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Silber Mond

Schicksal der Göttinnen
von

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Der Bote

Die große Saaltür sprang auf und ehe sich die Königin versah kniete ein junger Bursche vor ihr. „Du bist wieder zurück. Es freut mich zu sehen dass es dir gut geht. Wie war die Reise?“ sprach die Blauhaarige ruhig während sie sich auf ihrem Thron niederlies. Die Kugel war schon längst verschwunden. Langsam, ja fast vorsichtig, als würde er etwas Verbotenes betrachten, blickte der Hellhaarige zu seiner Königin auf. „Ja euer Hoheit, ich bin wieder zurück. Meine Reise verlief ohne Probleme.“ Aphrodite machte eine kurze Handbewegung, woraufhin sich ihr Gegenüber sich nun zu seiner vollen Größe aufrichtete. Der junge Mann war so um die 1,75 m groß, hatte hellbraunes Haar das in einem kurzhaarschnitt gut gekämmt auf seinem Kopf ruhte, seine Klamotten zeugten von einem wohlhabenden Stand. Trug er ein langes dunkelblaues Shirt aus Samt, das mit goldener Borte verziert war, eine braune Lederhose und schwarze Lackschuhe, auf seinen Schultern ruhte ein blauer Umhang.
 

„Was hast du mir nun also zu berichten Gwen?“ wollte die Windgöttin von ihrem Boten wissen. „Auch Matra wird an eurer Seite kämpfen. Die Soldaten werden in ein paar Tagen hier sein. Aber euer Hoheit, wieso sendet ihr nicht einfach ein Marschbefehl an die Städte?“ fragte der 23 jährige etwas verwirrt. Fragte er sich wieso er jede Stadt bereisen musste um dort nach Unterstützung im Kampf gegen die Götter zu fragen. Als Bote war dies seine Aufgabe, keine Frage, jedoch würde es alles doch viel einfacher und Zeit sparender gehen. „Die anderen Städte sind zwar ebenso betroffen wie wir hier, jedoch erst wenn der Palast fallen sollte. Solange ich reagiere lasse ich den Städten die Wahl. Sie sollen selbst entscheiden ob sie in den Krieg, und somit in den Tot, ziehen oder nicht. Ich möchte Blutvergießen da vermeiden wo es noch geht.“ Mit großen und glänzenden Augen starrte Gwen zu der Königin auf. Sie war so voller Güte und Reinheit. Wenn es nach ihr ginge bräuchte keiner in den Kampf ziehen, am liebsten wäre ihr wenn niemand kämpft. Aber wer sollte dann Sie und das Königreich beschützen? So gerne die Königin auch Blutvergießen vermeiden wollte, es ließ sich nicht umgehen. „Ihr wisst das wir euch alle auf ewig Treue geschworen haben, sie alle werden kommen um euch in der Schlacht zu Dienen. Sie wissen worauf sie sich einlassen, aber sie wissen auch wofür sie es tun…“ der junge Bote wollte gerade weiter sprechen, als er von einer schnellen Handbewegung der Königin abgebrochen wurde. Ihr klangen wieder die Worte ihres Geliebten in den Ohren. Verwirrt blickte der Hellhaarige zu Aphrodite „Geht es euch gut Hoheit?“ fragte er leise, vorsichtig sie nicht in ihren Gedanken zu unterbrechen. Sie nickte nur beiläufig und schloss dann ihre blauen Augen „Du kannst gehen. Ruh dich aus. Alles andere kannst du auch morgen erledigen.“
 

Als die große Saaltür hinter ihm zuging seufzte er leise. Er kannte die Königin schon lange, doch heute schien sie besorgter als sonst. Ob sie der bevorstehende Kampf so beunruhigte oder vielleicht ihre Tochter? Gwen wusste es nicht und würde es wohl auch nie erfahren, denn obwohl er Bote, Buchhalter und Berater der Königin zugleich war, erzählte sie ihm nie alles. Warum auch? Er war nur ein kleiner Diener, der ihr zwar nahe stand, aber so nahe…? Während er so über den Flur schlenderte hörte er plötzlich Gekicher und dann Gekreische aus der großen Bibliothek. Er konnte sich schon denken wer das war, trotzdem warf er neugierig einen Blick in den Raum.
 

In der Größe stand die Bibliothek dem Saal nicht nach, schien er sogar etwas größer als der Thronsaal. Nun hier wurden auch alle Bücher des Landes verwahrt, ob nun wichtig bis unwichtig, dick oder dünn, alt wie neu, hier fand man eigentlich jedes Buch. Bücher über Magie, Lehrbücher, Geschichtsbücher, Bücher der Kräuterkunde, sogar Bücher der Schwarzenmagie – diese waren jedoch extra abgesperrt. Die Regale reichten bis zur Decke und waren nur über Leitern zu erreichen, auf einer von diesen stand Jade, mit ihrer Lesebrille auf der Nase und einem Buch in der Hand. Unten am Tisch, der im Raum stand, saß Amy die lachte und neben ihr stand mit verschränkten Armen und einem finsteren Blick die Feuergöttin. Julia rannte hinter Ling her, und sah dabei ziemlich verärgert aus, sie war es auch die immer wieder zu Ling brüllte sie solle stehen bleiben oder ihr Beschimpfungen an den Kopf warf. Ling selbst schien sich prächtig zu amüsieren, lachte sie lauthals und provozierte ihre Verfolgerin mit neckischen Kommentaren. Ein Außenstehender hätte Gwen jetzt bestimmt ausgelacht, hätte er diesem erzählt dass dies die Göttinnen höchst selbst sind. Nun, er musste selbst zugeben dass dieses Bild sehr abstrakt und verstörend wirkte. Jedoch freute es ihn dass es den Mädchen so gut ging. Versuchten diese wohl auch nur irgendwie mit der Situation und vor allem mit der Nervosität fertig zu werden. Jeder bewältigte dies anders.
 

Plötzlich blieb Ling stehen, als sie ihren Beobachter erblickte. Julia rannte daraufhin natürlich voll in Ling rein und die beiden Mädchen gingen kreischend zu Boden. Ray legte nur genervt die Finger an ihre Stirn und schüttelte den Kopf. „Pass doch auf wo du hin läufst.“ Brummelte Ling. „Ich soll aufpassen?“ fauchte Julia. Die Erdgöttin rappelte sich wieder auf die Beine und riss Ling ein Foto aus der Hand, worum es wohl bei der wilden Verfolgungsjagt ging. Ihre grünen Augen blickten dann zu dem jungen Mann im Raum. „Ich kann es ja erzählen dann…urgh!“ Die Schwarzhaarige am Boden wurde vehement in ihrem Satz unterbrochen als sie einen Tritt von Julia erntete. „Ey! Das tat weh!“ protestierte sie gleich darauf. „Jetzt halt mal die Luft an Ling, du hast nichts anderes verdient.“ Trat nun die Rothaarige dazu und half der kleinen, ca. 1,55 m großen, wieder auf die Beine, indem sie sie am Kragen packte und wieder auf die Beine stellte. „Du bist gemein.“ Verzog Ling nun ihren Mund zu einer Flunsch.
 

„Schön dass du wieder da bist.“ Trat nun Amy zu der kleinen, eigentlich ungleichen, Runde „Warst du schon bei Mutter?“ Gwen verneigte sich schnell, hatte er bei dem Anblick der sich ihm gerade geboten hatte, seine Manieren vergessen. „Euer Hoheit, verehrte Göttinnen. Ja, ich komme gerade von dort. Sie meinte ich soll mich etwas ausruhen. Die Reise war lang, etwas Ruhe wäre wirklich nicht schlecht. Jedoch kann ich nicht wirklich entspannen wenn ich weiß was uns erwartet.“ – „In der Ruhe liegt die Kraft.“ Ertönte dann die Stimme der Donnergöttin. „Jade hat recht. Ihr solltet euch wirklich ausruhen und Kräfte sammeln.“ Lächelte Amy. „Nehmt euch ein gutes Buch, lauscht einem schönen Musikstück oder macht einen herrlichen Spaziergang, entspannt einfach etwas.“ – „Ihr habt wohl recht. Danke.“ Er verneigte sich nochmal und verabschiedete sich darauf. Einen besonderen Blick vorm gehen auf Jade gerichtet. Die ihm ein freundliches Lächeln zu warf.



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