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Dont you look at other men

von

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Ein neuer Star ist in der Stadt

Es war Mittagszeit und bei LME war es ungewöhnlich ruhig. Fragend sah Yashiro um die Ecke des langen Flurs und auch hier sah er nur die Staubflocken im Sonnenlicht tanzen aber keinen Tsurugsan weit und breit.

Nachdenklich kratze er sich am Hinterkopf und fragte sich wo denn nur alle geblieben waren. Plötzlich hörte er ein verhaltenes Lachen vom Ende des Flurs. Neugierig geworden setzte er seine Schritte in Richtung des Geräusches fort. Natürlich, dachte er sich, bei dieser ungewöhnlichen Hitze sind alle draußen auf der Terrasse.

Als Yashiro die Terrasse betrat bot sich ihm ein in den letzten beiden Jahren selten dagewesenes Schauspiel. Ren lachte. Zwar nicht so herzlich und laut wie er früher gelacht hatte als sie noch da war und sie alle miteinander mit ihren verrückten Aktionen zum Lachen gebracht hatte, aber immerhin war es ein kleines Grinsen das sich in Rens Gesicht geschlichen hatte.

„Du bist heute aber gut gelaunt“, meinte er zu seinem Schützling. „Nun ja was willst du? Die Sonne scheint ,der Dreh ist beendet und ich habe vorhin mit dem Direktor gesprochen“ ,sagte Ren mit einem bedeutungsschwangeren Blick.

Yashiro fiel im wahrsten Sinne des Wortes das Kinn herunter. „Wie bitte? Du hast schon mit dem Direktor gesprochen?“ fragte er erschrocken und zu sich selbst murmelte er „so ein hinterlistiger Kerl, ich wollte es ihm doch sagen“. Laut jedoch gab er ein falsches, desinteressiertes Statement ab: „Aha und was hat er dir erzählt?“ „Ach nichts weiter von Belang“ „Und deswegen grinst du seit zwei Jahren zum ersten Mal wieder dümmlich vor dich hin? Nun ja wenn es nichts von Belang war und du ohnehin schon mit dem Präsidenten gesprochen hast brauche ich dir ja nichts mehr mitzuteilen. Vielleicht brauchst du auch langsam keinen Manager mehr“ meinte Yashiro plötzlich eingeschnappt. Natürlich war er nicht eingeschnappt, er wollte Ren nur ein wenig auf die Schippe nehmen. Immerhin hatte der weltbeste Schauspieler das verdient nachdem wie er sich die letzten Jahre verhalten hatte. Insgeheim freute sich Yashiro wie ein kleines Mädchen und dachte bei sich „hrhrhrhr du wirst schon noch sehen was du davon hast nichts zuzugeben, ich sage dir kein Wort mehr“.

„Du wirst doch jetzt wohl nicht beleidigt sein? Der Präsident und ich sind uns zufällig über den Weg gelaufen und er hat mich direkt um ein Gespräch gebeten“ „Wie du meinst“, sagte der Manager immer noch die beleidigte Leberwurst spielend und ging langsam Richtung Rens Auto. Sie waren mittlerweile aufgebrochen und in der Tiefgarage am Weg nach Hause.

Schweigend führen die beiden Streithähne eine Weile durch Tokyo. „Kyoko hat angerufen“, sagte Ren plötzlich in die Stille hinein. „kyaaaaaaaa hehehehe“ dröhnte es in Yashiros Kopf, laut sagte er jedoch: „ Ach was? Und was hat sie so zu berichten? Wie oft habt ihr beiden euch eigentlich die letzten Jahre gehört?“ Ein lauter Seufzer entrang sich Rens Kehle und auf einmal sah er unendlich müde und traurig aus. „Nicht so oft wie ich gerne hätte. Vielleicht 1 Mal in 6 Monaten. Sie war so beschäftigt mit drehen in den USA. Angeblich spielt sie dort in einer Serie eine der weiblichen Hauptrollen. Sie sind jetzt schon bei der 4 Staffel. Das ist etwas sehr Gutes und ich bewundere ihre Arbeitsmoral.“ „Apropo Arbeitsmoral, hast du heute schon etwas gegessen „ warf sein Manager im strengen Ton ein. „ Ich hatte keine Zeit dazu“ „Du weißt dass ich das nicht billigen kann. Du wirst dich noch zu Grunde richten aber bitte sei stur. Kyoko würde dir dafür den Kopf abreißen.“ „ Ja aber sie ist nicht hier und kann es nicht und sie wird es auch nie erfahren. Nicht dass ich es geheim halten würde, aber bei unseren seltenen Gesprächen möchte ich mich nicht über meine Essgewohnheiten mit ihr unterhalten. Die übrigens komplett meine Angelegenheit sind“ sagte er mit einem strengen Seitenblick zu seinem Kollegen und Freund. „Schon gut schon gut wie du meinst, also was hat Kyoko denn zu berichten?“ „Als ob du das nicht schon auswendig wüsstest. Das war doch der Grund wieso du mich so dringend sprechen wolltest vorhin.“ „Ich wollte es aber aus deinem Mund hören“ „Nichts Besonderes nur dass es ihr gut geht und dass sie jetzt zwei Monate Drehpause haben. Ihre Kollegen seien so nett wie immer und ab der neuen Staffel würde sie zwei neue Kollegen dazu bekommen. Sie freut sich über die vielen Mädchenabende die sie mit ihren Kolleginnen verbringen kann. Sie dürfte dort wirklich gute Freundinnen gefunden haben.“ „Nur Freundinnen?“ fragte Yashiro vorsichtig. „Sie hat niemals ihre männlichen Kollegen außerordentlich erwähnt. Du kennst sie, sie ist Love Me Number One Member, ich denke nicht dass sie ihre Kollegen außer auf professioneller Basis interessieren.“ „Hast du keine Angst mehr dass sie dir jemand wegschnappen könnte?“ „Nein nicht mehr, sie hat niemals etwas erwähnt. Außerdem habe ich einmal aus Versehen diesen Bastard erwähnt und auf einmal konnte man ihre Stimmung durchs Telefon hindurch spüren.“ „Nun gut, seis drum, ich darf dich daran erinnern dass du morgen um 5 Uhr Morgens zu drehen beginnst und einen neuen Kollegen aus Amerika bekommst. Der Präsident will dass du ihm alles zeigst und ihn, da er dein Co Star ist, etwas einlernst“ „Geht in Ordnung. Schönen Abend noch“ „Dir auch, ach ja und bevor ichs vergesse am Freitag ist die Gala also bitte sage mir welchen Anzug du tragen willst damit ich ihn rechtzeitig in die Reinigung bringen und wieder abholen kann“, aber da war Ren schon weg. Kopfschüttelnd ging der Manager seiner Wege.
 

Ren währenddessen saß nachdenklich in seinem Auto. Er war erleichtert dass sein Manager endlich ausgestiegen war denn so konnte er endlich seinen Gedanken nachgehen. Er hatte ihm nicht alles erzählt. Hatte er doch bei Kyoko all seinen Mut zusammen genommen und sie beiläufig gefragt ob sie denn in der Drehpause nach Hause kommen würde, insgeheim hatte er sagen wollen nach Hause zu ihm, aber das wusste sie ja nicht. Sie war nicht seines und es war nicht ihr zu Hause. Sie wusste nicht einmal dass trotz der zwei Jahre räumlicher Trennung die für ihn äußerst schwierig waren, ihre rosa Plüschpantoffeln immer noch am gleichen Ort in seiner Wohnung standen. Als er sie sagen hörte, dass sie im Sommer nicht nach Tokyo zurückkommen würde, zerplatzte der Ballon der Hoffnung der sich in seinem Herzen breit gemacht hatte. Obwohl er sich dazu gezwungen hatte nicht zu hoffen, konnte er es doch nicht verhindern. Kyoko würde wohl niemals mehr nach Japan zurückkommen. Aus Angst vor dem Schmerz hatte er sich nicht einmal ihre Serie angesehen, doch das konnte er ihr nicht sagen. Er gab sich weiterhin ganz normal und ärgerte sie ein bisschen. Danach hatten sie aufgelegt und das war wohl wieder das letzte Telefonat für weitere 6 Monate.

Als er endlich daheim war, streifte er sich seine schweren Anzugschuhe von den Füßen und goss sich ein Glas Bourbon ein. Aus einem Glas wurden zwei, drei, mehrere. Nach dem er aufgehört hatte zu zählen und die einstmals volle Flasche zu ¾ leer war, legte er das Fuwa Video ein. Er wollte sie wenigstens einmal sehen nach so langer Zeit und sei es nur in einem PV mit diesem Idioten. Es raubte ihm den Atem, sie war einfach so wunderschön. Wie sie wohl jetzt mit 20 aussehen würde? Sie musste erwachsen geworden sein, weiblicher. Ob sie wohl immer noch so kindisch war und an Feen glaubte? Er musste leise vor sich hin schmunzeln. Sie und ihre Feen.

Als der 190cm große Mann einen kurzen Blick auf die Uhr warf war es schon drei Uhr in der Früh. Nun gut, dachte er bei sich, Zeit ins Bett zu gehen. Leicht wankend erhob er sich und wollte in sein Schlafzimmer gehen. Da eine ¾ Flasche hochprozentiger Bourbon aber auch einen Mann seiner Größe schnell umwerfen konnte, spürte er auf einmal mehr als nur leichten Schwindel aufkommen und entschloss sich die restlichen zwei Stunden auf der Couch zu schlafen. In Gedanken bei Kyoko und einem stechendem Gefühl in der Brust das nicht vom Alkohol herrührte schlief er ein.

„Guten Morgen“ „Guten Morgen Evans-san“ klang es übers Set. Alle Mitarbeiter freuten sich über den neuen gutaussehenden Co Star aus Amerika. „Nun du scheinst ja sehr beliebt zu sein bei den Frauen Evans-san“, sagte Tsuruga Ren zu seinem neuen Kollegen. „ Haha nicht so sehr wir du Tsuruga-kun“, sagte der wesentlich jüngere Schauspieler mit einem sympathischen Lächeln. Dieser grinste jedoch nur.

„Also Chris-san, woher genau aus Amerika kommst du?“, „Chris-san, Chris-san, hast du eine Freundin?“ „ Was ist dein Lieblingsessen Chris-san?“

Von überall kam die weibliche Besatzung der Filmcrew angerannt um den neuen Co-Star zu bewundern. „Nun, eines muss man ihm lassen, er hat Charme“, dachte sich Ren und grinste spitzbübisch. Wenigstens hatte er einmal seine Ruhe und konnte diese damit verbringen sich Gedanken über Kyoko zu machen. Was sie wohl im Moment trieb? „ Ja meine Damen, ich bin vergeben, mein Herz gehört der atemberaubendsten Frau die es jemals gegeben hat“ „ooooooooooooooochhhh“ ertönten überall die Seufzer der Frauen. Ren horchte auf, na toll jetzt war die ganze Aufmerksamkeit wieder bei ihm, dem Single und Number One Schauspieler. „Chris-san du hast mir gar nicht erzählt dass du eine Freundin hast, wie ist sie denn so?“, nur schnell den Fokus wieder auf den Neuen lenken, dachte er sich gewieft. „Sie ist wie schon gesagt atemberaubend. Langes braunes Haar, wobei die Farbe wechselt sie wohl häufiger als ich meine Hemden“, musste der große Mann lachen, „ für eine Frau relativ groß, schlank, unendlich lange Beine, ein Herz aus Gold, eine Arbeitsmoral großer als der Fujijama. Wenn sie lächelt geht die Sonne auf und kochen kann sie, sagenhaft. Ein Wunder dass ich noch keine Tonne wiege.“

Nun war es um Chris Evans geschehen. Kaum wurde er auf seine Freundin angesprochen kam er ins Schwärmen und befand sich im Lalaland. Lalaland dieses Wort hatte Tsuruga Ren von Kyoko gelernt. Eigentlich wohl mehr von Kotonami-chan. Sie benutzte dieses Wort gerne wenn Kyoko wieder einmal in ihre Tagträume abgedriftete war und von Prinzen, Prinzessinnen, Schlössern und rosa Feen träumte. Irgendwie erinnerte ihn die Art von Chris an Kyoko und seinen eigenen Vater wenn dieser über Ren, also ihn selbst, zu erzählen begann. Es tat gut zu wissen dass sein Vater stolz auf ihn war. Auch das hatte er Kyoko zu verdanken. Wieviel sie doch eigentlich für ihn getan hatte. Gott wie er sie vermisste.
 

Nach außen hin war Ren jedoch ein immer freundliches und lächelndes Gesicht. Keiner ahnte wie es wirklich in ihm aussah und welcher Schmerz in seinem Herzen saß. Endlich war Chris mit seinen Lobpreisungen auf seine einzigartige Freundin fertig. Der Mann hatte immerhin das Glück offen dazu zu stehen dass er liebte und dass er geliebt wurde. Nicht jeder kann sich das erlauben und hat es verdient solch Liebe zu erfahren, dachte Ren bitter.

„Übrigens lernst du sie Morgen auf der Gala kennen. Ich kann es kaum erwarten dem größten Schauspieler aller Zeiten mein Herz vorzustellen. Ich wette sie wird von dir begeistert sein, aber hoffentlich nicht zu sehr immerhin will ich ja ihre Nummer 1 bleiben“ scherzte der Jenkie und dann gingen sie endlich an die Arbeit.



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