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In the year 4545

von

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Das Versteck

Ich beeilte mich um Naruto zu folgen. Gerade als ich eintrat sah ich, wie Naruto von einem alten Mann herzlich umarmt wurde. Allerdings nicht lange. Sein freudestrahlender Gesichtsausdruck machte einem erschrockenen Platz und er schob Naruto von sich.

„Naruto,“ flüsterte der Mann mit der weißen Mähne, „sag nicht, sie haben dich...“

Anscheinend wagte er es nicht auszusprechen. Dumm war der Kerl nicht.

„Doch,“ beschloss ich mich einzumischen. „Sie haben ihn umgebracht und einen Gamiano aus ihm gemacht.“

Wer waren eigentlich sie?

Dieser Jiraya sah mich fassungslos an und Naruto zuckte bedauernd mit den Schultern.

Jiraya ging einige Schritte zurück. Ich konnte mich irren, aber es kam mir vor, als wäre er bereit jeden Augenblick zu flüchten. Das war auch kein Wunder. Er wusste ja nicht wer ich war und auch nicht, das Naruto ein besonderes Exemplar war.

„Ich bin Narutos Besitzer,“ erklärte ich und sah zuerst zu ihm, dann wieder zu Jiraya, der mich noch misstrauischer ansah, als zuvor. „Die Sache ist die, Naruto kann sich immer noch an Dinge aus seiner Vergangenheit erinnern. Wir haben gehofft – also, das wir hier irgendwelche Anhaltspunkte finden könnten, wer ihm das angetan hat. Woran er gearbeitet hat. Irgendetwas, was uns weiterhilft.“

Jiraya sah ungläubig zu Naruto. „Du bist ein Gamiano, aber du erinnerst dich noch an mich?“

„Ja.“ Verlegen strich er sich die blonden Haare aus der Stirn. „Manchmal habe ich Träume, oder ich sehe etwas, was mir bekannt vorkommt, dann kommen plötzlich Erinnerungen und auch Gefühle.“

Jiraya starrte Naruto an und kaute auf seiner Unterlippe herum, als wisse er nicht, ob er uns glauben solle oder lieber nicht.

„Ich weiß, das Sie mit Naruto an einem Artikel gearbeitet haben. Danach sind Sie verschwunden. Natürlich hatte ich nicht damit gerechnet, Sie hier anzutreffen. Wir haben einfach gehofft, einen Anhaltspunkt wegen Narutos letzter Arbeit hier zu finden. Also, ich meine, es hat ja sehr wahrscheinlich etwas mit seiner Ermordung zu tun, nicht wahr?“

Jiraya nickte. „Hm. Ja. Ich dachte eben schon, du wärst ihnen entkommen, hättest dich rechtzeitig versteckt, genau wie ich.“

Naruto sah unglücklich zu Boden. Vielleicht war das der ausschlaggebende Grund dafür, das sich dieser Jiraya dazu entschloss, uns zu vertrauen. Sicher nicht einfach, schließlich war sein eigenes Leben wohl auch in Gefahr, sonst hätte er sich nicht versteckt. Und für jemanden seines Alters hatte man auch sonst keinerlei Verwendung mehr. Mit anderen Worten, er würde kein Gamiano werden. Nicht, das jemand überhaupt gerne einer werden würde.

„Tja, wäre auch zu schön gewesen, wenn du meine Warnung mal ernst genommen hättest, oder?“

Die Stimmung hatte etwas sehr Bedrückendes und gerade ihren Tiefpunkt erreicht. Welche Beziehung hatten die beiden eigentlich miteinander? Wirklich rein geschäftlich?

„Worum ging es überhaupt?“ fragte ich. Mit einer Antwort rechnete ich gar nicht, ich wollte einfach nur etwas sagen.

Jiraya sah mich kurz an, dann wieder Naruto. „Erinnerst du dich daran nicht?“

Naruto schüttelte nur den Kopf.

„Aber mich hast du erkannt?“

Ich räusperte mich. „Offensichtlich.“

Diesmal schmunzelte Jiraya. „Verstehe.“

„Verstehe? Was denn?“

„Da ist wohl jemand eifersüchtig?“

Meinte der Greis etwa mich? Was für eine Unverschämtheit. Aber ich musste mich beherrschen, dieser Typ war vielleicht der einzige, der uns weiterhelfen konnte. Wenn wir erfahren hatten, warum das alles passiert war, würde ich Naruto nehmen, der dann hoffentlich seine Ruhe gefunden hatte, und mit ihm nach Hause gehen.

Naruto ging auf den alten Tisch zu, der in der Mitte des kleinen Zimmers stand und schob ihn beiseite. Jiraya lächelte, während er ihm zusah.

„Ist das wirklich Holz?“ fragte ich. „Das muss teuer gewesen sein.“

Egal, wie dünn und alt Narutos Zimmereinrichtung war, sie war zweifellos ein Vermögen wert.

„Nein,“ antwortete mir ungefragt Jiraya.

Auf eine weitere Erklärung wartete ich allerdings vergeblich. Naruto war schon dabei, den Teppich zusammen zu rollen, der unter dem Tisch gelegen hatte.

Nachdem Naruto den Teppich auf den Tisch gelegt hatte, sah ich mir den Boden genauer an. Ich konnte ein einfaches Quadrat erkennen, das irgendwie nicht zu dem Rest passte.

„Was ist das?“

„Eine Falltür,“ erklärte mir wieder Jiraya. Nicht das ich wusste, was das sein sollte. „Einfach, aber effektiv.“

Und an Naruto gewandt meinte er: „Erstaunlich, das du dich daran erinnerst.“

„Ich erinnere mich nicht wirklich. Es ist eher so, das ich diese motorische Handlung schon sehr oft ausgeführt habe. Keine Ahnung, was da unten ist. Und bevor ich herkam wusste ich auch nichts davon.“

„Na schön, dann werde ich deinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen. Gehen wir nach unten.“

Hatte er gesagt, wir gehen nach unten? Zu meiner Überraschung ließ sich das Quadrat im Boden herausheben und zur Seite schieben. Mein Herzschlag erhöhte sich von einer Sekunde zur anderen. Würden wir jetzt endlich erfahren, woran Naruto gearbeitet hatte? Warum er getötet wurde? Wollte ich es überhaupt wissen? Die ganze Angelegenheit hier war zweifellos lebensgefährlich. Darauf war ich nicht vorbereitet gewesen. Ich dachte eigentlich, wir sehen uns in den abgebrannten Räumen um und verschwinden wieder. Fürs Erste jedenfalls.

Jiraya schien mein Zögern zu bemerken. „Du kannst ja wieder gehen. Zurück in deine heile Welt, in der du von nichts eine Ahnung hast, aber in Sicherheit bist.“

Es klang nicht zynisch, aber die Worte verletzten mich dennoch. Ich ballte meine Fäuste.

„Das soll wohl ein schlechter Scherz sein. Und was fällt Ihnen nicht ein mich zu duzen?“

Der Alte zuckte nur unschuldig mit den Schultern und folgte Naruto, der schon halb im Boden verschwunden war.

Theoretisch konnte ich immer noch gehen. Da hatte er Recht. Aber ich war selbst neugierig und ich hatte keine Absicht Naruto hier zu lassen.

Ich ging zu dem Rechteck und sah Steinstufen die hinab führten. Aus dem Loch kam ein abartiger Gestank und ich hielt mir die Nase zu.

„Ist das giftig?“

„Das ist nur Erde.“

Nicht zu fassen, das die beiden hier unten ein Versteck hatten. Extrem primitiv. Auch hier musste man die Stufen hinunter gehen. Am Ende war ein Tunnel, den sie anscheinend ohne viel Ehrgeiz gegraben hatten, denn hier passte eher ein kleiner Mensch hindurch. Ich musste mich bücken um nicht mit dem Kopf an die unheimliche Erde über mir zu stoßen. Zum Glück war dieser selbstgebaute Tunnel nicht lang. Höchstens zehn Meter, dann ging es um eine Kurve und ich fand mich vor einer gesicherten Panzertür wieder. Und hier konnte man auch endlich wieder aufrecht stehen. Über mir war keine Erde mehr, sondern Metall, so dass ich aufatmen konnte.

„Das ist Ihnen vertrauter, wie?“

Bekam dieser Kerl alles mit? Beobachtete er mich etwa?

„Verzeihung, alte Gewohnheit von mir. Ich bin nun mal Reporter.“

„Können Sie Gedanken lesen?“

Jiraya lachte so laut, das ich Angst bekam, der mickrige Tunnel hinter mir würde einstürzen. Meine Angst verschwand aber augenblicklich, als ich Narutos ratloses Gesicht sah, als er die Tür vor sich ansah und machte einer eigenartigen Traurigkeit Platz.

Natürlich. Er war eben doch kein lebendiger Mensch mehr. Das hatte ich fast vergessen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2013-07-09T22:16:10+00:00 10.07.2013 00:16
Super Kapi^^


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