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Rotkäppchen und der Wolf

[Itachi/Sasuke | NaNoWriMo '12]
von

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Kapitel 5 „Rotkäppchen und Wolf zurück in Konoha“

Das Einzige, was die Beiden nie geklärt hatten, war Itachis Vergangenheit. Auch nicht als sie schon lange wieder zurück in dem Dorf waren. Sasuke fragte wahrscheinlich nicht, weil er nicht wissen wollte, warum Itachi zuvor die Menschen getötet hatte, oder weil er einfach nur Angst davor hatte. Außerdem hatte sich Itachi seit dem Auftauchen von Madara verändert. Er war stiller und ernster geworden. Er zuckte bei jedem unbekanntem Geräusch zusammen und war wirklich angespannt. Doch der Wolf wollte das alles nicht hören. Immer wieder wenn Sasuke ihn darauf ansprach, sagte er: „Das bildest du dir nur ein, Sasuke.“

Vielleicht war das auch der Grund, weswegen Sasuke nicht nachfragte. Doch etwas in ihm wollte es unbedingt wissen. Er wollte die Worte, die Madara ausgesprochen hatte, auch von Itachi hören. Er war sogar der Meinung, dass es ihn etwas anging. Außerdem wusste Itachi ja auch von dem Tod seiner Eltern.

Der Uchiha hatte frei bekommen, weswegen er beschlossen hatte, Itachi nach seiner Familie zu fragen. Er zerrte ihn aus der Wohnung und nahm ihn mit in das Viertel indem seine Familie gelebt hatte. Davon versprach er sich, dass Itachi ihm mehr von sich selbst preisgab. Es musste einfach funktionieren.

Er erzählte ihm von seinem Leben hier und zeigte Itachi sein Elternhaus. Dieser sog quasi alle Informationen auf. Daran konnte Sasuke feststellen, das der Ältere es wirklich ernst nahm. Er wollte wirklich bei ihm sein.

Das Letzte was er ihm zeigte, war der Ort, wo er seine toten Eltern gefunden hatte.

Keiner der Beiden wollte lange in dem engen Raum bleiben und so saßen sie zusammen auf der Veranda und sahen sich die wild bewucherten Garten an. Sasukes Mutter, hatte ihn früher immer gepflegt, doch nun war er herunter gekommen und ein wirklich trauriger Anblick.

Es hatte angefangen zu regnen. Die niederprasselnden Regentropfen störte die Ruhe die zwischen den Beiden herrschte.

„Wie war eigentlich deine Familie?“, fragte Sasuke nach einigen Minuten des Schweigens. Er hoffte, dass Itachi ihm etwas erzählen würde. Doch es vergingen Minuten, in denen der Wolf nichts sagte.

Sasuke hatte bereits die Hoffnung aufgegeben, als Itachi anfing zu sprechen: „Madara hat nicht ganz die Wahrheit gesagt. Meine Mutter war kein Wolf.“

„Warum hat er das dann behauptet?“

Itachi zuckte mit den Schultern. „Ich vermute, weil er euch Rotkäppchen so hasst, wie er es bei den Menschen tut.“

„Soll das heißen, deine Mutter war ein Rotkäppchen?“, fragte der Uchiha und starte dabei Itachi an. Der jedoch sah in den grauen Himmel hinauf.

„Sie liebten sich. Reicht das nicht?“, fragte er und seufzte. „Wir haben bei den Menschen gelebt. Nahe an einem Dorf. Es gab keine Probleme zwischen uns. Sie hatten sich Zeit gelassen mit Nachwuchs.Schließlich wollten sie sich ganz sicher sein, bevor sie mich bekamen. Auch als ich auf der Welt war, gab es keine Probleme. Ich ging sogar zur Schule, doch als ich eines Abends nach Hause kam, fand ich sie, so wie bei dir, tot in unserem Haus. Jemand hat sie getötet, doch ich weiß nicht wer. Ein Jahr lang blieb ich noch da, dann zog ich los, Ziellos, Heimatlos. Ich wusste nicht wohin, doch dann kam Madara. Er war nett zu mir. Er kümmerte sich um einen verlorenen Jungen, so als wäre ich sein eigener Sohn. Er fragte mich, was passiert sei, warum ich alleine durch die Welt reiste und ich erklärte ihm was geschehen war. Du kennst Madara, er hatte gleich die Antwort: Die Menschen! Sie hatten meine Eltern aus Angst getötet und wenn ich nicht weggelaufen wäre, hätten sie es bei mir mit Sicherheit genauso getan. Hass schlich sich in mein Herz und ich tat all die Grausamen Dinge. Ich spielte den Menschen vor, sie seien mein Rotkäppchen, nur um sie zu töten. Ich schwor, dass ich mich niemals von einem Menschen versklaven lassen würde! Doch vor zehn Jahren passierte etwas in mir. Ich spürte dass ich jemanden finden musste, der meine Hilfe brauchte. Zunächst ignorierte ich dieses Gefühl, doch mit den Jahren wurde es immer stärker. Es schien mich zu zerreißen“, Itachi schwieg und seufzte, dann sah er zu Sasuke. „Als ich dich getroffen hatte, fiel diese Last von mir. Mein Körper fühlt sich so leicht und befreit an. Ich Spüre das du mein Rotkäppchen bist, dass ich dich all die Jahre über gesucht hatte!“

Erneut schwieg Itachi und wartete darauf, ob Sasuke etwas sagen würde, doch er schwieg. Also sprach der Wolf weiter: „Ich schwöre dir, das ich dich immer beschützen werde und das ich niemals zulassen werde, das irgendjemand dir etwas antut! Weder Madara, noch sonst wer!“

„Meinst du, er wird wiederkommen?“

Itachi nickte. „Jetzt wo er weiß, dass du ein Rotkäppchen bist, wird er nicht aufhören.“

„Wenn er mich töten sollte, was wird dann aus dir?“

Der Wolf zuckte mit den Schultern und sah wieder zum Himmel hinauf. „Sollte er es schaffen, dann weiß ich nicht was mit mir geschieht. Jeder Wolf hat nur ein Rotkäppchen, ich bin dann also allein. Ob mich dann die Rache zerfrisst, wie damals bei meinen Eltern?“, der Ältere seufzte. „Ich weiß es nicht. Und ganz ehrlich: Ich will das auch gar nicht wissen. Du wirst immer bei mir sein, weil ich es nicht zulasse, dass er dir nur ein Haar krümmt.“

Schweigen trat zwischen den Beiden ein und es vergingen einige Minuten, bis Sasuke anfing zu sprechen: „Weißt du was mich verwirrt?“

„Was denn?“

„Als Madara mich töten wollte, sagte er, ich solle es dir befehlen, dass du mich retten sollst. Doch du sagtest bei unserem erstem Treffen, das du mich vor allem beschützen musst, dass mein Leben bedroht“, erklärte der Uchiha und sah nun ebenfalls in den Himmel hinauf. „Hättest du mich nicht auf jeden Fall retten müssen?“

Itachi gab einen amüsierten Laut von sich. „Du hast recht, Sasuke. Ich kann es dir nicht erklären, warum Madara das gesagt hat. Vielleicht wollte er mich damit demütigen? Es kann sein, dass sein eigentliches Ziel war, dass ich sage, ich will keine Befehle von einem Menschen annehmen und das ich mich dann von dir abwende?“, der Wolf zuckte mit den Schultern. „Vielleicht sollten wir ihn fragen, bei unserem nächsten Treffen?“

„Ich will ihn gar nicht wiedersehen ...“

Itachi zuckte mit den Schultern und lehnte sich zurück. „Ich will das mit Sicherheit auch nicht“, sagte er und schloss die Augen. „Doch er wird da wohl keine Rücksicht drauf nehmen. Er wird wieder kommen, schon allein weil wir ihn nicht noch mal treffen wollen.“

„Ich habe ihn von Anfang an nicht gemocht.“

„Ich hatte damals keine andere Wahl. Ich war ganz auf mich allein gestellt und er war der erste der sich wirklich um mich gekümmert hat, nach dem Tod meiner Eltern.“

Erneut trat schweigen zwischen ihnen. Sasuke konnte ganz gut verstehen, wie sich Itachi fühlte und wahrscheinlich hätte er an seiner Stelle genauso gehalten. Er hätte sich ebenfalls auf Madara eingelassen.

Wenn Sasuke genau darüber nachdachte, war ihre Situation die selbe. Sie hatten Beide das Selbe durch gemacht. Hatten keine Eltern mehr, deren Tod völlig ungeklärt war.

Sasuke sah in das Gesicht Itachis. Seine Augen wirkten so traurig und einsam, so wie er sich selber immer gefühlt hatte. Plötzlich hatte der Uchiha das Gefühl, dass er seinen Gast noch nie so genau betrachtet hatte und das obwohl er ihn bereits einmal das Leben gerettet hatte.

„Ich habe dir noch gar nicht wirklich gedankt, dafür das du mir das Leben gerettet hast.“

Itachi stutzte und sah den Jungen neben sich verwundert an. „Dafür musst du mir doch nicht danken, Sasuke.“

„Doch. Du hast dich in Gefahr gebracht“, erwiderte Sasuke und seufzte. „Er ist viel stärker als er aussieht.“

„Ja natürlich hatte ich Angst vor ihm“, gestand der Wolf. „Deswegen habe ich auch so lange gebraucht um zu dir zu kommen. Doch trotzdem habe ich es versucht. Ich wollte nicht zulassen, das irgendjemand dich mir wegnimmt. Auch wenn es vielleicht etwas egoistisch von mir ist, so zu denken.“

„Warum sollte das egoistisch sein?“, fragte der Jüngere. „Ich kann dich gut verstehen. Im Grunde haben wir doch das Selbe durch gemacht.“

Der Ältere lächelte ihn dankbar an. „Vielleicht, ja. Auch wenn meine Situation ganz anders ist. Du wirst über all von den Menschen aufgenommen, vor mir haben sie Angst.“

„Du bist hier bei mir“, antwortete der Uchiha etwas beleidigt. „Und bisher haben die Dorfbewohner Konohas nichts gegen dich gesagt.“

„Vielleicht liegt das an der Hokage“, während er sprach, legte er seine Hand auf Sasukes Kopf. „Ich muss dir danken, Sasuke. Schließlich hast du mich bei dir aufgenommen.“

Der Uchiha sagte darauf nichts, sondern lächelte nur.

„Woher hast du eigentlich dieses Zeichen im Nacken?“, fragte Itachi dann plötzlich. Die Frage nach dem Mal lag ihm schon lange auf der Zunge, doch hatte er sich nie durchringen können danach zu fragen, doch jetzt, wo sie so ruhig beieinander saßen, konnte er es ruhig wagen. Was war schon dabei?

„Das? Ich weiß nicht. Meine Mutter sagte, es würde mir Glück bringen“, Sasuke zuckte mit den Achseln. „Ich kann mich nicht daran erinnern woher ich es habe. Es ist da, seit ich denken kann.“

Der Uchiha sah zu dem Wolf, doch der sah geistesabwesend in den Himmel.

„Warum fragst du danach?“

Itachi schüttelte den Kopf. „Nur so. Schließlich will ich alles über mein Rotkäppchen wissen.“

„Du bist ein Idiot“, gab Sasuke von sich und stand auf. „Wie lange will es eigentlich noch regnen? So sitzen wir hier ewig fest!“

„Das klinkt als würde es dich stören mit mir hier allein zu sein.“

„Das nicht, Itachi“, der Uchiha seufzte. „Wir haben hier nur keine Lebensmittel und schlafen können wir wohl kaum hier. Außerdem-“, Sasuke stoppte, denn er wusste nicht, ob er Itachi wirklich davon erzählen sollte.

„Außerdem?“, fragte der Wolf nach und sah zu dem Jungen hoch. „Was ist außerdem?“

„Ich hatte überlegt, ob wir essen gehen sollen“, gestand er. „Schließlich haben wir noch den Lohn von der letzten Mission. Wir müssen ja auch noch deinen Einzug bei mir feiern.“

„Du bist dir also sicher, dass ich bei dir bleiben darf?“

Sasuke nickte. „Auch wenn ich immer noch der Meinung bin, dass meine Wohnung viel zu klein für uns Beide ist.“

„Hm“, nur erhob sich auch Itachi und sah sich um. Mit flinken Füßen setzte er sich in Bewegung und erkundete das Anwesen. „Das hier sollte doch groß genug sein, oder?“

Der Uchiha stutzte. Wie kam der Wolf nur auf die Idee dass sie hier wohnen könnten? „Aber hier ist alles alt und schmutzig!“

„Das kann man renovieren. Ist zwar viel Arbeit, aber das sollte machbar sein.“

Itachi sah sich alles genau an. So schlimm, wie Sasuke sagte, war es gar nicht. Ja klar, es hatte sich einiges an Staub angesammelt, doch es war noch erträglich. Zusammen würden sie das schon schaffen.

„Es gibt genug Zimmer. Jeder bekommt sein eigenes Schlafzimmer. Natürlich kannst du wenn du Angst hast dann auch zu mir ins Bett kommen.“

„Du scherzt!“, murrte Sasuke. „Du kriechst doch in mein Bett.“

„Aber auch nur, weil wir nur eines haben“, konterte der Ältere. „Jedenfalls kann ich mir gut vorstellen, dass wir es uns hier richtig schön machen könnten.“

„Du hast dir das richtig in den Kopf gesetzt, oder?“

Itachi grinste nur darauf und wechselte das Thema: „Wo wolltest du denn essen gehen?“

„Da du so auf Ichirakus Ramen stehst, dachte ich daran.“

„Wir haben schon lange keine Nudelsuppe mehr gegessen. Nur an dem Abend, wo wir uns das erste Mal getroffen hatten.“

„Eigentlich bin ich nicht der Fan davon, aber weil es dir so gut schmeckt, mache ich eine Ausnahme.“

„Aber, Naruto und Sakura kommen nicht mit, oder?“, fragte der Ältere skeptisch.

Sasuke schüttelte wie selbstverständlich den Kopf. „Natürlich nicht.“

„Gut“, gab Itachi von sich und sah sich in dem Hausflur um. „Zeig mir dein Zimmer!“, verlangte er plötzlich. „Ich will wissen wie du aufgewachsen bist!“

Sasuke stutzte? „Es ist ein Kinderzimmer“, warf er ein. „Nichts besonderes.“

„Ich will es trotzdem sehen“, sagte der Wolf und nahm die rechte Hand Sasukes in die Seine. „Nur ein kurzer Blick, bitte Sasuke.“

Der Uchiha seufzte. Was war schon dabei, wenn sie sich sein Kinderzimmer ansahen? Also ging er vor und führte Itachi die Treppe hinauf, in das obere Geschoss, wo die Schlafzimmer lagen. Es gab das Elternschlafzimmer und zwei Kinderzimmer, wovon nur eines bewohnt gewesen war. Sasukes Eltern hatten sich nichts sehnlicheres gewünscht als ein zweites Kind, doch hatten sie warten wollen, bis Sasuke alt genug war um sich um ein jüngeres Geschwisterchen kümmern zu können.

Der Uchiha zeigte seinem Gast alle drei Zimmer.

„Das Badezimmer ist unten“, erklärte er, als sie das Elternschlafzimmer besichtigt hatten. „Es ist wirklich groß und hat zwei abgetrennte Bereiche. Eines zum baden und eines zum waschen. Die Toilette hat noch mal ihren eigenen Raum.“

„Es ist also ganz anders wie deine Wohnung.“

„Natürlich. Das hier ist ein Anwesen“, gab Sasuke von sich.

Itachi schien es so, als könnte er eine Spur von Spott aus seiner Tonlage heraushören. Doch er sagte nichts dazu. „Es ist wirklich ziemlich schmutzig. Und an einigen Stellen in der Decke tropft es durch. Aber das sollte zu schaffen sein.“

„Bist du denn Schreiner? Oder gar Dachdecker?“, fragte der Jüngere skeptisch, doch der Wolf verneinte: „Keines von Beidem. Doch davon sollte es wohl im Dorf genug geben, oder?“

„Die sind teuer? Wie soll ich das bezahlen?“

„Du vergisst das ich auch noch da bin!“, warf der Ältere ein. „Ich werde das Geld schon verdienen können!“

Sasuke seufzte. Er war bei der Sache ziemlich skeptisch, doch er versuchte es vor Itachi zu verbergen.

„Ich werde morgen fragen, ob diese Oma mir Arbeit geben kann!“

„Dann tu mir bitte einen Gefallen.“

Verwundert und gleichzeitig aufgeregt sah Itachi den Jüngeren an. „Der da wäre?“

„Sprich sie bitte mit Hokagesama, oder Tsunadesama an, aber nicht mit „Oma“. Sonst wird sie dir mit Sicherheit keine Arbeit geben, Itachi.“

Der Andere seufzte und nickte. „Wenn du meinst. Ich mag sie trotzdem nicht.“

„Ich denke, das gleiche gilt für sie. Jedes mal wenn sie mir begegnet, erzählt sie mir von ihren bedenken, wegen dir.“

„Was bildet sich diese alte Schachtel ein?“, gab Itachi aufgebracht von sich. „Sie hat sich da gar nicht einzumischen! Das geht nur mich und dich etwas an!“

Der Esel nennt sich immer zu erst“, dachte sich Sasuke und amüsierte sich innerlich über das Verhalten des Älteren. Wie konnte man sich wegen so etwas nur aufregen?

„Ich sollte sie fressen!“

„Meinst du nicht, das geht etwas zu weit?“, fragte der Uchiha skeptisch.

„Findest du?“

Der Junge nickte. „Vielleicht sollte ich dich besser begleiten, wenn du sie um Arbeit bittest.“

„Glaubst du etwa, dass ich das nicht alleine schaffe?“

„Wie ich sehe, bist du sehr temperamentvoll“, warf Sasuke ein. „Sieh mich einfach als Vermittler an. Ich weiß wie Tsunade tickt und kann dir sicherlich von großer Hilfe sein.“

„Vielleicht“, gab Itachi von sich und sah aus einem Fenster hinaus. „Der Regen ist weniger geworden. „Wir sollten wieder nach Hause gehen.“

„Lass mich raten, Itachi“, gab Sasuke von sich und ging als erster die Treppe hinunter. „Du hast Hunger.“

„Nicht nur das, Sasuke.“

„Was denn noch?“, fragte der Uchiha, doch als Antwort bekam er nur ein „Das verrate ich dir nicht“, von dem Wolf.
 

In Konoha herrschte trotz des Nieselregens, aufgeregtes Treiben. Die Dorfbewohner wollten schnell ihre Einkäufe erledigen. So auch Itachi und Sasuke.

Der Uchiha hatte den Wolf dazu gedrängt, das sie ihre Haushaltspflichten erledigten, bevor sie essen gingen, was dem Älteren natürlich ganz und gar nicht gefiel, denn er lief mürrisch hinter dem Jungen her und gab Kommentare wie „Den könnte ich fressen“, oder „ Die schmeckt bestimmt gut!“ von sich.

Sasuke jedoch ignorierte das. Itachi musste da schon durch, wenn er bei ihm bleiben wollte.

Wenn er ehrlich war, musste er sogar zugeben, dass es ihn sogar amüsierte, wie sich Itachi anstellte. Er benahm sich wie ein kleines Kind, das nicht das bekam, was es wollte.

Zu Itachis Glück, waren sie viel schneller mit ihren Einkäufen fertig, wie die Mütter, die ganze Familien versorgen mussten, doch das tröstete den Wolf natürlich nicht im geringsten.

„Können wir dann nun endlich essen gehen?“, murrte er. „Ich garantiere für nichts, wenn mein Magen nicht bald etwas zu verdauen bekommt!“

„Du wirrst dich wohl oder übel noch etwas gedulden müssen. Schließlich will ich die Tüten nicht mit zum Essen nehmen.“

Itachi betrachtete die beiden Plastiktüten, die er in den Händen trug, so als könnte er damit bewirken, dass sie von alleine nach Hause gingen.

„Mach nicht so ein Gesicht. Die Wohnung liegt eh auf dem Weg dahin“, gab der Uchiha sichtlich gut gelaunt von sich. Itachi konnte das ganze nicht verstehen. Warum hatte Sasuke nicht so viel Hunger wie er? Oder konnte er sich einfach nur gut zurück halten? Er wusste so wenig über den Jungen und das obwohl er nun schon fast 2 Wochen bei ihm lebte.

Das ist doch traurig“, ging es dem Wolf durch den Kopf und sagte: „Dann lass uns die Sachen heim bringen, damit wir zum gemütlicherem Teil übergehen können.“

„Das sage ich doch die ganze Zeit“, warf Sasuke mit sanfter Stimme ein. Er konnte sich nicht erinnern, dass er sich so befreit gefühlt hatte, seit dem Tod seiner Eltern. Itachi tat ihm irgendwie gut.

Ich bin froh ihm begegnet zu sein! Und auch erleichtert“, als der Junge seine Gedanken beendet hatte blieb er abrupt stehen. Was hatte er gerade gedacht? Seit wann gingen ihm solche Sachen durch den Kopf?

„Kommst du nun, Sasuke?“, Itachi hatte natürlich bemerkt, dass Sasuke stehen geblieben war und musterte nun sein verwirrtes Gesicht. „Was ist los mit dir? Hast du einen Geist gesehen?“

Der Jüngere brauchte ein paar Sekunden um sich zu fangen, schüttelte dann den Kopf und sagte: „Nein, es ist nichts. Mir ist nur etwas eingefallen“, er setzte sich wieder in Bewegung und die Beiden gingen weiter.

„Was denn?“

„Nicht wichtiges“, antwortete Sasuke und wechselte dann das Thema: „Soll ich dir eine Tüte abnehmen?“

Doch der Wolf schüttelte den Kopf. „Nein, nein. Das schaffe ich schon so.“

Den Rest des Weges gingen sie schweigend nebeneinander her.

Die Tüten stellten sie erst einmal nur auf den Tisch in der Küche, denn es war nichts dabei, was in den Kühlschrank musste und dann gingen sie weiter zu Ichirakus Ramen.

Zumindest meckerte Itachi nun nicht mehr das er so schrecklichen Hunger hatte, jedoch spürte Sasuke nun ebenfalls, dass sein Magen dringend etwa zu Essen brauchte. Er hoffte nur, dass Itachi davon nichts bemerkte.

Als sie die kleine Bude betraten, hielt sich die Überraschung über Itachis Aussehen in Grenzen. Natürlich hatte es sich bereits herumgesprochen, was der Gast des jungen Uchihas für ein Wesen war und die Angst ließ sich nicht ganz vertreiben. Jedoch hatte die Hokage geschworen, dass dieser Wolf ihnen nichts tun würde und auf das Wort von Tsunade konnte man sich verlassen.

„Was kann ich euch bringen?“, fragte die junge Frau hinter der Theke. Es war Ayame, die Tochter des Ladenbesitzers. Sie musterte Itachi so skeptisch, wie ein Mensch es nur konnte.

Sasuke beschloss nicht darauf einzugehen. Sie würde ihm sowieso nicht glauben, wenn er sagte, dass Itachi völlig ungefährlich sein würde. Sie musste ihn halt erst kennenlernen. So wie all die anderen im Dorf. Es brachte da nichts, wenn er predigte, dass der Wolf eigentlich nur ein zahmer Haushund war.

„Ich bin genauso ein Mensch wie du!“, hatte Itachi einmal gesagt, als Sasuke ihn gefragt hatte, was so ein Wolf den essen würde. Eigentlich war der Ältere sogar andauernd dran, zu beteuern, dass er ein ganz normaler Mensch war, nur mit dem Unterschied, das er etwas anders aussah. „Dieses etwas, ist eindeutig untertrieben“, hatte Sasuke darauf erwidert.

„Zwei mal das übliche“, sagte der Uchiha, was sich Ayame eiligst notierte. „Kommt sofort“, sagte sie und reichte den Zettel nach hinten durch.

„Du bist nicht sehr oft hier, Sasukekun“, sagte sie, als sie sich wieder nach vorne umwand. Es schien so, als würde sie Itachi völlig ignorieren.

Wahrscheinlich war das erst einmal richtig so, zumindest solange wie Itachi damit klar kam.

„Nein. Ich koche ehrlich gesagt auch lieber zu Hause, doch Itachi“, er deutete zu ihm, schließlich musste er bewirken, dass die Bewohner des Dorfes keine Angst mehr vor ihm hatten. Erst als sie den zweiten Gast ansah sprach der Uchiha weiter. „Er mag eure Nudelsuppen wirklich gerne.“

Itachi lächelte, auch wenn ihm nicht danach war. Doch Sasuke hatte ihm nahe gelegt das zu tun, damit er sympathischer herüber kam. „Das bringt doch nichts!“, hatte er zuvor gesagt. „Sie werden trotzdem Angst vor mir haben!“

„Das freut mich“, sagte Ayame, doch ihre Stimmlage klang nicht wirklich überzeugend.

„Außerdem wollen wir seinen Einzug bei mir feiern“, erklärte der Uchiha. Eigentlich war er niemand, der seine privaten Angelegenheiten an die große Glocke hing, doch nun ging es darum, dass die junge Frau keine Abneigung gegen den Wolf hegte.

„Ihr wohnt zusammen?!“, das Entsetzen, konnte man deutlich aus ihrer Stimme heraus hören. Dafür musste man noch nicht einmal genau hinhören, so offensichtlich war es.

Sasuke nickte ganz ruhig, jedoch schaffte es Itachi nicht so leicht wie er: „Was soll das denn bitte heißen? Ich bin kein gefährliches Tier, welches ihn ohne mit der Wimper zuzucken umbringen würde!“, fuhr er sie an. Er konnte es nicht verstehen wie sich die Dorfbewohner ihm gegenüber verhielten, schließlich hatte er ihnen nie etwas getan.

Der Uchiha versuchte den Wolf zur Ruhe zu ermahnen, doch er schaffte es nicht.

„Sasuke hat es bei mir gut! Ich beschütze ihn!“

Leider hatte Itachi mit seinen, vielleicht etwas unüberlegten, Worten Ayame eingeschüchtert, sodass diese sich in die hinterste Ecke geschoben hatte. „Es tut mir leid!“, stammelte sie leise. „Ich wollte Sie nicht verärgern, Wolfsan.“

„Wolfsan?“, fragte Itachi nun sichtlich skeptisch. Doch wenigstens schien er sich beruhigt zu haben. „Ich bin kein wirklicher Wolf. Ich bin ein Mensch, mit Merkmalen eines Wolfes. Die genaue Bezeichnung ist „Wolfgeist“, jedoch werden wir fälschlicher Weise einfach nur als „Wölfe“ bezeichnet.“

Skeptisch sah Sasuke den Älteren an, worauf hin er noch hastig ein paar Worte hinzufügte: „Wir nennen uns selber aber auch gerne so. Es ist einfacher.“

„Ach so ...“, ließ Ayame von sich hören, trat aber dennoch nicht aus ihrer Ecke. „Sie sind also völlig ungefährlich?“

Itachi nickte und lächelte. „Wie ein zahmer Haushund“, gab er von sich. „Mein Name ist übrigens Itachi.“

Nun trat die junge Frau endlich hervor und musterte den Fremden. „Ich heiße Ayame“, sagte sie und lächelte zaghaft.

Sasuke hatte die Hoffnung, dass dies der erste Schritt in eine ruhige und vor allem gemeinsame Zukunft, zwischen Itachi und dem Dorf war. Denn er wusste nicht, was er tun würde, wenn sie ihn hinfort jagen, oder gar töten würden. Er wusste es wirklich nicht.

Tief ihn ihm drin, spürte er, dass er Itachi nicht mehr verlieren wollte, doch woher dieses Gefühl kam, konnte er sich nicht erklären.

Plötzlich erklang ein Klingeln und von hinten rief eine Männerstimme: „Die Bestellungen sind fertig!“

Schnell eilte Ayame zur Durchreiche und übergab den beiden Gästen, ihre Suppen. „Ich wünsche euch einen guten Appetit“, sagte sie mit sanfter Stimme. Man konnte aus ihr heraushören, dass sie es diesmal ernst meinte.

Wie ein ungeduldiger Schuljunge fing Itachi an zu essen. Kein Wunder, schließlich jammerte er schon so lange, dass er Hunger hatte.

Ayame beobachte ihn dabei interessiert und stellte hin und wieder zaghafte Fragen. Wahrscheinlich wollte sie einfach nur höflich sein und ihrem Gast nicht zu nahe treten, indem sie viel zu private Fragen stellte.

Unter anderem fragte sie, wie Sasuke und er sich denn kennengelernt hatten und woher er den kommen würde.

Soweit es nicht zu kompliziert war, antwortete er der jungen Frau. Das mit dem Rotkäppchen, verschwieg er. Es war einfach zu merkwürdig und würde auf Grund des Märchens sie nur verwirren. Zudem kam es ja dadurch zu der Meinung, das Wölfe wie Itachi gefährlich waren.

Sasuke lauschte stumm den Worten. Er wollte sich nicht darin einmischen, schließlich war dies der erste Kontakt, den der Wolf von sich aus knüpfte und vertiefte. Es sollte seine Entscheidung sein, was er ihr sagte und was er Ayame lieber verschweigen wollte. Der Uchiha blieb ruhig, auch wenn er bei dem Ganzen eine merkwürdige Eifersucht verspürte, die er sich nicht erklären konnte.

Er versuchte diese merkwürdigen Gefühle zusammen mit einer Nudel aus der Suppe herunter zu schlucken, doch es funktionierte nicht. Im Gegenteil, je mehr Ayames Augen leuchteten, desto schlimmer wurde es. Er wollte hier einfach nur weg.

„Oh“, hörte er die Stimme der jungen Frau sagen. „Es regnet schon wieder.“

„Tatsächlich“, Itachi hat sich herum gedreht um hinaus sehen zu können. „Und wir haben keinen Regenschirm dabei.“

„Sag mir nicht, dass ihr Wolfgeister wasserscheu seid“, sagte die junge Frau kichernd und hielt sich ihre Hand vor dem Mund. Ihre Wangen zierte ein leichter Rotton.

Der Wolf hob seine rechte Hand und ermahnte sie mit dem Zeigefinger zu schweigen. „Es ist bewiesen das wir zu 100% aus Zucker bestehen!“

„Wie süß!“, quietschte die junge Frau, die in etwa in Itachis Alter sein musste.

Sasuke hingegen versuchte die ganze Situation zu ignorieren, schaffte es jedoch nicht und konnte nur noch genervt mit den Augen rollen. Das Einzige was er jetzt noch wollte, war nach Hause. Weg von Ayame und Itachi durfte die Nacht über auf dem Balkon schlafen, oder direkt bei ihr. Das war ihm fast schon egal.

Nein!“, ging es ihm durch den Kopf. „Er schläft auf dem Balkon, da wo ich ihn sehe! Dann kann er auch gleich beweisen aus wie viel Prozent Zucker er besteht!“

„Hast du keinen Hunger mehr, Sasuke?“

Die Stimme Itachis riss den jungen aus seinen Gedanken. Er hatte gar nicht bemerkt, dass er nicht weiter aß. Er nickte und schob die Schüssel von sich. „Ich gehe schon einmal heim. Wir sehen uns gleich, Itachi“, sagte er und legte das Geld für die Beiden Portionen auf die Theke.

„Ich bezahle diesmal“, sagte der Ältere stolz, woraufhin Sasuke sein Geld wieder einsteckte und wortlos den kleinen Laden verließ.

Er wollte einfach nur noch weg von den Beiden und von diesem unerklärlichem Eifersuchtsgefühl, das ihm den Hals zuzuschnüren drohte.

Was bist du nur für ein dummer, dummer Junge, Sasuke!“, herrschte er sich in Gedanken an, während er die Straßen entlang nach Hause rannte. Das er dabei klatsch nass wurde, ignorierte er.

Als er die Wohnungstüre aufschloss, klebten seine Klamotten ganz unangenehm an seiner Haut. Er wollte nur noch raus aus den Sachen.

Ein warmes Bad, sollte ein pures Wunder sein“, er wollte den Plan durchziehen, doch dann entdeckte er die Einkäufe vom Tag, die immer noch auf dem Tisch standen und darauf warteten, dass Sasuke sich um sie kümmerte.

Schnell waren die Sachen eingeräumt und er konnte die Badewanne für sich vorbereiten. Itachi war noch nicht zurück. Wahrscheinlich war er noch mit Ayame am reden. Bevor er in die Wanne stieg, musste er ihm noch einen Zettel an die Tür hängen, auf dem stand, dass er noch warten musste, ehe er in die Wohnung kam. Aber auch nur, wenn er nicht in den nächsten Minuten zurück kam.

Als Sasuke daran dachte, wie Itachi nun mit Ayame redete und wahrscheinlich auch lachte, spürte er wie Wut in ihm aufkeimte. Warum hatte er ihm nicht gesagt, dass er ihn begleiten sollte? Wieso hatte er Itachi dort zurück gelassen? Und warum hatte er sich überhaupt darum gekümmert, dass die Beiden sich so gut verstanden?

Der Uchiha schüttelte den Kopf. Er war doch kein verliebtes Kind, also brauchte er auch nicht so eifersüchtig zu sein, nur weil Itachi sich mit jemand anderem unterhielt. Er wollte doch, dass das Dorf ihn aufnahm.

Er erinnerte sich, wie begeistert Itachi davon geredet hatte, dass sie in das Anwesen von Sasukes Eltern ziehen sollten.

Der Junge seufzte und stellte das Wasser ab. Die Wanne war voll genug, also besorgte er sich frische und vor allem trockene Sachen und schrieb schnell den Zettel.

Als er die Haustüre öffnete, sah er Itachi vor sich stehen.

„Hast du meine Gedanken gelesen?“, fragte er schmunzelnd.

„Nein“, erwiderte Sasuke und ließ den Wolf eintreten. „Du hast Glück, ich wollte gerade in die Wanne steigen. Dann hätte ich dich erst mal nicht mehr in die Wohnung lassen können.“

Itachis Blick fiel auf den Zettel in der Hand des Jüngeren. „Da habe ich meine Ankunft ja gut getimet!“, verkündete. „Ich will mich nur schnell umziehen. Meine Sachen sind klatsch nass!“

„Okay, aber beeil dich. Mein Wasser wird noch kalt“, murrte der Junge.

„Gut“, natürlich bemerkte Itachi die Laune seines Gastgebers, doch verstand er nicht woher sie kam. Doch fragte er nun nicht weiter danach, sondern holte sich neue Klamotten aus dem Schlafzimmer, welche sie nach der gemeinsamen Mission gekauft hatten und zog sich schnell im Badezimmer um, damit Sasuke endlich sein Bad nehmen konnte.

Vielleicht lag seine Laune ja auch nur daran, das er ebenfalls nass bis auf die Knochen war.

Itachi hörte wie der Junge die Badezimmertüre zuschloss und setzte sich dann ins Schlafzimmer, wo er sich den Fernseher anschaltete um sich etwas von der Einsamkeit und der dazugehörigen Langeweile abzulenken.

Obwohl eigentlich gerade erst die Sonne untergehen sollte, war es draußen schon so dunkel wie bei Nacht, was den Wolf wirklich störte, denn so war die Welt einfach nur traurig und öde. Sie wirkte so, wie Sasuke sich zu fühlen schien.

Itachi machte sich Sorgen um ihn, weil er das Ganze nicht verstand und das es an ihm liegen könnte, daran dachte der Wolf gar nicht. Warum denn auch? Er hatte doch nichts falsches gemacht.

Minuten vergingen, genau eine halbe Stunde brauchte Sasuke, ehe er aus dem Badezimmer heraus kam. Seine Laune schien sich nicht wirklich verbessert zu haben, weswegen sich Itachi dazu durchrang, ihn zu fragen: „Was ist los mit dir? Du wirkst so niedergeschlagen“, gab er von sich. „Schon als du den Laden so überstürzt verlassen hast.“

„Hm“, gab Sasuke von sich und fuhr sich durch seine noch feuchten Zotteln. Dabei sah er so unbekümmert wie es nur möglich war, aus dem Fenster hinaus. „Ich wollte dir keine Sorgen bereiten, Itachi.“

„Schon gut, aber was ist denn los?“

Der Uchiha zuckte mit den Schultern. „Ich denke, es ist das Wetter“, sagte er. „Ja genau, das Wetter ist daran schuld. Schlägt es dir nicht auch auf die Laune?“

Der Wolf schüttelte völlig unbekümmert den Kopf. „Nein.“

„Ach so“, der Jüngere überlegte, er wollte das Thema wechseln, doch ihm fiel nichts anderes ein wie: „Du bist nicht wirklich aus Zucker, oder? Das sagtest du nur um mit Ayame zu flirten, oder?“

„Natürlich bin ich nicht aus Zucker, das habe ich doch nur aus Spaß gesa-“, Itachi verstummte plötzlich, denn ein merkwürdiger Verdacht beschlich ihn. Doch der erschien ihm einfach zu merkwürdig. Es konnte doch nicht sein, dass Sasuke eifersüchtig wegen ihm und dem Mädchen war, oder?

Flüchtig verglich er den Uchiha mit dieser Sakura, die ja auf jeden Fall eifersüchtig war, sie machte sich ja noch nicht einmal die Mühe es zu verbergen. Noch nicht einmal vor Sasuke.

Doch zwischen den Beiden gab es definitiv Unterschiede. Der Junge war nicht so aggressiv, also ging er davon aus, dass es wirklich nur am Wetter lag. „Ich hoffe, der Regen hört bald auf. Nicht das es mir auch noch auf's Gemüt schlägt.“

Sasuke nickte zustimmend und setzte sich dann zu Itachi aufs Bett und betrachtete den Fernseher. „Was läuft da gerade?“

„Ach, nichts besonderes. Sie wirft ihm vor, sie betrogen zu haben und das mit ihrer Schwester.“

„Hm“, gab Sasuke nur von sich und ließ sich nach hinten ins Bett fallen. „Langweilig.“

„Naja, was besseres läuft nicht. Man könnte noch eine Dokumentation sehen“, gab der Ältere von sich und schaltete den Kanal um.

„Das ist auch alles langweilig“, murrte der Junge und drehte Itachi den Rücken zu. „Ich will schlafen.“

„Jetzt schon? So spät ist es gar nicht.“

„Egal“, murrte der Junge.

Sasuke musste wirklich schlechte Laune haben, also stand Itachi auf, schaltete das Elektrogerät aus und setzte sich auf seinen Futon, der immer noch vor der Balkontüre lag. Doch ehe sich der Wolf darauf legen konnte, saß der Uchiha kerzengerade in seinem Bett. „Legst du dich nicht zu mir?“

Verwundert sah Itachi zu dem Jungen. „Du warst sonst immer dagegen“, gab er von sich, bewegte sich jedoch kein Stück von seinem Platz.

„Jetzt bitte ich dich darum, dich zu mir zu legen“, murmelte der Junge fast schon verlegen.

„Bist du dir sicher, dass es dir gut geht, Sasuke?“

„Da bitte ich dich schon, dich zu mir zu legen und du hinter fragst es?“, fragte der Jüngere und versuchte seinen Ärger zu überspielen. „Hast du etwas dagegen?“

Hastig schüttelte Itachi den Kopf. „Nein, nein!“, gab er überrascht von sich. „Ich habe nur nicht damit gerechnet, dass du möchtest, dass ich mich zu dir lege, Sasuke.“

„Ich habe halt auch meine sentimentalen Momente“, gab der Junge von sich. Er legte sich erst wieder hin, als Itachi aufgestanden war und er hören konnte wie er zum Bett ging.

Der Uchiha machte ihm direkt platz, so das der Wolf sich gemütlich ins Bett legen konnte. „Bist du dir wirklich sicher?“

„Jaha!“, antwortete der Junge nun etwas genervter. „Doch vielleicht überlege ich es mir auch gleich wieder anders!“

Daraufhin entschloss sich Itachi zu schreiben. Er sollte die Situation einfach genießen, denn wann bat der Junge ihn schon um so etwas? Also legte er sich zufrieden zu ihm, wagte es sogar ihn vorsichtig an sich zu ziehen und die arme um den kleineren Körper zu schmiegen. Sasuke gab keinen laut von sich, sondern atmete nur ruhig.

In seinem Kopf kreisten seine Gedanken und schienen sich nicht ordnen zu lassen. Was war nur los mit ihm? Konnte es denn wirklich sein, dass er eifersüchtig war, weil Itachi sich mit Ayame unterhielt?

„Du und Ayame“, gab Sasuke plötzlich ohne Warnung von sich. „Seid ihr nun Freunde?“

„Wie kommst du den plötzlich auf die Frage?“

„Antworte mir doch einfach nur“, Sasuke fiel es eh schon schwer die Frage überhaupt zu stellen und dann kam der Ältere ihm auch noch mit einer Gegenfrage? Das konnte er dann nun gar nicht gebrauchen.

Er hörte wie Itachi seufzte. Dann war es ruhig.

Sasuke hatte die Befürchtung, dass der Ältere ihm gar nicht mehr auf seine Frage antworten würde, doch dann hörte er die Stimme Itachis: „Wir haben uns unterhalten, mehr nicht“, erklärte er. Jedoch konnte der Uchiha aus der Stimme heraus hören, dass der Wolf nicht so recht wusste, was er sagen sollte.

„Ich denke nicht, dass man behaupten könnte, dass wir nun Freunde sind“, fügte er dann hinzu. „Doch nun sag mir, warum fragst du danach?“

Sasuke überlegte, ob er einfach schweigen sollte. Doch war das fair? Itachi hatte ihm doch auch geantwortet, auch wenn der Uchiha sich sicher war, dass dies etwas ganz anderes war.

Was soll schon passieren?“, fragte Sasukes innere Stimme. „Er wird dich auslachen und was sonst? Was ist schon dabei? Dann bist du es wenigstens los.“

Doch auch als die Stimme in ihm verstummt war, schwieg der Junge. Es war nicht so einfach, wie es im Fernsehen, oder in Büchern schien. Wobei er teilweise dachte, dass über all in solchen Sachen maßlos übertrieben wurde.

„Sasuke?“, fragte Itachis sanfte Stimme und der Jüngere seufzte.

Okay", dachte er. „Du sagst es ihm.“

„Geht es dir nicht gut, mein Rotkäppchen?“

Ohne auf die Frage zu antworten, fing der Junge einfach an zu reden: „Schwöre mir, dass du dich nicht über mich lustig machen wirst.“

Überrascht nickte Itachi und vergaß dabei, dass der Jüngere ihn ja nicht sehen konnte. Also antwortete er zusätzlich mit „Werde ich nicht, versprochen“, auf die Frage.

Dann dauerte es wieder ein paar Minuten, bis der junge Uchiha weiter sprach: „Ich denke, ich bin eifersüchtig“, er sah es nicht ein, weiter um den heißen Brei herum zu reden, denn er wollte dieses Gespräch hinter sich haben. Sasuke konnte die Vorstellung nicht ertragen, dass Itachi ihn auslachen würde.

Doch das passierte nicht. Es blieb still im Zimmer und einige Minuten vergingen, ehe der Wolf mit leiser Stimme nachfragte, als wenn er angst hätte, dass Sasuke gehen würde, wenn er laut sprach: „Eifersüchtig? Weswegen?“

Der Junge drehte sich auf den Bauch und murmelte Worte in das Kissen, die Itachi unmöglich verstehen konnte. Also ließ er von dem Jüngeren ab und setzte sich auf.

„Wegen Ayame?“

Sasuke nickte, dass konnte Itachi noch gerade eben, in dem mittlerweile dunklem Zimmer, erkennen. Doch der Junge drehte sich nicht wieder um, sondern blieb so liegen wie er war.

Also strich Itachi ihm sanft durch sein strubbeliges und noch leicht feuchtes Haar. „Wir haben uns einfach nur unterhalten. Mehr nicht“, sagte der Wolf. „Es hat gut getan sich mit jemandem zu unterhalten, aber mehr war das auch nicht.“

Itachi konnte erkennen wie Sasuke seinen Kopf anhob, doch der Junge schwieg.

Der Wolf schmunzelte und legte seinen eigenen Kopf so auf dem Kissen ab, dass er einen Teil von Sasukes Gesicht im Profil sehen konnte.

Sasuke war froh darüber, dass es dunkel war, so konnte Itachi nicht die Röte seines Gesichtes sehen. „Du musst mich doch für verrückt halten.“

„Warum sollte ich das tun?“, fragte der Ältere und strich ihm erneut durch das Raben schwarze Haar.

Sasuke wand nun Itachi sein Gesicht zu. „Nicht?“

Gerade drang das Licht einer Straßenlaterne in den Raum, sodass der Wolf die leichte Röte auf den Wangen erkennen. Es stand dem Jungen wirklich zu gerne.

„Wirklich nicht“, sagte er und lächelte, während er sich mit seinem Kopf, dem Gesicht seines Gegenübers näherte. Warum war ihm erst jetzt aufgefallen, wie wundervoll geschwungen die Lippen des Jüngeren waren. So wundervoll weich und rot.

Vielleicht lag es ja nur an dem Thema, über das sie gerade geredet hatten.

„Itachi?“, hauchte Sasuke und wenige Minuten verschlossen sich ihre Lippen miteinander. Doch der Uchiha, stieß den Älteren von sich. Er sagte nichts, sondern sah nur Itachi an, keuchend.

Der Wolf lächelte und küsste den Jungen erneut, diesmal wehrte er sich auch gar nicht, sondern fing an denn Kuss zu genießen und erwiderte diesen sanft.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das 6. Kapitel erscheint am 1.3.2013 und trägt den Titel
„Rotkäppchen überrascht den Wolf“. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2013-10-03T14:22:43+00:00 03.10.2013 16:22
Ein sehr schönes Kapitel!! :)
Endlich kommen sie sich näher, das Ende war wirklich voll süß :)
Von:  star-angel
2013-02-18T21:59:10+00:00 18.02.2013 22:59
Jipie ein neues Kapitel und wie niedlich das Sasuke eifersüchtig geworden ist und das er Itachi doch nicht auf den Balkon verwiesen hat, sondern sogar freiwillig ins Bett geholt hat. Hat ja zum ersten Kuss geführt *freu* Itachis Idee ins alte Anwesen zurück zu ziehen finde ich auch nicht schlecht. Was mich aber nicht los lässt ist der Tod von Itachis Eltern, jetzt wo man weiß das seine Mutter ein Rotkäppchen war. Ich meine ist es da nicht möglich das Madara sie getötet hat, da dieser die Rotkäppchen ja hasst und weil Itachis Vater sein Rotkäppchen schützen wollte, so wie Itachi Sasuke, hat er ihn auch getötet. Zumindest würde das bald logischer klingen als das es die Dorfbewohner waren, denn die hätten sicher auf Itachi gewartet um ihn auch zu töten. Ich bin jedenfalls schon gespannt was du dazu noch verraten wirrst und freue mich schon tierisch auf das nächste Kapitel. Schließlich bin ich neugierig was sich aus dem Kuss noch entwickelt, bleibt es nur dabei, wird mehr daraus, oder tut Sasuke am nächsten Tag so als sei nichts gewesen? Nun hab ich dich aber genug zugetextet, nur eins noch, bitte schreib schnell weiter.
lg star-angel
Antwort von: Rizumu
19.02.2013 09:59
weiterschreiben muss ich nicht. Die FF ist schon lange abgeschlossen und erscheint alle 14 Tage
Antwort von:  star-angel
20.02.2013 00:07
super das du die FF schon fertig hast, dann kommst du wenigstens nicht auf die böse Idee sie abzubrechen hoffe ich. Nur die lange Wartezeit von Kapitel zu Kapitel zu überleben ist schwierig. Naja, ich versuch mal mir das als Vorfreude schön zu reden und freu mich auf das nächste Kapitel.
Antwort von: Rizumu
20.02.2013 06:31
Eine recht fiese Unterstellung, ich würde FanFiktions abbrechen. Das kränkt mich schon ein wenig +sfz+.
Antwort von: Rizumu
20.02.2013 15:58
Was jetzt aber nicht negativ aufgenommen werden soll >/////<
Ich hab ein Prinziep, durch das eigentlich kaum meiner FFs abgebrochen werden, die ich auf Animexx hochlade.


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