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In irgendeinem Paralleluniverum ist 3 + 1 bestimmt die Formel des Weltuntergangs!

It's The Supervillain Types Who Have The Best Smiles
von

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Es gibt Dinge, die muss man eben früher oder später erklären.

Montag, Anfang der Woche. Normales Gemurmel, Geplapper, Gelächter herrschte in der 3-Z der Gintama-High. Auf den ersten Blick sah es wie eine normale Klasse an einer normalen Schule aus. Doch der Schein trog. Das einzig Normale hier waren Tische und Stühle. Genau genommen waren nicht einmal die Grundfeste normal.

Allerdings musste man ein wenig ausholen, um zu erklären, wieso dies keine gewöhnliche Klasse war.

  Da hätten wir den Klassensprecher, Shinpachi Shimura, 16 Jahre alt. Er war der so genannte "Straight Guy", und versuchte stets, mit seinen zynischen Kommentaren zu punkten - doch das gelang ihm nicht immer. Vielmehr fiel er wohl durch sein stetiges Gekreische auf. Erkennungsmerkmal war seine Brille. Die Brille machte ihn aus. Ohne war er nur zu fünf Prozent Shinpachi.

  Dann war da seine Schwester, Tae Shimura, von fast allen nur "Otae" genannt; was darstellen sollte, welch großen Respekt ihre Mitmenschen vor ihr hatten. Allerdings hätte wohl jeder Respekt vor einer menschgewordenen Gorilla-Frau. Ihre Kräfte waren beängstigend. Genau wie ihre gebratenen Eier.

  Dieses Mal nicht vergessen: Kotaro Katsura, der in den letzten FFs eiskalt gedichtet wurde; meistens Zura genannt, woraufhin in 98 Prozent aller Fälle ein "Zura janai, Katsura da!" folgt. Er war so eine Art Terrorist. Und er träumte davon, Klassensprecher zu sein. Er hatte lange, schwarze Haare, und meistens ein entenähnliches Etwas bei sich: Elizabeth, "die" beziehungsweise "der" hier allerdings Lehrer war.

  Ein Dorn im Auge war Katsura der "Es-ist-eigentlich-nur-die-Ordnungsaufsicht-kein-Grund-zur-Panik!"-Shinsengumi, bestehend aus Gorilla und Anführer Isao Kondo; Mayo-Freak, notorischem Kettenraucher und dämonischem Vize-Kommandant Toshirou Hijikata; dem "Super sadistic bastard" und ewig schlafenden Captain der ersten Division Sougo Okita; und dem Anpan hassenden und Badminton liebenden Spion Sagaru Yamazaki.

- Okay, die Shinsengumi hatte natürlich noch mehr Mitglieder, wie zum Beispiel den Captain der zehnten Division, Unosuke Harada; oder den zum Fußvolk gehörenden Kamiyama; oder auch Kamotarou Itou. Aber die waren erstens nicht in der 3-Z, und zweitens würden sie in dieser Fanfiction eh keinen Auftritt bekommen, also war das egal.

  Direkt unterstellt war die Shinsengumi Lehrer Katakuriko Matsudaira, dem "alten Mann" mit dem viel zu lauten Organ und dem schrägen Humor. Ebenfalls zum Lehrpersonal gehörte Sakamoto für Mathematik, und Gengai für Naturwissenschaften, und natürlich Otose, Tsukuyo und Hattori Zenzo. Bei den Letzteren wusste jedoch keiner, was sie unterrichten, daher hat sich die Autorin einfach die Freiheit genommen, irgendwas zu erfinden.

    Rektor war übrigens Baka Ouji. Äääh, nein, ich meine natürlich Baka Hata. Äh ... ich meine Hata. Einfach nur ... Hata. Genau.
 

  Zurück zur Klasse. Da hätten wir noch Catherine, die eigentlich viel zu alt war, um als Schülerin durchzugehen - aber was solls. Sie war ein nerviges Stück Amanto mit Katzenohren und einem ätzenden Dialekt. Weiter in Sachen weiblicher Klassenbelegschaft wäre da Tama, das grünhaarige Robotermädchen mit dem emotionslosen Gesicht und der Fähigkeit, Lebensmittel in ihrem Inneren herzustellen. Dann wären da noch die Schwestern Ane und Mone, Sadaharus ehemalige Besitzerinnen; und das fette Schweinemädchen, deren Namen eigentlich kein Mensch mehr kennt. Die Autorin weiß ihn dank eines gewissen Spions aber trotzdem: Kimiko, genannt "Hamuko", weil "Ham". Und dann noch die beiden "Schlägerinnen" Oryou und Hanako, die meinten, dass sie mit den langen Faltenröcken, Gang-Westen, Mundschutz und Bambus-Schwertern bedrohlich wirkten.

  Nicht zu vergessen die M-Stalkerin von Ginpachi, Ayame Sarutobi, auch "Sa-chan" genannt. Die lilahaarige Ninja mit Hang zum Masochismus und der chronischen Sehschwäche stalkte Gintoki aka Ginpachi in ähnlichen Ausmaßen hinterher, wie es Kondo bei Otae tat. Was Ginpachi jedoch meistens im Keim zu ersticken wusste. Sie hinterließ oftmals eine Spur aus Natto, Verwüstung, oder gar beidem.

  Oh, natürlich vergessen wir nicht Mada- ... ich meine Taizou Hasegawa. Und mal im Ernst: Nur, weil er unzählige Male sitzen geblieben war, kein Zuhause geschweige denn Geld besaß, und von seiner Frau verlassen wurde, ist das noch lange kein Grund, ihn "Madao" zu nennen. Also hört auf, Madao "Madao" zu nennen, okay? Madao kann ja immerhin nichts dafür, dass er so wenig Glück hat. Armer Madao.

  Dann ist da noch Hedoro. Hedoro ist ein riesiger, gruseliger, grüner Amanto, der, obwohl er so aussah, keiner Fliege etwas zu Leide tun könnte. Er liebte Blumen. Und er war zudem absolut unwichtig, noch unwichtiger als Zaki, Madao und Zura.

  Genauso unwichtig war Toujou, der persönliche Stalker und Untergebene von Kyuubei Yaagyu. Aber da er im Gegensatz zu den restlichen Vier Devas im letzten Ending mit der Abschlussfeier der 3-Z gezeigt wurde, bekommt er halt seine Nennung.

  Womit wir bei Kyuubei selbst wären. Das Mädchen (!), welches allerdings jahrelang als Junge aufgewachsen war, war eine Kindheitsfreundin von Tae und wollte beziehungsweise will diese heiraten. Sie trug über dem linken Auge, also vom Betrachter aus rechts, eine Augenklappe. Eine weitere Randominformation wäre, dass Katsura ihr ständig einen "Characteroverlap" vorwirft, aber die Gründe dafür würde man wohl selbst mit 48 Gehirnen nicht verstehen, also lass ich es.

  Selbstverständlich noch Kagura, die salmonhaarige Yato mit der blassen Haut, Sonnenschwäche und den Bärenkräften.

    Und natürlich Ginpachi-Sensei aka Gintoki aka Gin-san aka Gin-chan aka "Hier weitere Liste sämtlicher jemals verwendeter Spitznamen einfügen". Der zuckersüchtige Tunichtgut unbekannten Alters mit der silbernen Lockenpracht, den toten roten Fischaugen, der eigentlich völlig unnötigen Brille und der ständigen Zigarette im Mundwinkel, die angeblich keine war, war der Klassenlehrer der 3-Z.
 

Dies war die komplette Mannschaft der 3-Z. Es gab natürlich noch viel mehr Charaktere, die man irgendwie vom Namen her kennen sollte. Zum Beispiel die Kiheitai, bestehend aus Henpeita Takechi-Senpai, Nizuo Okada, Bansai Kawakami, Matako Kijima, und ihrem Anführer, Shinsuke Takasugi, dem leicht verrückten Nachwuchsterroristen mit der Augenklappe.

  Oder die beiden Yato Kamui und Abuto. Kamui war Kaguras Bruder und eine mordlustige Bestie; Abuto die rechte Hand von Kamui und ein Lästermaul, das bereits acht Mal sitzen geblieben war und wohl just in diesem Moment gerade mal wieder weinte, weil die Autorin es sich nicht nehmen ließ, seine Ehrenrunden ein weiteres Mal zu erwähnen.

  Oder Sadaharu, Kaguras Riesenhund, bei dem man sich allerdings nicht sicher war, ob er nun ebenfalls Schüler an der Gintama-High war oder dort einfach nur zum Inventar gehörte.

    Aber die musste man nicht aufzählen. Und eigentlich hätte man auch alle anderen Charas nicht aufzählen müssen, denn ein Großteil von denen ...

  ... ist einfach egal. Unwichtig. Unnötig!

Also macht euch am besten erst gar nicht die Mühe, die Namen zu lernen. Bei den meisten der eben vorgestellten Charas hat das eh keinen Sinn.
 

Kommen wir also lieber zur "Story":

  Ginpachi-Sensei stand vor seiner Klasse und sollte die Anwesenheitsliste durchgehen.

  Die Betonung lag in diesem Satz bei 'sollte'.

    Stattdessen stand er da und moserte die Decke an. "UND ÜBERHAUPT", rief er, "kann es doch nicht angehen, dass mein wunderbarer Charakter und meine tolle Erscheinung erst jetzt vorgestellt werden. Hallo, ich bin vielleicht der Hauptcharakter hier? Was fällt dieser Autorin ein, mich so lange nicht anständig vorzustellen?"

  Schweigen. Einige - all jene die das Glück hatten, etwas mehr als nur einen Satz "Screentime" zu bekommen - mussten ein Stöhnen unterdrücken. Sie waren größtenteils einfach nur genervt von den Allüren des Tunichtguts.

Diejenigen, die in dieser FF zum ersten Mal erwähnt wurden, teilten allerdings die Meinung des silberhaarigen Lehrers. Schließlich schätzte sich hier ein jeder als absolut wichtig und unentbehrlich ein - wie konnte es also angehen, dass sie so lange keinerlei Beachtung gefunden hatten?

    Hijikata könnte eigentlich stöhnen oder grinsen, denn er hatte relativ viel Screentime bekommen. Aber das reichte ihm nicht, das reichte seinem Fangirl Minato nicht; und davon ab nervte es ihn, dass ausgerechnet der silberhaarige Lehrer über "zu wenig Screentime" jammerte, denn immerhin hatte der im Großen und Ganzen noch mehr als Hijikata bekommen. Er zog es jedoch vor, Yamazaki, der gerade bezüglich seiner total langweiligen und nichts aussagenden Existenz herum jammerte, zu verprügeln. Jepp, während des Unterrichts.

Hatte ich schon erwähnt, dass diese Klasse nicht normal war?

    Und die drei, die das Glück hatten, mehr Screentime als jeder andere hier bekommen zu haben, grinsten sich sadistisch eins ins Fäustchen, denn jedem von ihnen war der Sadismus in die Wiege gelegt worden.

  - Nun, zumindest wäre dem der Fall. Wären sie denn in just diesem Moment, in genau dieser Szene, zugegen gewesen.

    Das waren sie aber nicht. Bei Kamui lag das einfach daran, dass er von Anfang an nicht in die 3-Z ging. Genauso wenig wie Takasugi und seine Kiheitai, der verhältnismäßig auch einiges an Screentime bekommen hatte.

  Sougo Okita war krank. Er hatte sich wie im Epilog der letzten FF "Die Wurzel von 'Leck mich am Arsch" bedeutet in Wahrheit 'Vielleicht'!" angedeutet bei Kagura angesteckt, und das verwunderte die wenigsten in der Klasse. Sie mochten zwar teilweise dumm wie Stroh sein, aber sie waren nicht blind und taub. Besonders nicht, wenn es um solche Dinge ging.

    Und Kagura?

"DIE SCHWÄÄÄÄÄNZT!", würde Ginpachi an dieser Stelle am liebsten schreien, aber er nahm sich zurück. Er konnte vor der versammelten Klasse schlecht zugeben, dass sein Schützling, seine Schutzbefohlene, sein "Mädchen" einfach schwänzte, während er nichts dagegen unternehmen konnte.

  "Sensei, ist es nicht verboten, im Schulgebäude zu rauchen?", fragte da Hijikata. Einfach, weil er der Meinung war, dass sich Ginpachi bereits genug in Selbstmitleid gesuhlt hatte. - Ah, und natürlich, weil er den Silberhaarigen nicht ausstehen konnte.

  "Das ist keine Zigarette, sondern ein Lolli", antwortete dieser geistesabwesend. Als Hijikata fragte, seit wann Lollis Rauch absonderten, kam als Antwort von Ginpachi: "Weil ich ihn so hart lutsche!" - und glaubt mir, das klingt nicht nur im Deutschen oder Englischen sehr pervers. Um seine Worte zu bestätigen, öffnete er den Mund, und als er den Stängel raus nahm, kam ein riesiger Erdbeerlutscher zum Vorschein. Was daran sehr seltsam war: es gab mehr als genug Momente, wo er wirklich rauchte. Es gab Beweisfotos! Der Mann musste also zaubern können.

- Die einfachere Erklärung war allerdings: dies war ein Ableger zu "Gintama", und in dieser Serie war alles möglich. Also wieso eine spezielle Erklärung dafür finden?

  Ungeachtet der ungläubigen Reaktionen nahm Ginpachi den Lutscher wieder in den Mund. Und er nahm sich vor, Kagura heute Abend mal auf ihr ständiges Schwänzen anzusprechen. Wenn sie so weiter machte, konnte sie auch gern unter der Brücke leben!
 

"Kagura, wir müssen reden!"

  "Genau, Gin-chan!"

  Durch diese unvorhergesehene Antwort aus dem Takt gebracht, verharrte Gin einige Sekunden in der Pose, mit der er soeben den Wohnbereich des Yorozuya-Anwesens betreten hatte; das salmonhaarige Mädchen anstarrend, als wäre sie ein lebendig gewordener Geist. "Bitte was?", fragte er lahm.

  "Gin-chan, kannst du bitte aufhören, einen auf versteinert zu machen? Das sieht doof aus."

  Gin-chan hörte auf, einen auf versteinert zu machen. Das sah doof aus.

  Als Kagura aber nach einigen Sekunden immer noch keine Anstalten machte, einen Laut vorzubringen, beschloss Gin, dass er es sich auch erstmal gemütlich machen konnte. Also verschwand er wortlos in seinem Schlafzimmer, welches tagsüber zum privaten Wohnbereich mutierte, und zog sich um. Wobei "umziehen" vielleicht falsch formuliert war, denn im Grunde warf er nur den weißen Kittel in eine Ecke des Raums. Dann kam er wieder raus und wandte sich in Richtung Küche, wo er dem Schrank eine Tasse und dem Wasserkocher heißes Wasser entnahm und sich einen grünen Tee anrichtete - mit einer gehörigen Portion Erdbeer-Sirup, und sehr, wirklich sehr viel Zucker. Dazu nahm er aus dem Kühlschrank noch eine Erdbeermilch - sein Lieblingsgetränk. Zurück in dem Teil der Yorozuya, wo auch Gins Schreibtisch stand, ließ er sich auf dem Gegenstück des Sofas, auf dem Kagura saß, nieder. Insgeheim dankte er der Autorin für die Ausführlichkeit, mit der sein Handeln heute beschrieben wurde. "Okay, du wolltest reden?" Er steckte den Strohhalm in den Tetrapack und nahm einen großzügigen Schluck. Als immer noch keine Antwort kam, wandte er sich seiner Tasse Tee zu. Jeder normale Mensch hätte allein beim Anblick des Gebräus schon einen Zuckerschock, Instant-Diabetes und Karies erlitten.

  Kagura schluckte. Die mühsam erkämpfte Courage drohte sie wieder zu verlassen. Aber das würde sie nicht zulassen. Sie musste Gewissheit erlangen! Also drang sie sich dazu durch zu fragen: "Woran erkennt man, dass man verliebt ist?"

  Die soeben aufgenommene Flüssigkeit verließ Gintokis Körper auf die gleiche Art, wie sie ihn betreten hatte: durch den Mund. Glücklicherweise zurück in die Tasse, so konnte er sie immerhin noch einmal verwerten, sprich noch einmal trinken.

  Die Hand von Ginpachi war schneller an Kaguras Stirn, als beide gucken konnten. Im Bruchteil einer Sekunde war er über den Tisch hinweg gesprungen und hatte ihr die Hand auf die Stirn gelegt. "Was soll das?", fragte sie mürrisch und fegte die Hand weg. Er schwieg. Es war keine kluge Idee, mit "Ich dachte, du bist schon wieder krank" zu antworten. Stattdessen fragte er: "Willst du das wirklich wissen?" Er nahm wieder auf der gegenüberliegenden Couch Platz, nahm seine Tasse Erdbeer-Zucker-und-vor-allen-Dingen-nicht-mehr-Grün-Tee in die Hand und nahm einen Schluck. Er wünschte sich gerade weit weg. Ganz weit weg. Am besten ans Ende des Universums.

Oh. Dort soll es ein ganz tolles Restaurant geben. Abnormale Preise, aber ausgezeichnetes Essen. Und es war halt am Ende des Universums.

Aber naja. Er war jetzt hier. Also begann er, langsam zu essen.

  Kagura aß weiter. Sie war heute mit Kochen dran gewesen, und wie das für solche Tage üblich war, gab es Reis mit Ei darüber. Essen beruhigte, und sie hoffte, dass man ihr nicht anmerkte, dass ihr das Thema unangenehm war. "Würde ich sonst fragen? Und komm mir nicht mit billigem TV-Wissen, das kenne ich bereits!"

  Zögerlich legte Gin die Essstäbchen beiseite. Im Gegensatz zu Kagura konnte er bei sowas nicht einfach weiter essen. Und wie auch? Es wurde ernst. Bierernst. Und das Schlimmste daran war, dass Kagura es nicht einmal zu realisieren schien.

  "Wenn du", er räusperte sich und fing nochmal an, als er ihren mürrischen Blick beim Ausdruck 'du' bemerkte, "wenn man verliebt ist, dann hat man ein seltsames Gefühl der Aufgeregtheit im Bauch. Man vergleicht es oftmals mit Schmetterlingen, aber persönlich finde ich, dass es eher an Sodbrennen erinnert. Nun, du denkst viel zu oft und manchmal sogar ungewollt an diese eine Person. Manchmal kommt einem die Person ganz gegen den Willen oder in den unmöglichsten Momenten in den Kopf. Das ist zwar nervig, aber passiert halt. Du vermisst die Person und freust dich, wenn du sie wieder siehst, und du willst einfach nur Zeit mit ihr verbringen, egal wie viel es dich kostet - totaler Schwachsinn, aber ist halt so."

  Kurzes Schweigen. Kagura hatte ebenfalls mit dem Essen inne gehalten, begann aber in diesem Moment wieder damit. "Dann kann das ja keine Liebe sein", murmelte das Mädchen leise.

  Gin überlegte. Das Ganze kam einem Déjà-vu gleich, es erinnerte ihn an ein ähnliches Gespräch, dass sie hier schon einmal geführt hatten. Um genauer zu sein erinnerte es an die letzte Fanfic. Aber damals war Kagura krank gewesen, er hatte das also als Vorwand nehmen können, ihr ihre seltsamen Gefühle zu erklären. Nun war sie anscheinend wieder putzmunter, aber wie zu erwarten waren die Gefühle nicht verschwunden.

  Aaaaaah! Gin unterdrückte den Impuls, sich die Haare zu raufen. Es war zum verrückt werden! Wieso las das Mädchen nicht mehr Shojo-Manga oder so? Dann wüsste sie nun definitiv, was Sache ist! Aber nein, stattdessen musste er, ausgerechnet er, diese Frage beantworten! Dabei hing er an seinem Leben; er wollte noch nicht sterben! Sollte er es wagen, weiter zu sprechen? Sollte er?! Es kam einem Schritt auf dünnes Eis gleich. Ganz dünnes Eis.

  "Nun, es gibt noch andere Arten von Liebe. Hassliebe zum Beispiel."

  "Hassliebe? Wieso erwähnst du das?!"

  Er hatte den Schritt aufs hauchdünne Eis gewagt. Er stand noch. Noch. Doch nun war es zu spät, um an das sichere Ufer zurück zu springen. Es war, als wäre dies eine Mutprobe, und hinter Gin standen die Klassenkameraden, die ihn für immer auslachen würden, wenn er nun den Schwanz einzog und zurück ging. Sie würden ihn selbst bei einem Klassentreffen in zehn Jahren noch auslachen. Nein, es gab kein Zurück! Also ging er einen weiteren Schritt auf dem lebensgefährlich dünnen Eis. "Nun, wenn man jemanden so sehr liebt, dass man nicht mehr damit klar kommt, kann aus dem Gefühl der Liebe leicht Hass werden. Oder man glaubt, man hasst eine Person, weil man von dem Gefühl der "Liebe" überhaupt keine Ahnung hat. Oder man liebt jemanden, kann aber einfach nicht dazu stehen und verbirgt diese Gefühle unter der Maske des Hasses. Es gibt viele Interpretationen und Formen der Hassliebe."

  ER HATTE ES GESAGT! Gin versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, aber innerlich starb er bereits jetzt tausend Tode, und alle Muskeln im Körper waren zum Zerreißen gespannt; dazu bereit, sich jede Sekunde vor dem nahenden Tod verteidigen zu müssen oder notfalls auch die Flucht zu ergreifen. Die Mutprobe war vergessen. Sollten sie ihn doch noch in zehn, zwanzig, dreißig Jahren auslachen - sein Leben war ihm viel wichtiger! Denn eigentlich müsste ihr doch spätestens jetzt auffallen, was Sache war. Selbst das Hirn dieses strunzdummen Mädchens müsste an dieser Stelle eins und eins zusammen zählen können, um auf das wahrscheinlich einzig vernünftige Ergebnis zu kommen! Und Gin sagte für diesen Moment eine riesige Explosion in Form von gegen ihn ausgeführter Gewalt voraus.

Doch die Explosion, die fliegende Reisschüssel, die Schläge, der fliegende Tisch, ja, sogar die wüsten Beleidigungen - all dies blieb aus. Kagura saß einfach nur auf der Couch und starrte auf ihren fast leeren Teller.

  Was nun? Das Eis war sicher, aber der Schein trog. Es konnte jeden Moment einbrechen. Trotzdem wäre es nun peinlich gewesen, einfach zu flüchten. Als wollte er auch noch in fünfzig Jahren dafür gehänselt werden, dass er hier den Schwanz eingezogen hat. So ging er mutig einen weiteren Schritt auf das offene Eis hinaus. "Und? Bist du verliebt?" Als müsste er das noch fragen. Als wüsste er das nicht bereits. Als wollte er unbedingt sterben!

  Das Eis brach ein. Er schrie innerlich, versuchte sich noch herum zu werfen und ans Land zu fliehen, doch das nur wenige Meter entfernte Ufer erschien plötzlich Kilometer weit weg. Die Klassenkameraden flüchteten. Gut. Sie würden ihn als Helden in Erinnerung behalten. Weil er jetzt sterben würde! Die Schüssel sah er im wahrsten Sinne des Wortes kommen. "Kümmer dich doch um dein eigenes Liebesleben, verdammter Taugenichts!" Im nächsten Moment war Kagura aus dem Haus gestürmt.

  Liebesleben? Sowas hatte er? Seit wann? Was wusste Kagura, was er nicht wusste!?

Eine halbe Stunde später bekam Gin einen Anruf von Shinpachi, der ihm mitteilte, dass Kagura bei Otae war. Nun, aber Gin lebte noch. Er wusste nicht, was geschehen war, denn er hatte das Bewusstsein verloren, als das Eis eingebrochen war. Aber er lebte noch. Und das war die Hauptsache.
 

Dienstag, im Klassenzimmer der 3-Z.

  Da Kagura bei Otae übernachtet hatte, wurde sie natürlich von dieser auch dazu gezwungen, in der Schule zu erscheinen. Widerwillig ließ sich also Kagura ins Klassenzimmer schleifen. Doch ihr Widerwille und ihre Gegenwehr waren sowieso umsonst: Zum einen ließ sich Otae nicht breitschlagen und setzte mit freundschaftlicher Gewalt ihren Willen durch. Und zum anderen war die Person, der Kagura unter allen Umständen aus dem Weg gehen wollte, eh nicht da.

  Beruhigt ließ sie sich hinter Otaes Platz in der zweiten Reihe am Fenster auf den Stuhl fallen. Der Platz gehörte normalerweise irgendeinem unwichtigen Minor Character. "Pff, Schule stinkt sowieso."

  "Sag so etwas nicht, Kagura-chan", meinte Otae lächelnd. Ihr war natürlich nicht entgangen, wie sich Kagura beim Bemerken der Abwesenheit einer bestimmten Person plötzlich entspannt hatte. Sie wagte eine Frage: "Alles okay bei dir, Kagura-chan?"

  Angesprochene lachte laut und unfeminin auf. "Natürlich ist alles in Ordnung, Anego!" Anego, das war Kaguras typische Bezeichnung für Otae und bedeutete "Boss Sister" oder so.

  Die Braunhaarige schwieg. Im Gegensatz zu Gin wusste sie, dass es nichts bringen würde, weiter zu bohren. Sie würde einfach abwarten, bis Kagura von selbst auf das Thema zu sprechen kam.

    Vom Flur her wurde Kondos Stimme laut. Allein das reichte schon, um Otae ein genervtes Stöhnen zu entlocken. Sie bekam aber mit, wie Kagura zusammen zuckte und dann nervös wurde. Aber das war ja keine neue Information für das wohlerzogene Mädchen. Dass der Wind aus dieser Richtung wehte, war bereits den meisten aufgefallen.

  Doch außer Kondo, Hijikata und Yamazaki betrat keiner das Klassenzimmer.

  Otae räusperte sich. "Okita-san ist aber schon sehr lange krank, findest du nicht auch, Shin-chan? Vielleicht solltest du als Klassensprecher mal seine Eltern kontaktieren." - Was sie eigentlich nur sagte, damit Kagura bemerkte, dass der Dunkelblonde schon seit einiger Zeit fehlte.

  Der Dunkelbraunhaarige rückte sich die Brille zurecht. "Aber Okita-san wohnt gar nicht daheim, soweit ich weiß. Ich hab nämlich auch schon überlegt, seinen Vormund zu kontaktieren, aber naja ..." Er ließ den Satz absichtlich offen. Die Lehrer waren auch etwas ratlos.

  Sie wechselten das Thema, denn das schien nicht gerade das richtige Thema für sie zu sein. Sich in die privaten Angelegenheiten des Hobbysadisten einzumischen konnte auf vielfältige Art übel enden. Dann kam der "unwichtige Minor-Character", dessen Platz Kagura beschlagnahmt hatte - Oryou, um genauer zu sein. Die natürlich erstmal die dicke Schlägerin mimte, gegen Kagura aber sowieso nichts ausrichten konnte. Und dann kam Ginpachi in die Klasse, und gerade, als alle Platz genommen hatten und der Lehrer mit dem Unterricht anfangen wollte, wurde die Tür vorne erneut geöffnet, und Okita kam herein. Einfach so. Mit dem allerbesten Timing der Welt, verstand sich.

  Stille. Okita starrte mit seinem Autoblick auf die Klasse, während diese zurück starrte. Ginpachi räusperte sich. "Okita-kun, na sowas. Wieder genesen?"

  Langsam wandte der Angesprochene den Kopf und starrte Gin wie einen Fremden an. Dann schien es bei ihm zu klingeln. "Achso. Ja. Ja, ich bin wieder gesund", antwortete er lahm.

  Ginpachi schwieg und wartete darauf, dass der Junge an seinen Platz gehen würde. Doch Okita schien nicht daran zu denken, sondern blieb wie angewurzelt stehen. Wieso ging er nicht an seinen Platz? Ginpachi seufzte. Dann zückte er das Klassenbuch. Das kam - wie in der FF zuvor schon einmal erwähnt - nicht oft vor. "Du hast zwei Wochen unentschuldigt gefehlt. Und du warst null zu erreichen." Er hätte das ja lieber zu einem anderen Zeitpunkt geklärt, aber wenn Okita erst jetzt kam und dann nicht einmal klug genug war, an seinen Platz zu gehen, dann konnte man daran auch nichts mehr ändern. Und aus der Sicht der Pflicht, die Ginpachi als Lehrer hatte, war es auch besser, wenn er das sofort klärte. Wer weiß - später würde Okita eventuell wieder flüchten oder sonstwas. "Irgendwelche Entschuldigungen oder Ausflüchte?"

  "Ich bin wieder zu meiner Schwester gezogen. Deshalb konnte ich mich nicht melden."

Mehr nicht.
 

"Und -"

In dem Moment klingelte die Schulglocke. Ginpachi klappte das Buch zu. "Okay, der Rest als Hausaufgabe. Wer sie nicht hat, bekommt Nachsitzen." Das würde er wahrscheinlich eh nicht durchziehen. Der Satz entstand eigentlich eher aus dem Willen heraus, mal streng klingen zu wollen. Kopfkratzend verließ Ginpachi das Klassenzimmer. Es war so ruhig wie selten zuvor.

  Kagura hatte die Nase im Buch verborgen und tat so, als würde sie schlafen. Tat sie aber nicht.

  Sougo hingegen schlief wirklich und erwachte erst pünktlich zum Pausengong. Er streckte sich und ignorierte einfach eiskalt die neugierigen Blicke der anderen Klassenmitglieder. Kondo war es schließlich, der das Schweigen brach und als erster das fragte, was jeden in diesem neugierigen Haufen namens 'Klassenkameraden' interessierte. "Du wohnst also wieder bei Mitsuba-dono? Das freut mich zu hören, Sougo." Und das meinte Kondo ernst.

  Nachdem das gesagt wurde, und Okita keine Anstalten machte, etwas darauf zu erwidern, löste sich langsam die allgemeine Anspannung im Raum. Die meisten verließen das Klassenzimmer, darunter auch Kondo und Yamazaki, die zur Streife aufbrachen; während sich in anderen Ecken des Klassenzimmers die gewohnten Grüppchen bildeten. Der Leser, der nicht im Kopf der Autorin steckt, konnte sich das folgendermaßen vorstellen: Vorne um Otaes Tisch sammelten sich die Mädels Kyuubei, Oryou, Hanako und Sa-chan. Toujo verließ das Zimmer, um Kyuubei von der vorderen Tür aus "unauffällig" stalken zu können. Ane und Mone verließen das Zimmer mit unbekanntem Ziel. Hedoro, Hamuko und Katsura ebenfalls, jedoch getrennt voneinander. Der Rest - also Tama, Catherine, Madao und Shinpachi - blieben im Klassenzimmer und eher für sich. Hijikata war an seinem Platz und schlief. - Oder gab es zumindest vor, denn man musste schon blöd sein, um nicht zu raffen, dass er, ähnlich Kagura, nur vorgab zu schlafen, um einem Gespräch oder dergleichen aus dem Weg zu gehen.

  Sougo blieb etwas verdutzt an seinem Platz zurück. Nun, das war irgendwie merkwürdig gewesen. Aber okay, er war immerhin vier Wochen dauerkrank gewesen. Und zumindest gab es keinen größeren Ärger. Das hätte ihm momentan gerade noch gefehlt.

  Gelangweilt ließ er den Blick durch die Klasse schweifen. Hijikata neben sich ignorierte er gekonnt. Viele der anderen Random-Leute, von denen er nicht einmal den Namen kannte, ebenfalls. Automatisch wanderte sein Blick zu Kagura. "Oi, tu nicht so als würdest du schlafen", sagte er in einem halbwegs gemurmelten Ton. Nicht, dass es jemand mitbekommen könnte. Nicht, dass es nicht sowieso eine kleine Schar an Schülern, die die beiden mit Adleraugen beobachteten, mitbekam.

  Kagura ignorierte ihn und tat weiterhin auf Dornröschen. Hm, Dornröschen. ... - Nein, nein, streicht das. Das hinterließ bestimmt ein seltsames Bild gepaart mit noch seltsameren Wunschvorstellungen in den Köpfen der Leser. Nein danke.

  Nun, okay. Ganz wie du willst. Er nahm einen Zettel und schrieb ganz zufällig zwei Sätze darauf. Dann stand er auf und ging, ebenfalls ganz zufällig, in Richtung vordere Klassentür (obwohl die hintere doch näher gewesen wäre), und als er an ihr vorbei kam, berührte er sie zufällig am Nacken, woraufhin sie aufsprang und sofort in Angriffsstellung ging. Und noch zufälliger ließ er einen Zettel fallen, den er gerade eben, ganz zufällig natürlich, geschrieben hatte. "Oh, du bist wach, Faultier", meinte er mit gespielter Überraschung.

  "Halts Maul!", blaffte sie zurück. Dann fiel ihr Blick allerdings aus den Zettel, der auf dem Buch, welches sie als Sichtschutz benutzt hatte, gefallen war. Den wütenden Blick, den sie ihm zuwarf, ignorierte Sougo, in dem er so tat, als würde er das grüne Brett an der Wand studieren. Daher griff Kagura zornig danach und las. Darauf stand: "Ich habe nicht vergessen können, was du gesagt hast, und noch weniger, was ich gesagt habe. Ich meinte das ernst."

  Ihre erste sichtbare Reaktion bestand darin, den Zettel ausdruckslos anzustarren. Aber gerade, als Sougo schon davon ausging, nicht die Reaktion zu bekommen, die er sich erhofft hatte, konnte er zusehen, wie ihr das Blut langsam in den Kopf stieg. Unter dem Vorwand, in seine Armbeuge zu niesen, grinste er breit.

  Den Angriff von China-Girl sah er trotzdem kommen. Und mal ehrlich: Er wäre enttäuscht gewesen, hätte sie nicht so reagiert. Dafür ... hasste er sie ja so sehr.

  Ungeachtet dem Tisch sprang Kagura auf ihn zu, doch er kommentierte die Attacke nur mit einem lahmen "Jetzt nicht" und wich aus. Und dann verließ er das Zimmer, noch ehe Kagura ihre Verblüffung überwunden hatte. Er hatte gerade nicht ... etwa freiwillig einen Kampf mit ihr abgelehnt, oder?   Kurzes Nachdenken. Das Ergebnis war: Doch. Der Sadist hatte gerade freiwillig einen Kampf mit ihr abgelehnt. War er etwa krank? Beziehungsweise, war er etwa immer noch krank?

    Oder meinte er "das" etwa doch ernst?!

Nein, nein, nein. Vielleicht war er ja noch nicht ganz genesen. Oder es gehörte alles zu seiner Verwirrungstaktik, oder es war eine neue Art, sie zu quälen, oder ...

[Liste lässt sich beliebig fortsetzen.]
 

"Oi, Sougo. Der Unterricht geht gleich weiter."

  Genervt hob Sougo die rote Schlafmaske an. "Jaja, ich werde schon nicht verpennen", entgegnete er genervt. Konnte er nicht einmal in Ruhe pennen?

  "Du ... hast bereits eine ganze Schulstunde verpennt."

  "... Oh."

  Eine Zeit lang herrschte Schweigen. Nicht wirklich lange, es konnten eigentlich nur wenige Minuten sein, aber in solchen Momenten kam einem die Zeit ja sowieso viel länger vor. Irgendwann räusperte sich Hijikata und meinte: "Mitsuba hat mir gar nicht erzählt, dass du wieder zu ihr ziehst."

  "Ach wie schön, es gibt also auch Dinge, die du nicht weißt. Klasse, und ich dachte schon, du hättest Kameras bei meiner Schwester in der Wohnung installiert." Sougo machte sich nicht einmal die Mühe, den gehässigen Ton in seiner Stimme zu tilgen.

  Hijikata überging das einfach. "Nun, das ... das freut mich auf jeden Fall für dich", sagte er.

  "Tut es gar nicht", gab Sougo unbeeindruckt zurück. "Ihr seid nun zusammen, nicht wahr?"

  Der Schwarzhaarige wollte eigentlich etwas auf das "Tut es gar nicht" erwidern, aber mit dieser Frage traf Sougo ihn eiskalt. "... ja", gestand er nach einigem Zögern. Er war dabei rot geworden. Welch seltener Anblick.

  "Wunderschön. War ja gar nicht abzusehen. - Ja doch, echt schön, wie gut ihr euch nun versteht. Nachdem du sie jahrelang im Stich gelassen hast, versteht sich."

  "Sougo, du weißt, dass ich meine Gründe dafür hatte", begann Hijikata, doch der Angesprochene unterbrach ihn. "Nein, das weiß ich nicht. Und Ane-ue weiß es auch nicht. Nur" - und bei den Worten stahl sich ein bitterer Unterton in Sougos Stimme - "trifft bei ihr das Sprichwort 'Liebe macht Blind' zu: Es ist ihr einfach egal, wieso du sie jahrelang gemieden hast. Stattdessen freut sie sich einfach wie ein kleines Schoßtier, dass du nun bei ihr bist."

  Hijikata wäre gern auf einige der Vorwürfe eingegangen, doch er wusste, dass es keinen Sinn hat. Stattdessen gab er sich alle nur erdenkliche Mühe, nicht nonverbal auf den Jüngeren loszugehen. "Du solltest mal was gegen deinen Schwesterkomplex tun. Ist ja widerlich", stieß er gepresst hervor. Doch noch bevor die Worte ganz raus waren, taten sie ihm in gewisser Weise schon leid. Damit würde er die Situation auch nicht verbessern.

Es war jedoch zu spät, diese Worte zurück zu nehmen. "Was hast du gesagt?", knurrte Sougo, während seine Hand zum Schwertgriff wanderte. "Schwesterkomplex?" Er fragte nach, weil er irgendwie nicht glauben konnte, das eben wirklich gehört zu haben.

  Dass nun auch Hijikata übellaunig wurde, verwundert kaum. Er war eh nicht als jemand mit einer gelassenen Ausstrahlung bekannt, auch wenn er sich immer Mühe gab, auf den ersten Blick so zu wirken. "Schon richtig gehört. Statt ununterbrochen am Rockzipfel deiner Schwester zu hängen solltest du dir vielleicht mal 'n Hobby, 'n paar Freunde oder 'ne Freundin suchen."

  Mit einem Sprung zur Seite wich er aus. Den Schwertstreich hatte er kommen sehen. - Vor allem, weil Hijikata selbst in dieser Situation genauso gehandelt hätte. Und er wusste auch, dass er Sougo teilweise unrecht tat. Er hing ja schon nicht mehr dauerhaft an seiner Schwester. Das hatte die lange Zeit, wo er alleine gewohnt hat, bereits bewiesen. Und trotzdem wohnte er nun wieder bei ihr, und trotzdem wurde er nach wie vor zu einem komplett anderem Menschen, wenn es um Mitsuba ging, und trotzdem hasste der andere ihn wahrscheinlich nur deshalb, eben weil er und Mitsuba diese Art von Beziehung hatten. Es machte ihn einfach rasend, dass Sougo nun wieder bei seiner Schwester wohnte, wohl nur, um auf diese Art zu versuchen, zwischen ihnen zu stehen. Er respektierte Sougo als Klassenkameraden, als Kollegen und als Schwertkämpfer, doch die Art, wie der Jüngere mit Hijikata umsprang, ging ihm schon seit jeher gegen den Strich.

  Aber egal. Es war jetzt eh zu spät, die Worte zurück zu nehmen. Hijikata zog selbst sein Schwert und parierte den nächsten Angriff. "Dass du so reagierst, zeigt doch nur, dass ich recht habe!", rief er über den Lärm von Metall auf Metall hinweg.

  Sougo antwortete nicht. Es war einer der seltenen Momente, wo er wirklich nicht bereuen würde, würde er Hijikata nun wirklichen Schaden zufügen. Die sonstigen Schüsse mit der Bazooka oder anderweitig ausgeführten Mordversuche waren ... anders. Jetzt aber kochte Sougo vor Zorn, und sein Verstand war erfüllt von dem Wunsch, Hijikata ernsthaft zu verletzen.

    Im nächsten Moment spürte Sougo, wie er zurück gerissen wurde, und er sah, dass es Hijikata gleich erging. Hinter dem Schwarzhaarigen kam der ebenfalls schwarzhaarige Yamazaki in Sicht, während zu Sougos linker Seite Kondos Stimme ertönte: "Es reicht, ihr beiden!"

  Nun, Yamazaki hatte das Pech, Hijikata erwischt zu haben, denn dieser entlud seine Wut sogleich an dem armen Typen. Sougo bekam es allerdings kaum mit. Zu groß war seine Wut. "Lass mich los, Kondo-san", murrte er. Er würde diesem Lackaffen schon zeigen, wer hier einen Schwesterkomplex hatte.

  Und Kondo ließ los.

    Aber nur, um Sougo im nächsten Moment eine schallende Ohrfeige zu geben.

"Tut mir leid, Sougo, aber ich lasse nicht zu, dass Freunde miteinander kämpfen." Stille trat ein. Es schien, als würde die Welt den Atem anhalten - und das zum zweiten Mal an diesem Morgen. Sougo ließ langsam die Hand zu seiner Wange gleiten. Fassungslos starrte er den Kommandanten an. Eine Ohrfeige! Für wie pussyhaft hielt der Kommandant ihn?! Wie konnte er es wagen, ihm eine Ohrfeige zu verpassen?! Wahre Männer machten solche Dinge mit den Fäusten aus! Das Schweigen wurde von Yamazakis Schreien nach Gnade durchdrungen. Sougo schwieg. Kondo, auf dessen Gesicht sich Bedauern spiegelte, ebenfalls.

  Dann, ganz plötzlich, lachte Sougo verbittert auf. Die überraschten Reaktionen der anderen drei bekam er kaum mit. Kondo hatte anscheinend nie realisiert, dass er und Hijikata keine Freunde waren. Sie waren Klassenkameraden und Kollegen bei der Shinsengumi, aber eher notgedrungen. Er konnte Hijikata nicht ausstehen. Hatte ihn früher schon nicht leiden können, hatte ihm früher schon oft genug den Tod und schlimmeres an den Hals gewünscht, und würde ihn vielleicht niemals, auch nicht in Zukunft, leiden können.

    Er hasste Hijikata.

  Doch irgendwo hatte Kondo recht, und Sougo wusste das auch. Sie waren zwar ständig am kämpfen, aber das war ... etwas anderes. Sougo konnte es nicht mit Worten erklären, aber ihre üblichen Kämpfereien waren einfach anders. Vom Gefühl, von der Intensität, von den Absichten her. Er konnte Hijikata nicht ausstehen, aber er hätte dem Schwarzhaarigen trotzdem nie ernsthaft Leid zugefügt. Wenn es jedoch um Mitsuba ging ... Mitsuba war sein Heiligtum. Sougo liebte seine Schwester über alles. In Gegenwart seiner Schwester wurde er zu einem vollkommen anderen Menschen.

  Und Mitsuba war auch der Grund für Sougos Hass auf Hijikata. Denn der grimmig dreinblickende Schwarzhaarige hatte es nicht nur gewagt, Sougo seinen Platz in der Shinsengumi und bei Kondo auszuspannen, er hatte es auch gewagt, ihm Mitsuba wegzunehmen.

    Sougo wusste selbst, wie kindisch das klang. Er wusste selbst, wie sehr das nach Schwesterkomplex klang. Er wusste selbst, wie unfair das war. Aber das war ihm egal.

Er machte ohne ein weiteres Wort auf dem Absatz kehrt; Kondo, der nach ihm rief, ignorierend.
 

Normal wäre, dass die Heroine einer solchen Story nun durch irgendeinen Zufall Wind von dem Vorfall zwischen Okita und Hijikata auf dem Schulhof bekommen hätte. Zum Beispiel, in dem sie zufällig auf dem Hof alles mitgehört hätte, oder in dem es ihr irgendjemand erzählte - nur, damit sie sich danach Gedanken darüber machen kann, wie sie dem Helden zur Seite stehen kann, oder so etwas in der Art.

  Aber wie ihr schon richtig mitbekommen habt, bin ich nicht solch eine Autorin, und dies hier ist auch nicht solch eine Story.

    Kagura bekam von dem ganzen also rein gar nichts mit, und sie würde auch nichts davon erfahren.

  Sie saß stattdessen bei den Mädels, bestehend aus Otae, Sa-chan, Kyuubei und Tama. Und weil es ihr wirklich keine Ruhe ließ, fragte sie: "Wie verhält man sich denn, wenn man verliebt ist?"

  Stille. Man hätte eine Stecknadel fallen können. Die Welt hielt in diesem Moment gerade zum ersten Mal den Atem an.

  "Kagura...-chan? Alles ... okay bei dir?", fragte Otae zögernd. Diese wedelte unwirsch die Hand weg, die sich bereits auf den Weg zu ihrer Stirn befand. "Was haben die Leute nur alle mit meiner Stirn?!", entgegnete Kagura genervt. "Meine Stirn gibt mir auch keine Antworten, also lass die Griffel weg und antworte!" Es kam selten vor, dass Kagura Otae gegenüber so unhöflich wurde. Normalerweise liebte und respektierte sie die Schwester von Shinpachi über alles.

  "Okay, okay. Dann kommt es drauf an, wie du die Frage meinst. Meinst du 'Wie benehmen sich andere, wenn sie verliebt sind' alias 'Woran erkennt man, dass jemand verliebt ist', oder meinst du 'Wie sollte ich mich benehmen, wenn ich verliebt bin'?"

  Kagura starrte sie an, als wäre sie eine fremde Lebensform. Dann schien sie zu überlegen. Schlussendlich antwortete sie mit einem "Beides", da sie selbst ehrlich gesagt nicht so ganz wusste, was sie eigentlich wissen wollte. Außerdem hatte sie Otae nicht folgen können, aber als jemand, der super intelligent wirken wollte, kam es natürlich nicht in die Tüte, das zuzugeben.

  Da ergriff Sa-chan das Wort. "Es gibt kein handfestes Patent, woran du erkennen kannst, dass jemand anderes verliebt ist. Manche tragen ihre Gefühle wie ein offenes Buch auf dem Gesicht mit sich rum, während es andere gibt, denen man es nie im Leben ansehen würde. Nimm Gin-san zum Beispiel. Er schafft es so perfekt, seine wahren Gefühle zu verbergen, aber ich weiß ganz genau, dass er mir verfallen ist, und ... " - Ja, und so weiter. Wer Sa-chan kannte, kannte auch diese Sprüche. Täglich dasselbe. Nichts, worauf man in dieser Fanfic weiter eingehen müsste.

  "Sie hat schon teilweise recht, muss man dazu sagen", kommentierte Otae. "Manchen Leuten sieht man wirklich nicht an, ob sie verliebt sind. Man kann manchmal erst dann mit Gewissheit sagen, dass sie es sind, wenn sie es zugeben. Das macht das Ganze etwas ... schwierig."

  "Wenn es allerdings darum geht, wie du dich am besten verhältst, ist alles ganz klar. Männer stehen darauf, wenn sie Frauen erniedrigen können. Am besten also, du entdeckst deine versteckte M-Veranlagung, die eine jede Frau in sich trägt, dann -" Den Kick sah Sa-chan nicht kommen. Er beförderte sie direkt aus dem Fenster. Unglaublich, wie viele Leute hier regelmäßig aus dem Fenster fielen, ohne dass ihnen etwas passierte.

  "Hör nicht auf die komische Tante, Kagura-chan", meinte Otae. Sie - nicht Kagura - war es, die Sa-chan den Kick gegeben hatte. "Also, ich würde dir empfehlen, so zu bleiben, wie du bist. Sich zu verstellen bringt keinem was, und wenn er bereits Interesse an dir gefasst haben sollte, dann doch so, wie du bist, oder nicht?"

  Kagura schwieg. Sie schwieg schon die ganze Zeit. Wie jemand, der im Mathematik-Unterricht kein Wort verstand und nur darauf hoffte, bloß nicht dran genommen zu werden. Außer "Bleib so, wie du bist" hatte sie der Braunhaarigen nicht folgen können. Aber das war egal. Sie hatte immerhin eine Sache verstanden, und das klang wie etwas, was Kagura durchsetzen konnte.

  Und dann wagte Otae es, die Frage zu stellen, die zu einem Massaker führen sollte. "Bist du denn etwa verliebt, Kagura-chan?" Nicht, dass sie fragen müsste. Nicht, dass sie die Antwort nicht kennen würde. Nicht, dass es nicht offensichtlich wäre.

    Doch der Amoklauf blieb aus. Keine 1000 Tote, obwohl nur 890 Leute an der Schule waren. Keine Berserkeraktion. Keine Atombombe, die die Schule bis auf die Grundfeste niederriss. Nur ein gemurmeltes "Vielleicht".

  Vielleicht? MR. OBVIOUS SCHLÄGT ZU. Aber das sagte natürlich keiner von ihnen, denn es würde nicht zum Charakter der anwesenden Mädels passen, so etwas zu sagen.

  Und Kagura? Sie war sich bewusst, dass sie gerade mächtig OoC war, aber das war ihr egal. Es hatte sich eh so vieles verändert. Sie konnte nicht mehr den Finger ins Ohr stecken und so tun, als würde sie nicht verstehen. - Okay, sie verstand noch immer nicht. Nicht genau. Aber es nicht heraus zu finden machte es auch nicht besser oder einfacher. Sie selbst konnte weiterhin dem Motto "Was ich nicht verstehe, muss zerstört werden" nachgehen, aber das würde sie nicht weiter führen. Und vor allem würde er nicht einfach aufhören. Das ahnte das Mädchen, wenn sie ehrlich zu sich selbst war.

Was brachte es also, mit aller Gewalt an alten Verhaltensweisen festzuhalten, wenn die Welt um sie herum weiter den Bach runter ging und alles immer schwieriger und komplizierter wurde? Sie musste einfach eine Antwort finden. Irgendeine, ganz egal - Hauptsache, sie fand endlich eine Erklärung für all die Dinge, die sie momentan verwirrten.

    - Nun, oder so in der Art. Vielleicht war das auch nur eine Ausrede von Kagura und beziehungsweise oder der Autorin, um das OoC-Driften der Pinkhaarigen zu erklären. Bei Kagura konnte man seit dem letzten Kapitel von "Wenn Zwei sich streiten..." schließlich nicht sicher sein, ob sie nicht mit der Autorin zusammen arbeitete.

  Auf jeden Fall konnte sie sich nicht mehr mit ihm prügeln, was allein schon daran lag, dass er der Prügelei vorhin einfach aus dem Weg gegangen war! Was also, wenn er ihr weiterhin aus dem Weg ging? Was, wenn er ihr ab nun für immer aus dem Weg gehen würden und sie sich nie wieder mit ihm prügeln könnte? Was, wenn er weiterhin solche seltsamen Aktionen an den Tag legen würde? Und was, wenn sie auf diese Aktionen weiterhin nicht gemäß ihres Wesens 'In-Character' reagieren konnte, sondern immer weiter ins 'Out of Character' abdriftete? Wegen all dieser Fragen kam sie nicht umhin sich die letzte aller Fragen zu stellen: Nämlich, ob er das ernst gemeint hatte; ob aus Kaguras scherzhaftem "Er ist in mich verknallt!" mittlerweile mehr geworden war; ob er wirklich nicht mehr ohne sie leben konnte; und wie weit seine fanatische Liebe wohl gehen würde, um sie zu bekommen.

  - Noch während ihr all das durch den Kopf ging, hatte sich auf ihrem Gesicht ein Grinsen abgezeichnet. Sie war mittlerweile der festen Überzeugung, dass der Sado über beide Ohren in sie verknallt sein musste und nicht mehr ohne sie leben konnte, und urplötzlich war aus der Verwirrung ein Gefühl von Triumph geworden, denn damit hatte er ihr eine Blöße offenbart - eine Blöße, die sie gnadenlos ausnutzen würde. Von Erniedrigung bis hin zu Erpressung in Form eines Jahresvorrats Sukonbu war alles dabei. Es war fast schon zum Weinen, wie primitiv ihr Hirn funktionierte. Aber vielleicht war das auch nur eine Art Schutzvorrichtung von ihrem Gehirn, um Kagura vor diesem schwierigen Thema zu schützen.

  Auf jeden Fall beglückte sie das, was sie eben noch mit Verwirrung überzogen hatte, plötzlich: Der Kerl war in sie verknallt, konnte ohne sie nicht mehr leben, würde alles für sie tun! Wieso also verzagen, es war doch alles bestens!

    - Nein, Kagura war gar nicht von sich selbst überzeugt. Wie kam man nur auf sowas?
 

Okita erschien für den Rest des Tages nicht mehr im Unterricht. Kondo entschuldigte sich in seinem Namen und bat darum, Gnade walten zu lassen. Hijikata saß übellaunig auf seinem Platz und starrte finster zum Fenster heraus.

    Es mag ein wenig 'früh' kommen, aber ich erkläre mal, wie die Sitzreihenfolge aussieht:

Es gab vier Reihen vom Lehrerpult nach hinten zum Schrank mit den kleinen Fächern, und fünf von den Fenstern zur Flurwand. So weit, so gut.

  In der vordersten Reihe saßen, vom Fenster bis zum Flur: Otae, Sa-chan, Katsura, und als Klassensprecher Shinpachi, der die alltägliche Verbeugung ansagte.

  In der zweiten Reihe saßen in derselben Reihenfolge, also von den Fenstern bis zum Flur: Oryou, Kyuubei, Madao und Ane. Kyuubei konnte sich von ihrem Platz aus gut mit Otae unterhalten, und sah man von Madao Katsura ab waren auch keine Männer in der direkten Nähe.

  In der dritten Reihe: Tama, Hanako, Catherine, Mone. Mone saß direkt hinter ihrer Schwester Ane.

  In der vierten Reihe: Yamazaki, Kondo, Kagura und Schweinebacke. Yamazaki wurde oft von Hijikata, der direkt hinter ihm saß, gequält. Entweder das, oder er musste sich extra breit machen, damit die Lehrer nicht sahen, dass Hijikata schlief. - Ja, man glaubte es kaum, aber auch das kam manchmal vor. Kondo konnte Otae perfekt stalken, auch wenn er sich natürlich wünschte, direkt hinter ihr zu sitzen. Und Kagura hatte unbedingt an der Wand sitzen wollen, aber sie hatte kein Glück gehabt beim Losen. Ein Grund mehr, wieso sie Kimiko nicht leiden konnte.

  Und in der fünften: Hijikata, Okita, Toujo und Hedoro. Hijikata hatte dabei den tollen Platz am Fenster, welcher im Sommer allerdings eher zu einem Fluch statt zu einem Segen wurde, und Hedoro den heißbegehrten Platz direkt an der hinteren Eingangstür. Okita saß so, dass man ihn oftmals einfach übersah, was natürlich praktisch für eine notorische Schlafmütze wie ihn war. Und Toujo konnte von seinem Platz aus unauffällig Kyuubei stalken, ohne dass diese es mitbekam.

  Der Autorin ist übrigens bewusst, dass dies nicht die offizielle Sitzreihenfolge ist. Genauso wie sie eiskalt lampshaded, sich bis zu diesem Punkt keine vollständigen Gedanken über die Sitzreihenfolge gemacht zu haben. Die einzigen Charas, über deren Sitzplatz sie sich Gedanken gemacht hatte, waren Kagura, Okita, Hijikata, Kondo, Yamazaki, Otae und Shinpachi.

Aber das ist ihr egal. Haha, see if I care.
 

Immer noch Dienstag, nun aber vor dem Haupteingang der Gintama-High.

"Oi, Sadaharauuuu~" Als Kagura aus dem Schulgebäude kam und den riesigen Inugami bemerkte, sprang sie voller Freude los. Sie liebte den weißen Fellball wie kaum etwas anderes und freute sich jedes Mal wahnsinnig, wenn er sie abholte. "Yoshi, yoshi, braver Sadaharu." Die Sonne ging bereits langsam unter und tauchte die Welt in rötliches Abendlicht. Das Mädchen zog sich auf Sadaharus Rücken. Da der Hund größer war als ein ausgewachsener Mensch, musste es nicht verwundern, dass Kagura ihn regelmäßig als Reittier benutzte.

  Als die beiden beim Schultor ankamen, trat eine Person aus dem Schatten der Mauer: Okita. Welch ein Timing.

  Sadaharu rannte ihn einfach über den Haufen. Und Kagura tat so, als hätte sie ihn nicht gesehen und auch nicht bemerkt, dass Sadaharu gerade jemanden niedertrampelte.

  "Oi, ignorier mich nicht!", kam es mürrisch von unten. Kagura sah gespielt überrascht auf. Dann sah sie nach unten. "Oh, Sadoyarou, na sowas. Du hast den Unterricht geschwänzt, das verpetz ich Gin-chan."

  "Versuch's doch - ist ja nicht so, als hättest du nicht selbst oft genug geschwänzt."

  Kagura erwiderte nichts darauf. Sie stoppte aber auch Sadaharu, der gemütlich seines Weges ging, nicht. Erst die Erwähnung von Sukonbu ließ sie innehalten, und nach kurzer Diskussion auch von Sadaharu runter steigen. "Geh schon nach Hause, Sadaharu. Ich komm gleich nach", gab sie dem Riesenhund zu verstehen. Sie schickte Sadaharu nur widerwillig nach Hause, denn man glaubte es kaum, aber dieses brutale Mädchen hatte eine riesige Schwäche für Tiere, und vor allem für Sadaharu, das erste Haustier, das ihren Mörderkräften gewachsen war. Sie gab ihm noch einen fixen Kuss auf die Schnauze, und anschließend einen Klaps aufs Gesäß. "Los, nun geh schon!"

  Widerwillig ging Sadaharu. Mittlerweile schien auch er einen Narren an Kagura gefressen zu haben.

  Kagura konnte nicht ahnen, dass sie mit ihrem Verhalten Sadaharu gegenüber gerade erneut das Weltbild des Sadisten zerstörte. Er hätte nie und nimmer damit gerechnet, dass jemand wie sie ausgerechnet tierlieb wäre. Es ... erschien verstörend, dass jemand, der so menschenverachtend war, eine Schwäche für Tiere hatte.

  Fordernd erschien ihre Hand unter seiner Nase. "Los, her damit. Du hast mir Sukonbu versprochen." Widerwillig gab Sougo die versprochene Beute frei. Fast augenblicklich landete eins der Salzdinger ( <- mir fällt grad das Wort nicht ein. Solltest du das hier lesen, dann hab ich vergessen es auszubessern. Schreib mich dann einfach an! ) in ihrem Mund. Dann das zweite. Dann drei, vier, sogar fünf. "Jetzt reicht es aber." Er verstaute die Packung in der Tasche. So einfach war sie also zu ködern - gut zu wissen.

  "So, und was willst du?", fragte sie noch mit vollem Mund, ehe sie runterschluckte. Sie hoffte, dass der elende Spast schnell fertig wurde, damit sie nach Hause kam. Ihre Lieblingsserie fing bald an.

"Muss ich etwas bestimmtes wollen, um mit dir heim zu gehen?"

  Irgendwas stimmte nicht. Kagura hatte urplötzlich das Gefühl, in einer seltsamen Situation gelandet zu sein. "Was laberst du? Du meintest, dass du mir etwas zu sagen hast. Und du hast mich mit Sukonbu geködert."

"Ich hab gar nicht gesagt, dass ich dir etwas zu sagen habe." Kurzes Schweigen. Dann: "Es ist doch völlig normal, dass man miteinander nach Hause läuft, wenn man zusammen ist, oder?"

  Zwei Optionen standen Kagura zur Auswahl. Die erste war, so zu tun, als hätte sie nicht verstanden, was er meinte. Doch dagegen sprach der Fakt dass sie spürte, wie ihr ein wenig Blut ins Gesicht schoss. Sie ignorierte es. Blieb also nur die zweite Option: Ihn auslachen. "Machst du Witze?! Wir sind nicht zusammen, Sado." Ja, mittlerweile verstand sie, was er mit zusammen meinte. Immerhin etwas. Und dass sie ihn gerade nicht ans andere Ende der Stadt beförderte, hatte bestimmt seine Gründe.

"Du hast mir nicht geantwortet. Keine Antwort ist auch eine Antwort."

  Langsam wurde ihr das Ganze zu bunt. Was ging in dem Kopf des Idioten nur vor sich? "Sag mal, verarscht du mich, oder bist du wirklich so sehr in mich verknallt, dass du nicht einmal mehr vor extremen OoC-Anwandlungen Halt machst?!", fragte sie entnervt. Sie wünschte, sie hätte nicht diese Schwäche für Sukonbu. Wieso war sie nicht einfach weiter gegangen? Sie könnte schon fast daheim sein.

    Er blieb stehen. So plötzlich, dass Kagura noch ein paar Schritte weiter ging, ehe sie realisierte, dass das Geräusch der Schritte neben ihr verklungen war. Sie blieb ebenfalls stehen und wandte sich um, warf ihm einen auffordernden, allerdings auch genervten Blick zu und verschränkte die Arme vor der Brust.

  Der andere räusperte sich umständlich. "Dann auf ein Neues", murmelte er. Er gab sich jedoch Mühe, nicht noch mehr OoC zu werden. "Also, ich ... ich liebe dich. Willst du mit mir gehen?"

  Kagura starrte ihn einige Sekunden an. Dann brach sie in schallendes Gelächter aus. Als sie sich beruhigt hatte, hielt sie sich den Bauch. "Im Ernst, Sado, der Witz war so schlecht, der hat SO einen Bart, im Ernst!"

  "Wieso lachst du dann? Und überhaupt war das kein Scherz. Ich mein's ernst. Also lach nicht so blöd. War eh schon schwierig genug, das loszuwerden."

  Sie starrte ihn an. Er wandte den Blick ab. "Im Ernst?"

  "Ja, verdammt nochmal. Soll ich es dir in Word kopieren und bunt anmalen, oder als Urkunde ausdrucken? Ich - liebe - dich. Okay? Okay?!"

  Nun, sogar Kagura kannte diese drei Worte und ihre Bedeutung. Er hatte ihr also gerade seine Liebe gestanden. Und anscheinend meinte er es ernst, denn warum sollte er lügen? Er traute sich ja nicht einmal, ihr ins Gesicht zu schauen. Er wurde völlig OoC, aber das schien ihn null zu kümmern! Das machte alle Neckereien in Form von "Na, in mich verknallt?" oder "Du musst ja echt derbe in mich verschossen sein, wenn du sowas tust" hinfällig. Das war, wie auszusprechen, dass am Morgen die Sonne aufgeht, dann am Himmel bleibt und am Abend wieder untergeht. Total sinnlos, das zu erwähnen. Genauso sinnlos wie diese Vergleiche.

  Und überhaupt schoss ihr gerade das Blut in die Wangen. Okay, was nun? Sie war maßlos überfordert mit der Situation. Heute Mittag, beim Gespräch mit Otae und den anderen, hatte sie noch befunden, dass es eine gute Sache war, dass er in sie verknallt war, denn so würde sie ihn leicht ausnutzen können. Doch nun hatte er sie gesagt, die drei Worte, und er hatte sie ihr gesagt, und ... verdammt, was sollte sie darauf antworten?! Man musste immer auf sowas antworten! Aber sie hasste ihn. Es war ausgeschlossen, das sie mit ihm gehen konnte, denn sie hasste ihn. Sie könnte ihm also einfach sagen, dass sie ihn hasste. - Ja, das war eine gute Idee. "Ich hasse dich!", schrie sie zurück, lauter als beabsichtigt. Es waren ein paar wenige Leute unterwegs, und die guckten auch doof, gaben sich aber Mühe, schnell weiter zu kommen.

  "Ja, ich weiß", antwortete Okita autotastisch. "Ich dich auch. Also, willst du trotzdem mit mir gehen?"

Ja, das widersprach sich, aber das fiel ausschließlich dem Leser auf. Was okay war. In solchen Situationen verabschiedet sich das Hirn schon einmal. Und keiner hatte jemals behauptet, dass diese beiden Sturköpfe hier Sinn ergaben; vor allem die Autorin nicht.

  Okay? Das war ihm egal? Er hasste sie? Aber schlossen "hassen" und "lieben" sich nicht gegenseitig aus?

  - Oh nein. Nicht das! Kagura fiel gerade wieder ein, was Gin-chan gesagt hatte. Das über "Hassliebe". War er vielleicht verhassliebt in sie? Sagte er deshalb so seltsame Sachen? Behandelte er sie deshalb ... "so"?

  Aber nein, nein, nein. Kagura schob den Gedanken beiseite. Seine wahren Beweggründe oder Gefühle konnten ihr doch vollkommen egal sein. Sie hasste ihn immerhin, daran gab es keinen Zweifel. Und er war auch gar nicht ihr Typ. - Auch wenn sie keine Ahnung hatte, was das überhaupt bedeutete.

  Plötzlich fiel ihr eine Szene aus dieser Telenovela ein, die sie manchmal ansah. Diese schrecklich romantische, mit all dem Gefühlsgeblubber und dergleichen.

  Sougo zückte sein Handy, wartete, bis sie den Mund öffnete, um eine Antwort hervor zu bringen und machte ein Foto von Kagura, welche - das Handy gar nicht bemerkend - im gleichen Augenblick mit roten Wangen und einem verlegenen Gesichtsausdruck zu stammeln anfing: "Also, es ... es e-ehrt mich sehr, dass du so empfindest, aber ich e-e-e-empfinde nichts für dich, o-okay? I-i-i-ich l-l-l-l-li-liebe bereits ... jemand anderen, okay?!" Den letzten Teil des Satzes spuckte sie schnell aus. Die Worte waren eins zu eins aus dieser TV-Sendung übernommen, allerdings um sehr viel Stottern erweitert.

    Der Dunkelblonde ließ das Handy fallen. Urplötzlich. Ohne ersichtlichen Grund.

Und Kagura bemerkte erst als es runter fiel, dass der andere das Handy gezückt hatte. Sie ließ sich nieder, hob es auf und warf einen Blick darauf. Das Foto von ihr war noch zu sehen. Ein paar Sekunden verstrichen, in denen sie nur das Foto anstarrte. "Oi, was soll das, Spastard?", fragte sie dann langsam. Ärger kochte auf. Wieso machte der Dreckskerl ein Foto von ihr?! Wer hatte ihm erlaubt, einfach ein Foto von ihr zu machen?! Klar, sie war super süß und hatte ihm den Kopf verdreht, aber das gab ihm noch lange nicht das Recht, einfach ohne ihre Erlaubnis ein Bild von ihr zu machen! "Ey, hörst du mich?!" Sie fummelte weiter an dem Teil rum, auf der Suche nach einer Möglichkeit, das Foto zu löschen. Eher nebensächlich fiel ihr das Datum ins Auge: 01. April.

  In einer fixen Bewegung hatte Sougo das Handy an sich gerissen. Sein Gesicht war nicht zu erkennen. "Lösch sofort das verdammte Bild, oder ich mach Schweinebraten aus dir, Sackgesicht!" Kagura kam wieder auf die Beine. Das Blut war längst wieder aus dem Gesicht gewichen, und die eben verspürte Aufregung hatte Wut Platz gemacht. Erster April. Aus irgendeinem Grund wurde sie das Gefühl nicht los, dass ihr das Datum etwas sagen sollte.

  Er überging ihre Forderung. "Was hast du da gerade gesagt?" Das Handy hielt er desinteressiert in der Hand.

  "Dass du das Bild wieder löschen sollst. Sprech ich chinesisch oder was?!" Ein erbärmlicher Wortwitz, aber oh je, oh je, sie wurde gerade sowas von sauer.

  Kagura konnte allerdings nicht wissen, dass auch ihr Gegenüber gerade sauer wurde. Und noch weniger konnte sie ahnen, warum. "Nein, zuvor. Du bist in jemand anderes verliebt, so?"

  Das salmonhaarige Mädchen wollte erwidern, dass sie das nur gesagt hatte, um ihn loszuwerden, aber sie hielt inne. Sie wusste immer noch nicht, wieso er ihr eben seine Liebe gestanden hatte. Wenn sie jetzt sagen würde, dass das nur erlogen war, würde er sich eventuell wieder Chancen ausmalen und sie nie in Ruhe lassen. Wie ätzend. - Nein, das musste sie verhindern. "Ja. Was dagegen?", erwiderte sie trotzig.

   Und dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Der erste April - Fools Day!

    Sie war einem Aprilscherz auf den Leim gegangen!

  Doch bevor sie sich aufregen, Sougo wüste Verwünschungen an den Hals wünschen und ihm einen Kick bis nach Bagdad Süd verpassen konnte für den saubehinderten Scherz, den er sich mit ihr erlaubt hatte, hatte er sie in einer plötzlichen Bewegung an die Gartenmauer eines Einfamilienhauses gepresst. "Yarou, was ... ?!" Doch weiter kam sie nicht. Er küsste sie.

  Es blieb jedoch nicht bei einem Lippenkuss, sondern ging noch fast im gleichen Moment zu einem stürmischen Zungenkuss über. Und als Kagura es wagte, sich wehren zu wollen, biss er ihr bestimmt auf die Zunge, woraufhin sie zusammen zuckte und ihre Gegenwehr erstarb.

  Das Problem ... das Problem ... das Problem an der ganzen Sache war ... das Problem an der Sache war ... war? - Ja, was war denn eigentlich das Problem an der ganzen Sache?

    Ohne dass Sougo es wollte, beschleunigte sich sein Herzschlag. Man hatte bisher davon abgesehen, Sougos Gefühlswelt zu beleuchten, weil wahrscheinlich jeder normale Mensch an den Abgründen seiner pechschwarzen Seele zerbrochen wäre. Im Moment verstand er selbst jedoch vielleicht am wenigsten, was in ihm vorging. Der Fakt, dass sich sein Puls beschleunigte, regte ihn genauso auf wie die Aussage, China-Girl wäre bereits in jemand anderen verliebt. Sie, in jemanden verliebt? Sie wusste doch höchstwahrscheinlich nicht einmal, wie man das Wort buchstabierte oder was "Liebe" eigentlich war - egal, ob nun vom Bauch oder vom Kopf her. Sie musste also gelogen haben. Alles andere war inakzeptabel und unmöglich.

  Fragt sich nur: Wenn er das wusste, wieso versetzte es ihn dann so in Rage?

    Und wieso schlug sein Herz so schnell? Hallo? Warum tat die scheiß Pumpe so etwas?!

  Er ließ von dem Zungenkuss ab, nicht aber von Kagura. Ha, er wusste zwar nicht, warum, aber das änderte nichts an dem Fakt, dass er sauer war. Und bekannterweise kletterte sein Sadismus einige Stufen in die Höhe, wenn er sauer war. Statt sie nun also loszulassen oder zur Rede zu stellen, näherte er sich mit dem Gesicht ihrem Hals, was sie erneut stark zusammen zucken ließ. Seine dritten Gedanken, denen immer die seltsamsten Dinge auffielen, kommentierten noch, ob er keine Angst habe, dass sie müffelte oder ungewaschen war, doch er ignorierte diesen Einwand eher ungewollt. Er begann, ihren Hals aufwärts in Richtung Ohr abzuküssen, und als er dort angelangt war, stieß er ein heiser hervor: "Wenn du in jemand anderen verliebt bist, wieso lässt du das dann zu?"

  Kaguras Knie knackten ein, und sie rutschte die Hauswand hinunter. Sie zitterte wie Espenlaub. Aber das besänftigte Sougo mitnichten. Er ließ sich auf die Knie sinken und kam ihr wieder nahe, woraufhin Kagura zusammen zuckte. Sie war gerade kaum noch wieder zu erkennen. Aber das interessierte ihn gerade wenig. Seine Wut über diese unverschämte Lüge war noch immer nicht verraucht. "Und? Wieso wehrst du dich nicht, wenn du in jemanden anderen verliebt bist?" Er beugte sich über sie und kam bei ihrem Ohr zum Stillstand. "Wieso lässt du zu, dass jemand anderes als deine große Liebe das mit dir tut, hm? Du bist schließlich eine Yato."

  Kagura biss sich auf die Lippen, um die seltsamen Geräusche, die sich ihren Weg an die Oberfläche zu bahnen versuchten, zu unterbinden. Sie konnte nicht antworten, nicht denken, und als sie die Hand gegen seine Schulter schlug, schien das keinen Effekt auf den Sandbraunhaarigen zu haben.

  Plötzlich biss er ihr ins Ohr. Diese Aktion kam so plötzlich und löste eine solche unbeschreibliche Welle an Gefühlen aus, dass Kagura mit voller Wucht zuschlug. Als sie die Augen wieder öffnete, war er wieder ein paar Zentimeter von ihr entfernt, ein sadistisches Grinsen auf den Lippen. "Hab ich etwa eine erogene Zone bei dir gefunden?", fragte er kalt. Kagura wusste nicht, was das bedeutete. Ihre Hand wanderte zum Ohr. Es hätte sie nicht gewundert, wenn er ihr ein Stück abgebissen hätte oder so.

  "Du schuldest mir eine Antwort." Als sie wieder aufsah, saß Sougo vor ihr. Das Grinsen war aus seinem Gesicht gewichen, er wirkte wieder ernst und sauer.

  Kagura murmelte etwas. Weil er es nicht verstand, kam er näher. Als er jedoch nah genug war, schlug sie ihm die Handfläche vor das Kinn. "Halts Maul, hab ich gesagt!" Als er durch den Schlag nach hinten taumelte, sprang sie auf und verpasste ihm noch einen Kick in die Weichteile, was Sougo aufjaulen ließ. Er krümmte sich für eine Sekunde zusammen. "Oh, na warte, du Miststück!" Irgendwie schaffte er es, aufzuspringen und sie von hinten fest zu umschlingen. "Lass mich los, perverser Lackaffe", rief Kagura, doch Sougo biss ihr einfach in den Hals, um sie zum Schweigen zu bringen. Was auch klappte, sie zuckte sogleich zusammen und wurde eine Nuance schwerer in seinem Griff. Wie gut, dass gerade zufällig niemand vorbei kam, um den augenscheinlichen Triebtäter von der scheinbar wehrlosen Kagura fortzureißen.

  Er ließ ab und unterdrückte den Schmerz seiner Kronjuwelen. "Willst du mich entmannen, Miststück?", fragte er zwischen zusammen gebissenen Zähnen. Wie schaffte sie es, dass sein Zorn jedes Mal noch eine Stufe nach oben spring? Wie schaffte sie es immer, ihn noch wütender zu machen, als er eh schon war? Ihm einfach so in seinen Familienschatz zu treten - dem Weibsbild gings wohl zu gut!

  Sie antwortete nicht, sondern biss sich nur sichtlich auf die Lippen. Grund genug für den Sadisten aus Berufung, weiter zu machen. "Und, in wen bist du denn verliebt, wenn ich fragen darf?"

  "Als würde ich dir das sagen", presste Kagura hervor. Es schien, als wolle sie diese dämliche Lüge weiterhin und unter allen Umständen aufrecht erhalten. Er ergriff ihre Hand, presste sie noch näher an sich ran, und knabberte ihr erneut am Ohrläppchen rum, was Kagura nun wirklich einen Laut entlockte, den man eindeutig als "Stöhnen" bezeichnen konnte. Sougo lachte amüsiert. So eine normale Reaktion von so einem unnormalen Weib, das hätte er nicht erwartet.

  "Hast du denn absolut gar kein Schamgefühl, Shinsengumi-Captain Sougo Okita?"

    Achja. Wieso verwunderte das Sougo nicht mehr?

  Er sah auf und war wirklich nicht überrascht, dort Kamui, Kaguras dämlichen Bruder, stehen zu sehen. Er hatte ihn bereits an der Stimme erkannt. Und wer außer China-Boy sollte in solch einer Situation zum Stören vorbei kommen?
 

Kagura zuckte unter ihm merklich zusammen.

  Ihr Bruder.

    Ihr Bruder!

  Sie hatte ihn seit dem Angriff der Yato-High und dem Moment, wo sie ihn auf dem Krankenbett abgesetzt hatte, nicht mehr gesehen. Was teilweise daran lag, dass sie nach dem Angriff noch eine Weile krank gefeiert hatte. Anders gesagt: Sie hatte geschwänzt. Und das hatte viele Gründe gehabt. Ob all dem Chaos des Yato-Angriffs, ihrer seltsamen Erkältung und vor allem wegen des Sados hatte sie jedoch schon fast wieder vergessen, dass Kamui an ihrer Schule war.

  Aber das war nun auch nebensächlich. In diesem unscheinbaren Moment besann sich Kagura all ihrer Willenskraft, um nicht wieder auszuticken. Damals, als sie ihm beim Yato-Angriff auf dem Schulflur begegnet war, schien es ihr so leicht zu fallen, sich unter Kontrolle zu halten. Doch nun tauchte Kamui plötzlich aus dem Nichts auf, und dieses Mal war Kagura auch nicht geschwächt von Krankheit, sodass ihr Blut schonungslos zu kochen anfing. Sie versuchte sich immer wieder zu sagen, dass sie ihn nicht umbringen wollte; ja, dass er es nicht einmal wert war, überhaupt gegen ihn zu kämpfen, aber das Mantra, das damals im Schulflur so gut funktioniert hatte, versagte ihr nun den Dienst. Sie entwickelte einen unmenschlichen Zorn auf Kamui, und das Schlimmste daran war, dass dieser in dem Fall unbegründet war. Er hatte ihr dieses Mal rein gar nichts getan, hatte auch niemanden, der ihr nahe stand, Leid zugefügt; doch allein seine Erscheinung, seine Art aufzutreten und sein fettes Grinsen reichten, um Kagura fast in den Wahnsinn zu treiben.

    Kamui öffnete ein Auge. Interessant, dachte er. Wirklich sehr interessant.

  Sougo wiederum tat so, als würde er nicht mitbekommen, wie Kagura in seinem Griff jeden Muskel ihres Körpers anspannte. Als er nach wie vor keine Anstalten machte zu antworten, verschränkte Kamui in dieser gewohnten Gestik die Arme hinter dem Kopf. "Ich frage mich ja so ganz nebenbei, wieso du so etwas mit ihr machst, wenn du keine Gefühle für sie hegst." Sougo schwieg weiterhin. Der andere - und mit ihm wohl auch die Leser - erwarteten wohl eine flammende Rede darüber, wie sehr der Dunkelblonde in Kagura verliebt war, aber da konnten sie lange drauf warten. Diesen Gefallen würde er ihnen nicht erweisen.

  Kagura nahm Luft und wollte zum Sprechen ansetzen, wollte Sougo anschnauzen, er solle sie loslassen, und im gleichen Atemzug ihrem Bruder wüste Beschimpfungen an den Kopf werfen, doch noch während sie Luft nahm, schoss plötzlich eine Hand vor und versiegelte ihr den Mund. Nur war Sougo dieses Mal so schlau, ihr ihre eigene Hand auf den Mund zu pressen. Nun konnte sie ruhig zubeißen, soviel sie wollte - ihn würde sie damit keinen Schaden mehr zufügen.

  Kamui nahm das mit leichten Widerwillen zur Kenntnis. Es war nicht schwer zu erahnen, was ihm dieses Mal gegen den Strich ging. Es gefiel ihm nicht, dass der Braunhaarige jeden potentiellen Kampf zwischen den beiden Geschwistern meist schon im Voraus im Keim erstickte. Kamui hätte sich gern einen kleinen, harmlosen Fight mit Kagura geleistet. Das eben war immerhin die vorerst letzte Gelegenheit dazu gewesen.

  Sougo merkte, dass die Laune des Anderen in den Keller sank, und er konnte sich auch gut vorstellen, woran das lag, aber es war ihm egal. Er würde auch nicht darauf eingehen. Während er also hinter Kagura stand, sie immer noch mit Bestimmtheit an sich presste und dafür sorgte, dass das Mädchen ihre eigene Hand vollsabberte, zuckte er mit den Schultern. "Kann dir doch eigentlich egal sein, Onii-san", erwiderte er auf die vorhin gestellte Frage. Die Bezeichnung für Bruder betonte er extra abfällig. "Immerhin sind wir ja zusammen, da darf man sowas tun."

  Schweigen. Kagura konnte nichts sagen, denn sie hatte damit zu kämpfen, nicht aus Versehen auf ihre eigene Hand zu beißen. Sie tat aber nach einer Sekunde der Fassungslosigkeit ihr Bestes, um mit Gegenwehr und Zappeln ihren Unmut über diese Aussage kund zu tun. Kamui starrte die beiden fast schon entsetzt an. Und Sougo sagte nichts, um die Worte sacken zu lassen und um das Entsetzen des anderen genießen zu können.

  "Meinst ... meinst du das ernst?"

  Sougo zuckte erneut mit den Schultern. "Wieso sollte ich lügen? Unsere Aktionen sprechen für sich." Um seine Worte zu bestärken, gab er ihr einen Kuss auf die Wange. Das Blut, dass ihr daraufhin wieder ins Gesicht schoss, und ihr Gezappel ignorierte er dabei gekonnt. Sie würde ihn dafür wahrscheinlich versuchen umzubringen - noch mehr, als sie es eh schon vorhatte - aber das war okay. Bei dem Datum war alles erlaubt. Und vor diesem dreckigen Grinsefuchs sowieso.

  "Achso ... ja, stimmt", gab der andere langsam zu. "Ja, da ist was dran." Kamui schien jedoch noch immer sichtlich verwirrt zu sein. Dann aber erhellten sich seine Züge. "Ihr seid also zusammen?"

  "Äh ... sagte ich gerade eben." Plötzlich hatte Sougo ein ungutes Gefühl. China-Boys Reaktion schmeckte ihm nicht. Wieso schien er plötzlich begeistert zu sein? Etwas stimme hier nicht. Ganz und gar nicht.

  "Na, das ist doch wunderbar. Endlich habt ihr es eingesehen. Wunderprächtigst, ich freu mich für euch!"

  Ja, irgendwas stimmte hier wirklich nicht. "Meintest du nicht neulich erst, dass ich sie nicht bekommen werde?" Es klang, als würden sie sich über einen Gegenstand unterhalten. Aber Kamui lachte nur kurz. "Das hab ich nur gesagt, um dich aus der Reserve zu locken", meinte er. Man konnte ihm das glauben.

Man konnte es aber auch sein lassen. Sougo entschied sich für Letzteres. "Du planst doch bestimmt etwas." Der andere winkte jedoch nur ab. "Sei nicht so misstrauisch. Im Ernst, ich freu mich für euch. Ich hatte nur darauf gewartet, dass sowas passieren würde.

  Und nun entschuldigt mich. Abuto wartet bestimmt schon auf mich." Damit wandte sich Kamui winkend um und ging.

  Sougo konnte nicht sehen, zu welcher sadistischen Fratze der Salmonhaarige das Gesicht verzog, nachdem dieser sich umgedreht hatte. Er spürte aber, dass der andere gerade einen Character-Overlap provozierte, und grummelte mies gelaunt. Als zukünftiger Kaiser Okita de Sade Sougo III machte es ihn aggressiv, wenn ihm ein Character-Overlap vor die Füße kam oder jemand meinte, ihm die Rolle des Obersadisten abluchsen zu können. Keinem außer ihm gebührte dieser Titel.

Davon ab hatte er ein ungutes Gefühl bei der Sache. Irgendwas stank an der Sache, und zwar ganz gewaltig.
 

Als Kamui ein paar Häuserecken weiter bei Abuto ankam, konnte er sich das Lachen kaum noch verkneifen.

  "Was - hast du zuschauen können, wie eine Katze vom Auto überfahren wurde?", fragte dieser sarkastisch. Nun, die Pläne seines idiotischen Chefs gingen ihm langsam auf den Keks. Er wusste selbst jetzt nicht, was Kamui das letzte Mal vorgehabt hatte, und noch weniger, was er jetzt wieder plante. Was sollte eigentlich diese dämliche Geheimniskrämerei? Und wussten die Leser mehr als er, Abuto?

    Nicht, dass er das heraus finden würde.

  "Das wäre weitaus weniger unterhaltsam gewesen als das, was sich mir eben eröffnet hat. Nein, die beiden haben ihre Beziehung zugegeben. Sie sind nun offiziell zusammen, oder so."

  "Okay. ... und weiter?"

  "Nichts 'Und weiter' - das war's."

  "Okay. Okay, gut ... und wie hilft dir das bei deinem Plan weiter?" Abuto war nicht dumm. Aber er verstand wirklich nicht, was Kamui damit andeuten wollte. Was für ein Plan musste das sein, bei dem sich Kamui darüber freute, dass seine unwichtige, nervende Schwester mit irgendeinem daher gelaufenen Typen zusammen kam? War es nicht eh etwas total Normales in dem Alter und in dieser Welt, dass Mädchen sich verliebten und dann Beziehungen eingingen?

Nein, Abuto kam nicht drauf, was daran so besonders sein sollte. Er verstand nicht, wieso dieser Fakt seinen Chef freute, und er konnte sich auch nicht ausmalen, in wie weit das für welchen Plan auch immer nützlich sein konnte.

Und Abuto war nicht dumm.

  "Nein, im Ernst." Kamui nahm die hinterm Kopf verschränkte Arme runter. "Das ist wunderbares Timing. Die Maschine ist heute morgen fertig geworden und nun praktisch einsatzfähig, und als würde das Schicksal mir meinen Spaß gönnen, kommen die beiden nun zusammen. Das ist so perfektes Timing, denn wären sie nicht zusammen gekommen, wäre das Ganze weitaus weniger spaßig geworden.

- Oh, es wird so wunderbar, die beiden auseinander zu reißen." Unnötig zu erwähnen, dass Kamuis Gesicht eine sadistische, breit grinsende Fratze darstellte.

Abuto zuckte mit den Schultern. Er wusste nicht einmal, von welcher Maschine Kamui sprach, aber er gab es auf. Abuto war schließlich nicht dumm. Deshalb verstand er, dass es einfach keinen Sinn machte, Kamui weiterhin darüber ausquetschen zu wollen. Es würde sich wahrscheinlich eh um etwas total Beklopptes handeln, oder? Es konnte doch nur etwas total Schwachsinniges und Beklopptes sein, oder? Oder?!

- Na, zumindest hatte er einen ordentlichen Abschnitt gehabt. Also keinen Grund zur Beschwerde.
 

Sougo fröstelte, als er Kagura entließ. Das Gefühl des Character-Overlaps war gerade noch um einige Nuancen intensiver geworden. Irgendjemand fuhr gerade die volle Sado-Schiene. Und er wäre schön blöd, würde er nicht ahnen, wer.

  Den Kick in den Magen sah Sougo nicht kommen, weil er zu tief in Gedanken bezüglich des Overlaps war - und das, obwohl er doch eigentlich damit gerechnet hatte.

  Den Faustschlag in die Rippen konnte er nicht abwehren, weil er noch von dem Kick betäubt war.

    Den Schlag gegen sein Allerheiligstes, das Gesicht, konnte er jedoch mit der flachen Hand abfangen. "Was?", knurrte er.

  "Alles!", war ihr Erwiderung. "Du verdammter gehirnamputierter Vollspast!" Die andere, freie Hand vergrub sich in seinen Haaren. Es sah auf den ersten Blick wie das typische Gezanke der beiden aus, aber Sougo erkannte, dass sie wirklich schwer außer sich war. "Was fällt dir ein, solche Lügen zu erzählen? Was fällt dir ... du verdammter Wichser!"

  "Ich hab nicht gelogen", versuchte er ruhig zurückzugeben, aber ihre aggressive Art brachte ihn gleich mit auf die Palme.

  Sie machte sich von ihm los und setzte zu einem neuerlichen Kick an. "Denkst du, ich bin blöd? Fools Day - der erste April! Alles, was du gesagt hast, alles, was du ... getan hast, alles, was du eben meinem Bruder gesagt hast, und überhaupt alles - ein Aprilscherz!"

  Er schnappt sich ihr Bein und zog sie an sich, woraufhin Kagura beinahe das Gleichgewicht verloren hätte. "Ich gestehe, das Liebesgeständnis war ein Aprilscherz. Mehr war eigentlich auch nicht geplant gewesen. Der Rest ...", er machte eine kurze Pause, um die Worte sacken zu lassen, "... ist dein Verschulden."

  Sie entriss ihm ihr Bein. "Mein Verschulden?!", entgegnete sie aufgebracht. "Was?!"

  "Deine dumme Lüge." In einer fließenden Bewegung hatte er sie am Handgelenk gepackt. "Mein Liebesgeständnis war nur dazu da, um dich zu foppen. Mit dem Rest wollte ich dir diese Lüge heimzahlen. Als hätte ich dir eine Sekunde geglaubt, dass du in jemand anderen verliebt bist."

  Kagura wurde schlagartig tomatenrot. Doch bevor sie etwas erwidern konnte, packte er ihr Kinn und zwang das Mädchen somit, ihn anzustarren. "So, gibst du es nun zu?"

  "Was?", fragte sie mit trotzig vorgerecktem Kinn.

  "Dass du in mich verliebt bist - was denn sonst?"

  Ein Dampfkessel wäre in diesem Moment nichts gegen Kagura gewesen. "Hat man dir ins Gehirn geschissen? Wenn hier jemand verliebt ist, dann wohl eher du in mich!"

  Verwundert ließ er ihr Kinn los. "Was? Ich, in dich verliebt?" Das Lachen, dass darauf folgte, schien nicht gekünstelt - was allerdings nichts bedeuten musste, Schauspieler konnten solche Gefühle immerhin auch glaubhaft rüber bringen. "Mach dich nicht lächerlich. Wieso sollte ich in dich verliebt sein?"

  Das Mädchen wandte abrupt das Gesicht ab. "Die", fing sie zögernd an, "naja, die ... die K-k-küsse halt, und so. Gin-chan hat gesagt, dass man v-v-verliebt wär, wenn man sowas tut." Ihre Wangen glühten, während sie in einer für sie ungewöhnlichen Gestik die Fingerkuppen aneinander stupste.

  "Dann hat dir Danna aber nicht erklärt, dass die Welt nicht immer so schön und Zucker ist." Er konnte sich ein fieses Grinsen kaum verkneifen. "Gerade Erwachsene tun solche Dinge auch oftmals miteinander, ohne solch reine und ehrbare Gefühle füreinander zu empfinden." Es war fast schon niedlich, wie naiv ihre Ansicht von der Welt zu sein schien.

Aber eben auch nur fast.

  Sie schwieg. Sie glaubte sich daran erinnern zu können, dass Gin eine Andeutung in die Richtung gemacht hatte. Aber sie war krank gewesen und hatte ihn nicht komplett verstanden. Außerdem regte es sie auf, dass Sado sie wieder belehrte. Er war schließlich nur vier Jahre älter - was fiel ihm also ein, von der "Welt der Erwachsenen" zu reden, als wäre er selbst einer?!

  Als keine Antwort kam, zuckte er mit den Schultern. Dann zog er ihr Kinn wieder zu sich, damit sie ihn auch ja ansah bei diesen Worten. "Damit das ein für alle Mal klar ist", sagte er, "ich bin nicht in dich verliebt, und ich werde mich auch nicht in dich verlieben. Niemals. Klar soweit?"

  Kagura schwieg, während sie versuchte, dem eindringlichen Blick seiner roten Augen zu entkommen. Wieso taten diese Worte so weh? Und wieso konnte sie sich seinem Griff nicht entreißen? Warum wollte sie ihm Schmerzen zufügen, konnte es aber nicht?

  "Allerdings werde ich auch nicht zulassen, dass dich jemand anderes bekommt."

    Schweigen. Irgendwo in einiger Entfernung hatte bis eben ein Hund gebellt, aber wie auf Kommando verklang das Bellen in diesem Moment. Auch alle anderen Geräusche verstummten in diesem Moment. Es war, als würde die gesamte Welt den Atem anhalten, und das nur für sie beide.

Kaguras Gegenwehr erstarb augenblicklich. Dann sah sie wieder auf. Und naja ... wäre Kaguras Gesichtsausdruck ein Zug, sie würden nun entgleisen und irgendeinen tiefen Abgrund hinunter stürzen. "Bitte was?", fragte sie entgeistert.

  Er grinste, aber es war ein eisiges, mies gelauntes Grinsen. Dass er sich wiederholen musste, ging ihm jetzt schon auf den Piss. War er eine Kassette? Die sinnbildliche Ader pochte an seinem Hals. "Du hast mich schon richtig verstanden, Mistgör. Ich werde nicht zulassen, dass irgendein anderer mit dir kämpft, dich beleidigt, mit dir Spaß hat oder dich küsst, okay? Schreib dir das hinter deine ungewaschenen Ohren, Drecksbalg!"

  Im nächsten Moment brach Kagura in schallendes Gelächter aus, weshalb er sie loslassen musste. Das ging so einige Sekunden, fast eine ganze Minute, bis sie sich wieder beruhigt hatte. "Du verdammter Arsch", rief sie immer noch glucksend aus, "also bist du doch in mich verknallt. Man, sag das doch einfach, du Penner!"

  "Hast du mir zugehört? Ich bin nicht in dich verliebt, Hackfresse!" Und ja, seit eben wurden die Beschimpfungen wieder vielfältiger und mehr in der Anzahl. Es schien, als hätten sie sich dran erinnert, dass sie nicht ganz In-Character waren, wenn sie sich nicht am Ende eines jeden Satzes eine Beleidigung an den Kopf knallten.

  "Ach nein? Wieso soll mich dann kein anderer bekommen? Was, wenn ich mich in jemanden verliebe?" Sie sagte nicht 'in jemand anderen', sondern 'in jemanden' - das mochte auf den ersten Blick so aussehen, als würde es da keinen Unterschied geben, aber der Sinn dieser beiden Sätze war nicht derselbe.

  Sougo schwieg. Vielleicht bist du ja schon verliebt, aber bemerkst es nur nicht. Dummerweise kam ihm gerade in diesem Moment Danna in den Sinn. Doch er verwarf beide Gedanken wieder. Stattdessen meinte er: "Dich will doch eh niemand, also sei lieber dankbar, dass sich jemand von meinem Status deiner annimmt." Und grinste dabei höhnisch.

  "Oho, suchst du Streit, Kotzbrocken?!" Sie packte ihn an den Haaren und drohte ihm mit der Faust.

  "Mit dir doch immer, Drecksbratze."

  Kurz darauf zogen sie einander wieder an den Haaren, den Wangen, Nasenlöcher und schlugen sich die Fäuste ins Gesicht. Aber es war die Sorte von Fight, wie sie sie anfangs geführt hatten, und an die sie sich langsam gewohnt hatten. Ein Außenstehender konnte es nicht wissen, und noch weniger verstehen, aber die Spannungen, die sich in den letzten beiden Fanfictions angebaut hatten, waren wieder auf ein "erträgliches" Maß abgesunken. Schwer zu erklären, woran das lag oder wie das plötzlich zustande kam, aber wie gesagt: Ein Außenstehender konnte das nicht verstehen. Denn die beiden verstanden es ja nicht einmal selbst.

  Als sie endlich zum Ende kamen, waren beide aus der Puste. Kagura nahm wieder ihren Schirm auf, während sich Sougo nach seiner Tasche bückte. "Pah, nächstes Mal mach ich dich fertig", murmelte Kagura grimmig.

  "Ich zittere bereits", entgegnete Sougo sarkastisch.

    Als sich das Mädchen ihre Tasche über die Schulter warf, hielt er sie an der Schulter zurück. "Was?", fragte sie genervt - und riss im nächsten Augenblick überrascht die Augen auf, als er ihr wortlos einen schnellen Kuss auf die Wange gegeben hatte.

  Im nächsten Moment nahm sie schon Luft, um sich zu beschweren, aber Sougo wandte sich wortlos um. "Gewöhn dich dran, wir sind nun immerhin zusammen", rief er fast monoton, während er die Hände in die Hosentaschen wandern ließ.

  "Sind wir gar nicht!", schrie sie zurück. Doch der Dunkelblonde reagierte nicht mehr, sondern ging einfach seines Weges, als wäre nie etwas passiert.
 

Als Sougo nach Hause kam, hatte er überraschenderweise mal richtig angenehme Laune. "Bin wieder da~", rief er fast schon fröhlich, und im Gegensatz zu all den Jahren zuvor bekam er auch eine Antwort. "Willkommen zurück!"

  Er zog die Schuhe aus, verstaute sie ihm Schrank und ging ins Wohnzimmer.

  "Nanu, du scheinst aber gut gelaunt zu sein, Sou-chan." Mitsuba kam aus der Küche. Ja, ihr ging es so gut wie selten zuvor. Sie war zwar noch immer nicht vollständig genesen, aber dem Begriff "gesund" so nah wie noch nie zuvor. "Man könnte meinen, dir wäre etwas Schönes widerfahren.

  "Ja, so kann man das wohl sagen." Dabei war es eigentlich nichts Schönes. Im Grunde war gar nichts passiert. Wieso hatte er dann also so gute Laune, verdammt nochmal?

  Mitsuba seufzte, ehe sie sich die Hände an der Schürze abwischte und die Küche verließ. "Dabei war ich mir sicher, dass du mit miserabler Laune nach Hause kommen würdest", sagte sie nüchtern. Es gefiel ihr nicht, dass ausgerechnet sie ihm die gute Stimmung verderben würde.

  Sougos Erinnerung kam jedoch zurück, noch bevor Mitsuba etwas sagen musste. "Stimmt. Danke, dass du mich daran erinnerst."

  Sie seufzte ein weiteres Mal. "Sou-chan, ich weiß nicht, was in deinem Kopf vor sich geht, aber dachtest du, das mit Toushiro-san endet so schnell?"

  Toushiro-san. Konnte sie ihn nicht einfach so, ohne irgendwelche Suffixe, beim Vornamen anreden? Wenn sie schon zusammen waren, wozu dann diese dummen Anstandsregeln? Irgendwie machte ihn dieses kleine Detail krank.

  "Wieso wusste er nicht, dass ich wieder zu dir gezogen bin?"

  "Ich versteh gar nicht, wieso du dich darüber beschwerst, dass er es nicht wusste, denn ich bin mir sicher, dass du dich auch beschwert hättest, wenn er es gewusst hätte." Da fwar wohl etwas Wahres dran. "Und ich bin einfach der Meinung, dass Toushiro-san nicht alles zu wissen braucht. Er wohnt hier immerhin nicht, und er gehört auch nicht zur Familie." Auch wenn ich mir wünschen würde, wenn du ihn akzeptieren würdest. Sougo war sich fast sicher, dass sie das wirklich gesagt hatte. "Wieso muss ich ihn akzeptieren? Du bist nicht meine Mutter, und er wird auch nicht mein Vater. Er ist nur dein Freund, mehr nicht."

  "Weil du dir doch bestimmt dasselbe wünschen würdest, wenn du eine Freundin hättest, oder nicht?"

  "Als würde ich je eine ..." Freundin haben wollen, wollte er eigentlich sagen. Aber er schwieg. Hatte er vorhin nicht irgendwas von wegen 'zusammen sein' geredet? Und kam das nicht dem 'eine Freundin haben' verdammt nahe?

  "Ist er da?" Nicht, dass er die Antwort nicht eh schon kennen würde. Sougo fragte eigentlich eher, um vom Thema "Freundin" abzulenken.

  "Soll ich ehrlich sein?"

  "Such's dir aus."

  "Nein, er ist nicht da."

    Schweigend stand der Sandbraunhaarige auf. Was sollte er sagen? Er konnte den Rauch von Hijikatas bevorzugter Zigarettenmarke riechen. "Ich gehe heute ohne Essen zu Bett", murmelte er, dann verließ er - Mitsubas Einwand, das Essen sei gleich fertig, ignorierend - das Wohnzimmer, ging die Stufen ins Obergeschoss hinauf und verschloss sich in seinem Zimmer. Als er sich aufs Bett warf, konnte er von unten Gemurmel hören. Zwischendrin wurde immer mal wieder die Stimme von Hijikata laut. Wahrscheinlich hielt er Mitsuba gerade dazu an, sich nicht weiterhin so von ihm - Sougo - behandeln zu lassen. Jaja. Als wäre er sein neuer Schwiegervater.

  Sougo beschloss, dass es ihm am Arsch vorbei ging. Wenn Hijikata ihn zu sehr nerven würde, würde er einfach wieder ausziehen. Seine alte Wohnung war bestimmt noch frei. Er musste nicht mit seiner Schwester zusammen wohnen. Er war nur ihrer Bitte nachgekommen. Weil sie ohne ihn angeblich einsam gewesen war, und weil er sie liebte. Aber das würde ihn nicht hier halten - hatte es damals schon nicht, also wieso dieses Mal? Er hatte ja noch nicht einmal alles ausgepackt. Er könnte schneller hier ausziehen, als sie schauen konnte.

  Stattdessen schenkte er seine Aufmerksamkeit dem Handy. Zusammen ... was war nur in seinem Kopf vor sich gegangen?

  - Nein, darüber würde er jetzt nicht nachdenken. Brachte doch eh nichts. Sein Kopf hatte diesbezüglich schon seit einiger Zeit Sendepause.

  Er beschloss, das urkomische Bild, welches er heute von China-Girl gemacht hatte und welches er dank den Umständen und der darauf folgenden Situation nicht gelöscht hatte, als Bildschirmschoner zu nehmen. Nicht als Bildschirmhintergrund, denn dann würde er es ja zu oft sehen, sondern nur als Bildschirmschoner.

    Er glaubte eh nicht an solche kindischen Ammenmärchen. Zumal er das wohl eh nicht mehr nötig hatte, denn trotz ihrer schwammigen Aussage schien es doch glasklar zu sein.

Tat es aber trotzdem, einfach weil er es konnte.
 

Es war zwar immer noch Dienstag, ging aber bereits mit großen Schritten auf den Mittwoch zu, als Kagura die Tür zur gemeinsamen Wohnung mit Gin-chan öffnete. Sie hatte die Tür jedoch noch nicht ganz offen, als ihr auch schon Tsukuyo entgegen torkelte. Der Geruch von Alkohol konnte man wohl 100 Meter gegen den Wind noch riechen. "Oh, Kagulaaa", lallte sie. "Schönen Abend dir noch!" Damit torkelte sie an Kagura vorbei in die Nachtluft, die gleich noch eins drauf setzte.

  Kagura sah ihr ein paar Sekunden dabei zu, wie sie umständlich die Brüstung entlang lief. Dann verschwand sie aus dem Blickfeld. Das Chinamädchen trat ein. "Willst du sie nicht nach Hause begleiten, Gin-chan? Wenn sie überfahren wird, ist das deine Schuld." Als Kagura das Wohnzimmer betrat, war sie nicht wirklich überrascht ob der Verwüstung, die hier herrschte. Tsukki sollte man einfach vom Alkohol fernhalten, wenn einem das Leben lieb war. Sie mit Alkohol zusammen zu führen bedeutete im Umkehrschluss, dass man ziemlich lebensmüde sein musste.

  Wortlos richtete Gin die Couch wieder auf. Was für eine Zerstörungswut. Er wünschte, man würde davon absehen, Tsukuyo Alkohol zu verkaufen.

  "Was wollte Tsukki denn hier?" Statt dem Silberhaarigen in irgendeiner Weise zur Hand zu gehen, ließ sie sich auf das Sofa fallen, das Gin-chan eben aufgerichtet hatte.

  "Geht dich nichts an", antwortete er genervt. Er ließ sich nun ebenfalls auf die andere, gegenüberliegende Couch fallen; er würde morgen weiter aufräumen, hatte jetzt keine Lust mehr. Nebenbei fragte er sich, wieso er eigentlich für so ziemlich alles und jeden in dieser Serie den Deppen vom Dienst spielen musste. Wieso musste er sich um alles und jeden kümmern? Wieso konnten die Dinge nicht ohne ihn rund laufen, und wieso konnten die Charas in dieser Serie nicht ohne ihn leben? Ständig kamen sie zu ihm, "Gintoki dies", "Gin-san das" -- hallo, sein Name war Ginpachi, nicht Gintoki oder Gin-san oder Gin-chan oder sonstwie! Das war immer noch "3-Nen Z-Gumi Ginpachi-Sensei!", ein Spinoff zu "Gintama"! Und überhaupt: Wieso kamen sie ständig zu ihm, wenn sie irgendwelche Probleme oder dergleichen hatten? In seinem Vertrag als Maincharacter stand nichts von Kindermädchen. Die "Yorozuya" existierte hier quasi nicht, es gab also keinen Grund dafür, das ständig allerlei Leute zu ihm kamen und bei irgendwelchen Dingen seine Hilfe beanspruchten - zumal er nie eine anständige Bezahlung bekam, was die Sache gleich noch schlimmer machte.

Doch selbst, wenn er immer noch "Yorozuya Gin-chan" wäre, würde das nicht rechtfertigen, wieso die Leute ihn schamlos ausnutzen, ohne dass Gin auch nur einen Yen Bezahlung sah!

  Er sah zu Kagura, die irgendwie geschafft aussah. "Und warum kommst du erst so spät?" Es interessierte ihn zwar nicht sonderlich, aber er musste doch zumindest den Eindruck erwecken, als würde er sich um das Gör kümmern.

  "Geht dich nichts an", antwortete sie und äffte dabei seinen Tonfall nach, den Finger in der Nase.

  "Oooch, sind wir heute besonders frech, oder was?" Er stand auf.

  "Nicht frecher als du!" Kagura stand ebenfalls auf.

  Im nächsten Moment hatten sie sich bereits in den Haaren. Das mochte für den Leser dieser Fanfic neu sein, aber eigentlich war das ganz normal für die beiden, dass sie sich dauernd zankten. In dieser Serie zankte sich aber eh so gut wie jeder mit jedem, daher muss das auch nicht verwundern. Gewalt und Fäkalsprache sind hier einfach an der Tagesordnung. Ohne diese beiden Elemente wäre "Gintama" wohl nicht "Gintama".

  Gin packte Kagura am Kragen ihrer Uniform und wollte sie hochstemmen. Doch plötzlich hielt er inne. "Ist das 'n Knutschfleck?", fragte er, während er ihren Hals musterte.

  "Geht dich nichts an", war die neuerliche, nachgeäffte Antwort. Dann jedoch wurde sie sich offensichtlich dem Ausmaß seiner Frage bewusst, sah ihn verwundert an, und versuchte daraufhin, Gins Blick an ihren Hals zu folgen - "versuchte", wohlgemerkt, sie konnte natürlich nicht ihren eigenen Hals anstarren. Also riss sie sich von ihm los und stampfte gen Bad, um selbst in Augenschein zu nehmen, was Gin so entgeistert hatte. Als sie jedoch ihren Hals sah, wurde sie bleich. Ein relativ großer, dunkler Fleck thronte an ihrem Hals. Da, wo er sie gebissen hatte. Was zum ... ?!

  "Hättest du nun vielleicht die Güte mir zu erklären, was da passiert ist, Kagura? Kaaagura?!"

"Ich ... bin gestolpert", sagte sie ernst, während sie weiter teilweise entgeistert, teilweise wütend den Fleck an ihren Hals anstarrte. Ihre schöne, weiße, reine, makellose Haut - besudelt! Wie wollte dieser Sadotard das wieder gut machen?!

  "Welcher Mensch würde das schon glauben, Kaguraaaa? An der Stelle kann man sich beim "Stolpern" nicht stoßen. Geht nicht. Geeeeeht nicht! Also gaaaaanz schlechte Ausrede!"

Kagura wandte sich abrupt um und verließ das Badezimmer. "Alsooo doch, mein Sensor trügt mich nicht. Mein Sensor trügt mich niemals!" Was auch immer er damit meinte. "Kaguuuura, du bist zu jung für Knutschflecke, hörst du? Du bist zu jung für eine wilde, stürmische Liebesbeziehung mit einem daher gelaufenen Wicht, hörst du?

  Oi, Kagura?" Er verließ das Bad und schielte in den leeren Flur. "Ich erzähl das deinem Papi, hörst du? Ich werde es dem Glatzkopf erzählen, und ich werde es deinem Klassenlehrer erzählen, höööörst du?

  - Oh, aber der bin ja ich", fiel ihm dann auf.

Schweigen.

Kagura hatte sich in ihrem kleinen Wandschrank verbunkert und Kopfhörer aufgezogen, während sie sich die Decke über die Nase zog. Es interessierte sie herzlich wenig, was Gin gerade blubberte. Er verstand das Ganze doch sowieso falsch. Das war kein Knutschfleck, sondern eine Bissverletzung. Eine Kriegsverletzung! Das war ihrer Empfindung nach im Großen und Ganzen so romantisch wie zum Beispiel ein amputiertes Bein. Sie hatten nicht rumgeknutscht, und das war auch nicht aus irgendwelchen Gefühlen heraus entstanden - vielmehr hatte der Sadoyarou sie mal wieder gefoltert, und heute noch schlimmer als jemals zuvor! Keine Chance, dass da irgendwie eine Liebesbeziehung zwischen ihnen herrschte!

...

... ...

... ... ...

  ... Und trotzdem hatte er sie gesagt. Die drei Worte: "Ich liebe dich" - okay, just for the Troll, immerhin war ja der erste April, Fools Day. Aber er hatte sie gesagt.

... Hm.

  Und er hatte gesagt, dass kein anderer sie bekommen würde, dass nur er mit ihr kämpfen, sie beleidigen, mit ihr Spaß haben und sie küssen dürfe. Okay, bei den ersten drei Punkten musste sie ihn enttäuschen: Sie würde weiterhin mit jedem kämpfen und jeden beleidigen, der ihr dumm kam; und niemand konnte ihr verbieten, mit Gin-chan, Shinpachi, Otae und den anderen Spaß zu haben.

  Der letzte Punkt war aber schon etwas ... speziell.

-- Nicht, dass sie ihn oder sonst irgendjemanden auf diesem gottlosen Planeten überhaupt küssen wollte! Sie wollte nur darauf hinweisen, dass es seltsam war, dass er das gesagt hatte. Damit das klar war!

... ... Hm.

    Und er hatte mehrmals gesagt, dass sie nun zusammen waren. Zusammen, das bedeutete, dass sie ein Paar waren, also ... so ein romantisches, mit Händchen halten, Dates, Riesenrad fahren, Küsschen, Bentos, gemeinsamen Filmeabenden und so weiter, nicht wahr?

  "Pfffffffffff ... tausend Jahre zu früh, um mit der großartigen Kagura zusammen sein zu wollen, Sadoyarou!", murmelte sie schläfrig und hieb kraftlos gegen die Schrankwand. Ja, sie schlief in einem Wandschrank, wo man normalerweise Futons aufbewahren würde. "Wart nur ab, dir ... polier ich morgen die Fresse. Damit ... kommst du mir nicht davon!"

  Bevor sie endgültig im Schlummer versank, fragte sich Kagura noch, wieso sie nicht einfach wie jedes andere, normale Mädchen mit Sado zusammen kam und glücklich war.

Aber die Antwort war glasklar: Weil sie kein normale Mädchen und Sado kein normaler Junge war; weil es gegen ihrer beider Beschaffenheit ging und zu OoC werden würde; weil sie ihren Stolz hatte; und, achso, nicht zu vergessen:

Weil sie ihn hasste.
 

Irgendwo in der Stadt, an einer unbestimmten Schule, in einem Geheimraum zwischen zwei Getränkeautomaten, wurden in dieser Nacht viele Maschinen angeworfen, viele Dinge vorbereitet, und irgendwann wurde ein Schalter umgelegt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Aurelia934
2012-11-08T00:40:07+00:00 08.11.2012 01:40
Sorry das ich erst jetzt dein Kapi lese bin nich sehr oft eingeloggt!
Jedenfalls war das ein geiles Kapitel und freu mich rießig auf dein nächstes^^
Finde ebenfalls das du wie geschaffen bist Gintama zu schreiben:3

lg Aurelia
Von:  Fufu
2012-10-27T16:17:01+00:00 27.10.2012 18:17
Wow, das war... lang... Aber das hattest du ja schon gesagt, trotzdem wow...
Mich hat erstmal doch die Einleitung etwas irritiert, also die ganze Vorstellungsrunde, weil ich mich die ganze Zeit gefragt hab, WARUM?
Aber ganz von der Länge und diesem Anfang abgesehen... Hab ich kaum mehr zu sagen als sonst... Ich fands gut und auch nicht wirklich viel anders als die bisherigen FFs. Aber wenn ich mich wieder an Kamuis Plan erinnere, wird sich das wohl im zweiten Kapitel oder so schnell ändern °x° Ich fands schade, dass Kamui hier so wenig eifersüchtig wirkte, in den anderen Chaps konnte ich mir da immer noch herrlich was einbilden >.<
Aber wenn ich nur darauf aus wäre, würde ich deine FFs wohl gar nicht lesen und du schaffst es immer wieder mit deinen Szenen, dass ich mir denke "Uuuuuh, das gefällt mir <3", auch wenns gar nicht mein bevorzugtes Pairing ist xD" Da sind so süße Szenen dabei, da machts nichts, wenn die ein bisschen OoC sind, weil es zu den vorherigen Geschichten passt und es eine Entwicklung gibt, da ist das voll in Ordnung! Andererseits gefällt es mir auch, dass Kagura und Okita sich immer noch weiter anzicken und sie so nicht ZU OoC geraten. Das hast du echt drauf (sowieso bin ich ja der Meinung, dass du super dafür geeignet bist Gintama zu schreiben).
Ja, also... Ich weiß nicht, was ich noch weiter schreiben soll, also warte ich einfach aufs nächste Chap!


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