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Very Little Talks

von

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'Sie haben 5 verpasste Anrufe. Von: Gitarrenbratze. Bitte fragen Sie Ihre Mailbox ab.'

11:23, 27 Sep.
 

„Nein“, sagte ich.

Es dauerte einen Moment, bis ich es lächerlich fand, dass ich mit meinem Handy redete. Dabei war es das vielleicht gar nicht. Vielleicht hörte es dann endlich damit auf, mich so penetrant daran zu erinnern, dass ich nicht abnahm.

Seit diesem mehr oder weniger ziemlich frustrierenden Treffen mit Karyu hatte ich nicht mehr mit ihm geredet. Und obwohl ich gedacht hätte, nach ein paar Tagen genug Kraft getankt zu haben, um das zu tun, war das absolut nicht der Fall. Statt nämlich das zu tun, bin ich geistig vollkommen abwesend durch die Gegend geeiert und hatte mich gefragt wie dumm ich sein musste. Sehr dumm, wahrscheinlich. Mit nur einem Satz hatte ich womöglich unsere Freundschaft zerstört.

Mein Blick flog wieder zu meinem Handy, als es zu klingeln begann, doch ich konnte es nur erstarrt dabei beobachten. Karyu. Ich konnte nicht abnehmen.

Es hörte auf zu klingeln. Und das Vibrieren der Mitteilung ließ nicht lange auf sich warten.
 

'Sie haben 6 verpasste Anrufe. Von: Gitarrenbratze. Bitte fragen Sie Ihre Mailbox ab.'

11:25, 27 Sep.
 

„Nein!“, wiederholte ich eindringlich. Dann wieder ein Vibrieren. Ich biss die Zähne aufeinander und öffnete die SMS.
 

'michiya, ich kann mir gut vorstellen dass du wie ein bekloppter vor deinem handy sitzt. Wie wäre es mal mit rangehen?'

11:26, 27 Sep.
 

'immerhin können wir uns ja nicht ewig anschweigen. Aber wenn das dein plan ist, bitte.'

11:27, 27 Sep.
 

'würdest du rangehen, wenn ich GENAU JETZT nochmal anrufe?'

11:27, 27 Sep.
 

'...bitte?'

11:28, 27 Sep.
 

Mein Blick verschwamm langsam, während ich auf mein Handy starrte. Ich wusste nicht einmal, wie lange ich es tat. Aber irgendwann atmete ich einmal tief und zitternd durch. Und antwortete.
 

'nein.'

11:34, 27 Sep.
 

'…gut. Immerhin irgendein lebenszeichen. Findest du das witzig?'

11:35, 27 Sep.
 

'nein.'

11:36, 27 Sep.
 

'wieso machst du das dann?'

11:36, 27 Sep.
 

'weil ichs kann. Und weil ich nicht reden will.'

11:36, 27 Sep.
 

'ich erinner mich dunkel daran, dass du vor ein paar tagen vor lauter WIR MÜSSEN REDEN schon fast ne latte bekommen hast. Du kannst mir nicht einfach ein ich liebe dich an den kopf knallen und dich dann verziehen.'

11:40, 27 Sep.
 

'du hast dich verzogen.'

11:44, 27 Sep.
 

Es kam eine ganze Weile keine Antwort, woraus ich schloss, dass er ziemlich genau über diese Worte nachdachte. Es stimmte doch. Er war einfach abgehauen, obwohl er genauso gut hätte bleiben können, um mich zu einer Aufklärung zu zwingen.
 

'irgendwann muss man mal nen schlussstrich ziehen. Und der war erreicht.'

11:51, 27 Sep.
 

'ist dir aufgefallen, dass schlussstriche immer kommen, wenns mal ernst wird?'

11:53, 27 Sep.
 

'willst du jetzt endlich doch reden, oder was?'

11:55, 27 Sep.
 

'ohja, per sms ist das auch super persönlich.'

11:56, 27 Sep.
 

'dann, verdammte kacke, geh an dein handy!'

11:57, 27 Sep.
 

'ich will nicht.'

11:58, 27 Sep.
 

'michiya, ich schrei gleich.'

12:00, 27 Sep.
 

'und außerdem ist telefonieren ja auch nicht gerade der beste weg. Wenn du so dringend mit mir reden willst, musst du schon herkommen'

12:02, 27 Sep.
 

'ich arbeite, weil ich im gegensatz zu manch anderem hier nicht meinen freien tag habe. Aber vielleicht sollte ich hiermit ja auch nicht meine zeit verschwenden, wenn du so eine riesen lust hast rumzubocken.'

12:06, 27 Sep.
 

'ich bocke nicht. Ich sage dir nur wies aussieht.'

12:08, 27 Sep.
 

Darauf antwortete er nicht mehr. In meinem Magen bildete sich ein dicker Knoten, ich warf das Handy rücksichtslos aufs Bett und stand auf.

Auf meinem ziellosen Weg durch die Wohnung fragte mich, was ich da alles getan hatte. Was ich da angerichtet hatte. Erst jetzt wurde mir schleichend bewusst, dass das Verhältnis zwischen Karyu und mir nie wieder dasselbe sein würde. Egal, wie die Sache ausging.

Ich wusste nicht im geringsten, wieso ich auf diese Idee gekommen war, ihm meine Gefühle zu unterbreiten. Wahrscheinlich war ich in diesem Moment sowohl kopf- als auch hirnlos gewesen. Auf was hatte ich gehofft? Hatte ich überhaupt auf etwas gehofft? Dass Karyu schon eine Weile verheiratet war wusste ich wohl am allerbesten, und die Wahrscheinlichkeit, dass er seine Frau aufgab, nur weil ich mal eben mit einem 'Hey Karyu, übrigens liebe ich dich!' daherkam, war verschwindend gering. Das hatte er mir mit seinem Abtritt vor ein paar Tagen bereits bestens bewiesen.

Als ich mich erstmalig wieder bewusst umsah, bemerkte ich, dass ich herrenlos mitten im Wohnzimmer herumstand. Unschlüssig darüber, was ich machen sollte, ließ ich mich irgendwann lustlos aufs Sofa fallen und schaltete den Fernseher ein.

Vielleicht hatte ich es ja doch absichtlich getan. Wenn das so war, war es ne ziemlich beschissene Idee gewesen. Vielleicht war ich aus irgendeinem Grund der Meinung gewesen, dass die derzeitigen Umstände gerade nur danach schrien, so etwas in den Raum zu werfen.

Mit einem tiefen Seufzen erinnerte ich mich an das, was ich gedacht hatte, kurz bevor wir den ersten kleinen Schritt in unsere ziemlich kleinen Unterhaltungen getan hatten. Dann wurde mir klar, dass ich es tatsächlich von Anfang an vorgehabt hatte. Übelkeit stieg in mir auf.

Mit leerem Blick zappte ich durch die Kanäle, während mich dieser Gedanke nicht losließ. Mir wurde klar, dass ich mit dieser ganzen Sache irgendwie mein Seelenheil befriedigen wollte. Ich wollte Klarheiten. Ich wollte, dass Karyu wieder so war wie früher. Ich wollte, das alles wieder so war wie früher.

Natürlich war mir klar, dass vieles einfach ein Ende gefunden hatte. Ob vorläufig oder endgültig, das kann niemand sagen. Wahrscheinlich war das auch besser so. Und trotzdem hatte ich diesen furchtbaren Drang dazu, soviel zu reparieren, wie es mir möglich war. Auch, wenn ich dafür Dinge kaputt machen musste. Sei es nun eine Ehe oder meine minimalen Hoffnungen. Keine besonders rosigen Aussichten.

Ich ließ die Fernbedienung sinken, als ich bei irgendeiner Dokumentation angekommen war. Um was genau es ging wusste ich nicht, aber zu sehen war irgendein Küstengebiet. Eine ganze Weile wurden nur Bilder vom Meer gezeigt, das in großen Wellen an die Ufer schlug. An Sandstränden, an Steinstränden, an Felsklippen.

Ich schaute eine ganze Weile einfach zu. Dann traf mich eine Erinnerung wie ein Schlag ins Gesicht.

Bis ich allerdings realisierte, wie essenziell sie sein konnte, brauchte ich eine Weile. Und schon im nächsten Moment war ich auf den Beinen, um zurück ins Schlafzimmer zu gehen. Dort angekommen wühlte ich in meinem Schrank nach irgendetwas, das ich auf der Straße anziehen konnte, ohne dämlich von allen Seiten beobachtet zu werden. Mein derzeitiger Auftritt in Jogginghose und schlabbrigem T-Shirt waren da wohl nicht die besten Voraussetzungen.

Mit fliegenden Fingern durchforstete ich mein Bett nach meinem Handy, fand es und steckte es mir in die Hosentasche. Alles drehte sich in mir. War ich vielleicht doch bescheuert?

Beim Durchqueren des Wohnzimmers griff ich nach der Fernbedienung um auszuschalten, ehe ich mir Wohnungs- und Autoschlüssel schnappte und schon beinahe hektisch die Wohnung verließ. Erst bei der Aufzugfahrt in den Keller, hatte ich wieder erstmalig Zeit darüber nachzudenken, was ich hier gerade tat.

Bilder flogen mir durch den Kopf. Ein nicht allzu großer Raum, ich glaube, es war in einem Backstagebereich. Flimmernde LED-Leuchten im Hintergrund, Stühle, voll gestellte Tische mit Taschen, Rucksäcken und Tüten.

Der Aufzug machte leise Pling und entließ mich in die Tiefgarage, die ich mit langen Schritten bis zu meinem Auto durchquerte. Ich schloss auf, stieg ein und fuhr hinaus.

Draußen erwartete mich der Grund, aus dem ich es meistens pflegte, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. Ich hatte mich kaum zehn Meter von meiner Wohnung wegbewegt und stand im Stau. Mein Blick wanderte zur Uhr am Armaturenbrett. Mittagszeit.

Mit einem Seufzen rieb ich mir die Stirn und versuchte mich zu entspannen.

„Contenance“, sagte ich mir. Ich dachte daran, wie oft Karyu das kurz vor einem Auftritt gesagt hatte. Contenance. Ob er das bei Angelo auch tat?

Der Raum tauchte wieder vor meinem inneren Auge auf. Staff lief ab und zu vorbei und von Tür zu Tür, während Karyu, Tsukasa, Hizumi und ich einem Mann gegenübersaßen. Er hatte Stift und Block in den Händen, und neben sich auf einem weiteren Stuhl lag ein Haufen mit Zeitschriften, allesamt mit Artikeln über uns. Ein Interview.

Ich brachte den Stau schneller hinter mich, als ich es für möglich gehalten hätte. Mein Weg führte mich bei der baldmöglichsten Abbiegung aus Tokyo hinaus. Und als ich mich nach geraumer Zeit tatsächlich außerhalb der Stadt befand, merkte ich, dass es sich über mir zuzog.

„Scheiße.“

Ich beugte mich vor, um die dunklen Wolken zu betrachten, doch im nächsten Moment schüttelte ich den Kopf. Egal. Scheißegal. Ich zog das jetzt durch. Karyu war nicht der einzige, der was an sich zu machen hatte. Wann war ich das letzte Mal klar im Kopf gewesen?

Unser Interviewer fragte irgendwas, doch ich konnte nur sehen, wie er seine Lippen bewegte. Er beugte sich einmal vor und wieder zurück und überschlug schließlich die Beine. Wir warfen uns Blicke untereinander zu. Ich glaube, sie waren ein bisschen unschlüssig gewesen. Nur Karyu streckte sich und drückte seinen Rücken gegen die Stuhllehne. Seine Schultern kreisten kurz.

Die ersten Tropfen fielen auf die Windschutzscheibe und ich stellte nach einer Weile mit verzogenem Mund die Scheibenwischer an. Es dauerte nicht lange, bis der Regen vor mir auf die Straße prasselte. Der Himmel war so dunkel, als hätten wir längst Abend, und einige Male musste ich tatsächlich mit mir ringen, nicht einfach wieder zurück in meine warme Wohnung zu fahren und mein Vorhaben zu verschieben. Aber ich schaffte es, nicht umzudrehen.

Karyu musterte den Mann vor uns ohne etwas zu sagen. Ich weiß noch, das meine Augen gespannt auf ihm gelegen haben, weil er so selbstverständlich ausgesehen hatte. Irgendwann hatte er sogar gelächelt, und das flimmrige LED-Licht hatte seine Haut dabei in einen gelblichen Ton getaucht. Ein eigenartiges Bild, von dem ich nicht wirklich wusste, ob ich es sich in meinem Kopf nicht verwandelte.

Sein Mund öffnete sich. Ich erinnerte mich an seine Worte, als hätte er es erst gerade eben zu mir gesagt.

“Sind Sie jemals ins Meer hinaus gewatet und haben einfach geschrien, weil Sie jung, schön und absolut unbesiegbar sind?“

Es folgte keine Antwort, nur ein langsames Nicken. Dann wurde etwas notiert. Anscheinend hatte dieser Mann das nicht. Aber das tat ohnehin nichts zur Sache. Hizumi und Tsukasa sagten leise etwas zueinander. Ich betrachtete Karyu immer noch. Das was er gesagt hatte, machte mehr Sinn als man glauben mochte. Wenn ich mich doch nur an die Frage erinnern könnte.

Karyus Worte hallten in mir nach, während ich stetig der Straße zur Küste hinunter folgte. Der Regen peitschte mittlerweile seitlich gegen mein Auto und ich musste gegen den Wind lenken. Schreien. Wieder merken, dass man lebte. Sich wieder unbesiegbar fühlen. Ich brauchte das.

Es verging noch eine ganze Weile, bis ich bereits das Rauschen der Wellen hören konnte. Hinter der nächsten Kurve tauchte das Meer direkt vor mir auf. Das Wasser spritzte die Klippen am Straßenrand empor und ich sah dabei wie gebannt zu, bis ich eine Stelle mit einem flachen Strand fand.

Ohne lange zu überlegen, bog ich auf den sandigen und buschigen Weg, der mich holpernd bis ans Wasser führte. Schließlich hielt ich unter ein paar Bäumen an und stellte den Motor ab. Jetzt war das Wellenrauschen beinahe ohrenbetäubend.

Ich lehnte mich zurück und sah dem Regen dabei zu, wie er mein Auto bombardierte. Ich wollte jetzt vieles, aber im Grunde auf keinen Fall aussteigen.

“Sind Sie jemals ins Meer hinaus gewatet und haben einfach geschrien, weil Sie jung, schön und absolut unbesiegbar sind?“

Mein Mund verzog sich, und ich betrachtete die weißen Wellenkämme durch die vom Regen verschmierte Scheibe. Nein. Noch nie. Wieso nicht?

Ich zählte bis drei, öffnete die Tür und stieg aus. Sofort schlug mir der Wind in den Nacken, rauschte mir in den Ohren und presste mich gegen das Auto. Innerhalb von Sekunden war ich durchnässt. Ich schlug den Kragen meiner Jacke hoch, zog die Schultern ein und machte mich mit gesenktem Kopf auf den Weg ans Wasser.

Auf dem Weg dorthin fielen mir eigenartige Spuren im Sand auf, vom Regen schon wieder halb weggeschwemmt. Flache Furchen schlängelten sich neben mir entlang und begleiteten mich, bis sie irgendwann rechts verschwanden. Ich blieb wie erstarrt stehen, als ich erkannte, dass es Reifenspuren waren. Mein Kopf hob sich blitzartig, ein Schwall Regen klatsche mir ins Gesicht und aus zusammengekniffenen Augen nahm ich unweit von mir ein Auto wahr. Scheiße.

Ich ging erschrocken ein paar Schritte rückwärts und suchte nach irgendeiner Person. Wenn ich hier fremde Gesellschaft hatte, dann konnte ich direkt wieder verschwinden. Hinter dem Wagen kam jemand hervor, besser gesagt, er schien wieder aufzustehen, weil sein Kopf jetzt über das Dach ragte. Ich kniff die Augen zusammen, um ihn besser erkennen zu können.

Er ging wie ich mit gesenktem Kopf in Richtung Wasser. Als er nun tatsächlich hervortrat starrte ich verdattert auf die leuchtend roten Badeshorts. Ein schlaksiger, großer Mann, etwa so lange Haare wie ich, blond. Das konnte doch nicht wahr sein.

Perplex beobachtete ich, wie Karyu mit den Füßen ins Wasser ging, die Arme vor der Brust verschränkt. Seine Augen lagen auf den Wellen, die ans Ufer rauschten, und als eine besonders große auf ihn zukam, entschied er sich lieber dazu, wieder ein paar Schritte rückwärts zu machen. Er hob seinen Kopf, sah einmal nach rechts, dann nach links. Und erstarrte. Anscheinend hatte er mich gesehen.

Ich stand wie angewurzelt da. Sollte ich umdrehen und einfach wieder wegfahren? Sollte ich bleiben? Sollte ich ihm sagen, was für ein verdammter Angsthase er war?

Karyu und ich musterten uns minutenlang, ohne dass sich einer von uns auch nur irgendwie rührte. Ich wüsste gerne, was in seinem Kopf vorging. Vielleicht Ähnliches wie in meinem.

Schließlich schaffte ich es irgendwie, mich aus meiner Starre zu lösen. Ohne es wirklich steuern zu können, stapfte ich durch den Sand auf ihn zu. Der Regen platschte mir unaufhörlich ins Gesicht, und ich wollte lieber nicht wissen, wie ich wohl schaute, als ich gute vier Meter von ihm entfernt wieder stehen blieb.

„Das ist doch nicht dein Ernst, oder?!“, brüllte ich dann gegen den heulenden Wind an.

Er musterte mich hin und hergerissen, und der Wind wehte ihm seine nassen Haare ins Gesicht. Mit einer wüsten Bewegung befreite er sich davon.

„Was soll nicht mein Ernst sein?!“, brüllte er zurück.

„Na, das hier!“

„Das ist ein freies Land, weißt du?!“ Sein Blick wanderte kurz zu meinem Wagen, der halb verdeckt in den Büschen stand. „Es wundert mich, dass du nicht mit dem Zug gekommen bist!“

„Sehr witzig!“, schrie ich.

„Ja, oder?!“

„Ja, total!“

„Was zur Hölle MACHST du hier?!“

„Was ich hier mache?!“ Ich deutete wüst auf seine Aufmachung. „Scheiße Yoshitaka, ich komme an und sehe, wie du in roten Badehosen bei einem verdammten Mistwetter am Strand rumtänzelst! Und da fragst du MICH was ich hier mache?! Musst du nicht arbeiten?!“

„Ich hab gesagt, ich fühl mich krank!“

Er machte eine Pause, in der er kurz mit seinen Händen rang. Einen Moment lang machte er einen verzweifelten Eindruck.

„Und so gelogen war das nicht!“

„Solltest du dann nicht lieber im Bett liegen?!“

„HERRGOTT, Michiya, du weißt genau, was ich meine!“

Ich antwortete nicht, sondern musterte ihn nur grimmig. Dann fragte ich mich, wie zur Hölle ich es bitte geschafft hatte, an einem entlegenen Strand und beim schlimmsten Wetter überhaupt genau den Menschen zu treffen, den ich Augenblick absolut gar nicht sehen wollte.

„Deine blöde Hose sieht man meterweit!“, rief ich schließlich verzweifelt. „Die sticht einem ja fast die Augen aus!“

„Ach, halt doch die Klappe!“

„Halt du doch die Klappe!“

„Nein!“

Er stampfte ein paar Schritte auf mich zu, sodass der schlammige Sand nach links und rechts spritzte. Sein Gesicht war von der Kälte gerötet, und irgendwie hatte ich das Gefühl, er wolle mir jeden Moment den Hals umdrehen.

„Also gut!“, sagte er dann ein wenig leiser. „Ich würde fast behaupten, dass es KEIN verdammter Zufall ist, dass wir beide jetzt hier herumlungern. Oder?!“

„Das weiß ich doch nicht, du-“

„Und deshalb würde ich sagen, wir tun jetzt einfach erst einmal das, weshalb wir hier sind!“

„Woher willst du wissen, weshalb ICH-“

„Oh Michiya, als ob du jetzt angeln wollen würdest!“ Er deutete in den Himmel. „Oder willst du dich vielleicht lieber in die Sonne legen?! Pack die Badehosen aus!“

Ich starrte ihn an und verschränkte langsam die Arme vor der Brust. Badehose. Oh.

„Was denn?!“ fragte er und verengte die Augen zu schlitzen, als ihm der Wind ins Gesicht peitschte. „Du willst mir doch nicht etwa sagen, dass du SO ins Wasser gehen willst?!“

„Wieso sollte ich es nicht wollen?!“, versuchte ich mich spitz zu verteidigen. Ich drehte mich in Richtung Meer und wollte bereits darauf zugehen, als Karyu seinen Arm ausstreckte und mich an der Schulter wieder zu sich herumdrehte. Er glotzte mich sprachlos an, ehe er zu grinsen begann.

„Du hast sie vergessen!“, rief er freudestrahlend. Dass wir uns kurz zuvor noch angeschrien hatten, war auf einmal unvorstellbar.

„Ich HABE sie nicht-“

„JAJAJA, natürlich nicht!“

Ich schnappte nach Luft, aber sagte nichts mehr. Wie konnte ich die ganze Zeit vorgehabt haben, mich blindlings ins Wasser zu stürzen und nicht dabei daran gedacht haben, dass man dazu vielleicht auch was anderes außer den Sachen an seinem Körper brauchte?

„Ich wette, Handtücher hast du auch nicht!“, stichelte Karyu weiter.

„Jetzt sei doch endlich mal still!“

„Nein! Ich bin nicht still! Schließlich willst du doch, dass ich mit dir rede, oder etwa nicht?!“

Wir starrten uns an, und neben uns rollte eine riesige Welle ans Ufer. Ihre Ausläufer erreichten unsere Füße und füllten meine Schuhe mit Wasser. Ich gab einen japsenden Laut von mir.

„Das ist was ganz anderes, und das weißt du auch!“, rief ich dann wütend. „Du machst dich über mich lustig!“

„Wann habe ich mich jemals über dich lustig gemacht?!“ Er gestikulierte wild, und ich lehnte mich zurück, um nicht getroffen zu werden. „Habe ich vielleicht gelacht, als du gesagt hast, dass du mich liebst?! Habe ich irgendeinen Witz drüber gemacht?!“

Seine Worte trafen mich wie ein Schlag. Mein Kopf wanderte zwischen Meer und Karyu hin und her, und ich hatte auf einmal das unheimliche Bedürfnis, mich vor ihm in Sicherheit zu bringen.

„Idiot!“, sagte ich kraftlos.

„Der beste Idiot! Vergiss das nicht!“

Ich ging einen Schritt zurück, doch er hielt mich wieder fest. Seine Augen musterten mich eindringlich.

„Ich schlag dir was vor! Okay?!“

Mein Blick driftete ins Verwirrte, und ich versuchte mich von ihm loszumachen. Aber ich schaffte es nicht.

„Und was, bitteschön?!“

„Ich rede mit dir! Also so richtig! Du weißt schon! Und dafür unterhalten wir uns auch über das, was dir rausgerutscht ist! Aber erst einmal gehen wir in dieses scheiß Meer, bevor uns der Wind noch gegen den nächsten Baum klatscht!“

Wir schirmten gleichzeitig unsere Gesichter vor einer starken Bö ab, die den Regen wie kleine Steine auf uns schleuderte. Dann streckte er mir eine Hand hin.

„Deal?!“

„Deal!“, bestätigte ich nach einer halben Ewigkeit. Ich schlug ein, bekam aber gleichzeitig ein mulmiges Gefühl. Jetzt gab es kein zurück mehr.

„Na, dann runter mit den Klamotten!“

Ich wurde rot und war versucht ihm den Mittelfinger zu zeigen, ging stattdessen jedoch nur ein paar Meter von ihm weg und schälte mich aus meinen Sachen, die ich nach gewonnenem Kampf in den brackigen Sand fallen ließ. Die Shorts behielt ich an.

„Schade!“, rief Karyu scherzhaft hinter mir. Nun drehte ich mich doch um und vollführte eine wüste Geste.

Er winkte bloß ab und ging einige Schritte in Richtung Wellen. Ich rieb mir die Arme und tat es ihm zitternd gleich. Plötzlich fragte ich mich, wie er es solange halbnackt am Ufer ausgehalten hatte, ohne wie das Leiden Christi auszusehen.

Wir standen beide bis zu den Knöcheln im Wasser. Mein Blick lag auf den riesigen Wellen, die gemächlich auf uns zurollten und ich zweifelte wieder einen Moment an meinem grandiosen Einfall. Hätte ich nicht zuhause bleiben können? Meine Augen wanderten zu Karyu, der mich beobachtete. Nein. Es war schon irgendwie alles gut so.

„Fertig?!“, brüllte er.

„Ja, verdammt!“

„Auf drei!“

„Können wir nicht jeder für sich entscheiden, wann wir-“

„EINS!“

„Ich meine, das ist doch um einiges entspannender, wenn-“

„ZWEI!“

„Yoshitaka!“

„DREI!“

Karyu rannte los. Und während mir mein Herz in die Hosen rutschte, sah ich wieder nach geradeaus und tat es ihm gleich.

Mir blieb die Luft weg, als das eiskalte Meerwasser gegen mich klatschte. Mit wüsten Bewegungen versuchte ich mir meinen Weg freizurudern, strauchelte, wenn mir eine Welle ein Bein wegriss. Aber irgendwie schaffte ich es, nicht umgespült zu werden. Mein Herz klopfte mir im Hals, und genau den streckte ich mit zusammengebissenen Zähnen in die Höhe, wenn eine Welle auf mich zu rauschte.

Als ich bis zur Brust im Meer stand drehte ich mich um mich selbst und hielt nach Karyu Ausschau, ruderte mit den Armen und grub meine Zehen in den Sand, um möglichst an Ort und Stelle zu bleiben. Weiter hinten sah ich seinen Kopf aus dem Wasser stoßen. Anscheinend hatte er weniger Glück gehabt, als ich.

Ich hüpfte einer Welle davon und ruderte mich so gut es ging auf ihn zu. Das kalte Wasser hatte mich so wach bekommen, dass ich im Augenblick das Gefühl hatte, ich könnte einmal um die ganze Hauptinsel schwimmen. Aber vermutlich versuchte ich das lieber nicht.

Karyu schüttelte sich die Haare aus dem Gesicht, und ich schirmte mit einer Hand mein Gesicht vor ihnen ab. Er drehte sich zu mir um, grinste, und gerade als ich etwas sagen wollte, packte er mich an den Schultern und drückte mich unter Wasser. Erschrocken schlug ich wild um mich. Irgendwann bekam ich gurgelnd seinen Kopf zu fassen und zog ihn ebenfalls hinab. Dann tauchte ich japsend wieder auf und rieb mir das Gesicht.

„Gehts noch?!“, fuhr ich ihn an, als er lachend wieder nach oben kam. „Wie wäre es, wenn du mir vorher-“

Er versuchte es noch einmal, und ich stemmte mich rechtzeitig von ihm ab und schwamm ein Stück davon.

„Ha! Damit hast du nicht- Yoshitaka?“

Ich starrte auf die Stelle, an der er sich eben noch geschüttelt hatte. Meine Augen flogen über die Wasseroberfläche. Wahrscheinlich hatte ihn eine Welle mitgerissen. Er würde jeden Moment wieder auftauchen.

„... Yoshitaka! Glaubst du vielleicht, das ist komisch?!“

Ich drehte mich um mich selbst und suchte die Wellen nach ihm ab, und gerade als ich Panik bekommen wollte, zerrte mich etwas an den Beinen unter Wasser. Ich landete fast mit meinem ganzen Körper auf dem Grund und sah gerade noch durch den aufgewirbelten Sand, dass Karyu wieder auftauchte. Wütend folgte ich ihm nach oben und stemmte mich auf seine Schultern, ehe er reagieren konnte. Es blubberte, und er verschwand wieder.

„Sonst nichts zu tun?!“, fragte ich, als er wieder hochkam und nach Luft japste. Er lachte jedoch nur, und als eine hohe Welle kam griff er nach meinem Arm und zog mich ein wenig nach oben, damit ich nicht erwischt wurde.

„Michiya!“

„Ja?!“

„Sind wir unbesiegbar, oder was?!“

“Wie kommst du jetzt-“

Ich hielt inne, als mir einfiel, auf was er sich berief. Natürlich. Immerhin waren das seine eigenen Worte gewesen.

„Keine Ahnung!“, antwortete ich irgendwie verunsichert.

„Falsche Antwort!“

„Woher willst du wissen, ob wir unbesiegbar sind?!“

„Ich weiß es einfach!“

Ich betrachtete ihn. Erst jetzt schien mir sein Lachen aufzufallen. Sein echtes, gelöstes und erleichtertes Lachen. Ich hatte es schon fast vergessen.

„... na gut!“

„Sag es!“

„JA!“

„SAG ES GANZ!“

„WIR SIND UNBESIEGBAR, VERDAMMTE SCHEISSE!“

„JA, UND WIE WIR DAS SIND!“

Zwei Wellen trafen direkt hinter uns aufeinander, klatschen über unseren Köpfen zusammen und strudelten uns unter Wasser. Ich wusste einen Moment lang nicht, wo Oben und Unten war, bis ich es schaffte mich wieder aufzustellen. Karyu war schneller als ich gewesen, griff nach meinen Schultern und zog mich wieder an die Oberfläche.

„Das ist ja totaler Selbstmord hier!“, rief ich.

„Ach was! Das ist Nervenkitzel!“

„Ich wette, wir werden total krank!“

Karyus Augen leuchteten und sein Grinsen wurde so breit, dass es schon einen Moment lang unnormal wirkte. Er atmete flach und etwas angestrengt und stemmte sich wie ich gegen das Wasser, das uns ständig von den Füßen heben wollte.

„Wir sind krank!“

Ich öffnete den Mund und hustete, als mir eine ganze Ladung Wasser ins Gesicht schwappte, gefolgt von einer weiteren Welle. Doch ehe ich irgendwie hätte untergehen können legte Karyu die Arme um mich und hob mich so hoch er konnte. Ich suchte Halt an ihm und beobachtete, wie das Wasser nur an meinem Bauch vorbei schwappte und Karyu dafür gurgelnd verschwinden ließ. Ehe ich etwas hätte tun können tauchte er wieder auf, schüttelte sich und ließ mich wieder runter.

„Idiot!“ sagte ich, musste aber lachen.

Er grinste mich an. Wir hatten uns nicht losgelassen und ich schob es auf die Erwartung einer weiteren Welle, bei der sich diese Szenerie wohl wiederholen würde. Ohne Vorwarnung wurden wir wieder herumgestrudelt, blieben aber oben. Nichtsdestotrotz hatten wir die Arme umeinander geschlungen und Karyu hob mich wieder an. Ehe ich mich versah schwebte mein Gesicht über seinem. Der kalte Regen klatschte mir in den Nacken, und ich versuchte mich mit diesem Gefühl irgendwie abzulenken, doch es gelang mir nicht. Wir betrachteten uns still, und als uns die nächste Welle herumschubste küssten wir uns.

Er drückte mich fest an sich und meine Hände verschwanden irgendwo zwischen seinen nassen, verklebten Haaren. Was ich eben noch an Kälte empfunden hatte, machte jetzt die aufsteigende Hitze in mir wett, mein Herz konnte sich nicht entscheiden, ob es mir in der Brust oder in der Kehle pochen wollte. Ich konnte nicht denken. Aber das war garantiert verdammt gut so.

Ohne voneinander abzulassen ließen wir uns schwer atmend durchs Wasser schieben und bemerkten die Wellen scheinbar nicht einmal mehr. Ich hatte meine Beine um Karyu geschlungen, und mich fest im Griff setzte er sich irgendwann in Bewegung, langsam, weil er nicht recht einordnen konnte, wohin er ging. Das Wasser wurde allmählich flacher, doch ich wollte mich nicht von ihm lösen um mich umzusehen.

Seine Schritte platschten im flachen Wasser stetig in Richtung Ufer, und irgendwann wirbelte er einmal mit mir herum und stellte mich so rasant ab, dass ich einmal kurz umher taumelte. Wie im Traum ließ ich es zu, dass er mich an der Hand hinter sich her zog, in Richtung seines Autos. Mein Herz klopfte mir immer noch wie wild irgendwo in meinem Körper. Ich musste träumen.

Er bückte sich nach seinem Kleiderhaufen und wühlte darin herum, zog schließlich die Wagenschlüssel hervor. Noch während er aufschloss schlang ich wieder die Arme um ihn, und irgendwie schafften wir es schließlich uns küssend auf der Rückbank zu landen.

Er hatte mich unter sich begraben, und die Hitze seiner Haut lullte mich ein. Ich konnte ihn nur verschwommen betrachten, während seine Hände über mich hinweg fuhren. Meine Schenkel hinauf bis zum Hosenbund, wo sich die Finger einhakten. Ich hielt die Luft an und wachte so plötzlich auf, dass mir ein unerträglicher, eisiger Schauer durch den Körper fuhr. Nicht so .

„Warte“, sagte ich bestimmt, als Karyu bereits in Begriff war, mich um mein letztes Stück Stoff zu erleichtern. Er hob den Kopf und blickte mich an.

„Das wäre ne scheiß Idee“, wisperte ich. „Wir- wir sollten nicht-“

Sein verklärter Blick wurde von Sekunde zu Sekunde normaler. Dann wurden seine Augen groß.

„Oh Gott.“ Er rieb sich einmal übers Gesicht, richtete sich schließlich auf. „Also-... oh Gott!“

Ich musterte ihn missmutig und zog meine Beine unter ihm hervor.

„Wir sollten...“

„... ja.“ Er machte eine Pause und musterte mich unschlüssig. „Wir... setzen uns am besten nach vorne. Ich mach die Klimaanlage an.“

Ohne ein weiteres Wort öffneten wir synchron die Autotüren. Aus den Augenwinkeln bemerkte ich meine Sachen, die noch immer im Ufersand lagen. Mit großen Schritten lief ich hin, um sie zu holen, und drückte sie mir wie einen Schutzschild vor die Brust. Sand schmirgelte mir über die Haut. Was würde passieren, wenn wir jetzt einfach so beieinandersaßen?

Ohne ihn anzusehen ließ ich mich neben Karyu auf den Beifahrersitz fallen. Die Scheiben hatten sich bereits beschlagen, doch ich tat trotzdem so, als würde ich nach draußen blicken. Wortlos reichte er mir ein Handtuch, und ich nahm es mit einem leisen Dank entgegen.

„Falls du wieder über mich herfallen willst, ist jetzt wenigstens die Gangschaltung im Weg“, witzelte ich irgendwann trocken. Er grunzte nur.

Das war für eine lange, beinahe unerträgliche Weile das einzige, das gesagt wurde. Wir hatten uns in aller Stille so gut es ging abgetrocknet und schließlich auf die Handtücher gesetzt. Je mehr Zeit ich dazu bekam, über alles nachzudenken, desto weniger konnte ich fassen, was da überhaupt passiert war. Ich bekam eine unheimliche Angst davor, dass nur irgendein Affekt daran Schuld gewesen sein könnte. Vielleicht bereute Karyu alles zutiefst. Bei dem Gedanken wurde ich immer kleiner neben ihm, und ich konnte mich nur mit Mühe davon abhalten, mein Gesicht abzuschirmen.

„Also“, sagte er irgendwann. Ich starrte auf dem Fenster. „Ich nehme an, wir haben beide nicht erwartet, was da eben... halt.“

„Nein“, entgegnete ich verkniffen.

Es wurde wieder still und ich lauschte dem Rauschen der Klimaanlage, die uns stetig Wärme entgegen pustete. Wenn ich mir vorstellte, dass wir noch vor Kurzem im Meer gestanden und rumgemacht hatten, dann konnte ich es nur mit Mühe fassen. Es wunderte mich, dass ich überhaupt noch etwas fassen konnte.

„Und?“, fragte ich nach geraumer Zeit. Meine Stimme klang viel lauter, als ich es erwartet hätte, und als wäre das ein Zeichen gewesen, stieg wieder eine ungeheure Nervosität in mir auf, die sich während des stetigem Ratterns des Autos wieder gelegt hatte. Mein Blick flog flüchtig nach rechts zu Karyu, dann richtete ich ihn jedoch schnell wieder auf die Frontscheibe. Wenn ich in diesem kurzen Moment etwas richtig hatte erkennen können, dann sah er gerade so aus wie ich mich fühlte. Perverserweise befriedigte mich das ein wenig.

„Keine Ahnung.“ Aus dem Augenwinkeln sah ich eine flüchtige Bewegung, als er sich ein paar Haare aus der Stirn strich. „Du... küsst gut. Immer noch.“

Ich wurde rot und rollte mit den Augen.

„Du kannst echt nicht gut reden.“

Karyu schnaubte verärgert, und als er einmal harsch seinen rechten Arm bewegte, bekam ich Angst davor, dass er zu mir herüber langen würde. Bilder tanzten vor meinem inneren Auge, wie er auf mich zusprang, die geballte Faust ausgestreckt. Doch sie verebbten wieder, als er lediglich zum Handschuhfach griff und vor meiner Nase seine Zigaretten raus holte.

„Auch eine?“

Ich nickte nur stumm und er drückte mir eine in die Hand, bevor er nach dem Zipper kramte und mit ihm meine und seine entzündete. Für einen Moment spielte ich mit dem Gedanken ihn darauf aufmerksam zu machen, dass er es normalerweise nicht erlaubte, wenn in seinem Wagen geraucht wurde, aber ich ließ es bleiben. Vielleicht verlangten die Umstände das ja.

„Premiere“, brummte er. Damit war das geklärt.

„Den Geruch kriegst du nie mehr raus“, merkte ich trotzdem mürbe an. Mit einer Hand angelte ich nach dem Knopf an meiner Tür und öffnete das Fenster ein Stück. Sofort klatschte ein horizontaler Regenerguss zu uns herein und machte schnell wieder zu.

„Es regnet noch“, sagte Karyu. Ich verkniff es mir darauf zu antworten und wischte mir das Wasser aus dem Gesicht.

Es drohte sich wieder eine unangenehme Stille auszubreiten, während der wir beide frustriert an unseren Zigaretten zogen und uns nicht ansahen. Stetig breitete sich der Rauch im Wagen aus und brannte mir bereits leicht in den Augen, bis ich mich dazu erbarmte mein Fenster wenigstens für einen Schlitz zu öffnen. Karyu tat es mir kurz darauf nach.

Ich warf ihm einen kurzen Blick zu. Und dann wurde mir plötzlich klar, dass wir noch in einem Jahr hier sitzen würden, wenn ich jetzt nicht meine Klappe auf bekam, so ungern ich auch derjenige sein wollte, der mit diesem heiklen Thema beginnen musste. Karyu jedenfalls würde wohl so schnell kein ernsthaftes Wort mehr herausbekommen. Man kannte die Umstände ja.

„Ich habe gelogen“, sagte ich dann einfach und nahm einen tiefen Zug ohne Karyu anzusehen. Nichtsdestotrotz merkte ich, dass er seinen Kopf zu mir gewandt hatte.

„Das mit der Französin, meine ich. Sie war nicht genau das Richtige. Sie war mit Abstand das Schlimmste, was passieren konnte.“

In meinen Augenwinkeln sackte Karyu ein wenig in sich zusammen und schien sich in den Sitz zu drücken.

„Oh“, machte er dann leise.

„Ich habe mich noch nie so elend gefühlt“, fuhr ich fort. Ein unsichtbares Gewicht legte sich mir auf die Brust und drückte auch mich hinunter. „Damit es nicht noch zum Problem in der Band werden würde, habe ich versucht es zu überspielen, so gut es ging.“

„Es tut mir leid“, sagte er hilflos. Der Ton, in dem er sprach, besänftigte mich ein wenig.

„Ich weiß. Ich will auch gar nicht wissen, wieso du das gemacht hast. Vielleicht wollte ich das vor zehn Jahren, aber da habe ich eisern meine Klappe gehalten. Jetzt denke ich mir: Wir waren gerade einmal vierundzwanzig. Eigentlich noch Kinder, jung und bescheuert. Wir hatten keine Ahnung von gar nichts, und da sollte einer von uns wissen, wieso er so einen Scheiß anstellt?“

Ich machte eine Pause, während der ich geistesabwesend die Regentropfen verfolgte, die sich die Frontscheibe hinunter kämpften und schon Dutzende kleine Bäche gebildet hatten.

„Das Traurige an der Sache ist... naja. Dass ich bis heute nonstop in dich verliebt war. Mal mehr und mal weniger, und ich habe keine Ahnung ob du es irgendwann noch einmal gemerkt hast. Und... ich weiß nicht. Ich glaube, ich habe mich ab und an nur liiert um mich abzulenken. Aber hat das geklappt?“

Ich machte eine ausschweifende Geste.

„Sieht für mich nicht so aus.“ Mit einem bitteren Seufzen winkte ich einmal ab, als es so aussah, als wolle Karyu etwas sagen. „Und als du geheiratet hast... war die Sache sowieso gegessen. Hatte ich jedenfalls gedacht.“

Einen Moment überlegte ich, ob ich dem etwas hinzufügen sollte, doch stattdessen wischte ich mir einmal flüchtig über die Augen und zog an der Zigarette. Auch wenn ich ihn nicht offen ansah, konnte ich sehen, dass Karyu stocksteif neben mir saß und sich mindestens genauso unwohl fühlte, wie ich. Es glühte, als er ebenfalls seine Zigarette ansetzte und schier zu inhalieren schien. Dann warf er mir einen Blick zu, doch ich starrte bewusst nach vorne.

„Wie war es für dich?“, fragte er irgendwann gedehnt und vorsichtig. „Als ich es... euch gesagt habe.“

„Wie drei Flaschen Tequila am Vorabend und ein Schlag in die Fresse.“

Ich war ihm dankbar dafür, dass er darauf nichts sagte, sondern sich wie ich der Frontscheibe widmete. Mit verzogenem Mund erinnerte ich mich. Es war vor einer Probe gewesen, und er hatte penibel lange seine Gitarre gestimmt. Irgendwann war es ihm einfach rausgerutscht, und wir hatten ihn alle angestarrt. Hizumi und Tsukasa gratulierten ihm, nachdem sie mir einen Blick zugeworfen hatten. Da war mir klar geworden, dass es den beiden die ganze Zeit bewusst gewesen war. Es wurde spätestens offensichtlich, als Tsukasa mir in der Pause auf die Schulter geklopft und mich gefragt hatte, ob ich nicht später Lust auf ein Bier hätte.

„Ich hätte etwas sagen können“, sagte ich dann. „Ich hätte es die ganze Zeit tun können. Aber dann fiel mir immer die Sache in Paris ein, und ich bekam unheimlich Schiss davor, dass sich so etwas wiederholen könnte. Und dass es dann noch die Band kaputt macht.“

Ich drückte die Zigarette im Aschenbecher aus und wischte mir wieder übers Gesicht. Karyu reichte mir wortlos eine neue, die ich hochkonzentriert zwischen meinen Fingern herumdrehte.

„Jetzt nach dem Disbanding... keine Ahnung. Ich glaube, mir kam die dämliche Idee, dass die Voraussetzungen jetzt besser wären, oder so etwas. Ohne daran zu denken, dass du verheiratet bist. Oder gerade deswegen. Ich weiß es nicht. Es tut mir leid.“

Ich atmete einmal verbittert aus und zog die Beine hoch. Sie mit einem Arm umschlingend sah ich wieder nach draußen, an den Regenbächen auf der Scheibe vorbei zum Meer, wo sich immer noch die weißen Wellenkämme rasant aufs Ufer zubewegten. Was, wenn das alles auf nichts hinauslief? Was, wenn auf einmal ich die Französin war?

„Bereust du es?“, fragte ich schließlich ängstlich.

Er antwortete nicht. Stattdessen stieß er die Luft gedehnt hervor, was klang, als würde man Luft aus einem Reifen lassen. Dann beugte er sich nach vorne zum Aschenbecher und drückte auch seine Zigarette aus. Schließlich schüttelte er mit dem Kopf, und das Gewicht auf meiner Brust wurde so plötzlich von mir fortgeschleudert, dass ich mich im Schwung beinahe mit nach vorne reißen ließ. Trotzdem versuchte ich mich so ruhig wie möglich zu verhalten, griff nach dem Zipper und zündete meine zweite Zigarette an.

„Was sagst du dazu?“, wollte ich irgendwann vorsichtig wissen. Statt einmal harsch mit den Schultern zu zucken straffte er sie und änderte immer wieder seine Sitzposition, spielt dabei an der Zigarettenschachtel herum. Mir ging auf, dass er durch und durch nervös war. Um ihn in seinen Überlegungen in Ruhe zu lassen sah ich wieder hinaus und tat so, als hätte ich es nicht bemerkt. Schließlich fuhr er sich einmal mit beiden Händen übers Gesicht und seufzte.

„Ich...“, setzte er dann langsam an, und schien nach Worten zu suchen. „Ich hole mir jedes Mal auf deine Kosten einen runter.“

Mein Kopf flog nach rechts und ich starrte ihn an. Er war ganz plötzlich rot im Gesicht geworden und drehte die Schachtel noch schneller herum, scheinbar um sich irgendwie wieder runterzubringen. Mit aller Mühe hielt er sich davon ab, mich anzusehen.

Ich musste seine Worte noch einige Male im Kopf durchgehen, bis ich mir wirklich sicher war, mich nicht verhört zu haben. Ungläubig musterte ich ihn.

„Und meine Liebeserklärung soll lausig gewesen sein, ja?“

Als er abfällig grunzte und mir die Zigarettenschachtel an die Stirn warf, stahl sich sogar ein Grinsen auf mein Gesicht, das in einen kleinen Lacher mündete. Ich bemerkte, wie sich auch seine Mundwinkel flüchtig hoben, das erleichterte mich mehr als alles andere. Ich gewinne, dachte ich. Ich gewinne.

Dann wurde er jedoch wieder ernst und griff nach der Schachtel in meinem Schoß, um sich ebenfalls eine weitere Zigarette anzuzünden. Ich hatte mir schon gedacht, dass die Anmerkung mit dem Runterholen nicht alles gewesen sein konnte.

„Du hast mich gefragt, ob ich mich nie gewundert habe, wieso meine Frau dich meidet“, sagte er schließlich.

„Wie die Pest meidet.“

„Jaja.“ Er winkte ab und schien nachzudenken. „Die Antwort ist: nein.“

Ich verstand nicht und wartete mit fragendem Blick auf eine Erläuterung. Vielleicht wollte ich es auch nicht verstehen, weil ich das alles hier noch nicht glauben konnte.

„Ich habe mich nie gewundert“, fuhr er zögernd fort und begann nun damit, seine Worte genau abzuwägen. „Weil ich es weiß.“

Er gestikulierte eigenartig und vorsichtig und ich konnte es hinter seiner Stirn arbeiten sehen. Anscheinend tat er sich genauso schwer an solchen Dingen, wie ich es immer vermutet hatte.

„Sie... musste es mir nicht einmal sagen. Ich habe es von allein bemerkt, und ich glaube, das will etwas heißen. Du weißt sicher, dass ich... naja. Generell immer noch mehr Zeit mit dir als mit ihr verbracht habe.“

„Natürlich. Ich war dabei, weißt du?“

„Hat es dich nie gewundert?“, fragte er auf einmal überrascht.

„Mich-... was? Ich meine-...“ Ich hielt inne und glotzte ihn an. „Ich weiß nicht. Also-... oh.“

Mein Mund öffnete und schloss sich immer wieder. Jetzt wo er es sagte wurde mir diese Tatsache scheinbar erst wirklich bewusst. Zuvor schien ich mir tatsächlich nichts dabei gedacht zu haben, vielleicht wegen meiner eigenen Sperre, vielleicht hatte ich es auf die viele bandinterne Arbeit geschoben.

Karyu winkte neben mir einmal ab und holte mich damit wieder in die Gegenwart zurück.

„Das zum einen.“ Er atmete einmal tief durch. „Zum anderen wären da... meine Blicke. Also. Auf dich und auf sie. Ich konnte selbst schon spüren, wie unterschiedlich sie waren, wen wundert es dann, dass sie es gemerkt hat?“

Ich erinnerte mich daran, wie er nur ungern gegangen war, als wir mit diesen hirnrissigen Gesprächen angefangen hatten. Und daran, wie er gemeint hatte, es müsse auch einmal an Gesellschaft ausreichend sein, wenn er neben ihr geschlafen hat. Es dämmerte mir.

„Ich liebe dich“, sagte er plötzlich, und ich hustete. Er klopfte mir erschrocken auf den Rücken, redete dabei aber weiter: „Sie wusste das wohl von Anfang an, während ich Jahrhunderte dafür gebraucht habe, um mir darüber bewusst zu werden.“

Das war der Overkill.

Ich klopfte mir noch ein paar Mal auf die Brust und keuchte, während ich ihn anstarrte.

„Immer noch?“, fragte ich dann nach geraumer Zeit. „Schon wieder?“

„Immer noch. Glaube ich.“

Ich lehnte mich zurück und er tat es mir gleich, wir ließen uns dabei jedoch nicht aus den Augen. Vielleicht dachten wir gerade sogar dasselbe. Hatten wir wirklich jahrelang nebeneinander hergelebt und es einfach nicht kapiert? Hätte ich mich getraut doch etwas zu sagen, wenn ich das gewusst hätte? Mir wurde schwindelig bei dem Gedanken daran, dass alles hätte anders kommen können. Ob besser oder schlimmer, so weit wollte ich gar nicht denken.

„Und wann hast du diesen Geistesblitz gehabt?“, fragte ich ein wenig ernüchtert.

Er fuhr sich mit einer Hand übers Gesicht und wandte sich wieder von mir ab.

„Nicht bevor ich geheiratet habe“, sagte er dann trocken. „Aber ich glaube, ich hätte ihn viel früher haben müssen. Ich bin ein totaler Idiot.“

„Der beste Idiot“, verbesserte ich.

Statt mir noch einmal irgendwas gegen den Kopf zu werfen nickte er träge.

„Es tut mir leid.“ Er machte eine Pause. „Ich glaube... ich habe es vielleicht schon geahnt.“

Seine letzten Worte hingen ganz plötzlich schwer zwischen uns. Wo sich gerade in mir das Verlangen danach breit machen wollte, ihm den ganzen Mist nachzusehen, baute sich wieder eine Blockade auf. Ich spürte eine verletzte Wut in mir aufwallen.

„Warum hast du sie dann geheiratet?“, wollte ich wissen. Ich konnte nicht verhindern, frustriert zu klingen. Jetzt konnte ich nicht noch einmal die Klappe halten und in weiteren zehn Jahren sagen, dass ich es sowieso nicht mehr erfahren wollte.

Karyu schüttelte den Kopf und rieb sich wieder übers Gesicht. Seine Augen flogen von links nach rechts und zurück. Scheinbar fragte er sich das selbst.

„Ich hatte mich an sie gewöhnt“, sagte er schließlich, als wäre das eine Rechtfertigung. Sich an sie gewöhnt. Ich war plötzlich froh, nicht an ihrer Stelle zu sein, obwohl ich mir das schon oft gewünscht hatte.

„Das klingt ziemlich scheiße, ich weiß“, fuhr Karyu fort. Er aschte in den Becher, und ich meinte, bis jetzt hatte er noch kein einziges Mal an seiner Zigarette gezogen. „Und es ist auch scheiße. Und dumm. Total dumm. Vielleicht... hatte ich dieselben Befürchtungen wie du.“

„Du meinst, dass du mich aus Versehen wieder betrügst?“ fragte ich spitz.

„Das mit der Band“, entgegnete er mit einem Hauch von Hilflosigkeit und Wut. „Und dass... Michiya! Ich weiß es nicht. Ich habe keine Ahnung. Aber ich weiß, dass es so ziemlich das Dämlichste war, was ich je getan habe. Und ich habe schon viele dämliche Sachen gemacht!“

„Kann ich bezeugen“, sagte ich. Natürlich konnte ich das. Ich kannte ihn lange genug um zu wissen, dass er nicht selten schneller handelte als er denken konnte, egal um was es ging. Meine Wut ebbte wieder ab. „Tut mir leid.“

„Mhm.“

„Und... was machen wir jetzt?“

„Ich weiß es nicht.“

Ich dachte mir, dass ich schon etwas wüsste, aber ich wagte es nicht meinen Mund aufzumachen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, ihm diese Entscheidung überlassen zu müssen. Theoretisch gab es Unmengen an Dingen, die er oder ich oder wir beide jetzt tun oder lassen konnten. Was das Praktische betraf, wollte ich lieber nicht daran denken, was da noch alles nach hinten losgehen konnte.

Karyu drückte seine Zigarette aus. Ganz plötzlich hatte ich keine Lust mehr auf meine eigene und tat es ihm gleich.

„Ne Ehe zu beenden ist ne ziemlich harte Sache“, sagte er schließlich. Alles in mir spannte sich an.

Klang er zweifelnd? Wollte er es lieber doch so belassen?

„Aber da werde ich wohl durch müssen.“

Ich entspannte mich wieder und fragte mich inständig, was ich erwartet hatte. Ohne es wirklich zu wollen drifteten meine Gedanken zu seiner Frau ab. Ich fragte mich, wieso sie diesen Schritt noch nicht getan hatte, obwohl sie offensichtlich wusste, was vor sich ging. Wieso sie sich nicht versucht hatte irgendwie an ihn zu binden, mit einer Schwangerschaft oder was auch immer. Ich war unheimlich froh, dass sie das nicht getan hatte.

„Sie ist ganz schön verschossen in dich, oder?“, fragte ich und versuchte ein bisschen lockerer zu klingen.

„Mhm.“ Sein Mund verzog sich. „Das wird eine Scheiße.“

Unweigerlich musste ich mich in sie hineinversetzen, und meine Brust schnürte sich wieder zu. Und auch wenn sie mich ziemlich offensichtlich nicht ausstehen konnte kam Mitleid in mir auf. Aber was sollte er machen? Was sollten wir machen? Die Sache offen zu klären beraubte sie immerhin nicht ihrer Würde, und das war auch nur ein geringer Trost.

„Ich würde dir das gerne abnehmen“, sagte ich irgendwann ehrlich.

Er drehte mir wieder seinen Kopf zu. Und das erste Mal seit meiner Fahrt ans Meer begann sich alles wieder irgendwie richtig anzufühlen. Seine Mundwinkel hoben sich langsam, bis er lächelte. Dann stieß etwas gegen meine Hand, und ohne meinen Augen von ihm abzuwenden umfasste ich seine Finger. Ich fühlte mich mit einem Mal viel leichter.

„Ich weiß“, sagte er leise. Danach waren wir wieder für eine Ewigkeit still.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Cilia
2013-07-21T16:45:20+00:00 21.07.2013 18:45
traumhaft...großartig. ich hab das gefühl, dieselbe erleichterung zu spüren wie zero, wenn auch aus anderen gründen.
ich frag mich immer wieder, wie weit deine überlegungen zu der zeit nach 2011 von der realität abweichen oder nicht. es hilft so sehr, zu glauben, dass gewisse gespräche stattgefunden haben könnten.
Antwort von:  Tricksy
07.08.2013 00:50
Kaum zu glauben, dass ich versäumt hab hierdrauf zu antworten! Ich gestehe, dass die FF so ne Art Verarbeitung für mich war, wobei ich in Sachen Disbanding trotzdem so realistisch wie möglich denken wollte. Das lässt sich ja nicht alles mit einem Fingerschnippen 'zurecht rücken'. Es ist alles wie es ist und es tut gut sich vorstellen zu können, dass sie vielleicht wieder kommen. Bis dahin dürfen sie sich austoben.
In diesem Sinne: nochmal lieben Dank für die mich erröten lassenden Kommentare! 8D
Von:  -Zero-chan-
2012-11-18T13:09:25+00:00 18.11.2012 14:09
Oh man, ich bin so hin und weg von diesem Kapitel, traurig und glücklich zugleich. Mehr aber wohl traurig.
Es hat mich so zu Tränen gerührt, was da passierte.
Es waren die passenden Worte für dieses Szenario und einmalig tolle Ideen für diese Umsetzung von dir.
Es ist schwer das Kapitel zu beschreiben. Dramatik und Romantik zu gleich, nachempfindbare Reaktionen, Charaktertreue, aufsteigende Zweifel, unendliche Liebe, Leidenschaft und Hilf- bzw. Ratlosigkeit... in einem Wort: WOW ♥
Vielen Dank für diese FF, für dieses neue Kapitel und schreib bitte weiter!
Von:  Phoenix_Michie
2012-11-18T12:44:16+00:00 18.11.2012 13:44
Ich kann gar nicht sagen, was ich zu diesem Kapitel denke. Oh man...*Gedanken sortier*
Also erstmal! bin ich sehr froh, dass es endlich ein neues Kapitel gibt! Ich LIEBE diese FF. Sie ist wundervoll, und ich hab ganz gespannt gelesen >o< (Es ist auch wieder ein wunderbar langes Kapitel *-*)
Ich musste lachen, aber habe auch das ein oder andere Tränchen verdrückt. Für mich verbindest du Ernst und Witz auf wunderbare Art und Weise. Und ich kann so gut mit Zero mitfühlen ;A;
ich hatte doch etwas Angst, als er zum Meer raus ist bei dem Wetter. Ich dachte, der bringt sich um >< Und dann war Karyu da..und ich dachte, DER bringt sich um :') Aber zum Glück sind alle mehr oder weniger wohl auf.
Man..die beiden befinden sich echt in einer blöden Situation >> Ich hoffe, zumindest scheint das Ende dieses Kapitel einen Ausblick darauf zu geben, dass Karyu das irgendwie hinbekommt..aber irgendwie zweifel ich daran, dass er sich jetzt trennen wird :o
Aber genial...machen die erstmal im eiskalten, tosenden Meer miteinander rum oO Wie romantisch 8D aber ich muss sagen, die ganze Szenerie hast du wundervoll beschrieben und ich konnte mir das richtig gut vorstellen!

So, jetzt bin ich gespannt wie ein Flitzebogen!! Lass dir nicht zu viel Zeit mit dem Hochladen, denn sonst platze ich bald vor Spannung >o<
LG


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