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In the middle of chaos

von

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Reita

Ja ich weiß einfallsreicher Titel aber das hab ich schon lange
 

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Reita
 

Ein Schüler stand an einer Straßenecke in Tokyo, nachts. In seiner Hand brannte eine Zigarette. Die Haare hatte er blond gefärbt und zu einem schrägen Iro gestylt, im Gesicht trug er ein weißes Stück Stoff, schmal und hinterm Kopf zusammengebunden. Er trug eine schwarze Hose mit Nietengürtel und einigen Ketten daran, über der Hose hatte er ein weißes T-shirt und eine schwarze Jacke an. In seinen Ohren steckten schwarze In-ear Kopfhörer, aus denen Musik zu hören war, ganz leise.

„Ist das nicht schon ein bisschen spät für dich, ReiRei?“, hörte er eine Stimme, die ihm sehr bekannt war. „Sagt der Richtige.“, gab er daher zurück, nur um ein leises Lachen des anderen zu ernten. Er zog an der Zigarette, die in seiner Hand lag und sah den Anderen an. „Aoi, was willst du eigentlich?“, fragte der blonde und bekam auch sofort eine Antwort.. „Ich wusste, dass du hier sein würdest.“, sagte der Schwarzhaarige und sah Reita direkt in die Augen, kam ihm etwas näher, so dass der Blonde zwischen ihm und der Wand stand. Er kannte das schon, Aoi machte so etwas oft, kam ihm sehr nahe, nur um ihn zu betrachten oder ihm mit der Hand übers Gesicht zu streichen. Reita wusste nicht, was er damit bezweckte, hatte aber nichts gegen dieses Verhalten. Schließlich kannte er den Schwarzhaarigen schon seit einigen Jahren. „Ist das alles?“, Reita war sich nicht sicher, ob er das glauben sollte, denn eigentlich hatte der andere immer einen Grund, um zu ihm zu kommen. „Wenn ja, dann geh ich mal wieder nach Hause.“ Mit diesen Worten, trat er aus dem Schatten und schlenderte den Weg entlang, der ihn nach Hause führen würde, wo jedoch nur eine nörgelnde Mutter und ein Vater, der nie zu hause ist ihn erwarteten.
 

Er betrat das sehr große Haus, das in einem noblen Viertel lag und von dem Ort wo er Aoi getroffen hatte, nur mit der Bahn zu erreichen war. Er schlich leise in sein Zimmer, doch nicht leise genug. „Akira! Akira, wo warst du? Du bist 16 Jahre alt und es ist weit nach Mitternacht!“, kam ihm die Stimme seiner Mutter entgegen. „Fuck...“, entkam es dem Jungen nicht allzu laut, als er ertappt wurde. „Nicht in diesem Ton junger Mann!“, machte seine Mutter klar und er ging mit den Worten „Ich war nur spazieren.“ in sein Zimmer, wie immer wenn er erst mitten in der Nacht nach Hause kam. Das geschah oft, sehr oft, manchmal schloss er sich in seinem Zimmer ein und kam tagelang nicht mehr raus, aß nichts. Er zog seine Klamotten aus und ging in das, an sein Zimmer angeschlossene, Bad und stieg unter die Dusche. Dort ließ er seinen Körper von dem warmen Wasser einhüllen und genoss die Stille, die ihn umgab. Als er geendet hatte, verließ er die Dusche wieder und trocknete sich ab. Mit dem Handtuch um die Hüften ging er in sein Zimmer zurück um sich eine lockere Trainingshose anzuziehen. Reita war müde, er war den ganzen Tag auf den Beinen gewesen, nur seine Tasche hatte den Weg nach Hause gefunden, als die Schule aus war, danach war er sofort wieder verschwunden. Nun legte er sich ins Bett und zog sich die Decke über den Kopf, vor dem nächsten Morgen würde er es nicht wieder verlassen. So weit jedenfalls der Plan, dass er diesen nicht verwirklichen konnte, musste er leider keine zehn Minuten später feststellen. Der Blonde war grade eingeschlafen, als es an der Tür klopfte, er hätte abschließen sollen. Sein Vater kam in sein Zimmer und sah ihn wütend an ehe er ihn zur Sau machte: „Akira Suzuki!! Steh´ auf du Nichtsnutz! Sofort!“ Reita drehte sich um und was er sah gefiel ihm nicht.
 

Am nächsten Morgen quälte er sich aus dem Bett, fühlte sich wie gerädert. Auf dem Weg ins Bad fiel er fast über eine leere Flasche, die in seinem Zimmer lag. Er beförderte sie mit einem Tritt unter sein Bett und quälte sich ins Bad. Fertig gestylt und angezogen nahm er sich seine schwarze Umhängetasche, die mit Buttons verziert war und verließ schnellen Schrittes das Haus. Er wollte seine Familie nicht sehen, seinen Vater erst Recht nicht. Der Schüler hoffte, dass er nicht allzu müde aussah, mit Make-up kannte er sich inzwischen aus, zumindest wusste er zu verstecken, dass er total übermüdet aussah. Seine Familie hatte zwar Geld, dennoch bevorzugte er es, zu Fuß zu gehen oder mit der Bahn zu fahren, das jedoch tat er nur außerhalb der Schulzeit. Er bekam eh nicht viel Geld zumindest nicht bar, seine Eltern überwiesen ihm immer Geld auf sein Konto, aber dies für den Schulweg auszugeben kam ihm gar nicht in den Sinn. Er lief durch die Straßen, die ihn quer durch die Innenstadt führten, vorbei an Hochhäusern und Klamottenläden, durch Menschenmassen, die ihm nicht ganz behagten. Er mochte so etwas nicht, viele Menschen und große Orte. Das war auch der Grund, weshalb er sich eher an Orten herumtrieb, von denen die meisten Bürger lieber fern blieben. Reita erreichte nach einer ¾ Stunde Fußweg den Ort an dem er mehrere Stunden des Tages verbrachte, auch Schule genannt. Der Schüler betrat das Gelände und sah sich um. Eine Zigarette würde ihm bestimmt gut tun, also zog er sich auch gleich eine aus seiner Jackentasche und steckte sie an. Während er in Richtung Gebäude ging, schob er sich den Glimmstängel zwischen die Lippen und nahm einen tiefen Zug, inhalierte den blauen Rauch. Einen Platz im Schatten suchend, schlich er förmlich um das Gebäude. Als er gefunden hatte was er suchte, ließ er sich auf eine Bank nieder und genoss die ersten Sonnenstrahlen des noch jungen Tages. Es war Ende März, also noch nicht ganz so warm und morgens noch dunkel. Im Schatten sitzend, besah er sich das noch leere Gelände und freute sich innerlich über die Ruhe, die jedoch bald ein jähes Ende haben sollte, als die ersten Schüler eintrafen. Der blonde erhob sich, hier sitzen zu bleiben hatte keinen Sinn mehr, also ging er in seinen Klassenraum und hoffte, dass dieser Tag schnell vorüberging. An seinem Platz angekommen, legte er seine Tasche ab. Eine Jacke trug er nicht, nur die seiner Schuluniform, das war zwar nicht besonders warm, aber dem blonden Schüler reichte das aus. So saß er da und wartete darauf, dass sich der Raum füllte. Was auch bald geschah, denn die ersten Schüler betraten den Raum, setzten sich auf ihre Plätze, unterhielten sich. Reita hielt sich da allerdings raus, wollte nicht mit seinen Mitschülern zu kommunizieren. Nach einigen weiteren Minuten kam dann auch der Lehrer und es kehrte wieder Ruhe ein. Die Schüler standen auf um den Lehrer zu begrüßen, nach kurzer Verbeugung setzten sich alle wieder auf ihre Stühle und folgten relativ ruhig den Erklärungen ihres Mathelehrers. „Suzuki-kun! Lösen Sie bitte die Aufgabe an der Tafel!“, tönte es in strengem Ton durch den Raum, alle Blicke lasteten nun auf dem Blonden. Aus seinen Gedanken gerissen stand er auf und ging langsam zur Tafel, er hatte keine Ahnung, was er nun tun musste, da er das Thema nicht konnte. Er besah sich die Aufgabe und suchte verzweifelt in Gedanken nach einer Lösung, fand aber keine und stand deshalb wie verloren an der Tafel. „Wird´s bald Suzuki!“, drang es von hinten an seine Ohren. Er erschauderte, nahm ein Kreidestück und versuchte sein Glück. „Setzen Sofort!“, sagte sein Lehrer in einem ruhigen Ton und Reita eilte schnellen Schrittes auf seinen Platz zurück. Er konnte sehen, wie der Lehrer, Saguchi-Sensei sein Name, etwas in sein Notizbuch schrieb, wahrscheinlich seine nächste Sechs. Nach einigen weiteren Schulstunden, die ähnlich abliefen, klingelte es zur Mittagspause. Der blonde Schüler hatte es eilig aus dem Raum zu kommen. Draußen angekommen, ging er direkt in eine Ecke des Schulgeländes, wo kaum Lehrer vorbeikamen, der perfekte Ort zum Rauchen, zumindest in der Schule. Er ließ sich auf einer Bank nieder und zückte sogleich eine Kippe und sein Feuerzeug. Nach dem er sich die angezündete Kippe in den Mund gesteckt hatte, lehnte er sich zurück und schloss die Augen. Lange hielt diese Ruhe aber nicht an, musste heute eigentlich immer jemand stören? Da Reita keine Lust auf weitere Störungen seiner geliebten Ruhe hatte, tat er so als hätte er den Störenfried, der sich neben ihm auf der Bank niederließ, überhaupt nicht bemerkt. Diese Tatsache passte besagtem Störenfried allerdings gar nicht und er versuchte Reitas Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, in dem er einfach einen Arm um den Anderen legte. Der Blonde schreckte auf, als er die Berührung spürte, da sich das nur ein Mensch traute, wusste er, wer da neben ihm saß. „Aoi....“, war seine Reaktion darauf. Er wurde prompt in eine Umarmung gezogen, aus der er sich aber sofort befreite. „Aoi lass das!“ „Ach ReiRei, was hast du?“, fragte der andere. Reita hatte recht früh bemerkt, dass Aoi ein Radar für so was hatte, was manchmal ziemlich nervig werden konnte. Der Schwarzhaarige nahm den andren einfach wieder in den Arm, diesmal wehrte Reita sich nicht, er ließ den anderen gewähren, zumindest eine Weile. Ein Wenig Wärme tat ganz gut, wo er doch zu Hause keine bekam, nur Kälte, Strenge und Regeln. Nach eben dieser Weile stand er wieder auf, worauf der Andere ihn losließ, ebenfalls aufstand. Einige Sekunden läutete ein Klingeln das Ende der Pause ein was den Blonden Schüler dazu veranlasste, den Hof zu verlassen, um seinen nächsten Unterricht aufzusuchen. Aoi tat das Selbe, sie würden sich erst am Abend wieder sehen, denn sie hatten kein einziges Fach zusammen, da der Schwarzhaarige den nächsthöheren Jahrgang besuchte. Sie hatten sich vor Jahren in Aois Wohnviertel kennengelernt, wo sie sich auch heute noch häufig trafen, da der Blonde diese Gegend häufig aufsuchte um seinem familiären Umfeld zu entkommen. Wieder in der Klasse angekommen setzte sich Reita auf seinen Platz im hinteren Teil des Klassenraumes und packte seine Sachen auf den Tisch, er musste wenigstens so tun, als würde er dem Unterricht folgen und ein wenig mitkommen musste er ja auch, denn sein Interesse an einem Vorzeitigen Ende seiner Schulzeit oder an schlechten Zeugnissen war eher gering, auch wenn ihn sonst die Schule weniger kümmerte. Interesse daran seinen verhassten Mathelehrer wiederzusehen hatte er zwar nicht wirklich, aber dieser unterrichtete ihn auch in Bio und eben das war das Schulfach der aktuellen Stunde. Wenigstens war das nicht so schlimm wie Mathe aber trotzdem hatte Reita keine gute Note, er hatte den Verdacht, dass sein Lehrer ihn auf dem Kiecker hatte, da trotz guter Noten eine sehr schlechte Note auf dem Zeugnis stand. Aber auch diese Stunde verstrich zum Glück ohne weitere Vorkommnisse und die Klasse machte sich auf den Weg zu ihrer für heute letzten Stunde. Sport. Ausgerechnet Sport. Der blonde Schüler hatte kein Interesse an körperlicher Ertüchtigung und beschloss kurzfristig, einfach zu gehen. Warum auch nicht? Er hatte eh keine Sportsachen dabei, von da her war das egal. Er schultere seine Tasche und verließ das Gelände, lief ziellos durch die Stadt.

Die Zeit verstrich schneller als gedacht und ehe er sich versah wurde es dunkel. Nach Hause wollte er nicht oder besser konnte er nicht, denn seinen Vater wollte er nicht sehen. In der Wohnsiedlung, wo auch Aoi lebte, angekommen, wunderte er sich wie er hier her gekommen war, war er denn schon so lange unterwegs gewesen? Anscheinend, da der Himmel ja schon dunkel war. Vielleicht würde ihm eine kurze Pause ganz gut tun, er suchte seine Kippenschachtel in seiner Tasche und lehnte sich an eine Hauswand. Die Kippe anzündend genoss er ein wenig die Ruhe, ehe diese, mal wieder, gestört wurde. „Reita?“, wurde er aus seinen Gedanken gerissen. „Wer will das wissen?“, er wurde misstrauisch, da er sein Gegenüber nicht kannte, dieser aber seinen Namen, woher? „Ich bin Ruki, ein Freund von Aoi.“, stellte der, wie Reita feststellte, kleinere sich vor und sah den Blonden an. Der Neuankömmling hatte schwarze Haare mit einer roten Strähne und sah im allgemeinen eben so auffällig aus, wie er selbst oder Aoi. „Aha und was willst du?“, fragte der blonde, da er keine Ahnung hatte, was der andere von ihm wollte. „Aoi schickt mich, er wusste, dass du hier sein würdest.“, teilte er ihm mit, was er wollte und Reita verdrehte die Augen. „Ah ja und das soll heißen?“, er verstand nicht ganz worauf der Kleine hinaus wollte. „Mann er will dich sehen.“ Ruki grinste sich einen ab, er fand es echt lustig, dass Reita anscheinend nicht ganz verstand, worauf er hinaus wollte. „Kann er dann nicht persönlich kommen, wenn er mich schon sehen will?“, Aois Logik war echt zum verzweifeln, wenn er denn überhaupt eine hatte. „Naja er hatte grad´ keine Zeit her zu kommen. Er hatte noch was zu erledigen.“ Die Erklärung war dem blonden schleierhaft, warum wollte er ihn sehen wenn doch keine Zeit hatte? Er beschloss einfach nicht weiter nachzufragen, stattdessen sah er Ruki erwartungsvoll an und dieser redete auch gleich weiter: „Komm´ mit. Ich bring dich zu ihm.“ Sie machten sich gemeinsam auf den Weg zur Wohnung des Schwarzhaarigen. Reita war schon oft dort gewesen, aber betreten hatte er die Wohnung noch nie, da sie immer nach draußen gegangen waren. Vor der Tür drückte Ruki auf die Klingel, worauf die Tür auch sofort aufgezogen wurde. In ihr stand Aoi, in Trainingshose und oben ohne. „Ich hab dir Reita gebracht Aoi, wie du gesagt hast.“, verkündete Ruki grinsend, machte auf dem Absatz kehrt und verließ das Haus.

Reita war etwas verwirrt, blieb dort stehen und blickte einfach in Richtung Aoi, der verboten gut aussah so wie er da stand. „Hey, was stehst du da wie bestellt und nicht abgeholt? Komm her.“, sagte Aoi mit einem lieben Ton und nahm den anderen an der Hand und zog ihn zu sich, umarmte ihn. Etwas perplex erwiderte er die Umarmung zögerlich, worauf er von dem Schwarzhaarigen nur noch enger an dessen unbekleideten Oberkörper gedrückt wurde, er konnte nicht verhindern knallrot anzulaufen, dennoch zauberte die Umarmung ein Lächeln auf Reitas Gesicht.

Irgendwann wurde er wieder losgelassen, aber nur um gleich darauf von Aoi an der Hand genommen und in sein Zimmer geschleppt zu werden. Was zur Hölle war denn heute mit Dem los? „Willst du was trinken?“ Wurde er zum xten Mal an diesem Tag aus seinen Gedanken gerissen. „Coke, wenn du hast.“, teilte er Aoi seine Entscheidung mit und der ging gleich los, das bestellte Getränk zu holen. Er kam mit einer Flasche Coke und zwei Gläsern zurück, stellte sie auf den Tisch. „Setz´ dich doch hin, ReiRei“, meinte er mit einem freundlichen Ton und zog Reita einfach auf das im Zimmer stehende Sofa und setzte sich neben ihn, füllte ihre Gläser. „Sag´ mal Aoi...“, fing der blonde an, da er immer noch nicht wusste, warum der andere ihn sehen wollte. „Ja?“ „Warum wolltest du mich eigentlich sehen?“, stellte er die Frage, die ihm, seit er Ruki begegnet war, auf der Seele lag. „Naja. Reita ich muss mal mit dir reden, das is auch der Grund, weshalb Ruki dich hergebracht hat. Ich wollte das nicht draußen klären.“ Reita war gespannt was er mit ihm bereden wollte, denn es musste schon etwas wichtiges sein, sonst hätte Aoi es irgendwo mit ihm besprochen, aber nicht hier. Das Glück wollte den beiden allerdings keine Gelegenheit geben, dass jetzt zu klären. Aoi wollte grade zum Sprechen ansetzen als das Handy des Blonden klingelte. Er musste ran gehen, als er die Nummer sah, denn es war seine Mutter. „Ich bin bei einem Freund...Wie nach Hause?....Jetzt?....Ja....Ich komme....“ Er blickte entschuldigend zu Aoi. „Tut mir Leid. Ich muss los.“, entschuldigte er sich und stand auf. „Wir klären, was du klären wolltest ein anderes Mal okay?“ Mit diesen Worten verschwand er auch schon aus der Wohnung und machte sich auf den einstündigen Heimweg.

Wenn er zu Hause ankam, konnte er sich wohl erst mal was anhören, da er ja einige Zeit brauchte um von Aoi zurück nach Hause zu kommen. Nach einer Bahnfahrt und ein Paar Minuten Fußweg kam er an dem Haus seiner Familie an, zückte den Schlüssel und hoffte mal wieder seine Eltern würden sein Auftauchen nicht mitbekommen, aber da hatte er falsch gedacht. Sein Vater stand schon in der Tür und zerrte den Jungen sogleich ins Haus. „Wo warst du?“, wurde ihm entgegen geschrien und er wurde gegen eine Wand gedrückt. Reita hatte Angst, wusste er doch genau, was gleich passieren würde. „Bei Aoi...Ich war nur bei Aoi....“ Darauf hin wurde er gegen die gegenüberliegende Wand geworfen und mit den Worten „Du elender Nichtsnutz machst doch nichts als Probleme!“ dort liegen gelassen. Sein Vater verließ das Haus, er würde wahrscheinlich wieder trinken gehen, was er immer tat, wenn er von der Arbeit nach Hause kam. Der blonde Schüler nahm seine Tasche, die auf den Boden gefallen war und ging in sein Zimmer. Nach dem er seine Tasche abgestellt hatte, ging er duschen. Er brauchte jetzt eine Dusche, er musste nachdenken. Was könnte Aoi so wichtiges gewollt haben? Warum war sein Vater so? Diese und andere Fragen stellte er sich, während er unter dem warmen Wasserstrahl stand, fand jedoch auf keine eine Antwort. Nach einer guten halben Stunde verließ er die Dusche wieder, trocknete sich ab und zog sich eine Trainingshose an.

Wieder in seinem Zimmer, schaltete er schnell das Licht aus und ging ins Bett, er wollte nicht mehr nachdenken, hoffte, dass er schnell schlafen würde, aber wie so oft an diesem einen Tag wurden seine Hoffnungen nicht erfüllt. An die Decke starrend, sah er wie sich die Tür zu seinem Zimmer langsam öffnete. „Wer ist da? Ich will nur schlafen, lass mich einfach in Ruhe, ja?“, sagte er mit zittriger Stimme und zog die Decke über seinen Kopf. Die Person trat in sein Zimmer und er erkannte das Gesicht seines Vaters. Wie viel Zeit war vergangen seit er hier lag? Es mussten mehrere Stunden gewesen sein, da er den Alkoholpegel des Mannes schon riechen konnte. Reita wurde grob an den Schultern gepackt und hoch gehoben. „Du bist eine Schande für die Familie, Junge!“, wurde ihm von seinem Vater grinsend ins Gesicht geworfen und keine zwei Sekunden später hatte er eine Faust im Gesicht. Einige Zeit später war der Schüler wieder allein. Mit blutverschmiertem Gesicht kämpfte er sich auf die Beine und schleppte seinen geschundenen Körper ins Bad., wo er sich von seinem Blut befreite und anschließend wieder ins Bett ging. Da er aber nicht schlafen konnte, griff er unters Bett und kramte nach etwas. Was er fand war eine Flasche mit klarem, durchsichtigen Inhalt. Besagte Flasche hob er an seine Lippen und leerte sie in wenigen Minuten. Kurze Zeit darauf schlief er ein, im Unklaren darüber, ob er sich morgens noch an etwas erinnern konnte, war ihm egal, er hoffte im Geheimen, dass es nicht so sein würde. Nach sehr unruhigem Schlaf erwachte Reita am nächsten Morgen mit starken Kopfschmerzen. Die Sonne schien fröhlich auf die Stadt hinab und schien vertuschen zu wollen, was unter diesem Dach geschehen ist in einer ach so perfekten Familie. Der Schüler stand schnell auf und ging ins Bad um sich fertig zu machen. Gestylt und angezogen nahm er seine Umhängetasche und ging leise nach unten, in der Hoffnung niemanden zu wecken, wie immer.

Er verließ das Haus so le~~ise es ging, da es Samstag war und noch recht früh, beschloss er kurzerhand, in die Innenstadt von Tokyo zu gehen. Shoppen würde ihn sicher ablenken und vielleicht würde er ja den einen oder anderen Bekannten treffen. An einer nahegelegen Bahnstation angekommen, setzte er sich auf eine Bank und wartete auf eine Bahn, die ihn an sein Ziel bringen würde. Nach einigen Minuten kam dann auch die gewünschte Bahn und der blonde Schüler machte sich auf den Weg in die Stadt. Mitten in der Innenstadt stieg er wieder aus der Bahn und schlug einfach eine Richtung ein, die vielversprechend aussah. Nach dem er etwas Geld von der Bank geholt hatte betrat er den ersten Laden, der ihm zuzusagen schien. Bald hatte er eine Hose gefunden, die ihm gefiel, einige weitere Teile fanden den Weg zu einem neuen Besitzer, auf die Preisschilder blickte er nicht ein einziges Mal, er wollte sich die grade aufkommende bessere Laune nicht verderben. Schwer bepackt machte Reita sich auf zur Kasse. Nach dem er gezahlt und alles verstaut hatte, machte er sich auf den Weg nach draußen. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es schon etwas war und er doch einige Zeit in dem Laden verbracht haben musste. Reita hatte Glück gehabt, denn er konnte seine Einkäufe in seiner Umhängetasche verstauen und musste keine Tüten schleppen. In einem Moment der Ruhe fanden seine Gedanken wieder zurück zu seinem gestrigen Gespräch mit Aoi, er fragte sich immer noch, was der Schwarzhaarige so wichtiges wollte, ihn fragen wollte er aber auch nicht, es konnten immerhin auch schlechte Nachrichten sein und da hatte er, beim besten Willen, keine Lust drauf.



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