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Tara & Imgar

Von Hoffnung und Träumen
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Nach langem Überlegen habe ich mich dazu entschlossen meinem Oneshot von Tara eine Fortsetzung zu geben.
Warum ich so lange dafür gebraucht habe? Weil die folgenden Kapitel auf einem RPG von mir und einem Freund basieren, dieses aber leider nie zu Ende gebracht wurde. Dem zufolge wird die Geschichte wohl nur recht kurz, außer es gibt Menschen da draußen, die Ideen haben was die beiden Hauptcharaktere der Story erleben könnten ^^"
Aber nun möchte ich nicht mehr lange aufhalten, viel Spaß! x3 Komplett anzeigen

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Das Leben eines Einzelgängers

„Du schon wieder! Verschwinde lieber Eindringling, sonst bekommst du es mit mir zu tun!“

Das große Hundemon bleckte die Zähne und ging knurrend auf das andere Pokemon zu. Seine Nackenhaare standen starr auf und jeder Muskel, jede Sehne in seinem Körper schien gespannt. Es war darauf trainiert alles anzugreifen was hier keinen Zutritt hatte, und das waren nunmal jeder Mensch und jedes Pokemon außer seinem Trainer und dessen Pokemon. Was dieser Eindringling wollte war offensichtlich, denn seinem Meister gehörte ein Lebensmittelgeschäft. Da kam es schon einmal vor, dass sich herrenlose Pokemon über die großen Mülltonnen her machten und nach essbarem suchten. Um genau dies zu verhindern wachte Hundemon über diesen Hinterhof. Normalerweise gab es nun die Sorte Pokemon, die sofort Angst bekam und verschwand und es gab die Sorte Pokemon, die immer wieder versuchte ihr Ziel zu erreichen. Zu letzteren gehörte auch das sonderbare Nachtara, das immer wieder hier auftauchte um sich Essen zu ergaunern. Nicht nur, dass es einfach nicht aufgeben wollte, es sah auch noch sehr sonderbar aus:

Anstatt einem schwarzen Fell war das Pokemon schneeweiß und dort, wo ein Nachtara gelbe, im seltensten Fall blaue Ringe zierten, waren eben diese Ringe blutrot. Die gelben Augen wirkten zwar entschlossen, aber der schmächtige Körperbau und die zurückhaltende Art zeigten, dass es nicht gerade Kampferprobt und noch sehr jung sein musste.

Wie immer wenn sich ein Eindringling näherte ging Hundemon sofort in Angriffsstellung und knurrte zähnefletschend. Das Nachtara zuckte sofort zusammen und blieb stehen, dann tapste es aber zögernd weiter in Richtung der Mülltonnen. Hundemon machte nun einen Satz nach vorne, das Nachtara zeitgleich einen Satz zur Seite um die Entfernung beizubehalten. Nun wurde Hundemon wirklich wütend und rannte auf das Nachtara zu, blieb zwischen ihm und der Tonne stehen, verlagerte sein Gewicht auf die Hinterläufe und sprang, das Maul weit aufgerissen, auf seinen Gegner zu.

Tara kniff die Augen zusammen und fühlte, wie ein eiskalter Schauer durch ihren gesamten Körper lief. Als sie die Augen wieder öffnete lag Hundemon zu ihren Füßen, es war fast komplett eingefroren und sein Gesicht war zu einer grotesken Fratze verzogen. Tara seufzte und trappelte an ihm vorbei zur Tonne. Es hasste diese Fähigkeit, auch wenn sie ihr schon oft geholfen hatte. Aber irgendwie musste sie nunmal durch kommen.

In der Mülltonne fanden sich hauptsächlich Überreste von Verpackungen, also Papier und Plastik, aber mitten drin fand es tatsächlich kleinere Stücke trockenes Brot und sogar ein paar Fleischstückchen. Diese essbaren Stücke zog sie sich aus dem Müll und begann sie zu verzehren. „Chuuu...“ Schnell fuhr Tara herum, jederzeit bereit sich zu wehren, doch zu ihren Füßen saßen nur ein kleines Pichu und ein Fluffeluff die das weiße Pokemon mit großen Augen ansahen. Tara wollte sie eigentlich verscheuchen, denn sie hatte lange nichts so gutes mehr gehabt, doch sie konnte die Kleinen auch nicht einfach ihrem Schicksal überlassen. „Na kommt schon her und esst etwas.“. Kaum war sie zur Seite getreten machten sich die Knirpse über das Essen her. Tara lächelte leicht und verließ den Hinterhof. Sie war zwar nicht satt geworden, aber wenigstens hatte sie den beiden Kindern etwas helfen können.
 

Die Sonne ging schon auf, also beschloss Tara die kleine Stadt zu verlassen und sich einen Rastplatz zu suchen. Sie war schon seit einigen Tagen hier also wurde es ohnehin Zeit weiter zu ziehen. Am Rand der Stadt lag ein tiefer Wald, doch Tara wollte nicht durch den Wald irren und beschloss daher den Waldrand als Route zu wählen. Sie trottete also eine Weile, bis sie auf eine Anhöhe traf, denn der Wald lag nur knapp vom Ufer eines großen Sees entfernt. Diese Anhöhe ragte sogar etwas über das Wasser und schien für sie ein idealer Rastplatz, denn unter den Bäumen konnte sie sich gut verstecken und hatte durch die erhöhte Position trotzdem einen guten Überblick. Schon kurze Zeit nachdem sich Tara unter einem Baum zusammengerollt hatte fiel sie in einen leichten Schlaf.
 

Schnee. Die ganze Umgebung war von einer dichten Schneedecke überzogen und die untergehende Sonne ließ alles in einem wunderschönen Licht erstrahlen. Nur ganz leicht schneite es gerade, die wenigen Schneeflocken segelten langsam und sacht zu Boden und auch die Kälte war nicht eisig oder unangenehm. Doch diese wundervolle Idylle veränderte sich schlagartig: der Himmel verdunkelte sich, der Schneefall wurde immer stärker und endete in einem dichten Schneesturm, der durch den starken Wind und die eisige Kälte noch verstärkt wurde. Tara stand mitten in diesem Schneesturm und versuchte verzweifelt voran zu kommen, doch der tiefe Schnee machte es ihr nicht gerade leicht. Sie hörte plötzlich ein Knurren und fuhr erschrocken herum: um sie herum waren Schatten aufgetaucht, die nun näher kamen und sie umzingelten. Als erstes erkannte sie unter den Schatten ein großes Blitza, rechts daneben ein böse drein blickendes Flamara, daneben stand das Hundemon von eben, weiter ging es mit einem Ursaring, einem Morabel und so erkannte sie jedes Pokemon das sie in den letzten Monaten angegriffen hatte. Als letztes, links von dem Blitza, stand dann ein kräftiges Nachtara mit einer Narbe am linken Auge, zu seinen Füßen ein kleines Evoli, das sie verängstigt anstarrte. Alle anderen Pokemon sahen sie hasserfüllt oder sogar mit Mordlust im Blick an und murmelten gleichzeitig Worte, den sie nur zu oft hatte hören müssen: „Aussätzige! Verschwinde! Du gehörst nicht zu uns! Lass dich hier nicht mehr blicken!“

Tara bekam immer größere Angst, sie drehte sich immer wieder hektisch herum, in der Hoffung einen Weg aus diesem teuflischen Kreis zu finden, der sich immer enger um sie schloss. Die Worte wurden immer lauter, die Gesichter der Pokemon schienen sich um sie herum zu drehen und sie zu verfluchen. Wieso nur hassten sie sie alle? Was hatte sie ihnen getan?! Nun attakierten sie die ersten Pokemon und Tara konnte sich gegen diese Übermacht nicht wehren, sie wurde zu Boden gedrückt und...
 

Tara schrie auf und sprang auf die Füße. Schwer keuchend fuhr sie herum und versicherte sich, dass niemand hier war. „Nur ein Traum...“ seufzte sie und versuchte wieder Luft zu bekommen. Dieser Traum war so realistisch gewesen, sie konnte die hasserfüllten Blicke noch immer spüren. Schnell trat sie einige Schritte nach vorne auf die Anhöhe. Die Sonne stand schon hoch am Horizont und das Wasser des großen Sees schimmerte durch das reflektierte Licht. Sogar das ein oder andere kleine Fischerboot schipperte über das Wasser. Tara setzte sich auf den Boden und ließ dieses beruhigende Bild auf sich wirken. Sie musste unbedingt einen Platz auf der Welt finden. Die Worte des Gluraks kamen ihr in den Sinn: „Jedes Wesen, ob Mensch oder Pokemon, hat auf dieser Welt einen Platz. Eine Aufgabe, die vielleicht nicht jedem von Anfang an klar ist. Wenn du aber dein Leben aufgibst bevor es richtig angefangen hat, wirst du deine Aufgabe nicht entdecken. Glaub mir Kleines, eines Tages findest du jemanden der dich braucht, jemanden den du auch brauchst, und wenn du diesen jemand gefunden hast wirst du sehen, dass dein Leben sehr wohl einen Sinn hat.“

Diese Worte hatten ihr damals wie heute Hoffnung gegeben, die Hoffnung vielleicht doch noch heimkehren zu können. Seither klammerte sie sich an diese Worte und suchte nach diesem Jemand, von dem das Glurak damals gesprochen hatte. Auch sie wollte einen Platz haben, an den sie gehörte. So in Gedanken versunken starrte Tara auf das weite Wasser. „Eines Tages kehre ich zurück...egal was kommt...denn wir sind doch eine Familie...!“
 

Zur gleichen Zeit wanderte ein Pokemon durch den Wald. Das Licht, welches durch die Baumkronen drang ließ die lila farbene Haut des Pokemon immer wieder kurz glänzen, die lange Zunge des Pokemon leckte durch die Luft, als hätte sie ein Eigenleben. Es wanderte nun schon eine Weile durch diesen Wald und schien nun endlich auf dem richtigen Weg nach draußen zu sein, denn das Blätterdach über ihm wurde lichter. Endlich erreichte es nun den Waldrand und blickte sofort auf eine weite Wasserfläche. Das mit vielen Zähnen besetzte Maul verzog sich zu einen breiten Grinsen. Nun wollte es sich noch etwas ausruhen bevor es weiterzog und ein Vorsprung, der über das Wasser hinaus ragte und gerade in der Nachmittagssonne lag schien ihm ideal. Doch als er den Vorsprung bestiegen hatte sah er etwas Weißes unter einem Baum liegen.
 

Tara hörte Schritte und sprang auf die Füße, sofort ging sie in Angriffsstellung, bereit sich zu verteidigen. Vor ihr stand eine seltsame Kreatur, so ein Pokemon hatte sie im Leben noch nie gesehen! Das Licht spiegelte sich auf seiner lila farbenen Haut und ließ sie spiegelglatt erscheinen. Quer aus dem Maul des großen Pokemon hing eine lange Zunge, die gierig durch die Luft leckte. Dieses für sie fast schon riesige Pokemon (es war immerhin mehr als doppelt so groß wie sie selbst!) wirkte äußerst bedrohlich auf sie. Deshalb duckte sich Tara misstrauisch und sah den Fremden an. „Hehehehehihihihi was bist du den für einer?“ kicherte er, Tara knurrte darauf hin kurz. „Das könnte ich dich genauso fragen!“. Erstaunt sah das große Pokemon auf das Kleinere hinab. „Warum so bissig? Hihihihehehi... man nennt mich Imgar, und wer bist du?“. „Das geht dich nichts an!“ bellte Tara zurück. Nun lachte Imgar erst recht auf. „Hast du etwa Angst vor mir? Ich tue dir nichts, auch wenn ich vielleicht zum fürchten aussehe hihihi!“ Erwartungsvoll sah Imgar Tara an. Sie war noch immer misstrauisch und fragte nur knapp: „Was bist du? Sowas wie dich habe ich noch nie gesehen..“ Imgar behielt sein Grinsen auf, es wurde sogar noch etwas breiter. „Das wüsstest du jetzt gerne, wie? Ich geb dir einen Tipp, denn auch wenn ich mehr wie ein Gengar aus sehe..“ es zog seine Zunge zurück ins Maul „bin ich noch immer ein Impergator. Deswegen auch Imgar.“. Als Abschluss seines Satzes klappte es sein Maul zu und mit etwas Fantasie erkannte Tara nun, dass er tatsächlich recht hatte. Nun siegte ihre Neugier, denn Imgar schien anders zu sein als es ihr erster Eindruck vermittelt hatte. Sie beschloss nach kurzem Überlegen, dass sie ihm eine Chance geben sollte. „Na gut Imgar...mein Name ist Tara...aber wieso siehst du so..“ „..anders aus?“ beendete Imgar ihren Satz und lachte. Tara nickte nur leicht und erschrak, als die Augen ihres Gegenübers rot aufleuchteten. „Sag du mir erst warum du weiß bist. Ein normales Nachtara ist doch schwarz!“ Tara's Blick verfinsterte sich kurz, allerdings lang genug, dass Imgar es bemerkte. „Das ist eine lange Geschichte..über die ich nicht reden will. Gegenfrage: Warum bist du denn nun lila?“ Imgar grinste. „Das ist eine lange Geschichte.“ Tara setzte sich nun auf den Boden und sah zu dem Impergator hoch. „Dann fang an, ich hab Zeit.“

Diese Reaktion hatte Imgar nicht erwartet, sehr erstaunt sah er auf das kleine Pokemon herab. Sie wollte seine Geschichte also echt hören! Auch war sie das erste Pokemon, das nicht vor ihm flüchtete! Er setzte sich ihr Gegenüber auf den Boden und kratzte sich am Kopf. „Also gut...phuuu wie lange ist das jetzt her? Ach ja, es müsste jetzt an die sieben Jahre her sein...“



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