Morgen des neuen Jahres
Eine sanfte aber kühle Brise wehte in mein Gesicht, während die ersten Sonnenstrahlen des neuen Jahres meine Nase kitzelten, bis ich schließlich niesen musste. Leicht blinzelnd und murrend zugleich setzte ich mich auf und rieb mir noch verschlafen die Augen. Gähnend streckte ich meine Glieder und fragte mich, wieso man mich so sanft oder auch unsanft, vor allem aber so früh wecken musste. Es dauerte nicht lange, dass ich mich nun aus meinen Bett quälte und in meine Pantoffel schlüpfte.
Sofort wurde meine Haut von einer Gänsehaut überdeckt, es war eindeutig viel kühler als gedacht. Nur eins war schlimmer als die Kälte: Der muffige Geruch meiner Wohnung. Schlurfend ging ich zum angekippten Fenster und machte es ganz auf, um mal richtig durchzulüften. Fix und durch den kalten Wind, der nun durch das Fenster einzog, angetrieben, flüchtete ich in die Küche. Der Anblick meiner Küche liess einen aber gleich wieder kehrt machen. Der ganze Aufwasch der letzten Tage tümte sich in der Spüle und sah schon fast wie ein abstraktes Kunstwerk aus - zugegeben eine ekelhafte Art von Kunst. Gekonnt ignorierte ich den Keramikturm um zu prüfen, was mein Kühlschrank noch alles hergab. Leer, bis auf einen Schluck Milch in der Flasche, etwas Butter sowie paar Gurkenstücke. Notgedrungen nahm ich die Rest mit zum Tisch und fand in meinen Brotkasten noch eine Scheibe Vollkornbrot. Zwar etwas angetrocknet aber durchaus noch geniessbar. Es reichte zumindest, um den morgendlichen Hunger zu vertreiben.
