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Vergebliche Hoffnung

Wichtelgeschichte für Finicella
von

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Der vierte Versuch

Schon wieder stehe ich hier, bereits das vierte Mal. „Mein Name ist Akemi Homura. Ich freue mich euch kennen zu lernen.“ Ich verbeuge mich, während die Lehrerin meinen Namen an die Tafel schreibt. Mittlerweile bin ich nicht mehr nervös, denn nichts von alle dem ist neu für mich.

Du schaust mich an. Neugierig, wie all die anderen. Natürlich kennst du mich nicht – noch nicht. Und all meine Gedanken kreisen nur um die eine Frage: Bist du bereits eine Puella Magi?

„Du darfst dich setzen, Akemi-san“, sagt die Lehrerin und mit einem höflichen Nicken gehe ich zu meinem Platz, der sich – wieder einmal – in der ersten Reihe befindet.

Der Unterricht beginnt und nach einer Weile wenden die anderen Schüler ihre Aufmerksamkeit von mir ab. Zu gern würde ich mich zu dir herumdrehen, mich versichern, dass du noch immer da bist, doch ich halte mich zurück. Von hier wirst du nicht verschwinden. Noch nicht. Nicht jetzt. Es bleibt noch etwas Zeit bis zur Walpurgisnacht.

An der Tafel werden verschiedene Gleichungen angezeigt. Gleichungen, die ich bereits drei Mal (wie oben) lösen musste. Mittlerweile sind sie einfach.

Als die Lehrerin fragt, wer sie vorrechnen kann, melde ich mich.

„Bist du sicher, Akemi-san?“, fragt die Lehrerin überrascht. Immerhin war ich, zumindest nach ihrem empfinden, die letzten Monate im Krankenhaus, sollte also große Defizite haben, so wie es beim ersten Mal, das eine Mal bevor ich eine Puella Magi wurde, auch war.

Ich rücke meine Brille zurecht. „Ja“, antworte ich. Dann stehe ich auf und gehe zur Tafel. Ohne zu zögern schreibe ich die Lösung der Gleichung hin.

Für einen Moment herrscht erstauntes Schweigen.

„Du hast im Krankenhaus gelernt, Akemi-san. Sehr beeindruckend, wirklich.“ Die Lehrerin lächelt mich an.

„Danke“, erwidere ich höflich, während ein beeindrucktes Murmeln durch den Klassenraum geht.

Kurz riskiere ich einen Blick in deine Richtung. Auch du scheint beeindruckt zu sein, lächelst als du meinen Blick bemerkst. Dann gehe ich zu meinem Platz zurück und setze mich, höre dem Unterricht weiterhin zu, bis die Glocke zur Pause steht.

Wie auch die letzten drei Male stehen meine Mitschüler neugierig um mich herum.

„Du scheinst wirklich intelligent zu sein, Akemi-san.“

„Du hast so schöne Haare. Wieso trägst du sie nicht offen?“

„Du warst im Krankenhaus, nicht? Bist du jetzt wieder gesund?“

In etwa sind es dieselben Fragen wie immer und ich beantworte sie alle höflich, lasse mich nicht in die Enge drängen. Aber eigentlich, eigentlich will ich nur mit dir reden.

Endlich stehst du vor mir. „Entschuldigt bitte“, meinst du freundlich zu deinen Klassenkameraden. „Aber Frau Seki hat mich gebeten Akemi-san ins Krankenzimmer zu begleiten. Sie muss ihre Medikamente nehmen.“

Enttäuschtes Murmeln von unseren Mitschülern, doch ich stehe auf und nicke dir zu.

„Komm“, sagst du und lächelst mich an.

Ich nicke und folge dir, als du mich aus dem Zimmer herausführst, annehmend, dass ich den Weg zum Krankenzimmer nicht kenne.

„Ich bin übrigens Kaname Madoka. Ich bin die Gesundheitsbeauftragte unserer Klasse.“

Natürlich bist du das, Madoka.

„Freut mich dich kennen zu lernen“, erwidere ich jedoch. Ich will dich noch nicht darauf ansprechen, noch nicht.

„Du kannst mich auch Madoka oder Madoka-chan nennen“, meinst du sofort fröhlich.

„Sehr gern, Madoka“, antworte ich.

„Darf ich dich Homura-chan nennen?“ Die Frage hat dir auch jetzt wieder unter den Nägeln gebrannt. Beinahe muss ich lachen.

„Wenn du magst“, erwidere ich stattdessen und lächele dich an.

„Juhu.“ Du freust dich über so eine Kleinigkeit. „Wenn du Fragen zur Schule oder zum Schulstoff hast, kannst du mich fragen“, sagst du dann. „Auch wenn ich selbst nicht in allen Fächern die beste bin.“ Bei diesen Worten wirkst du verlegen. „Aber du scheinst es ja eh nicht zu brauchen.“

Darauf gehe ich nicht ein, lächele nur. Mittlerweile haben wir das Krankenzimmer fast erreicht.

„Ich freue mich jedenfalls, dass du in unsere Klasse gehst, Homura-chan“, meinst du, als wir schließlich vor der Tür stehen. „Soll ich auf dich warten?“

Ich schüttele nur den Kopf. „Nein, nicht nötig.“

Für einen Moment zögerst du, doch dann lächelst du wieder. „Dann sehen wir uns nach der Pause“, sagst du.

„Ja.“ Auch ich lächele. „Bis später.“ Dann öffne ich die Tür zum Krankenzimmer, um die Medikamente entgegen zu nehmen, die ich etwas später die Toilette hinunterspülen würde, da ich sie schon lange nicht mehr brauche.
 

Als der Schultag zuende ist, zögere ich. Was soll ich tun?

Ich weiß, dass heute Abend eine Hexe in der Stadt auftauchen wird. Denn auch wenn es bisher jedes Mal eine andere Hexe war, so war es doch immer am selben Abend. Ich werde gegen sie kämpfen, muss gegen sie kämpfen, doch gleichzeitig würde ich auch gerne Zeit mit dir verbringen. Noch immer weiß ich nicht, ob du bereits eine Puella Magi bist.

Doch wenn du es nicht bist, wirst du den Pakt mit Kyubey bald formen.

Kyubey hat mir die Kraft gegeben dich zu retten. Dafür sollte ich dankbar sein. Und trotzdem kann ich nicht anders: Ich misstraue ihm. Drei Mal musste ich ansehen, wie du stirbst, zwei Mal habe ich Sayaka sterben sehen, drei Mal Mami und auch das rothaarige Mädchen, Kyoko, ist bisher alle drei Male getötet worden. Doch kein einziges Mal schien Kyubey überrascht, schockiert, hat auch nur eine Emotion gezeigt.

Wieso gab er uns überhaupt diese Kraft? Was für ein Interesse hatte er in dieser Welt? Was war sein Ziel bei alledem? Und wofür brauchte er die Kummersamen?

Wenn ich dich doch nur davor bewahren könnte ihn zu treffen. Wenn ich dich doch nur davor bewahren könnte eine Puella Magi zu werden. Dann könntest du weit, weit weg sein, wenn Walpurgis kommt. Weit weg. In Sicherheit.

Doch wie könnte ich dich dazu bringen? Wie könnte ich dich von all dem fernhalten? Wenn ich nicht ohnehin schon zu spät bin,

Noch immer rätsle ich darüber. Zwei Mal warst du bereits ein Magical Girl, als wir uns trafen. Einmal jedoch nicht. So viele Dinge, die gleich sind, doch dann sind manche Dinge anders, auch ohne dass ich einen Einfluss auf sie gehabt hätte.

Ein Gedanke drängt sich mir auf. Rettete ich dich wirklich oder rettete ich mich? Drehte ich wirklich die Zeit zurück oder reiste ich zu jenem Tag in einer anderen Welt? Daran wollte ich nicht denken, denn es würde bedeuten, dass drei von dir bereits tot sind. Drei, die ich nicht retten konnte.

Ich sehe dich zusammen mit Sayaka und Hitomi über den Schulhof gehen. Du redest glücklich mit ihnen, winkst mir, als du mich siehst zu.

Ich winke zurück.

„Willst du nicht mit uns mitkommen, Homura-chan?“, rufst du zu mir hinüber.

So gerne würde ich, doch es gibt etwas, was ich zu erledigen habe. „Ich habe keine Zeit“, rufe ich daher zurück. „Tut mir leid!“

„Macht nichts!“ Du lächelst. „Wir sehen uns morgen!“

„Ja. Bis Morgen.“ Nach diesen Worten sehe ich zum Himmel hinauf und muss ein Seufzen unterdrücken.

Dann mache ich mich auf den Weg. Ich spüre bereits den Riss, den die Hexe verursacht und ich möchte da sein, ehe schlimmeres passiert.

Nun laufe ich. Es ist ganz in der Nähe von dort, wo Izabel mich beim ersten Mal angegriffen hatte.

Auf einmal kommen mir kleine Flugzeuge entgegen, die aussehen, als seien sie von einem kleinen Kind gezeichnet worden. In ihnen sitzen seltsame Figuren, die mich mit irrem Grinsen ansehen.

Der Seelenstein leuchtet auf und ich verwandele mich und hole eine Pistole, die ich mir das letzte Mal stahl, hervor.

Während sich meine Umgebung verändert, die moderne Stadt verschwindet und einer Welt damit Platz macht, die aussieht, wie die Welt in einem Abstrakten Gemälde, feuere ich Kugeln auf die ergebenen der Hexe ab.

Ich mache mir keine Gedanken darüber, ob die anderen kommen. Ob es dieses Mal andere Puella Magi gibt. Im Notfall werde ich auch allein hiermit fertig.

Nun sind es Autos und Schiffe, die mir entgegen kommen und sich auflösen, als meine Kugeln sie treffen.

Ich hole neue Munition aus meinem Schild und laufe unbeirrt weiter in das vermeintliche Labyrinth. Hier irgendwo muss die Hexe sein, die diese Barriere kontrolliert.

Auf einmal schießen schwarze Wolken, die sich zu Händen formen aus dem Boden hervor und greifen nach meinen Füßen. Ich versuche zu springen, doch ich bin zu spät dran.

Ohne zu zögern feuere ich auf die Hände. Auch wenn es sie nicht zu verletzten scheint, so ziehen sie sich doch wie erschrocken zurück.

In diesem Moment schießt ein roter Blitz an mir vorbei und ich sehe Kyoko voraus rennen. Sie wirft mir nur einen Blick zu, sagt jedoch nichts, während sie weiter in die Barriere hineinläuft, offenbar ganz darauf erpicht die Hexe zu töten.

Doch ich weiß, dass auch mein Seelenstein gereinigt werden muss, daher kann ich mir diese Hexe nicht nehmen lassen.

Schnell folge ich ihr, während die Umgebung um mich herum bunter wird. Schienen, genau so unsauber gezeichnet, wie die Untertanen der Hexe zuvor, ziehen sich über die Wände und weitere dieser Wesen kommen – dieses Mal in Zügen – auf mich zu.

Weitere Kugeln schießen durch die Luft, ehe sich die Wesen auflösen.

Nun sehe ich Kyoko, die von derselben schwarzen Masse, die auch mich bereits attackiert hat, gegen einen Stapel enormer Wachsmalstifte gedrückt wird. Aus den schwarzen Wolken stehen einzelne Metalteile hervor.

Für einen Moment zögere ich sie zu befreien, doch in dem Moment kommt eine Gestalt auf mich zugesprungen, kaum größer als ich selbst.

Sie sieht aus, wie ein Mädchen in einer roten Latzhose, die blonden Haare zu Pommelzöpfen gebunden.

Die Hexe!

Albertine.

Auf einmal höre ich Schüsse und sehe Mami aus der Dunkelheit der vorderen Barriere hervorspringen.

Sie ruft ihre verschiedenen Gewehre hervor und feuert auf Albertine, doch diese springt rückwärts nach hinten, scheint zu lachen, auch wenn ihr Gesicht weiter Ausdruckslos bleibt.

Doch dies kann ich nicht zulassen.

Ich stoppe die Zeit. Nun kann mir niemand zuvor kommen. Die Zahnräder in meinem Schild beginnen sich zu drehen und ich hole eine Zeitbombe aus ihm hervor, ehe ich auf die kleine Gestalt Albertinas zu laufe. Ich feuere die Pistole mehrmals auf sie ab, auch wenn die Kugeln in der Luft schweben bleiben und stecke dann die Bombe in ihre Latzhose. Dann gehe ich in Deckung und lasse die Zeit weiterlaufen.

Eine Explosion und der Kummersamen fliegt durch die Luft.

Während die Barriere verschwindet, sehen mich Kyoko und Mami fassungslos an.

„Wer... Wer bist du?“, stottert Kyoko, als ich mich bücke, um den Kummersamen aufzuheben.

Ich sehe sie nur stumm an.

Wie immer ist ihre Geduld kurz. „Jetzt antworte mir schon. Los! Was fällt dir ein in meinem Gebiet zu wildern?“

„Jetzt hör aber einmal auf“, meint Mami. „Ich bin schon länger hier, als du, Rotschopf.“ Dann sieht sie mich an. „Auch wenn ihre Frage berechtigt ist.“

„Mein Name ist Akemi Homura“, antworte ich leise und sehe sie an. Also ist Kyoko dieses Mal bereits jetzt schon in der Stadt.

Doch die beiden können mir die Frage beantworten, die mich am meisten bedrückt. „Sagt: Gibt es außer euch noch weitere Puella Magi in der Stadt?“

„N... Nein...“, murmelt Mami überrascht.

„Gut“, erwidere ich und gehe von dannen.

„Jetzt warte mal!“, ruft Kyoko hinter mir her. „Jetzt warte mal. Willst du uns nicht sagen, woher du kommst?“

Da springt eine kleine katzenhafte Gestalt vor meine Füße. Kyubey. Er sieht mich lange mit seinen kirschroten Augen an.

„Wissen sie von der Walpurgisnacht?“, frage ich ihn.

Er legt den Kopf schief. „Du bist ein interessantes Mädchen, Akemi Homura.“

Doch nun hört Mami auf. „Du weißt von der Hexe Walpurgisnacht?“

Ich drehe mich zu ihr um. „Deswegen bin ich hier“, lüge ich und spüre den kalten Blick Kyubeys auf mir ruhen.
 

Sicher bin ich nicht, ob sich Kyoko an den vereinbarten Waffenstillstand hält. Immerhin hat sie ein aufbrausendes Gemüt und neigt zur Selbstgerechtigkeit. Doch eigentlich ist sie kein schlechter Mensch, selbst wenn ich, als ich sie das erste Mal traf, genau dies dachte.

Doch wir können es uns nicht erlauben gegeneinander zu kämpfen. Wir können nicht riskieren, dass eine von uns stirbt, denn sonst haben wir keine Chance gegen Walpurgisnacht. Wir müssen zusammenkämpfen.

„Alles in Ordnung, Homura-chan?“ Deine Stimme lässt mich aus meinen Gedanken aufschrecken.

Ich sehe auf. „Ja, sicher“, antworte ich. „Entschuldige, ich war nur etwas in Gedanken versunken.“

„Wer hätte das gedacht“, meint nun Sayaka. „Unsere neue Musterschülerin ist eine kleine Träumerin.“ Sie lacht. „Du solltest dein Eis essen, bevor es schmilzt.“

„Ja.“ Ich schau auf den Eisbecher vor mir.

Wir sitzen im Eiscafé des Einkaufszentrums. Es ist das erste Wochenende, seit ich das letzte Mal in der Zeit zurückgereist bin und du und Sayaka haben mich gestern gefragt, ob ich euch zum Einkaufen begleiten will.

Ich schaue auf den mit Erdbeeren bedeckten Eisbecher und nehme einen Löffel des schon angeschmolzenen Eis. Wieder merke ich, dass ich hin und hergerissen bin. Denn ich weiß, dass ich mich vorbereiten muss, um Walpurgisnacht dieses Mal zu besiegen, doch ich will auch Zeit mit dir verbringen.

Immer wieder muss ich mich daran erinnern, dass ich mehr Zeit für dich haben werde, wenn Walpurgisnacht erst einmal vernichtet ist.

Während ich schweigend mein Eis löffele, lasse ich den Blick aus der Fensterfront gleiten, vor der ich gerade sitze. Glänzend und sauber liegt die Stadt dort draußen. An vielen Fenstern spiegelt sich der Himmel und es scheint beinahe zu friedlich zu sein.

Doch da bleibt mein Blick an einer Gestalt hängen, die auf einer Metallstrebe, die die äußere Glaskuppel des Gebäudes stützt, sitzt. Kyubey. Auch wenn er einge Meter von dem Fenster, vor dem wir sitzen entfernt ist, so weiß ich, dass er mich ansieht.

Auf einmal steht er auf und scheint zu verschwinden, doch ich weiß, dass er mit mir reden will.

„Entschuldigt mich bitte“, sage ich und stehe auf. Ich will nicht riskieren, dass er uns später gemeinsam abfängt. Ich weiß nicht genau wieso, aber ich will auf keinen Fall riskieren, dass er dich trifft, Madoka.

„Geht es dir nicht gut?“, fragst du sofort.

Schnell schüttele ich den Kopf. „Nein. Alles in Ordnung.“ Dann verlasse ich das Café und laufe so schnell wie es mir möglich ist ohne aufzufallen zu einem der Ruhebereiche, die hier, im obersten zugänglichen Stockwerk des Zentrums, tatsächlich kaum genutzt scheinen.

Dort, auf einem roten Sessel sitzt er und sieht mich an.

„Du bist meiner Frage bisher ausgewichen, Akemi Homura“, sagt er ohne seinen Mund zu bewegen. Sein buschiger Schwanz wippt ruhig hinter seinem Körper hin und her.

„Ich weiß nicht wovon du redest“, erwidere ich.

„Ich glaube schon, dass du das weißt, Akemi Homura“, erwidert er und sieht mich an. „Woher kommst du?“

„Ich weiß nicht, was du meinst“, antworte ich. Mittlerweile misstraue ich ihm tatsächlich.

Er springt auf die Lehne des Sessels. „Ich kann mich nicht daran erinnern jemals einen Pakt mit dir geschlossen zu haben.“ Mit einem weiteren Wippen des Schwanzes legt er seinen Kopf schief. „Und doch bist du hier und hast einen Seelenstein.“

„Vielleicht wirst du vergesslich“, antworte ich kühl, mir wohl bewusst, dass es nicht unbedingt klug ist.

Er lässt so etwas wie ein Seufzen hören. „Sei doch nicht so abweisend zu mir, Akemi Homura“, meint er. „Habe ich dir etwa etwas getan?“

Ich sehe ihn an. „Dessen bin ich mir noch nicht ganz sicher.“

Für eine Weile schweigt er und würde ich mich nicht um dich Sorgen, wäre ich wohl gegangen. Doch ich will ihn nicht zu dir führen. Scheinbar jedoch liest er meine Gedanken. „Was ist mit diesem Mädchen? Was ist mit dieser Kaname Madoka?“

Erschrocken sehe ich ihn an. „Wieso?“ Meine Stimme klingt beinahe etwas zu zittrig.

„Ich komme nicht umher zu bemerken: Du willst mich von ihr fernhalten“, antwortet er ruhig. „Und ich frage mich wieso?“

Mein Herz fängt an schneller zu schlagen. Ich spüre, wie sich ein Kloß in meinem Hals bildet und schlucke mühsam. „Ich weiß nicht, wovon du redest.“

„Ich denke schon, dass du das weißt“, erwidert er. Wieder schweigt er für eine kurze Weile, während er in die Richtung des Eiscafés sieht, als wären die Wände die den Blick dorthin verhindern, für ihn nicht existent. „Sie hat Potential. Sie wäre als Puella Magi gar nicht so schwach.“

„Halte sie daraus!“, rufe ich unbeherrscht und sehe ihn wütend an.

„Dann geht es also wirklich um sie...“, murmelt er und wendet sich von mir ab. Er springt von der Sessellehne und scheint auf einmal verschwunden zu sein.

Auf meine Hände sehend merke ich, dass diese zittern. „Halte sie daraus“, flüstere ich. „Bitte, bitte, halte Madoka daraus.“ Doch dabei bin ich mir nicht sicher, ob er mich überhaupt hören kann, überhaupt hören will.

Langsamen Schrittes gehe ich schließlich zu dir und Sayaka zurück und bemerke, wie du mir besorgt entgegen schaust. Wahrscheinlich bin ich blass.

„Ist wirklich alles in Ordnung?“, fragst du mich.

„Ja“, antworte ich schwach. „Bitte, mach dir keine Sorgen.“
 

Die Nacht ist herein gebrochen. Als Puella Magi sitze ich auf dem Dach eines Hauses, dass nicht weit von deinem entfernt liegt. Tatsächlich merke ich, dass ich ein schlechtes Gewissen habe. Nicht nur bin ich dir heimlich auf dem Weg nach Hause gefolgt, nein, ich spioniere auch jetzt dir nach. Doch ich will nicht, dass du noch einmal einen Pakt mit Kyubey schließt. Ich will nicht, dass du noch einmal kämpfst. Ich bin stark genug. Zusammen mit Mami und Kyoko kann ich dich, kann ich diese Stadt beschützen.

Noch bist du wach und sitzt an deinem PC, scheinst zu arbeiten. Bisher hat Kyubey dich nicht aufgesucht, doch vielleicht weiß er auch, dass ich hier bin. Vielleicht beobachtet er mich oder dich oder uns beide.

Ich höre Schritte hinter mir. „Was machst du hier?“

Als ich Kyokos Stimme höre, sehe ich auf. Sie steht hinter mir, ebenfalls eine Puella Magi.

Allerdings erwidere ich nichts, merke stattdessen das ich rot werde. Ich schäme mich tatsächlich, weil ich dir nachspioniere oder mich zumindest so fühle.

Kyokos Blick wandert zu deinem Zimmer und für einen Moment verengen sich die Augen. „Warum beobachtest du dieses Mädchen?“ Sie grinst und holt einen Apfel hervor. „Bist du etwa ein Stalker?“

Schnell schüttele ich den Kopf. „Nein!“, rufe ich aus, ehe ich mich beruhige. „Nein“, wiederhole ich dann leiser. „Sie... Madoka ist ein Mädchen meiner Klasse... Und...“ Wie soll ich es erklären, ohne ihr von den vergangenen Versuchen, dich zu retten, zu erzählen. „Kyubey hat angedeutet, dass sie Potential hat und ich...“

Mit einem Grinsen beißt sie in den Apfel. „Du willst es verhindern.“

„Ich will nicht, dass sie... Dass sie so endet wie wir“, murmele ich.

Nun schweigt Kyoko und isst ihren Apfel, während auch sie auf dein Zimmer hinabsieht.

Du stehst nun auf, schaltest den PC aus und siehst für einen Moment aus dem Fenster. Auch wenn ich dein Gesicht nicht gut sehen kann, habe ich das Gefühl, dass du niedergeschlagen bist und ich hoffe, dass es nicht wegen mir ist. Dann schließt du die Gardinen und legst dich wahrscheinlich ins Bett.

„Ich verstehe“, meint Kyoko schließlich. „Du willst sie beschützen?“

Stumm nicke ich.

Nun scheint das rothaarige Mädchen belustigt. „Wie niedlich“, sagt sie und kichert leise, während sie den Rest ihres Apfels einfach zu Boden schmeißt. Dann jedoch sieht sie mich ernst an. „Aber sei dir dessen bewusst, dass unser Waffenstillstand nur gilt, bis wir Walpurgisnacht besiegt haben.“ Für einen Moment schweigt sie. „Und die nächste Hexe gehört mir.“ Damit wendet sie sich ab, zögert dann aber. „Ich wünsche dir trotzdem Glück...“ Dann springt sie davon, wahrscheinlich auf der Suche nach einer weiteren Barriere.

Leise seufze ich. Wenn wir doch dieses Mal nur alle lang genug leben, um gemeinsam gegen Walpurgisnacht zu kämpfen...
 

Weitere Tage vergehen und wieder befinden wir uns in einer Barriere. Seltsame Wesen, die an verschiedenfarbige Frösche in Uniformen und Fracks erinnerten, umgeben uns. Auch wenn es nicht ganz einfach ist, kämpfen wir zusammen, denn wir müssen einander beschützen. Mittlerweile weiß ich, dass man Walpurgisnacht nicht zu zweit besiegen kann.

Mamis Bänder halten die Frösche, Untertanen der Hexe, zurück, während Kyokos Speer rot zwischen ihnen hin und her zuckt, sie zerstört. Ich halte meine Pistole an mich gedrückt, während wir weiter voran rennen.

Die Barriere ist bunt und wirkt, wie mit Wasserfarben gemalt. Beinahe wirken die Bilder schön und beruhigend. Ein See, ein Fluss, ein Wald, ein Haus bei Nacht.... Doch alle sind von einer seltsamen Dunkelheit durchzogen und immer wieder springen die Frösche aus den Gewässern der Bilder.

Wir sind schon weit vor gedrungen. Irgendwo muss die Hexe sein. Sie hat, wie es so viele Hexen machen versucht, Menschen in den Selbstmord zu treiben. Es war ein junges Pärchen, dass sie beinahe dazu gebracht hatte, gemeinsam von einer Brücke zu springen.

Ich laufe voran, feuere nur wenn nötig.

Auf einmal höre ich einen Schrei hinter mir und drehe mich um. Mami wird von zwei größeren Fröschen, einem blauen und einem roten in einen Tümpel gezogen. Sie streckt die Hand hilfesuchend aus.

„Verdammt“, zische ich und laufe los, um ihr zur Hilfe zu eilen. Ich kann nicht schießen, dann damit könnte ich sie treffen.

Auf einmal merke ich, dass auch der Boden unter meinen Füßen sumpfig ist. Ich versuche mein Gleichgewicht zu halten, doch da merke ich, wie ich nach vorne falle.

Ganz automatisch versuche ich mich abzufangen und lasse meine Pistole dabei fallen. „Verdammt“, fluche ich erneut, während ich immer weiter in dem seltsamen Untergrund versinke.

„Wirklich, ihr seid so hilflos“, meint Kyoko überheblich und läuft nun auch zu uns hinüber, streckt schon die Hand aus, um mir aufzuhelfen, als die Hexe erscheint.

Auch sie erinnert an einen Frosch, auch wenn sie größer ist, sicherlich drei Meter, und dabei humanoider wirkt, als ihre Untertanen. Sie ist blau, während ihre Augen blutrot sind. Ein seltsames Muster verläuft über ihr Gesicht, während eine Krone ihr Gesicht ziert. Sie ist beinahe wie ein Prinz aus viktorianischer Zeit gekleidet, nicht wie eine Prinzessin.

Mit einem Sprung setzt sie an um auf Kyoko zu laden, doch diese weicht aus. „So einfach bekommst du mich nicht.“ Ihr Speer verliert seine Härte und zuckt nun auf die Hexe zu, die jedoch ebenfalls ausweicht.

Ein weiterer Sprung und die Hexe zieht sich etwas zurück in einen Bereich, wo die Bilder, die hier unsere Umgebung ausmachen, sich erneut verändern und zum inneren einer vornehmen Bibliothek – jedenfalls, soweit man es anhand der einfachen Wasserfarbbilder erkennen kann – wird.

„Na warte“, meint Kyoko siegessicher und springt ihr hinterher.

„Warte!“ Ich versuche sie aufzuhalten, während ich schon bis zur Taille im Boden versunken bin. Doch meine Stimme scheint nicht einmal zu Kyoko durchzudringen, deren Jagdtrieb erwacht scheint.

Ich sehe zu Mami, die nur mit Mühe ihren Kopf über Wasser halten kann. Ihre Augen suchen panisch nach einer Möglichkeit sich festzuhalten, doch stattdessen sehen sie nur mehr Frösche, die auf sie zuspringen und in das vermeintliche Wasser der Wand drücken.

„Akemi-san!“, röchelt sie und versucht ihre Hand auszustrecken, die jedoch ebenfalls von den Untertanen zurückgehalten wird

Meine Gedanken rasen. Werden wir nun sterben? Wird Mami schon wieder sterben? Oder werde gar ich hier sterben, nicht mehr fähig sein, dich zu retten?

Doch da lösen sich die Frösche, die Mami zurückhalten auf und einen Moment später spring sie durch die Luft. Ihre Bänder wickeln sich um meine Brust und ziehen auch mich aus dem Boden hervor.

Ich sehe mich um. Vor mir steht nun eine weitere Gestalt. Ein Mädchen mit dunklen Haaren, in dessen Hand ein Schwert liegt. Ein blauer Umhang weht von ihren Schultern.

„Sayaka-san...“, murmele ich. Also hatte sie einen Pakt mit Kyubey gemacht. Ich weiß nicht, was ich darüber denken sollte, denn ich weiß, dass sie dir eine wichtige Freundin wäre. Als sie das eine Mal starb, hast du so sehr geweint.

Sie sieht mich nur an. „Dann bist du also wirklich eine Puella Magi“, meint sie.

„Ja...“ Sprachlos sehe ich sie an. „Wann hast du...?“

„Gestern.“ Ihr Gesicht wirkt etwas traurig, doch dann lächelt sie. „Wie gut, dass ich euch retten konnte.“

„Reden können wir später“, meint Mami. „Wir müssen Kyoko helfen!“

Da hatte sie recht, denn diese wurde gerade von dem Frosch gegen ein zweidimensional wirkendes Bücherregal gedrückt. Sie hat ihren Speer fallen lassen und versucht sich nun von den Fingern der Hexe zu befreien.

„Hier.“ Mami drückt mir eins ihrer Gewehre in die Hand. Immerhin ist meine Pistole im Boden verschwunden.

Ich nicke ihr nur zu, während wir auf die Hexe zulaufen.

Mami feuert mehrere Gewehre hintereinander ab, während Sayaka Schwerter heraufbeschwört, die sie auf die Hexe zusausen lässt. Dann springt sie selbst an ihr hoch und durchtrennt den Arm der Hexe, um Kyoko zu befreien.

Auch ich feuere das Gewehr ab, während Kyoko in Deckung geht.

Schließlich erscheint eine riesige Kanone vor Mami, an deren Ende sich Energie sammelt.

Die Hexe aus deren abgeschnittenem Arm dunkle Energie hervor zu wabern scheint, dreht sich zu uns um. Auf einmal lösen sich Bücher aus den Regalen und fliegen auf uns zu. Doch in diesem Moment feuert Mami die Kanone ab.

Der Energiestrahl durchbohrt den Bauch der Hexe, die sich einen Moment später unter einem markerschütternden Schrei auflöst.

Eine Welle läuft durch die Barriere, als diese sich auflöst und wir uns unter der großen Brücke wiederfinden. Wir sehen uns an, während Mami den Kummersamen auffängt. Ihr Seelenstein ist der im Moment dunkelste.

Nun sehe ich zu Sayaka. „Was war dein Wunsch? Wofür bist du Puella Magi geworden?“

Sie schüttelt nur den Kopf. „Ich wollte jemandem helfen.“ Dabei verriet ihr Tonfall, dass sie mir nicht mehr sagen wollte.

„Was ist mit Madoka?“, frage ich leise, angstvoll. „Weiß sie davon?“

Sayaka wirkt für einen Moment verwirrt. „Nein, wieso sollte sie?“

Erleichtert atme ich auf und lächele. „Schon gut“, antworte ich. „Ich will nur nicht, dass sie...“ Ich breche ab.

Das andere Mädchen schüttelt den Kopf. „Mach dir keine Sorgen. Ich werde es ihr erzählen.“

„Danke, dass du uns gerettet hast“, meint Mami nun und geht auf Sayaka zu, die verlegen lächelt.

Kyoko scharrt mit einem Fuß auf dem Boden. „Hmm, ja, danke...“, murmelt sie. „Auch wenn ich nicht hätte gerettet werden müssen“, fügt sie dann leiser hinzu.

„Gern geschehen“, erwidert Sayaka zurückhaltend und errötet dabei etwas.

Auf einmal jagt ein eisiger Schauder über meinen Rücken und ein Reflex lässt mich zur Brücke aufsehen. Dort sitzt Kyubey und sieht auf uns hinab, während sein Schwanz langsam von einer Seite zur anderen wippt. Seine Ohren zucken etwas, als er meinen Blick bemerkt, doch als ich ihn mit zu Schlitzen verengten Augen ansehe, springt er und verschwindet.

Ein klammes Gefühl breitet sich in meiner Magengegend aus. Ein Gedanke überwältigt mich. Ein furchtbarer Gedanke...

Wir waren zu dritt und beinahe hätte uns eine einfache Hexe getötet. Wie nur sollten wir so Walpurgisnacht besiegen?

Selbst wenn wir zu viert waren...
 

Es ist nicht mehr lang. Ich spüre es. Walpurgisnacht kommt immer näher.

Ich sehe von meinem Buch auf und zu der Stadt, deren Zerstörung ich bereits drei Mal mit ansehen musste.

„Homura-chan!“, höre ich deine Stimme und drehe mich zu dir um, während du über das Schuldach auf mich zugelaufen kommst. Du siehst aus, als wärst du gelaufen.

Keuchend bleibst du vor mir stehen. „Homura-chan, ich habe dich schon gesucht.“ Du stützt dich auf deine Beine, während du versuchst wieder zu Atem zu kommen. Dann ziehst du lächelnd ein Döschen aus deiner Tasche hervor. „Du hast vergessen deine Medikamente zu nehmen.“

Ich muss ein Seufzen unterdrücken. Natürlich denke ich kaum noch an die Medikamente, die ich nicht mehr brauche, seit ich eine Puella Magi bin und der Seelenstein mein Herz geheilt hat. Doch dies kannst du natürlich nicht wissen. „Danke“, sage ich und nehme dir das von der Schwester vorbereitete Döschen ab.

„Du bist so oft in Gedanken versunken“, meinst du und setzt dich neben mich auf die Bank. „Du vergisst alles um dich herum.“

„Hmm, ja...“ Was soll ich dazu sagen? Es gibt so viel, über das ich nachdenken muss.

Auf einmal wird dein Gesichtsausdruck wieder besorgt. „Bedrückt dich irgendetwas?“, fragst du vorsichtig.

„Nein“, lüge ich und sehe in dein Gesicht. Unwillkürlich muss ich daran denken, wie du tot in meinen Armen lagst. Ich wende meinen Blick ab und sehe stattdessen wieder auf die Stadt. „Es ist nichts.“

„Du kannst mit mir darüber reden“, sagst du nun leise und siehst mich von der Seite an.

Ich merke, dass ich beginne zu zittern. „So lieb...“, flüstere ich und lasse dich damit aufhorchen.

„Was?“

Wieder zwinge ich mich zu einem Lächeln. „Du bist ein liebes Mädchen, Madoka.“

Du wirst etwas rot. „Ich bin nur um dich besorgt.“

Dabei bin ich es, die sich um dich sorgen muss. „Das musst du nicht sein“, antworte ich. „Wirklich nicht.“

Ganz überzeugt scheinst du nicht zu sein, doch du nickst mir zu. „Gut. Aber wenn etwas ist... Wenn du über etwas reden willst, dann komm zu mir.“

„Danke, Madoka“, antworte ich.

Du seufzt und lehnst dich etwas zurück.

Einige Tauben fliegen über uns hinweg und auch ich sehe zum blauen Himmel hinauf, an dem nur einzelne weiße Wolken zu sehen sind.

Nun streckst du deine Hand aus und hältst sie mit gespreizten Fingern gen der Wolken. Dann schließt du deine Hand, als würdest du diese Wolken vom Himmel pflücken wollen, öffnest sie schließlich. Natürlich ist sie leer.

„Ich frage mich, wie es ist zu fliegen“, murmelst du auf einmal und ich sehe dich an.

Du lachst verlegen. „Ich weiß, es ist dumm. Aber manchmal wünsche ich mir, zu fliegen oder andere magische Fähigkeiten zu haben.“ Dann zuckst du mit den Schultern. „Kindisch, nicht wahr?“

Nun zögere ich mit meiner Antwort. Natürlich wünscht du dir auch hier jemand zu sein, der andere beschützen kann, jemand, der einen Unterschied macht, ohne zu bemerken, dass du diesen Unterschied auch so, ganz ohne magische Kräfte machen kannst. „Nein“, antworte ich schließlich leise. „Es ist nicht kindisch.“ Ich atme bei diesen Worten tief durch. „Aber, Madoka, du brauchst keine magischen Kräfte, um etwas besonderes zu sein.“ Mit diesen Worten greife ich nach deiner noch immer halb ausgestreckten Hand. „Du kannst auch so...“

Jetzt bemerke ich erst, dass du mich etwas erschrocken ansiehst. „Homura-chan...?“ Deine Stimme klingt dünn, während du meinen Namen sagst.

„Tut mir leid“, murmele ich und lasse deine Hand los. „Ich glaub, ich habe mich etwas hinein gesteigert.“

Für eine Weile schweigst du, doch dann schüttelst du den Kopf und schenkst mir wieder ein Lächeln. „Danke.“

„Wofür?“, frage ich dich verwirrt.

Erneutes Kopfschütteln auf deiner Seite. „Ich weiß es nicht so genau. Aber ich hab das Gefühl, dass ich dir danken sollte. Komisch, nicht?“

Nun ist mein Lächeln ehrlich. Ich werde dich beschützen! Dieses Mal werde ich dich beschützen.

„Madoka“, sage ich leise und spiele etwas nervös mit meinem Zopf, um dich dabei nicht anzusehen. „Kannst du mir etwas versprechen?“

„Ja. Was denn?“ Du klingst überrascht.

„Es kann sein, dass es in den nächsten Tagen einen schweren Sturm gibt“, antworte ich dir und wiederhole damit die Worte, die du damals, bevor ich eine Puella Magi wurde, an mich gerichtet hast. „Wenn dieser Sturm kommt, darfst du auf keinen Fall rausgehen, okay?“

Schweigend siehst du mich an. „Ja... Aber wieso?“

„Versprich es mir!“, fordere ich.

Du zögerst, von meinen Worten ganz offenbar verwirrt. „In Ordnung... Ich verspreche es. Aber, Homura-chan...“

„Gut“, antworte ich, noch bevor du weiter reden kannst. Dann stehe ich auf. „Lass uns runter gehen. Die Pause ist fast vorbei.“

Immer noch verwirrt und voller Fragen siehst du mich an. „In Ordnung“, sagst du dann und folgst mir über das Dach.
 

Es ist soweit. Eisig schlägt der Wind in mein Gesicht, während am Himmel über uns die riesige Gestalt von Walpurgisnacht erscheint, von einem magischen Kreis umgeben. Dort hängt sie unter ihrem riesigen Zahnrad und lacht, während ihre Untertanen als Schattenwesen um sie herumtanzen.

Ich spüre die Angst in mir aufkeimen und ich weiß, dass es Kyoko, Mami und Sayaka nicht anders geht. Doch wir müssen gegen sie kämpfen, und sie besiegen.

Meine größte Angst ist, dass ich sterbe und dich nicht mehr beschützen kann. Was ist, wenn ich sterbe, bevor du stirbst und die Zeit dann nicht mehr umkehren kann?

Sayaka ist bleich und doch sieht sie uns an. „Los, worauf wartet ihr? Es ist nur eine weitere Hexe.“ Dabei ist sie die schwächste von uns.

Wir laufen los, springen durch die Luft und werden von den Schattenwesen, deren Gestalten selbst an Puella Magi erinnern, dabei ignoriert. Ich habe mir weitere Waffen besorgt, um gut vorbereitet zu sein, feuere nun ein Maschinengewehr vom Dach eines Hochhauses ab.

Doch natürlich scheint Walpurgis dies nicht einmal zu merken, während ihre Magie die Stadt weiter zerstört.

Mamis Bänder bilden einen Weg für Sayaka und Kyoko, zur Hexe zu gelangen und sie laufen auf sie zu. Doch als sie sich dem Körper näheren, stürzen sich auf einmal die Schattenwesen auf sie und greifen sie an.

Verschiedene Schwerter erscheinen um Sayaka herum und fliegen auf die dunklen Puella Magi zu, doch scheinen diese keine Notiz davon zu nehmen. Die Schwerter verschwinden einfach in ihnen.

„Lauf weiter, Kyoko“, schreit Sayaka und lässt weitere Schwerter erscheinen.

Kyoko wirkt verunsichert, sagt etwas, was ich nicht verstehe, doch dann läuft sie weiter.

Auf einmal erschüttert eine Schockwelle die Luft. Mamis Bänder reißen und beide Mädchen fallen zu Boden, während die Untertanen Walpurgis' ihnen folgen.

Ich schaue weg, denn ich muss nicht noch einmal sehen, wie sie sterben.

Mami, die von der Schockwelle umgerissen wurde, dagegen schaut schockiert zu Boden, wo die leblosen Körper von Kyoko und Sayaka in einer überschwemmten Senke liegen. Ihr Blick ist schockiert.

Ich schüttele den Kopf und springe erneut in die Luft. Eine weitere Waffe ziehe ich aus meinem Schild heraus und feuere sie ab, doch so wenig wie sie ausrichtet, frage ich mich, ob sie überhaupt trifft.

Mami scheint sich wieder daran zu erinnern, was sie tun muss – unabhängig davon, dass die beiden anderen gestorben sind. Ihre Kanone erscheint vor ihr und Energie sammelt sich an ihrem Ende. Es ist eine mächtige Attacke, doch mittlerweile glaubt mein Herz nicht mehr daran, dass sie einen Unterschied macht.

Tatsächlich scheint Walpurgisnacht auch davon nichts zu spüren.

Ich hole weitere Waffen hervor, als eine Stimme mir einen Schrecken einjagt.

„Sayaka-chan!“

Unwillkürlich sehe ich zu Boden, wo du in die überflutete Senke reinwatest. Wie bist du nur hierher gekommen? Warum hast du dein Versprechen gebrochen?

Ich stoppe die Zeit. Ich muss Walpurgis jetzt besiegen. Bevor sie dir schaden kann.

Mich an in der Luft festgefrorenen Trümmerstücken abstoßend springe ich auf Walpurgis zu. Dieses Mal habe ich mehrere Sprengladungen vorbereitet und platziere nun mehrere unter ihrem Rock. Ich entferne mich, ehe die Zeit weiterläuft.

Eine Explosion trennt Walpurgis Körper von den Zahnrädern und für einen Moment glaube ich, es geschafft zu haben. Ihr Körper fällt hinab, doch da schießen rote Fäden aus purer Magie von ihrem Zahnrad zum eigentlichen Körper und fangen diesen auf.

Der Wind wird immer stärker und nun pulsiert die Luft erneut, zerstört weitere Häuser.

Ich fange mich im Sturz auf und denke nur noch daran, dich zu schützen. Trümmer fallen auf dich hinab, drohen dich unter ihnen zu begraben, während du versuchst den Körper deiner Freundin zu bergen.

Ich springe zu dir hin, werfe dich zu Seite. Mein Fuß wird von einem Betonstück begraben und ich muss mich zurückhalten nicht zu schreien, während Schmerz meinen Körper durchzuckt.

Tränen rinnen über dein Gesicht, als du mich siehst. „Homura-chan...“, flüsterst du.

Ich sehe in deinen Augen, dass du all das, was hier passiert, nicht verstehst.

„Homura-chan...“, wiederholst du. „Was... Was passiert hier denn nur?“ Du bist wie paralysiert. „Sayaka... Sie...“ Tränen laufen über deine Wangen.

Weitere Gebäude stürzen ein und irgendwie schaffe ich es mich von dem Trümmerstück zu befreien und dich erneut zu Fall zu bringen. Schützend werfe ich mich über dich, während kleinere Brocken auf uns hinabhageln.

Ich sehe nicht weit von uns entfernt Mami zwischen den Trümmern eines Hauses zu Boden fallen und muss annehmen, dass auch sie wieder gestorben ist.

Doch das ist egal, so lang ich dich beschützen kann.

„Madoka“, beginne ich. „Bitte geh zurück. Versteck dich.“ Ich flehe dich an und merke, wie sich Tränen in meinen Augen bilden.

„Aber...“, setzt du an. „Was passiert hier überhaupt?“ Du siehst mich verständnislos an. „Was ist das dort und warum zerstört es alles?“

„Das musst du nicht verstehen“, antworte ich verzweifelt. „Geh einfach. Bring dich in Sicherheit, bitte, Madoka!“

„Aber...“, beginnst du. „Was ist dann mit dir?“

Vehement schüttele ich den Kopf. „Ich komme schon klar. Ich habe trainiert um zu kämpfen. Bitte, Madoka, glaub mir.“

Langsam scheinst du aus deiner Trance zu erwachen. „Komm mit mir mit! Du darfst nicht gegen dieses Ding kämpfen. Es wird dich töten!“ Auch du weinst. „Es hat Sayaka-chan getötet!“

„Ich“, beginne ich. Wie soll ich es dir nur erklären? „Ich kann nicht. Ich muss kämpfen. Ich bin...“

Du greifst nach meiner Hand. „Dann lass mich dir helfen. Du darfst nicht alleine kämpfen. Ich will dir helfen!“

Auf einmal erscheint Kyubey neben uns. „Willst du das wirklich?“

Erschrocken siehst du die Kreatur an. „Was...“

„Wenn du kämpfen willst, kann ich dir die Kraft geben“, sagt er zu dir. „Ich kann dich zu einer Puella Magi machen und dir die Kräfte geben, die du dir wünscht.“

„Nein...“, schluchze ich. „Nein, Madoka, dass musst du nicht...“

Doch du hörst mich gar nicht. „Was muss ich tun?“, fragst du und stehst entschlossen auf.

Kyubeys Schwanz wippt hin und her, während er dich mustert. „Sag mir was du dir am sehnstlichsten wünscht. Ich werde dir diesen Wunsch erfüllen und dich dafür in eine Puella Magi verwandeln.“

„Madoka, bitte...“, beginne ich. „Mach das nicht. Ich kann allein kämpfen.“

Du siehst mich an und lächelst, auch wenn noch immer Tränen über deine Wangen laufen. „Mach dir keine Sorgen.“ Dann wendest du dich an die kleine Kreatur. „Ich wünsche mir die Kraft meine Freunde und meine Familie zu beschützen.“

Doch daran denke ich kaum, während weitere Tränen meine Wangen hinunterlaufen. „Bitte...“, flüstere ich nur immer wieder, doch niemand scheint mich zu hören.

Du wirst von rosa Licht umgeben und verwandelst dich. Der Bogen erscheint in deiner Hand, während auch dein Seelenstein seine finale Gestalt annimmt. Dann streckst du mir deine Hand entgegen. „Wir können jetzt gemeinsam kämpfen.“

Wackelig komme ich auf die Beine. Noch immer schmerzt mein Knöchel, auch wenn ich versuche mir nichts anmerken zu lassen.

„Wieso?“, flüstere ich. „Wieso hast du nicht auf mich gehört?“

„Weil ich auch etwas beitragen will“, sagst du leise. „Ich kann nicht zusehen, wie du stirbst, oder?“ Mit diesen Worten spannst du deinen Bogen.
 

Du hast es tatsächlich geschafft Walpurgisnacht zu besiegen, auch wenn wir nun zwischen den Trümmern der Stadt liegen.

Nun legst du den Kopf zur Seite und siehst mich an. „Ich sag doch, dass ich auch kämpfen kann.“ Die blutigen Kratzer in deinem Gesicht und an deinen Armen scheinst du gar nicht zu bemerken, als du mir die Hand reichen willst.

Doch in dem Moment zuckst du zusammen. Du krümmst dich und schreist auf, während du dich zurück verwandelst.

Ich krabbele durch das Wasser auf dich zu. „Madoka! Madoka!“, rufe ich und halte deine Schultern. „Was ist los?“

Deine Hand öffnet sich um deinen Seelenstein. Er ist was komplett schwarz. Doch wie kann das sein? Du hast ihn doch gerade erst erhalten!

„Das...“, flüstere ich, während du dich weiter windest. „Madoka...“, beginne ich. „Madoka... Bleib bei mir... Ich...“ Doch in dem Moment zerspringt der Stein und verwandelt sich zu einem Kummersamen.

„Was...?“, beginne ich fassungslos, während dein Körper in Dunkelheit gehüllt wird, die sich auf einmal in einer turmhohen Fontäne entlädt.

Ich werde zurückgeworfen und unsanft gegen die Ruinen eines Hauses geschleudert, während dein Körper weiter und immer weiter anwächst, ehe er fast noch größer ist als Walpurgis zuvor.

Hier bleibe ich sitzen. Ich sehe an dir, sehe an Gretchen empor.

„Was...“, flüstere ich. „Wie...“

„Es war von Anfang an ihr Schicksal“, höre ich nun die rationale Stimme Kyubeys neben mir.

Ich spüre, wie Hass mich überflutet. „Was hast du mit ihr gemacht?“, brülle ich.

Seine blutroten Augen blicken mich emotionslos an. „Das ist das Schicksal einer jeder Puella Magi. Ihr sterbt oder verwandelt euch in Hexen, wenn euer Wunsch sich in einen Fluch verwandelt.“ Nun sieht er zu dir, während dein Kopf fast zwischen den Wolken verschwindet. „Sie wollte kämpfen, doch wogegen soll sie kämpfen, wenn sie die stärkste Hexe bereits besiegt hat?“

„Aber... Aber wieso?“, stammele ich nur.

„Das ist meine Aufgabe“, antwortet er mir nur rational.

Für einen Moment schweige ich. Er hat uns die ganze Zeit betrogen. Diese Wahrheit sickert nun in mein Bewusstsein. Mein Misstrauen war gerechtfertigt. Er hat uns die ganze Zeit nur benutzt, wusste genau wie wir enden. Und all die Hexen, gegen die wir gekämpft haben, waren auch einst Mädchen wie wir.

Schwer atme ich durch und sehe auf den Sand in meinem Schild, der sich wieder in seiner Ausgangsposition befindet.

„Dann war es ihr Wunsch, der sie in das hier verwandelt hat?“, frage ich.

„Nein“, antwortet Kyubey und sieht mich mit einem weiteren Schwanzwippen an. „Sie hätte sich auch anders verwandelt. Das ist das Schicksal einer jeden Puella Magi, die eine Hexe so stark wie Walpurgisnacht besiegt. Und nun wird sie es sein, die diese Welt zerstört.“ Er legt seinen Kopf schief. „Doch das ist nicht mehr wichtig für mich.“

Ich richte mich auf und wende mich von ihm ab.

„Wo willst du hin, Akemi Homura?“, fragt er. „Du kannst ohnehin nirgendwohin fliehen.“

Auf seine Frage antworte ich nicht. Stattdessen lasse ich den Sand in meinem Schild rückwärts laufen. Wenn es Kyubey ist, der die Hexen erschafft und für unser Schicksal verantwortlich ist, muss ich ihn das nächste Mal nur töten, bevor er dich zu einer Puella Magi macht. Dann kann ich dich retten. Ganz sicher.

Die Zeit fließt rückwärts. Alles um mich wird weiß.
 

Ich schlage die Augen auf. Ich bin wieder im Krankenhaus. Es ist der Tag, an dem ich entlassen werde. Bald werde ich in eine neue Schule kommen. Bald werde ich dich zum fünften Mal treffen, Madoka. Dieses Mal werde ich dich sicher retten!



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Devi
2013-01-15T17:07:31+00:00 15.01.2013 18:07
ich hab gerade die Serie zum zweiten Mal gesehen und bin noch ganz besessen davon, was bietet sich dann eher an als ein Kommentar auf eine gute Madoka Fanfic ;D

Fangen wir mal mit dem Layout an. Ich persönlich finde es wirklich schön gestaltet, mir gefallen auch die Charaktersteckbriefe sehr gut, die sind mal nicht mit unnützen Informationen überfüllt. Der Titel bringt schon mal eine gewisse Stimmung auf, die auch die FF im Endeffekt durchzieht, was eine gute Sache ist.
Gut, dann mal auf zum Inhaltlichen.
Ich finde die Geschichte sehr schön erzählt, du hast viel aus dem eigentlich offensichtlichsten Plot für Fanfics zu Madoka rausgeholt. ich finde auch dir Perspektive passend, da wir ja die ganze Geschichte im Anime aus Madokas Sicht erfahren, die genauso gut die ich-Perspektive sein könnte. Der Stil ist stellenweise etwas abgehackt, aber er passt zu Homura als Charakter gut.
„Aber Frau Seki hat mich gebeten Akemi-san ins Krankenzimmer zu begleiten. Sie muss ihre Medikamente nehmen.“
Diesen Satz fand ich so klasse, ich hab sehr drüber lachen müssen ;) Ich mag Doremi auch.

Im weiteren Verlauf der FF fallen zwar einige kleiner Tipp- und Kommafehler auf, aber nicht viele, sodass es nicht weiter schlimm ist.

Drehte ich wirklich die Zeit zurück oder reiste ich zu jenem Tag in einer anderen Welt? Daran wollte ich nicht denken, denn es würde bedeuten, dass drei von dir bereits tot sind. Drei, die ich nicht retten konnte.
Auch dieser innere Monolog ist super, wie ich finde. Eine passende Überlegung von Homura, schließlich sind ja in jeder Zeitlinie die Dinge wieder anders, aber irgendwie deprimierend, wenn man so drüber nachdenkt. Besonders wenn man sich erinnert, wie viele Versuche Homura wohl im Endeffekt unternommen hat, immer diesen Gedanken mit sich herumtragend... Das stellt noch einmal schön dar, was für eine starke Person sie ist, wie wichtig ihr ihre Freundin.
Es ist ganz in der Nähe von dort, wo Izabel mich beim ersten Mal angegriffen hatte.
Die Hexe!
Albertine.

Hier frage ich mich, woher Homura die Namen der Hexen weiß. In der Serie kam das nicht besonders hervor, ob die Mädchen die Namen irgendwie erfahren oder nicht, aber wodurch hätten sie sie erfahren sollen?
Wie immer ist ihre Geduld kurz
Ich glaube "ist ihr Geduldsfaden kurz" oder "hält ihre Geduld kurz" würden vielleicht besser passen, zumindest wäre mir die Formulierung so noch nicht untergekommen.
„Gern geschehen“, erwidert Sayaka zurückhaltend und errötet dabei etwas.
Süß.
Obwohl ich mich dabei frage, ob sie sich kennen gelernt hatten und wenn ja, wann?
Das Ende ist ziemlich traurig, auch wenn es eigentlich Hoffnung verspricht. Passend zu deinem Titel, das find ich echt gut.
Abschließend bleibt nur noch zu sagen, dass das eine wirklich gute Madoka-Fic ist und ich nicht viel mehr dazu sagen könnte, was nicht schon andere gesagt hätten.
Mach weiter so, ich würde mich ehrlich freuen, noch mehr Madoka-Fanfics von dir lesen zu können. Und ja, die Adventsfic habe ich auch schon gelesen ;)

LG, Plüschi ✖✐✖
Von:  Taroru
2013-01-10T19:00:55+00:00 10.01.2013 20:00
so, gelesen habe ich das ganze ja schon viel früher, allerdings kannte ich die serie dazu noch gar nicht....
nach dem ich sie mir nun angeschaut habe, verstehe ich das alles so gar noch viel besser!
und ich muss sagen, ich bin echt beeindruckt wie gut du das rüber gebracht hast!
allerdings muss ich sagen, das mir das ganze nicht abgehackt rüber kam, es ist halt einfach ihre art, hat mich also im grunde so gar nicht gestört. interressant fand ich es, das ganze geschehen halt auch aus ihrer sicht zu sehen. das ist ja schon was anderes als die von madoka. gibt vor allem auch so mehr eindrücke von homura wieder. ich habe jedenfalls so mehr das gefühl sie zu verstehen.

Von:  Ray-rey
2012-11-29T20:35:04+00:00 29.11.2012 21:35
So, dann ändern wir mal die Kommentaranzahl auf 2~ ;)

Gleich zu Beginn muss ich sagen, dass ich Puella Magi Madoka Magica nicht kenne. In der Beschreibung erfuhr ich jedoch schon gleich kurz und bündig um was es in der FF geht. Als ich nach unten in die Charaktere scrollte war ich erst mal überrascht dort ein Vorwort zu finden. Ich kenne es nur das man Anhänge unter einem Spoiler hat, aber gestört hat es mich jetzt nicht. Achtung! Es gibt einige die die unteren Beschreibungen nicht lesen (ich habe mal per Umfrage gefragt).
Die Charakterbeschreibungen fand ich als Außenstehender der diese Serie nicht kennt recht praktisch und übersichtlich.

Nun zum Stil. Mir persönlich gefällt die Ich-Perspektive in Fanfictions immer sehr gut :), aber hier ist es schon sehr abgehackt. Ein paar mehr zusammenhängende Sätze und Sätze mit „und“ hätten schon rein gepasst z. B. hier: „Darauf gehe ich nicht ein, lächele nur.“ Anstatt dem Komma ein und. Es kann natürlich sein dass du das mit dem „gewöhnungsbedürftigen Stil“ meinst, dann habe ich nichts gesagt~ xD


Die Klammer auf der ersten Seite verstehe ich nicht wirklich. Sie reißt einen eher aus dem Text als das sie etwas bringt. Klammern immer nur spärlich verwenden, aber ansonsten hast du ja auch keine drin, also kein Ding.


>Auch du scheint beeindruckt zu sein, lächelst als du meinen Blick bemerkst. Dann gehe ich zu meinem Platz zurück und setze mich, höre dem Unterricht weiterhin zu, bis die Glocke zur Pause steht.

Nur ein kleiner Tippfehler –scheinst ;)


>„Entschuldigt bitte“, meinst du freundlich zu deinen Klassenkameraden.

Sind es jetzt nicht auch ihre Klassenkameraden? Dann hätte ich „zu unseren Klassenkameraden“ geschrieben.


>Wie könnte ich dich von all dem fernhalten? Wenn ich nicht ohnehin schon zu spät bin,

Noch mal ein Tippfehlerchen; nach dem bin war glaube ich ein Punkt geplant.


>feuere ich Kugeln auf die ergebenen der Hexe ab.

Die Ergebenen (bei mir auf Seite 4 ganz oben).


>Doch eigentlich ist sie kein schlechter Mensch, selbst wenn ich, als ich sie das erste Mal traf, genau dies dachte.
Doch wir können es uns nicht erlauben gegeneinander zu kämpfen.

Nur eine Wortwiederholung von „doch“. Ist mir irgendwie aufgefallen weil ich auch gerne sehr viele „doch“ verwende.


>Nicht nur bin ich dir heimlich auf dem Weg nach Hause gefolgt, nein, ich spioniere auch jetzt dir nach. Doch ich will nicht, dass du noch einmal einen Pakt mit Kyubey schließt.

Ich bin dir nicht nur heimlich auf dem nachhause Weg gefolgt, nein, ich spioniere dir auch jetzt nach, denn ich will nicht, dass du noch einmal einen Pakt mit Kyubey schließt.

Nur so als Vorschlag. Der Satz kam mir grade so (Seite 7 Mitte).



Dafür dass du anscheinend Probleme mit der Story hattest, ist dir wirklich viel eingefallen –Respekt!
Die Fanfiction war sehr gut zu lesen und hat mir wirklich gefallen.

Liebe Grüße Ray-rey re-✖✐✖

Von: abgemeldet
2012-10-31T14:14:20+00:00 31.10.2012 15:14
So, liebe Alaiya, hier kommt endlich dein wohlverdienter Kommentar. Im Prinzip hab ich dir zwar nahezu alles schon gesagt, was ich davon halte, aber naja. Schadet ja nie, Lob fünf Mal auszuschütten. :D

Erstmal zur Story an sich: Dass es genau das war, was ich mir gewünscht habe, muss ich ja nicht sagen, es steht ja auch genauso in meiner Wunschliste. ^^ Dass du dich aber wirklich so genau daran gehalten hast - vor allem, dass du deinen Drang des Shojo-Ais unterdrückt hast - find ich klasse. Muss mal gesagt werden. Es soll ja Leute geben, die die Wünsche ignorieren. ;)
Dass es mehrere Versuche waren, die Homura gebraucht hat, denk ich übrigens auch. Ich würde sogar meine Hand dafür ins Feuer legen, dass es über 100 Versuche waren. Denn immerhin ist Madoka ja schon ziemlich stark am Ende des Animes. Und Homura selbst kann - zum Beispiel in der Schule - ja doch alles SEHR schnell. Also alleine deswegen denk ich, dass die Geschichte eine mögliche Version erzählt - und genau das find ich so interessant daran.
Toll fand ich auch, dass du nicht einfach Sachen vom Anime übernommen hast, wie beispielsweise dass Kyoko schon in der Stadt war. Das hat die Geschichte noch innovativer gemacht. Und mir gefiel auch, dass Sayaka, Madoka und Homura anfangs sowas wie befreundet waren - denn ich denke auch, dass Sayaka erst später etwas gegen Homura hat. Nämlich dann, als sie so radikal geworden ist. Und das geht schließlich nur, wenn schon mehrere Male was schief gegangen ist.
Zum Thema des Wichtelns hat's natürlich auch gepasst - aber wie du schon sagtest, das ROCH ja schon nach Madoka. :D

Dann zu den Charakteren: Muss ich wohl nicht viel zu sagen. Du hast alle Charaktere getroffen, sie waren alle IC. Selbst Kyoko und Sayaka - obwohl sie ja eigentlich nur sehr stark am Rande vorkamen. :> Die Entwicklung von Homura ist sowieso schlüssig, dazu muss ich wohl auch nichts sagen.
Und irgendwie wird das nur noch eine Lobhymne. >.<

Was ich erst etwas befremdlich fand, war der Schreibstil - du hattest ja gesagt, dass du das mal so gelesen hattest und es passend fandest. Es passt auch. Aber es scheint alles so abgehakt dabei. Das könnte aber auch am einzigen Kritikpunkt liegen: Ach, ich wünschte, die Geschichte wäre länger gewesen ;_; Das hätte mein Fangirlherz total zum Schlagen gebracht. Dann hätte ich sogar wahrscheinlich noch mehr Shojo-Ai-Hints akzeptiert. Den einen fand ich nämlich gar nicht so schlimm. Es hat ja auch zu Homura und Madoka gepasst - das einzige, was mir verraten hat, dass es ein Shojo-Ai-Hint ist, war, dass sie dann beide mehr oder weniger zurückgeschreckt sind. :P Aber wie gesagt, das war so in Ordnung, es ging ja auch nicht weiter. ^^
(Außerdem fänd ich es nichtmal allzu OoC wenn die beiden sich ineinander verlieben. Zumindest Homura liebt Madoka ja auf eine besondere Art und Weise.)

Zuletzt möchte ich mich nochmal gaaaaanz doll bedanken für die tolle Geschichte. <3 Besonders, weil du jetzt schon ein zweites Mal für mich geschrieben hast und du mir IMMER FFs schreibst. <3 Ich hab so viele Originale gekriegt, dass ich gequietscht hab, als ich gesehen hab, dass es endlich wieder eine FF ist! =D
... oh und ich werd wohl noch ne Weile brauchen darüber hinweg zu kommen, wie böse du mich ausgetrickst hast. XD


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