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Glimpse into the Soul

von

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Deep in thought 2

Es war während der Pause unseres Rehearsal kurz vor unserem letzten Konzert dieser Tour. Wir hatten die ganze Welt bereist, waren uns so nah und doch so fern. Ich wollte mich ein wenig ausruhen und mir andere Kleidung anziehen. Mit einem Handtuch trocknete ich mir den Schweiß von der Brust. Ich warf das Handtuch zur Seite und suchte aus meiner Tasche ein neues Shirt heraus, als ich das Klicken der Tür vernahm.
 

Aus den Augenwinkeln sah ich wie er seine Hände zu Fäusten ballte und wieder öffnete. Doch da Yu nichts sagte, stand ich einfach nur auf und zog mir das schwarze Shirt an. Ich spürte dass er etwas sagen wollte, sah dass er mit sich rang. „Lass mich durch. Yoshiki will den letzten Teil Proben.“ Wenn er zu dem Zeitpunkt gewusst hätte wie es in mir aussah. Wie viel Kraft es mich kostete an Yuune vorbei zu gehen.
 

Hände ergriffen mich, ich stieß mit meinen Kopf gegen die Tür und erstarrte vor Schreck. „Was….?“ Weiter kam ich nicht. Yu hatte seine Stirn gegen meine Schulter gelegt, ich spürte wie seine Hände zitterten als sie an meinen Armen herab strichen, um meine Hände zu ergreifen. Sein ganzer Körper bebte. Wie oft hatte ich ihn in den letzten Wochen traurig, fast apathisch gesehen.
 

„Nach all den Jahren….“ Flüsterte Yu. Sein warmer Atem traf meine Halsbeuge und ich erzitterte. Vorsichtig erwiderte ich den Druck seiner Hände. Ein Teil seiner Worte waren zu leise und ich verstand sie nicht. Aber den Sinn erkannte ich sehr wohl. „….nie gedacht ……..nach all den Jahren. Es schmerzt so sehr Hiro-kun. So sehr! Der Tod hat mir die Sonne genommen……“
 

Ich löste meine Hände aus seinen um ihn noch ein Stück enger an mich zu ziehen. Wir hatten alle so gefühlt. Damals als hide gegangen war. Yoshiki hat von uns allen am meisten gelitten….war zerbrochen und nicht mehr fähig seine Gefühle über die Musik auszudrücken. Er hörte komplett auf zu spielen.
 

Auch Yuune hatte damals sehr gelitten. Schließlich wart ihr gute Freunde gewesen…und wie ich vor kurzen von Dir gehört hatte noch mehr als das. Er schien noch immer stark zu leiden. Nur mit Mühe hatten wir unseren Taisho vor etwas schlimmeren bewahren können.

Wer hatte dich bis jetzt davor bewahrt? „…..dich.“
 

„Was hast Du eben gesagt Yu-kun?“ versunken in den Gedanken an hides Verlust hatte ich es nicht mitbekommen. „Du lässt einen Sonnenstrahl durch die Wolkendecke Hiro-chan.“ Ich riss die Augen auf. Konnte es wirklich sein? „Bitte Hiroshi….verachte mich nicht.“ Wie konnte er denken dass ich ihn verachte? Doch nicht deswegen, weil wir seit dem Zwischenfall nicht mehr miteinander geredet haben? Dabei habe ich dich die ganze Zeit beobachtet. Habe Pata zu dir geschickt, wenn ich merkte dass es dir nicht gut ging.
 

Pata hatte mir ruhig zugehört. Ich habe ihm nichts von dir und hide erzählt und auch nicht von meinen Gefühlen für dich. Pata hatte mich in seiner stillen Art angeschaut ehe er zu Dir gegangen ist. Ihr habt über Belanglosigkeiten geredet, doch du hattest gelächelt. Das hatte mich beruhig. Und nun dachtest du ich würde dich verachten?
 

Ich neigte meinen Kopf zu deinem hinunter und genoss deine Wärme. „Wie könnte ich jemanden wie dich verachten? Sag mir wie?“ Yu wollte den Kopf heben, doch gelang es ihm nicht da ich meinen nicht bewegt hatte. So schlang er seine Arme um meinen Körper und erzitterte erneut.

„Du sprichst nicht mehr mit mir……“ flüsterte der Gitarrist. Seine Hände krallten sich in mein Shirt. Von draußen kamen bereits wütende Schritte auf uns zu. Ich seufzte und schob ihn ein Stück von mir weg, nur um in diese wunderschönen Augen blicken zu können. Der Glanz der diese Augen sonst immer zum Strahlen brachte war nur noch ein schwacher Funken. Sanft legte ich meine Hand an seine Wange.
 

„Ich spreche mit Dir. Wie könnte ich auch nicht? Du kannst Dir nicht vorstellen was in meinem Kopf vorgeht. Nicht im geringsten….“ Meine Stirn berührte seine und ich schloss die Augen. Sein Atem strich über meine Wange. Still wartete ich ob er weiter gehen würde. Denn als ich das letzte Mal diesen Schritt getan hatte, war es in einer ungünstigen Situation gewesen. Und damals sagte ich ihm dass er sich nichts zu denken braucht. Würde er ihn gehen? Könnte ich Yuune glücklich machen, da ich doch in die großen Fußspuren meines Anikis trete würde?
 

Seine Lippen waren unendlich weich, als sie endlich die meinen berührten. Nacht für Nacht träumte ich von diesen einen Kuss nach unserer Prügelei. Doch dieser hier schmeckte umso viel süßer als unser Erster. Mit einem glücklichen Seufzen grub ich meine Hand in sein Haar. Zart stieß ich mit meiner Zunge gegen seine Lippen, bat so um Einlass. Ich spürte sein kurzes zögern bevor er mir das gewünschte gewährte. Unsere Zungen begannen ein vorsichtiges Spiel, versuchten sich kennen zu lernen. Yuune‘s Hände schoben sich unter mein Shirt, erkundeten meinen Körper…..
 

Eine Hand berührte mich am Arm und ich erschrak aus meinen Gedanken. Ich brauchte einen Moment ehe ich wusste wo ich mich befand. Vor mir stand eine junge Frau. Sie hatte die Dienstkleidung des Hotels an. Als sie merkte dass ich mir ihrer Gegenwart bewusst war ließ sie mich sofort los. Ich lächelte ein klein wenig. „Entschuldigen Sie Heath-san. Sie stehen hier schon seit Stunden. Es ist kalt. ……. Wir machen uns Sorgen um sie.“ Ich blickte hinter die Frau und sah noch drei andere Mitarbeiterinnen des Hotels.
 

Innerlich seufzte ich. Und mal wieder wurde ich erkannt. Man sollte meinen dass es irgendwann zur Normalität gehört. Aber nach über 15 Jahren fand ich es noch immer seltsam. „Bitte keine Umstände. Ich warte auf Freunde.“ Die junge Frau blickte kurz zu ihren Freundinnen zurück, ehe sie erneut den Mut fasste mich anzusprechen. „Kommen Sie doch mit rein.“ Sagte sie leise und blickte nun mich erwartungsvoll an.
 

„Danke. Es ehrt Sie sich solche Sorgen um mich zu machen. Aber ich möchte noch ein wenig hier warten. Meine Freunde müssten bald ankommen.“ Damit blickte ich wieder zu der Auffahrt. Mir war klar wie unhöflich ich mich gerade verhielt, doch konnte ich nicht drinnen warten und so vielleicht seine Ankunft verpassen. Jun hatte mir gesagt wie schlecht es ihm ging. Die jungen Frauen waren wieder im inneren des Hotels verschwunden. Ich würde mich später bei ihnen entschuldigen.
 

„Heath-san bitte nehmen Sie wenigstens das hier!“ verwundert blickte ich nach unten. Da stand erneut die junge Frau und hielt mir einen Becher mit einer dampfenden Flüssigkeit entgegen. Jetzt lächelte ich sie unverhohlen an. „Danke schön. Ich nehme ihn gern.“ Die Wärme des Kaffeebechers durchdrang sofort meine durchgefrorenen Hände. Wirklich dankbar darüber nahm ich einen Schluck. Die junge Frau stand noch immer da und wartete anscheinend auf etwas. Sie brauchte einen Moment, wie es mir schien, ehe sie ihren Mut zusammen genommen hatte.
 

„Entschuldigen Sie….“ Begann sie und verneigte sich tief vor ihm, bevor sie weiter sprach. „….auf wen warten Sie? Es ist mitten in der Nacht und sehr kalt hier draußen.“ Ich verzog keine Miene, doch meine Augen lächelten sie an. Sie war scheinbar ein Fan. Ich könnte ihr nicht sagen auf wen und warum ich warte. Dies würde niemals gehen. Also blieb ich nah an der Wahrheit, wie eben schon mal. „Auf Freunde. Sie müssten bald hier ankommen und wollten in dieses Hotel einchecken. Wir haben noch etwas zu besprechen.“
 

Mein Blick glitt die lange Einfahrt entlang. Erst dachte ich meine Augen spielten mir einen Streich. Doch sah ich endlich nach so langer Zeit die Lichter von Scheinwerfern. Ich konnte kaum meine Ungeduld unterdrücken und wäre den Lichtern am liebsten entgegen gelaufen. Aber die junge Frau stand noch immer da und blickte nun auch auf den immer näher kommenden Bus, erkannte einen Moment später das Logo und eilte nach drinnen. Einen Moment später standen sie zu viert am Eingang und sahen zu wie er stoppte. Ich ließ den Becher fallen und stellte mich direkt vor die Tür des Nightliners, wartete ungeduldig dass sie sich öffnete.



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