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Welcome to the Universe

von

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End of the Beginning

Titel: Welcome to the Universe

Disclaimer: Keiner von den hier auftretenden Personen bzw. Figuren aus Supernatural gehört mir! Sie gehören entweder sich selbst oder entstammen von Erik Kripke.
 

~*~
 

Kapitel 7: End of the Beginning
 

~*~
 

IN BETWEEN

Jensen konnte nur wie gebannt auf die Frau starren, die zusammengesunken in dem Stuhl saß. Sie war so blass, dass ihre Haut fast schon durchsichtig wirkte und Jensen war sich sicher, dass sie noch nie so zerbrechlich ausgesehen hatte, wie in diesem Augenblick.
 

„Danneel?“
 

Er versuchte ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.

Seine Stimme klang jedoch ungewöhnlich hohl in seinen eigenen Ohren, wie ein fernes Echo. So wunderte es ihn nicht, dass die braunhaarige Frau keine Kenntnis von ihm nahm. Wahrscheinlich war ihr Schlaf auch einfach nur zu tief.

Einige Haarsträhnen hingen ihr wirr ins Gesicht und sie war nicht geschminkt, was absolut ungewöhnlich für seine Frau war.

Es irritierte ihn...

Noch dazu, als er ihre Kleidung näher in Augenschein nahm... die graue Jogginghose und den viel zu weiten Kapuzenpullover, der wohlgemerkt ihm gehörte.

Was zum...

Seine Frau trug doch sonst nie solch legere Kleidung... schon gar nicht SEINE Kleidung...

Langsam setzte Jensen sich in Bewegung.

Je näher er der Braunhaarigen kam, umso unbehaglicher fühlte er sich.

Irgendetwas stimmte nicht...

Wenn er nur wüsste, was...

Es fühlte sich fast so an, als dürfte er nicht hier sein...

Jensen schob diesen Gedanken lieber schnell wieder beiseite und konzentrierte sich lieber wieder auf Danneel.
 

Trotz der dunklen Augenringe, die sich von der blassen Haut seiner Frau nur allzu deutlich abhoben, und dem ungeschminkten Antlitz, sah sie so schön aus, wie noch nie zuvor.

Augenblicklich überkam ihn das Verlangen, sie in die Arme zu nehmen.

Sie nie wieder loszulassen...

Vorsichtig hob er die Hand und strich ihr eine der braunen Haarsträhne aus dem Gesicht.

Ihre Haut war angenehm warm... fast schon heiß.

Erst jetzt bemerkte Jensen, wie seine Hand oder eher sein ganzer Körper zitterte, obwohl ihm doch gar nicht kalt war.

Trotzdem fühlten sich seine Finger an wie Eiszapfen und fingen unangenehm an zu kribbeln, als die Wärme seiner Frau durch sie hindurch floss.
 

„Jensen?“
 

Der Angesprochene zuckte erschrocken zurück, als die Braunhaarige sich plötzlich regte und langsam die Augen aufschlug.

Sie blinzelte ein paar Mal unbeholfen, ganz so als würde sie in grelles Sonnenlicht blicken, bis sich ihre Augen schließlich an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatten.

Seufzend richtete sie sich schließlich ein Stück auf und streifte mit ihren Fingern über ihre Wange, genau dort, wo Jensen sie vor kurzem noch berührt hatte.
 

„Hey... Danneel!“
 

Ein warmes Lächeln breitete sich auf Jensens Lippen aus, als er sich zu seiner Frau herunter beugte.

Jedoch blieb die erwartete Reaktion aus.
 

„Danneel?“
 

Kein erleichtertes Lächeln ihrerseits, kein Strahlen in ihren Augen, gar nichts...

Sie ignorierte ihn, schien vollkommen durch ihn hindurch zu schauen, ganz so als würde er nicht existierten, was dazu führte, dass das Lächeln auf seinen Lippen gefror.

Langsam aber sicher bekam er es mit der Angst zu tun.

Das konnte nichts Gutes bedeuten...

~*~
 

NOW
 

„Wie lange kann es denn dauern in diesem bescheuerten Krankenhauszimmer nach Hinweisen zu suchen?“
 

Unruhig lief Dean auf dem Parkplatz hin und her, wobei er immer mal wieder stehen blieb und einen kurzen Blick auf den großen Gebäudekomplex warf, der trotz der späten Stunde hell erleuchtet war.

Vor der Notaufnahme parkten mittlerweile nicht nur die allgegenwärtigen Krankenwägen, sondern nun auch einige Polizeiautos.

Zu gerne wäre er selbst in das Krankenhaus gegangen und hätte umgehend mit den Ermittlungen begonnen, aber daraus würde heute wohl nichts werden, selbst wenn sie sich als FBI Agenten ausgeben würden.

Immerhin war Jensen, um den es hier ging, der wohlgemerkt spurlos verschwunden war und nur zwei Leichen in seinem Zimmer zurück gelassen hatte, für das gesamte Krankenhauspersonal Deans Zwillingsbruder.

Welcher Polizeibeamte ließ es schon zu, wenn jemand an einem Tatort auftauchte und ermitteln wollte, wenn er doch mit einem vermeintlichen Opfer oder vielleicht sogar Täter direkt verwandt war.

Das war dann schon zu privat, selbst wenn man eine FBI Marke besaß, egal ob diese nun echt oder gefälscht war...

Ihnen waren somit in diesem Fall die Hände gebunden.

Vorerst...

Sam stieß ein leises Seufzen aus und warf seinem Bruder einen entnervten Blick zu, als er nun schon zum 10. Mal um den schwarzen Impala herumlief und schnaubend vor ihm stehen blieb.
 

„Er ist ein Engel verdammt nochmal... Müsste das dann nicht schneller gehen? Der Kerl hat zwar den selben Klamottengeschmack wie Columbo, aber das wars dann auch schon mit den Gemeinsamkeiten...“
 

Ein weiteres Seufzen kam über die Lippen des Größeren, als er mit ansah, wie Dean die Arme vor der Brust verschränkte und sich gegen die Fahrertür seines Wagens lehnte.

Er sah aus wie ein beleidigtes Kind, dem man verboten hatte bei seinem absoluten Lieblingsspiel mitzumischen.
 

„Dean... nun komm mal wieder runter und beruhige dich...“

„Ich bin ruhig! Ich bin sogar...“
 

Weiter kam er gar nicht erst, da genau in diesem Augenblick ein leises Flügelschlagen die Rückkehr des vermissten Engels ankündigte.

Castiel tauchte knapp neben Dean auf, was dazu führte dass der Dunkelblonde erschrocken zusammenzuckte und ein leises Keuchen von sich gab, ehe ein düsterer Ausdruck sich auf seinem Gesicht ausbreitete.
 

„Verdammt nochmal Cas! Wie oft hab ich dir schon gesagt, dass du mich nicht so erschrecken sollst... Irgendwann krieg ich wegen dir noch einen Herzinfarkt!“
 

Dean wich einen Schritt vor dem Engel zurück und warf ihm einen beleidigten Blick zu, jedoch neigte Cas nur mit seiner üblichen, emotionslosen Miene den Kopf leicht zur Seite und öffnete den Mund, ganz so als würde er zu einer Erwiderung ansetzen, es sich dann aber im letzten Moment nochmal anders überlegen.

Stattdessen vergrub sich die rechte Hand des Engels in seiner Manteltasche und brachte schließlich einige leere Bonbonpapiere zum Vorschein, die er dem älteren Winchester kommentarlos entgegenhielt.

Dean verfolgte mit seinen Augen ein einzelnes quietschrosanes Verpackungspapier, das durch Castiels Bewegung aus seiner Hand geweht wurde und nun zu Boden segelte.

Seine Augenbrauen zogen sich zusammen.

Wenn das nicht die Bestätigung für ihre Vermutung war, dann wusste er auch nicht...
 

„So ein Mistkerl...“
 

Sam trat neben seinen Bruder, während Cas die verbliebenen Bonbonpapiere zurück in seine Manteltasche stopfte, anstatt sie gleich wegzuwerfen.

Dean konnte daraufhin nur die Augen verdrehen.

Engel hatten es wohl nicht so mit der Müllentsorgung.
 

„Also steckt wirklich Gabriel hinter dem ganzen Schlamassel?“
 

Es war mehr eine rhetorische Frage seitens Sam.

Wer sollte sonst schon dafür verantwortlichen sein, wenn es sich um einen Engel handeln musste, der eine eindeutige Vorliebe für Süßigkeiten hatte?

Da war die Liste der mutmaßlichen Täter erstaunlich kurz.
 

„Er war zumindest vor nicht allzu langer Zeit in dem Zimmer und es gab eindeutige Spuren eines Kampfes... Zwei meiner Brüder sind gefallen und es deutet alles darauf hin, dass Gabriel derjenige war, der sie getötet hat.“

„Super... Als ob uns diese anderen drei Ninja Turtle, Leoluzifer, Michelangelo und Raphael nicht schon genügen würde... Aber nein... jetzt muss natürlich der Letzte im Bunde auch noch Amok laufen.“

„Ich verstehe nicht, was du damit...“
 

Sam unterbrach seufzend Castiel, der Dean mit einem verwirrten Blick musterte.
 

„Was ist mit Jensen? Gab es eine Spur von ihm?“

„Ich habe versucht Jensen Ackles ausfindig zu machen, aber...“
 

Der Engel schüttelte leicht den Kopf.
 

„Wenn Gabriel ihn wirklich geholt haben sollte, dann hat er dafür gesorgt, dass ich ihn nicht finden kann... dass keiner ihn finden kann.“

„Verdammter Mist!“
 

Dean trat fluchend auf das rosane Bonbonpapier, das nach wie vor unschuldig zu seinen Füßen lag, jedoch verschaffte ihm das nicht unbedingt die gewünschte Befriedigung.

Sie mussten also davon ausgehen, dass Jensen sich bei dem Trickster befand und wer weiß was der alles mit seinen durchgedrehten Taten bezweckte.

Nun... beschissener konnte es ja gar nicht mehr werden!
 

~*~
 

IN BETWEEN

„Danneel!“
 

Er schrie sie an.

So laut er konnte.

Seine Stimme zitterte leicht.

Und da...Endlich... Seine Frau zuckte zusammen, warf allerdings nur einen kurzen Blick über ihre Schulter. Sie schien ihn nach wie vor nicht sehen zu können und so beugte sie sich stattdessen ein Stück nach vorne, um näher an das Bett heran zu rutschen.

Jensen wich einen Schritt zurück, als ihm zum ersten Mal die Umgebung auffiel.

Er hatte nur Augen für Danneel gehabt, und so war ihm die Gestalt gar nicht aufgefallen, die sich mit in dem Zimmer befand und regungslos in dem Bett lag.

Seine Frau hatte mittlerweile nach der leblosen Hand gegriffen, die unter der Bettdecke hervorlugte und ein unangenehmer Schauer lief über Jensens Rücken.
 

„Jensen... ?“
 

Fassungslos starrte er auf Danneel hinab.

Seine Augen wanderten über ihr Gesicht, das sich wie unter Schmerzen zu einer Grimasse verzogen hatte, die Augen, die sich langsam mit Tränen füllten, hinab zu ihren feingliedrigen Fingern, die sich fest um die andere Hand schlossen, bis hin zu der Gestalt zu der diese Hand gehörte.
 

Augenblicklich stolperte Jensen noch weiter zurück, bis er schmerzhaft gegen die karge Wand stieß und sich mit dem Rücken fest dagegen presste.

Sein Atem beschleunigte sich und er war sich sicher, dass er kurz vor einer Panikattacke stand.

Das...konnte doch nicht sein!

Alles schien so unwirklich zu sein.

Das leise Weinen von seiner Frau, das in der Zwischenzeit durch den ganzen Raum hallte, begleitet von einem stetige Piepgeräusch, das ihm erst jetzt auffiel und die Gestalt...

Diese schlafende Gestalt, die ihm wie aus dem Gesicht geschnitten war.
 

Verzweifelt versuchte Jensen sich zu beruhigen.

Er kniff die Augen fest zusammen, atmete ein paar mal tief ein und wieder aus und biss sich auf die Unterlippe.

Sein Puls verlangsamte sich und sein Kopf fühlte sich nicht mehr ganz so schummrig an.

Als er schließlich die Augen wieder aufschlug, glaubte Jensen einen weiteren Mann neben dem Bett stehen zu sehen.

Er war noch unwirklicher als alles andere, was er bis jetzt in diesem Zimmer gesehen hatte.

Seine Umrisse waren verschwommen, ganz so als würde man durch eine Brille blicken, die viel zu stark war.

Je mehr sich Jensen auf den Mann konzentrieren wollte, umso undeutlicher konnte er ihn wahrnehmen, bis er schließlich ganz verschwunden war.

Irritiert blinzelte er ein paar Mal, jedoch tauchte der Mann nicht wieder auf, egal wie sehr Jensen auch auf die Stelle starrte, an der die verschwommene Gestalt vor ein paar Sekunden noch gestanden hatte.

Und so wanderte sein Blick wieder zurück zu seiner Frau.
 

Danneel hatte sich mittlerweile von ihrem Stuhl erhoben und ließ sich gerade auf der Bettkante nieder, ehe sie sich nach vorne beugte und einen Kuss auf die Stirn von dem Schlafenden hauchte.

Ihre Lippen streiften über seine geschlossenen Augen, über seine Wangenknochen, ehe sie bei seinem Ohr inne hielt.
 

„Jensen!“
 

Ein Keuchen kam über Jensens Lippen.

Obwohl seine Frau am anderen Ende des Zimmers saß, sich über diesen scheinbaren Doppelgänger gebeugt hatte, und ihre Stimme nur ein tonloses Hauchen war, klang es für Jensen so, als würde sie direkt in sein eigenes Ohr flüstern.
 

„Jen... Wach auf... bitte... Wach auf!“

~*~
 

NOW
 

„Wach auf!“
 

Es war einzig und alleine den schnellen Reflexen des Engels zu verdanken, dass Jensen nicht mit ihm zusammenstieß, als er sich ruckartig aufsetzte.

Sein Atem ging stoßweise, ganz so als wäre er gerade einen Marathon gelaufen und sein Herz versuchte verzweifelt so viel Blut wie möglich durch seinen Körper zu pumpen.
 

„Woah... nicht so stürmisch!“
 

Gabriel hatte sich wieder zu seiner vollen Größe aufgerichtet und musterte Jensen mit einem amüsierten Blick.

Der Engel stand neben dem einzigen Bett, das sich in dem Zimmer befand.

Er hatte eine Hand in die Hüfte gestemmt und zwischen seinen Lippen lugte der weiße Stiel eines Lutschers hervor, der dafür sorgte, dass sich die linke Wange des Engels wie bei einem Hamster wölbte. Zugegeben wurde dadurch die ganze „Erzengel des Herrn“ Aura ein wenig zunichte gemacht.
 

Jensen atmete ein paar mal tief durch und ließ seinen Blick schließlich durch den Raum wandern.

Kein Krankenhaus...

Keine Danneel...

Und auch kein regungsloser Doppelgänger...

Er hatte also nur geträumt...

Jensen wusste nicht, ob er nun erleichtert darüber sein sollte, oder eher nicht, weshalb er sich lieber auf die Einrichtung konzentrierte.

0815 Möbel, die sehr auf ein billiges Hotelzimmer hindeuteten, ein alter, fleckiger Teppichboden, hässliche Bilder an der Wand und ein noch älterer Fernseher, der gerade das flimmernde Bild eines Pornos zeigte...

Moment...

Jensen wandte schnell den Blick von der obszönen Szene ab, jedoch bemerkte er erst jetzt, dass der Ton des Fernsehgeräts keineswegs auf stumm geschaltet worden war.

Im Gegenteil...

Das aufreizende Stöhnen der Frau klang in dem kleinen Zimmer viel zu laut und er fragte sich, wie er bei dieser Geräuschkulisse nur schlafen hatte können.
 

„Ernsthaft?“
 

Jensen nagelte den Engel mit einem vorwurfsvollen Blick fest, nur um nicht erneut dem Anblick des zweitklassigen Porno ausgesetzt sein zu müssen.
 

„Du ziehst dir ernsthaft einen Porno rein? Jetzt, hier, während ich...?“
 

Gabriel zuckte nur mit den Schultern und ein belustigtes Grinsen machte sich auf seinen Lippen breit, mit dem er der Grinsekatze aus Alice im Wunderland eindeutig Konkurrenz machen konnte.

Schließlich kam der Lutscher vollends zum Vorschein, als der Engel ihn mit einem leisen Plopp Geräusch aus seinem Mund heraus zog.
 

„Was denn? Du hast geschlafen... Was hätte ich denn machen sollen? Wäre es dir denn lieber gewesen, wenn ich dich die ganze Zeit angestarrt hätte? Tut mir ja echt leid Kleiner, aber da steh ich nicht so drauf, wie manch andere Engel. Um ehrlich zu sein war dein Anblick nicht mal annähernd so heiß wie die Casa Erotica Staffel.“
 

Jensens Wangen fingen an unangenehm zu glühen.

Dieser verfluchte Engel...

Der musste in Wirklichkeit doch ein Dämon im Engelskostüm sein.

Anders konnte sich der Schauspieler dieses unverschämte Verhalten langsam aber sicher nicht mehr erklären.
 

„Ha ha... sehr witzig...“
 

Mit einem Seufzen ließ er sich zurück in die weichen Kissen fallen und starrte an die vergilbte Zimmerdecke, ehe er sich plötzlich ein zweites Mal in kürzester Zeit ruckartig aufsetzte.
 

„Aber... was zum...“
 

Mit einem entsetzen Gesichtsausdruck schlug Jensen die Bettdecke zurück und warf einen

Blick auf seine nackten Beine und seinen überaus nackten Oberkörper.

Er trug nur noch eine dunkle Boxershorts... sonst nichts mehr... gar nichts mehr...

Aber... das...

Jensens Blick verdüsterte sich zusehends.

Dieser Mistkerl...

Ein lautes Lachen übertönte schließlich die immer noch gegenwertigen Stöhngeräusche der Frau.
 

„Oh Mann... du solltest mal dein Gesicht sehen! Alleine deswegen war es die Mühe wert.“
 

Gabriel ließ sich auf dem kleinen Sofa nieder und wischte sich die imaginären Lachtränen aus den Augenwinkeln, ehe er den Lutscher zurück in seinen Mund stopfte und das Lachen somit nur noch nach einem Glucksen klang.
 

„Du verdammter... Was... Wieso hast du...“
 

Seufzend brach Jensen mitten im Satz ab.

Es kam ja wirklich nicht oft vor, dass er anfing zu stammeln, aber das hier war ein absoluter Ausnahmezustand.

Er würdigte Gabriel keines Blickes mehr und wollte sich lieber wieder in die Bettdecke einwickeln, als ihm etwas Entscheidendes auffiel...

Dort... auf seinem Oberschenkel...

Da sollte eigentlich ein Verband sein, immerhin hatte ihn vor einigen Stunden an genau dieser Stelle eine fette Glasscherbe durchbohrt, jedoch war alles was er sehen konnte seine eigene glatte, ebenmäßige Haut.

Keine Stiche, keine Naht, keine Narbe... nichts was auch nur in irgendeiner Weise auf eine Verletzung hindeuten würde.

Das konnte nur bedeuten, dass...
 

„Du hast mich geheilt...“
 

Es war eher eine Feststellung als eine Frage und Jensen klang mehr als nur überrascht.

Erst jetzt fiel ihm auf, wie gut er sich eigentlich fühlte.

Die Schmerzmittel, die sie ihm im Krankenhaus verpasst hatten, hatten zwar dafür gesorgt, dass er relativ schmerzfrei war, jedoch hatten sie ihn auch benommen gemacht, seinen Verstand regelrecht vernebelt.

Davon war jetzt gar nichts mehr zu spüren.
 

„Wieso hast du...“
 

Gabriel zuckte ein weiteres Mal mit den Schultern und unterbrach Jensen mit einem Zungenschnalzen.
 

„Wie schon gesagt... Ich habe scheinbar einfach ein großes Herz für Schauspieler...“
 

Ein ungläubiger Blick seitens Jensen war alles, was der Engel dafür erhielt.
 

„Also gut... und zugegeben in deinem vorherigen Zustand, wärst du mir kein großer Nutzen gewesen...“

„Nutzen?“
 

Der Schauspieler schnaubte empört.
 

„Was für einen Nutzen könnte ich schon für dich haben? Wieso hilfst du mir? Du bist doch noch so was wie ein Psychopath, oder? Was hast du mit mir vor? Wieso hast du mich hier her gebracht?“
 

Langsam aber sicher verlor Jensen wirklich die Geduld.

Er redete sich immer mehr in Rage und verdrängte für den Moment sogar seine knappe Bekleidung, als er sich aus dem Bett erhob.

Er baute sich vor dem Erzengel so gut es ging auf und war froh, dass er ein gutes Stück größer als Gabriel war. Vor allem, da dieser immer noch auf dem Sofa saß.

Trotz allem schien der Engel nicht sonderlich beeindruckt von ihm zu sein.

Im Gegenteil.

Das höhnische Grinsen auf den Lippen des Kleineren wurde von Sekunde zu Sekunde breiter, was Jensen nur noch mehr zur Weißglut brachte.
 

„Wieso hast du mich verdammt nochmal in diese bescheuerte Realität gebracht?“, fragte er erneut und seine Stimme zitterte leicht vor Wut.
 

Gabriel lehnte sich ein Stück zurück und schüttelte den Kopf.
 

„Ich hab dir doch schon gesagt, dass ich mit der ganzen Sache nichts zu tun habe. ICH war es nicht, der dich hier her gebracht habe. ICH habe dir lediglich deinen kleinen Hintern gerettet, weil andere zu unfähig waren auf dich aufzupassen und du schon dreimal nicht auf dich selbst aufpassen kannst. Dafür habe ich noch nicht einmal ein Danke gehört, was übrigens äußerst unhöflich ist. Haben sie in deiner Welt keine Manieren, oder...“
 

Jensen hatte die Hände zu Fäusten geballt.

Er versuchte ruhig zu bleiben. Normalerweise ließ er sich nie provozieren, allerdings waren seine Nerven sowieso schon zum Zerreißen angespannt und der gehässige Tonfall des Engels war der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.

Der Schauspieler war mit Sicherheit kein Schlägertyp, aber er hatte in den Jahren in denen er nun schon bei Supernatural die Rolle des Deans spielte genug über das Kämpfen gelernt. Zwar waren das alles nur einstudierte Szenen gewesen, aber die Grundlagen würden definitiv ausreichen um diesem eingebildeten Engel ordentlichen eine rein zu hauen.

Allerdings hatte Jensen die Rechnung ohne Gabriel gemacht.

Seine geballte Faust schaffte es nicht mal annähernd in Reichweite von dessen Gesicht, da wurde sie auch schon von einer warmen Hand abgefangen und seine Finger gaben ein protestierendes Knacken von sich, da der feste Griff einem Schraubstock glich.

Der Engel verdrehte dem größeren Mann mühelos den Arm, bis der mit einem schmerzerfüllten Stöhnen, das sich mit dem Stöhnen der Frau im Hintergrund vermischte, leicht in die Knie gehen musste, um den unangenehmen Druck, der sich in seiner Schulter ausbreitete ein wenig zu verringern.
 

„Kleiner...“
 

Gabriel hatte sich mittlerweile von der alten, durchgesessenen Couch erhoben und blickte mit einem düsteren Gesichtsausdruck auf den Schauspieler herab.

So viel also zu dem Größenvorteil...
 

„Du solltest dir wirklich gut überlegen, wen du hier zum Feind haben willst...“
 

Mit einer fließenden Bewegung wurde Jensen von dem kleineren Mann herumgedreht, so dass er die Kante des Sofas in seinen Kniekehlen spüren konnte. Ein kleiner Stoß reichte schon aus und er landete äußerst ungeschickt auf der Couch.

Seine Finger pochten schmerzhaft, woraufhin er sie mit seiner anderen Hand umfasste und schützend an seine nackte Brust presste.

Durch seine neue Position war er gezwungen zu dem Engel aufzublicken und Jensen zuckte augenblicklich leicht zusammen.

Er hätte niemals gedacht, dass Gabriel so furchteinflößend aussehen könnte.

Die Augen des Engels wurden von dunklen Schatten fast vollkommen verdeckt und seine Miene hatte sich zu einer abstoßenden Fratze verzogen.

Schnell wandte der Schauspieler seinen Blick wieder ab und starrte lieber auf den fleckigen Teppichboden.
 

„Es war nicht meine Aufgabe! Ich hätte dich genauso gut in dem Krankenhaus zurück lassen können. Zum elendigen Verrecken... Oder eher hätten dich diese beiden Engel mitgenommen und...“
 

Gabriel beendete den Satz nicht.

Jensen wagte es nicht wieder nach oben zu sehen, als der Engel jedoch keine Anstalten machte weiter zu sprechen, räusperte er sich schließlich leise.
 

„Und... was?“
 

Seine Stimme war nur ein Hauchen, aber das war ihm momentan egal, so lange er dadruch diesen durchgedrehten Engel nicht noch weiter verärgerte.
 

„Was hätten sie mit mir gemacht? Wohin hätten sie mich gebracht? Wieso...“
 

Plötzlich durchzuckte es Jensen wie ein Stromschlag.

Er richtete sich wieder ein Stück auf und wagte es sogar Gabriel wieder ins Gesicht zu sehen.
 

„Du warst es wirklich nicht... aber... du weist, wer mich hier her gebracht hat. Wer hinter all dem steckt. Du weist es...“
 

~*~
 

tbc...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Glimmerharp
2013-02-19T20:29:26+00:00 19.02.2013 21:29
dödödööööööm
..
...
....
.....
mehr gibt es eigtl nicht zu sagn O_o
Glaub ich öhm.. xD

LG
Glimmer
Antwort von:  Jaywalker
19.02.2013 22:02
dödödööööööm
...
.....
.......
Vielen Dank xD


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