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Long time passing

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Long time passing

Pairing: Friendship – Oliver Queen + Tommy Merlyn

Warnings: /

A/N:Kurze Spontan-FF zu einer der interessantesten Freundschaften, die es momentan in Serien zu sehen gibt. Oh, und es ist kurz. Also wirklich kurz. Und es ist auch nicht so, als wollte ich die Länge hiermit strecken oder so. ...Gawd. Viel Spaß beim Lesen. :)
 

Long time passing


 

Es gibt wenig Sachen, die Oliver von Anfang an bereut. Tommy zu erzählen, wer er wirklich ist, ist eine davon. Sie haben seit Minuten kein Wort miteinander gesprochen. Es ist das seltsamste und unfamiliärste Gefühl der Welt, ihn anzuschweigen, aber trotzdem hält Oliver es für notwendig. Diese Situation lebt davon, wie Tommy reagiert, und wenn er ihn drängt, macht das nichts besser.
 

„Häng es einfach an den Nagel. Ich meine, noch ist nichts passiert. Du kannst einfach aufhören. Richtig?“
 

Er klingt belegt wie morgens um neun, wenn sie das Poison verlassen, und hat diesen nervösen Unterton, den er früher hatte, wenn neun Uhr neun Stunden zu spät war und ihre Eltern zu Hause auf sie warteten.
 

Oliver sucht Blickkontakt. Als er antwortet, stellt er sicher, dass seine Worte keine Zweifel bestehen lassen.
 

„Drei Monate Selbstjustiz machen keine fünfzig Jahre Verbrechen wieder gut.“
 

Tommy sieht ihn an, mitten in Olivers Augen mit dem einzigen Blick auf der ganzen Welt, dem er noch nie etwas entgegen zu setzen hatte. Er heißt 'Ollie, mach nicht den größten Fehler deines Lebens, sondern steig ins Auto und lass mich dich nach Hause fahren' und er hat ein Leben lang funktioniert.
 

„Aber zwei Jahre tun es? Oder drei?“ Tommy lacht, dann fährt er sich durchs Haar und schüttelt den Kopf. „Wann wir das jemals ein Ende haben?“
 

Oliver möchte ihm nicht in die Augen sehen. Es ist nicht so, als hätte er nicht schon genug mit den Schuldgefühlen gegenüber seiner Familie zu kämpfen. Und das sind es letztendlich. Schuldgefühle und irgendwo tief darunter vergraben die Enttäuschung, weil er dachte, Tommy würde ihn verstehen.

Von allen Leuten Tommy. Sein bester Freund. Tommy, mit dem er alles zusammen tun konnte. Hausverbot in jedem Nachtclub von Starling City bekommen, Autos klauen und am nächsten Abend alles mit dem Geld ihrer Väter wieder geradebiegen. Die Stadt selbst zu Fall bringen ist in Ordnung, aber ihr helfen geht zu weit? Oliver wünscht sich, er könne es so lächerlich finden, wie es klingt, aber ein Funke (ein großer Funke) Verständnis ist da.
 

„Wenn der letzte Name von der Liste gestrichen ist.“
 

Die Wahrheit ist, er weiß nicht, ob er dann noch ein Leben hat, in das er zurück kann.
 

Tommy sieht ihn an mit einem so ernsten Blick, wie Oliver es niemals erwartet hat. Dann streckt er seine Hand aus. Sie zittert.
 

„Gib mir die Liste.“
 

„Tommy...“
 

„Gib mir die Liste, Oliver!“
 

Es ist ein wenig zu laut für den Tommy Merlyn, den Oliver mal kannte, und viel zu laut für den, der er jetzt vorgibt zu sein. Er gibt ihm die Liste, weil er nicht will, dass sein bester Freund an dieser Sache zerbricht.
 

Tommy schlägt das Buch auf der ersten Seite auf und beginnt, die Namen durchzustreichen.
 

„Du weiß, dass das bildlich gemeint war?“ Oliver lacht, leise und innerlich so koordiniert, dass er sich selbst Angst macht. Vielleicht arbeitet er zu maschinell.
 

Tommy zeigt keine Regung und streicht weiter die Namen durch. Einen nach dem anderen. Als er fertig ist, drückt er Oliver das Buch zurück in die Hand.
 

„Sieh rein.“ Er nickt ihm zu. Oliver sieht die ganzen Namen, jeder einzelne durchzogen von einem feinen Strich, und fühlt sich für kurze Zeit leichter. Obwohl er weiß, dass Tommy die Namen durchgestrichen hat. Obwohl er weiß, dass es nicht echt ist.
 

„Damit du dich daran erinnerst, wie es sich angefühlt hat, als noch nicht das gesamte Gewicht von Starling City auf deinen Schultern lag.“
 

Aber das ist es nicht. Es ist der Gedanke, fertig zu sein mit alldem und zu wissen, dass er den letzten Willen seines Vaters erfüllt hat.
 

Tommy lächelt ihn an, weil er glaubt, endlich zu ihm durchgedrungen zu sein. Oliver kennt ihn lange genug, um seinen nächsten Schritt vorhersagen zu können. Manche Dinge ändern sich nie.
 

„Es könnte wieder wie früher sein, Ollie. Drogen und Weiber und feiern, bis wir nicht mehr wissen, in welchem Jahr wir sind.“
 

„Nein.“
 

Manche Dinge ändern sich nie und andere müssen es.
 

Tommys Lächeln verschwindet und er knirscht mit den Zähnen. Er ist wütend. Er hat allen Grund dazu.
 

„Dein neues Pflichtbewusstsein in allen Ehren, aber sieh endlich ein, dass dein Vater tot ist und du dein Leben weiterleben musst!“
 

Sie starren sich einige Sekunden an. Keiner von ihnen sagt ein Wort, wieder einmal, und vermischt mit ihrem schweren Atem ist es eine Situation, die Oliver so nie haben wollte. Er muss Tommy nicht rausschmeißen, weil er im nächsten Moment von selbst geht.
 


 

Zwei Tage später steht Tommy wieder vor seiner Haustür, kratzt sich am Hinterkopf und es ist diese Mischung aus Verlegenheit und Selbstbewusstsein, von der Oliver weiß, dass sie auf der ganzen Welt nur Tommy Merlyn hat.
 

„Wir müssen reden, aber...“ Tommy zieht das letzte Wort in die Länge, bis er zwei Flaschen Bier hinter seinem Rücken hervorgeholt hat. „Niemand sagt, dass wir dabei nüchtern sein müssen.“
 

Oliver lacht und er weiß nicht, ob es erleichterter klingt, als es soll, aber es ist ihm egal. Als er einen Schritt zur Seite geht, um Tommy ins Haus zu lassen, fühlt er sich zum ersten Mal seit Jahren wieder wirklich echt. (Er erahnt, was das Wort einmal bedeutet hat.)
 

Wenn manche Dinge sich ändern müssen, ist es vermutlich umso besser, dass andere immer so bleiben werden, wie sie von Anfang an waren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2012-11-18T11:51:27+00:00 18.11.2012 12:51
Der Schlusssatz.
Gohooott, der Schlussaatz!

Das ist so schön. ;_____;



Die Verbindung, die die beiden zueinander haben, ist richtig spürbar.<3

Obwohl frei von perversem Schmuddelkram, wunderschön! :) :D


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