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風の記憶 (Kaze no kioku)

Die Erinnerung des Windes
von

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Ankunft

„Kniet nieder! Kniet nieder!“

Kaya sah auf, als er die Worte durch das Dorf hallen hörte und raffte seine Kimono-Lagen, rannte die Hügel hinunter, von denen aus er schon die Fahnen und Banner sehen konnte. Es war keine große Prozession, immerhin war die Adelsfrau, die dort reiste, nicht unbedingt von großer Wichtigkeit, auch wenn sie auf dem Weg zum Hofe des Shoguns war. Trotzdem war es für das Dorf, in dem er lebte, immer ein besonderer Moment, wenn jemand es durchquertem, auf dem Weg nach Edo, dem Regierungssitz des Shoguns.

Vorsichtig drängelte er sich durch die Menschenmenge zu seinen Eltern, die vor ihrem Haus standen. „Kaya-chan, du ungezogenes Kind! Warum kommst du erst jetzt?“ Enttäuscht sah seine Mutter ihn an und zog ihn zu sich, gab ihm einen leichten Klaps gegen die Wange. „Verzeih mir, Mutter…“ Er verbeugte sich und blickte entschuldigend zu seinem Vater, der ihn nur leicht musterte und mit der Hand abwinkte. Kaya musste lächeln. Sein Vater nahm das alles nie so ernst, ließ ihm jede Freiheit, auch wenn er mit 18 Jahren schon weit über dem heiratsfähigen Alter hinaus war. Seine Eltern führten das- für diese dörflichen Verhältnisse- edelste Gasthaus, das regelmäßig von Daimyos, großen Lehnsherren, besucht wurde, die auf der Durchreise waren. demnach hatte seine Familie großen Einfluss in dem Dorf und sein Vater Keichi war so etwas wie der Dorfvorsteher. Seine Mutter Michiko half ihrem Mann im Gasthaus, putzte die Räume und kochte für die Gäste. Kaya war das einzige Kind des Paares und sie waren stolz auf ihn, auch wenn er sehr besonders war. Sein tiefbraunes Haar reichte ihm bis zur Hüfte und er steckte es jeden Morgen zu kunstvollen Frisuren und trotz dessen, dass er ein Junge war, war sein Körperbau sehr zierlich und schlank, aber nicht übermäßig dünn.

Nun stand er in einem graublauen Kimono gekleidet am Straßenrand vor dem Gasthaus und erblickte bereits die Spitze des Daches des Palankin, in dem die Adelsfrau saß und getragen wurde. Der Palankin war mit Blattgold versehen und rote Seidenstoffbahnen wanden sich um die Tragestäbe. Vor dem Fenster befand sich eine Art Jalousie, an deren Seite Bänder befestigt waren, um sie hoch zu ziehen, doch allen voran dienten sie dem Zweck, die Frau vor Blicken der gewöhnlichen Leute zu schützen. Kaum war der Palankin nur noch ein paar Meter entfernt, warfen sich Kaya und seine Eltern zu Boden, die Stirn war auf die Handrücken gepresst. Niederen Menschen wie ihnen war es strengstens untersagt, einer solch edlen Frau ins Gesicht zu schauen. Würden sie es doch wagen, stand auf sie die Todesstrafe in Form eines abgeschlagenen Kopfes. Kaya wusste sehr wohl um diese Strafe, doch er war so neugierig. Er wollte sehen, wie eine Frau aussah, die am Hofe des Shogun leben würde….

Sein Blick glitt langsam über den Boden, bis allmählich der Palankin in Sicht kam. Er begutachtete das Gold und die Stoffe, ehe er langsam höher glitt und das Fenster in Augenschein nahm. In diesem Moment schob eine feingliedrige und elfenbeinfarbene Hand die Jalousie beiseite und ein blasses Gesicht mit spitzer Nase und leichtem Schmollmund kam zum Vorschein. Die Augen sahen sich leicht um und trafen auf Kayas, weiteten sich. Erschrocken wandte der Junge sich ab und presste die Stirn auf die Hände, spürte, wie ihm das Herz vor Angst bis zum Hals schlug. Die Frau hatte ihn gesehen…. Jetzt war sein Schicksal besiegelt. Er würde geköpft werden und sein Kopf würde als Warnung vor so einer Aktion vor den Toren des Dorfes auf einem Stab stecken. Seine Eltern würden für immer mit dieser Schande leben müssen und vom Rest der Dorfgemeinschaft verachtet werden. Der Geruch eines süßlichen Parfüms stieg ihm plötzlich in die Nase und gleich darauf schob sich ein weißer Seidenkimono und edel angefertigte Getas in seinen Blick. Noch immer wagte er nicht, den Kopf zu heben, hielt den Blick weiter starr auf den Boden gerichtet. „Dein Name.“, sagte eine weiche Frauenstimme und Kaya hatte das Gefühl, sein Herz würde stehen bleiben. „Kaya.“, wisperte er und schluckte, ballte seine zarten Hände zu Fäusten. „Steh auf, Kaya. Die Edle Dame Sachi no kimi(*) hat entschieden, dass du sie an den Hof des Shoguns begleiten wirst.“

Wie betäubt sah der Junge auf seine Hände, bekam jedoch einen Stoß von seiner Mutter. „Steh auf und zolle dieser feinen Dame dienen Respekt und deine Dankbarkeit! Sie nimmt dich mit an den Hof.“, zischte sie und blickte ich sanft und mit Tränen in den Augen an. In ihnen war Stolz zu sehen und es veranlasste ihn, mit zitternden Gliedern auf zu stehen. Seine Finger krallten sich in den Baumwollkimono und langsam trat er vor den prachtvollen Palankin, sank auf die Knie und verbeugte sich tief. „Ich danke Ihnen…“, hauchte er und erst, als er aus dem Augenwinkel ein Winken der jungen Frau, die gerade eben noch mit ihm gesprochen hatte, sah, stand er wieder auf. Seine Mutter trat zu ihm und drückte ihm schweratmend ein Bündel in die Hand. In dieser kurzen Zeit musste sie ins Haus geeilt sein und einige Dinge zusammengepackt haben. „Pass auf dich auf…“, wisperte sie und sah ihn mit feuchten Wangen an, umarmte ihn sanft. „Und behüte dein Geheimnis, so lange es geht.“ Er nickte nur schwach und spürte die raue Hand seines Vaters auf seiner, sah zu ihm auf. „Schreib uns Briefe. Wir wollen wissen, ob es dir da auch gut geht.“, sagte er nur, doch man sah, wie schwer es ihm fiel, Kaya gehen zu lassen. Er war sein einziger Sohn, sein einziges Kind und nun würde es fortgehen, weit weg nach Edo. Ungestüm umarmte Kaya ihn und wandte sich dann von seiner Familie ab, stieg mit der Frau in ihren Palankin, der bei weitem nicht so prachtvoll war wie die der Edlen Dame Sachi, doch immer noch beeindruckend war. Hätte er noch langer bei seiner Familie gestanden, hätte er sich nicht mehr von ihnen trennen können. Schweigend senkte er den Blick und knabberte an seiner Lippe, während sich die Prozession wieder in Bewegung setzte und auch das „Kniet nieder! Kniet nieder!“ von neuem begann. Sein Geheimnis… Wie sollte es möglich sein, es im Palast weiter für sich zu behalten? Er musste sich umziehen lassen, musste baden… Ihm blieb keine andere Wahl, als es seiner neuen Herrin zu erzählen… oder der Frau, mit der er nun zusammensaß. Er wusste nicht einmal, wie sie hieß… Aber was würde dann passieren? Sie würden ihn mit großer Sicherheit zurückschicken, denn so „etwas“ wie er durfte nicht in der Nähe einer solchen Frau wie Sachi sein. Er war eine Absonderlichkeit, eine Laune der Natur. Hier im Dorf war er für alle ein Mädchen, trug Kimonos für Frauen und auch vom Äußerem her war er eindeutig als Frau zu erkennen. Doch im Palast würde das anders werden, das war ihm sehr wohl bewusst. Ihm blieb kein Ausweg, er musste es sagen, damit gleich alles geklärt war und er zu seinen Eltern zurück konnte.

„Ver-Verzeihen Sie….“, sagte er leise und die Frau blickte auf. Er wusste nicht einmal, wie er sie richtig ansprechen musste, welchen Rang sie inne hatte. Er wusste nur, dass er nun wohl im niedersten Rang des gesamten Palastes war. „Mein Name ist Haruko. Ich werde deine Lehrerin sein. Ich werde dir beibringen, wie du reden musst, wenn du in Gegenwart der anderen Damen und Herren bist, wie du gehen musst, wie du dich verhalten musst. Dein Bauernverhalten kannst du nicht behalten.“, sagte die Frau sofort auf seine Worte und blickte ihn dann abwartend an. „J-Ja… Haruko-sensei.“ Er schluckte etwas und verbeugte sich leicht. Diese Lehrerin würde er wohl nur noch einige Minuten lang haben… „Ich… Ich muss Euch etwas sagen….“
 

* * *
 

Es dauerte noch vier Tagesreisen, ehe die ersten Häuser und Felder der Stadt Edo in Sicht kamen. Die Menschen auf der großen Straße machten Platz für die Menge der Wächter, Träger, Pferde und Palankine, die getragen wurden und neugierige Blicke trafen die Reisenden. Jeder wollte wissen, wer dort in die Stadt einzog und vor allem wohin die Reise diese Menschen führen würde. Es dauerte allerdings noch fast einen halben Tag, bis der Palast des Shoguns endlich in Sicht kam und der kleine Hofstaat, den die Dame Sachi mitgebracht hatte, durch das Tor, das zum Frauenpalast führte, ging. Für die erste Zeit würde die junge Frau dort mit ihren Kammerfrauen leben, bis in den Gemächern ihres zukünftigen Mannes Akira, dem Obersten Hauptmann und engstem Vertrauten des Shoguns, genug Platz geschaffen wurde, um die zwanzig eigenen Hofdamen und Kammerfrauen aufzunehmen, die Sachi von ihrem Heimatpalast mitgenommen hatte. Akira war neben dem Shogun nun der einzige Mann, der Zutritt zu dieser Männer-verbotenen Welt hatte, doch auch er hatte kein Recht, die Hofdamen und Konkubinen des Shogun zu sehen oder auch nur zu erahnen, weswegen Sachi im äußeren Bereich des Palastes untergebracht war. Mit einem lauten Dröhnen schloss sich das Tor und ein großer Holzriegel wurde davorgeschoben.

Die Palankine wurden vorsichtig zu Boden gelassen und gleich darauf öffnete sich die Tür zu dem, in dem Haruko saß. Sie sammelte ihre Kimonolagen und stieg vorsichtig aus, hinter ihr folgte Kaya und sah sich mit großen Augen um. Sein Blick fiel auf das große geschlossene Tor und eine Welle der Traurigkeit überkam ihn. Dieses Tor würde ihn von jetzt an für immer von der Außenwelt, die er kannte, trennen. Er hatte kein Recht, diesen Ort, diesen Palast hier zu verlassen. Er gehörte nun zu seiner Herrin, die von nun an hier leben würde und ebenfalls niemals mehr die Außenwelt sehen würde. Trotz dieser traurigen Gedanken war er fasziniert und blickte sich neugierig um. Alles wirkte hier, als wäre es für sich selbst eine kleine Stadt mit Wegen, Bänken, Teichen, Brücken und Bäumen. Weiter in der Ferne konnte er den größeren Palast ausmachen und er wusste sofort, dass dort der Shogun lebte, Seine Majestät Seiimei. „Komm.“ Mit diesem Wort riss Haruko ihn aus seinen Gedanken und er blickte sie leicht an, folgte ihr dann aber, als seine Herrin und ihr Gefolge auf den Palast zugingen. „Ich werde dir eine Kammerfrau zur Seite stellen. Ihr Name ist Takiko. Ich habe sie von dir unterrichtet und sie wird die einzige an deiner Seite sein. Niemand darf davon erfahren, außer noch Sachi no kimi selbst. Wir Drei werden auf dich Acht geben und ich verlange von dir, dass du das selbst von dir tust.“, sagte sie mit leiser Stimme, damit niemand sonst sie hören konnte. „Ich danke Euch, Haruko-sensei.“, wisperte er und blickte sie dankbar an, atmete tief ein. Haruko würde sie schützen und unterstützen…

Mit diesem Gedanken betrat er mit der jungen Frau den Frauenpalast des Shogun und wurde zusammen mit dem restlichen Gefolge von einigen Kammerfrauen zu ihren vorübergehenden Gemächern geführt. Noch nie in seinem Leben hatte Kaya solchen Luxus gesehen. Die Wände und Schiebetüren entlang des langen Gangs waren mit Blattgold beschlagen, das im Schein der Öllampen und des einfallenden Lichtes schimmerte. Darauf tummelten sich Kraniche und andere Tiere und immer wieder waren die Szenerien von blühenden Bäumen durchsetzt oder Bäumen, die Herbstlaub trugen, sowie Landschaftsszenarien mit Flüssen, Seen und Wäldern. Er war so sehr damit beschäftigt, die Bilder zu betrachten, dass Haruko ihn weiterzerren musste. Noch immer trug er den graublauen Kimono, den er seit der Abreise von seinem Dorf anhatte und fühlte sich mit einem Mal fehl am Platz. Er hatte keine feinen Kimonos, die er anziehen konnte, nur das kleine Bündel, das er von seiner Mutter bekommen hatte und von dem er nicht wirklich wusste, was es beinhaltete. Woher sollte er nur Kleidung bekommen? Doch bevor er sich darüber weiter Gedanken machen konnte, hielten sie plötzlich an und eine Kammerfrau des Palastes verbeugte sich vor ihnen und öffnete eine Schiebetür. Sachi drehte sich zu Kaya und lächelte ihn leicht an. „Ich habe beschlossen, dir ein eigenes Gemach zu überlassen, zusammen mit Haruko-sensei und Takiko, deiner neuen Kammerfrau. Du bist all das hier nicht gewohnt und ich dachte, du würdest dich mit einem eigenen Rückzugsort wohler fühlen.“, sagte sie mit einer leisen, weichen Stimme und Kaya verbeugte sich schüchtern. „Ich danke Euch, Sachi no kimi…“, sagte er leise und hatte nun endlich Gelegenheit, sie näher zu betrachten, denn während der Reise hatte er sie nicht einmal zu Gesicht bekommen. Ihre Haut war selbst unter der leichten weißen Schminke ganz blass und es schien, als hätte sie unter den Lagen ihres Kimono einen unwahrscheinlich dünnen Körper. Ihr Gesicht war fein geschnitten mit großen Augen und lange Haare umrahmten es. So also sahen aristokratische Töchter aus… Ganz anders als die Mädchen und Frauen, die er aus dem Dorf kannte mit ihrer braunen Haut, den kräftigen Händen und dem etwas stämmigen Körper, der dabei half, die schweren Lasten zu tragen. „Ich erwarte dich in den nächsten Tagen in meinen Gemächern. Ich möchte dich näher kennenlernen.“, meinte sie dann und verbeugte sich kurz, ehe sie mit ihren restlichen Hofdamen und Kammerfrauen weiterging.

Kaya sah ihr lange nach und war ihr unwahrscheinlich dankbar für all das. Haruko hatte sie über Kayas besondere Umstände informiert und Sachi hatte beschlossen, ihn trotzdem mit zu nehmen. Und um ihn vor den anderen zu schützen, hatte sie ihm das Gemach überlassen. Zusammen mit Haruko betrat er es und sah sich überwältigt um. Die Tatamimatten waren weich und perfekt gesäubert, durch Fenster fiel Licht herein und an einigen Stellen waren mit Blattgold verzierte Wände. Hier würde er nun also leben. In Prunk und von der Außenwelt für immer abgeschottet. Plötzlich wurde die Tür aufgeschoben und zwei Kammerfrauen trugen eine Truhe herein, stellten sie in eine Ecke des Zimmers. „Ooh, die Kimonos!“, rief Haruko verzückt und öffnete sie. „Sachi no kimi hatte einen Boten vorausgeschickt, der veranlassen sollte, dass die Kimonos gegeben werden, die deinem neuen Stand entsprechen. Du kannst hier nicht in einem Baumwollkimono herumlaufen.“ Ungeduldig winkte sie Kaya zu sich und nahm einen Kimono samt Obi und Unterkleidung heraus. Noch nie hatte Kaya etwas derart prächtiges gesehen. Am unteren Saum des Kimonos lagen Blätterhaufen des Roten Ahorns mit rotbraunem Hintergrund und je höher man sah, desto blasser wurde es, bis es ins Weiß überging, während weitere Blätter aus dem Nichts Richtung Boden segelten. Zu all dem gab es einen blassroten Obi, der mit Goldfäden durchzogen war. „Takiko, hilf ihm, sich aus zu ziehen und zu waschen.“, befahl Haruko dann und Kayas neue Kammerfrau nickte, begann, ihn aus zu ziehen. Trotz der Tatsache, dass die Beiden über sein Geheimnis Bescheid wussten, schämte er sich dafür, dass sie nun sehen konnten, wie sein Körper aussah. Nur widerwillig ließ er sich nun seinen Unterkimono ausziehen und bedeckte seinen Körper sofort mit den Händen. „Mach das nicht. Du brauchst keine Scham vor uns zu haben.“, entgegnete Taki sanft und sah etwas zu ihm auf. Im Gegensatz zu Haruko war sie nicht besonders hübsch, das Gesicht passte nicht wirklich zusammen und die großen schiefen Schneidezähne gaben ihr ein hasenähnliches Aussehen. Ihre Stimme dagegen war hoch und ein wenig piepsig. Unsicher sah er zu ihr und biss sich nur auf die Lippen. „Tut mir Leid… Ich bin es nicht gewohnt, dass andere mich so sehen können.“, meinte er leise und Haruko schüttelte den Kopf. „Niemand außer uns wird dich jemals so sehen. Du brauchst keine Angst zu haben. Dieses Geheimnis wird dieses Gemach nie verlassen.“, versuchte sie ihn zu beruhigen und Taki nahm seine Hand, führte ihn in das Zimmer daneben, das sich als Badezimmer entpuppte. In der Mitte stand bereits ein großer Badezuber voll mit heißem Wasser und mit einem Mal sehnte er sich danach, den gesamten Schmutz von der Reise von sich zu waschen. Ein leises Seufzen entwich ihm, als er sich ins Wasser sinken ließ und er lehnte sich zurück, genoss es, wie die Hitze in seine Glieder fuhr und seine verkrampften Muskeln lockerte.

Erst eine halbe Stunde später, als das Wasser schon fast kalt war, hielt Taki ihm ein Tuch hin und trocknete ihn sanft ab, danach kämmte sie sein langes Haar und half ihm in einen leichten Kimono, verschnürte ihn nur leicht. „Das ist euer Gewand für die Nacht, Kaya-sama. Niemand außer Haruko-sensei und ich werden Euch so sehen.“ Kaya nickte leicht und stand auf, kam zurück ins andere Zimmer. Während seiner Abwesenheit hatte Haruko bereits Futons ausgerollt und einige Öllampen entzündet, die leichtes Licht spendeten. Er spürte, wie müde er war und ließ sich erschöpft auf das Kissen sinken, schloss die Augen. Er spürte gerade noch, wie jemand die Decke über seinen Körper zog, dann schlief er ein. So würde von nun an also sein Leben verlaufen. Er wusste noch nicht, ob er es mögen sollte oder nicht…

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Das erste Kapitel ist zu Ende und ich hoffe, ihr findet Gefallen an der Geschichte. Das zweite Kapitel ist bereits in Arbeit. Danke fürs lesen!


Nachwort zu diesem Kapitel:
* = „no kimi“ war das Anhängsel für eine Dame oder einen hohen Herrn am japanischen Herrscherhof, das besonders in der Heian-Periode genutzt wurde. Die Geschichte hier spielt zwar in der Edo-Periode (etwa um 1820), aber ich fand es trotzdem sehr passend, da mir „Sama“ nicht respektvoll genug für eine Dame des Herrscherhofes war.


Musik:

Kagrra,
Atsu-hime (Taiga Drama-Soundtrack)
Within Temptation (Album: The Unforgiving)

Bücher:

Lesley Downer – Die letzte Konkubine (Das erste Buch einer Nicht-Japanerin, das mich wahnsinnig überzeugt hat!) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Veluna
2012-11-05T10:51:23+00:00 05.11.2012 11:51
Huhu, habe mich gerade mal an das Lesen deiner FF gemacht. Also ich in der Beschreibung das wort Kimono las, war ich ja direkt Interessiert :D

Also bis auf ein paar kleine Fehlerchen fand ich die Geschichte wirklich gut formuliert und geschrieben. Der Satzbau hat mir gefallen. Was mich allerdings etwas gestörrt hat, waren die wenigen Absätze. Das finde ich persönlich dann immer sehr ermüdent zum Lesen. :)
Auch wie du die Begriffe in der Geschichte erklärt hast, fand ich super da du die richtigen Übergänge dafür benutzt hast!

Nun bin ich gespannt auf das nächste Kapitel, denn ich will wissen wofür Kaya sich eig schämt :O

LG Veluna :)


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