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Fate - Ein Schicksal, Zwei Leben

TRxHP
von

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Prolog

Hallo
 

Wie angekündigt habe ich angefangen meine alte Geschichte zu überarbeiten. Ich hoffe die neue Version gefällt  euch (bei der alten habe ich wirklich Magenschmerzen, wenn ich sie lese), deshalb würde ich mich sehr freuen und mir mitteilt wie euch die neue gefällt.
 

Kritik nehme ich gerne entgegen, als Ansporn um besser  zu werden. Die Alte Version lasse ich stehen für Vergleichszwecke.
 

So dann noch ein großes Dankeschön an meine Beta Fuerstin, die mich bei diesem Projekt wieder unterstützt und mein Kauderwelsch für euch in verständliches Deutsch übersetzt. :-).
 

Kurz noch das Obligatorische:
 

Charakterliste usw folgt später.
 

Pairing: HPxTR, SSxSB, DMxBZ (andere Folgen)
 

Disclaimer: Die charas gehören nicht mir, genauso wenig die Orte der Handlung usw., dies alles gehört der wunderbaren Joanne K. Rowling. Auch verdiene ich kein Geld.
 

**** = Szenenwechsel

/.. / = direkte Gedanken

„..“ = Sprechen

~:::~ = Parsel

#...# = Telepathie

‚ … ’ Sprechen mit dem zweiten Ich
 

Prolog

Dunkle Gewitterwolken breiteten sich immer stärker über den Himmel  Londons und den Norden der Insel aus. Weit in der Ferne leuchteten bereits heftige Blitze auf und erhellten kurzeitig die Nacht. Das Grollen des Donners schien die Welt das Fürchten lehren zu wollen. Der Klang eines jeden Schlages, übertönte selbst das Heulen des Windes und das Ächzen der Bäume.
 

Immer stärker wurde der Regen, der auf die Erde hinab fiel. Aus Rinnsalen wurden kleine Bäche und die Pfützen immer größer. Es schien fast als sollte die ganze Welt einfach hinfort geschwemmt werden.
 

Die wenigen Menschen die sich noch auf den Straßen aufhielten, rannten um irgendwo noch ein trockenes Flecken zu erhaschen, wo sie sich unterstellen konnten. Wenn man sie genauer beobachtete erkannte man bei einigen in den Augen ein seltsames Flackern. Als hätten sie vor etwas Angst, konnten sich aber nicht erklären woher dieses Gefühl rührte. Ein Gewitter war schließlich keine Seltenheit in Großbritannien.
 

Es schien als würde irgendetwas in der Luft liegen. Etwas bedrohliches, nicht zu erklären, obwohl der Verstand sagt, dort ist nichts wovor man Angst haben müsste. Man spürte es einfach. Die Angst vor dem Unbekannten, vielleicht ein tief vergrabener Instinkt aus alten Zeiten. Den wir eigentlich verloren hatten. Das Gefühl war einfach da.
 

Es breitete sich wie ein unsichtbarer Nebel immer weiter aus. Durchdrang jede Ritze und jedes Loch. Umschlang den menschlichen Körper und lähmte ihn. Das Herz schlug schneller, Schweißtropfen bildeten sich auf der Stirn und die Augen huschten nervös umher und suchten nach dem unbekannten Feind.
 

Doch man sah nichts, nur das Gefühl war da. Eine unsichtbare Kraft. Die selbst die Muggel wahrnehmen konnten.
 

Plötzlich durchbrach ein lauter Donnerknall den Zauber und ein einzelner Blitz schien die Nacht fast taghell zu erleuchten. Ließ die Menschen erzittern. Ängstlich schossen ihre Köpfe in Richtung Himmel, kleine Kinder weinten und liefen schutzsuchend zu ihren Eltern.
 

Nur wenige sahen ohne Furcht im Herzen zum Spektakel auf, was sich über ihren Köpfen am Himmel ausbreitete.
 

Die Bäume ächzten unter den immer  stärker werdenden Windböen, die erbarmungslos auf sie einschlugen. Das Rauschen des Windes schien noch bedrohlicher zu werden und veränderte sich mit jeder Minute die verging. Wenn man genau hinhörte klang es, als würde sich ein Flüstern dazu gesellen.
 

Worte, Sätze einer alten längst vergessenen Sprache.  Aus einer Zeit die schon längst aus den Köpfen der Menschen getilgt wurde.
 

Tief in den schottischen Wäldern, verborgen vor neugierigen Blicken lag eine Burg. Auf dem ersten Blick schien sie unbewohnt,  nur an manchen Fenstern konnte man vereinzelt ein Licht erkennen.

Ein seltsames Gefühl der Kälte schien von ihr auszugehen. Etwas bedrohliches, was man nicht sah und doch irgendwie spürte, wenn  sich im Nacken die Haare aufstellten und sich eine Gänsehaut auf dem Körper ausbreitete.
 

Der Wind rüttelte immer stärker an den Fenstern der Burg, wollte in sie eindringen. Plötzlich stieß eine starke Windböe die Fenster eines Arbeitszimmers im Nordturm auf und schreckte die in schwarz gekleidete Person aus ihren Gedanken auf.
 

Mit einem Ruck zog der Mann seinen Zauberstab und sah sich prüfend im Raum um, ehe sein Blick auf das Fenster fiel und sich sein Körper langsam wieder entspannte. Sein Blick blieb dennoch wachsam.
 

Und wieder drang eine starke Windböe durch das offene Fenster und umwehte den Man in schwarz. Sein kurzes Haar zerzauste, während sein Mantel leicht flatterte.
 

Wieder erklang das Flüstern und Zischen aus der Ferne. Nur bruchstückhaft konnte er die Worte verstehen. Immer wieder der gleiche Wortlaut.
 

„Das Kind … Schicksal … Begegnung … die Zeit ist da. Er geboren  ... dein Schicksal  … schenkt dir …  verloren geglaubtes wieder. Such …. beeile dich …. bevor er zerbricht.“
 

Kaum waren die letzten Silben erklungen, verschwand der Wind, während der Sturm sich immer mehr auflöste und langsam wieder einen sternenklaren Himmel frei gab. Als wäre er nie vorhanden gewesen.
 

Verwirrung spiegelte sich in dem Gesicht in dem Gesicht des Mannes wieder, denn er konnte sich nicht erklären was mit den Worten gemeint war. Nur ein leises Flüstern kam ihm über seine Lippen, die sich verächtlich kräuselten. „Wie lächerlich, ich habe nichts verloren.“ Doch seinen Worten fehlte die Überzeugungskraft.
 

Es schien eher fragend. Je länger er versuchte sich zu erinnern was gemeint sein könnte, desto verwirrte wurde der Mann, während eine seltsame Leere sich in seinem Herzen ausbreite.
 

Er stand einige Zeit einfach nur still und stumm da, wie eine Statur. Nur durch einen Blick in seinen Augen konnte man etwas von dem Chaos erahnen was in ihm herrschte.
 

Blauen Augen, wie der Ozean tief, geheimnisvoll und unergründbar.
 

Ein ständiger Wechsel der Gefühle. Ein Kampf zwischen der Kälte und Leere die man sonst in ihnen fand und einer tiefen Traurigkeit, die immer mehr Besitz von ihm ergriff.
 

Ein Seufzen verließ die Lippen des Mannes, langsam ging er zum Fenster und schloss es vorsichtig. Lehnte seinen Kopf an die Glasscheibe. Sein Blick wanderte über die Ländereien, fast schon suchend irgendwie hoffend etwas zu entdecken was die Verwirrung auflösen könnte.
 

Doch er fand nichts, alles war wie immer. Die Landschaft hatte sich nicht verändert. /Ich habe nichts verloren, oder?/
 

Mit einem letzten Seufzen wandte er sich um und ging wieder zum Schreibtisch, um weiter an seinen Plänen zu arbeiten. Doch die letzten geflüsterten Worte ließen ihn einfach nicht los. Immer wieder wiederholte er sie in Gedanken.
 

  ’ Beeile dich …. bevor er zerbricht ’.

***

Weit entfernt in einem kleinen Vorort von Muggellondon….

In einer Straße wo kleine weiße Häuser standen, mit gepflegtem Rasen und gestutzten Hecken. Die einzigen Unterschiede die man finden konnte, waren die kleinen gepflegten Gärten umrahmt von weißen Gartenzäunen.
 

Die kleine Vorstadt wie aus dem Bilderbuch. Ein Bild das Harmonie und Frieden vermitteln sollte. Mit spielenden Kindern, tratschenden Hausfrauen und Männern die sich ab und zu in einem der Gärten für ein Bierchen trafen. Normale Familien, glückliche und normale Familien. Eine perfekte kleine Welt.
 

Doch war sie das wirklich? Was erblickte man, wenn man hinter die Fassade schaute? Neid und Missgunst verborgen hinter einer einem schönen Äußeren, wie bei so vielen anderen Dingen im Leben.
 

Alles nur Fassade, In einer Welt in der Schein und Realität nur selten zusammen finden.
 

Doch selbst hier in dieser perfekten kleinen Welt konnte man noch die Ausläufer des Gewitters spüren, welches ganze Teile im Norden Großbritanniens beherrschte.
 

An einem Fenster im Ligusterweg 4, lehnte ein schwarzhaariger Junge, gezeichnet mit dem wohl berühmtesten Symbol seiner Zeit in der britischen Zauberwelt und beobachtete das Gewitter.
 

Die berühmte Blitznarbe auf seiner Stirn, dass einzige Zeugnis einer Nacht, die das Schicksal der Zauberwelt lange beeinflussen sollte.
 

Für manche wäre sie ein Segen, versprach sie doch richtig eingesetzt Geld, Macht und Ruhm.

Doch für diesen Jungen war sie ein Fluch, ein Brandmal, das ihn entstellte und Zeugnis seines Verlustes. Seine Familie, Menschen die ihn geliebt hatten.
 

Eine Fessel die ihn versklavte und als etwas markierte, was er nie sein wollte.
 

Ihr Held, der Retter der Zauberwelt, Symbol des Lichts, der- Junge- der- lebt und Goldjunge von Gryffindor. Das Zeichen, was ihn als Dumbledores persönliches Eigentum brandmarkte.
 

Manchmal stellte sich der Junge die Frage, ob solch ein Leben überhaupt noch erstrebenswert war. Ein normales Leben mit einer Familie und wirklichen Freunden, war das wirklich zuviel verlangt?
 

Ist man ein Feigling, wenn man einfach flieht? Vor allem vor dem Leben selbst?
 

Immer mehr solcher Gedanken sammelten sich in seinem Kopf.
 

In diesem Leben wohl schon. Er war nun einmal Harry James Potter oder eher, dass was von ihm übrig war. Ein Schatten seines früheren Ichs, immer mehr an der Welt zerbrochen. Stück für Stück.
 

Der Stolz und das Leuchten waren aus den smaragdgrünen Augen verschwunden, immer mehr und  mehr, ließen letztendlich nur Leere und Verzweiflung zurück. Sein rabenschwarzes Haar lag nun schulterlang und glatt, von seinem früheren Markenzeichen, der kurze Strubbelkopf war nun nichts mehr zu erkennen.

Ein trauriger Zug lag um seinen Mund.
 

Heute war sein 17. Geburtstag, wenn es nach ihm gehen würde auch sein letzter. In seinem Gedanken hatte sich der Wunsch nach Frieden immer mehr festgesetzt. Eine Entscheidung, die in seinem letzten Schuljahr immer mehr konkretere Formen angenommen hatte.
 

Harry würde einfach alles hinschmeißen, gehen und endlich den ersehnten Frieden finden. In den Armen der einzigen Personen, die ihn je wirklich geliebt hatten und der Person die er erst vor so kurzer Zeit verloren hatte. Dessen Verlust wohl am schwersten wog, weil die Erinnerungen die ihm geblieben waren sich noch so lebendig anfühlten.
 

Harry Gedanken flogen zu seinem letzten Jahr. Er hatte sich immer mehr und mehr, langsam und schleichend von den anderen Gryffindors entfernt. Versteckte seine wahren Gefühle hinter einer lächelnden Maske, die er inzwischen nahezu perfekt beherrschte und niemand bemerkte es. Oder vielleicht wollte es auch niemand sehen.
 

Er war sogar so gut, dass seinen angeblich besten Freunden Ron und Hermine nichts auffiel und diese zu glauben begannen, dass er den Verlust von Sirius endlich verarbeitet hätte.
 

Sirius, seine einzige Chance auf ein kleines Stück Familie. Eine der wenigen Personen, die seiner Familie noch wirklich nahe gestanden hatten.
 

Ein Schnauben verließ Harrys Mund. Resigniert schüttelte er den Kopf.
 

Diese schmerzhafte Erfahrung und die damit verbundene Erkenntnis, ließen ihn die letzten Bande dieser Lüge einer Freundschaft innerlich durchtrennen. So zog er sich nur noch mehr zurück, blieb jedoch immer in ihrer Nähe, um keinen Verdacht zu erregen. Dies hätte nur unangenehme Fragen zur Folge. „Was ist denn nur mit dir los?“ oder „Du kannst ruhig über alles mit uns reden, wir sind doch deine Freunde“, doch wenn Harry in ihre Augen sah, konnte man kein wirkliches Interesse an seiner Person erkennen.
 

Ein kaltes Lächeln überzog sein Gesicht, wenn er an die beiden zurückdachte und an ihre gemeinsame Vergangenheit.
 

Ja, es gab vielleicht einmal eine Zeit, ganz am Anfang.
 

Freunde, da waren sie vielleicht wirklich genau das gewesen.

Kameraden, die ihn auf seinem Weg des Lebens begleiteten.

Vertraute, die ihm Halt gaben und Hoffnung.
 

Doch nichts im Leben währt ewig, Zeit vergeht und Menschen ändern sich.
 

Andere Dinge kamen und wurden wichtiger, verführten oder beeinflussten einen. Es gab so viele Möglichkeiten und doch führten sie alle zu demselben Ergebnis.
 

Sie entfremdeten sich. Die zarten Bande der Freundschaft wurden oberflächlich. Menschen die nur neben nebeneinander her leben. Fremde, die eine heile Welt vorgaukelten. Immer auf ihren eigenen Vorteil bedacht.
 

Es blieb alles nur oberflächlich, mehr nicht. Doch die wohl größte Enttäuschung erfuhr Harry durch seinen ehemaligen Mentor und Vorbild, als er dessen wahres Gesicht das erste Mal erblickte.
 

Vielleicht war es Schicksal, Zufall, Glück oder wahrscheinlich wurde der Direktor von Hogwarts einfach nur alt. Wie heißt es in einem Sprichwort: „Mit dem Alter kommt die Erfahrung, aber auch die Vergesslichkeit.“ Letztendlich war dies jedoch nicht relevant, nur dass es passierte war entscheidend.
 

Man lässt nun einmal ein Denkarium nicht ungeschützt stehen. Besonders nicht mit einem neugierigen Gryffindor allein in einem Raum.
 

Rückblick……
 

Einmal mehr wie so oft  in seinem sechsten Schuljahr hatte ihn Albus Dumbledore zu sich in sein Büro bestellt. Nur dieses eine Mal war es wohl berechtigt oder auch nicht. Es kommt auf den Blickwinkel an aus dem man seinen Ausbruch in der großen Halle betrachtete.
 

Für Harry ein längst überfälliges Ereignis, während der Rest der Schülerschaft es wohl anders ansah. Als egoistisch und feige. Die Wirklichkeit ignorierten sie dabei wie immer völlig. In dieser Disziplin besaßen die Bürger der britischen Zauberwelt ein wirklich unglaubliches Durchhaltevermögen und eine Blindheit, die fast schon komisch war.
 

************
 

Fast nahe zu alle Augen der Schülerschaft hatten ihn mal wieder angestarrt. Manche Hoffnungsvoll, bittend, schmachtend, fordernd endlich etwas zu unternehmen, misstrauisch bis hasserfüllt. Eine breite Mischung, einfach von allem etwas dabei.
 

Wenn es nur dabei geblieben wäre, hätte Harry es ja noch ignorieren können. Inzwischen hatte er ja durch sechs Jahre durchgehendes Angestarrt werden, wie ein Wunder oder eine abnormale Kreatur, genügend Erfahrung sammeln können.
 

“Freak“, dass Lieblingswort von Onkel Vernon für ihn hallte in seinem Kopf wieder. Vielleicht hatte das Walross einmal in seinem Leben recht und er war wirklich ein Freak.
 

Doch dieses Mal ging immer wieder ein leises Murmeln durch die Schülerschar. Harry konnte zwar nur Gesprächsfetzen ausmachen, doch es reichte ihm um sich einen Überblick verschaffen zu können worum es ging.
 

Worte wie:
 

„Da kommt er ...“

„Er wird uns alle retten, hab euch doch gleich gesagt, dass er die Wahrheit sagte.“

„Ja, er ist unser aller Retter.“
 

Doch an dieser Stelle platzte dem Jungen- der- lebte der Kragen. Was bildeten sich diese Menschen überhaupt ein?! Zuerst lobten sie ihn in den Himmel und dann behandelten sie ihn wie den letzten Abschaum und nun besaßen sie die Frechheit alles auf ihn abzuwälzen. Retten sollte er sie. Sterben, waren diese Menschen es überhaupt wert gerettet zu werden? Hatten sie ihm je einmal geholfen? Als sein Onkel ihn schlug, Dudley ihn mit seiner Gang verfolgte oder seine Tante Petunia ihn mal wieder mit Essensentzug bestrafte?!
 

NEIN!
 

Harry musste immer allein damit zu Recht kommen. Da gab es keine helfende Hand, keine Umarmung die Wärme und Schutz versprach. Nur Leere, Schmerz und Einsamkeit.

Und nun sollte er dieses feige Pack retten, Menschen, die ihn bei nächster Gelegenheit wieder fallen lassen würden, wenn er nicht mehr in ihr kleines Weltbild passte.
 

Wut und Frustration hatten sich mehr und mehr in Harry angestaut. Immer wieder hatte er nur seine Hände zu Fäusten verkrampft und tapfer weiter gelächelt. Doch es kommt ein Punkt in Leben einer jeden Person, wo sie nicht mehr kann und alles aus einem hinaus bricht.
 

Genau diesen Punkt hatte Harry nun erreicht und somit war die folgende Situation kaum aufzuhalten. Und dort in der großen Halle passierte es. Harry schrie, er brüllte alles heraus. Seine Worte zerschlugen ihr krampfhaft aufrecht erhaltenes Weltbild.
 

Sie sollten ihn doch endlich in Ruhe lassen und sich lieber selbst retten, denn der Junge der lebte  würde es diesmal bestimmt nicht tun. Dabei waren das noch die freundlichsten Worte gewesen.
 

Eine gespenstige Stille herrschte in der großen Halle, während Harry sich nur umdrehte und hinaus stürmte. Ab diesem Zeitpunkt wurde er fast täglich zum Direktor zitiert, welcher immer wieder auf ihn mit denselben Argumenten einredete.
 

Was sei nur mit ihm los? Er, Dumbledore, wisse doch, wie schwer es für  Harry war wegen dem Verlust seines Paten, jedoch dürfe er sich nicht seinem Schicksal und den Hoffnungen entziehen, die die Zauberwelt in ihn, ihren Auserwählten setzte.
 

Man könnte glatt denken, dass  Dumbledore versuchte bei ihm eine Gehirnwäsche durch zuziehen. In dem er immer wieder dieselben Worte wiederholte, wie eine kaputte Schallplatte.
 

*************

In dem Augenblick als der Direktor von Hogwarts erneut zu einem Vortrag ansetzten wollte, öffnete sich mit einem Ruck die Tür zu seinem Büro und Serverus Snape betrat den Raum. Kurz ließ dieser seine schwarzen Augen über den Raum wandern.
 

Harry kam es so vor, als würden sie auf ihm einige wenige Sekunden länger verharren, ehe sie sich Dumbledore zuwandten.
 

„Albus, ich muss dich sofort sprechen. Es gibt einige Probleme mit dem Trank den du für den Orden wolltest.“
 

„Mein lieber Junge...“,  Snapes verziehendes  Gesicht bei dieser Anrede beachtete Albus dabei nicht „…ich müsste hier noch einiges mit Mr. Potter besprechen. Hat dies nicht bis nachher Zeit?“
 

Die Antwort war eine hoch gezogene Augenbraue.
 

Kurz lieferten die beiden sich ein kleines Blickduell.
 

Plötzlich verzogen sich die Lippen des Zaubertränkemeisters zu einem spöttischen Grinsen.

„Gut Albus, wie du möchtest. Der nächste Zeitpunkt für die Herstellung des Trankes wäre dann nächstes Jahr. Ich schütte den Rest einfach weg.“
 

Kurz blitzte Wut in den hellblauen Augen des Direktors auf, ehe seine großväterliche Maske wieder an Ort und Stelle saß. Als wäre nie etwas passiert, stattdessen seufzte er nur, ehe er sich wieder Harry zuwandte.
 

„Harry, ich werde gleich wieder zurückkommen Du wartest bitte hier in meinem Büro. Du verstehst sicher, dass diese Sache Vorrang hat. Ich denke, dass Serverus diese Sache schnell mit meiner Hilfe behoben haben wird.“
 

Dieser schnaubte nur. „Aber sicher doch Albus.“
 

Ohne auch nur auf die Reaktion von Harry zu achten verließ der Direktor das Büro und ließ den Jungen mit seinem Lehrer allein zurück.
 

Harry verspannte sich innerlich und rechnete mal wieder mit einer Beleidigung durch seinen Lehrer für Zaubertränke.
 

Doch nichts geschah. Snape sah ihn nur intensiv an, als wolle er ihm irgendetwas sagen. Doch kein Wort verließ dessen Mund, stattdessen wanderte sein Blick in Richtung Regal und machte noch eine kleine Kopfbewegung in dessen Richtung.
 

„Serverus kommst du?“
 

Mit einem Ruck wandte Snape sich um und verließ nun ebenfalls den Raum. Zurück blieb ein völlig verwirrter Harry.
 

/Was sollte das?/

Langsam ließ der Junge seinen Blick zu der Regalreihe wandern. Zuerst konnte er nichts Ungewöhnliches entdecken.
 

Harry kniff leicht die Augen zusammen und erhob sich vorsichtig und ging langsam ein Stück näher. Plötzlich weiteten sich seine Augen, als sie auf einem bestimmten Gegenstand fielen.
 

Ein Denkarium. Er konnte sich noch gut an diesen Gegenstand und dessen Funktion aus dem letzten Unterricht bei Professor Snape erinnern. Aber vor allem an dessen Funktion.
 

Das Denkarium von Albus Dumbledore. Wollte Snape ihm genau darauf aufmerksam machen? Aber warum? Welchen Sinn machte dies? Was hatte die Fledermaus davon?
 

Immer wieder huschten die smaragdgrünen Augen zu diesem Gegenstand. Unsicherheit, aber auch Neugier standen in ihnen.
 

/Was mache ich nur? Es reizt mich schon. Soll ich oder soll ich nicht? Aber der Direktor ist selbst Schuld wenn er mich hier drin allein lässt und dann noch Snape. Ach was soll’s wozu bin ich ein Gryffindor./
 

Vorsichtig hob Harry das Denktarium vom Regal und stellte es auf den Tisch. Er zückte seinen Zauberstab und tauchte in die Erinnerungen ein.
 

Dass den Rest seiner kleinen bestehenden Welt für immer vernichtet werden sollte, wusste er zu diesem Zeitpunkt nicht. Wenn Harry es  nur geahnt hätte wäre seine Entscheidung vielleicht anders ausgefallen.
 

Denn ist es nicht leichter in einer längst bekannten Welt zu leben, als in einer zertrümmerten wo man nicht mehr weiß woran man noch glauben sollte? Selbst wenn diese eine einzige Lüge war?
 

Mit einer Lüge kann man oft leichter leben, als mit der Wahrheit.
 

Doch die Vergangenheit kann man nicht ändern und ebenso die Erkenntnis und die endgültige Wahrheit die darauf folgte.
 

Rückblick ende
 

Seit diesem Erlebnis waren mehrere Monate vergangen. Danach verließ Harry das Büro und weigerte sich seitdem das Büro des Schulleiters wieder zu betreten oder allein unter vier Augen mit Dumbledore zu sprechen.
 

Der schwarzhaarige Teenager griff sich an die Stirn und zeichnete seine Narbe nach. Mit einem Seufzen schloss Harry seine Augen. Er war müde, einfach nur noch müde.
 

Der Schwarzhaarige konnte zwar immer noch den Hass und den Schmerz fühlen, der in seinem Körper tobte und doch schien ihn eine seltsame Taubheit erfasst zu haben. Die sich wie eine Decke immer weiter in seiner Seele ausbreitete und für seine Umgebung nur noch Gleichgültigkeit empfinden ließ.
 

Doch Harry war es leid zu hassen, war es leid verraten und ausgenutzt zu werden. Nichts konnte seine Seele noch wirklich berühren. Eine tiefe Finsternis herrschte dort, wo sonst das Licht pulsierte.
 

Ein leichter Schmerz durchzuckte Harrys Körper. Jede noch so kleine Bewegung ließ ihn erneut Schmerzen spüren. Mit einem Ächzen rutschte der Junge die Wand hinunter. Tränen bildeten sich in den smaragdgrünen Tiefen. Seine Haut schien zu verbrennen, Knochen knackten.
 

Die bestehenden Wunden platzten wieder auf und Blut floss in dünnen Rinnsalen aus ihnen. Vernon hatte ganze Arbeit geleistet, als er ihn am Nachmittag wegen einer Kleinigkeit mal wieder verprügelte. Eine gebrochene Rippe drückte gegen seinen Magen.
 

Mühsam erhob sich Harry wieder, noch einen letzten Blick zum Firmament werfend schloss er das Fenster und ging in Richtung Bett.
 

Müde schloss der Schwarzhaarige seine Augen. Dunkelheit umfing ihn, versprach einen kurzen Moment der Ruhe und Erlösung von seinen Schmerzen. Aber vor allem schenkte sie ihm Vergessenheit.
 

Bald konnte er endlich schlafen.
 

In Ruhe und Stille den ewigen Schlaf.
 

Tief in Gedanken versunken bemerkte Harry nicht, wie er leicht anfing zu leuchten und ein immer heller werdendes Licht sich um ihn ausbreitete und ihn umhüllte.
 

Die Wahrheit sollte Harry erst später erfahren.
 

Fate - Ein Schicksal, Zwei Leben



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Liar
2013-04-14T14:34:41+00:00 14.04.2013 16:34
Wirklich toller Prolog^^
Bin gespannt wie es weiter gehen wird, immerhin liebte ich schon die alte Vision.
Freu mich schon aufs weiter lese^^

LG Liar


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