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Rotkäppchen und der Wolf

[Itachi/Sasuke | NaNoWriMo '12]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Liebe Leser,

auch im Jahre 2013 geht es mit der FF weiter und ich bin echt froh darüber! Ich kann es mir gar nicht verkneifen die Kapitel hoch zu laden.
Auch wenn ich es gestern Abend verschwitzt habe, die FF der Freischaltung zu übergeben, aber es war alles etwas stressig.
Dafür geht es nun hier mit dem Kapitel und Sasuke und Itachi weiter. In diesem Kapitel erfährt Tsunade von der Anwesenheit Itachis. Ob ihr das so gefallen wird? Wir werden es sehen!
Ich hoffe das ich euch auch bald mit dem nächsten Kapitel beglücken kann!


Liebe Grüße
Rizumu Komplett anzeigen

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Kapitel 2 „Vom Rotkäppchen und dem Wolf“

Erleichtert ließ sich Sasuke in sein weiches Bett fallen, während Itachi sich brach auf das Kissen setzte. Natürlich jammerte er und der Uchiha konnte es auch gut verstehen. Wer schlief schon gerne auf dem Boden?

Genau aus dem Grund hatte er seinem Gast einen Futon dazu gegeben, auf den er sich legen konnte. Dennoch schien es Itachi nicht zu gefallen.

„In deinem Bett ist doch so viel Platz!“, jammerte er.

Sasuke schaltete die Nachttischlampe aus, die einzige Lichtquelle im Raum. „Hunde schlafen auf dem Boden. Außerdem werde ich mir garantiert nicht mit einem Fremden mein Bett teilen.“

„Jetzt sei doch nicht so herzlos!“

„Du würdest an meiner Stelle genauso handeln wie ich es tue, also sei ruhig“, Sasuke zog sich die Decke über den Kopf um Itachis Beschwerden zu entgehen.

„Ganz und gar nicht! Ich würde mein Rotkäppchen doch niemals auf dem Boden schlaffen lassen!“, Itachi wartete auf eine Antwort, doch es blieb still im Raum. „Sasuke?“

Der Junge antwortete nicht. Es war nur ein leises und gleichmäßiges Atemgeräusch zu hören. „Schläft er denn schon?“

Minuten vergingen, in denen Itachi der Stille lauschte, bis er sich in Bewegung setzte und über den Boden zum Bett von Sasuke krabbelte. Er blieb an der Seite sitzen, die frei war. „Er nimmt nicht einmal das ganze Bett in Beschlag“, dachte der Wolf sich und stieg langsam und vor allem vorsichtig in das Bett zu Sasuke. Als der Junge sich regte, hielt der Wolf inne.

Doch Sasuke wachte nicht auf, sondern schlief weiter, weshalb Itachi sich traute, sich zu ihm zu legen.

Doch gerade als er die Decke über sich ziehen wollte, regte sich der junge Uchiha.

„Was?“, fragte er verschlafen. Natürlich spürte er die Wärmequelle und verstand auch direkt wer da neben ihm lag. „Raus aus meinem Bett!“

Itachi hastete zurück auf seinen angestammten Platz. „Du musst doch nicht gleich so austicken, Sasuke!“, jammerte er und lies seine Ohren hängen. Was Sasuke in dem dunklen Zimmer nicht sehen konnte.

„Muss ich nicht?!“, der Uchiha war über die Worte des Älteren mehr wie nur empört. „Ich habe dir gesagt, dass ich mir nicht mit dir mein Bett teilen will!“

„Ich hab es verstanden. Du kannst nun in Ruhe schlafen“, murmelte Itachi und legte sich auf seinen Futon, wand Sasuke den Rücken zu und schloss die Augen. Er hörte wie der Junge sich ebenfalls hinlegte. Jedoch dauerte es diesmal um einiges länger, bis er einschlief.

Itachi hatte aus seinem Fehler gelernt und würde es nicht noch einmal versuchen, sich mit Sasuke unter eine Decke zu legen. Nein, er schleppte seine Decke und sein Kissen mit ins Bett.

Vorsichtig legte er zunächst die beiden Sachen auf die Matratze und stieg dann selber hinein.

Zu Itachis Glück, rührte sich der Junge nicht, sodass er sich ganz gemütlich hinlegen konnte. Dennoch horchte er angespannt, ob sein Gastgeber nicht doch noch wach wurde. Erst nach einer elend langen Weile, wagte Itachi sich seine Augen zu schließen.

„Gute Nacht, mein Rotkäppchen“, gab der Wolf leise von sich, während von Sasuke nur ein leises Hauchen kam.
 

Ein Klopfen war es, welches Sasuke weckte. Jedoch war es kein lautes und aufdringliches, sowie er es von Naruto gewohnt war. Nein, es war ein angenehmer und höflicher Ton. Auch wurde nicht penetrant sein Name gerufen.

„Wie angenehm“, murmelte der Junge. Er wollte noch ein paar Minuten die Augen geschlossen lassen. Angenehm war auch die Wärme an die er sich kuschelte. Genauso die Haare die sanft durch sein Gesicht strichen. Nur der Geruch, der ließ zu wünschen übrig.

„Warum riecht mein Bett nach Wald?“, der Duft in seiner Nase brachte den Jungen dazu nun doch seine Augen zu öffnen und das was er sah, erfreute ihn ganz und gar nicht.

„Was?!“, schrie er quasi und sprang rückwärts aus seinem Bett.

„Was ist los Sasuke?“, die Stimme der Hokage drang in die Wohnung des Uchiha, doch dieser hatte nur Augen für die Person, die dreist in seinem Bett lag. „Itachi“, gab Sasuke von sich, als er sich gefangen hatte.

„Hmn?“, gab der Schuldige verschlafen von sich und rieb sich die Augen.

„Was machst du verdammt noch mal in meinem Bett?“

„Was ist passiert Sasuke?“, rief Tsunade erneut.

„Naja, ich habe hier geschlafen“, Itachi gähnte und setzte sich auf. Sein Haar stand wild in alle Richtungen ab. „Du bist wirklich anhänglich.“

„Wer hat dir das erlaubt?“, keifte Sasuke wütend. Er konnte es nicht fassen, dass Itachi sich über seine Worte hinweggesetzt hat doch noch in sein Bett geschlichen war. „Du hast dein eigenes Bett!“

„Sasuke?“

„Willst du nicht mal an die Tür gehen? Da ist Besuch für dich.“

„Lenk nicht vom Thema ab, Itachi!“

„Aber es scheint wichtig zu sein“, es war offensichtlich, dass der Wolf ablenken wollte.

Schweigen trat zwischen den Beiden ein, während Sasuke den Anderen mit einem wütenden Blick bewarf.

„Ich trete gleich die Tür ein, wenn du nicht antwortest, Sasuke!“

„Deine Tür“, merkte Itachi an.

Es dauerte bis der Hausherr seufzte. „DU bleibst hier im Raum und bewegst dich keinen Zentimeter, verstanden?“

Brav nickte der Wolf und Sasuke schloss die Tür, nachdem er den Raum verlassen hatte. Er seufzte kurz, ehe er zur Wohnungstüre ging und der Hokage öffnete. „Es tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat.“

„Was war denn los? Ich habe dich schreien hören.“

„Nichts. Ich habe vergessen über Nacht die Fenster zu schließen und hatte eine Eule in meinem Schlafzimmer“, log er und bat das Dorfoberhaupt hinein. Er führte sie in die Küche, wo er ihr einen Platz anbot, so wie eine Tasse Tee.

„Eine Eule“, die Hokage schien nicht sonderlich überzeugt, jedoch fragte sie auch nicht weiter nach.

„Warum seid Ihr denn zu mir gekommen? So früh am Morgen muss es doch einen Grund dafür geben“, fragte der Uchiha, während er zwei Tassen aus dem Schrank holte und das Wasser für den Tee aufsetzte.

„Um ehrlich zu sein ja“, gab sie zu. „Und es ist kein sonderlich schöner.“

„Naja, keine Mission kann sonderlich schlimm sein, schließlich verdiene ich mir damit mein Geld.“

„Es geht nicht um eine Mission, sondern um-“

„Sasuke, hast du Klamotten die mir passen?“, fragte Itachi und unterbrach damit die Hokage, welche den Fremden, nur mit einer recht schmutzigen Shorts bekleideten, verwundert und erschrocken zu gleich, ansah. „Wer ist das?“

Erst wollte Sasuke seinen Gast anschreien, dass er doch hatte warten sollen, doch entschied er sich vor Tsunade ruhe zu bewahren. Er atmete vier mal ein und aus, bis er ihr die Situation erklärte. „Das ist Itachi, ich habe ihn gestern kennengelernt. Er ist ein Wo-“

„Ein Wolf. Ich kenne Typen wie ihn“, nun unterbrach Tsunade den Uchiha. Ließ dabei Itachi jedoch nicht aus den Augen.

„Wie es mir scheint, haben Sie schon Bekanntschaft mit meiner Spezies gemacht, werte Frau“, die Stimme des Wolfes strotzte nur vor Sarkasmus. „Aber keine Angst, ich werde niemandem etwas tun.“

„Hast du denn etwa schon dein Rotkäppchen gefunden?“, fragte die Frau mit einer schnippischen Tonlage, wobei Itachis Blick kurz zu Sasuke huschte. „Wer weiß?“

„Wo warst du in der letzten Nacht?“, fragte das Oberhaupt des Dorfes.

Sasuke bemerkte, wie feindselig die Hokage seinem Gast gegenüber war und wurde misstrauisch. „warum fragt Ihr nach seinem Alibi?“

„Das wirst du gleich erfahren, Sasuke“, gab Tsunade von sich. „Also Wolf. Wo warst du?“

„Ich habe geschlafen. In Sasukes Schlafzimmer“, antwortete Itachi wahrheitsgemäß.

„Das stimmt. Ich bin heute Morgen aufgewacht und er lag auf seinem Platz“, er bestätigte die Aussage Itachis, nur wollte er wissen, was Tsunade ihm vorwarf. „Was ist geschehen?“

Die Hokage seufzte und wand sich dann an Sasuke. „Mein Trupp, welchen ich zur Erkundung der Wälder losgeschickt hatte, meldete mir, dass das Grab deiner Eltern zerstört wurde.“

Geschockt sah Sasuke zu Tsunade. „Nein, das kann nicht sein“, er bemerkte nicht einmal, dass das Wasser kochte. Itachi musste den Kocher von der Wärmequelle nehmen.

„Doch. Es gibt keinen Zweifel. Ich war selber da“, erklärte die Hokage. „Wir wissen nicht, wer es war.“

Ruckartig wand sich Sasuke an seinen Gast. Er krallte sich regelrecht in die Haut des Älteren. „Warst du das?“, herrschte er ihn an und sah ihn wütend und gleichzeitig verstört an. „Warst du das, du verdammter Wolf?!“

Itachi blieb ruhig und schüttelte den Kopf. „Nein. Ich war die ganze Nacht über hier und habe deine Wohnung nicht verlassen. Ich hätte auch gar keinen Grund dazu so etwas zu tun.“

„Auch nicht wenn du der Mörder meiner Eltern wärst?“

Erneut schüttelte der Ältere seinen Kopf. „Ich habe mit deinem Tragischem Schicksal nichts zu tun, Sasuke.“

Flehend sah der Junge ihn an. Er hoffte, dass diese Worte stimmten. Er wollte sich nicht vorstellen, das er mit dem Mörder und Grabschänder seiner Eltern in einem Bett geschlafen hatte.

Doch da war dieser Geruch nach Wald, der an dem Wolf haftete. „Du riechst nach Wald … Du warst da … Gib es zu ...“, murmelte Sasuke leise und ließ von Itachi ab.

Dieser seufzte. „Ich muss gestehen, dass ich mich gestern nur notdürftig gewaschen habe. Wir Wölfe sind nicht so fürs Baden.“

In Sasukes Kopf klang diese Erklärung logisch, doch ein Teil von ihm, wollte es nicht wahrhaben.

„Ehrlich“, mischte sich nun Tsunade ein. „Solltest du wirklich duschen, Wolf.“

Emotionslos lächelte der Angesprochene. „Bestimmt. Doch bin ich kein Mensch, so wie ihr.“

Sasuke seufzte. „Geh bitte duschen. Dieser Geruch macht mich noch verrückt“, gab er leise von sich und nahm von Itachi den Wasserkocher entgegen.

„Wenn du mich so lieb darum bittest, Sasuke.“

Der Uchiha sah Itachi nach und seufzte erleichtert als dieser im Badezimmer verschwunden und die Tür des Raumes geschlossen war.

Der Junge goss Wasser in die beiden vorhandenen Tassen und bereitete noch eine für Itachi vor.

„Wie bist du an diesen Wolf gekommen?“

„Ich bin ihm gestern begegnet“, Sasuke wand sich an Tsunade und reichte ihr ihre Tasse. „Ihr sagtet, Ihr kennt seine Spezies.“

Die Hokage nickte. „Ja, einmal. Jedoch weiß ich nicht viel von ihnen. Nur das sie ihr Rotkäppchen suchen.“

„Hmmm“

„Der Wolf kann dir sicherlich mehr darüber erzählen“, sagte Tsunade und drehte die Teetasse in ihren Händen.

Aus dem Badezimmer drang das Geräusch der Dusche in die Küche. „Ich werde ihn fragen.“

„Sie nur bloß zu, das du ihn wieder los wirst! Er ist ein Wolf!“, gab die Frau von sich. „Auch wenn er aussieht wie ein Mensch, ist er immer noch ein Tier!“

Sasuke schmunzelte kurz. „Suchen sie nach dem Grabschänder?“

„Ja natürlich. Ich habe noch ein Team los geschickt“, sie stellte die Tasse auf den Tisch und erhob sich von ihrem Stuhl. „Frag deinen Gast bitte, ob es in dieser Gegend noch mehr Wölfe gibt, denn dann müssen wir vorsichtig sein.“

Sasuke nickte, rührte sich aber kein Stück, als Tsunade sich verabschiedete und dann seine Wohnung verließ.

Der Junge lauschte dem Wasserrauschen aus dem Badezimmer und fragte sich, ob Itachi wirklich unschuldig war, so wie er es sagte, oder ob er nicht doch log. Immerhin hatte sich Itachi als „bösen Wolf“ vorgestellt.

Er wusste nicht, was er glauben sollte, doch irgendetwas in ihm, hoffte das diese ihm unbekannte Person unschuldig war.

Minuten vergingen, in denen Sasuke in der Küche stand und auf Itachi wartete. Dieser kam mit nur einem Handtuch um der Hüfte aus dem Badezimmer und sah sich um. „Ist die Oma schon weg?“, fragte er.

„Das ist doch offensichtlich, oder?“

„Du denkst doch nicht, dass ich etwas mit der Sache zu tun habe, oder Rotkäppchen?“

Schweigen trat ein, in der Sasuke nachdachte. „Warum nennst du mich erst jetzt wieder Rotkäppchen? Was hat es damit auf sich?“, fragte er und seufzte. „Tsunade hat dich auch danach gefragt.“

Itachi kratzte sich am Kopf und setzte sich dann auf den Stuhl, auf dem zuvor die Hokage gesessen hatte. „Es gibt noch mehr von uns „Wölfen“ und wir alle suchen unser eigenes und persönliches „Rotkäppchen“. Dafür reisen wir durch die ganze Welt“, fing der Ältere an. „Du kennst sicher das Märchen von Rotkäppchen und dem bösen Wolf, oder?“

Sasuke nickte. „Jeder kennt es.“

„Dieses Märchen entstand wegen uns. Weil wir Wölfe falsch verstanden werden.“

Fragend sah der Junge den Älteren an.

„Jeder Wolf, der sein Rotkäppchen gefunden hat, wird alles tun um dieses zu beschützen. Dafür würden sie sogar morden. Manche von uns übertreiben es auch schon mal. Einer zum Beispiel. Die Vorlage für das Märchen, wollte sein Rotkäppchen fressen um es vor den Gefahren der Welt zu beschützen.“

„Und was hat das alles mit mir zu tun?“, fragte der Uchiha etwas ungeduldig.

„Ist es nicht offensichtlich?“

„Woher willst du wissen, das ausgerechnet ich dein Rotkäppchen bin? Jawohl nicht wegen dem rotem Umhang, oder?“

„Das ist tatsächlich ein lustiger Zufall, so wie es bei der Vorlage für das Märchen war“, Itachi seufzte. „Ein Wolf spürt es, wann er sein Rotkäppchen gefunden hat. Er wird von seinem Rotkäppchen angezogen. Wir spüren das und folgen, wenn es sein muss, diesem Gefühl auch durch die ganze Welt.“

„Das ist doch völliger Schwachsinn.“

„Du magst es vielleicht so sehen, doch für uns Wolfgeistern, ist es der Sinn unseres Lebens.“

Sasuke schwieg. Er verstand nicht, was das alles mit ihm zu tun haben sollte. Er wollte ja noch nicht mal ein Rotkäppchen sein. Niemand hatte ihn danach gefragt …

„Ich werde bei dir bleiben, Sasuke und dich beschützen. Egal wovor. Selbst wenn du mich wegjagst, werde ich in deiner Nähe bleiben. Schließlich habe ich dich viel zu lange gesucht.“

Sasuke antwortete nicht darauf und schweigen trat ein. Denn Itachi konnte sich definitiv vorstellen, dass der Junge dies nicht so einfach verarbeiten konnte.

Es vergingen einige Minuten, bis Sasuke anfing zu sprechen: „Du beschützt mich also ...“

„Ich stehe zu deinen Diensten, mein Rotkäppchen.“

„Du tust was ich dir sage?“

„Gewiss, sofern es wichtig für deine Sicherheit ist.“

„Meine Sicherheit“, murmelte Sasuke und sah zum Fenster hinaus. Es war ein wunderschöner, sonniger Tag. Doch war er für den Uchiha unbedeutend, denn Tsunades Besuch hatte eine graue Wolke hinterlassen.

„Sind hier in der Gegend eigentlich noch weitere Wölfe so wie du einer bist?“, fragte der Junge und wand sich wider an Itachi.

Dieser schüttelte den Kopf. „Ich bin keinem begegnet.“

„Das bedeutet jedoch nicht, dass es hier keine gibt, oder?“

Nun nickte der Andere. „Es ist nicht so, dass ich sie spüren könnte.“

Schweigen trat ein, welche Itachi nach wenigen Minuten des Nachdenkens brach: „Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass irgendwelche Wölfe Interesse an einem Grab haben könnten, Sasuke.“

„Du hast Recht. Es ist ja auch nicht klar, dass es einer war.“

„Eigentlich willst du es doch mit eigenen Augen sehen, oder Sasuke?“, frage Itachi und riss damit den Jungen aus seinen Gedanken.

Der Uchiha nickte. „Ja und dennoch will ich den angerichteten Schaden nicht sehen. Aber der Gedanke daran macht mich verrückt. Ich will den Täter und den Mörder meiner Eltern fassen.“

Schweigen trat ein, denn was sollte Itachi darauf schon sagen? Er kannte die Gefühle des Jungen nicht und wenn er ehrlich war, wollte er das auch gar nicht.

So vergingen Minuten, in denen die Beiden einfach nur schwiegen. Itachi nur hätte zu gerne gewusst, was in dem Kopf des Jüngeren vor sich ging. Jedoch war er undurchdringlich, wie ein verschlossenes Tagebuch.

Aber was ihn auch beschäftigte, war die Frage, ob Sasuke wollte das er bei ihm blieb, oder ob er ihn wieder los werden wollte. Schließlich schien er am vergangenem Abend nicht sonderlich erfreut über seine Anwesenheit gewesen zu sein.

„Du hast wirklich geduscht“, Sasuke unterbrach die Stille zwischen ihnen und dem Wolf fiel jetzt erst auf, wie zart seine Stimme klang. So zart und zerbrechlich. Doch das schien der Uchiha ganz und gar nicht zu sein.

„Ja natürlich. Schließlich will ich bei meinem Rotkäppchen bleiben dürfen.“

„Du meinst das echt ernst, oder?“

„Warum sollte ich dich anlügen?“, fragte der Ältere. „Was für einen Grund hätte ich dafür?“

„Gar keinen. Wir kennen uns noch nicht einmal.“

„Siehst du?“, Itachi lächelte. „Und das mit dem kennen, wird sich bestimmt ändern lassen.“

Sasuke musste schmunzeln, dann änderte sich sein Gesichtsausdruck jedoch schlagartig. „Wenn du hier in Konoha eine Wohnung findest und sie auch bezahlen kannst, dann wird sich das ändern können.“

„Ah, Rotkäppchen, du willst einen einsamen Wolf doch nicht auf die Straße setzen, oder?“

„Ich kann dich auch ins Tierheim bringen. Ob die dich da haben wollen, bezweifle ich jedoch“, konterte der Uchiha kalt.

„Dann zieh ich aufs Dach“, murrte der Ältere schmollend.

„Das wirst du nicht! Du verziehst dich! Wenn es muss auch in den Wald!“

„Aber Sasuke! Ich habe es dir doch erklärt!“, gab der Wolf nun etwas panisch von sich. „Ich habe dich so lange gesucht und kann doch nun nicht einfach so gehen!“

„Ja, du hast mir diese merkwürdige Geschichte erzählt! Glaub ja nicht, dass ich sie dir abkaufe!“

„Dann werde ich es dir beweisen! Ich werde nicht von deiner Seite weichen und dir helfen den Täter zu finden, der das Grab deiner Eltern geschändet hat! Auch wenn das nicht zu meinen Aufgaben zählt“, den letzten Satz murmelte Itachi mehr, als das er ihn aussprach.

Jedoch war das egal, denn Sasuke hatte ihm nach einem gewissem Satz nicht mehr zugehört. „Du willst mir helfen?“

Der Wolf nickte. „Egal welchen Weg du einschlägst, ich werde dir folgen und dich unterstützen!“

Sasuke sah ihn an, wand dann jedoch seinen Blick zum Fenster. Er sah hinaus in den blauen Himmel hinauf. „Danke, Itachi.“

„Du brauchst mir nicht zu danken, Sasuke. Du solltest lieber etwas essen, bevor wir uns das Grab deiner Eltern ansehen.“

Der Junge nickte zustimmend. „Du hast recht. Außerdem würde es ihnen nicht gefallen, wenn ich verhungern würde.“

„Genau. An dir ist eh schon kaum etwas dran. Lohnt sich gar nicht für mich dich zu fressen.“

„Wage es dich, du hinterhältiger Wolf!“

Itachi lachte laut los. „Als wenn ich das über mein Herz bringen könnte.“
 

Nach dem Frühstück hatten sich Sasuke und Itachi auf den Weg zu dem Tempel der Uchiha gemacht. Wie sie durch die Straßen des Dorfes gelaufen waren, wurde besonders der Ältere, welcher Klamotten von Sasuke bekommen hatte, beobachtet. In Konoha hatte wohl kein Mensch zuvor ein Wesen wie ihn gesehen.

„Wir Wölfe halten uns von Menschen meist fern, aus Angst. Wir nähern uns euch eigentlich nur in Verkleidung.“, hatte Itachi erklärt.

„Verständlich, oder?“, hatte Sasuke gefragt. „Ihr seid merkwürdig und wenn du dann auch noch nach einem Rotkäppchen fragst, machst du dich doch nur noch verdächtiger.“

„Ich habe noch niemandem von meiner Suche etwas erzählt. Nur dir. Woher diese alte Schreckschraube so viel über mich wusste, weiß ich nicht. Ich habe sie nie gesehen.“

„Tsunade ist früher viel durchs Land gereist. Dabei könnte sie doch auf einen wie dich getroffen sein“, Sasuke zuckte mit den Schultern, da passierten sie gerade das Tor des Dorfes. „Es kann alles möglich sein.“

„Gewiss … Ich mag sie trotzdem nicht.“

„Ich denke, das beruht auf Gegenseitigkeit, Itachi“, sagte Sasuke und führte den Älteren durch den Wald, was wahrscheinlich völlig überflüssig war, denn wahrscheinlich kannte sich dieser hier besser aus als er selbst.

„Da vorne“, gab Itachi plötzlich von sich und hastete voraus. Sasuke versuchte mit ihm Schritt zu halten, doch es war vergeblich. Es schien beinahe so, als wäre der Ältere ein Verbündeter des Windes.

Ein paar Minuten später kam der Uchiha endlich bei Itachi an, welcher musternd an dem Grab seiner Eltern stand.

Sasuke hatte sich das alles viel schlimmer vorgestellt. Nicht dass das zerstörte Kreuz nicht schon schlimm genug war, ebenso wie die aufgewühlte Erde und die zerstörten Blumen. Aber zumindest waren die Körper noch da, wo sie sein sollten.

Itachi starrte ernst auf die Trümmer die auf dem Boden lagen und rannte dann, wie von einer Wespe gestochen in den Tempel. Es schien so als würde er etwas suchen.

Sasuke konnte ihn nur beobachten und warten das er mit ihm sprach.

„Wir müssen zurück, Sasuke“, sagte er, als er aus dem Tempel kam. Sein Blick und seine Stimme waren ernst, so kannte der Uchiha ihn nicht. „Ich muss mit dieser Oma sprechen.“

„Tsunade? Aber was ist los? Sag es mir!“

Itachi schüttelte den Kopf. „Nicht jetzt, nicht hier.“

„Wann dann? Was ist los?“

Doch der Ältere schien nicht auf die Wörter des Jüngeren eingehen zu wollen. „Bring mich zu ihr!“, verlangte er und ging Richtung Konoha zurück.

Sasuke folgte dem Wolf, welcher einen merkwürdigen Charakterwechsel hatte. Ob er etwas herausgefunden hatte?

Der Uchiha führte seinen Gast zu der Hokage, doch als sie zusammen eintreten wollten, wies Itachi den Jüngeren an, draußen zu warten, was dem Jungen definitiv nicht gefiel.

Sasuke versuchte an der Türe zu lauschen, doch durch das dicke Holz drang kein Laut hindurch. „So ein Mist!“, gab er fluchend von sich und bemerkte nicht wie sich von hinten eine Person näherte und ihm ihre Hände auf seine Augen legte. Er kannte das Spiel, nur hatte er ehrlich keine Lust darauf.

„Lass es. Ich habe dafür keine Zeit“, gab der Uchiha streng von sich, jedoch reagierte die Person nicht. Also musste er wohl raten wer es war.

Die Hände waren sanft, eindeutig die einer jungen Frau, aber dennoch fühlten sie sich kräftig an. Die Person benutzte sie also oft.

„Sakura?“

„Wie bist du nur so schnell darauf gekommen?“, fragte das Mädchen kichernd und ließ von Sasuke ab.

„Kaum jemand würde auf eine solch kindische Idee kommen“, bemerkte er und sah die junge Frau kurz an.

„Willst du eigentlich zu Tsunadesama?“, fragte Sakura und sah verwundert zu wie Sasuke fast schon nervös zu Tür sah.

Der Uchiha schüttelte den Kopf. „Nein, ich warte auf jemanden der bei ihr ist.“

„Oh. Na dann“, Sakura lächelte. „Ich habe das mit dem Grab deiner Eltern erfahren. Weiß man schon etwas mehr darüber?“

Der Junge schüttelte den Kopf. „Nein. Zumindest hat man mir noch nichts gesagt. Deswegen gehe ich davon aus, dass-“, Sasuke stoppte, denn die Türe wurde geöffnet, jedoch trat Itachi nicht heraus. Dabei fiel ihm ein, dass es nur umständlich werden würde, Sakura das Aussehen Itachis zu erklären und wahrscheinlich würde sie Panik schieben, wenn sie von dieser „Rotkäppchen und Wolf“ Sache erfuhr. Deswegen musste sie verschwinden, ehe der Ältere raus kam.

Zu Sasukes Glück, wurde die Tür zu dem Büro der Hokage wieder geschlossen. Somit hatte er ein wenig Zeit um Sakura hier weg zu lotsen.

„Was wird denn da drinnen besprochen?“, fragte die Rosahaarige verwundert.

„Keine Ahnung“, Sasuke wusste wirklich nicht was da los war und was Itachi von der Hokage nun wollte. Nur eines war ihm klar: Es hatte etwas mit dem Grab seiner Eltern zu tun.

„Ich geh rein.“

Sasuke schreckte aus seinen Gedanken auf. „Nein! Ich muss ja auch hier draußen warten.“

„Hä?“, Sakura war sichtlich verwundert, weil Sasuke sich so entschlossen war, sie davon abzuhalten in das Büro zu gehen. „Warum musst du warten?“

„Weil es ein privates Gespräch ist. Wir müssen doch nicht immer und überall dabei sein.“

Sakura schwieg, anscheinend war sie am überlegen. „Ja … Eigentlich muss ich auch eh zu Kakashisensei. Er hat immer noch nicht alle seine Berichte abgegeben.“

Der Uchiha nickte. Das war doch ein triftiger Grund, damit sie endlich ging. „Das ist eben Kakashi.“

Das Mädchen nickte ebenfalls. „Ich werde mich dann mal bei dir melden, Sasuke“, damit verabschiedete sie sich und ging den Gang entlang zur Treppe.

Sasuke seufzte erleichtert, als sie außer Sichtweite war. „Warum war sie dann überhaupt hier?“

Doch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, wurde die Tür zu Tsunades Büro komplett geöffnet und Itachi trat heraus. „Da bin ich wieder, Sasuke. Hast du mich vermisst?“

„Nicht im geringsten“, murrte der Junge. „Was hast du mit ihr besprochen?“

„Ach, nur das ich hier bleiben werde. Bei dir.“

„Mehr nicht?“, fragte der Jüngere ungläubig.

„Mehr nicht. Sie hat zwar versucht es mir auszureden und meinte, dass ich es ja nicht wagen sollte an irgendeinem im Dorf Hand anzulegen. Sonst würde sie mich eigenhändig töten.“

„Natürlich hast du beteuert das nichts geschehen wird, oder?“

Anders, als Sasuke es erwartet hatte, schüttelte Itachi den Kopf. „Gewiss nicht. Ich sagte ihr, ich könne ihr nichts versprechen, schließlich bin ich nur ein wildes Tier.“

„Wozu tust du so etwas? Hast du ihr nicht erzählt, dass du mich für dein Rotkäppchen hältst?“

Ohne auf den Jungen zu achten, setzte sich Itachi in Bewegung und ging zur Treppe um herunter zu gehen und dann das Gebäude zu verlassen. Natürlich folgte der Junge ihm empört.

„Ich habe es ihr nicht verraten um dich zu schützen, Sasuke“, gab der Wolf von sich. Während er die Stufen der Treppe hinunter stieg, sah er das Dorf unter sich an. „Was meinst du, würde passieren, wenn bekannt wäre, dass du mein Rotkäppchen bist? Du kennst das Märchen!“

„Du glaubst, sie würde es dir nicht glauben, dass du mir nichts tust?“

„Das Märchen beweist doch das Gegenteil, oder etwa nicht?“, fragte Itachi und sah zurück zu Sasuke. „Es gibt so viele Wölfe meiner Art die ihr Rotkäppchen getötet haben, weil sie glaubten dass sie es so besser beschützen könnten.“

„Ich habe dir ja auch nicht getraut“, murmelte Sasuke. Wobei der Uchiha sich das Recht dazu nahm, denn schließlich hatte Itachi ihm als erstem die Geschichte aufgetischt. „Und wenn ich ehrlich bin, tue ich das jetzt auch noch nicht ganz.“

Schweigen trat ein, denn Itachi hatte darauf nichts mehr zu sagen. Er war es gewohnt, dass niemand seine Geschichte glaubte, doch Sasuke würde schon noch einsehen, dass er Recht hatte.

„Wir sollten zusehen, das wir für dich Klamotten finden, mit denen du deine Ohren und deinen Schwanz verstecken kannst, Itachi“, merkte Sasuke an, als sie an der Empfangsdame vorbei gingen und ins Freie traten.

„Warum? Ich habe kein Problem mit meinem Aussehen. Du etwa?“

„Naja, bemerkst du nicht, wie dich die Leute ansehen?“

Die Passanten wichen vor Itachi weg, zeigten mit dem Fingern auf ihn, oder tuschelten miteinander. Sasuke kannte dieses Verhalten. Er hatte es am eigenem Leib gespürt, jedoch war es bei ihm nicht so negativ wie bei Itachi.

„Ich bin es gewohnt. Wenn du damit jedoch Probleme hast, werde ich deinem Wunsch folge leisten, Sasuke.“

Der Angesprochene überlegte kurz und schüttelte dann den Kopf. „Nein, wenn es dich nicht stört, dann tut es das mich auch nicht.“

Itachi lächelte. „Das ist eben mein Rotkäppchen.“

„Nenn' mich in der Öffentlichkeit nicht so!“

„Ah, in deiner Wohnung und wenn wir alleine sind darf ich das also?“, fragte der Ältere grinsend.

Sasuke seufzte. „Wenn du es nicht übertreibst.“

Der Junge spürte wie Itachi in seine Seite kniff und zuckte leicht zusammen. „Was soll das?“, fragte er, doch der Ältere lachte nur.

„Wie wäre es, wenn wir uns etwas zu essen besorgen? Ich habe nämlich riesigen Hunger!“

Sasuke seufzte darauf nur. Er konnte es nicht verstehen, dass Itachi in einem solchen Moment ans Essen denken konnte. Doch hatte der Ältere Recht, denn der Uchiha war nicht auf Besuch vorbereitet und somit fehlten ne ganze Menge an Lebensmittel. Also willigte er ein und führte den Wolf durchs Dorf. Dabei erklärte er ihm direkt wo welche wichtigen Orte waren und was es für Läden hier im Dorf gab.

„Du musst mich unbedingt diesem Ichiraku vorstellen, Sasuke.“

„Wozu?“, fragte der Junge verwundert, als sie gerade einen Lebensmittelmarkt betraten.

„Naja, er macht so köstliche Ramen, die will ich auch mal frisch probieren.“

Der Junge schüttelte den Kopf und gab ein „Mal schauen“ von sich. Dann widmete er sich seinem Einkauf.

Itachi bettelte darum auch etwas Fleisch zu kaufen, denn ein Wolf könnte sich unmöglich nur von Gemüse und Reis ernähren. Also willigte Sasuke ein und sie packten Fleisch in ihren Einkaufskorb.

Auch bei Sachen wie den Dangos, bat der Wolf darum sie zu kaufen.

„Dafür trägst du dann die Einkaufstüten“, verlangte der Uchiha, wo er die Sachen doch alleine bezahlen musste.

Das war eindeutig ein Punkt, über den sie noch reden mussten, denn Sasuke konnte unmöglich alles alleine bezahlen, wenn Itachi wirklich bei ihm blieb. Wobei seine Wohnung eigentlich viel zu klein war, für sie Beide. Also musste der Ältere definitiv ausziehen. Doch ob er als Shinobi arbeiten konnte?

„Wie hast du dich eigentlich bisher ernährt? Oder eher wovon?“, fragte Sasuke neugierig, als sie auf dem Weg zur Kasse waren.

„Naja, ich habe hier und dort Wild gejagt. Hin und wieder war auch ein Mensch dabei.“

Geschockt sah Sasuke zu dem Älteren auf, welcher anfing laut zu lachen. „Das war ein Scherz! Ich habe immer mal kleine Aufgaben erledigt. Meist die eines Attentäters“, erklärte er. „Wenn du einen Menschen tot sehen willst, ist es dir egal was das für ein Mensch ist, der deine Mission ausführt.“

„Also hast du quasi als Shinobi gearbeitet.“

„Genau. Daher kann ich auch einige Techniken. Man lebt mit ihnen eindeutig besser.“

Sasuke reichte der Verkäuferin eine Ware nach der Anderen und packte diese dann in die Tüte, nachdem er sie wieder hatte.

Mit den bezahlten Lebensmitteln, verließ er zusammen mit Itachi den Laden, indem sie natürlich genauso beobachtet worden waren, wie zuvor auf der Straße. So jemanden wie Itachi hatte hier wohl niemand bisher gesehen.

„Hund!“, quiekte eine Kinderstimme.

Itachi drehte sich zu ihr um und entdeckte einen kleinen Jungen, der nach seinem Schwanz griff. „Hund! Spielen!“

„Lass los“, gab der Wolf etwas schroff von sich und wollte das Kleine Kind schon wegschieben, doch Sasuke hielt ihn davon ab.

„Hund!“, gab der Junge noch einmal von sich. Er schien völlig begeistert von dem Wolf zu sein. Am Rande der Straße standen Frauen, die verängstigt zu ihnen sahen. Sasuke wollte diese Chance nutzen um zu beweisen das Itachi nicht gefährlich war.

Das Kind zog derweilen an dem Schwanz des Wolfes, welcher einen fast schon knurrenden Laut von sich gab.

„Weißt du, Kleiner“, fing Sasuke an und zog dabei die Aufmerksamkeit des Jungens auf sich. „Das tut ihm weh. Würdest du ihn bitte los lassen?“

„Hund?“, nun sah das Kind zu Itachi auf. „Aua?“

„Ja, das tut mir weh“, gab der Ältere von sich und sah hilfesuchend zu seinem Rotkäppchen, doch dieser widmete sich ganz dem Kind.

Dem Jungen schien seine Tat leid zu tun, den er strich sanft über den Wolfsschwanz und sagte dabei „Aii, aii.“

„Tomoe!“, rief eine Frau, die wohl die Mutter des Jungens war. Sie eilte auf ihren Sohn zu und hob ihn auf ihre Arme. „Entschuldigen Sie bitte“, sagte sie, verschwand dann aber auch schon wieder eilend.

„Was sollte das, Sasuke?“

„Ich will den Dorfbewohnern zeigen, dass du nicht gefährlich bist.“

„Ehrlich: Das musst du nicht machen. Ich bin das schon gewohnt.“

Sasuke schüttelte jedoch den Kopf. „Wenn du hier leben willst, dann sollten die Bewohner nichts dagegen haben, oder meinst du nicht? Sonst werden sie dich wie ein Tier jagen und töten wollen.“

Itachi schwieg, anscheinend nahm er sich die Worte des Anderen zu Herzen.

„Lass uns Heimgehen. Du hast schließlich Hunger, oder Itachi?“

Der Wolf nickte und ging dann voran. Er ließ sich von Sasuke sagen in welche Richtung er musste und versuchte sich den Weg dabei einzuprägen. Für Itachi würde sich nun einiges in seinem Leben ändern, denn er hatte schon lange nicht mehr zwischen Menschen leben dürfen. Seit dem Tag, an dem er sich auf die Suche nach deinem Rotkäppchen gemacht hatte und das war vor genau zehn Jahren. Damals hatte er mitten in der Nacht den Drang verspürt, nach dieser Person zu suchen, weil er das Gefühl gehabt hatte, dass diese sich in Gefahr befand.

Ob es wirklich so gewesen war, wusste er nicht, doch da die Eltern von Sasuke anscheinend ermordet wurden, ging er davon aus.

Auch wenn er als Wolf, über die Geschichte des Rotkäppchens bestens Bescheid wusste, verwunderten ihn solche Sachen. Es war ja schließlich nicht so, dass es eine Gebrauchsanleitung gab, oder das er bereits schon andere Rotkäppchen gehabt hatte. Nein, für jeden Wolf gab es nur eines. Eines das er beschützen musste und für ihn war es eben Sasuke.

Er würde alles für den Jungen geben, oder tun dafür, dass er ihm einen Sinn im Leben gab, sein Schicksal erfüllte und ihm eine Heimat gab, auch wenn sie sich eigentlich kein Stück kannten.

Itachi spürte einfach, dass sie zusammen gehörten. Als Rotkäppchen und Wolf.

Sie waren vom Schicksal füreinander bestimmt.
 

Sie waren gerade mit dem Essen fertig, als Itachi sich dazu durchrang um Sasuke nach seinen Eltern zu fragen.

Zunächst wirkte es noch so, als würde der Uchiha auf die Frage nicht antworten, denn er schien Itachi zu ignorieren und räumte lieber den Tisch ab. Doch mitten in der Bewegung lieb er stehen und seufzte.

„Na gut“, sagte Sasuke und drehte sich zu dem Älteren herum. „Es geschah vor zehn Jahren. Ich war noch länger weg, weil ich unbedingt trainieren wollte. Schon immer wollte ich der Beste sein, selbst als ich noch auf der Akademie war. Auf jeden Fall, kam ich viel zu spät Heim, ich hatte die Zeit ganz vergessen und so war es schon stockdunkel. Ich machte mich schon auf eine Standpauke gefasst. Du kennst es bestimmt. Eltern hassen es, wenn ihre Kinder zu spät zum Abendessen kommen.“

Sasuke schwieg und sah Itachi an, in der Hoffnung das von ihm eine Regung kam. Irgendeine, doch der Ältere blieb stumm. Der Uchiha konnte in seinen Augen lesen, dass er die Geschichte weiter hören wollte, ohne ihn zu unterbrechen.

Also seufzte der Junge und fuhr dann fort: „Schon als ich die Straßen unseres Viertels entlang rannte, spürte ich das etwas nicht in Ordnung war. Angst packte mich und ich rannte nur noch schneller.“

Erneut hörte Sasuke auf zu erzählen, doch nicht weil er eine Reaktion von seinem Zuhörer wollte, sondern weil dieses Thema immer noch schwer für ihn war.

„Lass dir Zeit, Sasuke“, vernahm er plötzlich die sanfte und mitfühlende Stimme Itachis. „Es muss nicht jetzt sein. Wenn du nicht möchtest ...“

Doch der Uchiha schüttelte seinen Kopf. „Es ist schon in Ordnung.“

Der Ältere wirkte so, als würde er etwas sagen wollen, jedoch schwieg er und wartete darauf, dass Sasuke weiter sprach.

„Wir lebten in einem Anwesen, in dem abends immer Licht brannte. Der Eingangsbereich war immer erleuchtet, von Lampen, die das Wappen unserer Familie zieren, doch in dieser Nacht, war alles stockfinster. Kein Licht brannte, weswegen ich mir Sorgen machte und meine Angst immer weiter anwuchs. Als ich mein Zuhause betrat, zitterte mein gesamter Körper und ich hatte das Gefühl, als würden meine Beine jede Sekunde zu Brei werden. Bei keiner Mission, die ich danach übernommen hatte, verspürte ich eine vergleichbare Angst, wie die in dieser Nacht.“

Erneut schwieg der Junge. Er verstand nicht, warum ihm das Erzählen, von der Nacht vor zehn Jahren so schwer fiel, doch Itachi schien dies zu können, denn sein Blick war verständnisvoll und sanft. „Du hast sie gefunden, oder?“

Der Junge nickte. „Ja, sie lagen in einem Raum, den mein Vater für Besprechungen nutzte.“

„Es muss ein grässlicher Anblick für dich gewesen sein.“

„Über all war ihr Blut. Nächte lang habe ich es in meinen Träumen gesehen.“

Itachi wollte etwas sagen um den Jungen aufzumuntern, doch ihm fiel nichts ein. „Vor zehn Jahren sind sie gestorben?“

Sasuke nickte. „Genau. Gestern war ihr Todestag.“

Der Ältere sah zur Seite. Das war die gleiche Tag, an dem er, das erste mal das Gefühl hatte, dass sein Rotkäppchen in Gefahr war. Die Nacht, bevor er aufgebrochen war um sich auf die Suche zu machen. Konnte das denn ein Zufall sein?

„Ist etwas, Itachi?“

Der Wolf schreckte aus seinen Gedanken hoch. „Eh, nein. Es ist alles in Ordnung.“

„Wirklich?“, fragte Sasuke noch einmal nach. Er glaubte seinem Gast nicht wirklich, dass alles in Ordnung sein sollte.

„Ja natürlich. Was sollte denn auch mit mir sein? Deine Geschichte hat mich nur etwas mit genommen“, gab er von sich und sah zum Fenster hinaus. Es gab also kein Zweifel daran, dass Sasuke sein Rotkäppchen war. Es konnte gar nicht anders sein.


Nachwort zu diesem Kapitel:
[CENTER]Das 3. Kapitel erscheint am 18.01.2013 und trägt den Titel „Rotkäppchen und Wolf auf Mission [Teil 1]“.[/CENTER] Komplett anzeigen

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