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Mi pajarito

PirateSpain x PriestPrussia
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Es hat ewig gadauert... Es tut mir Leid^^°
Ne wirkliche Ausrede hab ich nicht, ich war einfach faul xD° Komplett anzeigen

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Once - Folgen

Als Gilbert das nächste Mal aufwachte fühlte er sich wie gerädert. Wenn er so aussah wie er sich fühlte musste er furchtbar aussehen. Sein Kopf schmerzte, sein Hintern tat weh und ihm war kalt.

Es dauerte eine Weile bis er allem eine Ursache zuordnen konnte.

Alkohol, Sex und nichts an...

Die Erinnerung an das Zweite ließ ihn kurz gequält Wimmern. Warum hatte er das nicht verhindern können? Warum? Hätte er nicht irgendwas tun können, um das zu verhindern? Irgendwas?

Ein wenig hatte er sich zusammengerollt, soweit es ihm möglich war und starrte wie paralysiert auf irgendeinen unbestimmten Punkt.

Wenn er jetzt unrein war, sein Körper so beschmutzt, was sollte er denn nun tun?

Sein ganzes bisheriges Leben hatte er im Kloster verbracht.

Wenn er zurück ging und Wilhelm das herausfand - und er würde es herausfinden, er fand immer alles raus - würde er ihn sicher rausschmeißen.

Überhaupt, er würde nicht mehr als Priester arbeiten können... er war nicht mehr würdig.

Oh Gott.

Ein bisschen rollte er sich weiter zusammen.

Er war beschmutzt, unrein. Antonio hatte sich genommen, was er gewollt hatte, hatte nicht auf ihn geachtet, hatte ihn verletzt, körperlich wie seelisch und er hatte Spaß dabei gehabt.

Er hatte ihm etwas genommen, was ihm heilig war und nun nicht zurückbekommen konnte.

Leise schniefte er.

Der Schmerz an sich war schon schlimm, aber die Tatsache, dass man das nicht rückgängig machen konnte war das Schlimmste.

Er würde bis zum Tode unrein und beschmutz sein.

Es gab kein Zurück mehr.
 

Etwas fröstelnd erwachte Antonio aus seinen Träumen. Die Sonne war verschwunden und es war spät und kühl geworden, auch der Himmel war wieder etwas zugezogen.

Er stand auf und streckte sich.

Hatte er Gilbert nicht gesagt, er würde später wiederkommen? Dann sollte er wohl zu ihm gehen.

Aber er würde Essen mitbringen, schließlich hatte er selbst auch Hunger...

Der Kleine freute sich sicher auch sehr über Essen und Trinken.

Vollgepackt kam er wieder in den Schiffsbauch und sah dann fragend auf Gilbert.

Was machte er da...?

Er lag noch immer eingekullert, mit offenen Augen, da. Aber er zeigte keinerlei Reaktion.

Unsicher, weil das Schiff mal wieder schwankte, kam er auf ihn zu und stellte das Essen in kurzer Distanz zu Gilbert ab.

"Hey? Lebst du noch?"

Vorsichtig berührte er ihn an der Schulter.

Heftig zuckte Gilbert zusammen und sah ihn dann mit großen, ängstlichen Augen an.

Erschrocken zog er die Hand zurück.

"Um Himmels Willen, tut mir leid! Ich wollte dich nicht so erschrecken..."

Er ließ sich auf seine vier Buchstaben fallen.

"Ich... mhm, ich hab dir was zu Essen gebracht. Nicht, dass du mir vom Fleisch fällst..."
 

Zu sehr war er in Gedanken versunken gewesen, hatte gar nicht mehr auf seine Umgebung geachtet. "Ich will nichts...", murmelte er ein bisschen heißer. Da hatte er wohl ein klein wenig zu viel geschrien.

In Gedanken fügte er hinzu: 'Ich will nichts... von dir.'

Wer wusste schon was er ihm dieses Mal unter gemischt hatte? Okay, in der Zeit, als sie auf der Insel waren hatte er nie so etwas getan. Aber im Moment war er einfach zu unsicher, nach dem Wein wohl auch berechtigt.

"Mhmmm..." Antonio stand auf. "Ich will nur nicht, dass du krank wirst..."

Er schlurfte davon, ließ das Essen aber stehen.

Kurz sah Gilbert ihm nach, sah dann zu dem Teller und dann zu seinen Händen, die immer noch in den Seilen hingen. Leise knurrte er. Was sollte das jetzt?

Wollte er ihn noch weiter quälen, wenn er dann Hunger bekam, aber das Essen nicht erreichen konnte?

Eigentlich sollte er ja niemanden hassen, aber Antonio machte ihm das echt schwer.

Er schloss die Augen wieder, versuchte möglichst nicht darüber nachzudenken was passiert war.
 

Was er Gilbert eigentlich angetan hatte, war ihm noch nicht so recht bewusst.

Er wusste nur, dass es Gilbert im Moment nicht gut ging, aber okay, sollte der sich erstmal etwas beruhigen und was essen.

Nach einer Weile schlug der Pirat sich mit der flachen Hand gegen den Kopf und eilte zu Gilbert. Ohne groß darauf zu achten, ob er ihn wieder erschrecken würde, löste er das Seil von den Händen.

"Tut mir Leid, war etwas zerstreut...", murmelte er. "Ist dir nicht kalt oder so...?"

Er reichte Gilbert seine Robe, aber der sah ihn erstmal nur verwirrt an.

Dann jedoch riss er ihm die Robe aus der Hand und zog sie sich schnell über. Danach sah er sich seine Handgelenke an, sie waren etwas blau und wund gescheuert. Der Knoten, den er in seiner Rage gemacht hatte, war wohl etwas zu fest gewesen.

Der Blick des Spaniers hing wie magnetisch angezogen an Gilbert. Er sah so gut aus. Eben hatte man noch leichte, rote Kratzer auf seinem weißen Rücken gesehen.

Und seine Augen erst. Vom Weinen waren sie gerötet und hier im Halbdunkeln sah es fast so aus, als wären sie nun komplett rot. Das ließ ihn noch dämonischer wirken. Nur der verletzte Ausdruck wollte nicht dazu passen, aber auch das ließ ihn anziehend wirken.

Antonio musste sich wirklich zusammenreißen, den Blick abzuwenden.

"Ich lass dich dann mal wieder in Ruhe...", meinte er leise und machte sich wieder ans Gehen.

Antonio wunderte sich selbst, was er erwartete. Dass Gilbert plötzlich anschmiegsam wurde…?

Hahaha, das war doch reines Wunschdenken...

Den Rest des Tages über blieb er in seiner Kajüte. Er wollte niemanden sehen.

Außerdem wussten alle, was sie zu tun hatten.

Ob er Gilbert erst Mal für längere Zeit in Ruhe lassen sollte? Er würde das eh nicht hin bekommen, daher war das ein dämlicher Plan...

Aber er hatte dem Priester ganz schön zugesetzt, das war nicht zu übersehen.
 

Gilbert setzte sich auf, zog die Beine an, schlang die Arme darum und legte den Kopf auf die Knie.

Er wusste nicht was er tun sollte... was er tun konnte.

Er war verzweifelt, wollte das aber noch nicht mal vor sicher selber eingestehen.

Er war doch stark, hatte immer alles durchgestanden.

Aber nun fühlte er sich alleine und unsicher.

Er war unrein... konnte er sich jetzt noch auf Gott verlassen? Auf Hilfe oder einen Weg hier raus hoffen?

War das eine Strafe für etwas?

Sollte so nun der Rest seines Lebens aussehen? Gefangen und benutzt werden von einem Piraten…
 

Wie viel Zeit verging konnte er nicht sagen.

Viel zu sehr war er in Gedanken, die er nicht denken wollte, versunken.

Das war alles so negativ für seinen Geschmack. Aber dennoch wurde er die Gedanken nicht los.

Er wollte einen Grund haben wieder zu lachen, aber im Moment war er kurz davor loszuheulen. Was er aber nicht tun würde, er hielt sich zurück, auch wenn er alleine war.

So saß er ewig einfach nur ruhig da und dachte die Dinge, die er nicht denken wollte.
 

Stunden später schlich sich Antonio wieder in den Schiffsbauch. Er hielt es oben einfach kaum aus.

Gilberts Anblick war unerträglich. Von dem stolzen Priester war nichts mehr da. Antonio hatte es ihm genommen...

Leise ging er zu ihm und setzte sich neben ihn und wartete einfach.

Er schlief nicht, das sah man. Es wirkte auch so, als hätte er schon mitbekommen, dass Antonio zurückgekommen war. Jedoch reagierte er die erste Zeit nicht.

"Was willst du?", fragte er dann aber leise, als es eine Weile lang still war und der Pirat ihn einfach nur angesehen hatte, ohne sonst was zu tun.

Nun seufzte der leise.

"Ich weiß nicht...", gab er leise zu. "Aber oben ist es so langweilig.“

Außerdem bist du hier unten, dachte er im Stillen.
 

Eine Weile blieb er weiter so sitzen. Wie den ganzen Tag schon... oder war es Nacht?

Auch das Essen hatte er nicht angerührt.

Dann aber drehte er den Kopf leicht zur Seite, sah ihn mit durch die Haare halb verdeckten Augen an.

"Warum freundest du dich nicht einfach mal mit deiner Mannschaft an?"

Antonio schielte kurz zu ihm rüber und sah dann wieder weg.

"Ich weiß es nicht. Befreundet... sind wir irgendwie, aber halt nicht so fest als das wir in unserer Freizeit zum trinken gehen würden oder so...."

Er kratzte sich am Kopf.

"Um genau zu sein… ich weiß nicht, warum..."

"Kannst du auch was anderes antworten? Wenn du es nicht weiß, dann denk darüber nach."

Das war der Priester in ihm, der Ratschläge erteilte und helfen wollte. Vielleicht tat er das aber auch nur um sich selber ein wenig abzulenken. Außerdem war er genervt. Antonio sollte ihn in Ruhe lassen. Er hatte ihm so viel getan, er sollte nicht hier bei ihm sein.

"Oder lad die Männer einfach ein..."

Hauptsache er ging wieder und tat ihm nicht noch mehr an.

Nun lächelte der Pirat ihn an.

"Was aber, wenn ich nicht darüber nachdenken will, weil ich sonst nur in die Gedanken abschweife, dass ich ein Versager bin, der keine Familie hat und obendrein schwul ist...?"

Er strich sich durch die Haare.

"Meine Crew weiß das nicht und das sollen die auch nicht wissen...", murmelte er.

"Glaubst du, sie würden dich verachten? Wenn du kaum Bindung zu ihnen hast, glaubst du wirklich du wirst ewig an ihrer Spitze stehen?"

Er sah wieder nach vorne.

"Und glaubst du wirklich... dass sie das noch nicht gemerkt haben?"

Er wusste nicht, wie das für Antonios Mannschaft rüber kam, aber es war schon auffällig, wenn Antonio ihm sogar hinterhersegelte um ihn ein zweites Mal gefangen zu nehmen.

Und leise waren sie auch nicht gewesen gestern... oder vor ein paar Stunden.

"Wenn sie es ahnen, okay, was soll‘s... Solange sie nicht meutern...

Mit ein paar wenigen verstehe ich mich ja auch richtig gut... Und für die Männer bin ich einfach der Chef... naja..."

Für einen Moment war Gilbert wieder voll und ganz in seine Priesterrolle hineingeschlupft. Er hatte seine Probleme verdrängt und sich auf den anderen konzentriert, ohne darauf zu achten, wer das war.

Aber als Antonio vorsichtig einen Arm um ihn legte, holte er ihn wieder zurück.

Erst versteifte er sich, doch dann schloss er die Augen.

Vielleicht konnte er sich vorstellen, dass Antonio jemand anderes wäre...
 

Der Pirat war doch erstaunt, als Gilbert sich erst anspannte und ganz langsam wieder lockerer wurde. Doch sich sofort richtig an ihn zu schmusen traute er sich dann doch nicht und blieb erst einmal so sitzen und schaute weiter in die Dunkelheit.

Wenn er Gilbert wieder anstarren würde, würde er sich dämlich vorkommen.

Ganz ruhig lag Gilbert in seinen Armen, machte fast den Anschein, als würde er schlafen.

Aber dann kuschelte er sich enger an Antonio. Von sich aus!

Überrascht sah er auf ihn herab.

Gilbert war wirklich verkuschelt, wenn er wollte und so zu zweit ließ sich die Zeit auch mit Kuscheln totschlagen.

"Ich hab dich so vermisst... Fritz...", murmelte der Kleine dann irgendwann leise.

Nun war Antonio wirklich verwirrt.

"Schön... Aber ich bin nicht Fritz...", meinte er.

Anscheinend war der Albino in Tagträumen versunken.

Ach verdammt, warum hatte er was gesagt? Gleich würde er sich sicher wieder von ihm wegdrücken...
 

Erschrocken setzte Gilbert sich wieder auf und sah ihn an.

Da war er wohl zu sehr abgedriftet.

Die Vorstellung, in den Armen von seinem Freund Friedrich zu liegen war aber auch so beruhigend gewesen.

Er öffnete den Mund um etwas zu sagen.

Schloss ihn dann aber wieder und drehte sich wieder weg, sah gerade aus. Hauptsache war, Antonio nicht anzusehen.

Irgendwie war ihm das peinlich.

Warum war das nicht echt gewesen?

Er wollte nicht, dass er nur eine Vorstellung war.

Er wollte, dass es echt war.

"Hey... schon… schon okay.... Macht nichts..."

Traurig wurde er angesehen.

Aber er wollte nicht mehr daran denken. Es war peinlich und der Gedanke an seinen Freund schmerzte.

Und weil er nicht an ihn denken wollte, fing er wieder mit dem vorherigen Thema an.

"Du bist nur zu feige um deinen Leuten was von dir zu erzählen."

"Bitte...?!" Empört wurde er nun angesehen. "D...das stimmt doch gar ni… Ach was, ich bin einfach nur noch nicht dazu gekommen!!!", verteidigte er sich brummend. "Wissen denn deine Leute alles über dich?"

"Ich bin Priester, was soll ich schon für Geheimnisse haben? Aber warum geht es um mich? Ich bin nicht derjenige, der es nicht hinbekommt, mit seinen Männern zu reden."

Ihm war bewusst, dass er den Piraten reizte, aber im Moment war es ihm egal.

"Ich kann mit meinen Männern reden. I...ich will nur nicht! Meistens!", brauste er auf. "Außerdem, was geht dich das an?!"

"Ich bekomm es doch ab, wenn du dich alleine fühlst oder schlecht drauf bist. Darauf hab ich keine Lust!"

Er war wütend, wegen allem was passiert war und nun musste er das einfach irgendwie rauslassen.

Aber auch Antonio knirschte mit den Zähnen.

"Und? Ich sagte dir doch, dass du mir gehörst! Damit musst du halt leben!", fauchte er.

Dieses Arschloch!

Wütend schlug Gilbert mit der Faust auf dem Boden. Das lies er sich nicht bieten. Darauf hatte er einfach keine Lust mehr.

"Kannst du deine Komplexe nicht anders bewältigen? Musst du gleich so besitzergreifend sein? Ich bin doch kein Gegenstand, mit dem man machen kann was man will."

Antonio schien es nun aber auch zu viel zu sein. Er packte ihn und verpasste ihm eine Ohrfeige.

"HALT DEN MUND! ICH SAGTE ES SCHON EIN MAL. ICH NEHM MIR WAS ICH WILL UND WANN ICH ES WILL! KOMM ENDLICH DAMIT KLAR!"

Wütend schnauben ließ er ihn wieder los und stand auf.

Gilbert selber war im ersten Moment zu erschrocken um zu reagieren. Er sah ihn einfach nur an.

Als Antonio jedoch aufstand, fing Gil an zu Grinsen.

"Du schlägst wie ein Mädchen~"

Der Spanier blieb wie angewurzelt stehen.

"Wie war das...?!", zischte er und war in ein paar Schritten schon wieder bei ihm. "Soll ich dir mal demonstrieren, wie sehr das MÄDCHEN zuschlagen kann?!"

Eine leise Stimme in seinem Kopf schrie, er sollte damit aufhören, es war blöd von ihm, ihn zu provozieren, er wusste, dass er unterlegen war. Aber dennoch grinste er ihn weiterhin frech an.

"Oh~ hab ich dich in deiner 'Ehre' gekränkt?" Zusätzlich zu dem Sarkasmus in der Stimme malte er noch Gänsefüschen in die Luft.

"In meiner Ehre…? HAHAHAHAHAHAAAA! Wie willst du Zwerg mich in meiner Ehre kränken? Da musst du schon mehr machen."

Aber es hatte ihn wohl doch etwas gekrängt, zumindest störte es ihn und er verpasste Gilbert einen Fausthieb ins Gesicht, der ihn umfallen ließ.

"Komm damit mal klar, Priesterchen~"

Vorsichtig tastete er nach seiner Nase, nachdem er sich wieder aufgesetzt hatte, aber es schien noch alles in Ordnung zu sein. Er nahm die Hand wieder runter, fing wieder an zu grinsen.

"War das schon alles?"

"Schon… ts?" Antonio grinste ihn verzerrt an. "Du willst mehr?!"

Bedrohlich grinsen stand er vor ihm und trat ihn dann wieder zu Boden.

"Beschwer dich aber nicht über blaue Flecken.", lachte er höhnisch.

Diesen Tritt nahm er noch hin, dem nächsten wich er aus, in dem er sich zur Seite rollte. In ihm hatte sich auch einiges an Frustration angestaut, was nun raus wollte.

Mit ein, zwei gezielten Tritten trat er Antonios Beine weg. Ein wenig richtete er sich auf, verpasste nun dem überraschten Piraten ein paar Schläge.

"Holla, du kannst dich ja wehren!"

Antonio wehrte ein paar Schläge ab und trat Gilbert dann von sich weg. In dem Gerangel war Antonio der erste, der es schaffte, wieder auf die Beine zu kommen.

"Deine Schläge sind nicht von schlechten Eltern...."

Wütend schnaufte der Priester.

So leicht würde er es Antonio auch nicht machen, egal ob der andere stärker war oder nicht.

"Ich bin auch kein Mädchen~"

Er kämpfte sich selber auf die Beine, ignorierte so gut es ging die Schmerzen und schlug wieder zu.

"So…?" Durch einen Schlag wurde der Spanier kurz unterbrochen. "Aber sich wie eines kleiden!"

Einige Schläge parierte er gekonnt.

"Komm, gib alles!", provozierte er ihn auch noch.

Aber gut, die letzten Schläge hatte Antonio zwar alle abgehalten, aber wenn dem so war, er hatte mehr als nur zwei Hände.

Er zog das Knie nach oben, traf ihn direkt zwischen den Beinen. Als Antonio dann leicht zusammen sackte, schlug er gleich darauf wieder mit der Faust zu.

"Autsch... Du hinterhältiger Kerl...!", fluchte der Pirat und hielt sich seinen Schritt.

Es dauerte ein paar Momente und einige Schläge bis er wieder gerade stand und die Schläge hielt.

"Das war… sehr heimtückisch... und raffiniert!"

"Taha! Ich hab's halt drauf~"

Er fühlte sich stark, richtig stark.

Das leichte Zittern bemerkte er gar nicht, das durch den Adrenalinstoß, den er gerade hatte, ausgelöst wurde. Auch die Schmerzen, die er eigentlich hatte, spürte er dadurch nicht mehr.
 

"Haha, schön, freu dich..."

Antonio beobachte Gilbert und überlegte, was er nun machen sollte. Der Kleine ging etwas auf Abstand und schien selber auch zu überlegen, was er tun sollte.

"Nur nicht gerade das Verhalten eines Priesters, hm…? Was soll ich nun mit dir machen?", dachte er laut und grinsend. Sollte Gilbert sich doch austoben...

Der Spanier würde ihn schon die Leviten lesen lernen.

Eine kurze Verschnaufpause gönnte er ihm.

Sollte der sich doch einen Plan ausdenken, einfach blind zu zuschlagen würde auf Dauer nicht funktionieren.

"Den Priesterlichen Rat wolltest du ja nicht... außerdem hast du mir den ja gestern netterweise ausgetrieben."

Kurz wurden seine Augen vor Überraschung groß, dann flackerten sie genau so bösartig und lustvoll auf wie das kurze Grinsen.

„Ah, du schmollst noch immer, weil du nicht mehr jungfräulich bist?!"

Mit einem wütend verzerrten Gesicht ging Gilbert wieder auf ihn los.

"Ach, so ein Wildfang bist du also...?!"

Grinsend ging er kurz in die Hocke und wich so ein paar Schlägen aus, rammte Gilbert dann allerdings die Schulter in den Bauch.

Er hörte ein ersticktes Keuchen. Ups, da war er wohl ein wenig brutal.

Wieder wurde sein Grinsen fies und er hob ihn hoch.

"Wirklich süß!"

Nun sollte Gilbert sich genug ausgetobt haben.

"Uff... Was soll das? Lass mich runter!", meckerte der sofort los und schlug wiedermal auf Antonios Rücken ein.

"Autsch, autsch! Mensch, so hättest du mich von Anfang an schlagen müssen!", lachte er. "Aber nein, runter lass ich dich nicht... Sonst bekomme ich wirklich noch ein blaues Auge... oder werde zeugungsunfähig... was wiederum eigentlich egal wäre..."

Das Lachen wurde nur noch lauter.

"Aber so, wie du dich benimmst, sollten wir wohl mal in mein Zimmer gehen und die Türe abschließen, wie?"

Er grinste breit, als die Schläge schwächer wurden und Gilbert entsetzt „W-was?“ stotterte.

"Lass mich in Ruhe! Lass mich!"

Wieder schlug er fester zu, schrie lauter.

"Neee, wieso? Ich meine, hier unten ist es auch zu kalt... Und wer weiß, vielleicht habe ich gar nicht vor, Hand anzulegen...? Du denkst immer nur das Schlimmste, wie? Und selbst wenn ich es vorhabe, warum glaubst du, dass mich deine aufmüpfige Art davon nun abhalten sollte...?"

Gemütlich schlenderte er zur Treppe.

"Man, was erwartest du denn?"

Na gut, nachdem was passiert war, war es vielleicht schon verständlich, dass er so dachte.

"Ich bin immer noch kein Gegenstand! Lass mich gefälligst runter!"

Das war ihm doch egal.

"Ja, aber trotzdem gehörst du mir."

Und nun war es Zeit, etwas Spaß mit ihm zu haben.

"Ich soll dich runterlassen, hmm...? Okay, aber sag mal, Gilbert, kannst du schwimmen?"
 

Im ersten Augenblick verstand er nicht, dann jedoch realisierte er erst, dass sie an Deck waren und an der Reling standen.

Plötzlich war er ganz still.

Das würde Antonio nicht tun, oder?

"N-natürlich..."

Vielleicht hatte er doch ein wenig übertrieben mit der Provokation, aber er konnte sich so schlecht zurück halten.

"So? Gut... Dann will ich dich schwimmen sehen!"

Bei dem letzten Wort hob er Gilbert über die Schulter und warf ihn über die Reling.

Er schrie auf, hatte das für einen schlechten Scherz gehalten.

Nun hing er da, sah entsetzt nach unten ins Wasser.

Es dauerte einen Moment bis er begriff, dass er gar nicht weiter fiel, dass Antonio ihn doch noch irgendwie festhielt.

"Lass den Mist. Das ist nicht lustig." schrie er nach oben.

"So? Findest du?", lachte der Pirat von oben herab. "Willst doch lieber zu den Fischen runter?"

Antonio sagte noch mehr, aber er bekam nur die Hälfte davon mit. Zu sehr starrte er gebannt auf das Wasser. Wenn er ihn nun fallen ließ…

Er würde ertrinken!

Irgendwann jedoch schaffte er es den Blick zu lösen und sah nach oben. Schnell griff er auch nach Antonios Arm und krallte sich fest.

Er wollte auf keinen Fall fallen.

Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, bis Antonio ihn wieder hoch zog.

"Schöne Aussicht, hmm?"

Lächelnd klopfte der Spanier ihm auf die Schulter.

"Ist nicht gerade vorteilhaft auf dem Meer ein Nichtschwimmer zu sein~"

"Ich kann schwimmen.", fauchte er sofort. Dass er es eben nicht konnte musste Antonio ja nicht wissen. Der würde sich nur über ihn lustig machen.

"Außerdem bin ich ja nicht freiwillig hier.“

Aufgebracht sah er ihn an und als Antonio ihn dann los ließ, wäre er fast zusammen geklappt. Sein Hintern tat weh und nun fiel ihm auch das Zittern auf, aber wenn er sich zusammen riss, ging es.

"Mhmm, stimmt...", Antonio grinste, die Tatsache, dass er Probleme hatte, belustigte ihn wohl zusätzlich.

Dann legte der Spanier Gilbert eine Hand auf die Schulter und flüsterte in sein Ohr:

"Und nun schau nicht so, sonst besteht die Gefahr, dass ich dich doch noch vernasche."

Schnell machte er einen Schritt zurück.

Weiter kam er nicht, da er immer noch an der Reling stand. Zum Glück einerseits, Pech andererseits.

Aber wirklich abhauen konnte er ja eh nicht.

Die Unsicherheit hinter einem leichten Lächeln versteckt stellte er sich wieder gerade hin, sah sich kurz um.

Es waren einige von Antonios Männern zu sehen. Ein paar davon beobachteten sie ganz offen, andere sahen immer wieder weg, dann wieder her.

Ob er Antonio etwas vorführen sollte?

Was hatte er schon zu verlieren?

Langsam hob er die Hand, legte sie auf Antonios Hinterkopf, zog ihn zu sich und legte ganz vorsichtig seine Lippen auf die des anderen.
 

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Vorschau:

Im nächsten Kapitel wird ein wenig Theater gespielt. Es gilt auszunutzen, was es auszunutzen gibt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Lantica
2014-02-05T21:31:01+00:00 05.02.2014 22:31
der letzte Satz ist der Hammer XD Hoffentlich geht es bald weiter

Nur hoffentlich ist das nächste dann nicht Adult, das wär echt nicht toll...


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