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There's a light (over at the Frankenstein place)

Wichtelgeschichte für Makoto17
von

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Time Warp

Ihre Schwestern hatten sich zuerst skeptische Blicke zugeworfen. Paige hätte ihnen sagen können, dass Aliens all das zu verantworten hatten, ihre Zweifel wären kleiner gewesen.

„Ich werde nachsehen“, hatte Paige gesagt und da waren die Proteste laut geworden.

„Oh, kommt schon, ich bin eine Hexe! Ich beam mich zurück, wenn’s gefährlich wird.“

Als hätte sie nicht schon Schlimmeres bewältigt. Wirklich. Einer der Dämonen letzte Woche? Der hatte Säure auf sie gespuckt. Wirklich. Wenn sie mit dem klar gekommen war, würde sie noch mit einem verdammten Licht fertig werden.

„Ernsthaft“, murmelte Paige, als sie einmal ums Nachbarhaus herumging und durch ein Fenster spähte. Dahinter lag eine komplett eingerichtete Küche. Hm. Sie hatte nicht mitbekommen, dass jemand eingezogen war. Das stank doch zum Himmel…

„Also gut…“

Sie sah sich noch einmal um, dann schloss sie die Augen und beamte sich durch die Wand hindurch.

Es war eine wirklich hübsche Küche. Komplett mit Kräuterregal und einer vollen Obstschale auf dem Tisch. Ansonsten sah es allerdings recht verlassen aus. Paiges Schritte klangen gefährlich geräuschvoll. Die Dielen unter ihren Füßen knarrten, selbst ihr Atem erschien ihr zu laut.

Sie sah sich vorsichtig um. Ihr Herz klopfte und irgendetwas an der Sache kam ihr einfach nicht richtig vor. Alles sah fast schon zu normal aus. Zu gewöhnlich. Und vor allem: Viel zu aufgeräumt.

Entweder diese Leute hatten sich ziemlich beeilt mit dem Einrichten oder…

„Entschuldigung?“

Paige wirbelte herum.

„Dachte mir doch, dass ich was gehört habe.“

Da stand ein Mann, mit nassen Haaren, die sich über seiner gerunzelten Stirn kräuselten, und einem Handtuch um die Hüften.

Paige fühlte sich wie in einem schlechten Film.

„Ehm“, machte sie. „Ich… wohne gegenüber. Ich dachte… ich heiße Sie in der Nachbarschaft willkommen.“ Sie zwang sich, nicht dabei zuzusehen, wie das Handtuch ein Stück weiter nach unten rutschte. „Also. Willkommen! Ich geh dann jetzt besser wieder.“

Perplex ließ der Mann sie an sich vorbei Richtung Haustür. Fast glaubte Paige schon, sie wäre einer Anzeige wegen Einbruchs entkommen.

Dann schloss sich eine kräftige Hand fest um ihre Schulter.

„Entschuldigung?“ Der Mann sah sie schief an.

Paige blieb fast das Herz stehen. Okay, wenn sie hier ohne die Polizei raus kam, schuldete sie Phoebe und Piper eine Entschuldigung. Das hier war eine blöde Idee gewesen. Blöde, blöde, blöde…

„Du willst doch nicht schon gehen, Paige, oder?“

Beim Lächeln zeigte er eine Reihe perfekter weißer Zähne. Ein kalter Schauer lief Paige über den Rücken.

Blöde Idee…

„Glaub mir“, sagte er und sein Griff um ihre Schulter verstärkte sich noch. „Du willst nicht da raus.“

„Oh doch“, knurrte Paige. Hier lief etwas vollkommen schief. Und sie blieb hier keine Sekunde länger.

Sie spürte, wie seine Hand von… durch ihre Schulter glitt, als sie sich nach Hause beamte.
 

Sie starrte dem Soldaten direkt ins Gesicht.

„Wie…“ Er riss die Augen auf – schöne Augen, schöne Augen –, kniff sie dann kurz fest zusammen und schüttelte den Kopf. „Ich denke, ich sollte nicht so überrascht sein.“

Paige blinzelte zurück. Zuckte mit den Schultern. „Glaub mir, ich bin hier nicht der größte Überraschungseffekt.“

„Sie meinen mich?“ Er verzog das Gesicht. „Ja, das haben Ihre Schwestern auch schon verlauten lassen.“

Wo waren die beiden eigentlich?

„Bin gleich wieder da“, sagte Paige und wandte sich zur Treppe. Dann drehte sie sich noch mal um. „Ich bin übrigens Paige.“

„Adam“, lächelte der Soldat. Er sah müde aus. Müde. Und sehr jung. „Adam Dyer.“

Paige nickte nur.

Wirklich jung. Es war eigenartig, wie sehr sie der Gedanke störte. Vielleicht lag es daran, dass er gerade eigentlich im schlimmsten Krieg sein sollte, den die Vereinigten Staaten je gehabt hatten. Ob er wusste, was auf ihn zukam?

Der Dachboden war leer. Das Buch der Schatten lag an seinem angestammten Platz, aufgeschlagen bei einer Seite über… Zeitreisen. Hätte Paige sich ja denken können.

Erschöpft strich sie sich durchs Haar. Sie brauchte ganz dringend Urlaub. Am besten auf einer verlassenen Südseeinsel. Aber zu ihrem Bett, heißem Tee und Schwarz-Weiß-Filmen würde sie auch nicht Nein sagen.

Diese ganze Sache kam ihr komisch vor. Das Licht, Adam, der Mann von gegenüber, die verfluchte Golden Gate Bridge. Wahrscheinlich hatte sogar die Renaissance der Schlaghose etwas damit zu tun.

Wo zum Teufel waren ihre Schwestern?

„Piper?“, rief Paige ins Haus hinein, während sie die Treppe hinunterging. „Phoebe?“

Niemand antwortete. Das eigenartige Gefühl in ihrer Brust wurde mit einem Mal stärker.

„Leo?!“

Das Haus war leer. Absolut verlassen.

Adam starrte sie vom Sofa aus an.

„Hast du meine Schwestern gesehen?“

„Nein, ich bin… erst aufgewacht, als Sie… erschienen sind.“

Leo!“, brüllte Paige.

Ein blaues Leuchten. Und dahinter… Leo. Piper hing an seinem Arm. Allerdings.

„Oh Gott.“

Piper trug ein ausladendes, mächtiges Kleid – und einen Hut. Paige hatte sie noch nie mit Hut gesehen. Es sah auch ein bisschen lächerlich aus – und Leo… trug eine blaue Uniform. Sie sah der Adams viel zu ähnlich.

„Oh mein Gott“, schnaufte Piper. „Na endlich, ich dachte schon…“ Mit einem Mal schien sie ihr Outfit zu bemerken. „Oh mein Gott?!“

„Das ist nicht gut“, sagte Leo.

„Nope“, meinte Paige. „Und unser neuer Nachbar steckt da mit drin.“

„Wir haben einen neuen Nachbar?“

„Das hab ich auch gedacht.“

„Ich werde mal den Ältestenrat…“

„Oh, nein.“ Piper packte Leo am Arm. „Das letzte Mal, als du gebeamt bist, sind wir im 19. Jahrhundert gelandet. Und du hast drei Stunden gebraucht, um uns da wieder rauszuholen.“

„Wie hast du das überhaupt geschafft? So funktionieren Zeitreisen doch nicht.“

„Ich hab deine Stimme gehört.“ Leo zog die Brauen zusammen. „Aber du hast recht. Das hätte so nicht funktionieren dürfen. Und wir…“ Er sah auf seine Schuhe. „Irgendwas stimmt hier nicht.“

Piper stemmte die Hände in die Hüfte. „Und wo zum Teufel steckt Phoebe?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Chimi-mimi
2013-07-07T13:59:20+00:00 07.07.2013 15:59
Okay? Ich bin verwirrt, was sicher deine Absicht war und echt eine tolle Verwirrung ist! Da bekommt man/frau richtig Lust, gleich weiterzulesen.
Ich finde immer noch toll, wie hervorragend du die Charaktere getroffen hast. Und dann noch der Spannungsaufbau. Sehr gelungen!


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