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Everything falls apart

Where were you

When everything was falling apart?

-The Fray-You found me
 


 

“Danke Tony.” Pepper lächelte zufrieden, während sie die Blätter vor sich auf dem Tisch sortierte. Das dritte Mal in dieser halben Stunde. Stark seufzte und tippte ungeduldig mit dem Kuli vor sich auf das glattpolierte Holz des großen Esstisches, der wie angegossen in Peppers sonnendurchflutetes Esszimmer passte.<br>

„Schon gut…“ entgegnete er ihr, gewohnt gönnerhaft. „Ich würde es begrüßen, wenn wir das Thema nicht wieder erwähnen.“ Er kräuselte die Nase und legte den Kopf schief, eine Geste die Pepper immer dazu veranlasste, zu schmunzeln. Tony musterte sie und wartete darauf, dass sie etwas sagte. Sie hatte bereits den Mund geöffnet, als das Zimmer in Dunkelheit verschwand. Pepper schrie und Happy brüllte irgendetwas, dass Tony nicht verstand. Ein Knall zerriss die sekundenlang eingetretene Stille und der stechende Geruch von Schießpulver brannte in Starks Nase. Wieder Stille, dann Schluchzer und schließlich Pepper. Sie schrie…Oh Gott sie schrie so laut.
 

So laut das Tony davon aufwachte. In seinem Zimmer war es dunkel und Peppers Schrei halte noch immer in seinen Ohren. So laut und entsetzlich, dass es ihn bis ins Mark erschütterte. Wieso hörte ihr Schrei nicht auf? Wieso geisterte er so grausam laut in seinem Kopf herum? Lautes Poltern erklang vom Flur und seine Schlafzimmertür schwang auf. Er konnte nur spärlich erkennen, wer oder was zu ihm kam, erschrak allerdings als sich ein paar Arme um ihn legten.

„Tony!“ Es war Banner. Eindeutig Banner. Er klang verstört und für einen seltsam kurzen Augenblick hatte Tony das Gefühl das er verängstigt wirkte. „Tony beruhig dich.“

Die Realität traf ihn hart und unerwartet. Er bildete sich nicht ein, Pepper zu hören. Es war sein Schrei, der durch den Tower hallte und alle Anwesenden in Alarmbereitschaft versetzte. Er war es, der dafür gesorgt hatte das Banner ihn in den Armen hielt und ihm unbeholfen den Rücken tätschelte. Oder es zumindest versuchte. Er hatte wirklich keine Ahnung wie man einem anderen Menschen Halt gab. Dennoch war Stark ihm dankbar. Dankbar dafür das er es zumindest versuchte. „Beruhig dich…das wird schon…irgendwie…das wird schon.“ murmelte Bruce leise, wie ein Mantra vor sich her. Tony konnte nicht mal ansatzweise erahnen, ob er damit ihn oder sich beruhigen wollte.
 

Bruce war nicht der Einzige, der am nächsten Morgen aussah, als hätte er die ganze Nacht durchgemacht. Jeder seiner Freunde hatte nach Tonys kurzem aber ausdrucksstarken Ausbruchs nur spärlich zurück zur Nachtruhe gefunden. Er selbst hatte ewig gebraucht um wieder ein Auge zuzukriegen. Zuerst hatte es ihn viel Zeit gekostet, aus Starks Schlafzimmer zu verschwinden. Er wollte partout nicht schlafen, hatte mehrfach versucht ihn zu einem Saufgelage zu überreden. Banners Gedanken waren mehrfach dazu abgedriftet, ihm einfach einen K.O. Schlag zu verpassen, aber er hatte sich dazu einfach nicht durchringen können. Er hatte den Playboy noch nie so gesehen und bisher war er davon ausgegangen, dass es nichts mehr gab, was ihn aus der Bahn werfen konnte. Wie sehr er sich doch darin irrte. In der Küche hatte drückende Stille geherrscht. Für gewöhnlich flirteten Natasha und Clint in dieser Zeit schon subtil miteinander. Zumindest bildeten sie sich das ein. Es brauchte keinen hohen IQ, geschweige denn einen Doktortitel um zu begreifen was zwischen den beiden los war. Außer man war Steve Rogers. Bruce seufzte. Selbst ihm blieb es nicht verborgen, nur Steve stand, wie gewöhnlich, auf dem Schlauch. Vermutlich war er in selbigem bereits unwiderruflich eingewickelt. Oder er stellte sich einfach naiv und unwissend. Natasha hatte ihm bereits eine Tasse Kaffee hin gestellt, als er gerade erst den Raum betreten hatte und er schenkte ihr ein kurzes, müdes Lächeln.

„Gut geschlafen?“ hakte Steve nach, vermutlich einfach nur darum bemüht die merkwürdige Stille im Raum zu durchbrechen. Es gefiel ihm nicht, wenn seine Umgebung unharmonisch war und alles in unbequemem Schweigen lag.

„Mehr oder weniger.“ entgegnete Bruce ihm und lächelte schief. „Hätte ein bisschen weniger nervenaufreibend sein können, wenn du mich fragst. Vielleicht hätte ich ihn doch ausknocken sollen.“ Steve zog eine Braue hoch, während Natasha breit zu grinsen begann.

„Ich hätte es getan.“

„Oh ja…“ murmelte Clint und seufzte, während er sich unbewusst die Stelle rieb, an der sie ihn vor einer Ewigkeit so hart geschlagen hatte, dass es ihn von den Füßen holte.

„Was?“ erkundigte sich die rothaarige Spionin, mit einem Seitenblick zu Clint und stemmte eine Hand in die Hüfte. Augenblicklich hob Clint die Hände, in einer entwaffnenden Geste der Verteidigung und schüttelte den Kopf.

„Schon gut…“ Er wollte noch etwas nachsetzen, als sich Steve abrupt von seinem Stuhl erhob. Sie sahen ihm alle nach und der Schütze konnte Natasha leise seufzen hören.

„Guten Morgen Sonnenschein.“ Lächelnd ging Steve vor dem Mädchen, das im Eingang der Küche stand, in die Hocke. Sie musterte ihn verängstigt und schien in ihrer Erinnerung nach ihm zu suchen. Sie alle hatten Peppers Tochter nur selten gesehen. Sie vermied es&nbsp; das Mädchen mitzubringen, wenn sie auf kurze Besuche vorbeikam. Wer konnte es ihr verdenken? Tony verbrachte einige Feiertage bei Pepper, wenn sie ihn einlud. Thanksgiving. Weihnachten. Sie hatte immer darauf bestanden, dass er ein gutes Verhältnis zu ihrer Tochter aufbaute. Was ihr glücklicherweise gelungen war. Nervös kaute das Mädchen auf ihrer Unterlippe herum, drückte das Stofftier das sie im Arm hatte fester an sich und betrachtete die Anwesenden kritisch. So kritisch wie es einem Kind in ihrem Alter möglich war.
 

„Du bist Mr. Rogers.“ Ihre Stimme war leise und heißer. Steve konnte nur Vermutungen anstellen wieso dem so war. Er nickte und schenkte ihr ein weiteres Lächeln.

„Nenn mich Steve.“ Er drehte sich seitwärts, sodass sie an ihm vorbei sehen konnte. „Das sind Bruce, Natasha und Clint.“ erklärte er ihr und deutete auf jeden von ihnen, froh darüber dass sie ihr alle ein Lächeln entgegenbrachten. „Hast du Hunger Liebes?“ erkundigte sich Steve neugierig bei ihr und warf ihr einen wissenden Blick aus dem Augenwinkel zu. Er hatte das Magenknurren bereits vernommen. Das Mädchen errötete ein wenig um die Nase herum und nickte. „Na dann machen wir dir ein schönes ordentliches Frühstück. Gibt es etwas, dass du besonders gern magst?“ Sie schüttelte den Kopf und Steve erhob sich. Er ging augenblicklich ans Werk, während die Kleine mit unsicheren Schritten die Küche durchquerte und vor einem Stuhl stehen blieb. Erneut beäugte sie alle Anwesenden skeptisch, ehe sie den Stuhl erklomm.

„Wo ist Onkel Tony?“ Bruce, der neben ihr saß und bis gerade einige belanglose Artikel in der Zeitung gelesen hatte, wandte sich zu ihr und seufzte.

„Er schläft.“ Sie nickte. Beinahe verständnisvoll. Etwas das er von einem so jungen Kind nicht erwartet hätte. „Wie alt bist du?“

„Das fragt man eine Dame nicht.“ bekam er die schnippische Antwort und sie blähte sichtlich beleidigt die Wangen auf. Natasha lachte leise, verschränkte die Arme vor dem Körper und nickte.

„Sie hat Recht Bruce.“ erklärte sie ihm und zwinkerte ihrer Gegenüber aufmunternd zu. „Du solltest dich schämen.“ Banner schnaubte leise, suchte Zuflucht hinter der Zeitung und murmelte eine kurze Entschuldigung.

Das Frühstück verlief unerwartet ruhig und gesittet. Es kam sogar ein zwangloses Gespräch zustande, in dessen Verlauf Clint ganz charmant herausfand, dass Emma Potts-Hogan erst vier Jahre alt war.

„Mein Gott…“ meinte er und nickte anerkennend. „Ich hätte dich auf mindestens sechs Jahre geschätzt. So eine kluge und hübsche junge Dame, wie du.“ Emma errötete, diesmal ein wenig mehr, als eine gute halbe Stunde zuvor und Clint lachte leise. Natasha warf ihm einen seltsamen Blick zu den er nicht einordnen konnte aber er machte sich daraus nichts. Vorerst. Es gab eindeutig eine wichtigere Mission, als Natashas Gesichtsausdrücke zu erschließen. Was sich im Übrigen manchmal als so schwer erwies, wie das Studieren von altägyptischen Hieroglyphen. Während Clint Emma unterhielt, warf Bruce einen ungeduldigen Blick auf die Wanduhr, dann in Richtung Steve. Dieser zuckte allerdings nur kurz mit den Schultern und sein Blick verriet dem Nuklearphysiker das er genauso wenig einen Plan in petto hatte, wie er. Bruce seufzte zum wiederholten Male und entschied sich dazu, Tony einfach in Ruhe zu lassen. Vorerst. Allerdings nahm er sich vor, später nach ihm zu sehen, wenn er nicht vorher freiwillig auftauchte. So grausam ihm das Schicksal mitgespielt hatte, Tony musste eine Aufgabe erfüllen. Das Mädchen das neben ihm auf dem Stuhl ihr Frühstück aß, brauchte jemanden der auf sie aufpasste. Es überraschte ihn, dass er noch nicht eher darüber nachgedacht hatte aber offenbar war Emma ein starkes Kind. Eindeutig ein Charakterzug von Pepper, denn im Gegensatz zu Tony hatte sie es aus dem Bett geschafft und schien sich darüber zu freuen, nicht allein zu sein. Er konnte sich gar nicht vorstellen, wie es in ihr Aussehen musste und er fragte sich, wie es mit ihr weiter gehen würde. Was machte denn ein so kleines Kind den ganzen Tag?

Nachdem Frühstück übernahm Steve freiwillig den Küchendienst. Natasha ging mit Emma ins Bad, sie hatte ihr während des Essens versprochen ihr einen ordentlichen Pferdeschwanz zu binden. Bruce wartete bis die beiden Damen den Raum verlassen hatte, dann wandte er sich an Clint und den Captain.

„Was machen wir nun?“

„Wie meinst du das?“ erkundigte sich Steve, woraufhin Banner sich seufzend über die Stirn rieb.

„Was machen wir mit Tony? Was wenn er…keine Ahnung…sich in seinem Zimmer vergäbt.“

„Glaubst du dass das passieren wird?“ wollte Clint wissen und lupfte eine Augenbraue. „Ich meine, es ist eine wirklich schwere Situation aber er hat schon schlimmeres durch.“

„Ich bin mir…“ begann Bruce, wurde aber rüde unterbrochen von Tony, der just in diesem Augenblick in der Küche auftauchte.

„Morgen Ladies…“ begrüßte er die Anwesenden, für Bruce Verhältnis etwas zu schwungvoll. „Welche von euch Süßen hat Daddy ein hübsches Frühstück gemacht?“ Steve und Clint rollten nahezu synchron mit den Augen, während sich Bruce kurz davon abhalten musste zu lachen. Sein Bauchgefühl sagte ihm, das irgendwas nicht in Ordnung war. Während sich Stark an den Tisch setzte, stellte ihm Steve einen Becher Kaffee hin und das was vom Rest des Frühstücks übrig geblieben war. „Danke Liebes.“ Tony grinste breit, ergriff eine Gabel und begann das Rührei zu essen. Oder besser in sich hinein zu schaufeln. Bruce, Steve und Clint sahen einander ratlos an. „Isch lescher…“ brachte der Playboy mit vollem Mund hervor und spülte mit einem großen Schluck Kaffee nach.

„Tony…ist alles in Ordnung?“ Bruce hatte ihn einfach fragen müssen. Er hielt es nicht aus und diese aufgesetzte, unehrliche Art an dem Milliardär beunruhigte ihn.

„Nein.“ Tony sah ihn an und grinste schief. „Nein, es ist nicht alles in Ordnung aber…oh Gott Bruce…Pepper würde mir so was von in den Arsch treten wenn sie wüsste, dass ich ihr Liebstes nicht wie meinen Augapfel hüte. Sie wird mir hinterherspuken und gruselige Geisterdinger machen, wenn ich mich nicht zusammen reiße. Das kommt nicht gut bei potentiellen Mrs. Tony Starks…“

„Du meinst potentielle ‚Deine Sachen würden sich gut auf meinem Fußboden machen-One Night Stands‘, nicht wahr.“ korrigierte Bruce ihn, woraufhin Tony große Augen machte und anerkennend nickte.

„Ja…so in etwa. Mensch Bruce, versuchst du ein bisschen lockerer zu werden?“ Stark lachte und wedelte mit der Kaffeetasse in Steves Richtung. Dieser seufzte betrübt und schenkte ihm noch einmal nach. „Danke.“

„Und? Hast du einen Plan?“ meldete sich Clint zu Wort. „Sie ist ein cleveres Mädchen Tony. Da kommt viel Arbeit auf dich zu.“

„Ich habe nicht mal ansatzweise einen Plan. Nicht im Geringsten und mir fällt keine Gleichung ein, mit der ich das Problem berechnen kann.“ gab Tony zu. „Sie kommt nach Pepper. Das wird eine ziemlich schwierige Sache werden.“

„J.A.R.V.I.S.“ Die künstliche Intelligenz erwachte auf Bruce Zuruf augenblicklich zum Leben.

„Ja Dr. Banner.“

„Lad für Tony ein paar dutzend gute Bücher zum Thema Kindererziehung und Pädagogik auf sein IPAD und vielleicht ein Ratgeber zum Leben mit Kindern und diesen ganzen Dingen.“

„Ich werde nach Hörbüchern suchen.“ entgegnete J.A.R.V.I.S. nach einem kurzen Augenblick. „Ich bezweifle das er das alles lesen würde.“

„Entschuldigung?“ Tony schien sichtlich empört zu sein, während die anderen drei versuchten ihr Gelächter zu unterdrücken. „Ich bin ein sehr belesener Mann.“

„Archie Comics zählen nicht gerade zu den Meisterwerken der Literatur.“ kam es lapidar von J.A.R.V.I.S. zurück, woraufhin Clint in herzhaftes Gelächter ausbrach.

„Oh J.A.R.V.I.S., eines Tages…“ murrte Tony und verschränkte die Arme vor der Brust. „Eines Tages…“

„Sicher Sir, ich werde hier sein.“

Tony stöhnte und rieb sich mit Zeigefinger und Daumen über den Nasenrücken.

„Ist Emma schon aufgestanden?“ fragte er nach und erhielt ein kurzes Nicken von Steve als Antwort.

„Sie hat bereits gefrühstückt. Natasha ist mit ihr im Bad und macht ihr einen Pferdeschwanz.“

„Gut…“ murmelte Stark, mehr zu sich selbst, als zu den anderen. „Wer von euch hat spontan Lust auf einen Ausflug?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Lyrael_White
2014-06-20T11:59:26+00:00 20.06.2014 13:59
Oh da kommt was auf euch zu.
JARVIS is echt klasse.
Von:  YuuichirouHyakuya
2012-11-26T13:10:30+00:00 26.11.2012 14:10
rofl
JARVIS is der Hammer XDD
wieder tolles kapitel
auch wenn ich nich weiß wie mir putze und köchin steve gefallen soll ;)


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