufsetzen“, knurrte Severus. Er griff nach dem Messer doch Charlie hielt es hinter seinen Rücken.

„Interesse an einem Tauschhandel?“, fragte er.

„Was willst du?“

„Einen Kuss gegen das Messer.“

Severus verdrehte die Augen und drehte sich einfach um, mit wenigen Schritten war er beim Regal und holte sich ein neues Messer.

„Das ist unfair“, protestierte Charlie.

„Ich lasse mich nicht erpressen.“

„Bei Merlin, du bist kälter als ein Eisblock.“

Severus warf ihm einen Blick über die Schulter zu und schnarrte, „das wusstest du von Anfang an. Außerdem bin ich nicht kalt sondern nur vorsichtig.“

„Warum vorsichtig? Angst, dass ich dich beiße?“

„Nein, dass du es mal wieder übertreibst.“

„Komm schon, ein winziger, kleiner Kuss. Davon stirbst du nicht“, schnurrte Charlie. Er trat hinter den Tränkemeister und schlang vorsichtig die Arme um ihn. Er wusste, dass Severus manchmal nicht gut auf Berührungen reagierte, vor allem nicht wenn er ihn von hinten umarmte doch diesmal blieb der Tränkemeister ruhig. Charlie spürte sogar, wie sich der Ältere ganz leicht gegen ihn lehnte. Er legte das Messer auf den Tisch und schlang die Arme um seinen Bauch, die Stirn lehnte er an seine Schulter.

„Wieso bist du so dagegen?“

„Weil ich Harry nicht verlieren will, er ist meine Familie. Diese Sache mit der Schwangerschaft ist Wahnsinn.“

„Wolltest du nie Kinder?“, fragte Charlie leise an seinem Rücken.

Er spürte wie der Tränkemeister sich versteifte, er war bereit ihn loszulassen wenn er es versuchte doch Severus blieb ruhig aber verspannt stehen. „Willst du welche?“, fragte Severus zurück.

„Warum nicht? Wenn es bei Harry klappt, könnte man darüber nachdenken. Ich mag Kinder und hätte schon gerne welche“, gab Charlie leise und deutlich unsicher zurück. Er spürte wie sich Severus bewegte, er griff nach einem Messer und begann die erste Knolle zu schneiden. Mit einem leisen Seufzer hauchte er einen Kuss in seinen Nacken und ließ ihn dann los.

Er wollte den Raum gerade verlassen als er Severus´ Stimme hörte, „lass uns da später nochmal darüber reden.“

Überrascht blieb Charlie stehen, er starrte den Rücken seines Partners mit offenen Mund an bevor er leicht grinste und sagte, „okay. Wenn du Hilfe bei dem Trank brauchst, ich bin nebenan.“

„Hm.“

Da das Severus' normale Antwort auf solch eine Anfrage war, verließ Charlie den Raum wesentlich erleichterter. Scheinbar musste er seinen Kinderwunsch doch noch nicht begraben.
 

Harry betrat leise ihre privaten Gemächer, er wusste, dass sein Mann nicht da sein würde und war dementsprechend lange bei den Werwölfen geblieben. Wirklich überrascht war allerdings als er das Licht sah, welches aus dem Schlafzimmer kam. Langsam durchquerte er den Wohnbereich und trat ein.

„Mein Lord, ihr seit da?“, fragte er überflüssigerweise.

„Scheint so“, gab Voldemort zurück. Er saß vor dem Kamin, eine Akte auf dem Schoß und ein Glas Rotwein in der Hand.

„Wieso? Ihr wolltet doch nicht vor übermorgen zurück kommen“, sagte Harry während er den Raum durchquerte. Er nahm die Akte vom Schoß seines Mannes und ließ sich selber darauf nieder, sofort lag ein Arm um seine Hüfte.

„Es ging schneller als ich gedacht habe. Ich hätte nicht erwartet, dass du alleine hier schläfst“, gab Voldemort zurück.

„Naja, überall anders hätte ich gestört.“ Voldemort sah ihn nur fragend an und Harry erklärte, „Fenrir schläft bei Remus und er will mich logischerweise nicht dabei haben. Bei Draco ist Adrian, bei Blaise ist Neville und der Rest ist nicht da. Ich hätte ja bei Lucius schlafen können aber der wäre davon bestimmt nicht begeistert gewesen.“

„Nein, wäre er nicht“, gähnte Voldemort.

„Bett?“

„Wanne. Ich wollte eigentlich duschen aber zu zweit können wir auch in die Wanne.“

Harry nickte begeistert, quietschte allerdings leise auf als Voldemort sein Weinglas wegstellte und ihn einfach hochhob. Schnurrend schmiegte er sich an ihn, genoss die Nähe seines Mannes, der gerade mal drei Tage weg gewesen ist.

„Hast du mich so vermisst?“, fragte Voldemort amüsiert.

„Ihr mich nicht?“

„Doch, sehr sogar. Ab ins Wasser.“

Ein Zauberspruch entkleidete sie bevor Voldemort ihn kurzerhand ins heiße Wasser setzte. Harry seufzte tief auf, sah ihn aber sofort fragend und auffordernd an. Schnell war Voldemort hinter seinem Mann in die Wanne gestiegen und zog ihn besitzergreifend an sich.

„Meins“, grollte er leise.

„Hm, für immer“, gab Harry schnurrend zurück. Er kuschelte sich in die enge Umarmung, genoss das Gefühl von nackter Haut und schloss die Augen, das hier hatte er die drei Tage vermisst und er hatte vor, es in vollen Zügen zu genießen.
 

Voldemort sah auf den schwarzen Wuschelkopf an seiner Brust, seine Gedanken kreisten um den Trank, den er vorhin noch von Severus geholt hatte. Sein Mann hatte sich, nach der Absage seines Vaters, langsam wieder beruhigt und nahm die Tatsache, dass sie es im nächsten Monat nicht probieren konnten, mittlerweile sehr gelassen hin. Es war eigentlich der perfekte Zeitpunkt um es ohne sein Wissen zu probieren. Mit einem Handwink ließ er eine Flasche Rotwein sowie zwei Gläser erscheinen. Sein Mann sah nicht auf, er schien die Augen geschlossen zu haben und so ließ er auch noch die Phiole erscheinen. Schnell füllte er die Gläser, der Inhalt der Phiole landete in Harrys Glas bevor er ihn leicht an stupste.

„Mein Lord?“

Wortlos drückte er ihm das Glas in die Hand und hielt sein Eigenes zum Anstoßen hin.

„Worauf trinken wir?“, fragte Harry.

„Auf uns.“

„Gerne. Dann auf uns.“ Die Gläser stießen mit einem leisen Klirren aneinander bevor Beide den ersten Schluck nahmen.
 

Die Flasche war leer, Voldemorts Blick lag auf seinem Mann, er hatte den Zaubertrank nicht bemerkt doch jetzt musste er noch den Zauber sprechen. Wie sollte er das machen ohne, dass Harry etwas mitbekam? Ihm kam eine Idee und so weckte er seinen Mann, der auf seinem Schoß eingeschlafen war.

„Was ist?“, fragte Harry gähnend.

„Wir verschrumpeln noch, los, raus aus dem Wasser und ab ins Bett. Außerdem muss ich noch drei einsame Nächte nachholen“, grollte Voldemort liebevoll an seinem Ohr.

Harry lief ein Schauer über den Rücken bevor er sichtlich den Kopf hängen ließ.

„Was ist los, mein Kleiner?“

„Ich habe den Trank nicht genommen. Dad hat doch gesagt, dass ich aussetzen muss“, flüsterte Harry leise.

„Und? Heißt das etwa, ich darf nur noch mit meinem Mann schlafen wenn er schwanger werden kann? Harry, ich habe nicht vor den nächsten Monat im Zölibat zu leben“, knurrte Voldemort. Er biss ihn leicht in die Schulter während seine Finger fordernd über die gebräunte Haut des Jüngeren strichen.

„Nein, natürlich nicht“, lachte Harry. Er schmiegte sich an seinen Mann und schnurrte tief und dunkel.

„Aber erst raus aus dem Wasser.“ Damit hob Voldemort seinen Mann hoch und half ihm aus der Wanne, ein dickes Badetuch hüllte ihn sofort ein bevor Voldemort auch aus dem Wasser stieg. „Ab ins Schlafzimmer“, grollte Voldemort, „und nackt ins Bett.“

Harry warf ihm einen verführerischen Blick zu bevor er das Handtuch zu Boden gleiten ließ und mit einem sehr anregenden Hüftschwung ins Schlafzimmer ging. Er spürte den brennenden Blick aus den roten Augen auf sich ruhen. Voldemort grollte nochmal tief bevor er den Zauber aussprach und seinem Mann dann folgte.
 

„Mein Lord hat sich viel Zeit gelassen. Will er etwa nicht mehr?“, fragte Harry mit einem lasziven Grinsen.

Er lag nackt auf dem Bett, auf die Ellenbogen gestützt und die Beine verführerisch gespreizt. Ein dunkles Knurren ertönte als sich Voldemort seinem Mann näherte, Harry sah wie die roten Augen immer dunkler wurden bis sie schließlich vor Lust zu einem tiefen Blutrot geworden waren.

„Ach, mein Lord möchte also doch noch“, schnurrte Harry.

„Mein Kleiner, du spielst mit dem Feuer.“

„Ich bin der geborene Feuerbändiger.“

Voldemort grollte nochmal kurz bevor er auch schon über ihm war und seine Lippen zu einem tiefen, innigen Kuss einfing.

Seufzend ließ sich Harry in die Kissen sinken, genoss die Zärtlichkeiten seines Mannes und fragte sich wann sie das letzte Mal miteinander geschlafen hatten ohne diesen unerträglichen Druck? Sicher, sie hatten in den letzten sechs Monaten oft genug miteinander geschlafen, vor allem in den Nächten, in denen er den Trank genommen hatte aber es war fast wie eine Pflichterfüllung gewesen. Immer hatte er sich unter Druck gesetzt gefühlt, immer hatte er gehofft, dass er schwanger würde doch diesen Druck hatte er heute nicht. So konnte er sich ganz den streichelnden Händen seines Mannes hingeben. Ein leichter Biss in seinen Hals holte ihn in die Realität zurück.

„Hier spielt die Musik“, knurrte Voldemort.

„Verzeihung, ich habe nur nachgedacht.“

Voldemort hielt inne und sah ihn etwas vorwurfsvoll an bevor er ihn in einen vernichtenden Kuss zog. Mit sanfter Gewalt verschaffte er sich Zugang zu seiner Mundhöhle, begann ein wildes und heißes Zungenduell. „Wieder da?“, fragte er als sie sich kurz lösten.

„Ja, mein Lord“, grinste Harry bevor er diesmal einen Kuss begann.

„Das freut mich“, wurde gegen seine Lippen gegrollt.

Harry seufzte in den Kuss hinein, schlang die Arme um den Nacken seines Mannes und zog ihn eng auf sich. Dunkles Grollen erfüllte die Luft, Voldemort löste sich aus ihrem Kuss um mit den Lippen über seinen Hals zu fahren. Schnell nahm er die Zunge und die Zähne zur Hilfe um sich am Körper seines Mannes runter zu lecken und zu knabbern. Harry wand sich unter ihm, seine Hände fuhren fahrig über die blasse Haut, immer wieder verkrallte er die Fingernägel in dem Mann über sich, was diesen leise stöhnen ließ. Er genoss die Zärtlichkeiten, viel zu lange hatte er darauf verzichtet und schnell drifteten seine Gedanken völlig ab, wimmernd und stöhnend wand er sich unter seinem Mann.
 

Irgendwann erhob sich Voldemort, zog sich aus seinem Mann zurück und legte sich neben ihn, zog ihn aber sofort in seine Arme und küsste ihn lang und innig. Schnurrend erwiderte Harry den Kuss, umspielte sanft die andere Zunge bevor er sich von ihm löste und den Kopf an seine Brust lehnte. „Kleiner Vampir“, grollte Voldemort leise, Harry war wohl der Einzige, der den liebevollen Unterton aus seiner Stimme raus hörte.

„Naja, irgendwie musste ich mich doch ausdrücken“, gab Harry schmunzelnd zurück.

„Aber doch nicht so und vor allem nicht da.“

„Wieso nicht da?“

„Weil meine Roben nicht so hochgeschlossen sind“, knurrte Voldemort.

Harry stutzte noch einen Moment bevor er leise kicherte, seine Finger fuhren sanft über den Rücken des Dunklen Lords.

„Was gibt es da zu kichern?“

„Seit wann macht ihr euch Gedanken darum was die Anderen von euch denken? Ich sehe regelmäßig so aus als würde mein Mann ein Vampir sein und es stört mich auch nicht“, schnurrte Harry. Er kuschelte sich bequemer an seinen Mann, das Schnurren übertrug sich auf den Dunklen Lord und schickte sanfte Schauer durch seinen Körper. „Mein Lord?“, fragte er irgendwann.

„Was ist?“, brummte Voldemort, die Wärme seinen Mannes und der abklingende Orgasmus ließen ihn schläfrig werden.

„Es tut mir leid.“

„Was denn?“

„Dass ich mich in den letzten sechs Monaten so unmöglich benommen habe. Ich war so fixiert auf meinen Kinderwunsch, dass ich das hier völlig vergessen habe“, murmelte Harry, „es ist viel zu lange her, dass wir einfach nur Sex hatten, ohne Hintergedanken, ohne Zwang. Einfach nur aus Lust und Liebe.“.

Sein Mann drückte ihn ein Stück von sich weg um ihn anzusehen, warme, blutrote Augen fixierten Harry bevor er sich zu ihm beugte und sanft küsste. Er musste nichts darauf sagen, seine Reaktion sagte Harry alles, was er wissen musste und so kuschelte er sich seufzend an ihn.

„Das heißt aber nicht, dass wir es nicht weiter versuchen“, murmelte Voldemort plötzlich.

„Natürlich nicht aber ich glaube, ihr habt alle Recht, ich kann eine Pause wirklich gut gebrauchen.“

„Gut, dass du es einsiehst. Also wirst du kein Theater mehr machen bis dein Vater wieder sein Ok gibt?“, fragte Voldemort.

„Nein, werde ich nicht“, kicherte Harry. Sein Mann grollte leise, verstärkte die Umarmung und löschte jetzt endlich das Licht. „Gute Nacht, mein geliebter Lord.“

„Gute Nacht, mein kleiner Quälgeist.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, ob Charlies Trick funktioniert? Und wenn ja, wie wird die Schwangerschaft verlaufen? Wird das Kind überleben? Wird Harry das überleben? Oder will ich euch einfach nur Angst machen? ;)

Charlie ist scheinbar einen SChritt weiter gekommen, eine richtige Beziehung, auch nach außen hin. Nicht mehr ein Haustier sondern ein Partner, der feste Freund. Na, das ist doch schonmal ein Fortschritt. Oder?

Nun, wir werden sehen.

*Chips und Cola hinstell* - Snacktime.

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