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The kiss of a host boy

Kiriya und Yoru
von

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Wie alles Begann


 

Prolog


 


 

Wie alles Begann

Shinjuku Ni-chōme

Stadtbezirk Shinjuku, Tokyo
 

Mit einem dumpfen Laut traf die Faust des älteren Mannes den Magen eines Jungen, der sich nun mit schmerzverzerrtem Gesicht den Bauch hielt. „Hast du es jetzt verstanden?!“ donnerte der Mann, der bereits auf die 50 Jahre zuging und einiges an Kopfhaar verloren hatte. „Wenn sich noch mal ein neuer Kunde über dich beschwert, wirst du mehr als nur meine Faust zu spüren bekommen! Und jetzt ab mit dir auf die Straße und schaff neue Kunden her!“
 

Kaum, dass die Faust ihn in den Magen traf, taumelte der Junge einen Schritt zurück und sank auf den Boden. Nach Atem ringend blieb er einige Sekunden dort, während er dem Geschrei des Älteren versuchte zuzuhören und sich wieder zu sammeln.

Es war wirklich nicht zu übersehen, geschweige denn zu überhören, dass der Mann wütend auf ihn war. Doch vorerst ließ er ihn wieder in Ruhe und wandte sich wichtigeren Dingen zu.

„Vergebt mir, Master. Es wird nicht wieder vorkommen“, versprach er leise, während er sich aufrichtete und sich tief vor dem Älteren verneigte. In der Verbeugung verharrend, schlich er nun, rückwärtsgehend, aus dem Büro seines Masters. Hielt dabei seine rechte Hand auf seinem schmerzenden Bauch.

Als die schwere, dunkel gestrichene Eichentür vor ihm ins Schloss fiel, wagte er es erst, sich aufzurichten. Ein leises Keuchen entrang sich seiner Kehle, als sich sein Körper mit einem Schmerz für die Bewegung bedankte.
 

„Hat er  dich schon wieder fertig gemacht, mh?“, erklang es hinter dem Jungen, was ihn veranlasste, sich in die Richtung zu drehen und in das besorgte Gesicht seines Arbeitskollegen zu sehen. „Ja, dabei habe ich doch nichts falsch gemacht. Was kann ich dafür, wenn der Kunde sich beim Trinken nicht beherrschen kann und… Ach was soll’s“, seufzte er leise und ging seinem Kollegen entgegen, der lässig an der weißen Wand vor ihm lehnte.

„Nimm es dir nicht so zu Herzen, Youji. Und jetzt komm! Ich helfe dir mit deinen Haaren, denn so kannst du nicht auf die Straße.“ Mit diesen Worten wurde dem angesprochenen jungen Mann ein durchtrainierter Arm um die schmalen Schultern gelegt, der ihn wegzog von dem Büro.  „Vielen Dank, Sho-kun“, nuschelte Youji leise und ging widerstandslos mit dem älteren jungen Mann mit.
 

Den kurzen Weg den Flur entlang zum Vorbereitungsraum schwieg Youji und lief mit leicht gesenktem Kopf neben Sho. Selbst, als er auf dem Stuhl vor dem riesigen Spiegel saß, blieb er immer noch stumm. Erst die Frage, wie er seine Haare heute tragen wollte, riss den jungen Mann aus seinem Schweigen. „Ich weiß nicht, vielleicht hochgesteckt?  Mein Kimono hat zum Glück nichts abbekommen, da muss ich mich wenigstens nicht auch noch umziehen“, murmelte Youji so leise, dass sich Sho vorbeugen musste um ihn zu verstehen. Dabei verlangte es große Selbstbeherrschung, damit er nicht sein Gesicht in die verführerisch duftenden Haare vor seiner Nase vergrub.
 

„Gut, dann also hochstecken“, stimmte der Ältere zu und nickte ihm kurz bestätigend zu, während er auch schon mit einer Bürste die Knoten löste. Er strich dabei besonders vorsichtig durch die schwarzen, leicht dunkelblau schimmernden Haare. Er schmunzelte und richtete seinen Blick im Spiegel auf Youjis smaragdgrüne Augen und meinte leise: „Weißt du eigentlich, wie sehr dich die anderen um deine Augen beneiden? Keiner von ihnen hat Augen wie du, die so voller Lebenslust leuchten. Sie alle haben nur diese langweiligen Farbtöne von braun und fast schwarz. Nicht einmal mit gefärbten Kontaktlinsen haben sie so schöne Augen wie du, Youji-kun. Ich denke, dass ist einer der Gründe warum sie immer wieder versuchen, dich bei den neuen Kunden schlecht zu machen. Aber mach dir nichts aus ihnen. Der Master weiß schon, was er an dir hat, auch wenn er es nicht zeigt.“
 

Die ganze Zeit über versuchte Sho ihn aufzumuntern und ihm Mut zuzusprechen. „Ich weiß“, kam die leise Antwort von Youji und ein dezentes Grinsen erschien auf seinen Lippen. „Du hättest mich deswegen aber nicht ganz so sehr wie eine Frau frisieren müssen“, feixte er leise und begutachtete seine kunstvoll hochgesteckten Haare, von denen sich nur eine Strähne weigerte, an ihrem Platz zu bleiben und ihm lieber ins Gesicht hing. „Dennoch Danke, Sho-kun.“
 

Fertig frisiert wollte Youji schon aufstehen, als ihn der Ältere zurückhielt und meinte: „Nichts zu danken, aber ich denke, dass dein Outfit noch nicht fertig ist. Und keine Widerrede, du hast dich für den dunkelblauen Kimono entschieden, also wirst du auch nicht halbfertig raus gehen.“ Mit einem Kopfnicken wies Sho auf die ausgebreiteten Make-up Utensilien und noch ehe Youji protestieren konnte, trug er auch schon eine dezente Schicht Make-up auf dessen Gesicht, so dass es perfekt zu den kunstvoll hochgesteckten Haaren passte.
 

Grummelnd saß Youji auf dem Stuhl und ließ die Prozedur über sich ergehen und ärgerte sich darüber, dass er diesen Kimono gewählt hatte. Dennoch konnte er nichts dagegen tun, denn immerhin war heute Themenabend und er wusste genau, dass gegen Mitternacht einer seiner Stammgäste kommen würde. Und das nur, um ihn wieder einmal in diesem Kimono zu sehen, den er ihm geschenkt hatte.

Nachdem Sho auch mit dem Make-up fertig war, begutachtete sich Youji seufzend im Spiegel und schüttelte leicht seinen Kopf. „Ich werde froh sein, wenn die Nacht vorüber ist und ich das verdammte Zeug endlich wieder abwaschen darf. Es stinkt furchtbar“, maulte der junge Mann vor sich hin, während er sich bereits erhob um seinen Kimono zu richten.
 

„Glaub mir, mir geht es nicht anders. Und jetzt beeil dich, du bist schon etwas spät dran. Husch, husch, raus mit dir!“, damit scheuchte Sho den jüngeren auch schon aus der Garderobe hinaus, um sich selbst fertig zu stylen. Er hatte sich, ebenso wie Youji, für einen Kimono entschieden, der allerdings neonpink mit gelbem Blumenmuster war und gut zu seinen wasserstoffblonden Haaren passte.
 

„Ja, ja, hetzt nicht so“, grummelte Youji, noch ehe er vollends aus der Tür hinaus war. Doch darauf bekam er keine Reaktion mehr von Sho, da dieser sich bereits abgewendet hatte und die Tür zufallen ließ, um sich seinem Spiegelbild zu widmen.

//Dann mal auf in den Kampf//, sprach er sich selbst etwas Mut zu und ging langsam zum Fahrstuhl, da er in dem engen Flur nichts anrempeln wollte, was eventuell zu Bruch gehen oder eine Schweinerei verursachen konnte. Während der Fahrt zum Erdgeschoss begutachtete sich Youji im fahlen Licht des Fahrstuhls in dessen Spiegelwand noch einmal, bevor er, unten angekommen, das Gebäude verließ.
 

Draußen war es mittlerweile dunkel geworden und nur die Neonlichter der Werbetafeln der Hauptstraße beleuchteten die schmale und enge Seitengasse, in der der Eingang des ‚Blue Moon’ lag. Es war ein wenig unheimlich, doch kaum war er auf der Hauptstraße, war er umringt von umherlaufenden Menschen, die hier ihr Vergnügen in Bars, Clubs und anderen Etablissements von Shinjuku suchten. Es war nicht sehr schwer für Youji die Männer anzusprechen, ein wenig mit ihnen zu flirten und in den Club zu locken.

Er war wesentlich erfolgreicher als seine zwei etwas älteren Kollegen, die weniger Glück hatten. Dennoch kamen sie, nachdem jeder von ihnen einen weiteren Kunden abgefangen hatte, nicht mehr auf die Straße zurück. Anscheinend hatten die neuen Gäste sich für die beiden als ihre Begleiter für den heutigen Abend entschieden. Einen anderen Grund konnte sich Youji nicht vorstellen, denn niemand wagte es, die Jagd nach neuen Kunden vorzeitig abzubrechen. Es sei denn, sie hatten sich in den hinteren Teil der Gasse verzogen, um eine zu Rauchen.

//Sollen sie doch machen was sie wollen, falls sie sich drücken. Ich werde meinen Arsch nicht noch mal für die beiden herhalten//, schwor sich Youji in Gedanken und verzog kurz sein Gesicht bei der Erinnerung an seine vorletzte Bestrafung, die er den beiden zu verdanken hatte. //Ich sollte mich von so etwas nicht ablenken lassen. Ich sollte lieber zusehen, dass ich noch ein paar Kunden reinschleppen kann.// Und das setzte er auch in die Tat um, bis ihm der Mann am Empfang mitteilte, dass nur noch ein Tisch frei war, weshalb er nicht noch einmal losgehen sollte. Doch Youji winkte ab. „Ich will nicht bis Mitternacht oder länger warten, bis mein Stammgast kommt. Immerhin verspätet er sich gerne.“

Wieder auf der Straße sah sich der junge Mann genau um und beobachtete die Menschen die an ihm vorbeidrängten und sich teilweise lachend mit anderen unterhielten. Da fiel ihm ein Mann mit langen, blonden Haaren, die ihm durch einen Windhauch ein wenig wirr um den Kopf wehten, auf. Irgendwie wirkte der Mann fehl am Platz und auch ein wenig verloren, so wie er mit seinem Blick durch die Gegend schweifte und etwas skeptisch drein blickte. //Den angel ich mir!//, schoss es Youji sofort durch den Kopf und ohne zu zögern ging er direkt auf den Mann zu.

„Guten Abend, mein Herr. Sie sehen aus, als würden Sie nach etwas Gesellschaft suchen. Möchten Sie nicht auf einen Drink in unseren Club kommen?“, wollte Youji mit honigsüßer Stimme von dem fremden Mann wissen und sah dabei mit einem koketten Lächeln und Wimpernaufschlag zu ihm empor. Dieser überragte ihn sicher um gut 15cm, doch Dank der Geta war Youji ein paar Zentimeter größer als normal, wodurch ihm der Größenunterschied nicht so sehr auffiel. Was ihm allerdings auffiel, war der verblüffte Gesichtsausdruck des Anderen, was ihn leise lachen ließ. Dies verbarg er aber mit einem gespielt schüchternen Blick Richtung Boden hinter seiner rechten Hand. „Verzeiht, mein Herr, wenn ich euch überrascht habe, doch Sie sind mir gleich in der Menge aufgefallen. Sie sahen so verloren aus, da musste ich Sie einfach ansprechen und in unseren Club einladen.“
 

Etwas sprachlos starrte der angesprochene Mann, mit den langen, golden schimmernden Haaren, die Frau vor sich an, ehe er verstand, was diese zu ihm sagte. Als er die Worte endlich auseinandergepflückt hatte und sie einen Sinn für ihn ergaben, färbten sich seine Wangen mit einem dunklen Rot, was zu seinem Glück von der Neonreklame um ihn herum verborgen blieb. Schnell räusperte sich der Mann und verneigte sich leicht vor der jungen Frau und versuchte sie charmant anzulächeln. Zumindest hoffte er, dass es so rüber kam, denn irgendwie fühlte sich sein Gesicht gerade ein wenig merkwürdig an, doch er versuchte es zu ignorieren. „Es... wäre mir eine Freude,... Sie auf einen Drink einzuladen.“ Fast eine halbe Ewigkeit hatte es gedauert, so kam es ihm zumindest vor, bis er diese paar Worte gesagt hatte. Man konnte ihm förmlich ansehen, wie verlegen er war und dennoch stand er tapfer da und bot der jungen Dame seinen Arm an, wie es sich für einen Gentlemen gehörte.
 

Ohne zu zögern hakte sich Youji bei dem dargebotenen Arm ein und führte seinen Gast in die schmale Seitengasse. Spürte dabei, wie dieser sich ein wenig verspannte, als sie die grell beleuchtete Hauptstraße verließen. „Nur keine Angst, mein Herr, der Eingang zum Club ist gleich da vorn“, mit einer vielsagendem Geste deutete der junge Mann, der wie eine Frau gekleidet, frisiert und geschminkt war, auf den kleinen Eingang über dem ein leise vor sich hinknisterndes Neonschild mit den englischen Buchstaben ‚Blue Moon’ prangte. „Oder haben Sie etwa Angst im Dunkeln?“ Mit einem klimpernden Wimpernaufschlag blickte Youji zum zweiten Mal hoch in das Gesicht seines neuen Gastes und sah ihn mit einem verspielten Lächeln an. Schmunzelte bei dem verlegenen Kopfschütteln des Kunden und führte ihn zum Empfang, wo er sich wieder halb zu ihm drehte. „Waren Sie schon einmal in einem Host Club, mein Herr?“, wollte Youji wissen, während er seinen Gast ein wenig musterte. „Nein, bisher noch nicht, aber ich habe schon etwas darüber gelesen“, bekam er daraufhin als Antwort, was ihn erneut grinsen ließ und er verstehend nickte.

„Mein Herr, um einen Host Club richtig kennen und schätzen zu lernen, müssen Sie einen besuchen und nicht darüber lesen. Ich zeige Ihnen gern unseren Club oder möchten Sie lieber einen der anderen Hosts als Begleitung für heute Abend haben?" Der Gesichtsausdruck, den Youji bei diesen Worten aufsetzte, war sein übliches, charmantes Lächeln, bei dem nur enge und langjährige Freunde erkennen konnten, dass es falsch war. Zu gern hätte Youji diesen neuen Kunden allein für sich gehabt, dennoch zeigte er ihm die Bilder der anderen Hosts, wobei er den Anderen genau beobachtete. Doch dieser warf nur einen flüchtigen Blick auf die Bilder, verzog dabei kaum merklich seinen Mund, ehe er wieder Youji ansah und mit sanften Stimme antwortete: „Nein, Danke. Ich möchte dich als Begleitung.“

Bei diesen Worten strahlte der junge Host förmlich, versuchte es allerdings zu verbergen. „Vielen Dank für Ihre Wahl. Ich fühle mich geehrt, Ihnen Gesellschaft leisten zu dürfen. Kommen Sie bitte mit, ich zeige Ihnen den Club“, sagte er leise mit einem glücklichen Lächeln und deutete auf den Aufzug, in den er seinen Gast führte. Brachte ihn hoch in den 3. Stock und von dort zu einer kleinen Nische in dem großen Raum, der 20 Tische umfasste. Jeder Host hier hatte seinen bevorzugten Stammplatz, der von den anderen in der Regel respektiert wurde. Doch heute war sein Tisch an einen anderen vergeben worden, da sein Stammgast einen Tisch am Rand bevorzugte. Dieser befand sich, verborgen von einer halbhohen Trennwand um die sich Efeu rankte, in einer kleinen Nische, in der man keine all zu große Aufmerksamkeit erregte. Und genau dorthin brachte Youji seinen neuen Kunden, ließ ihn Platz nehmen und reichte ihm die Karte mit den Worten: „Darf ich fragen, was Sie zu Trinken bevorzugen, mein Herr? Mögen Sie lieber Sake, Bier, Wein oder etwas anderes?“

Mit ehrlichem Interesse wartete Youji auf eine Antwort und neigte sich leicht in die Richtung seines Kunden, als dieser antwortete: „Ich bevorzuge Sake. Bring bitte den Tsuki no Katsura Heiankyo (Altes Kyoto, Sake). Und nenn mich doch bitte Kiriya. Bei ‚mein Herr’ fühle ich mich gleich so alt.“

Für Youji war das das erste Mal, dass ein Kunde ihn bei seinem ersten Besuch darum bat, ihn direkt anzusprechen, weshalb er etwas aus dem Konzept geriet. „... Uhm,... wie Sie wünschen, mein He... Kiriya-san.“ stammelte er leise und senkte seinen Blick, bevor er sich wieder an seine Aufgabe erinnerte. „Bitte Entschuldigen Sie mich einen kleinen Moment. Ich werde Ihnen den Sake sofort bringen. Möchten Sie ihn warm oder kalt trinken?“
 

„Kühl, bitte“, antwortete Kiriya lächelnd und sah der Hostess hinterher, wie diese zur Theke eilte, um den gewünschten Sake zu holen. Es störte ihn nicht, dass er sich dadurch ein wenig nach vorn und zur Seite neigen musste, um dabei um die Trennwand sehen zu können. Seinen Blick ließ er dabei langsam über den vom Kimono verhüllten Körper gleiten und war angenehm überrascht, denn der dunkelblaue Stoff betonte die Figur seiner Gastgeberin angenehm. Als sich die junge Frau umdrehte und ihn mit einem Lächeln entgegen kam, setzte sich Kiriya wieder zurück auf das bequeme Ecksofa.

Geduldig wartete er, bis die Hostess um die Trennwand kam und blickte ihr lächelnd in die Augen, als sie das Tablett auf dem Tisch abstellte. Zuerst stellte sie die kleinen Gläser auf den Tisch, ehe sie in diese mit Sake eingoss, die Flasche zur Seite stellte und sich ihm gegenüber auf das u-förmige Sofa setzte. Lächelnd nahm Kiriya sein Glas in die Hand setzte zu einem „Vielen Dank, ...“ an, als ihm erst jetzt auffiel, dass er den Namen seiner Begleitung noch gar nicht erfahren hatte.
 

Youji hörte das kurze Zögern Kiriyas, was ihn veranlasste, von seinem Glas aufzublicken, nachdem er es in die Hand genommen hatte. Er bemerkte den peinlich berührten Blick seines Gastes, als ihm klar wurde, dass er vergessen hatte, sich vorzustellen. Entschuldigend Lächelnd neigte er seinen Kopf in die Richtung des Mannes, als er sich bei diesem entschuldigte. „Verzeiht meine Unachtsamkeit, ... Kiriya-san. Mein Name ist Youji“, stellte sich der Host vor und hob sein Glas an, um mit seinem Gast anstoßen zu können.
 

„Youji...“ murmelte Kiriya ein wenig irritiert und versuchte sich an die Bedeutung des Namens zu erinnern. „Das ist doch ein Jungenname, oder nicht? Ich dachte...“ mitten im Satz brach er ab, als Youji bestätigend nickte. Nun sah er sich im Raum genauer um und errötete verlegen um die Nasenspitze. „Entschuldigt, Youji-san, ich dachte, Sie wären eine Frau.“ Es war dem Mann sichtlich peinlich, dass er seine Begleitung für eine Frau gehalten hatte. Dennoch hob er sein Glas um Youji zuzuprosten. „Kanpai!“
 

„Kanpai!“, erwiderte Youji, der von der Feststellung seines Kunden, dass er ein Mann war und keine Frau, doch ein wenig überrascht war. „Verzeiht, Kiriya-san, dass ich mich nicht früher vorgestellt habe. Aber ich habe nicht erwartet, dass Sie mich wirklich für eine Frau halten würden. Heute ist ein Themenabend, an dem alle besondere Kleidung tragen. Und manche bevorzugen es, sich wie eine Frau herzurichten. Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus?“ „Nein, nein, ich war nur etwas überrascht, mehr nicht“, gestand Kiriya, nachdem er sein Glas Sake geleert hatte.

Erleichtert darüber lächelte Youji seinen Kunden an und schenkte ihm etwas Sake in das leere Glas ein. „Wenn Sie es wünschen, kann ich Ihnen etwas über Host Clubs erzählen oder wäre Ihnen ein anderes Thema lieber?“ Ehrliches Interesse spiegelte sich in dem femininen Gesicht des Hosts wieder, als er Kiriya bei diesen Worten in die Augen blickte.
 

Dieses Mal nippte Kiriya, nach einem ‚Kanpai’, nur an sein Glas, ehe er eine Antwort auf die Frage wusste. „Erzähl mir etwas über deine Arbeit hier, Youji-san“, bat er schließlich und setzte sich dabei aufrechter hin, um sich etwas über den Tisch mehr in die Richtung seiner Begleitung beugen zu können. Er lauschte gespannt und fasziniert, als Youji von dem Club, seiner Arbeit und Ni-chōme erzählte.

Kiriya war etwas überrascht, als er erfuhr, wo er genau gelandet war: „Oh... dann hab ich mich richtig verlaufen.“ Kopfschüttelnd lachte Kiriya über sich selbst und nahm einen weiteren Schluck aus seinem Glas. „Eigentlich war ich auf der Suche nach einem bestimmten Restaurant in Kabukichō, das mir von einem Bekannten empfohlen wurde. Aber bei meinem schlechten Orientierungssinn ist es kein Wunder, dass ich mich nach Ni-chōme verlaufen habe.“
 

Youji musste über die Offenheit und Ehrlichkeit seines Gastes schmunzeln und stimmte in dessen Lachen mit ein. „Verzeiht, wenn ich das sage, Kiriya-san, aber da haben Sie sich ganz schön verlaufen. Darf ich fragen, ob Sie nur zu Besuch in Tokyo sind?“
 

„Nein, ich bin nur erst vor kurzem aus den USA für ein Studium hergezogen“, antwortete Kiriya mit einem Lächeln, während sein Blick immer mal wieder über die Gemälde an der Wand hinter Youji glitt, doch meist beobachtete er den jungen Host, der ihm gegenüber saß. Die Unterhaltung genoss er sichtlich, weshalb er nicht bemerkte, wie schnell die Zeit verging.

Irgendwann, nach dem dritten Krug Sake, sah Kiriya auf seine Armbanduhr und zog überrascht die Augenbrauen hoch. „Es ist ja schon kurz vor Mitternacht... Ich hab gar nicht mitbekommen, wie die Zeit vergangen ist“, murmelte er leise und konnte ein Gähnen nicht mehr verhindern.
 

Youji hatte die Zeit mit seinem Gast so sehr genossen, dass auch er sie ebenfalls vollkommen vergessen hatte und nun genau so überrascht war wie Kiriya. „Bedeutet das, dass Sie schon gehen müssen?“, wollte er wissen und schenkte den letzten Schluck Sake seinem Gast ein, als dieser ihm das Glas entgegen hielt und auf die Frage hin nickte.
 

„Ja, leider, ich muss morgen früh aufstehen“, begründete Kiriya seine Aufbruchsstimmung. „Ansonsten würde ich sicher noch bleiben, schließlich war das Gespräch nett, ebenso wie meine Begleitung.“ Lächelnd trank Kiriya den letzten Schluck des vorzüglichen Tsuki no Katsura Heiankyo. „Das ist wirklich ein sehr guter Sake“, lobte Kiriya den japanischen Reiswein und stellte das leere Glas wieder zurück auf den Tisch.
 

„Vielen Dank für das Kompliment, Kiriya-san. Soll ich Ihnen ein Taxi bestellen?“, schlug Youji vor, da er sich ein wenig um die Sicherheit seines Gastes sorgte. Denn auch wenn es vielleicht nicht so aussah, war dieser doch schon gut angetrunken, während er selbst kaum den Sake angerührt hatte, um später noch nüchtern genug zu sein. „Wenn Sie möchten, kann ich Sie auch nach Hause begleiten.“ Ein wenig Hoffnung schwang in Youjis Stimme mit, da er sehr gern noch etwas mehr Zeit mit diesem Gast verbracht hätte.
 

Doch dieser lehnte das Angebot ab: „Vielen Dank für das Angebot, aber ein Taxi genügt.“ Damit wollte sich Kiriya erheben, doch Youji bat ihn noch sitzen zu bleiben und einen Moment zu warten.

Geduldig wartend beobachtete Kiriya den Host wieder, als dieser zur Theke ging um das Taxi rufen und sich die Rechnung geben zu lassen, um sie ihm zu bringen. Über den verlangten Preis war Kiriya zwar ein wenig erstaunt, doch ohne zu zögern reichte er Youji den verlangten Betrag und verabschiedete sich mit den Worten: „Vielen Dank für den netten Abend, Youji-san! Ich wünsche eine angenehme Nacht.“
 

„Vielen Dank für Ihren Besuch, Kiriya-san! Ich hoffe, Sie besuchen unseren Club bald wieder“, erwiderte der Host höflich und verneigte sich dabei tief vor Kiriya, bevor er ihn zum Fahrstuhl begleitete. „Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie unseren Club bald wieder besuchen würden“, sagte er leise zu seinem Gast, als sie am Fahrstuhl angekommen waren. Legte ein zuckersüßes Lächeln auf und sah ihm dabei direkt in die Augen, bevor er, gespielt schüchtern, seinen Blick wieder senkte.

„Vielleicht“, war die einzige Antwort, die Youji darauf bekam, ehe sich die Fahrstuhltür vor seinem Gast schloss und ihm die Möglichkeit raubte ihm noch etwas zu sagen oder noch etwas zu hören.

Ein wenig traurig darüber, dass Kiriya nun gegangen war, zog sich Youji an die Theke zurück, bestellte sich ein Wasser und flirtete mit dem Barkeeper, um sich die Zeit bis Mitternacht zu vertreiben. Denn erst um diese Zeit erwartete er seinen Stammgast, der ihn für heute Nacht gebucht hatte.

In Gedanken versunken konnte sich Youji bis zum Eintreffen seines nächsten Gastes nicht von der Erinnerung an Kiriya losreißen. Er hatte ihn wohl heute das erste und letzte Mal als Gast gesehen. //Wirklich zu schade... Er wäre sicher einer von den netten Stammkunden gewesen//, seufzte der Host in Gedanken, bevor ihn sein Stammgast mit seiner Begrüßung aus seinen Gedanken riss. Lächelnd wandte sich Youji seinem Kunden zu und begrüßte ihn mit den Worten: „Ich wünsche euch einen schönen Abend, ich hoffe, Sie hatten einen angenehmen Tag!“

Das zweite Treffen


 

Kapitel 1
 

Das zweite Treffen
 

Shinjuku Ni-chōme, Blue Moon

Stadtbezirk Shinjuku, Tokyo
 

Trübsinn blasend saß Youji an der Bar des Host Clubs ‚Blue Moon’, starrte in sein halbleeres Glas Cola und bemerkte nicht, wie jemand näher kam. Erst die Worte seines Kollegen Sho ließen ihn hochschrecken: „Sag mal, Yo-kun, wie lang willst du noch Trübsinn blasen? Sag nicht, es ist noch immer seinetwegen?“

„Man, Sho-kun, du hast ihn nicht gesehen! Er sah so klasse aus und er hat sich für das interessiert, was wir hier machen, anstatt die ganze Zeit nur von sich oder von seinen Problemen zu erzählen, wie es einige andere machen. Du hättest ihn echt sehen sollen“, seufzte Youji und blickte mit verträumten Blick vor sich hin, bevor er weiter mit der Beschreibung des Gastes fortfuhr: „Seine Haare haben im Licht wie Gold geschimmert und das, obwohl er Japaner ist! Und seine Augen! Solch ein schönes, strahlendes Blau habe ich noch nie bei jemanden gesehen.“

Bei Sho schien er heute damit allerdings auf Granit zu beißen. „Du glaubst doch nicht im ernst, dass das seine natürliche Haarfarbe war, oder? Und blaue Augen bei einem Japaner? Der hat sicher nur Kontaktlinsen getragen, so etwas ist bei vielen beliebt, die gern einen auf Gaijin machen wollen. Und überhaupt, er ist seit dem einen Mal kein weiteres Mal hier gewesen. Glaubst du wirklich, dass er auf so was hier steht? Ich bezweifle das doch stark.“ Mit einer ausschweifenden Handbewegung deutete Sho dabei auf die Bar, Youji und sich selbst, doch das ließ diesen nur kurz zögern, bevor er den Kopf schüttelte und sich weigerte das zu glauben. „Er meinte, dass wir uns vielleicht wiedersehen würden“, versuchte sich der jüngere Host selbst davon zu überzeugen, dass er Kiriya noch einmal hier treffen würde. Dies löste bei Sho nur ein ungläubiges Schnauben aus und veranlasste ihn sein Glas zu leeren, während er sich im Raum umsah. Bisher war noch nicht viel los, da es zu früh am Tag war. Ein Großteil ihrer Clubbesucher machte jetzt erst Feierabend und begab sich meist zuvor in eine der vielen Izakaya, die es in der Nähe gab, um sich mit Kollegen zu treffen, etwas zu trinken und den Feierabend zu genießen, bevor sie sich dann langsam in verschiedene Host Clubs begaben.

Nachdem Sho seinen Rundblick beendet hatte, seufzte er kurz und blickte Youji mit einem schiefen Grinsen in die Augen. „Youji-kun, du solltest wirklich aufhören zu träumen. So wie du von ihm redest, könnte man glatt meinen, du hättest dich in ihn verliebt. Du weißt, dass das hier nicht gern gesehen wird und jetzt ab an die Arbeit! Da kommt ein neuer Kunde“, warnte Sho seinen Arbeitskollegen und scheuchte ihn auch schon von der Bar weg, als er einen Gast eintreten sah, der genau nach Youjis momentanem Geschmack war.

„Und wenn schon, es kann dir doch egal sein, wenn ich jemanden mag oder nicht. Es ist ja nicht so, als ob du mein Freund wärst. Und wieso muss ich eigentlich immer die neuen Kunden übernehmen?“, gab der Host mit den schwarz-lila gefärbten Haaren etwas bissig zurück und streckte Sho die Zunge raus, ehe er sich erhob, um der Aufforderung, eher widerwillig, Folge zu leisten.

„Naja, ich glaube, dass der da eher dein Typ ist, als meiner. Ich steh schließlich nicht auf blond“, hörte Youji seinen Kollegen sagen, noch ehe er sich umdrehen konnte. „Blond?!“, rief er überrascht und wagte es fast nicht mehr sich umzudrehen, als er schon Shos breites Grinsen aus dem Augenwinkel bemerkte. „Ich glaube, der will ohnehin zu dir, Youji-kun. Ich verzieh mich mal“, meinte der blondgefärbte Host lachend, bevor er sich von seinem Hocker erhob und mit seinem leeren Glas in das hintere Eck der Theke verzog, sich dort noch etwas Orangensaft einschenken ließ und den halb erstarrten Youji seinem Gast überließ.

Wie zur Salzsäule erstarrt stand Youji mit dem Rücken zum Eingang an der Theke, mitten in der Bewegung sich umdrehen zu wollen, da er sich nicht traute seine Hoffnung jetzt schon zerschlagen zu lassen, dass es wieder nicht Kiriya war. //Bitte, lass es Kiriya-san sein//, flehte er in Gedanken und schloss seine Augen um etwas Mut zu sammeln. Dennoch schaffte er es nicht sich umzudrehen, sondern wartete lieber, erstarrt wie er war, an der Theke bis der Gast neben ihn trat.
 

~ * ~
 

Dass sich Kiriya dazu entschlossen hatte wieder in den Host Club zu gehen, in den er vor ein paar Wochen mehr oder weniger, dank seinem schlechten Orientierungssinn, gestolpert war, hatte nur einen Grund. Die Gesellschaft des jungen Mannes namens Youji hatte ihm gefallen. Das Ambiente war auch in Ordnung und er musste dringend den Stress der letzten Wochen vergessen.

Es war ein hartes Stück Arbeit gewesen alles für den neuen Club in Tokyo vorzubereiten und alle benötigten Genehmigungen zu bekommen. Am meisten hatte es ihm Probleme bereitet, dass er die letzten Wochen in den USA hatte verbringen müssen und sich nicht vor Ort um alles kümmern konnte. Doch nun war er endlich wieder zurück in Tokyo und dieses Mal würde es für einige Zeit sein. Seine Arbeit in den USA hatte er seinen beiden Managern überlassen, von denen er einen erst vor kurzem eingestellt hatte. Diesen hatte er in den letzten Wochen in alles mit einbezogen und sich darum gekümmert, dass die beiden Clubs auch ohne ihn weiter liefen, ohne in ein Chaos zu stürzen. Doch nun war auch das vorbei und er konnte sich ganz auf sein neuestes Projekt in Tokyo kümmern. Allerdings nicht heute Abend, denn jetzt wollte er sich erst einmal erholen und wenigstens für einige Stunden vergessen, was noch vor ihm stand.

Sichtlich besser gelaunt bei dem Gedanken daran, Youji wieder zu sehen, verließ Kiriya seine neue Wohnung, die er vor einigen Tagen gemietet hatte, und stieg in den Fahrstuhl, der ihn aus dem 20. Stockwerk des Gebäudes hinab in den Eingangsbereich brachte. Von dort ging er direkt zum Ausgang, vor dem bereits das bestellte Taxi wartete.

Höflich begrüßte er den Fahrer und nannte ihm die Adresse des Clubs, die er vor ein paar Tagen herausgefunden hatte. Bis zu dem Zeitpunkt hatte er noch nicht einmal gewusst wo genau der Club ‚Blue Moon’ war, denn er hatte nicht darauf geachtet gehabt, wo er gewesen war, als er bei seinem ersten Besuch zurück zu seinem Hotel gefahren war.

//Ob er mich wohl wiedererkennt? Wohl eher nicht, ich werde sicher nur ein Gesicht unter vielen sein.//, ging es Kiriya während der Fahrt durch den Kopf und blickte dabei aus dem Fenster des Taxis. Nur unbewusst nahm er die Gebäude wahr, die an ihm vorbei zogen, während er in seine Erinnerung abtauchte und sich daran erinnerte, wie der Abend mit Youji gewesen war.

Vollkommen die Zeit vergessend, schreckte Kiriya aus seinen Gedanken, als der Fahrer ihm mitteilte, dass sie ihr Ziel erreicht hätten. Dankend lächelte er den älteren Mann an und bezahlte die Fahrt, bevor er ausstieg und sich umsah. Bei Sonnenschein wirkten die Gebäude ganz anders, als bei Nacht, wenn nur das Neonlicht sie erleuchtete. Hätte er sich nicht mit einem Blick in die Seitenstraße bereits versichert, dass es die Richtige war, so hätte er fast meinen können, dass er in einem anderen Stadtteil gelandet war.

Noch einmal blickte sich der junge Mann um, bevor er zielstrebig auf die Seitengasse zuging und in ihr verschwand. Wenige Schritte später erblickte Kiriya das Neonlicht der Leuchtbuchstaben des Host Clubs und war erleichtert, am richtigen Ort zu sein. Ein schwacher Funke des Zweifels war bis jetzt geblieben, von dem er nicht einmal gewusst hatte, dass er da gewesen war.

Kiriya erkannte den dunklen Vorhang, der den Eingang des Gebäudes verdeckte und schob ihn beiseite, um hindurch zu treten. Nur einen kurzen Moment blieb er stehen um zu blinzeln und sich an das gedämpfte Licht im Empfangsbereich zu gewöhnen, als er einen Mann hinter dem Empfangstresen aufstehen und ihn charmant anlächeln sah. War das die gleiche Person gewesen, die er bei seinem ersten Besuch bereits in einem Kimono gesehen hatte? Kiriya zweifelte an dieser Möglichkeit, allerdings war er sich auch nicht mehr sicher, ob er sich noch an die Frau – oder den jungen Mann – richtig erinnern konnte, die – oder den – er damals gesehen hatte.
 

„Guten Abend, mein Herr, ich freue mich, Sie wieder in unserem Club begrüßen zu dürfen. Dürfte ich fragen, ob Sie sich als Stammgast registrieren lassen möchten?“, begrüßte ihn sein Gegenüber, womit Kiriya klar wurde, dass es derselbe Mann war. Wie war so etwas nur möglich, dass jemand komplett wie eine Frau wirken konnte und tatsächlich doch ein Mann war? Allerdings, wenn er genauer hinsah, dann war sein Gegenüber nicht typisch maskulin, sondern hatte feinere Gesichtszüge und wirkte femininer.
 

„Guten Abend…“, setzte Kiriya zu einer Erwiderung an und wusste dann allerdings nicht, wie er den anderen ansprechen sollte, wodurch eine kurze Pause entstand, bevor er fortfuhr: „Gibt es dadurch irgendwelche Vorteile?“ So richtig traute er dem Ganzen noch nicht, auch wenn er sich dunkel daran erinnern konnte, dass Youji ihm etwas über ‚Stammgäste’ erzählt hatte, konnte sich aber nicht mehr an alles erinnern.

Geduldig erklärte ihm der Mann, der sich als Ken-san vorgestellt hatte, die Vorteile eines Stammgastes, doch Kiriya lehnte das Angebot vorerst ab. Er hatte eigentlich nicht vorgehabt, sich hier regelmäßig aufzuhalten. Heute war nur eine Ausnahme, denn er wollte sich nur etwas entspannen bei einem netten Gespräch.
 

„Sie können sich auch gern später noch registrieren lassen, falls Sie Ihre Meinung ändern möchten“, erklärte Ken-san lächelnd und zeigte dann auf die Tafel neben ihm an der Wand. „Haben Sie schon eine Wahl getroffen, mein Herr? Oder möchten Sie, dass ich Ihnen etwas über die Hosts erzähle?“, fuhr er fort, während sein Blick unauffällig über den Gast glitt. Er wusste, wann er einen ‚Stammgast’ vor sich sah und wann nicht und dieser hier würde definitiv noch mehr als einmal wiederkommen. Da war er sich schon bei dessen letzten Besuch sicher gewesen und hatte Recht behalten.
 

Kiriya besah sich die Bilder nur kurz und fand Youji unter den Top Fünf, was ihn nicht wirklich überraschte. Schließlich sah dieser für einen Mann wirklich gut aus, auch wenn er ihn bisher nur als ‚Frau’ gesehen hatte, so ähnelte das Bild doch stark dem Youji, den er kennen gelernt hatte, was Kiriya umso neugieriger machte, wie der Host wohl ihm Anzug aussah. „Ist Youji-san noch frei?“ wollte er wissen und hoffte, dass er Glück hatte. Und das hatte er auch, denn der ältere Host antwortete mit einem breiten Lächeln: „Ja, mein Herr, möchten Sie, dass ich ihn rufen lasse, damit er Sie abholen kann?“ Dies lehnte Kiriya allerdings ab und schüttelte seinen Kopf. „Ich kenne den Weg noch, danke“, erwiderte er lächelnd und wandte sich dem Aufzug zu, um hoch in den Bar Raum zu fahren, in dem er auch das letzte Mal mit Youji gewesen war. Wozu die anderen Etagen gut waren, wollte er gar nicht wissen und ignorierte die Schriftzeichen neben den Etagenknöpfen.

Gespannt wartete Kiriya darauf, dass der Fahrstuhl endlich anhielt und die Tür aufging, so dass er in den etwas abgedunkelten Bereich des großen Raumes treten konnte. Nur kurz ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen und besah sich die kleinen Ecken und Nischen, die man mit Blumen, Palmen, künstlerisch gestalteten Hecken und Aquarien angelegt hatte. In einigen konnte er teure Tische mit verzierten Stühlen sehen und in anderen gemütliche Sofas mit einem niedrigen Tisch. Doch sein Blick glitt schnell wieder zur Bar in der Mitte des Raumes, an deren Theke er den Grund seines Hierseins mit dem Rücken zu ihm entdeckte. Seine Haare schimmerten in dem Licht in einem sanften, dunklen lila-schwarz, weshalb sich Kiriya sicher war, dass es Youji sein musste, der sich da mit jemandem unterhielt. Wie es aussah mit einem anderen Host, der ihn mit einem wissenden Lächeln musterte, bevor er etwas zu Youji sagte und sich dann an das andere Ende der Theke verzog, um ihn weiterhin zu beobachten.
 

Kaum, dass Kiriya neben dem Host an der Theke stand, erkannte er Youji wieder und war froh, sich nicht geirrt zu haben. Fast schon ein wenig erleichtert lächelte er seinen Gegenüber an und begrüßte ihn mit den Worten: „Guten Abend, Youji-san. Ich freue mich, dich wieder zu sehen.“ Dabei hielt er ihm die Hand auffordernd zur Begrüßung entgegen, wie er es gewohnt war.

Youji erkannte die Stimme sofort und sie ließ ihm eine angenehme Gänsehaut über den Rücken hinab rinnen. Dennoch zögerte er einen kleinen Moment zu lang, bevor er sich zur Seite drehte und dabei die Hand Kiriyas mit seinem Unterarm streifte, ehe er diese etwas irritiert ansah. Erst danach blickte er in die strahlend blauen Augen und konnte nicht anders, als das Lächeln zu erwidern und die dargebotene Hand zu ergreifen. „Guten Abend, Kiriya-san, ich freue mich auch, Sie wieder hier begrüßen zu dürfen.“ Youjis Begrüßung kam wesentlich stockender rüber, als Kiriyas, dennoch versuchte der Host sich nichts anmerken zu lassen, wie sehr er sich freute, diesen Gast hier wieder zu sehen. „Möchten Sie sich wieder an den gleichen Tisch wie letztes Mal setzen? Oder bevorzugen Sie einen anderen?“ Fast schon bereute er die Frage, da er befürchtete, Kiriya könnte sich für einen anderen Platz entscheiden, denn dann würde das, was er vorhatte, nicht so leicht zu bewerkstelligen sein.

Angenehm überrascht darüber, dass Youji sich noch an ihn erinnerte, und vor allem an seinen Namen, bemerkte er das Stocken nicht einmal. Er freute sich nur darüber, dass er wohl nicht zu den Gästen gehörte, die man so schnell vergaß. Die Frage nach dem Tisch, ließ ihn sich kurz im Raum umsehen, bevor er die Nische entdeckte, in der sie das letzte Mal gesessen hatten. „Ja, der wäre perfekt“, stimmte er zu und machte Youji Platz, um ihn zum Tisch vorgehen zu lassen.

Das kurze Schweigen auf dem Weg zum Tisch brachte Youji die nötige Zeit, sich wieder zu fangen und seine Freude etwas zu drosseln, dass er Kiriya doch noch einmal wiedersehen konnte. „Darf ich Ihnen Sake bringen oder bevorzugt Ihr heute etwas anderes, Kiriya-san?“ wollte er von ihm wissen und eilte nach Erhalt der Antwort mit einem Lächeln zurück zur Theke. Dass Kiriya ihn dabei beobachtete, konnte Youji spüren, denn er fühlte dessen Blick in seinem Rücken und auch Sho grinste ihn von seinem Platz an der Bar an, prostete ihm kurz zu. Mit einem Grinsen, dass aussagte ‚Ich hab es dir ja gesagt, er wird wieder kommen’ quittierte der Host den Gruß seines Arbeitskollegen und Freundes, ehe er sich einen Krug Sake, zwei Gläser und Holzkästchen auf einem Tablett richten ließ und damit zurück zu Kiriya ging.

„Ich hoffe, Sie hatten einen angenehmen Tag, Kiriya-san“, startete Youji einen Versuch, ein Gespräch mit seinem Gast anzufangen, während er zuerst Kiriya und dann sich selbst von dem gekühlten Tsuki no Katsura Heiankyo einschenkte. Erst danach nahm er, Kiriya gegenüber, am Tisch Platz und prostete ihm zu.

Warum Kiriya die Augen nicht von dem Host lassen konnte, wusste er selbst nicht, dennoch schaffte er es wenigstens auf sein Glas zu sehen, als es gefüllt wurde. „Er war relativ angenehm, danke der Nachfrage“, gab er als Antwort zurück, hob sein Glas und prostete Youji zu. „Kanpai!“

Kurz schlossen sich die Augen des jungen Mannes, bevor er mit einem Seufzer sein Gegenüber wieder ansah und dabei ein Lächeln nicht unterdrücken konnte. Verglich er doch gerade in Gedanken, wie sehr sich dieser Youji von dem anderen unterschied, den er zuerst hatte kennenlernen dürfen. Eigentlich nicht so sehr, wenn man sie nur oberflächlich betrachtete, doch bei genauerem Hinsehen fielen ihm die kleinen Details nun doch deutlicher auf. Die Länge der Haare, die in dem gedämpften Licht eher etwas schwarz aussahen als lila, war kürzer, der etwas blassere Farbton der Wangen, die nun nicht mehr in einem zarten rötlichen Ton leuchteten, die Länge der Wimpern, die zwei Smaragde umrandeten, die ihn jetzt aufmerksam beobachteten und ihm einen Rotschimmer auf die Wangen zauberten als Kiriya bemerkte, dass Youji genau mitbekam, wie er ihn musterte.
 

Mit einem kurzen Räuspern versuchte Kiriya nun seine Verlegenheit zu überspielen und schob seinen Holzbecher dezent in die Richtung des anderen, damit dieser den Wink verstand. „Wie sah es denn bei dir aus?“, wollte Kiriya nun wissen, der noch immer damit kämpfte diesen verflixten Rotschimmer von seinen Wangen zu bekommen. Doch irgendwie wollte dieser heute ganz und gar nicht verschwinden, denn jedes Mal, wenn er in Youjis Augen blickte, schoss ihm erneut das Blut in die Wangen und weshalb es so war, wusste er noch nicht einmal.

Youji konnte einfach seinen Blick nicht von den Augen seines Gastes lassen, die ihn irgendwie ob ihrer Farbe an geschliffenen Lapislazuli erinnerten. Ihm entging nichts. Nicht das nervöse Schlucken, noch der Rotschimmer auf den Wangen oder wie sich Kiriya unsicher die Haare hinters Ohr strich und so ein wirklich schön geformtes Ohr sichtbar wurde, was nicht zu groß, aber auch nicht zu klein war. Auch den Wink, dass er nachschenken sollte, bekam Youji mit und füllte das Glas umgehend erneut, ebenso wie er seines füllte und bei der Frage lächeln musste.

„Nun, er war ein wenig stressig. Ich musste noch für einen Freund ein Geschenk kaufen. Er hat morgen Geburtstag“, berichtete der Host lächelnd und prostete Kiriya zu, ehe er an seinem Glas nippte. „Danach bin ich für mich selber noch shoppen gegangen. Ab und an muss es ja etwas Neues sein, da kann ich nicht widerstehen.“ Grinsend senkte Youji kurz seinen Blick auf die Hände des Mannes ihm gegenüber und musste feststellen, dass sie ihm gefielen. Wieso hatte er eigentlich nicht beim ersten Mal darauf geachtet? Er wusste es nicht und schob diese Gedanken ebenso schnell beiseite, wie die anderen, die gerade aufkamen und ihn nervös ein Bein über das andere schlagen ließen. //Ob ich ihn heute vielleicht rumkriege, mich auswärts einzuladen? Ich bin neugierig, wie sich diese schlanken Hände wohl auf meinem Körper anfühlen würden//, überlegte Youji, während er seinen Gast weiterhin einer Musterung unterzog. Was er sah, war wirklich mehr als gutaussehend. Auch wenn er den Körper unter dem etwas locker fallenden Anzug nur erahnen konnte, so war das, was er sah, mehr als ansehnlich.

Dagegen fühlte Youji sich nicht mehr ganz so passend. Natürlich konnte er stolz auf seinen Körper sein und unter normalen Umständen ließ er negative Gedanken während der Arbeitszeit auch gar nicht erst aufkommen, doch neben Kiriya fühlte er sich irgendwie sonderbar. Seine Schultern fühlten sich zu schmal an für das schicke, weiße Seidenjackett, dass er über einem schlichten Hemd trug, obwohl das Oberteil perfekt auf seinen schlanken Körper zugeschnitten war. Die passende helle Hose saß eng und schmiegte sich angenehm an seine Beine und den Hintern, und setzte seine schlanke Figur ideal in Szene und dennoch fühlte Youji sich sonderbar unscheinbar neben dem hübschen, exotischen Gast vor sich.

Aber die düsteren Gedanken wehrten nicht lange, sondern wurden dezent mit einem charmanten Lächeln in den gedanklichen Hintergrund geschoben.

"Wie sieht es mit Ihnen aus? Reizen Sie die Shoppingangebote hier in Tokyo?"

Aufmerksam lauschte Kiriya und lächelte Youji dabei weiterhin an, bevor sein Blick kurz zu seinem frisch gefüllten Glas wanderte und er einen Schluck davon trank. Der Sake war aber auch zu gut, als dass er ihm widerstehen könnte. Die Frage, die folgte, bevor er etwas auf das erfahrene erwidern konnte, überrumpelte den jungen Geschäftsmann ein wenig.

"Uhm... nein, bisher leider noch nicht. Um ehrlich zu sein... Ich habe noch nicht viel von Tokyo gesehen. Weder bei meinem letzten Besuch, noch jetzt. Allerdings", verlegen räusperte sich Kiriya und spürte, wie der Rotschimmer zurück auf seine Wangen kehrte, bevor er fortfuhr: "muss ich gestehen, dass ich auch erst seit drei Tagen wieder hier bin. Ich war viel zu beschäftigt mein neues Apartment zu beziehen und die Vorbereitungen für meinen Aufenthalt zu planen."

Etwas verlegen rieb sich Kiriya mit dem Zeigefinger kurz unterhalb seiner Nase entlang, bevor er seine Hand wieder zurück auf den Tisch und um das Glas legte. Es war bereits wieder gefüllt worden, wie er feststellen musste.

Er brauchte die Überraschung und Bestürzung gar nicht schauspielern, es erstaunte ihn tatsächlich, dass sich der hübsche Mann noch nicht mit den Gegebenheiten seiner neuen Heimat auseinandergesetzt hatte. War nicht jeder erst mal von der Vielfalt überfordert, die hier in Tokyos Straßen auf ihn einprasselte? Von billigen Stoffen, über verschiedenste Kaufhäuser bis zu richtigen Designer Boutiquen konnte man in Tokyos Straßen wirklich alles finden, was das Herz begehrte, natürlich nur, solange man auch wusste, wo man nach heimlichen Insidern suchen musste.

"Oh, Sie haben sich Tokyo also noch gar nicht wirklich ansehen können Kiriya-san? Das ist wirklich eine Schande, es gibt so vieles, das sich zu sehen lohnt. Nicht nur Shoppingmeilen, auch alles andere, was Sie erleben wollen, können Sie in Tokyo finden." Youjis Überraschung war ihm längst nicht mehr anzusehen, sein Gesicht wurde nur noch von einem dezenten Lächeln geziert, während er seinem Kunden ein weiteres Mal den kleinen Porzellanbecher mit Sake füllte. Er selbst war noch immer beim ersten Becher, aber er war ja auch nicht hier, um sich zu betrinken, gerade wenn man einen neuen Kunden bediente, war es wichtig einen halbwegs klaren Kopf zu bewahren.

"Das heißt aber auch, Sie sind tagsüber wohl immer sehr eingebunden, oder? Die neue Wohnung, eine neue Stadt und natürlich Ihre Arbeit. Jetzt fühle ich mich noch ein wenig mehr geehrt, dass Sie sich dazu entschieden haben Ihren Feierabend hier bei uns zu verbringen."

Leicht lachte Kiriya und nickte bestätigend auf Youjis Frage. Er konnte gar nicht anders, als ihn erneut anzulächeln und prostete ihm noch einmal zu, bevor er seinen Sake mit einem Schluck leer trank. "Ja, ich dachte, es wäre das passendste hier her zu kommen. Schließlich bist du der Einzige, den ich hier sonst kenne. Abgesehen von meinen Geschäftspartnern", setzte er zu einer Antwort an und stützte dabei sein Kinn auf seine Hand.

"Außerdem... es hat mir das letzte Mal hier gefallen, da konnte ich gar nicht anders, als noch einmal herzukommen", fügte er an und grinste dabei etwas verlegen, bevor seine Augen über Youjis weißes Jackett, das die schmalen Schultern noch mehr betonte und ihm wirklich stand. Es brachte die schwarz-lilafarbenen Haare besser zur Geltung.

"Sag, Youji-san, wenn morgen ein Freund von dir Geburtstag hat, dann arbeitest du doch sicher nicht, oder?" Fast schon schwang so etwas wie Hoffnung in Kiriyas Stimme mit, denn nur zu gern hätte er auch den morgigen Abend hier verbracht, denn die Tage danach würden definitiv anstrengend werden. Davor wollte er sich lieber noch einmal entspannen und erholen.

"Also haben Sie niemanden, den Sie näher kennen?" Das war ein Bonuspunkt für den hübschen Mann und ein weiterer Pluspunkt für ihn selbst. Denn nur, wenn niemand Kiriya an sich fesselte, bestand die Möglichkeit, dass er ihn tatsächlich zu einem seiner neuen Stammgäste zählen könnte, aber das stand so oder so noch in den Sternen.

Youji griff mit geschickten, ruhigen Händen nach der gekühlten Kanne mit Sake, goss seinem Gast noch einmal nach, bis auch der letzte Tropfen Sake aus dem edlen Gefäß geflossen war und setzte dann zu einer zögerlichen Antwort an.

"Ich arbeite fast jeden Abend. Sechs, manchmal sieben Abende, das kommt immer auf den Schichtplan drauf an. Aber selbst wenn ich keine Schicht hätte, würde ich natürlich jederzeit für Sie zur Verfügung stehen." Eine geschickte Antwort, die sogar der Wahrheit entsprach. Wenn ein Stammkunde nach ihm verlangte und ihn für einen ganz bestimmten Abend buchen wollte, dann zählten Youjis eigene Pläne erstaunlich wenig. Nicht nur für den Geschäftsführer, der gnadenlos Buchungen hinnahm ganz gleich, ob seine Hosts an dem Tag frei hatten, oder nicht. Nein auch Youji war für die meisten Buchungen dankbar, denn Buchungen, die von vorneherein einen Host betrafen, brachten ihm die den meisten Verdienst ein, von teuren Geschenken einmal abgesehen.

"Aber ich arbeite morgen sowieso. Das Geschenk habe ich besorgt, um es meinem Freund an dem Tag zu übergeben, den Abend würde ich ganz zu Ihrer Verfügung stehen." Kiriyas Frage war doch eindeutig auf eine solche Antwort ausgelegt gewesen, oder nicht?

Leicht schüttelte Kiriya seinen Kopf, denn er hatte hier wirklich niemanden, mit dem er einmal auf die Piste gehen konnte. Und da er hier auch sonst niemanden kannte, war es etwas schwer neue Kontakte zu knüpfen. Klar, er würde das ein oder andere Mal mit seinen Geschäftspartnern etwas essen oder trinken gehen, doch so allein für sich in eine der Izakaya Kneipen zu gehen? Nein, das kam nicht in Frage.

Die Tatsache, dass Youji selbst an dem Geburtstag eines Freundes arbeiten musste, stimmte ihn etwas traurig. Sicher würde er doch lieber mit seinen Freunden feiern gehen, anstatt zu arbeiten. Den Wink mit dem Zaunpfahl bekam Kiriya nur zu deutlich mit und grinste dabei.

"Das wäre klasse", stimmte er zu und musste bei der Idee, die ihm dabei kam, noch etwas breiter grinsen. "Gibt es irgendwelche Regeln, die ich beachten muss? Ich mein, wenn ich deine Zeit für morgen bereits heute reservieren möchte?", wollte er anschließend wissen und beugte sich dabei etwas interessierter nach vorne.

Der Fisch hatte also wirklich angebissen. Nun ja es war ja auch ein überaus sichtbarer Köder gewesen, den Youji ihm da zugeworfen hatte, aber scheinbar würde es wirklich leichter werden Kiriya als Stammkunden zu gewinnen als Youji angenommen hatte.

"Nun... viel zu beachten gibt es da nicht. Sie müssten nur eine... Buchungsbestätigung unterschreiben, wenn Sie wollen, lasse ich das Formular ausfüllen und Sie brauchen es nur noch zu unterzeichnen." Ein Lächeln huschte über Youjis volle Lippen, während sich der junge Host bereits ausmalte, was sie alles zusammen unternehmen könnten. Obwohl auch der heutige Abend noch nicht vorbei war. So bereitwillig wie Kiriya trank, war da doch sicher noch mehr möglich, oder nicht?

"Nun Kiriya-san, was haben Sie sich denn vorgestellt? Wie lange müssen Sie morgen arbeiten, also ab wann... soll ich Ihnen zu Diensten sein und vor allem...", Youji lehnte sich ein kleines Stück zurück, blickte seinem Gast mit wachen, neugierigen Augen entgegen und hob langsam seine Hand, um jeden einzelnen Vorschlag mit seinen Fingern mitzuzählen.

"Wollen Sie sich hier mit mir treffen? Oder wollen Sie etwas essen gehen? Oder aber, soll ich Ihnen das Nachtleben außerhalb des Clubs zeigen? Amerika war gestern, in Tokyo können Sie alles erleben, was auch immer Sie wollen. Aber vorerst... wollen Sie noch etwas trinken?" Youji hob das leere Kännchen in die Höhe und bewegte es langsam hin und her.

Nun, das war eine wirklich gute Frage. Wann würde er morgen seine Arbeit beenden? Er wusste es ja selbst noch nicht, doch er würde sich einfach die Zeit nehmen. "Nun, ich würde sagen... ab 17 Uhr?" Ein wenig unsicher blickte Kiriya in Youjis Augen und war sich nicht ganz sicher, ob das eine passende Zeit war. "Und was ich unternehmen will... Puh, das ist eine schwere Frage, aber deine Ideen sind gut. Wie wäre es mit auswärts Essen und du zeigst mir etwas, was dir wirklich gefällt?", schlug er lächelnd vor, um sich selbst nicht wirklich entscheiden zu müssen. Immerhin gab es einiges und er wusste bereits, dass es noch wesentlich mehr Dinge gab, die man nicht nur nachts in der Stadt erleben konnte.

Auf die letzte Frage des Hosts nach dem Sake nickte Kiriya und schmunzelte dabei leicht. "Ich werde wohl wieder ein Taxi brauchen um zum Apartment zu gelangen", meinte er dabei und musste an den ersten Besuch zurück denken. Gern hätte er heute Nacht sein Glück einmal mit der Bahn versucht, doch wenn er weiter so trank, dann wäre das wohl kaum möglich. Doch er konnte es Youji nicht abschlagen, noch etwas mehr Geld verdienen zu wollen. Immerhin hatte dieser ihm ja erzählt, dass ein Host nach den Getränken bezahlt wurde, die er mit seinem Gast trank. "Bring noch einen Krug und klär das für morgen bitte gleich mit", stimmte der blonde Mann zu und blickte Youji nach, als dieser seinen Platz verließ.

Mehr als zufrieden mit sich, seiner Arbeit, seiner Kunst einen Gast systematisch in seinen Bann zu ziehen, lächelte Youji nur erneut charmant und erhob sich mit einer eleganten Bewegung.

"Alles, was Sie wünschen, Kiriya-san! Wenn Sie mich dann bitte einen Augenblick entschuldigen würden?" Youji neigte leicht den Kopf, deutete eine Verbeugung an und zog sich dann langsam von ihrem gemeinsamen Tisch zurück. Mit schnellen, aber eleganten Schritten eilte der Host zur Bar, stellte die leere Kanne dort ab und bestellte mit einem kurzen Handzeichen eine neue, ehe er sich in den vorderen Bereich des Clubs begab.

"Ich bin gebucht. Für morgen!" Nun, da er nicht mehr in Kiriyas Sichtfeld war, konnte Youji sich ein freudiges Strahlen nicht verkneifen, als er bei seinem Kollegen an der Anmeldung eines der Buchungsformulare ausfüllte, erst Kiriyas, dann seinen eigenen Namen in die passenden Felder eintrug. Nun nur noch die passende Uhrzeit, aber die konnte er auch am Tisch noch mit Kiriya zusammen eintragen. Youji setzte noch ein Namenskürzel unter das Formular, ließ sich den offiziellen Stempel des Clubs auf das Dokument drücken und kehrte dann zu seinem Gast zurück.

Die neue Kanne Sake war bereits dort abgestellt worden und so brauchte Youji sich nur noch mit einem Lächeln zurück auf seinen Stuhl sinken lassen. Er schob den Zettel langsam zu Kiriya, legte den edlen Metallkugelschreiber darauf und lächelte seinen neu gewonnenen Gast aufmunternd zu.

"Verzeihen Sie, dass es so lange gedauert hat. Wir müssen uns nur noch auf eine Uhrzeit und einen Treffpunkt einigen, Kiriya-san. Wenn Sie um 17:00 Uhr Feierabend haben, sollen wir uns dann um 18:00 Uhr am Bahnhof Shinjuku treffen und ich zeige Ihnen... was ich gerne mache?"

Geduldig wartete Kiriya darauf, dass sein Begleiter zurück kehrte und vertrieb sich in der Zwischenzeit damit die Zeit, dass er per SMS einen Termin für den morgigen Tag absagte, damit er pünktlich sein konnte. Schließlich wollte er wenigstens eine Kleinigkeit mit Youji Essen gehen, bevor er ihm mitteilte, dass er ihm lieber den Abend frei geben würde, damit er mit seinen Freunden feiern ging.

Lächelnd sah er den blonden Host an, der wenig später den Sake auf dem Tisch abstellte und sich mit einem Lächeln wieder zurückzog. Wo blieb Youji denn so lange? Ein wenig war er bereits beunruhigt, doch er würde sicher nicht mehr lange brauchen, um zurück zu kommen.

Genau in dem Moment kehrte der bereits vermisste Host in sein Blickfeld zurück und Kiriya lächelte erleichtert. Er winkte ab und blickte auf den mitgebrachten Papierbogen, von dem er den Stift nahm.

"Oh, ich dachte, dass wir uns bereits um 17 Uhr treffen könnten", entgegnete er etwas überrascht und blickte wieder zu Youji auf, während der Stift bereits über dem Feld schwebte, auf dem er unterzeichnen sollte.

"Oh!", überrascht wanderten die fein geschwungenen Augenbrauen in die Höhe, aber Youji wäre nicht unter den Top Hosts, wenn er seine Gefühle nicht binnen Sekunden in den Griff kriegen könnte und sich vor allem in nur wenigen Augenblicken an neue Situationen und Bedingungen gewöhnen können würde.

"Dann habe ich wohl einfach überschätzt, wie lange Sie von der Arbeit bis hier her braucht. Natürlich ist auch 17 Uhr vollkommen in Ordnung. Ich freue mich darauf, den Abend mit Ihnen verbringen zu dürfen. Ich meine... außerhalb des Clubs.", verschwörerisch zwinkerte er seinem Gast zu, ehe er mit einem Nicken auf das Formular deutete.

"Lesen Sie es sich in Ruhe durch, tragen Sie die passende Uhrzeit ein und unterschreiben Sie, dann gehöre ich morgen ganz Ihnen." Youjis Lippen zeigten noch immer das charmante Lächeln, das der Host fast die ganze Zeit automatisiert zur Show stellte. Nun blickte er jedoch zumindest für einen Moment nicht mehr in die strahlenden, blauen Augen seines Kunden, auch nicht mehr auf den Zettel, der viel Geld für ihn bedeutete, sondern auf die neu gelieferte Kanne. Schenkte erst Kiriya und dann sich selbst noch einen Schluck Sake ein.

"Ich rufe Ihnen nachher gerne ein Taxi und begleite Sie natürlich sicher an die frische Luft, also lassen Sie uns noch ein wenig Ihren Feierabend genießen!" Youji wartete, bis sein Gast den Zettel unterschrieben hatte, dann erst hob er sein eigenes Sakeschälchen und prostete Kiriya vorsichtig zu.

"Ich nehme an Sie sind ausländische Kost natürlich gewohnt. Also gehen wir morgen ganz traditionell Japanisch essen? Oder wollen Sie lieber etwas Außergewöhnliches? Romantisch oder aufregend? Ich kann Ihnen alles bieten, was Ihr Herz begehrt."

Ein wenig verlegen röteten sich Kiriyas Wangen, als er das Zwinkern des Hosts bemerkte und er nickte nur leicht. Ja, es war wirklich nicht weit, wenn er sich auf der Karte nicht geirrt hatte. Doch da sie sich am Bahnhof von Shinjuku bereits treffen wollten, war dieser schnell zu erreichen.
 

Youjis Anweisung befolgend, las sich Kiriya den Vertrag, denn anders konnte man das hier nicht mehr nennen, durch und zog seine Augenbrauen etwas zusammen. Sein gesprochenes Japanisch war wesentlich besser, als seine Lesefähigkeiten, doch nach einigen Minuten hatte er es auch geschafft und blickte auf sein neu gefülltes Glas, lächelte Youji zu. Erst dann unterzeichnete er den Vertrag, dass er Youji für eine Nacht buchen würde und setzte seinen kleinen Stempel noch mit drauf, den er immer in seiner Jackeninnenseite bei sich trug.

Kiriya tat es seinem Host gleich, nahm das neue Schälchen in die Hand und erwiderte das 'kanpai' mit einem Grinsen, bevor die helle Flüssigkeit von dem Glas in seinen Mund und von dort direkt in seinen Magen wanderte. "Das hoffe ich doch", erwiderte er schmunzelnd und deutete dabei auf sein Glas. Wenn er schon einmal hier war, dann konnte er es auch genießen.

Die Frage nach seiner Vorliebe für Essen, brachte den blonden Mann allerdings etwas aus dem Konzept und so legte sich die glatte Stirn in Falten und die lapislazuli blauen Augen hefteten sich auf Youjis grüne. "Mh, wie wäre es, wenn du mich einfach überrascht? Es wird sicher nicht bei dem einen Mal bleiben, dass ich dich zum essen ausführe", plauderte Kiriya darauf los, ohne wirklich darüber nachzudenken, was er gerade genau gesagt hatte.

Natürlich hatte Youji bei dem hübschen Mann schon bei ihrer ersten Begegnung etwas Besonderes gespürt, aber dass es so leicht werden würde den sonderbaren Fremden zu einem neuen Stammkunden zu machen, hatte selbst er nicht erwartet.

"Ich darf die Abendplanung übernehmen? Aber Kiriya-san! Ich habe doch gar nicht Geburtstag, das war mein Freund, zu mir brauchen Sie also nicht so ausgesprochen zuvorkommend zu sein!" Der Host scherzte mit leiser Stimme und gab anschließend noch ein lockeres, ehrlich klingendes Lachen hören. Und irgendwie war es auch erstaunlich ehrlich gemeint. Er fühlte sich wohl in Kiriyas Nähe. Der Mann war entspannt, ein bisschen verlegen und zurückhaltend aber ausgesprochen freundlich, so ganz anders, als die meisten seiner anderen Kunden.

"Aber ich freue mich sehr über Ihr Vertrauen und ich verspreche Ihnen einen unvergesslichen Abend!" Das freche Grinsen war erneut einem charmanten Lächeln gewichen, während er Kiriya zum dutzenden Mal einen neuen Schluck Sake aus dem edlen Gefäß einschenkte. Dann erst trank auf er noch einen kleinen Schluck. Youji hatte nicht gerade eine Vorliebe für Sake, aber er trank auch nur äußerst selten Rum oder Wodka oder Jin im puren Zustand, aber wenn der Gast das wünschte würde er sich vermutlich auch mit lauwarmer Cola begnügen. Der Kunde war eben König, besonders in ihrem Gewerbe.

Leicht zuckte Kiriya mit den Schultern und nippte dieses Mal nur an seinem Sake und behielt das kleine Gefäß in seiner Hand, während er dem jungen Mann lauschte und dann abwinkte. "Ich bin nicht zuvorkommend, Youji-san, nur eigennützig", wehrte er schmunzelnd ab und deutete dabei auf seinen Gegenüber. "Du kennst dich hier immerhin aus, ich nicht. Ich bin froh, wenn ich mich nicht verlaufe wie das letzte Mal. Allerdings werde ich jetzt auch abgeholt, von daher kann ich auf dem Weg zur Arbeit nicht mehr verloren gehen."

Mit einem herzhaften Schluck trank der Blonde nun seinen Sake aus und stellte das Glas wieder auf den Tisch, bevor er fortfuhr: "Und ich hoffe, dass der Abend gut wird. Schließlich habe ich die ganze Nacht reserviert, wenn ich richtig gelesen habe." Kiriyas Stimme schwankte einen Moment, bevor er sie wieder gefangen hatte und fehlerfrei den Satz beendete. Langsam merkte er, wie es für ihn schwerer wurde, die Wörter richtig zu übersetzen und blickte seufzend auf die Uhr. Er war gerade mal etwas über einer Stunde hier und sein Host hatte ihn bereits gut betrunken gemacht. Seine Arbeit verstand Youji definitiv. Zumindest wenn es darum ging, seinem Gast teuren Sake unterzujubeln.

"Soso...ich hoffe jedoch, dass Sie es nicht bereuen, sich verlaufen zu haben." Youji zögerte einen Augenblick, wobei das Lächeln jedoch nie ganz von seinem Gesicht verschwand, dann erst wechselte er den Platz und rutschte in einer eleganten Bewegung neben seinen Gast.

"Ja, Sie haben mich die ganze Nacht gebucht. Immerhin hoffe ich wirklich, dass der Abend unvergesslich für Sie wird, vorerst müssen Sie mir jedoch noch eine Frage beantworten. Sie werden also morgens von eurem Apartment aus abgeholt und zur Arbeit gebracht? Nun Kiriya-san, es ziemt sich eigentlich nicht, aber ich bin gerne gut über meinen Gast informiert, also wäre es sehr ungezogen, wenn ich Sie fragen würde zu was für einer Arbeit Sie jeden Morgen abgeholt werden?"

Youji griff nun ebenfalls noch einmal nach seinem eigenen Getränk, nippte langsam ein paar Mal an der teuren Flüssigkeit, die so angenehm in der Kehle brannte und stellte sein Glas dann ab, um Kiriya noch ein weiteres Mal nachzufüllen. Viel war inzwischen auch von der zweiten Kanne Sake nicht mehr übrig, aber viel mehr vertrug der hübsche Mann neben sich wohl auch nicht. Langsam stellte Youji die Kanne wieder bei Seite und nutzte seine nun freie Hand, um sie auf Kiriyas Knie abzulegen. Ob der Mann inzwischen wohl betrunken genug war, um Youji tatsächlich mit zu sich nach Hause zu nehmen? Eigentlich ging Youji nicht gerne zu einem Kunden nach Hause. Auch, wenn es sich nicht um seine Wohnung handelte, trennte er Privates gerne von Beruflichem und Freizeit und das galt nicht nur für ihn, sondern auch für seine Kunden. Doch bei Kiriya würde er eine Ausnahme machen.

Kurz schloss Kiriya seine Augen und schüttelte dabei seinen Kopf, bevor er seine Augen wieder öffnete und feststellte, dass sein Host nun plötzlich neben ihm saß. "Warum sollte ich es denn bereuen?", wollte er etwas verwirrt wissen und grinste dann, als sich Youji so um das Thema drückte, ihn nach seiner Arbeit zu fragen.

"Nun, ich eröffne einen Club. Oder eher eine Mischung aus vielem", gab er freimütig zur Antwort, doch mehr verriet er dazu auch nicht. "Der Rest ist noch geheim, den wirst du bei der Eröffnung erfahren", setzte er grinsend hinzu und nahm dankend das Glas entgegen. Die warme Hand, die sich dabei auf sein Knie legte, bemerkte Kiriya nicht einmal, da er damit beschäftigt war, den Sake zu trinken, bevor er sich leicht schüttelte. "Genug", bestimmte er etwas angestrengt und blinzelte zu Youji hinüber.

"Wenn ich noch mehr Sake trinke, wirst du mich nach Hause tragen müssen." Es war mehr als Scherz gemeint, doch Kiriya befürchtete, dass er kaum allein den Weg vom Eingang des Gebäudes bis hoch in den 20. Stock schaffen würde, wenn er noch mehr trank.

Oh ja er hatte es vielleicht ein wenig übertrieben. So betrunken hatte er lange keinen Gast mehr erlebt, aber vielleicht war Kiriya Sake ja auch einfach nicht gewöhnt. Oder der Mann hatte nicht ganz so viel im Magen, wie für die Menge an Alkohol sinnvoll gewesen wäre.

"Oh einen Club? Nun verstehe ich auch, wieso Sie so viel Interesse an den Clubs in Japan haben und Sie sich ein wenig von mir erklären lassen wollten. Aber mit meinen Ausführungen über die Club Kultur in Tokyo bin ich natürlich noch lange nicht fertig... aaaber...", Youji zog das Wort mit einem Grinsen auf den Lippen in die Länge, bevor seine Hand langsam ein wenig auf Kiriyas Oberschenkel hin und her rutschte und das Bein durch den Stoff der Hose hindurch streichelte.

"Ich glaube für heute haben Sie wirklich genug. Und keinen Kopf mehr für irgendwelche Ausführungen über das Nachtleben in Japan. Das können wir dann gerne in Ruhe fortführen. Sie nach Hause tragen werde ich zwar nicht, Sie begleiten kann ich aber." Youji wartete einen Moment darauf, wie sein Gast auf die Information reagierte, dann gab er einem seiner Kollegen ein kurzes Zeichen. Er musste nicht unnötiger Weise aufstehen und Kiriya alleine lassen nur, um ein Taxi zu rufen, nein das konnte genauso gut einer der unbeschäftigten Hosts an der Bar machen, und das kurze Nicken, dass er nur ein paar Minuten später von dem jungen Mann mit mittellangem, braunem Haar bekam, war Zeichen genug, dass ein Taxi bereits auf dem Weg war.

"Ich bringe Sie gerne Kiriya-san. Es würde mir das Herz brechen, wenn Ihnen etwas geschehen würde nur, weil Sie bei mir waren und etwas getrunken haben." Ein letztes, erstaunlich unschuldig wirkendes Lächeln, dann leerte Youji sein Glas und stand auf. Langsam, den Arm seines Kunden dabei immer fest im Griff, half er schließlich auch Kiriya auf die Beine. Viel Hilfe brauchte der Mann zum Glück nicht, aber zumindest stützen konnte Youji ihn.

Kiriya nickte bestätigend und grinste Youji dabei an. Er konnte einfach nicht anders, als Youjis Blick zu erwidern. Die Hand, die er auf seinem Bein bemerkte, störte ihn nicht einmal wirklich und er blickte nur kurz zu dieser hinab, bevor der Host wieder seine Aufmerksamkeit nach oben lenkte.

"Nein, den hab ich wirklich nicht mehr", stimmte er dem Jüngeren etwas gedehnt zu und blinzelte leicht, als sich Youji etwas verrenkte, um wohl einem anderen an der Bar etwas zu signalisieren. Erst die nächsten Worte ließen Kiriya verstehen, was Youji gerade getan hatte.

Leise kicherte der junge Clubbesitzer und blickte amüsiert zu dem Host hinab, bevor er sich von diesem aufhelfen ließ. "Ich nehme das Angebot gerne an, aber wenn mir etwas passieren sollte, wäre es meine eigene Schuld", wehrte er Youjis Worte ab und ließ sich dabei aufhelfen. Etwas schwankend kam er zum Stehen und hielt sich dabei sowohl an dem Tisch, als auch an dem Jüngeren fest.

Etwas verstimmt musste er feststellen, dass er doch wesentlich mehr getrunken haben musste als das letzte Mal. Mit einem kurzen Blick auf den Krug, der noch auf dem Tisch stand, versuchte er sich an den von seinem ersten Besuch zu erinnern, doch es gelang ihm nicht. Allerdings schien ihm dieser hier doch etwas größer zu sein, als normalerweise üblich war für einen Sakekrug. Oder irrte er sich da?

Leicht zuckte Kiriya mit den Schultern und blickte zu Youji hinab. "Ich muss noch bezahlen", erinnerte er sich daran, dass der heutige Abend noch nicht beglichen worden war. "Oder geht das auf die Rechnung von morgen?"

"Aber ich gehe Ihnen gerne zur Hand und ich bin sicher, in meiner Gegenwart wird Ihnen nichts passieren!", fast ein wenig verführerisch nagte Youji auf seiner vollen Unterlippe herum, während er Kiriya mit langsamen Schritten zurück zum Fahrstuhl brachte.

"Nun ich denke es wäre wirklich das Einfachste, wenn wir es auf Ihre Rechnung setzen würden, dann müssen Sie sich jetzt keine Gedanken mehr darum machen, sondern lediglich an meiner Seite den Weg bis zum Fahrstuhl schaffen." Ein leises Lachen verließ Youjis Kehle, während er mit Kiriya am Arm am Empfangsbereich vorbei schritt.

"Könntest du eventuell dafür sorgen, dass Kiriya-sans Betrag mit auf die Rechnung für seinen morgigen Abend kommt? Danke! Ich melde mich nachher!" Youji lächelte dem jungen Kollegen in der schwarzen Weste kurz zu, der sich nur mit einem knappen Nicken und einer tiefen Verbeugung von Kiriya verabschiedete, dann hatte es der Host geschafft seinen Kunden in den kleinen, verspiegelten Fahrstuhl zu bugsieren.

"Also? Wo müssen wir denn nun eigentlich hin? Oh warten Sie, Sie müssen Ihre Adresse auch nicht zwei Mal nennen, es reicht, wenn Sie sie dem Taxifahrer nennen."

Youjis Finger streichelten sanft und als wenn der junge Host seine Handlung gar nicht wirklich mitbekommen würde, über Kiriyas Unterarm, während sich der Aufzug langsam in Bewegung setzte und seine Fahrgäste erst im Erdgeschoss wieder in die Freiheit entließ.

Ihr Taxi wartete bereits blinkend am Straßenrand, so dass Youji den angetrunkenen Mann nur noch auf die Rückbank schieben musste und sich neben ihn platzieren. Die Tür schloss sich automatisch, dann fuhr der Wagen bereits an, während der graue Haarschopf des Fahrers, der nur halb unter einen dunklen Mütze hervorlugte, scheinbar sehr konzentriert auf die Straße blickte und als der ältere Mann nur mit leiser Stimme nach der Adresse fragte, hatte Youji bereits den Blick aus dem Fenster gerichtet und beobachtete die vorbeiziehenden Straßenlaternen.

"Na das will ich doch hoffen", murmelte Kiriya leise und blickte nur kurz zu Youji hinab. Dass dieser womöglich etwas ganz anderes mit seinen Worten meinte, als er verstanden hatte, war dem blonden Mann nicht bewusst und ließ sich unbedarft in seinem betrunkenen Zustand von ihm zum Fahrstuhl führen. Vorbei an der Bar, die mittlerweile einigen Zuwachs an Hosts und Gästen bekommen hatte, bis sie an dem kleinen Empfang vor dem Fahrstuhl ankamen. Die Verbeugung des Hosts hinter dem Tresen erwiderte Kiriya nur kurz und hielt sich dabei etwas mehr an Youjis Arm fest, als ihm dadurch etwas schwindlig wurde. Das war keine gute Idee gewesen, musste er feststellen und war froh, sich im Fahrstuhl gegen die Wand lehnen zu können.

"Mh", brummte Kiriya leise auf die Frage nach ihrem Ziel, doch noch bevor er zu einer richtigen Antwort ansetzen konnte, wollte es Youji bereits gar nicht mehr wissen. "MIDNIGHT STAY Tokyo Shinjuku", antwortete er dennoch und blickte dabei kurz zu seinem Begleiter hinab, der sich etwas an ihn lehnte. Er bemerkte die Hand, die über seinen Arm streichelte, doch er beachtete es gar nicht, denn warum sollte er sich dagegen sträuben? Es war angenehm und half ihm wach zu bleiben. Das sanfte Kribbeln, das durch seinen Arm lief, verhinderte, dass er abdriftete.

Kiriya war froh, als er aus dem kleinen Aufzug heraus kam, geführt von seinem Host, der ihn zum Taxi geleitete und beim Einsteigen half. "Fahren Sie bitte zum MIDNIGHT STAY Tokyo Shinjuku", bat Youji den Fahrer, als sich Kiriya endlich richtig gesetzt und angeschnallt hatte. Wann war er eigentlich das letzte Mal so betrunken gewesen, dass er nicht einmal den Gurt beim ersten Versuch geschlossen bekam? Leicht schüttelte er seinen Kopf über sich selbst und musste grinsen. Es war lange her gewesen, denn normalerweise hielt er sich mit Alkohol zurück, doch es war bereits zwei Mal vorgekommen, dass er diesen Grundsatz über Bord geworfen und sich mehr hatte gehen lassen als sonst. Allerdings war er bei seinem ersten Besuch hier definitiv nicht so betrunken gewesen wie jetzt.
 

Mit einem kurzen, überraschten Laut schreckte Kiriya auf und blinzelte verwirrt und blickte sich um. //Was zum...?//, ging es ihm durch den Kopf, bevor er aus dem Fenster des Wagens blickte und das Midnight Stay Eingangsschild erkannte. "Oh... Wir sind schon da", murmelte er leise und kramte aus seiner Tasche seinen Geldbeutel heraus, um den Taxifahrer zu bezahlen, um dann endlich aussteigen zu können.

Torkelnd schaffte er es aus dem Auto und wurde direkt von Youji aufgefangen, der ihn stützend wieder in die Senkrechte brachte und einen Arm um seine Taille schlang. "Mh... deine Haare riechen gut", stellte Kiriya dabei fest, als er seine Nase wieder aus dem weichen Haar nahm, in die diese bei seinem Versuch, aus dem Taxi zu steigen, gelandet war.

Irgendwo hatte er den Namen des Hotels schon mal gehört oder gelesen, aber wo genau und vor allem in welchem Zusammenhang, da war sich Youji nicht mehr ganz sicher. Er war ohnehin mehr darüber verwundert, dass Kiriya überhaupt in einem Hotel nächtigte. Wenn der Mann nun eine Weile in Tokyo bleiben würde hätte er sich doch genauso gut ein Apartment mieten können, aber vielleicht liebte Kiriya auch einfach den gewissen Luxus.

"Heilige..." Youji war gerade erst aus dem Taxi geklettert und hatte nur einen flüchtigen Blick auf das prunkvolle Hochhaus werfen können, dann wurde seine Aufmerksamkeit bereits wieder voll auf Kiriya gelenkt. Mit einem leichten Schmunzeln hielt er seinen Kunden davon ab auf den Boden zu stürzen und riskierte erst dann einen zweiten Blick auf das beeindruckende Gebäude. Er hatte geahnt, dass sein neuster Kunde Geld haben musste, aber wer sich in solch einem Hotel einmieten konnte, musste förmlich in Geld schwimmen.

"Ja, wir sind schon da. Ich habe gar nicht gewusst, dass Sie sich für ein Hotelzimmer entschieden haben. Ich hatte viel mehr mit einem kleinen, schicken Apartment Gebäude gerechnet. Sie haben also immer wieder eine Überraschung für mich im Ärmel, oder Kiriya-san? Aber... ich fühle mich sehr geschmeichelt, dass Ihnen der Duft meiner Haare zusagt. Ich hatte zwar mehr mit anderen Komplimenten gerechnet, aber ich bin über alles glücklich." Das Lächeln war noch immer nicht von Youjis Lippen verschwunden, als er langsam mit dem größeren Mann in die Lobby des Hotels spazierte, sich suchend umblickte und schließlich einen der geräumigen Aufzüge ansteuerte.

Zwanzigster Stock hatte Kiriya noch gemurmelt, bevor er er sich endgültig auf Youjis Körper gestützt hatte. Zum Glück lief der Mann zumindest torkelnd mit, ansonsten hätten sie wohl für den kurzen Weg durch den hell erleuchteten Eingangsbereich noch mal eine halbe Stunde länger gebraucht, so jedoch schafften sie es in nur wenigen Minuten.

"Ich hoffe Sie sind mir nicht böse, dass ich Sie zum Trinken verführt habe." Youjis Finger war langsam die Reihe an Knöpfen in die Höhe gewandert, bis sein Zeigefinger die richtige Zahl gefunden hatte. Zeigte nicht gewöhnlich das Stockwerk auch die Preisklasse an? Eines der höchsten Stockwerke sprach dann wohl für eine geräumige Suite mit einem entsprechenden Preis, oder nicht? Ja, langsam war Youji sich wirklich sicher, dass er mit dem neuen Stammgast einen guten Fang getätigt hatte.

Nur langsam verarbeitete Kiriya die Frage und blickte dabei an dem Gebäude empor, zog seine Augenbrauen zusammen. "Ich hab ein Apartment", erwiderte er leise nuschelnd und stützte sich mehr auf Youji ab, indem er einen Arm um dessen Schulter legte und grinsen musste. Sein Begleiter würde noch sehen, dass er in einem Apartment wohnte, wenn sie erst einmal oben waren. Doch jetzt galt es die Aufmerksamkeit auf den Boden unter seinen Füßen zu richten. Dieser schien sich gegen ihn verschworen zu haben, indem er nicht aufhören wollte zu schwanken.

Die wenigen Meter bis zum Aufzug überstand der junge Geschäftsmann zwar unbeschadet, doch der Weg hatte ihm deutlich gezeigt, dass er sein Limit erreicht hatte. "Mh... schon ok", murmelte er leise und grinste zu seinem Begleiter hinab, der gerade das Stockwerk auswählte. Mittlerweile konnte er ein Gähnen nicht mehr wirklich unterdrücken und hielt sich die Hand vor den Mund. "Sorry... ich glaube, ich sollte wirklich ins Bett...", stellte Kiriya leise fest und lehnte sich betrunken und müde mehr gegen Youji, der ihn noch immer stützte und aufrecht hielt.

Himmel, war sein Gast reich. Ein Apartment in solch einem Gebäude musste sicher... ach, die Summe konnte Youji sich nicht einmal vorstellen, aber mit viel Glück würde er ja noch so einiges an dem jungen Geschäftsmann verdienen. Das musste er Kiriya zwar nicht unbedingt jetzt schon unter die Nase reiben, aber so bereitwillig, wie der ihn bereits für den nächsten Abend gebucht hatte, war ihm das vermutlich ohnehin klar.

"Ja, ich glaube auch, dass Sie ins Bett gehören." Im Moment war der Junge sehr glücklich darüber, dass sich sein Kunde von der Seite her auf ihn stützte und nicht vor ihm stand, so konnte er das leichte, schmutzige Grinsen auf Youjis Lippen nicht ausmachen, aber wenn der Rest des Abends so verlief, wie er sich das bereits jetzt ausmalte, dann würde er vielleicht noch das ein oder andere Mal zum Grinsen kommen.

"Wir sind da!" Eigentlich musste er Kiriya nicht darüber informieren, die melodische Frauenstimme, die ihnen die gewünschte Etage ankündigte und das leichte scharren der Aufzugtüren, die sich vor ihnen öffneten war Zeichen genug. Langsam und darauf achtend, dass Kiriya auch mitkam und nicht plötzlich umfiel, spazierte er mit dem jungen Mann an seiner Seite über den Flur, suchte die wenigen Türen nach den Apartmentnummern ab und hielt schließlich vor einer cremefarbenen Tür.

Youji half seinem Kunden bis in die Wohnung, blieb nur kurz am Eingang stehen, damit er und Kiriya aus ihren Schuhen schlüpfen konnten, dann erst begleitete er den Mann bis ins Innere des ersten Raumes. Nicht zu pompös, eher erstaunlich geschmackvoll eingerichtet strahlte das Wohnzimmer mit integrierter Küchenzeile ein Gefühl von Ruhe und Geborgenheit aus, die Youji niemals in einem Luxusapartement erwartet hatte. Rechts vom Wohnraum führte eine offene Tür ins nächste Zimmer und da er nicht wirklich damit rechnete, dass sich sein Gast ein Apartment mit Kinderzimmer zugelegt hatte, führte er Kiriya langsam in den angrenzenden Raum.

"Ich bin wirklich... sehr beeindruckt, Kiriya-san!" Er hatte recht gehabt, ein schmales, aber in die Länge gestrecktes Schlafzimmer mit zwei großen Kingsize Betten lag vor ihnen und bot durch ein großes Fenster einen atemberaubenden Blick über das nächtliche Shinjuku.

"Wollen Sie ins Bad, oder... soll ich Ihnen einfach beim Umziehen helfen?" Vorsichtig begleitete er Kiriya bis zu dem näher gelegenen Bett, setzte seinen Kunden behutsam darauf ab und trat dann ein kleines Stück zurück, um ihn besser anblicken zu können.

Langsam fielen die Schritte schwerer aus und Kiriya kramte den Schlüssel zu seinem Apartment umständlich aus seiner Hosentasche, um die Tür mit einem leisen Klick zu öffnen. Wie seine Wohnung aussah, wusste er bereits, doch die Wirkung, die diese auf Youji hatte, entging ihm vollkommen. Er konzentrierte sich lieber darauf, seine Schuhe abzustreifen, um dann den kurzen Weg - mit Youji an seiner Seite - zum Schlafzimmer zu überbrücken.

Endlich auf dem Bett angelangt, blickte Kiriya nur kurz zu Youji empor, ehe er sich zumindest aus seinem Jackett quälte und sich dann einfach rückwärts aufs Bett fallen ließ. "Lass mich einfach hier schlafen", murmelte er leise und gähnte erneut herzhaft, bevor er sich etwas zur Seite drehte. Wie konnte man von Alkohol bitte nur so müde werden? Dass er es am nächsten Tag vielleicht noch bereuen würde, sich nicht wenigstens die Zähne zu putzen, kam dem betrunkenen Geschäftsmann nicht mehr in den Sinn.

"Was? Oh nein, so können Sie aber nicht schlafen." Ein leichtes Grinsen legte sich auf Youjis volle Lippen, während er sich langsam mit einem Bein auf der weichen Matratze abstützte. Hatte er nicht ohnehin vorgehabt seinen Kunden eventuell zu einem kleinen... Geschäft zu überreden? Nun, dann konnte er auch langsam starten und sehen, wie weit er kam. Immerhin war Kiriya wirklich ein erstaunlich gut aussehender junger Mann, wie konnte man da schon nein zu solch einer Chance sagen? Ein halb weggetretener Engel auf einem großen, weichen Bett, da hätte man Youji schon aus dem Apartment schleifen müssen, um ihn von seinem nächsten Schritt abzuhalten.

Mit sanften Fingern streichelte Youji über Kiriyas Brust, fuhr über den Stoff des Hemdes, die Knopfleiste entlang bis zu dem noch immer eng geschlossenen Kragen. Dann erst öffnete er langsam jeden Knopf mit erstaunlicher Ruhe, strich jedes Mal mit den Fingerspitzen über die frei gewordene Haut, bis er den blassen, aber erstaunlich muskulösen Oberkörper gänzlich entblößt hatte. Dass sein Kunde so ein deutlich ausgeprägtes Sixpack hatte, hätte Youji gar nicht erwartet, aber Kiriya hatte ihm ja nun schon das ein oder andere Mal bewiesen, dass er immer für eine Überraschung gut war.

Noch einmal fuhren seine Hände über die makellose Brust, streiften kurz die dunklen Erhebungen von Kiriyas Brustwarzen, dann zog er seinen Kunden an den Schultern in eine sitzende Position. Inzwischen war Youji längst dazu übergegangen sich halb auf Kiriyas Beinen niederzulassen, so dass er den anderen Mann nun einfach nur noch gegen seinen eigenen Körper lehnen musste, um das lästige Stück Stoff von schlanken Armen zu ziehen.

"Soll ich das Hemd einfach auf das andere Bett legen?".

Mit geschlossenen Augen döste Kiriya bereits halb weg, als er spürte, wie sich fremde Finger an seinem Hemd zu schaffen machten. Er wollte zwar seine Augen öffnen, doch so bleischwer, wie diese waren, ließ er es einfach bleiben und seufzte leise. Es war angenehm die sanften Finger zu spüren, die eine angenehme Gänsehaut auf seinem Oberkörper auslösten und erst, als er wieder in eine senkrechte Position gezogen wurde, murrte er leise und öffnete widerstrebend die Augen.

"Mh... ja", antwortete er leise und lehnte sich gegen die flache Brust seines Hosts, sog dabei diesen herrlichen Duft in seine Nase, der ihn an einen Tag in einem Garten mit vielen Rosen erinnerte. "Du riechst wirklich gut", nuschelte Kiriya leise und drehte dabei sein Gesicht mehr zu Youjis Hals und schnupperte an der weichen Haut, die er dabei streifte.

Es störte Kiriya nicht im geringsten, dass ihn jemand auszog, den er eigentlich gar nicht wirklich kannte. In seinem Zustand hätte ihn wohl gar nichts gestört. Nicht einmal an der Tatsache, dass sich die flinken Finger an seiner Hose zu schaffen machten und diese öffneten. "Mh, hey", entfuhr es ihm nur etwas überrascht, als er nach hinten zurück auf das Bett geschubst wurde. "Ich kann auch... so schlafen", versuchte er nun doch etwas abzuwehren, als er spürte, wie kühle Luft seine Körpermitte berührte.

Ein Lächeln legte sich auf Youjis Lippen ohne, dass er wirklich viel dagegen tun konnte. Kiriya war nicht der erste, der die Mischung aus Youjis ganz eigenem Körpergeruch und dem nach Rosen duftenden Duschbädern zu schätzen wusste, aber Kiriya war der erste, bei dem er sich auf ganz ungewohnte Weise geschmeichelt fühlte.

"Vielen Dank, Kiriya-san!", wiederholte er seinen Dank noch einmal, während er langsam die Knöpfe von Kiriyas Hose öffnete, seine Finger in den Hosenbund hakte und dem hübschen Mann Hose und Shorts zugleich von der Hüfte zog. Ein bisschen anstrengend war das zwar schon, denn auch wenn sein Gast nicht wirklich schwer war, einem Mann die Hose über den Hintern zu ziehen, während er noch darauf lag, war nun einmal nicht gerade einfach, aber mit ein bisschen zerren hatte Youji es geschafft. Zog langsam an den lästigen Kleidungsstücken, bis er sie über Kiriyas Füße gezerrt hatte und zum Hemd auf die Matratze legen konnte.

Mit seinem neuen Kunden hatte er wirklich einen Glücksgriff geschafft. Ebenmäßige, hell schimmernde Haut strahlte ihm entgegen und zog Youji fast schon magisch an. Ohne, dass er etwas dagegen hätte tun können, beugte der Junge sich nach unten, drückte seine Lippen auf die dünne Haut, die sich markant über Kiriyas Schlüsselbein spannte. Nur langsam rutschte Youji tiefer. Nutzt Lippen und Zunge, um eine feuchte Spur auf Kiriyas Brust zu hinterlassen, während sich seine Hände untätig an die schmale Hüfte des Mannes gelegt hatten. Normalerweise nahm er für solch einen Dienst eine Menge Geld, immerhin war ein Abend in einem Hotel eine ausgesprochen gute Zusatzeinnahme, aber wenn er für Geld schlechten Sex mit unattraktiven Männern hatte, konnte er als kleinen Bonus auch mal guten Sex mit einem attraktiven Mann haben.

"Hmmm... aber ohne Kleidung ist es doch viel angenehmer", murmelte er in leiser, betörender Stimme. Wenn er sich jetzt dumm anstellte, konnte das Ganze hier wirklich peinlich enden und ihn womöglich eine Menge Geld kosten, aber Youji hatte seine Kunden bislang noch immer richtig eingeschätzt und gewusst, wer sich körperlicher nähe verweigerte und wer nicht. Und viele hatten sich seinem Charme nicht verweigert.

Seiner Kleidung plötzlich gänzlich beraubt, errötete Kiriya und wurde sich plötzlich der Situation bewusst. Leise keuchte er auf, als sich die weichen Lippen auf sein Schlüsselbein legten und dann eine feucht-warme Spur hinab zeichneten. "Nicht", versuchte er es erneut und hielt den Host mit einer Hand an der Schulter fest, bevor dieser weiter hinab wandern konnte. Dabei flammte sein Gesicht in einem dunklen Rot auf, als er Youji etwas weg schob und gleichzeitig nach der Decke griff. Mit einem Mal war er fast wieder nüchtern.

"Das... das musst du... nicht, wirklich", setzte der blonde Mann erneut an und versuchte sich mit der mattgoldfarbenen Tagesdecke zu bedecken. "Bitte... Youji-san", versuchte es Kiriya erneut, einen Satz ohne zu Stammeln heraus zu bekommen und vor allem, ihn zu Ende zu führen. Doch so vollkommen durch den Wind, wie er war und noch dazu halb erregt, war das etwas, das fast unmöglich war. Doch wenigstens wusste er eines. Er würde einen anderen Menschen nicht so ausnutzen, um mit ihm zu schlafen, nur weil dieser nichts für seine Lebensumstände konnte. Zumindest war das der erste Gedanke, der halbwegs klar durch seinen vernebelten Verstand blitzte, als er sich langsam aufrichtete und Youji noch immer mit leicht trüben Augen anblickte. Es schien ihm dabei fast so, als würde sich das Zimmer um sie herum drehen.

Es war mehr als nur ein erstaunter Blick, den Kiriya für seine plötzliche Gegenwehr erhielt. Youji war fast ein wenig entsetzt. Er war noch nie abgelehnt worden, im Gegenteil, und auch Kiriya schien zumindest körperlich ja nicht wirklich abgeneigt. Nicht einmal geistig schien er sich wirklich von Youji abgestoßen zu fühlen, eher ein bisschen peinlich berührt von dessen plötzlicher Offensive. Aber wenn er es so eindeutig schön fand, wieso lehnte er Youjis Angebot dann ab?

"Ich...", er war sich nicht sicher, wie er sich nun zu benehmen hatte. Ja er hatte eine Abfuhr erhalten, aber mit welchen Worten? Natürlich musste er das nicht tun. Er bekam hierfür schließlich kein Geld, es war doch seine eigene Entscheidung gewesen Kiriya einen kleinen Vorgeschmack zu gönnen.

"Ich... entschuldigen Sie bitte. Ich habe mich wohl ein bisschen zu weit aus dem Fenster gelehnt." Ein leichtes Lächeln huschte über Youjis Lippen, während er sich langsam zurücklehnte, von Kiriyas Schoß krabbelte und sich schließlich wieder vor das Bett stellte. Unsicher musterte er seinen Kunden, der noch immer ein wenig verlegen dreinblickte. Ganz offensichtlich hatte ihm doch gefallen, was Youji angestellt hatte, wieso lehnte er sein Angebot dann ab?

"Soll ich Ihnen ins Bad helfen, damit Sie sich noch einmal frisch machen können, oder wollen Sie einfach nur schlafen? Ich könnte Ihnen natürlich auch vorher noch in ein Schlafshirt und eine Shorts helfen, wenn Sie sich unwohl fühlen." Oh ja, er war verwirrt, sehr sogar, noch niemals war ihm etwas Vergleichbares passiert und dabei war Kiriya doch auch nur ein Kunde wie jeder andere, oder nicht?

Kiriya wich das Blut nicht aus den leuchtend roten Wangen, als er sich in die Tagesdecke hüllte und den verunsicherten Host nur kurz anblickte. "Ein... Shirt wäre gut", murmelte er leise und deutete mit seiner Hand, die unter dem Überwurf kurz hervor lugte, auf weiß-goldenen verzierten Schrank, der schräg gegenüber seinem Bett vor der Wand stand. "Linke Seite", fügte er knapp hinzu und ließ sich von Youji eine Boxershorts und ein leichtes Shirt geben, das er sich selbst überzog.

"Ich komm wirklich... allein klar", versuchte er sich der Hilfe des Jüngeren zu erwehren, als dieser ihm ins Bad helfen wollte. Es war ihm peinlich, dass Youji noch so deutlich sehen konnte, wie heftig er auf diese kurzen, sanften Berührungen der weichen Lippen reagiert hatte, dass er förmlich in das Badezimmer flüchtete.

Die Kälte der Marmorfliesen unter seinen nackten Fußsohlen spürte Kiriya nicht einmal wirklich, als er die Tür hinter sich zuschob, um sich dann mit einem leisen Keuchen über die edle Badarmatur zu beugen. Nein, er wollte nicht nachdenken. Nicht darüber, was beinahe geschehen war und vor allem nicht mit wem. Wie hatte er es nur soweit kommen lassen können? Er war doch nicht schwul!
 

Es vergingen fast 5 Minuten, bevor Kiriya wieder halbwegs nüchtern aus dem edlen Marmorbadezimmer heraus kam und sich suchend umblickte. Mit einem Blick auf die Uhr auf dem Nachttisch, bemerkte er, dass es bereits kurz vor 22 Uhr war. Er konnte Youji doch jetzt nicht mehr vor die Tür setzen. Was war, wenn ihm was passierte?

Unsicher blickten die lapislazulifarbenen Augen sich in dem Schlafzimmer um, doch von Youji war weit und breit nichts zu sehen. "Youji-san?" Beklommen ging er durch das schmale Schlafzimmer und blickte durch die Verbindungstür in den Wohnbereich und war erleichtert, als er sah, dass der Host sich nur etwas zu trinken eingeschenkt hatte.

Er war verwirrt und zu seiner eigenen Verwunderung auch verunsichert. War er dem hübschen Mann nicht gut genug? Aber wenn er ihn extra gebucht hatte, wieso wollte er ihn dann nicht?

Youji blieb im Zimmer stehen, als sich sein Kunde fast fluchtartig ins Badezimmer verzogen hatte, dann erst, als er Wasser rauschen hörte, drehte er sich langsam um und durchquerte den geräumigen Wohnraum, um sich ein Glas Wasser zu holen.

Er brauchte dringend irgendeinen Erfolg, Nähe, Zusprüche, ein Zeichen, dass er begehrenswert war, aber wo sollte er das um diese Uhrzeit noch herbekommen? Er konnte in den Club zurückgehen und hoffen, dass sich noch ein bereitwilliger Kunde zeigte, aber das Risiko war groß, dass der Fang nicht sehr angenehm ausfallen würde. Vielleicht sollte er nach einem solchen Rückschlag jedoch auch nicht mehr allzu wählerisch sein.

"Hm? Ich bin hier..." Youji drehte sich um, lehnte sich gegen die Küchenzeile und lächelte Kiriya fast ein wenig schüchtern entgegen.

"Es tut mir leid, dass ich mich selbstständig bedient habe, aber ich hatte Durst und... naja..." Youji zuckte leicht mit den Schultern, lächelte nun ein wenig charmanter und hob leicht das Glas an, indem inzwischen nur noch ein paar Schlucke Wasser drin waren.

Jetzt musste er seinen Kunden erst einmal ins Bett stecken, dann konnte er immer noch sehen, was er aus dem Tief herauskommen konnte.

"Sind Sie fertig? Dann sollten Sie jetzt dringend ins Bett.".

In dem nur halb erleuchteten Raum war es für Kiriya schwer zu erkennen, ob Youji sauer auf ihn war, dass er ihm eine Abfuhr erteilt hatte, doch es war offensichtlich, dass dieser wohl seine Zustimmung, ihn in sein Apartment zu bringen, missverstanden hatte. "Das macht nichts", murmelte er nur leise auf Youjis Entschuldigung und blickte den Jüngeren über die Distanz hinweg an. Wie sollte er sich bei ihm nur entschuldigen?

"Youji-san... ich..." Kiriya brach ab und seufzte leise, bevor er zustimmend nickte. "Du hast sicher Recht... es ist bereits spät und ich sollte morgen früh fit sein", erwiderte er leise und blickte zu dem Host hinüber, der noch immer an der Küchenzeile lehnte. Wie sollte er nun weiter machen?

Ohne weiter darüber nachzudenken, setzte sich Kiriyas Mund einfach in Bewegung und sprach seine Gedanken aus, bevor er sie hatte zu Ende denken können: "Wenn du willst, dann kannst du hier übernachten... Ich will nicht, dass dir wegen meiner Unachtsamkeit etwas passiert, wenn du dich auf den Weg nach Hause machst."

Kaum, dass die Worte seinen Mund verlassen hatten, errötete der junge Geschäftsmann erneut und er drehte sich fast schon ein wenig zu schnell um und kehrte in sein Schlafzimmer zurück. Es war ihm peinlich, was er gesagt hatte, doch zurücknehmen konnte er seine Worte jetzt nicht mehr.

Wenn er sich nicht so furchtbar schlecht fühlen würde, hätte er fast lachen können. Ein Vorteil hatte die ganze Situation, Kiriya fühlte sich scheinbar noch schlechter, als er selbst. Und ein bisschen schien der Mann das Gefühl zu haben ihn bemuttern zu müssen, aber Youji war wahrlich erfahren genug, um auf sich selbst aufpassen zu können.

"Vielen Dank! Ich bezweifle, dass mir etwas passieren würde, aber ich nehme Ihr Angebot dennoch sehr gerne an.", Youji lächelte seinen Kunden durch das diffuse Licht im Apartment hinweg an, aber Kiriya drehte sich bereits verlegen wieder um und verschwand zurück ins Schlafzimmer.

Seufzend leerte er sein Glas, stellte es in die Spüle und folgte dem Mann dann zurück ins Schlafzimmer. Er schenkte Kiriya nur einen kurzen Blick, ein flüchtiges Lächeln, dann ging er um das große Doppelbett herum bis zu dem zweiten pompösen Luxusbett und ließ sich langsam auf die weiche Matratze sinken.

"Danke noch mal", murmelte er langsam, während Youji sich Stück für Stück entkleidete, bis er nur noch in enger, dunkler Hotpants vor dem Bett stand. Er hatte nicht wirklich vor lange hier zu übernachten, aber eine kurze Pause konnte er sich in diesem beeindruckenden Bett leisten. Zum anderen, wollte er Kiriya nicht vor den Kopf stoßen. Er schien den Mann ohnehin schon zur Genüge verwirrt zu haben, da musste er sich nicht gleich mit eingezogenem Schwanz aus dem Apartment verziehen. Das konnte er genauso gut auch noch tun, wenn Kiriya längst in einen tiefen Schlaf gesunken war.

Langsam schob Youji die Decke ein Stück zur Seite, schlüpfte unter das weiche Material und ließ seinen Kopf auf das dicke Daunenkissen sinken.

Kiriya hatte sich bereits unter seine weiche Daunendecke verkrochen, als Youji das Schlafzimmer betrat und zu dem zweite Bett hinüber ging. "Ich... wollte dich nicht vor den Kopf stoßen, Youji-san... Es ist nur... so etwas hatte ich nicht vor, als ich zugestimmt habe, dass du mich her bringst", setzte der blonde Mann leise an und blickte dabei zu dem Host hinüber, der mit dem Rücken zu ihm stand. Es war ein schlanker, gerader Rücken, der in einem schmalen Becken endete und in einem wohl geformten Hintern mündete, der von einer dunklen Hotpants bedeckt wurde.

Verlegen über seine eigenen Blicke, schloss Kiriya die Augen und versuchte seine Gedanken in eine andere Richtung zu lenken. Wieso hatte es ihn nur so angemacht, als Youji ihn geküsst hatte? //Halt! Nein! Falsche Richtung!//, rief er sich selbst zur Ordnung und vergrub sich etwas tiefer unter der Bettdecke. Nur zu froh darüber, dass Youji ihn nicht ohne sie sehen konnte.

Natürlich war der Junge noch immer ein wenig verunsichert, aber Kiriyas ausweichende, verlegene Stimme machte das Desaster fast wieder gut. Youji hatte ja nicht ahnen können, dass er einen so unerfahrenen Kunden an der Angel hatte, immerhin war den meisten Männern klar worauf es hinauslaufen würde, wenn sie einen Host mit auf ihr Zimmer nahmen. Aber vielleicht musste er bei Kiriya wirklich von einem vollkommen unwissenden Ausländer ausgehen und das japanische Aussehen seines Kunden täuschte nur immer wieder darüber hinweg.

"Das weiß ich, ich habe Ihnen ja auch kein Angebot in die Richtung gemacht, es wäre lediglich... ein Service gewesen!" Ein leichtes Schmunzeln zierte das hübsche Gesicht des Hosts, aber Kiriya hatte sich ohnehin längst unter seiner Decke vergraben. Vielleicht zierte ja sogar ein Rotschimmer die Wangen seines Kunden? Jetzt war Youji wirklich für die kleine Abweisung entschädigt. Den Sex, auf den erst sich bereits eingestellt hatte, hatte er so zwar noch immer nicht, aber zumindest fühlte er sich nicht mehr ganz so... abgewiesen.

"Machen Sie sich keinen Kopf darüber. Das war lediglich ein kleines Missverständnis und jetzt schlafen Sie!" Youji verschränkte in ruhigen Bewegungen die Arme hinter dem Kopf, blickte an die dunkle Zimmerdecke und lauschte den ruhiger werdenden Atemzügen des anderen Mannes. Es dauerte lange, bis sich Youji sicher war, dass sein Kunde in einen tiefen Schlaf gefallen war, dann erst wagte er es wieder aus dem Bett zu steigen. Eigentlich war es zwar fast schon eine Schande dieses Bett nicht zu nutzen, aber er wollte ungern noch am Morgen hier sein und sich der möglicherweise gespannten Stimmung aussetzten.

Stattdessen zog sich Youji so leise wie möglich wieder an, schlug die benutzte Bettdecke wieder über die Kissen und schlich auf Zehenspitzen aus dem Schlafzimmer. Nur einen letzten Blick warf er auf das Gesicht des schlafenden Mannes, das so friedlich wirkte, als wenn es niemals eine peinliche Spannung zwischen ihnen gegeben hätte. Für Youji war die Situation tatsächlich auch längst nicht mehr der Rede wert.

Mit einem Lächeln auf den Lippen schlich er aus dem Zimmer, schlüpfte an der Tür wieder in seine Schuhe und verließ das Luxusapartment.
 

Den erhofften Sex hatte er den Rest des Abends nicht mehr bekommen. Lust sich wirklich noch einmal zurück in den Club zu begeben, hatte er nach diesem Erlebnis nicht mehr gehabt, also hatte Youji seinen Dienst für beendet erklärt und sich auf den Heimweg gemacht. Noch ein entspannendes Bad, zwangsweise noch ein paar Notizen für die Schule, dann krabbelte der junge Mann in sein eigenes, nicht halb so bequemes Bett und gönnte sich ein paar Stunden Schlaf, bevor er am nächsten Morgen wieder von seinem Mitbewohner aus dem Bett gescheucht wurde.



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  Jiayi
2016-05-01T12:42:09+00:00 01.05.2016 14:42
Betachan hier •°^°•~
Ich mag die Geschichte unglaublich sehr und bin immer gespannt, was noch auf mich zukommen wird. Man kann beide Seiten, sowohl Kiriyas als auch die des jungen Hosts gut verfolgen als auch nachvollziehen und das in einem angenehmen, liebevoll detaillieten Schreibstil. Das macht die Fanfiction schon besonders.
Mehr Leute sollten sie lesen und sich an den lebhaften Charakteren und Szenarien erfreuen! Wer gespannt darauf ist, wie es weitergeht - das liegt größtenteils in meiner Hand höhöhöh. Es wird noch gut spannend :3 so viel kann ich verraten.
Von:  Teru_Mikami
2013-02-17T22:29:07+00:00 17.02.2013 23:29
Ach mensch, noch kein Kommi? Na dass muss ich schnell ändern (^_^) .... Also wo fang ich an? Ich finde diese Geschichte toll,ich liebe kabukicho und habe mich über dein kleines Schmuckstück sehr gefreut *nun in der favo*... Es ist zwar erst der Anfang, aber es ist sehr vielversprechend, du hast einen guten Ausdruck bzw. umschreibst sehr schön, benutzt nicht zu häufig die Namen und man merkt dass du sehr gut informiert bist \(*.*)/ Es macht richtig Spass zu lesen, und nun warte ich schon sehnsüchtig auf neue Kapitel denn du hast mich neugierig gemacht... Ganz großes Lob...weiter so
Antwort von:  Ashura-oh
18.02.2013 09:02
Hi Billy,

danke für den lieben Kommi! :)
Ja, hat mich einiges an Zeit und Nerven gekostet, die Infos (und weitere für kommende Szenen) zu finden y.y
Und ja, es ist erst der Prolog fertig, Kapitel 1 hat allerdings schon 1/4 der gewünschten Länge. Ich werd versuchen, diese Woche das Kapitel fertig zu bekommen, damit ich meinen Beta-Leser bezirzen kann, es durchzulesen. ^^'
Die Storyline selbst ist im groben feststehend und ein Konzept liegt vor. Umfasst einige Hundert Wordseiten. ^//^ Kannst also gespannt sein, was auf die beiden noch zukommt und wer später noch alles mitmischt.

Liebe Grüße
Spiky
Antwort von:  Teru_Mikami
18.02.2013 14:12
supi,na dann freu ich mich schonmal ^_^


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