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Heimkehr

DS9
von

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Heimkehr

Seit Ezri Tigan mit dem Dax-Symbionten vereinigt worden und zu Ezri Dax geworden war, hatte sie das Gefühl, dass sich ihr Leben komplett falsch anfühlte. Sie schien nicht mehr gut genug für alles zu sein. Für Dax schien sie nicht gut genug zu sein.

Immerhin war der Dax-Symbiont ein alter, durchaus berühmter und in der Trill-Gesellschaft sehr geachteter Symbiont. Ezri fragte sich, was sie hier eigentlich in der Reihe von Wirten wie dem berühmten Diplomaten – und Frauenhelden – Curzon und der klugen Wissenschaftlerin Jadzia, die es immerhin geschafft hatte, als einzige die Auswahlprozedur ein zweites Mal zu absolvieren, sollte. Sie war nur noch eine Stimme unter insgesamt neun. Und das war schwierig.

Anders als erwartet wäre eine Beschreibung dafür gewesen, aber Ezri fielen solch eher positive Gedanken momentan eher schwer.

Sie fragte sich, wie sie eigentlich auf Dax wirkte. Vermutlich war der Symbiont froh, wenn sie das Zeitliche segnete und irgendjemand Interessanteres und Qualifizierteres auf ihn wartete. Mit einem leisen Aufstöhnen schlug sie die Hand vor die Stirn.

„Ist alles in Ordnung?“ Jake Sisko wandte sich um und blickte sie an. Sein Vater, Benjamin Sisko, der einzige, den Ezri momentan sicher als Freund bezeichnen würde, saß am Steuer des Shuttles und brachte sie nach Deep Space Nine.

„Ja, alles bestens.“ Sie lächelte Jake an. Ezri fand, dass sie den beiden schon viel zu viel von ihrer Verwirrung aufgeladen hatte. Vermutlich hielten beide sie für vollkommen verrückt. Und sie wusste auch nicht so genau, was sie hier eigentlich hier tat. Warum sollte sie nach Deep Space Nine fliegen? Ihre Aufgaben lagen doch woanders. Sie sollte doch eigentlich auf die Destiny zurückkehren und dort wieder ihrer Aufgabe als Schiffscounselor nachgehen. Darin war sie gut gewesen. Sicher, das war nicht so abenteuerlich wie die letzten von Dax‘ Leben, aber es war eine erfüllende und wichtige Aufgabe. Und etwas, in dem sie gut war.

Mit dumpfer Sorge bemerkte sie, dass sie sich vor sich selbst rechtfertigte. Wieder stöhnte sie auf.

„Ezri?“

„Nur raumkrank“, winkte sie ab und lächelte dem besorgten jungen Mann zu. Diese kleine Notlüge war erlaubt, fand sie.

„Es dauert nicht mehr lange“, sagte nun Sisko und wandte den Kopf zu ihr um. Das aufmunternde Lächeln auf dem vertrauten Gesicht tat ihr immer gut. Er war jemand, den Dax bereits seit zwei Leben kannte und den sie genau deswegen aufgesucht hatte. Er versprach Stabilität in dieser unglaublichen Verwirrung.

„Das finde ich äußerst beruhigend.“ Ezri seufzte dumpf und schloss die Augen. Ihr Magen begann nun tatsächlich zu rebellieren.

Vielleicht sollte sie eine Abhandlung über die Auswirkungen ungeplanter Vereinigungen schreiben. Sie war doch darin mittlerweile Expertin.
 

Sie musste eingeschlafen sein, denn der Austritt aus dem Warpflug weckte sie. Müde spähte sie durch das Fenster nach draußen und hatte das Gefühl, dass ihr Atem stockte. Da war sie, die Raumstation Deep Space Nine.

Die ehemals cardassianische Raumstation, die nun Bajor gehörte und unter der Leitung der Sternenflotte stand, ruhte scheinbar im Nirgendwo in der relativen Nähe des Planeten Bajor. Zwei konzentrische Ringe waren mit drei Verbindungsstücken miteinander verbunden und mündeten in der Mitte in das Kernstück, in dem sich am oberen Ende das Operationszentrum und am unteren Ende der Fusionskern befand. An den äußeren Ring schlossen sich die drei Pylonen an, die zum Andocken der großen Schiffe dienten.

Noch nie hatte sie einen Anblick so sehr mit Daheim verbunden. Ihr Herz schlug schneller, als Sisko das Shuttle zu einer Landeplattformen lenkte.

Ihr kam es vor, als wenn sie gerade einen Berg erklommen hätte und dahinter nun endlich freien Blick auf das Meer hätte.

„Zuhause...“, flüsterte sie leise. Sie wusste nicht, was Deep Space Nine für sie bereithalten würde, aber es konnte nur besser sein als alles andere.

Dax war hier einmal glücklich gewesen – warum sollte sie es hier also nicht auch noch werden können?

Ein Lächeln glitt über ihr Gesicht, als sie die Station betraten.

Benjamin Sisko war sofort von begeisterten Bajoranern umringt, die die Rückkehr ihres Abgesandten feierten. Ezri lächelte glücklich, während die Menge sie mitriss.

Dann sah sie vertraute Gesichter. „Odo! Nerys! Julian! Schön sie wiederzusehen. Worf, wir müssen uns unterhalten!“

Mehr konnte sie nicht sagen, da wurde sie auch schon weitergedrängt. Und es machte nichts aus, denn sie war ja hier daheim.

Mit halben Ohr bekam sie noch mit, wie Julian Bashir, Stationsarzt fragte: „Wer ist das?“ und wie Jake antwortete: „Das ist Dax.“

Ja, es würde auch hier wie immer werden: Alle würden verwundert sein, weil sie Dax war. Aber sie würden es begreifen. Und vielleicht würde hier ja alles anders werden. Immerhin schien sie hier daheim zu sein.



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