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Silent Ship

-without any words-
von

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Näher.

Ein paar Tage später saß ich, wieder per Zufall, mit Karyu zusammen in unserem Stammcafé.

Ich hatte von ihm nichts mehr gehört und war sowieso davon ausgegangen, dass ihm sein Bassist schon irgendwie mitteilen würde, dass das Live gut gelaufen war.

Es war ziemlich geschäftig im Café und ich musste bald wieder aufbrechen, um rechtzeitig ins Studio zu kommen. Karyu war hingegen erst vor wenigen Minuten angekommen. Erwartungsvoll sah er mich an. „Wie sieht’s aus, wollen wir demnächst mal was zusammen trinken gehen? Dann können wir uns in Ruhe über den Auftritt unterhalten.“ Er lächelte schief. „Du kannst dir vielleicht vorstellen, dass aus Zero nicht so schrecklich viel herauszubekommen ist. Die ganzen schmutzigen Details lässt er außen vor.“, fügte er zwinkernd hinzu, weswegen ich für einen Moment irritiert inne hielt. Hatte Zero ihm gesteckt, was danach vorgefallen war? Wir hatten darüber keine Abmachung gemacht. Mir war es nicht wichtig, ob Zero das vor seinen Freunden geheim hielt oder nicht.

Ich zuckte mit den Schultern. „Können wir gerne tun. Wie sieht‘s bei dir am Freitag aus?“

Er kramte nach seinem Terminkalender und blätterte darin herum, bevor er mich schließlich anstrahlte und nickte. „Ist gebongt! Freitagabend, sagen wir…gegen 7?“

Ich erwiderte sein Lächeln und nickte. „Ist notiert.“ Ich warf einen Blick auf die Uhr und sah wieder zu Karyu. „Tut mir leid, ich muss los. Wir sehen uns dann in 3 Tagen.“

Er stand mit mir auf. „Ich freu mich drauf.“

„Ich mich auch“, erwiderte ich freundlich und winkte ihm, bevor ich das Café verließ und zum Studio ging, um mich um ein paar neue Songs zu kümmern.
 

Seufzend betrat ich spätnachts mein Haus. Wie so oft zog ich mich auf dem Weg zum Badezimmer aus und ging ausgiebig duschen. Der Tag war anstrengend gewesen und ich wollte nur noch ins Bett. Meine Gedanken kreisten um Zero. Ich hatte ihn nicht mehr gesehen, und ich hatte auch nichts mehr von ihm gehört, wir hatten uns nicht einmal mehr Nachrichten geschrieben. Als ich seine Wohnung verlassen hatte, war ja eigentlich wieder alles in Ordnung zwischen uns gewesen. Und wahrscheinlich gab es auch gar kein Problem. Ich machte mir nur zu viele Gedanken. In den letzten 3 Wochen hatte ich fast jeden Tag mit ihm zu tun gehabt…ich hatte mich wohl an ihn gewöhnt.

Ich schlurfte zu meinem Bett und warf mich nackt wie ich war darauf. Immer noch fühlte es sich für mich etwas unwirklich an, dass ich mit Zero geschlafen hatte. Na ja, das kam wahrscheinlich daher, dass ich mich nicht dran erinnern konnte. Schief lächelnd zog ich die Bettdecke über mich. Solange ich bei Verstand gewesen wäre, hätte ich nicht einmal mit ihm geflirtet. Auch wenn ich es gewollt hätte. Ich hatte ihm gleich angesehen, dass er schwul war. Genauso wie ich es Karyu angemerkt hatte. Und sie mir vielleicht auch.

Zero jedenfalls war heiß. Keine Frage. Aber ich hätte mich nicht an ihn rangemacht, da wir zusammen arbeiteten. Einfaches Prinzip. Und dennoch war es passiert, und dann hätte ich mich verdammt gerne noch mal daran erinnert! Unwillkürlich malte ich mir aus, wie der Abend wohl verlaufen war. Wie wir in seine Wohnung gestolpert sind, eng umschlungen, scharf aufeinander. Wie wir einander küssten, er mich in sein Schlafzimmer drängte und mich aufs Bett schubste… Seine Finger, seine Lippen auf meiner Haut, nachdem er mir das Hemd aufgeknöpft hat…

Ein Stöhnen verließ meine Lippen. Meine Hände hatten sich verselbstständigt, strichen über meine Brust und tiefer. Ich umfasste meine Erregung und seufzte wohlig, als ich begann sie langsam zu massieren. Hitze breitete sich in meinem Körper aus, doch rot wurden meine Wangen erst, als mir klar wurde, dass ich mir wünschte, es wäre Zero, der mich berührte.

Ich sank tiefer in die Kissen und winkelte die Beine an, stellte mir vor, es wären Zeros Finger, die über meine Haut strichen…
 

„Ich weiß gar nicht, was ich mit all der Zeit anfangen soll“, gab Karyu verlegen zu, weswegen ich ihn anlächelte.

„Kann ich mir gut vorstellen. Mir würde die Decke sofort auf den Kopf fallen, wenn ich mal keine Arbeit hätte“, meinte ich, woraufhin er leise lachte.

„So wie ich das verstanden habe, hast du niemals einen freien Tag, oder? Du hast verlernt, wie es ist, mal nichts zu tun zu haben, hm?“

„Sieht bei dir ja ganz ähnlich aus“, lachte ich. „Kaum hast du mal ein paar ruhigere Wochen, maulst du schon rum.“

Er grinste. „Hast mich erwischt. Aber das liegt nur daran, dass ich meinen Job verdammt gerne mache. Mir fehlt es, mit den Jungs im Tonstudio rumzuhängen.“

„So ähnlich geht es mir doch auch. Ich brauche immer was zu tun und ich hab auch immer was zu tun.“, erwiderte ich.

„Aber denkst du nicht, dass eine Pause dir auch mal gut tut? Und wenn es nur 2,3 Tage sind?“, fragte er mich etwas ernster.

Ich seufzte und rang mir ein Lächeln ab. „Karyu, es geht nicht darum, ob ich mir mal einen freien Tag gönnen sollte. Die Frage stellt sich mir gar nicht. Ich muss immer aktiv bleiben und hab viel zu tun. Du weißt doch, wie lange es dauert, bis man was auf den Weg bringt. Ich kann mir keine Pausen leisten, denn ich bin nicht so erfolgreich wie du.“ Ich lächelte schief. „Ich hab kein Geld auf der hohen Kante, von dem ich leben kann, wenn ich mal keine Lust habe, zu arbeiten.“

„So meinte ich das auch nicht“, erwiderte er, doch ich winkte ab.

„Ist schon in Ordnung. Was machen denn deine Kollegen zur Zeit?“, lenkte ich ab und nippte an meinem Cocktail.

„Tsukasa und Hizumi fahren morgen nach Yamagata, ihre Familien besuchen. Zero hat nichts besonderes bisher vor. Wahrscheinlich werde ich ihm ab und an auf die Nerven gehen“, antwortete er grinsend, während ich langsam nickte.

„Warum fährt er nicht zu seinen Eltern?“, fragte ich unbedacht und lächelte verlegen. Die Frage war mir so rausgerutscht.

Überrascht sah Karyu mich an und kratzte sich am Kopf. „Nun ja…er hat sie schon sehr lange nicht mehr gesehen. Sie verstehen nicht, was mit ihm passiert ist.“ Ich hob eine Augenbraue, was er bemerkte. „Sicher, wir verstehen es auch nicht ganz, aber wir kommen irgendwie damit klar. Seine Eltern haben ihn irgendwann hier in Tokyo besucht, aber es ist…nicht sehr gut gelaufen. Ich glaube, sie haben überhaupt keinen Kontakt mehr“, sagte er leise und seufzte.

„Das hört sich nicht gut an“, murmelte ich nur, woraufhin er nickte, doch dann sah er mich interessiert an.

„Was ist mit deinen Eltern?“, wollte er wissen, weswegen ich den Blick abwandte und mit den Schultern zuckte.

„Nichts…meine Mutter ist schon lange tot und zu meinem Vater habe ich keinen Kontakt.“, antwortete ich knapp.

„Oh…tut mir leid. Ich hätte das nicht fragen sollen“, sagte er, doch ich schüttelte den Kopf und lächelte ihn leicht an.

„Ach was, konntest du doch nicht wissen.“

Wir bestellten uns noch ein paar Drinks und kamen auf mehr musikalische Themen.
 

ゼロ:

Unschlüssig ging ich die Straße entlang. Was machte ich hier eigentlich? So ganz klar war mir noch nicht, was mich hierhin trieb. Ich hätte nach Hause gehen und mir was Kochen können, bloggen können oder irgendwelche aufgenommenen Serien schauen können. Mit Sicherheit hätte ich Ablenkung gefunden, aber irgendein Teil meines Gehirns fand es besser, Satsukis Haus aufzusuchen. Sowas machte ich sonst nur bei Karyu. Wenn ich bei ihm dreimal klingelte, wusste er immer, dass ich es war und machte auf, und dann tranken wir in einvernehmlichem Schweigen ein Bier. Bei Satsuki würde das nicht so einfach sein. Aber vielleicht machte er ja die Haustür auf um zu sehen, wer da spätabends an seinem Gartentor stand…

Ich sah auf, das Haus kam in Sicht. Verwirrt runzelte ich die Stirn. Da standen zwei Personen am Gartentor von Satsukis Haus. Ich ging langsam näher und erkannte Karyu, der Satsuki stützte. Ich blieb stehen und betrachtete die beiden aus großen Augen. Ich hatte nicht gewusst, dass Karyu den Sänger heute getroffen hatte. Wie es aussah, hatte Satsuki zu viel getrunken. Mal wieder. Aber immerhin hatte Karyu es nicht übertrieben und konnte ihm helfen. Unsicher knabberte ich auf meiner Unterlippe herum und ging näher zum Haus, in das die beiden verschwunden waren. Mein Blick fiel auf das rechte Fenster, wo gerade Licht angegangen war.
 

Karyu:
 

Ich legte Satsuki auf dem Bett ab und setzte sich mich zu ihm. Noch war er wach, aber sein Blick war schon völlig abwesend. „Danke…“, nuschelte er und hob schwerfällig die Hand, streichelte mir über den Oberarm. In dem Moment, als seine Hand zurück aufs Bett fiel, schlossen sich auch seine Augen endgültig und schon war er eingeschlafen.

Lächelnd betrachtete ich ihn. „Kein Problem. Das würde ich immer wieder für dich machen. Der Abend ist wunderbar gewesen“, sagte ich leise, während ich ihm eine blonde Strähne hinters Ohr strich. Ich beugte mich vor und drückte Satsuki einen Kuss auf die Lippen. Wahrscheinlich war es nicht so angebracht, dass ich es ausnutzte, dass er schlief. Aber es bot sich so an…und sonst traute ich mich das nicht…wenn er wach war..

Nur langsam löste ich mich von seinen weichen Lippen und seufzte lautlos. Da könnte ich glatt gierig werden. Nach einem kurzen Moment zog ich ihm vorsichtig die Jeans aus und legte sie zusammengefaltet auf einen Stuhl in der Nähe, widmete mich dann seinem Hemd, das ich langsam aufknöpfte. Wenn ich ganz ehrlich war, machte ich das gerade nicht ganz uneigennützig. Nachdem ich ihm das Hemd sowie die Socken auch ausgezogen und ebenfalls beiseite gelegt hatte, setzte ich mich wieder an den Bettrand und streckte zögerlich die Finger nach der glatten Haut aus. Langsam streichelte ich über Satsukis straffen Bauch, glitt mit der Hand über seine Seite hinab zu seiner Hüfte. Die Haut war wunderbar warm, so weich und glatt. Ich seufzte leise und ließ meine Finger zum Bund seiner Shorts wandern, hielt jedoch inne und nahm meine Hand schließlich von ihm. Schief lächelnd stand ich auf und deckte ihn zu, bevor ich mich wieder hinab beugte und ihm noch mal einen kleinen Kuss auf die Lippen drückte. „Schlaf gut…“, sagte ich leise und verließ die Wohnung.
 

ゼロ:

Ich sank zu Boden und versteckte mich unter dem Fenster neben dem Busch, während Karyu vor dem Gartentor stehen blieb und sich eine Zigarette anzündete. Ich regte mich nicht, tat als würde ich nicht existieren und wenig später war Karyu verschwunden. Ich schluckte und zog die Knie an, während ich versuchte, zu begreifen, was da eben gelaufen war. Karyu empfand offensichtlich etwas für Satsuki. Und was dachte Satsuki darüber…?

Lautlos seufzend verschränkte ich die Arme und lehnte die Stirn gegen meine Knie.

Ich wollte ihn…
 

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tbc~
 

Ich weise gekonnt darauf hin, dass das nächste Kapitel ein Adult-Kapitel wird :')



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2012-10-28T20:24:00+00:00 28.10.2012 21:24
och menno... wieso hab ich das kommen sehen, dass es auf iwas in der richtung hinaus laufen würde?? D':
der arme Zero, das wird ja jetz wohl für iwen richtig scheiße >____<
..und der Satsuki ahnt noch nichts von seinem "glück" x'DD

...nach diesem hinweis bin ich natürlich auf das nächste kapitel gespannt! ;D
Von:  ZERITA
2012-10-28T11:38:05+00:00 28.10.2012 12:38
Das Adult wird auch schon erwartet :< Schließlich kann sich Satsuki an das letzte Mal nicht erinnern. >< Was, wie ich finde, sehr schade ist! Wie macht Zero das eigentlich, wenn er theoretisch Laute der Lust von sich gibt, aber eigentlich keinen Ton hervorbringt? O.o
Geht das? XD

Aber es ist ja mal interessant, dass Karyu auch ein reges Interesse an dem hübschen Sänger hat. *sich auch in der schlange einreiht*
Zero gib nicht auf!!! Ich drück dir die Daumen. Tschuldige Karyu ^^"




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