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Splitterwelt

von

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Kapitel 4

„Warum wollt Ihr das wiss'n?“, fragte Tarn und kratzte sich am Hinterkopf. Mehrere Gestalten standen vor ihm auf der Anhöhe und gegen die Sonne konnte er kaum etwas an ihnen erkennen. Er fragte sich, warum diese komischen Männer ihre Mäntel nicht ablegten. Das letzte Unwetter war schon zwei Tage her und so bald würde es nicht wieder auf Trendon zu regnen beginnen. Verunsichert rieb sich Tarn über den Ärmel seiner zerschlissenen Arbeitsjacke.

Der hühnenhafte Anführer der Gruppe griff unter sein Cape.

„Vielleicht lockert das ja deine Zunge, kleiner Mann.“

Eine Münze fiel vor Tarn in den Staub. Gierig bückte er sich, um das Geldstück aufzusammeln. Er grinste breit. Die Münze würde ihm heute Abend im Gasthaus mindestens zwei zusätzliche Krüge Bier einbringen. Wenn er der Schankfrau schöne Augen machte, vielleicht sogar drei.

„Nuja, da war'n tatsächlich zwei Kerle, zu denen Eure Beschreibung passt. Die hatten noch 'n kleines Mädchen bei sich. Ham' nach dem Kurier gefragt und sin' noch 'n bisschen durch die Stadt gegangen. Wollt'n mich für den nächsten Tag anheuern, ham' sie gesagt. Sollte helfen, Vorräte zu verladen. Hatten ihr Schiff irgendwo außerhalb. Ham' es sich aber doch anders überlegt. Hab 'se nämlich kurz darauf davonfliegen sehen.“

„Wann waren sie hier?“, knurrte die Stimme des Hühnen wieder zu ihm herunter.

Tarn beschattete seine Augen mit der Hand.

„Hm, das muss gewesen sein, als das große Unwetter war. Is' nu' schon zwei Tage her, das ganze.“

„Und in welche Richtung sind sie aufgebrochen?“

Tarn blickte sich um, als wolle er sich bewusst werden, wo genau er sich befand.

„Ähm, das war... äh...“

Der große Mann knurrte unheilvoll: „Strapaziere meine Geduld nicht!“

„A-ach ja! Die sin' entgegengesetzt zur Landestelle weggeflogen, von hier aus wäre das, äh, da lang.“, Tarn zeigte mit dem Finger nach Nord-Osten.

„Hm.“, antwortete der Anführer der Gruppe knapp. Als er nichts weiter sagte, beschloss Tarn, sich wieder seiner Arbeit zu widmen. Er drehte sich um und stapfte den staubigen Weg entlang zur Stadt zurück. Dabei schnippte er die Münze hoch, fing sie wieder auf und pfiff leise vor sich hin. Das war wirklich leicht verdientes Gold gewesen!
 

Der große Mann und seine Begleiter blickten dem abgerissenen Arbeiter nach.

„Schade, dass der Kerl nicht lange Freude an seinem neuen Reichtum haben wird...“, grinste der Anführer grimmig.

Er hob den Arm und gab zwei seiner Männer ein Zeichen. Die beiden huschten die Anhöhe hinab. Ein weiteres Mal schnippte der Arbeiter seine Münze in die Luft. Doch diesmal wurde sie nicht wieder aufgefangen. Der Arbeiter fiel neben der Münze zu Boden. Zwei Blutspritzer bedeckten das Gold und schimmerten unheilvoll im Sonnenlicht. Ein Schatten legte sich über die grausige Szene und hünenhafte Finger griffen nach der Münze.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: Futuhiro
2013-04-22T17:49:59+00:00 22.04.2013 19:49
Neeeeeeiiiiiiiin, du bist so böse! Der arme Lokan! Q___Q

*räusper*
Okay, was wollte ich sagen?
Ich bin platt. Das Kapitel ist ein echter Hammer. Wie die Kampfszene geschrieben war ... wie Lokans Onkel dargestellt war ... wie die Schamanin so drauf war ... einfach alles. Die Story ist der reinste Wahnsinn. Ich hatte das Bedürfnis das Kapitel 2x zu lesen, um alles so richtig zu verarbeiten. Ich wünschte, ich könnte so grandiose Schlachten schreiben.

Lokorr war ziemlich cool erstellt, so als Charakter, wenn auch ganz anders als ich ihn mir dachte. XD Ich hatte ihn mir als so fieses kleines Wurzelmännchen vorgestellt, nicht als Berserker-Hühne. Aber irgendwie passt das auch besser zu ihm. Aber irgendwie hatte er was von einem Bulldozer. Das er mit einem Knüppel einen ganzen Segelmast durchhauen kann, find ich ziemlich heftig, selbst für einen Cyborg.

Ich hab mich ständig gefragt, was eigentlich unter den schwebenden Inseln ist. Also das <Nichts>, in das man stürzt, wenn von einem Schiff runterfällt. Kommt da irgendwo mal Ozean, oder vielleicht Erdboden, oder ist da wirklich bis in die Unendlichkeit einfach nur freier Fall, bis man nach Tagen dann beim Fallen verhungert und verdurstet? (ich stell mir vor, wie da nach Jahrzehnten dann so blanke Skelette durch die Gegend purzeln, immer noch im Fallen begriffen XD )

Ich fand es süß, wie sich Lillja am Ende um Lokan gesorgt hat. Sie hat mir da irgendwie aus der Seele gesprochen. ^^


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