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Was wir nie vergessen werden...

von

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4...

Auf dem Nachhauseweg schossen mir so viele Dinge durch den Kopf, dass ich mich eigentlich gar nicht auf den Straßenverkehr konzentrierte. Es war, als steuerte sich das Auto selbst durch Tokyo‘ s Straßen.

Dass ich lebend nach Hause kam, war schon irgendwie ein kleines Wunder.

Im Haus war es ruhig. Wie immer, denn ich lebte allein.

Abgesehen von meinem kleinen Hamster Tedman. Wie ich auf diesen Namen gekommen war? Lange Geschichte. Es hatte auf jeden Fall auch Hizumi seinen Anteil an diesem Namen.
 

~Flashback~
 

„Hm… guck mal, heut Abend kommt Batman im Fernsehen.“

„Hizumi! Ich hab dich gefragt, wie ich meinen Hamster nennen soll!“

„Oh ja, sorry… hm… also du sagst, er ist ein Teddyhamster, richtig?“

„Ja.“

„Na dann… irgendwas mit Ted würd ich sagen. Wie wär‘s mit Teddy?“

„Meinst du? Nein, das gefällt mir nicht.“

„Hm, ich weiß nicht. Teddy... Ted…“

„Tedman!!!“

„Hä?“

„Batman. Ted. Ted plus man? Tedman!“

„Du bist wirklich gestört, Zero!“
 

~Flashback Ende~
 

Die Erinnerung zauberte mir ein Lächeln auf die Lippen. Auch, wenn mir eigentlich gerade gar nicht zum Lächeln zumute war. Denn zum x-ten Mal an diesem Tag musste ich an Karyu denken.

Man konnte mich schizophren nennen, aber wie hätte ich mir einbilden können, Bluttropfen im Schnee gesehen zu haben? Und vor allem Bluttropfen, die dieselbe Farbe wie Karyu‘ s Kontaktlinsen hatten und die plötzlich ausgerechnet vor dem Wagen unseres Gitarristen endeten?

Ich zuckte zusammen, als auf einmal mein Handy auf dem Glastisch anfing, laut zu vibrieren. Konnte man nicht einmal in Ruhe über etwas nachdenken?

„Fangen morgen ‘ne Stunde später an. Hab Tsukasa Fettsack genannt und jetzt redet er kein Wort mehr mit mir. Naja, du weißt Bescheid. Bis dann. Hizumi.“

‚Auch das noch‘, dachte ich lächelnd und fragte mich im nächsten Moment, warum die beiden eigentlich kein Paar waren. So wie sie sich ansahen und wie sie miteinander umgingen. Da konnte nur Liebe im Spiel sein. Aber wie ich die beiden kannte, traute sich der eine nicht, es dem anderen zu sagen.

Der Gedanke daran, wie ein aufklärendes Gespräch zwischen den beiden laufen könnte, heiterte mich auf und ich vergaß für einen Moment Karyu.
 

Mitten in der Nacht wurde ich wach.

Ich war tatsächlich in meinem Sessel eingepennt.

Verschlafen tastete ich den Boden mit meinen Füßen ab, in der Hoffnung, irgendwo meine Hausschuhe zu finden. Natürlich, wie sollte es auch anders sein, waren sie nicht da.

Kurz überlegte ich, nicht hier im Sessel weiterzuschlafen, vergaß diesen Gedanken allerdings schnell wieder, als mir einfiel, welche Folgen das das letzte Mal gehabt hatte. Tagelange Rückenschmerzen. Und die konnte ich nicht gebrauchen. Überhaupt nicht.

Ich orientierte mich beim Aufstehen an Ted, wie ich ihn liebevoll nannte, der kein Geheimnis daraus machte, dass ihm langweilig war. Er hing nachts stundenlang an seinem Gitter und nagte. Das Geräusch, das dabei entstand war unheimlich nervig, könnte mir jetzt aber helfen, schneller ins Bett zu kommen.

Dachte ich zumindest. Denn nachdem ich vorher zwei Mal mit dem Fuß gegen mein Sofa gestoßen war, stand ich nun endlich im Flur.

Aber irgendwas war unheimlich. Ich fühlte, dass ich nicht allein war. Ganz und gar nicht. Es war, als wäre jemand bei mir, sogar direkt hinter mir.

Panik machte sich in mir breit. Furchtbare Angst durchfuhr meinen Körper und ließ meinen Atem aussetzen.

Ich lauschte angespannt in die Stille hinein, doch je mehr ich mich auf genau diese Stille konzentrierte, desto unheimlicher wurde das alles.

Unterbrochen wurde die Stille dann durch einen panischen Aufschrei meinerseits. Eine Stimme hatte urplötzlich meinen Namen in mein Ohr geflüstert. Ich kannte diese Stimme.

Sie war mir sehr vertraut. Doch noch bevor ich weiter denken konnte, hörte ich sie schon wieder. Diesmal weiter weg.

„Zero… ich werde es euch zeigen. Helft Hizumi, solange ihr dazu noch in der Lage seid…“

„Karyu was soll das?!“ Ich drängte mich an die Wand. Meine Frage blieb jedoch unbeantwortet. +++

Um Punkt sieben Uhr klingelte mein Wecker.

Eigentlich hatte ich keine Lust, mich zu bewegen, aber das penetrante Piepen ging mir so auf den Zeiger, dass ich mühsam den Arm hob und ihn über dem Wecker wieder fallen ließ.

Ruhe.

Die perfekte Bedingung, um weiter zu schlafen, wären da nicht die Erinnerungen von letzter Nacht.

Ich setzte mich auf und starrte an die gegenüberliegende Wand.

Eine Minute. Zwei Minuten. Drei Minuten.

Hizumi! Ich musste ihn anrufen!

Ich fühlte mich hellwach, als ich mein Handy ans Ohr hielt und dem schier unendlichen Tuten lauschte. Geh doch ran, verdammt!

„Moshi moshi, Zero-san. Du rufst mich an? Um die Uhrzeit? Und obwohl du weißt, dass wir ‘ne Stunde später anfangen?“

„Hizumi, wie geht es dir?“

„Äh-hh… gut. Warum fragst du das? Alles in Ordnung mit dir?“

Ich seufzte erleichtert auf und fragte mich im nächsten Moment, was ich hier eigentlich tat. Ich rief gerade ernsthaft Hizumi an, aufgrund einer einfachen Halluzination die ich in der Nacht mal wieder hatte?

„Ach, nur so. Du, ich muss dann auch erst mal wieder. Wir sehen uns nachher. Tschüss!“

‚Michi, reiß dich zusammen‘, dachte ich mir. ‚Du musst aufhören, dich in die Sache mit Karyu und dem Kerl in der Stadt so rein zu steigern.‘

Wie wäre es vielleicht erst mal mit der Zeitung?

Langsam, sehr langsam schlurfte ich zur Haustür, da mich plötzlich Müdigkeit überkam. Auch die frische, kalte Luft änderte daran nichts.

Am Tisch ließ ich erst einmal den Kopf auf selbigen sinken und schloss die Augen.

Automatisch ließ mein Gehirn noch einmal alles revuepassieren.

Da lag ein Mensch mitten in der Stadt auf der Straße, mit zwei Einstichen am Hals und blutüberströmt. Karyu kam mit roten Augen zur Arbeit und tat, als wären es Kontaktlinsen gewesen. Dann die Blutspur, die plötzlich vor seinem Auto endete.

Und zuletzt seine Stimme in meinem Ohr, die damit drohte, Hizumi etwas anzutun.

Konnte ich mir das einbilden? War ich wirklich so krank?
 

Ich hob den Kopf an und las die erste Zeile des Titelblatts.

„Junge Frau mit zwei Einstichen am Hals tot aufgefunden! Zweiter Fall innerhalb von zwei Tagen!“

Was?! Ich zuckte zusammen, mein Mund klappte auf.

Ungläubig las ich, was da geschrieben stand und Tränen rannen meine Wangen herunter.

„Es ist der zweite Todesfall innerhalb von zwei Tagen, der ein und demselben Motiv angehört. Am Abend des gestrigen Tages fanden zwei Passanten im Stadtpark eine junge Frau tot auf einer Parkbank.

Mit zwei Einstichen am Hals als Todesursache, ist sie nun das zweite tragische Opfer einer scheinbar laufenden Mordserie. Der Täter ist weiterhin unbekannt. Eine Obduktion der Frau ergab, dass sie wohl nicht durch Menschenhand getötet wurde. Zumindest wiesen keinerlei Spuren darauf hin, dass es sich um einen Menschen handele.

Die örtliche Polizei bittet um Ihre Mithilfe. Sollten Sie…“

Die letzten Zeilen brannten sich in meinen Kopf.

‚…zwei Einstiche am Hals… wohl nicht durch Menschenhand… keinerlei Spuren…‘

Schlagartig wurde mir schlecht. Ich lief zur Toilette und übergab mich.

Wie konnte das sein? Schon wieder? In so kurzer Zeit?

Was lief hier falsch?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: daietto_usagi
2013-02-08T20:56:55+00:00 08.02.2013 21:56
Oh eben den Despa Fanfic gesehen und alles bis hier her gelesen.
Es interessiert mich sehr wie es weitergeht. *_* Immmer wenn ich les "Hizumi lachte" muss ich auch lachen, weil er mein Liebling der Band "war" / ist und mir sein Lachen immer sehr gefallen hat. Eine kleine Frage habe ich, hoffe sie ist nicht zu doof! ^^° Und zwar... wieso nennt sich Zero.. "Michi", heißt er in real so oder wieso?! ^^ *Ohren spitz* Auf jeden Fall werd ich die Story weiterverfolgen, mach weiter so! ^u^b
Antwort von: abgemeldet
09.02.2013 09:44
Danke, freut mich, dass sie dir gefällt ^_^
Genau, Zero heißt in real so. Wusste ich bis letztes Jahr auch nicht, bis ich das dann mal gelesen hab. ^.^


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