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Sam & Max

~Fall 0, Learning To Breathe~
von

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Kap.7:

Alles tat weh, mein Arm, mein Rücken, meine Lunge, mein Kopf alles. „Sag mal hat man dich durch einen Fleischwolf gedreht?“, fuhr mich Ron an. Ich zog schar die Luft ein als er mit dem feuchten Tuch über meinen aufgekratzten Arm fuhr. Franky, Jimmy und Max hatten mich zu Rons Wohnung gezerrt, seine Frau machte lautstark klar, dass sie es nicht mochte, wenn er Leute in der Wohnung Versorgte, was sich die drei kleineren anhören durften. „Also deine Frau ist mir nicht über die Leber gelaufen, die ist heute besonders stinkig oder?“, witzelte ich mit ihm. „Ja schon, aber wir werden auch nicht sehr oft um halb 12 gestört. Also was ist Passiert?“ – „Ich wurde von einem Mafiosi vermöbelt.“, sagte ich kleinlaut und lies mir den Verband um den Arm anlegen. „Deine Schrammen und Prellungen am Arm sagen was anderes.“ – „Ja, einen Unfall hatte ich auch.“, sagte ich kleinlaut und grinste. „So fertig!“, sagte Ron und klopfte mir auf den Rücken, was höllisch brannte. „DU…“, wollte ich ihn schon anfahren, da hielt mir Franky den Mund zu. „Danke Dok für die späte Hilfe. Wenn du mal Hilfe brauchst schrei einfach nach uns!“, sagte er und zerrte mich weg, wobei ich immer noch durch seine Hand fluchte.

Rons Frau schmiss uns aus der Wohnung und donnerte die Tür zu. „Bist du in Ordnung Sam?“, fragte Max leise neben mir. Ich sah zu ihm, er sah müde aus und es schien als würde ihm was im Magen liegen, wahrscheinlich dass sein Onkel seine Mutter erschossen hatte. Ich sah weg, mir kam wieder Kate in den Sinn, ich merkte zum ersten Mal das sie mir fehlte und sie nicht wieder kommen würde. Doch damit wollte ich ihn nicht belasten, ich legte meine Hand auf seinen Kopf. „Lass uns Erwidin abfangen und diesen Rubin wieder abjagen!“, grinste ich und zog Max mit.

Nach einem kurzen Marsch standen wir wieder vor dem Polizei Revier. „Wir müssen hier was erledigen Max. Franky, Jimmy, danke dass ihr mich zu Ron geschleppt habt.“, grinste ich und zog Max in das Gebäude, Die zwei Ratten verdrückten sich ganz schnell wider.

„Hey Adam! Wie geht’s wie stehts? Mein kleiner Kumpel ist wieder Aufgetaucht! Ich will nur meine Schlüssel wieder!“, grinste ich ihn an, doch er sah mich verstohlen an, dabei holte er die Schlüssel aus der Schublade. „Ähm Sam.. ich wollte dich morgen eh anrufen, es geht um Kate…“, begann er langsam. „Das hat bis Morgen Zeit oder wann auch immer ich Zeit find!“, sagte ich Schnell, nahm die Schlüssel und Max und ging zum Auto. Ich merkte schon wie mein Herz wieder bis zum Hals schlug, es tat so weh daran zu denken.

„Was ist mit Kate?“, fragte Max leise im Auto. Ich schluckte, ich wollte nicht weinen, jetzt nicht. „Ach, s-sie liegt im Ko-oma…a-aber die Ärzte m-meinen, es wü-würde ihr gut g-gehen.“, stotterte ich schwer schluckend. Mein Gott noch schlechter konnte ich nicht lügen oder? Max sah mich besorgt an, doch drehte er den Kopf weg.
 

~*~
 

Sam war entweder kein guter Lügner oder etwas drehte ihm die Wörter herum. Ich kann ihn ja auch später fragen, ihn schien das Thema sehr nahe zu gehen. Ich lehnte meinen Kopf an die kühle scheibe. Mir schossen wieder diese Bilder durch den Kopf und vor allem sein geschockter Blick. „Wir müssen den Schlüssel finden, also diesen Stein. Er ist der Schlüssel zu einer Waffenkammer in Sibirien.“, sagte ich leise. Sam Starrte michgeschockt an. „Und das sagst du erst JETZT?“, fuhr er mich an, nuschelte aber schnell was von „entschuldige“. „Ich hab es in dem ganzen Chaos vorhin einfach vergessen. Aber ich denk Erwidin ist auf dem Weg zum Flughafen.“, sagte ich und Sam startete den Motor und fuhr los.

Die reifen quietschten als er um eine Ecke fuhr. Gott war mir gerade übel. „Max sieh mal neben dich!“, sagte er beim Überholen von einem schwarzen Auto, es war das von Erwidin. „Festhalten!“, befahl er und zog vor ihm rein, er schnitt ihn und der Fahrer von dem Mafiosi fuhr uns hinten drauf. Beide Autos kamen zum Stehen, die Straße war von den Lichtern erhellt, doch blinkten von den Autos nun auch die Warnblinkanlagen und zwei Schränke siegen aus dem anderen Auto aus. Ich schluckte, doch Sam Stieg aus. „Bleib sitzen“, flüsterte er zu mir und knallte die Tür zu, ich versteckte mich etwas hinter der Tür. „Guten Abend die Heeren!“, grinste er. „Sie wissen schon wessen Auto sie gerade zerstört haben?“, fragte einer der Schränke Sam. Sam war ja schon groß, aber der Typ war einfach nochmal mindestens 50 cm höher. „Ja schon! Ich weiß doch wie die Karre vom Boss aussieht“, sagte Sam locker. Erwidin Stieg aus und schien ziemlich angepisst zu sein. „FRANCIS? Was sollte das?“, fuhr er ihn an, er hielt ihn wohl für das Camälion. Erwidin packte Sam und zog ihn zum Auto. „Hast du vergessen dass du die Ware für Markes hättest abholen sollen? Er wartet schon darauf!“, schrie er ihn an und öffnete den Kofferraum. Er drückte Sam einen alten Koffer in die Hand, worauf Sam kurz zusammen sackte, er muss wohl schwer sein. Ich rutschte etwas runter und hoffte dass er mich nicht sah. „He Großer sei mal so nett und werf das mal in das Auto!“, sagte er locker zu dem Schrank, doch er nahm ihm beim Wort. Denn keine Minute Später flog laut scheppernd eine Scheibe vom Auto ein und der Koffer landete auf der Rückbank. „SO war das zwar nicht gemein, aber ok.“, sagte Sam. „Was ist sonst noch?“, fragte Erwidin sauer. Ich rutschte etwas hoch und sah dass Sam mit Erwidin sprach.
 

~*~
 

Ich stand direkt vor Erwidin. Ich legte eine Hand auf seine Schulter und beugte mich zu ihm. „Das ist für Kate und die Mutter von Max!“, sagte ich leise, ich sah wie er seine Augen aufriss. In diesem Moment zog ich die Waffe von Max unter meinem Jacket hervor und drückte es gegen seinen Bauch und drückte ab, hielt ihn aber fest. Ich ließ die Waffe fallen und griff in seine Jacke hinein, dort fand ich wie erwartet den Stein. Ich ließ ihn los und rannte zum Auto! „Max fahr los!“, brüllte ich. Ich sah wie Max auf den Fahrersitz sich setzte und den Wagen startete. Ich stieg ein und er fuhr los. Mein Herz raste wie verrückt. „Was hast du gemacht?“, fragte Max aufgebracht. „Ich hab Erwidin erschossen.“, sagte ich immer noch leicht unter Schock. „DU HAST WAS??“ - „Ich hab einen der Bosse von den Ice Dragons umgelegt!“, lachte ich leicht nervös.

Max brachte den Wagen vor dem Polizei revier zum Stehen. „Warum hast du das gemacht?“, fragte er leise, er war aufgebracht und schien fast zu weinen. „Ich hab‘s gebraucht.“, war meine knappe Antwort, auch wenn sie gegen alles stand was ich während meiner Ausbildung mal gelernt hatte. „Wollen wir den Fall abschließen?“, fragte ich Max und zeigte auf den Koffer auf der Rückbank. Max drehte sich um und sah den Koffer vom Pier, er kletterte nach hinten und öffnete den Koffer. Ich lehnte mich erschöpf an den Sitz. „Und was ist drin?“ – „Eine Menge Asche! Hauptsächlich Wertstücke von einer Zarenzeit.“, sagte er leise. „War wahrscheinlich für den Stein hier.“, sagte ich und zeigte Max meine kleine Beute. „Ich bring es kurz rein, ich will nach Hause Sam.“, sagte er und schnappte den Koffer und brachte ihn rein.

Es dauerte nicht lange da kam Max wieder raus und stieg hinter das Steuer und schwieg. Er fuhr gemächlich nach Hause und brachte den Fahrenden Schrotthaufen vor der Wohnung zum Stehen. Das Auto war im Eimer. „Wie können uns auch noch Morgen um den Stein kümmern.“, sagte Max leise und wuschelte mir durch die Haare. Ich grinste, sah aber gerade im Rückspielgel wie ein Paar dunkle Autos hinter uns hielten. Ich schluckte. Ich trat das Handschuhfach auf und holte eine andere Waffe heraus. Ich lud sie und Stig aus, richtete sie sofort auf einen Wagen und reif: „Aussteigen!“ – „Sam nicht!“, sagte Max und packte mich um die Hüfte. Da steigen Peter und Adam aus. „Ich hab sie darum gebeten auf das Haus aufzupassen, sonst kannst du wahrscheinlich nicht schlafen.“, sagte Max und drückte leicht seinen Kopf gegen meinen demolierten Rücken. Ich ließ die Waffe sinken. „Hast recht, danke.“, sagte ich leise und ging mit Max zur Wohnung hoch.

Dort lag in der Mitte des Wohnzimmers immer noch dieser Francis. „Was machen wir mit dem?“, fragte ich den kleineren. „Keine Ahnung, du hast ihn umgelegt.“, sagte er trocken zu mir. Ich rief Peter durch das Fenster hoch. Als er reinkam drehte er gleich um. „SAM! Auf deinem Teppich liegst DU tot herum!“, sagte er nervös. „Kann ich mir auch nicht erklären!“, log ich scheinheilig.

Ich lehnte mich Rauchend gegen die Wand, als ein paar Kollegen die Leiche wegbrachten. „Du kommst mit Sam! Du bleibst hier keine Nacht.“, sagte Peter und legte eine Hand auf meine Schulter. Ich schlief fast im Stehen, ich war so müde und nickte einfach nur. Max nahm meinen Arm und zog mich nach Unten. Wir stiegen in Peters Auto, er fuhr uns zu einem Hotel.

An der Rezeption erklärte er es und sie gaben uns ein Zimmer. Max brachte mich zu dem Zimmer und beförderte mich direkt auf das Bett. „Schlaf eine Weile, du siehst ziemlich gerädert aus.“, sagte er lächelnd, als er sich neben mich setzte. „Willst du nicht schlafen?“, fragte ich ihn müde und befürchtete schon fast weg zu schlafen. „Ich warte bis du Schläfst.“, lachte er, doch seine Stimme wurde für mich immer leiser, bis ich ganz eingeschlafen war.

Ich wachte irgendwann mitten in der Nacht auf, Max lag auf dem Nebenbett und schlief friedlich. Ich musste grinsen. Ich nahm meine Jacke und den Zimmerschlüssel und verließ das Hotel zum Rauchen.

Draußen war es ziemlich dunkel und kalt, nur die Straßenlaternen boten etwas Licht. Der Wind blies mir einige male mein Feuerzeug aus, ich drehte mich genervt um, da viel mir in der halben Finsternis der Klimmstängel auf. Auf der Mauer saß eine dunkelhäutige Frau in einem türkisenem Abendkleid. Ihr Kleid war an einer Seite weit geöffnet, darunter waren ihre Beine überschlagen, um ihre Hüfte lag ein dunkleres Band das zu einer Schleife zusammen gebunden war, einer Der Ärmel ging ihr etwas bis knapp über den Ellenbogen, einen zweiten hatte das Kleid nicht. Sie starrte nur stumm in die dunkle Straße und rauchte. Sie hatte schwarze lockige Haare und soweit ich es erkannte auch dunkle Augen.

Ich ging zu ihr rüber. „Kann ich mich zu Ihnen setzten? Oder warten Sie auf jemand?“, fragte ich ruhig. Sie schreckte etwas auf und sah mich an, doch sie grinste verführerisch. „Nichts dagegen.“, lachte sie mit ihrer tiefen Stimme. Ich setzte mich neben sie und versuchte meine Kippe nochmal anzuzünden. „Was machen Sie hier mitten in der Nacht? Ich bin dann Sam.“, stellte ich mich kurz vor und pustete den Rauch in den Himmel. Sie lachte, was mich auch zum Schmunzeln brachte. „Ich hatte mit jemanden Streit. Jetzt tun mir die Füße weh.“, sagte sie und zog wieder an ihrer Zigarette. „Und kalt ist es auch.“, fluchte sie noch. Ich hielt ihr meine Jacke rüber und lächelte sie Stumm an. Sie sah die Jacke erst etwas überrascht an nahm sie aber dann auch an und sagte noch: „Ich bin Becka Bosco, kannst mich aber Mama B. nennen.“ Ich musste leise lachen. „Was hält Mama B. von einem Drink? Hier um die Ecke ist eine gute Bar.“, sagte ich und stand auf, hielt ihr auch meine Hand entgegen. „Aufstehen kann ich noch!“, grinste sie scharf und erhob sich. Sie war trotz ihrer High heels etwas kleiner wie ich. Eine spitzte Zunge hatte sie auf jeden Fall, das gefiel mir.

Ich ging mit ihn in die Bar `Bloddy Star´. Berwag stand hinter dem Tresen und grinste schon als er mich mit der Frau sah. „Heißer Feger hast da! Hat Kate dich wieder abserviert?“, lachte er und lehnte sich zu uns. AU! Mama B. sah leicht verwirrt zu mir, dabei setzten wir uns an die Bar. Ich packte Berwag am Kragen und zog ihn über die Bar. „Reis keine dumme Sprüche über sie!“, fuhr ich ihn böse an und leis ihn wieder los. „Was darf ich der Dame bringen? Sam bekommt den Komanator!“, grinste er zu meiner Begleitung. „Einen Rum. Komanator klingt tödlich.“ – „Das ist das schlimmste Gesöff das du immer nur mir andrehst!“, knurrte ich böse. „Du bist auch der Ein zigste der davon auch nicht tot umfällt.“, lachte er und stellte mir ein Glas vor die Nase. Es war eine Mischung aus fast allen Alkoholsorten die seine Bar zu bieten hatte, wobei der Wodka am meisten davon enthalten war. Ich starrte die grüne brühe missmutig an. „Der geht aufs Haus, hier mit Schirmchen!“, lachte er noch fies und Stellte Mama B. auch ihre Bestellung hin. „Leck mich, alter Schwede!“, knurrte ich ihn an.

„Ihr scheint euch ja gut zu kennen!“, lachte Mama B. und tank einen Schluck. Sie hatte ein schönes lachen, da fing ich wieder an sie von oben an fast schon anzustarren. Ihre dunkelbraunen Augen hatten einen leichten rot und blau Stich von der Beleuchtung, unterhalb von ihren dunkelroten Lippen hatte sie ein Muttermal. An ihrem Hals glänzte eine goldene Kette die zu ihren Ohrringen passte. Sie hatte immer noch meine Jacke über den Schultern und hielt sie mit einer Hand fest, die beide in blaue Handschuhe eingehüllt waren. „Bin ich so spannend?“, fragte sie sich kichernd. Ich schreckte auf, ich hatte sie wirklich angestarrt. „Tut mir leid, Mama B. Du bist aber wirklich schön, hast du einen Mann, oder Freund?“, fragte ich sie ungewöhnlich locker. „Ne hab ich nicht, aber dafür einen Sohn der mir genau so viel Stress macht.“ – „Ein Kind? Darf ich Fragen wie Alt du bist?“, fragte ich verwundert und nahm ein paar Schlücke von dem Todesgesöff. „Ich bin 40, sieht man mir mein Alter nicht an?“, lachte sie. Sie war definitiv kein Kind der Trauer. „Kein Stück. Du scheinst eine Selbstbewusste Frau zu sein, das gefällt mir.“, grinste ich, zündete mir eine Zigarette an und bot ihr auch eine, sie nahm sich eine heraus. „Sam ist wie ein Hund, er steht halt drauf wenn man ihn Dominiert! Genau wie bei der süßen Kate.“, grinste Berwag. Ich merkte wie mein Herz bröckelte, da gingen mir ein paar Sicherungen durch und das Glas flog neben dem Barmann an die Wand. „Gib mir noch so ein Gesöff, aber einen großen!“, sagte ich sauer. „Ich sollte nicht nachfragen, oder?“, fragte die Frau neben mir. Ich sah zu ihr rüber und seufzte, da stellte er mir ein neues Glas hin. „Kate war meine Ex-Verlobte und vor kurzem war sie meine Flamme, aber sie wurde Erschossen.“, sagte ich leise und leerte das halbe Glas. Die zwei sahen mich geschockt an. Ich seufzte und legte meinen Kopf auf meine Arme. Berwag lief an mir vorbei und verwuschelte dabei meine Haare. „Du kommst schon darüber hinweg.“, sagte er und ging zu einer neuen Kundin. Ich richtete mich wieder auf und starrte in das Glas. „Was hältst du von einem Neuanfang? Neben meinem Laden ist seit einer Weile ein Büroraum frei und eine Wohnung in Manhatten findet man auch.“, sagte sie grinsend. Ein Neuanfang? Wäre vielleicht keine schlechte Idee. „Klinkt verlockend. Ich denke das müsste sich auch mit der Freelance Police vereinbaren lassen.“, sagte ich und trank noch einen kräftigen Schluck. Jetzt merkte ich auch den Alkohol, mein Kopf wurde warm und schwer. Ich starrte immer noch in das Glas, da nahm Mama B. mein Gesicht und küsste mich. Mein Herz schlug immer schneller, ich wollte aber nicht dass sie aufhörte. Als wir uns doch lösten, sah ich sie verwundert an, doch drehte ich meinen Kopf verlegen weg. Sie lachte leise, da grammte sie etwas aus ihrer Handtasche. Es war ihre Visitenkarte. „Ruf mich doch einfach an, wenn du dich entschieden hast. Ich kann dann mit dem Markler reden.“, sagte sie und gab mir meine Jacke wieder. „Willst du schon gehen?“, fragte ich verwirrt und stand auch auf, sie blieb in der Tür stehen und drehte sich zu mir um. „Ich muss den Zug nach Manhatten noch bekommen.“, sagte sie und verließ die Bar. „Ich komm gleich wieder Berwag!“, rief ich zu dem Barkeeper und rannte ihr hinter her. Draußen hatte es wieder angefangen zu regnen. Mama B. lief nur wenige Meter vor mir. Der regen lies ihre Locken mehr an ihrem Kopf kleben, sie hatte dabei ihre Hände auf ihren Oberarmen abgelegt um nicht so sehr zu frieren. Ich zog meine Jacke über den Kopf und rannte zu ihr. „Denkst du echt ich lass dich einfach gehen?“, sagte ich leise in ihr Ohr und hielt meine Jacke auch über sie. Sie drehte sich zu mir und lächelte mich an, ich spürte wie mein Herz etwas schmelze. Wir blieben einen Augen blick lang so stehen und setzten uns dann langsam wieder in Bewegung.

Es dauerte eine Weile bis wir am Bahnhof waren. Im Gebäude warteten wir bis ihr Zug einfuhr. „Komm gut nach Hause, man sieht sich bestimmt bald wieder.“, sagte ich leise zu ihr als sie in den Zug einstieg. Sie drehte sich zu mir um und lächelte mich wieder an. „Das hoff ich doch, pass gut auf dich auf Sam.“, sagte sie und ging ganz in den Zug. Ich lief ihr über den Bahnsteig nach und wartete bis sie sich setzte. Sie starrte ihre Beine an, dabei sah sie so deprimiert aus. Ich klopfte an die Scheibe, da schreckte sie auf und sah mich verwundert an, doch lächelte sie wieder und strich ihre Haare hinter ihr Ohr. Ich öffnete gerade meinen Mund, als das Signal ertönte das der Zug losfahren würde. Ich bewegte nur meine Lippen um ihr zu sagen, dass ich jetzt schon vermisste, da fuhr der Zug stockend los und sie winkte mir nach.

Ich rannte die Straßen durch den Regen zurück in die Bar, dort viel mir erst die Uhr auf. Es war schon kurz nach 3Uhr Morgens. „Hey Berwag, gib mir einen Rum.“, sagte ich und setzte mich wieder. Er stellte mir das Glas hin und ich trank ein paar Schlücke. Es waren kaum noch Menschen in der Bar, die Gesichter hier kannte ich fast alle, viele waren wie ich hier Stammkunde. Ich legte Berwag das Geld, mit Trinkgeld, für die Drinks hin. „Du gehst schon?“, grinste er mich an, als ich den Rest austrank. Ich stellte das Glas ab und starrte etwas rein. „Ja und ich denk ich werde bald für eine lange Zeit gehen. Ich werde Umziehen.“, grinste ich und verließ die Bar und ging zum Hotel zurück.

Der Regen hatte immer noch nicht aufgehört, im kalten Wind merkte ich die Hitze aus meinem Körper von dem Alkohol. Ich legte meine Jacket über meinen Kopf und rannte so gut es ging die Straße runter.

Als ich wieder im Zimmer war, waren meine Kleider komplett durchnässt. Ich zog meine Ganze Kleider aus und hängte sie über einen Stuhl, zog einen Bademantel vom Hotel an und legte mich ins Bett.
 

~*~
 

Ich wachte erst auf als ich die Sonne auf meinem Rücken spürte, die viel zu warm war für den Herbst. Ich sah mich verschlafen um, Sam schlief immer noch, doch er hatte einen Bademantel an. Ich sah auf einem Stuhl seine Kleider, sie schienen Nass zu sein. War er letzte Nacht noch weg gewesen? Ich sah auf die Uhr die über meinem Bett hing. Es war erst kurz nach neun, stellte ich seufzend fest und legte mich wieder hin.

Ich sah meinen Ärmel an. Er war etwas Kaputt und schmutzig. Ich linste zu der Jacke von Sam, sie war relativ heil geblieben, sein Hemd hatte da nicht so viel Glück gehabt. Es war an der Seite zum großen Teil einfach zerrissen, auf dem Rücken waren auch Schrammen und kleine Löcher zu sehen und überall war Blut verteilt, wohl nicht nur seins. Ich ging zu seiner Jacke und hielt sie hoch, sie war klatschnass, doch roch ich einen Süßlichen Geruch an ihr. Ein Frauenparfum?

Ich sah wieder zu meinem Partner, man konnte noch jeden blauen Fleck und Kratzer sehen, selbst die Malle an seinem Hals waren noch deutlich zu sehen. Unter dem Bademantel konnte ich die Bandagen und Pflaster auf seine Brust sehen. Ich stand auf und ging zu seinem Bett. Ich drückte mich frech zu ihm unter die Decke und legte vorsichtig meinen Arm um seine Schulter und schleif nochmal ein.

Ich wurde erst wieder wach als Sam seine Arme auch um mich legte und leicht drückte. „Ich bin Wach.“, sagte ich leise. „Hab ich mir fast schon gedacht, als du zu mir gekommen bist!“, lachte er. Er sah mich Müde und verschlafen an. Er richtete sich herzhaft gähnen auf. „Wo warst du letzte Nacht?“, fragte ich neugierig und lag immer noch auf dem Bett. Sam stand auf und streckte sich, dabei fluchte er aber, er hatte wohl immer noch Schmerzen. „Ich war nur eine Weile bei Berwag…“, sagte er und zog dein Mantel aus. An den Stellen, wo kein Verband oder Pflaster war, konnte ich einige alte Narben sehen. Eine viel allein durch ihre Form und Größe auf. Sie war etwas über halb der Hüfte und hatte eine ähnliche Form einer Sechs die gespiegelt war. Sam zog sich das Hemd über und zog scharf die Luft ein. „Hast du immer noch große Schmerzen?“, fragte ich ihn und erhob mich langsam. „Es geht…“, sagte er kurz, da drehte er sich zu mir herum. „Ich hab letzte Nacht eine Frau kennen gelernt. Sie hat mir vorgeschlagen einen Neuanfang zu machen. Was hältst du davon kleiner Kumpel? Ein Neuangang in New York?“, sagte er und setzte sich neben mich. Was hatte ihn den geritten? „Wie geht es Kate?“, fragte ich vorsichtig, doch sah ich dass ihm fast die Tränen kamen. Er lehnte sich vor und hielt seine Schulter fest, als wäre die Wunde wieder aufgegangen. „Sie ist…Tot. Sie hat die Schussverletzung nicht überlebt. I-ich wollte es dir nicht gleich sagen, du warst schon verwirrt genug…“, druckste er etwas und sah schon einzelne Tränen über seine Wangen fliesen. Ich zog scharf die Luft ein und starrte auf den Boden. Wollte er deswegen auch weg? Ich schluckte schwer, plötzlich packte Sam mich und zog mich zu sich. „Denk nicht einmal daran Weg zu rennen!“, drohte er mich leise. „Ich hab schon zu viel verloren um dich auch noch zu verlieren.“, sagte er und seine Umarmung wurde stärker. Entweder war er Betrunken oder er meinte es wirklich so. „Auf keinen Fall, das schuld ich dir.“, sagte ich leise und lehnte mich an ihn.

„Was machen wir mit dem Stein?“, fragte er nach einer Weile und hielt mir den Ziegenkopf vor die Nase. Jetzt sah ich auch dass seine Hörner aussahen wie Sensen die von Rosen umwuchert wurden. „Wir müssen ihn verschwinden lassen! So das ihn hoffentlich niemand mehr findet.“, sagte ich und stand auf. Ich nahm meinen Mantel und wir gingen nach draußen.

Sam gab unten die Schlüssel ab und wir gingen die Straße runter.

Alles schien feucht zu sein, letzte Nacht hat es wohl geregnet, das würde auch die feuchten Klamotten von Sam erklären.

„Maxwell, das ist mein ganzer Name.“, sagte ich um die Stille nicht zu ertragen, doch Sam schwieg. „Komischer Name.“, sagte er nur trocken. „Ich darf dich trotzdem Max nennen, oder? Das wäre wie als würdest du jetzt anfangen mich Samuel zu nennen!“, sagte er und beugte sich etwas zu mir. „Ich bitte darum, Samuel!“, lachte ich. Wir fingen beide an zu lachen, wir waren beide gestraft mit unseren Namen.

Nach einer Weile waren wir wieder am Pier. Das Meer schien so ruhig zu sein. Ich sah den Rubin in meiner Hand an, ich wollte gar nicht mehr Wissen was es mit ihm auf sich hatte. Ich sah zu Sam rüber, nach allem was ich getan hatte wollte er immer noch dass ich sein Partner bleibe. Ich holte aus und warf den Stein in die Fluten. „Ich will gar nicht wissen woher ich komme, wer meine Eltern sind und warum ich was kann. Es ist mir egal, ich möchte nur gerne bei dir bleiben Sam.“, sagte ich und grinste zu ihm. Sam sah mich erst etwas erstaunt an, doch verwuschelte er meine Haare. „Du machst mich Fertig kleiner!“, grinste er.

Er zündete sich eine Zigarette an und sah sich um. „Ist das da hinten nicht das Lager von Erwidin gewesen?“, fragte er leise und ging auf das alte Gebäude zu. Wir schoben die schwere Tür auf, doch das Lager war Leergeräumt. Auf dem Boden war noch ein großer roter Fleck zu sehen. Das war alles was von meiner Mutter noch übrig war… ein großer, roter, stinkender Fleck. Ich starrte auf meine Füße um das Blut nicht zu sehen. Wahrscheinlich hatte Erwidin mit viel Glück Überlebt und hat beauftragt alles zu räumen und zu entsorgen. „Willst du ihn wieder haben?“, fragte Sam und hielt mir den Stoffhasen unter die Nase. Die Naht an der Seite war immer noch offen und es quoll Watte heraus. Ich nahm ihn an mich. „Woher hast du ihn?“ – „Er lag auf der Kante von einem Mülleimer. Wahrscheinlich hat Erwidin ihn weggeworfen. Er brauchte ihn ja nicht mehr.“, sagte er ruhig. In diesem Moment nahm er mich wieder in den Arm, doch legte er eine Hand auf meine Augen. „Lass uns einfach gehen. Ich ruf Mama B. heute noch an, dann können wir so schnell es geht gehen und alles hier hinter uns lassen.“, sagte er leise in mein Ohr. Ich zitterte leicht, doch nickte ich als Antwort. Sam führte mich langsam aus dem Lagerhaus. Draußen nahm er die Hand von meinen Augen und ich sah das Meer das gerade die Sonne verschlang. Sam nahm mein Handgelenk und brachte mich nach Hause.

Wir waren gerade zur Tür reingekommen, als Draußen der Regen langsam einsetzte. Sam zog eine kleine Karte aus seiner Tasche und rief jemanden an. Seien Stimmer klang viel wärmer als sonst und ich sah deutlich wie er rot wurde. Da war jemand aber schwer verknallt. Nach einer Ewigkeit an Gespräch, das überwiegend nur Geturtel war, legte er auf und lächelte zu mir. „Packen wir ein. Wir ziehen nach New York um.“, sagte er, packte mich am Arm und zog mich in die Wohnung.
 

End



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