Prolog
Sasukes Sicht
Gelangweilt stand ich unter der Dusche. Der weiche Sand prasselte auf meinen Körper. Leider war Wasser in unserer Zeit knapp. So hatte die Regierung beschlossen, dass wir nur noch mit Sand duschen durften. Angeblich sollte es eine reinigende Wirkung haben. Aber ich bezweifelte dieses stark. Aber ich hatte ja nichts zu melden. Ich war ja nur ein einfacher Arbeiter. Jeden Tag stand ich am Fließband und untersuchte die Nahrungspillen. Richtige Nahrung nahmen wir seit der Atomkatastrophe nicht mehr zu uns. Alles war verseucht und so mussten wir auf Pillen umsteigen. Sie beinhalten alle Vitamine, Proteine und sonstige wichtige Nährstoffe. Im Großen und Ganzen war mein Leben ziemlich langweilig. Außer letztes Jahr. Unsere Firma hatte die Idee des Jahrhunderts.
Da die Pillen keinerlei Geschmack hatten, haben wir einfach Geschmacksstoffe, wie Kirsche, Bananen und Orange erfunden. An dieser Erfindung war ich maßgeblich beteiligt. Wir kamen sogar in die Zeitung. Die Presse war bei uns. Und jeder von uns bekam eine Prämie. Die hatte ich auch bitter nötig. Na ja das war aber auch das einzigste Spannende in meinen jetzt neunzehn Lebensjahren. Im großen und ganzen fühlte ich mich ziemlich einsam. Mein Bruder lebte in einer anderen Stadt. Ich hatte fast keinen Kontakt mit ihm. Nur an Weihnachten rief er mich an. Meine Eltern machten gerade auf dem Mars Urlaub, wo sie sich vor ein paar Jahren ein eigenes Grundstück gekauft hatten. Wann sie wieder kommen wollten, wusste ich auch nicht. Oft riefen sie auch nicht an, weil Auslandstelefonate furchtbar teuer waren. Nachdem ich mit der Dusche fertig war, zog ich mir einen meiner dunkelblauen Overalls an. Aus dem Schrank nahm ich meine Brausetablette. Diese benetzte ich nur mit ein paar Tropfen von dem kostbaren Wasser. Danach steckte ich sie mir in den Mund. Ich schwenkte die Flüssigkeit hin und her, damit meine Zähne gereinigt wurden. Dann spuckte ich die rosane Flüssigkeit in das selbstreinigende Waschbecken. Ich ging in die Küche und nahm meine Frühstückspille. Ich kaute auf ihr herum und musste feststellen, dass sie nach einer Traube schmeckte. Dann zog ich mir noch schnell meine magnetischen Schuhe an und verließ meine Wohnung. Die künstliche Sonne prallte auf mich herunter.
Die ganze Stadt war von einer Kuppel umgeben. Hinter der Kuppel war alles Radioaktiv verseucht. Ein Leben hinter der Kuppel gab es nicht. Auch alle anderen Städte waren von einer dieser Kuppeln umgeben. Röhren verbanden die Städte miteinander. So konnten wir auch in andere Städte reisen. Ich steckte meine Hände in die Hosentasche und machte mich auf den Weg zur Arbeit. Ein Mann mit einem Gamiano vorbei. Gamiano waren mal Menschen, die gelebt hatten. Vor einigen Jahren hatten Wissenschaftler herausgefunden, wie man die Menschen wieder zum Leben erweckte. Aber irgendwie lebten sie nicht wirklich. Sie hatten keine Gefühle. Im Grunde waren es einfache Zombies. Viele Menschen hatten sogenannte Gamiano, da kaum noch Kinder geboren wurden. Es gab zu viele Missgeburten. Auch ein Ergebnis, der Katastrophe. Also war man dazu übergegangen nach einer Methode zu suchen, die toten Leute wieder zum Leben zu bringen.
Es blieb beim Versuch. Wie schon gesagt, lebten zwar ihre Körper, aber sie waren ohne Verstand. Trotzdem waren sie begehrt, da viele genau wie ich einsam waren. Und man fuhr damit fort, Gamianos herzustellen.
Manche Leute benutzen sie als Sklaven, andere wollten einfach nur etwas Gesellschaft haben. Ich hatte mir schon oft überlegt mir auch einen anzuschaffen. Vor einigen Tagen war ich mir dann 100% sicher das ich auch einen haben wollte. Deswegen wollte ich mich heute Abend auf dem Gamianomarkt umsehen. Ich kam an eine bläuliche Röhre an. Ich stieg in diese Röhre und gab die Nummer meines Arbeitsplatzes an. Augenblicklich wurde ich nach oben Katapultiert. Dann musste ich einige Kurven über mich ergehen lassen, bis ich nach 60 Sekunden, bei meiner Arbeit an kam. Ich ging in das große Gebäude. Zuerst musste ich unter eine Metallsonde. Sie überprüfte meine Anwesenheit. Im Grunde wurde nur mein eingepflanzter Chip gescannt. Das zuvor rote Licht leuchtete nun in einem satten Grün. Das bedeutete, ich konnte rein gehen. Zuvor wurde mir noch ein weißer Kittel angezogen. Ich ging zu meinem Platz am Fließband. Neben mir stand Rock Lee. Er war ein guter Freund von mir. Außerdem soll er uns immer motivieren. Was ihm eigentlich nicht gelang. Wir waren immer schlecht drauf. „Guten Morgen“ sagte er gutgelaunt.
„Morgen“ sagte ich monoton und überprüfte gerade eine Pille. Indem ich sie mit ein paar Tropfen Chemikalien benetzte. Wenn sich die Pille nicht verfärbte war sie in Ordnung. Diese Tätigkeit machte ich fast acht Stunden. Mit einer Stunde Pause.
„Warum bist du so schlecht drauf?“ fragte mich Lee noch fröhlicher. „Ich bin immer schlecht drauf. Was erwartest du auch schon, wenn man noch nicht mal genug Wasser hat,“ fauchte ich ihn an.
„Ich versteh nicht was du hast. Wir haben doch ein gutes Leben. Stell dir mal vor wir müssen draußen sein. Wir würden sofort sterben“ meinte Lee.
„Weiß ich auch“ stöhnte ich leise. Jeden Morgen der gleiche Dialog. Im Prinzip hatte er ja Recht. Ich sollte froh sein, hier Leben zu dürfen. Ich habe eine Arbeit, eine schöne kleine Wohnung und eine Familie die mich liebt. Anderen hingegen ging es viel schlechter. Wenn man hier keine Arbeit hatte, dann brauchte man auch nicht auf Hilfe zu hoffen. Die Stunden vergingen. In der Mittagspause trafen wir uns mit Kiba, der am Schalter arbeitete. Wir drei waren eigentlich die besten Freunde. Wir nahmen uns jede Woche vor was zu machen. Meistens klappte es aber nicht. Weil entweder ich keine Zeit hatte, oder Kiba doch lieber was mit Hinata machen wollte oder Lee Training hatte. Aber ich fand das nicht so schlimm. Man gewöhnte sich an die Monotonie. Um Punkt Fünf Uhr machten wir Schluss. Ich verabschiedete mich von Lee und auch von Kiba und machte mich auf den Weg zum Gamianomarkt.
