Zum Inhalt der Seite

Zwei Leben ...

eine Liebe
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Gründe

Der Alltag einer Bauersfrau ist anstrengend und unwahrscheinlich ermüdend. Innerhalb weniger Tage hat Kushina die Fürstentochter mit allen anfallenden Tätigkeiten vertraut gemacht. Zwar ist Hinata noch nicht geübt in Wolle spinnen, Kleiderherstellung und Gartenarbeit, aber stellt sich gar nicht so ungeschickt hat. Sie ist lernwillig und gibt sich Mühe, was aber wohl auch mehr aus rein egoistischen Motiven entwachsen ist. Sie tut das Alles bereitwillig, weil sie einfach vermeiden will zur Tür hinaus geworfen zu werden.

Obwohl Naruto ursprünglich der Meinung gewesen ist, dass es besser wäre ihre Anwesenheit vor der Gemeinde zu verheimlichen, ist Hinata, unbewusst, auf dem dem Weg dahin zu einem festen Bestandteil eben dieser Gemeinde werden. Die Lüge seiner Eltern, Hinata sei eine entfernte Verwandte aus einem anderen Bauerndorf, wird von den anderen als Wahrheit angesehen. Wieso sollte dem sonst so ehrlichen und recht schaffendem Ehepaar auch eine Unwahrheit unterstellen werden? Dass Naruto diese Entwicklung nicht gefällt, steht außer Frage. Das Verhältnis des Bauernsohnes und der Fürstentochter zueinander ist sehr angespannt. Diskussionen sind am Tisch beinahe zu einer Routine geworden. Sie geben sich einander überhaupt nicht die Chance, sich gegenseitig kennenzulernen. Noch haben die Beiden die Möglichkeit sich aus dem Weg zu gehen, aber sobald Hinata körperlich wieder in der Lage ist, auch bei anderen Tätigkeiten mit zu wirken, fällt diese Möglichkeit eben weg. Sie wird dann mit Naruto zusammen arbeiten und Minato befürchtet, dass ab diesem Zeitpunkt ein kleiner Krieg zwischen ihnen ausbrechen wird.

Während die Männer ihre Arbeit verrichten, verbringen Kushina und Hinata die Tageszeit damit die Schafswolle zu weben. Eine Arbeit mit der Hinata seit ihrer Ankunft zum ersten Mal vertraut gemacht wird. Da sie für neue Dinge offen ist, erweist sie sich als äußerst geschickt, bei dieser Tätigkeit. Hier und da unterlaufen ihr noch kleine Fehler, aber eben aus diesen ist ein Lerneffekt abzuleiten. Niemand ist perfekt und niemand erledigt Arbeit gleich bei ersten Anlauf zur absoluten Zufriedenheit aller Beteiligten. Dazu kommt noch, dass Kushina eine sehr geduldige Lehrerin ist und kein Problem damit auch, eine Erklärung auch zum vierten oder fünften Mal zu wiederholen.

Hinata hat beim Scheren der Schafe zugesehen und weiß bis jetzt noch immer nicht, wie sie den Umgang mit den Tieren finden soll. Es sah durchaus brutal aus, wie Naruto die Schafe behandelt und geschoren hat. Er hat bei dieser Arbeit ein unglaubliches Tempo vorgelegt und seine Abläufe waren gekonnt und routiniert. Trotz der Tatsache, dass er ihr mürrisch versichert hat, dass er den Tieren kein Leid zufügt, findet sie die Behandlung noch immer erschreckend. Wie er sie packte und vor sich in die richtige Position drapierte, hatte eher Ähnlichkeit damit, als würde er Wäsche zusammen legen und nicht, als würde er mit Lebewesen arbeiten. Es ist zwar keines der Tiere gestorben, aber Hinata hat mit ihnen gelitten und konnte sich das auch nicht bis zum Ende ansehen. Nach dem fünften oder sechsten Schaf hat sie die Flucht ergriffen.
 

Das Knistern der Feuerstelle im Haus wirkt beruhigend und entspannend, während die beiden Frauen fleißig die Wolle spinnen und die Stille scheinbar genießen. Kushina brennt jedoch schon seit geraumer Zeit einer Frage auf der Zunge, auf die sie sich auch eine Antwort erhofft. Bisher hat sie jedoch nicht den Mut fassen können, diese Frage auch zu stellen. Eine persönliche Frage an eine Adlige zu richten, ist in der Gesellschaft eine Frechheit, aber was hat sie denn zu befürchten? Im schlimmsten Fall erhält sie einfach keine Antwort.

Sich diese Gewissheit immer wieder ins Gedächtnis rufend, holt die Bäuerin schließlich Luft und unterbricht ihre Arbeit. „Das mag auf Euch nun dreist und ungehobelt klingen, aber ich würde Euch gerne eine Frage stellen, wenn Ihr erlaubt.“

Nun hält auch Hinata inne, die über diese Bitte überrascht wirkt. Bisher hat sich das Ehepaar sehr zurück gehalten, einfach weil es die gesellschaftlichen Regeln so von ihnen erwarten. Hinata ist es bisher immer gewesen, die Fragen gestellt und auch stets eine Antwort erhalten hat. Die Fürstentochter hat schon eine Ahnung, um welche Art von Frage es sich handelt, weswegen sie innerlich einen tiefen Seufzer ausstößt, aber die Frage mit einem Nicken bejaht.

„Was macht Ihr hier? Eine Fürstentochter, die freiwillig in einem Verschlag unter Schafen nächtigt und sogar bereit ist, niedere Arbeiten zu verrichten. Ihr seid bereit so zu leben, wie wir. Warum?“

Es ist nicht unbedingt Neugierde, die sich hinter dieser Frage verbirgt, sondern eher Verwirrung. Egal wie sehr sich Kushina die letzten Tage Gedanken darum gemacht hat, es ist ihr einfach nicht gelungen eine logische Schlussfolgerung zu ziehen. Sie ist aus ihrer Familie geflohen, an dieser Tatsache gibt es keinen Zweifel. Die Frage ist aber, wovor ist sie geflohen? Wieso hat sie freiwillig ihr sorgloses Leben gegen schmutzige Wäsche und faden Getreidebrei eingetauscht?

Einen Moment zögert Hinata und fährt weiter in Arbeit fort. Sie ist sich nicht sicher, ob sie zu dieser Frage eine Antwort liefern möchte. Am liebsten würde sie diese Frage mit einem Schweigen beantworten, doch ist sie dieser Familie nicht eine Antwort schuldig? Ohne jede Verpflichtung haben diese einfachen Leute sie bei sich aufgenommen und teilen ihr weniges Hab und Gut mit ihr. Es wäre mehr als angebracht, eine Antwort zu geben, weswegen Hinata ergeben die Arbeit wieder einstellt.

„Mein Vater will, dass ich heirate, damit unsere Familie noch mehr an Macht und Einfluss gewinnen kann. Ich bin diesem Mann schon als Kleinkind versprochen gewesen, aber mein Vater hat mir davon erst vor wenigen Wochen erzählt.“

Verstehend verzieht Kushina das Gesicht. Die Flucht vor einer Muntehe hat sie zu den Schafen getrieben. Jedoch ist es ein ungewöhnlicher Grund. Kinder, gerade aus den gehobenen Gesellschaftsschichten, werden häufig einander versprochen, dabei kommt es auch nicht unbedingt selten vor, dass der zukünftige Ehemann um sehr vieles älter ist, als die Frau. Die Mädchen gelten in den Städten ab dem 13ten Lebensjahr als heiratsfähig, die Jungs bereits ab ihrem 12ten Lebensjahr. Bei der Wahl ihres Gatten hat die Frau auch kein Mitspracherecht. Sie kann nur darauf hoffen, dass es der Mann sich ihrer verweigert. Natürlich kann die Frau auch nachhelfen und sich möglichst daneben benehmen, allerdings nur dann wenn sie bereit ist die Konsequenzen zu tragen. Viele Möglichkeiten geben sich den Frauen nicht. Sie können die Ehe akzeptieren und versuchen das Beste daraus zu machen, oder aber sie wollen sie verhindern. Kushina hat aber bisher noch von keiner Frau gehört, die die Flucht ergriffen hat.

Die Vormundschaft über die Frau übt der Vater aus und später der Ehemann. Eine Frau, egal aus welchem gesellschaftlichen stand sie auch stammen, muss ihr Leben lang mit massiven Benachteiligungen leben. Die Frau ist schwach, durchtrieben und dem Mann in allen Punkten unterlegen. Ihrer Existenz wird kein Wert zugesprochen und die Möglichkeiten einer Frau beinhalten nie die Freiheit Entscheidung selbst zu treffen. Die Entscheidungen treffen andere für sie.

„Ihr seid von seinem Vorhaben wohl nicht sehr begeistert gewesen.“

„Nein. Vielleicht hätte ich anders reagiert, wenn ich mit dieser Gewissheit aufgewachsen wäre, aber ich... ich habe mir immer vorgestellt aus Liebe zu heiraten. Wenn ich heirate, dann einem Mann, dem ich mein Herz schenken kann und der es zu schützen weiß. Mein Vater versteht das nicht. Er ist der Ansicht, dass man alles lernen kann und somit kann man auch lernen zu lieben.“

Hinata macht eine etwas hilflose Geste. Auf Verständnis setzt sie wenig. Immerhin ist es keine Besonderheit wenn Frauen heiraten sollen. Sie haben sich den Männern zu unterwerfen und das in jeder Hinsicht. Die Frau ist schon von Natur aus sündhaft und um das zu untermauern bringt die Kirche gerne das Beispiel, welches in der Bibel aufgeführt ist. Eva, die Adam zur Sünde verführt. Die Männer haben das Sagen und somit auch die Kontrolle. Frauen dürfen ihr Leben nicht selbst bestimmen und Hinata ist vor der Kontrolle ihres Vaters geflohen. Somit ist sie seiner Macht entkommen. Es war für sie die einzige Möglichkeit, um seinen Willen zu entfliehen und ihren eigenen zu bekommen. Sie zweifelt nicht daran, dass es einigen Leuten gelungen ist, innige Gefühle füreinander nach der Eheschließung zu entwickeln, aber Hinata glaubt eben nicht, dass sie zu diesen Leuten gehören könnte. Mit einem Mann zusammen leben, für den sie keinerlei Gefühle und dem sie sich bedingungslos zu unterwerfen hat, entspricht nicht ihrer Vorstellung einer Ehe.
 

„Das klingt vermutlich sehr egoistisch.“

„Das finde ich nicht. Frauen müssen auch mal an sich denken, denn wenn wir es nicht selbst tun, wer tut es dann?“

Überrascht blickt die Fürstentochter zu der Bäuerin, die doch tatsächlich eine verständnisvolles Lächeln auf den Lippen trägt und überhaupt nicht den Eindruck macht, als würde sie Hinatas Beweggründe nicht verstehen. Im Gegenteil. Hinata gewinnt den Eindruck, dass Kushina sie ganz genau versteht. Die Bäuerin lächelt sie einfach an, während sie mit dem Weben der Wolle fortfährt.

„Ich kann Euch sehr viel besser verstehen, als Ihr denkt. Mein Mann und ich haben aus Liebe geheiratet. Die wirtschaftlichen Vorteile, die mit unserer Ehe einhergingen, sind Zufall gewesen. Wir hätten aber nicht geheiratet, hätten wir uns nicht geliebt. Ich habe ganz genauso gedacht, wie Ihr es tut und genauso wenig Verständnis erhalten.“

„Dann hätte Minato sich geweigert dich zu heiraten, hätte er keine Gefühle für dich gehabt?“

„Ja. Auch wir sind einander versprochen gewesen, doch wenn Minato mich nicht gewollt hätte, dann wäre es zu keiner Hochzeit gekommen. Wir befürworten die Muntehe nicht. Wir sind Beide der Ansicht, dass jeder Mensch sein Glück selbst finden sollte und dazu gehört es auch den richtige Ehepartner zu finden. Aus diesem Grund ist auch Naruto nicht verheiratet. Er soll die Freiheit haben, selbst zu entscheiden. Er soll nur dann heiraten, wenn er eine Frau wirklich liebt und mit ihr zusammen bleiben will.“

„Ich würde vieles dafür geben, wenn mein Vater nur halbwegs so denken würde.“

Eine solche Denkweise ist schon sehr ungewöhnlich. Die Freiheit selbst Entscheidungen zu treffen, ist den wenigsten Leuten gegeben und gerade was die Ehe angeht, wird wenig Rücksicht auf die zu Vermählenden genommen. Die Ehe dient dazu politisch, wirtschaftlich und sozial mehr Macht zu erlangen. Hinatas Vater bildet in diesem Punkt keine Ausnahme. Er ist Vater von zwei Töchtern und weil Frauen nicht erbberechtigt sind, fürchtet der Herr eben um sein Vermögen, weswegen er seine Töchter möglichst schnell und möglichst profitabel an den Mann bringen will. Dabei ist Hinata eigentlich in dem Glauben groß geworden, dass ihr Vater so etwas nicht macht. Er hat sie ziemlich enttäuscht. Sie kennt ihn anders. Nie hat er ihrer Schwester oder ihr selbst das Gefühl vermittelt, unerwünscht zu sein. Es mag für Außenstehende befremdlich klingen, aber ihr Vater hat es sich nicht nehmen lassen mit seinen Töchtern zu spielen. Er hat sie zu Bett gebracht, ihnen das Reiten gelehrt und ihnen im Laufe ihres Lebens oft versichert, wie er sehr er seine Töchter liebt. Ein vorbildlicher Vater, der in dieser Form in einer Familie wohl nicht so oft gesehen oder gar erwartet wird.

„Ich habe immer gedacht, mein Vater würde mich verstehen. Er hat sehr viel Wert darauf gelegt meiner Schwester und mir Bildung bei zu bringen. Immer hat er uns gelehrt, dass Wissen Macht bedeutet und dass wir uns möglichst viel davon aneignen sollen. Wir sollen uns behaupten können und plötzlich tritt er vor mich, mit der Neuigkeit, dass ich heiraten soll.“

Sehr ungewöhnlich. Zumindest in der Hinsicht, dass der Fürst seinen Töchtern unbedingt eine Menge Wissen vermitteln will. Intelligente Frauen machen den Männern Angst und sie müssen aufpassen, was sie tun und sagen. Schnell werden sie als Hexe angeklagt und auf dem Scheiterhaufen zum Tode verurteilt. Selbstbewusste Frauen, die keine Scheu davor haben Missstände der Gesellschaft anzusprechen, werden schnell verurteilt. Die Gesellschaft erwartet von einer Frau Demut und Folgsamkeit. Entschlossenheit, Selbstbewusstsein und ein klares Ziel vor Augen, sind unerwünscht und finden immer unter dem Einfluss des Teufels statt.

Kushina nickt verstehend auf die Worte ihres Gastes, aus denen man den Klang der Enttäuschung deutlich heraus hören kann. Sie ist nicht nur weg gelaufen, weil ihr Vater eine Entscheidung getroffen hat, sondern auch weil sie von dessen Verhalten schockiert und enttäuscht ist. Dabei steckt hinter seiner Entscheidung eine gewisse Not, wenn es genauer betrachtet wird.
 

„Ich nehme mal an, dass Eurer Vater keinen männlichen Nachfolger hat. Eine Heirat ist für ihn somit die einzige Möglichkeit sein Erbe zu sichern. Sein Vermögen würde verfallen, ohne einen Erben.“

„Das ist doch kein Grund mich zum heiraten zu zwingen. Natürlich finde ich die Lebensumstände des Adels sehr angenehm, aber müsste ich mich entscheiden zwischen Liebe und Geld. Ich würde die Liebe nehmen und mir wäre es egal, auf was ich dafür verzichten müsste.“

Große Worte. Worte sind jedoch schnell daher gesagt. Ein jeder glaubt zu wissen, wie er in gewissen Situationen handeln würde, doch kommt diese eine entsprechende Situation, fällt die Entscheidung meist anders aus. Es ist dennoch löblich, dass die Fürstentochter die Liebe über den sozialen Stand und über das Vermögen ihrer Familie stellt oder zumindest, dass sie es behauptet es zu tun.

„Habt Ihr nicht versucht mit Eurem Vater darüber zu sprechen?“

„Früher hätte ich das auch getan, aber er wirkte plötzlich so fremd, als er mir von seinem Plan erzählte. Er wirkte so kalt und hart. Wie ein völlig fremder Mensch, zu dem ich keinerlei Bindung habe. Er hat mir in diesem Moment ziemlich Angst gemacht.“

Diesen Blick wird Hinata nicht vergessen. Es wirkte alles so normal. Ein routiniertes und durchaus ausgelassenes Beinsamensein am Tisch. Das einzig seltsame Verhalten hat der Herr des Hauses an den Tag gelegt. Er wirkte abwesend in sich gekehrt. Er saß auf seinem üblichen Platz, an der Front des großen Esstisches und blickte nachdenklich auf das servierte Essen. In unregelmäßigen Abständen strich er sich über seinen dichten Vollbart. Als Hinata ihr Vorhaben verkündete zu Bett zu gehen, hat er sie noch kurz um etwas Zeit gebeten und ihr schließlich seinen Gedankengänge offenbart. Über seine gesamte Art ist sie so schockiert gewesen, dass sie im ersten Moment unfähig war zu reagieren. Sein Blick ließ keinerlei Einwände zu und seine Ausstrahlung war so bedrohlich und einschüchternd, dass wohl der Leibhaftige selbst ins Zögern gekommen wäre. Hinata hat einfach keinen anderen Ausweg gesehen, als die Flucht zu ergreifen und noch immer betrachtet sie ihr Handeln als einzig vernünftige Konsequenz.

Sie hat sich mitten in der Nacht aus dem Haus, in den Stall geschlichen und ist Hals über Kopf einfach davon geritten. Irgendwann ist ihr Pferd gestürzt und sie wurde abgeworfen, wobei sie sich den Knöchel verletzte. Das Pferd kam nicht wieder auf die Beine, weswegen sie dazu gezwungen gewesen ist, es zurück zu lassen. Es dürfte inzwischen verendet sein. Sie ist ab diesem Zeitpunkt ziellos durch die Gegend gehumpelt und hat ein Dankgebet zum Himmel geschickt, als sie in der Ferne Lichter aus machen konnte.

Sie hat sich in den Schatten herum getrieben und ist, wie sie inzwischen weiß, dabei Naruto gefolgt, der seine letzte Runde über den Hof drehte. Sie ist dann schnell im Verschlag zu den Schafen verschwunden, als er sich in eine andere Richtung auf machte. Ihr war es in dem Moment egal, wo sie sich schlafen legen musste, aber sie wollte ein Dach über dem Kopf haben und ihr Knöchel tat weh. Sie gab sich mit den Gegebenheiten zufrieden. Am nächsten Morgen hat Naruto sie dann ja gefunden, obwohl sie bis dahin wieder verschwunden sein wollte.
 

„Er wird mit Sicherheit nach Euch suchen lassen.“

Hinata nickt zustimmend. Ihr Vater wird reichlich Leute damit beauftragt haben, die Umgebung nach ihr ab zu suchen. Sie werden ganz Nürnberg auf den Kopf stellen und sich dann den umliegenden Dörfern und Wäldern widmen. Es besteht kein Zweifel daran, dass über kurz oder lang eine Gruppe von Reitern in das Dorf kommen und nach ihr fragen wird. Werden diese ganzen Leute dann schweigen und ihre Anwesenheit verneinen? Sind Kushina, Minato und Naruto tatsächlich bereit sie zu verstecken? Das Ehepaar würde das Risiko vielleicht eingehen, aber Naruto traut sie eher zu, dass der sie auf einem Silbertablett serviert.

„Wir werden Euch helfen, so gut es geht. Wenn Ihr wirklich nicht zurück wollt, dann werden wir versuchen euch zu verstecken.“

„Dir und deinem Mann nehme ich das ab, aber ich glaube nicht dass Naruto bereit ist, da mit zu machen.“

Da muss die Bäuerin zustimmen. Naruto wird nicht bereit sein, die gesamte Gemeinde in Gefahr zu bringen, nur weil eine Fürstentochter nicht den Bund der Ehe eingehen will. So lange ihre Beherbergung keine Gefahr für ihn oder jemand anderen aus dem Dorf bedeutet, ist er bereit ihr zu helfen. Sollte es aber Schwierigkeiten geben, wird er nicht zögern und sie vor die Tür setzen. Er ist sehr konsequent.

„Hat Naruto gar kein Interesse an der Ehe?“

Kushina belächelt diese Frage. Hinata versucht das Gespräch auf eine anderen Person zu lenken. Sie will nicht länger daran denken, wie enttäuscht sie von ihrem Vater ist und das jederzeit ein Gruppe von Männern vor der Tür stehen könnte, die sich auf der Suche nach ihr befindet. Sie will einfach nicht daran denken, dass sie gegen ihren Willen wieder Nürnberg geschleppt werden und zur Ehe gezwungen werden könnte. Kushina geht auf den plötzlichen Themenwechsel schließlich ein, allein schon um ihrem Gast einen Gefallen damit zu tun.

„Er ist der Vorstellung von einer eigenen Familie nicht abgeneigt, aber bisher ist ihm einfach noch nicht die richtige Frau begegnet. Hier aus dem Dorf könnte er jede bekommen.“

Das ist nicht einmal übertrieben. Die Blicke, welche die Frauen, ob verheiratet oder nicht, ihm zu werfen sind nicht zu übersehen. Beinahe jeder Vater einer Tochter dieser Gemeinde hat bereits eine entsprechende Anfrage bei Narutos Eltern gestellt. Die lehnen jedoch immer wieder ab oder verweisen komplett auf ihren Sohn. Die Selbstbestimmung, die das Ehepaar ihrem Sohn überlässt, wird nicht unbedingt unterstützt. Böse Zungen behaupten, dass die Beiden keinerlei Kontrolle über ihren Sohn haben, was sie als Eltern schwach dastehen lässt. Auf diese Gerede ist das Ehepaar aber noch nie eingegangen und das werden sie auch in Zukunft nicht.

„Ist Sakura eine gute Freundin von Naruto?“

„Ja, aber mehr ist zwischen den Beiden auch nicht. Sie ist die Witwe von seinem besten Freund und er fühlt sich einfach dazu verpflichtet ihr und dem Kind zu helfen. Nach Jahren der Freundschaft ist es für ihn selbstverständlich sich um die Familie seines verstorbenen Freundes zu kümmern.“

„Dann macht er seine Aufgabe gut. Sie wirkt sehr glücklich.“

Hinata hat die Zeit zusammen gesehen und wenn sie es nicht besser wüsste, dann hätte sie die Zwei glatt für ein verliebtes Paar halten können. Sie haben zusammen gelacht und einfach Spaß gehabt, trotz der schweren Arbeit. Sie wirkten so vertraut, dass sich ein beinahe harmonisches Familienbild daraus ergeben hat. Hinata bemerkt jedoch ein trauriges Lächeln auf den Lippen der älteren Frauen, die zusätzlich noch leicht den Kopf schüttelt. „Der äußere Schein kann trügen. Sie vermisst ihren Mann sehr und das wird sich auch nicht ändern.“

Die Lücke, die Sasukes Tod bei seiner Frau hinterlassen hat, ist eine klaffende Wunde die einfach nicht heilen will. Zu kurz war die gemeinsame Zeit und zu plötzlich kam sein Tod. Zu schmerzhaft ist die Tatsache, dass er seine Tochter nie auf den Arm nehmen wird. Dass er niemals mit ihr reden oder spielen wird. Dass er niemals Vater sein kann. Sakura weint oft und viel und vertraut sich Naruto an, der einfach nur zuhört und tröstet. Er hat in gewissen Punkten den Platz seines besten Freundes eingenommen, doch er wart auch die nötige Distanz. Naruto beherrscht die Balance zwischen Freundschaft und Distanz. Er ist in der Lage jeden Menschen zu erreichen. Sie sprechen mit ihm und fühlen sich in seine Nähe einfach nur wohl. Seine Gegenwart vermittelt ein Gefühl von Sicherheit und Wärme. Nicht nur seinen Eltern wissen, dass er ein besonderer Mensch ist, auch einige andere Leute wissen ihn sehr zu schätzen. Man muss ihn nur besser kennenlernen und man merkt schnell, dass er etwas ganz Besonderes ist.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  twunicorn
2013-09-17T11:06:23+00:00 17.09.2013 13:06
Schönes Kapi =) hab schon drauf gewartet wann Hinata erzählt wieso sie abgehauen ist.
Von:  Nerto
2013-02-09T18:22:47+00:00 09.02.2013 19:22
Sehr schönes Kapitel :). Man erfährt, warum Hinata abgehauen ist, obwohl ich mir den Grund schon gedacht habe ^^. Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel ;)
Von:  fahnm
2013-02-08T23:04:38+00:00 09.02.2013 00:04
Also das war der grund für die Flucht.
Bin mal gespannt wie es weiter gehen wird.^^
Von:  Kaninchensklave
2013-02-08T18:54:29+00:00 08.02.2013 19:54
Ein Klsse Kap

nun genaus damit ahbe ich gerechnet das HInata geflohen ist
und dabei genau bei der rcihtigen Familie gealndet nur Naruto ist Ihr gegenüber immer noch Skeptisch,a ber das ändert sich auch ncoh

aber es wundert mich schon das eien Fürstentochter her Leibe als Reichtun aben möchte vorallem
ist sie von Ihrem Vater entäushct und es sit sicher nur mehr eine Frage der Zeit bis man das Dorf nahc Ihr durchsucht doch das heisst nicht das man sie lässt immerhin sind es freie Bauern und haben keinen herrn

und bestimmen damit selber über IHr leben und das ist auch gut so

GVLG
Von:  narutofa
2013-02-08T17:24:00+00:00 08.02.2013 18:24
Das war ein sehr gutes Kapitel. Jetzt erfährt man warum Hinata abgehauen ist. Sie will auch aus Liebe heiraten und nicht aus zwang. Das kann man verstehen, aber zu dieser Zeit wo die Story spielt das das schweirg. Du hast alles sehr gut beschrieben. Ich bin mal gespannt wie Naruto und Hinata sich nährer kommen. mach weiter so


Zurück