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Die Geschichte des Shinigami Will

von

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Der Mond beleuchtete den kleinen Pfad und die Landschaft runderhum. Die vielen kleinen Steine taten weh auf ihren unbekleideten Füßen. Zum Glück war es nicht mehr weit, sie konnte schon den großen Hügel sehen... Auch das Kreuz war da. Ihr Kreuz.

Sie kam ihm immer näher, fing zu laufen an. Nasse Grashalme. Kalter Nachtwind. Tierlaute in der Ferne. Wolken, die den Mond verhüllen. Dunkelheit. Das Gras wurde zu einem Hügel. Steil hinauf. Schneller Atmen.

Und dann... war sie da.

Es war eine unglaubliche Aussicht hier. Man konnte den Wald sehen, von dem sie gekommen war, die Felder, die Lichter der Stadt.

Und das Kreuz war wunderschön. Aus Holz, mit blumenförmigen Verzierungen und bis ins kleinste Detail kunstvoll ausgearbeitet. Die Aufschrift lautete: Hier ruht sie.

Sie. Sie hatte nicht einmal einen Namen. Warum? War sie so unwichtig? Gab es nicht eine Person, die sie sie so sehr liebte, dass sie ihr alles anvertrauen und sich bei ihr sicher fühlen konnte? Wie ein Mensch?

Nein. Sie hatte niemanden. Selbst Will durfte sie nichts erzählen. Ihrem Will.

*

„Ich verreise für einige Zeit.“

„W-Wie?“ Überrascht starrte Will seinen Gesprächspartner an.

„Na ja“, murmelte Chris, „ich habe... etwas zu erledigen.“

Also doch! War Wills Theorie mit dem Schwarzmarkt doch nicht so falsch gewesen?

Aber er nickte nur und biss hungrig von einem Schinkenbrot ab. Seit er gestern an seinem leeren Kühlschrank gescheitert war, hatte er keinen Bissen gegessen. Er musste heute wirklich einkaufen gehen.

Aber wie konnte er nur übersehen, dass er nichts zu Essen im Haus hatte? Was hatte ihn derart abgelenkt? Doch noch während er sich fragte, wusste er die Antwort schon.

Sie...

„Wo bleiben die üblichen Fragen?“, grinste Chris in die Stille hinein.

Will schrak auf. Er war völlig in Gedanken versunken gewesen. „N-Nun“, setzte er verlegen an und suchte fieberhaft nach einer schlagartigen Antwort.

Chris neigte den Kopf zur Seite und sah ihn herausfordend an.

„... Nichts“, sagte Will schließlich resignierend.

Chris‘ Miene veränderte sich leicht. „Muss ich mir Sorgen machen?“

„Und weswegen würden Sie das tun?“, fragte Will etwas gereizt.

„Will, bist du wirklich du?“

„Was soll das heißen?!“, fuhr er seinen Gesprächspartner an.

Chris grinste ihn nur weiter an.

Will gab es auf, mit diesem Mann ein Gespräch zu führen, und kaute wieder schweigend an seinem Brot. Es würde nur verdächtig wirken, wenn er jetzt Fragen stellte. Er durfte Chris auf keinen Fall merken lassen, was er wusste... dass an seiner bloßen Existenz etwas faul war.
 

Sry, dass das Kapitel so kurz ist, das nächste wird wieder länger.



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