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Hass und Liebe

Sesshomaru x Kagome : )
von

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Schuld

Hallöchen,
 

es geht wieder weiter...
 

Danke an Lioness, Goettin_Isis und Kueken für eure Kommis... ^^
 

Freu mich immer wieder darüber :) So, los gehts...
 


 

Kapitel 5 - Schuld
 

Kagome sah fasziniert jeder einzelnen Lichtkugel nach. Sie wusste, dass dies ihre Seele war, die da aus dem toten Körper unter ihr entwich. Unsicher nahm sie jedes Stückchen ihrer Seele wieder in sich auf. Es fühlte sich warm an, alle Gefühle, die sie verlassen hatten kehrten zurück, übermannten sie. Sie presste ihre Hände auf ihre Brust, da sie das Gefühl hatte zu zerreißen. Sie atmete schwer, es nur die positiven Gefühle. Wenn sie doch nur die negativen Empfindungen aussperren könnte. So viele Gedanken schwirrten in ihrem Kopf herum. Alle Ereignisse der letzten Tage erlebte sie in ihrem Gedächtnis erneut. Eine Sturmflut von Gefühlen raste durch ihren ganzen Körper. Wut, Trauer, Verzweiflung, Angst, Zweifel, Scham und so gar Hass schafften sich Platz in ihrem Innern. Ihr Kopf schmerzte schrecklich und ihre Sicht begann zu verschwimmen. Tränen strömten ungehindert aus ihren Augen und tropften von ihrem Kinn auf die Knie. Sie vergrub ihre Hände in ihren Haaren und zog daran in der Hoffnung mehr Platz in ihrem Kopf schaffen zu können. Als sie zu Boden sah erblickte sie die tote Priesterin, die unter ihr lag. Was hatte sie da nur getan? Der Pfeil steckte noch in Kikyous Brust. Sie sah der Frau die ihr angeblich so ähnlich war in das vor Entsetzten verzerrte Gesicht.
 

Wie konnte sie nur? Sie hatte sie getötet! Sie war sich sicher, dass sie das mit ihrer Seele niemals getan hätte. Aber Kikyou hatte ihr die Seele genommen, war sie also selbst schuld? Was? Rechtfertigte sie da gerade einen Mord? Was war mit ihr los? Seit wann war sie so skrupellos?

Sie war im Moment nicht sie selbst, sagte sie sich.
 

Inu Yasha würde sie jetzt sicher wirklich hassen. Sie trug die Schuld am Tod seiner geliebten Kikyou. Er liebte sie doch aber sowieso nicht, schließlich hatte er sie hintergangen, belogen und betrogen. Sie hätte es wissen müssen. Warum hatte sie ihm vertraut? Ihr Herz verkrampfe sich. Warum nur? Er hatte sein Versprechen gebrochen, dabei wollte sie vor nicht allzu langer Zeit noch für immer bei ihm bleiben. Wie hatte er sich das nur vorgestellt? Wenn sie ihm das Juwel gegeben hätte um Kikyou zurück zu holen, hätte sie auch für immer hier bleiben müssen. Inu Yasha und Kikyou wären wieder zusammen glücklich geworden und sie hätte neben den beiden daher leben müssen, die ewig Zweite. Das wollte sich auch nicht. Kikyou war jetzt tot, doch bei Inu Yasha bleiben wollte und konnte sie jetzt auch nicht. Er hatte zugelassen, dass Kikyou sie umbringt und ist danach auch noch bei ihr geblieben. Kikyou hatte Kagome getötet und Kagome Kikyou. Welch Ironie, welche „Ähnlichkeit“. Außerdem war sie sich sicher, dass Inu Yasha sie auch nicht mehr bei sich haben wollte. Was sollte sie also tun? Sie hatte hier niemanden mehr…außer vielleicht Sango, Miroku, Kirara und Shippo. Aber würden sie es verstehen, oder auch ihre Tat verabscheuen und sie hassen. Ja, sie hasste und verabscheute sich ja selbst dafür. Zurück nach Hause konnte sie auch nicht mehr. Während sie versuchte ihr Gefühlschaos irgendwie zu ordnen und völlig in sich versunken war merkte sie nicht, dass sie die ganze Zeit wie hypnotisiert ihren Oberkörper hin und her wippte.

Erst als eine bekannte Stimme ihren Namen flüsterte, kam sie wieder zu sich. Sie drehte ihren Kopf ein Stück und sah Inu Yasha und Sesshomaru. Der ältere Bruder stemmte sein Fuß auf die Brust des Jüngeren und hielt ihn damit am Boden fest. Inu Yasha sah Kagome direkt an. Sein Blick war verständnislos und verwirrt, aber nicht wütend. Er hatte noch nicht realisiert was passiert war.

Kagome blickte in seine Augen und in diesem Moment explodierte alles in ihr. Ihr Herz machte einen Aussetzer um danach verkrampft weiter zu pumpen. Es tat so schrecklich weh, dass ihr Körper schrie. Sie machte den Mund auf um diesen Schrei raus zulassen, es war ein Schrei voll seelischer Schmerzen. Sie konnte nur noch an eines denken: Weg hier! Und zwar so schnell wie möglich. Zittrig kam sie auf die Beine, sie fühlten sich weich und taub an. Ihr ganzer Körper tat schrecklich weh. Endlich stand sie. Die Halbbrüder starrten sie immer noch an. Dann lief sie los, lief sie weg, wieder einmal.
 

Sesshomaru sprang anmutig von Ast zu Ast und folgte der Miko. Er wollte wissen was so plötzlich in sie gefahren war. Der Dämon war schnell zu ihr aufgeschlossen, denn im Verhältnis zu ihm war sie eher langsam. Er folgte ihr ohne, dass sie ihn bemerkte. Der salzige Geruch ihrer Tränen stieg ihm wieder in die Nase. Sie schien nicht einmal daran zu denken stehen zu bleiben. Erfragte sich wo sie wohl hin wollte. Sein kleiner Halbbruder war nur ein kleines Stück hinter ihm, lief aber auf dem Boden. Plötzlich fiel die Miko erschöpft zu Boden und blieb dort schnell atmend liegen. Sie hämmerte mit den Fäusten kleine Löcher in den Boden und weinte laut. Inu Yasha kam hinter ihr zum stehen und starrte sie an. Langsam raffte sie sich auf und stellte sich ihm gegenüber. Ihr Gesicht sah schrecklich aus, dreckverschmiert, ausgezehrt und nass. Als ob sie das auch gerade bemerkt hatte, wischte sie sich mit den langen Ärmeln ihres Kimonos über das Gesicht.

„Inu Yasha.“ wisperte sie mit brüchiger Stimme.

„Kagome…was hast du nur getan?“ sagte er verzweifelt. Sesshomaru platzierte sich in einer Baumkrone um die Szene zu beobachten.
 

„I-Ich…Sie hatte…meine…“

„Du hast sie getötet!“ schrie er sie unter Tränen an. „Warst du so eifersüchtig? Ich erkenne dich gar nicht wieder!“

Kagome war sprachlos. Eifersüchtig?! Hatte er vergessen was Kikyou ihr angetan hat?

„Sie hat mich umgebracht und mir meine Seele genommen! Hast du das etwa vergessen?“

Inu Yashas Aura loderte wild und Kagome konnte seinen Zorn spüren, plötzlich verschwand dieser Zorn aber wieder. Er wusste nicht was er denken sollte. Sie hatte recht, aber sie hatte auch etwas Schreckliches getan.

„Inu Yasha, ich würde es rückgängig machen wenn ich könnte, aber das kann ich nicht. Wenn ich in diesem Moment meine Seele gehabt hätte, hätte ich das sicherlich auch nicht getan.“

„Willst du damit sagen, dass sie selbst schuld ist?“ zischte der Hanyou.

„Aber…Inu-“ stammelte sie, denn genau das hatte sie gerade indirekt behauptet.

„Ich fasse es einfach nicht. Ich habe sie geliebt, das wusstest du genau.“ Seine Augen wurden zu Schlitzen.

„Ja, deswegen hast du auch zu ihr gestanden als sie mich umgebracht hat. Deswegen wolltest du ihr das Juwel geben und mit ihr zusammen sein, egal was dann mit mir wäre. Deswegen hast du mich hintergangen, angelogen und so unendlich oft verletzt.“ Sie schnaubte wütend.

Er war wegen ihrer Worte völlig perplex. Hatte er das alles wirklich getan? Ja, das hatte er wirklich stellte er fest. Ihm wurde in diesem Moment endlich klar, dass er sich für Kikyou entschieden hatte und nicht für Kagome. Doch Kikyou war jetzt tot und Kagome war die Schuldige. Er konnte sie nicht mehr ansehen und drehte darum seinen Kopf in eine andere Richtung.

„Ich will dich nicht mehr sehen.“ sagte er und drehte sich um. Der Halbdämon wartete kurz eine Antwort ab, doch es kam keine, also machte er sich davon.
 

Kagome blieb wie angewurzelt stehen, sie traute ihren Ohren nicht. Dieses Mal stiegen ihr auch keine Tränen in die Augen, sie stand einfach nur reglos da und brachte kein Wort heraus. Sie stolperte ein paar Schritte zurück, prallte mit dem Rücken sanft gegen einen Baum und lies sich daran herunter gleiten. Sie zog ihre Knie an die Brust und schlang ihre Arme um die Beine. Ihre Stirn platzierte sie auf den Knien und dann seufzte sie laut. Was sollte sie denn jetzt tun?
 

Sie bemerkte das Rascheln in der Baumkrone über ihr.

„Komm endlich runter.“ sagte sie ohne den Kopf zu erheben.

Sesshomaru landete mit einem Satz vor ihr.

„Deine Sachen sind noch im Lager, du solltest sie holen.“ bemerkte er kalt.

„Denkst du nicht, dass ich andere Probleme habe?!“ wütend funkelte sie ihn an.

Ihre respektlose Art hatte sie neben den Gefühlen also auch wieder. Er hob eine Augenbraue und versuchte sich nicht darüber aufzuregen.

„Er ist ein Idiot.“ stellte er ausdruckslos fest. Sie seufzte.

„Du hast recht, ich muss meine Tasche holen.“ sagte sie und setzte zum Gehen an.

Sesshomaru hielt sie am Arm fest und zog sie ein Stück zurück.

„Du sagtest du kannst nicht zurück zu dem Ort von dem du kamst. Warum?“

Also wollte er sie jetzt auch loswerden. Von ihm hatte sie aber auch nichts anderes erwartet.

„Ohne das Shiko no Tama geht es nicht.“ sagte sie und wurde traurig.

„Gibt es keine andere Möglichkeit?“

Sie sah ihn erstaunt an. Wollte er ihr etwa helfen? Wahrscheinlich nicht. Allerdings hatte er sie ja auch wiederbelebt und ihr geholfen ihre Seele zurück zu bekommen. Sie bekam ein schlechtes Gewissen, weil sie sich sicher war, dass ihre Gesellschaft ihm nicht behagte.

„Nein, nicht das ich wüsste.“ sagte sie und er antwortete mit einem Nicken.

„Sesshomaru…“

„Sama“ erwiderte er und beobachtete wie sie ihr Gesicht verzog.

„Huh?“ machte sie nur, weil sie nicht verstand.

„Es heißt Sesshomaru-sama für dich.“ sagte der Daiyoukai.

Sie rollte mit den Augen und war kurz davor es sich mit ihrem Dank doch wieder anders zu überlegen.

„Sesshomaru-sama…“ sagte sie und betonte die zwei letzten Silben extrem. „Ich möchte mich für alles was du für mich getan hast bedanken.“ sagte sie und verbeugte sich.

Er wendete sich jedoch nur von ihr ab und fragte: „Können wir dann endlich los?“

Erstaunt blickte sie ihn an, lief dann aber an ihm vorbei um voraus zu laufen. Als er jedoch stehen blieb und sie erwartungsvoll ansah drehte sie sich wieder zu ihm um.

„Was?“ fragte sie.

„Zu langsam.“ sagte er nur und sie wusste was er meinte, denn er hielt ihr sein Fell hin.

Sie klammerte sich wieder daran, diesmal fester da sie Angst hatte herunterfallen zu können. Sesshomaru knurrte leise und hob dann ab. Das Fell in ihren Händen zuckte immer wieder, doch sie konnte aus Angst nicht lockerer lassen und sah dann peinlich berührt zu Boden. Mittlerweile hatte nämlich auch sie begriffen, dass es sein Hundeschwanz war an dem sie da hing.
 

Die ganze Zeit über machte sie sich Gedanken über Inu Yasha. Ob sie ihn jemals wieder sehen würde? Doch wollte sie das überhaupt? Wollte er es? Sie war sich sicher, dass das nicht der Fall war. Sie musste unbedingt einen Weg finden wie sie wieder zurück in ihre Zeit kommen konnte. Hier hielt sie jetzt nichts mehr. Sie wagte einen kurzen Blick zu Sesshomaru. Ob er auch so einsam war wie sie sich jetzt fühlte? Er hatte ja immerhin noch Rin und Jaken. Sie wünschte sich Sango wäre jetzt bei ihr, sie wusste zwar nicht ob sie sie für Kikyous Tod hassen würde, aber sie war immerhin ihre beste Freundin. Langsam merkte die junge Miko, dass die Erschöpfung und Müdigkeit die Oberhand über ihren Körper bekamen. Sie versuchte sich zusammenzureißen, damit sie nicht wegrutschte.

Sesshomaru, der die ganze Zeit ihre Aura verfolgte wurde auch auf ihre Erschöpfung aufmerksam und wickelte seinen Hundeschwanz um ihre Hüften, damit sie falls sie einschlief nicht herunter fiel. Es waren nur wenige Minuten vergangen als er bemerkte wie sich ihre Aura beruhigte, ihr Griff sich lockerte und sie schließlich anfing ruhig und rhythmisch zu atmen.
 

>>>>> an einem anderen Ort <<<<<
 

Sango, Miroku, Kirara und Shippo liefen nun schon seit unzähligen Stunden durch die Gegend ohne zu wissen wo sie wirklich hin wollten. Die Stimmung zwischen den Freunden war stark getrübt, zu viele Sorgen machten sie sich um ihre Freundin. Sie wussten immer noch nicht ob sie überhaupt noch lebte. Shippo, der schon vor einiger Zeit unter Tränen eingeschlafen war, lag auf Kiraras Rücken und murmelte im Schlaf vor sich hin. Plötzlich blieb Sango stehen, sie erkannte die Stelle wieder an der sie erst vor kurzem Sesshomarus Begleiter begegnet waren. Ein kleiner Hoffnungsschimmer keimte in ihr auf.

„Kirara.“ Die große Dämonenkatze miaute als Antwort. „Kannst du hier die Fährte von Jaken oder Rin aufnehmen?“

Die Dämonin schnüffelte jeden Quadratzentimeter des Bodens ab und maute dann an Sango gewandt.

„Komm Miroku, ich glaube sie hat eine Spur.“

Sie liefen der Dämonenkatze hinterher, die immer schneller wurde. Nun rannten sie alle und Shippo, der mittlerweile aufgewacht war, musste sich an Kiraras Fell festhalten um nicht herunter zu fallen.

Plötzlich blieb Kirara stehen und die anderen wären fast in sie hinein gelaufen.

Sie sahen Jaken, Rin und Ah-Uhn, die zusammen an einer Feuerstelle saßen und zu warten schienen. Der kleine Krötendämon saß da und drehte gelangweilt seinen Kopfstab hin und her, während Rin, die sich an Ah-Uhns Bauch gelehnt hatte einen Kranz aus Blumen zusammensteckte. Gleichzeitig sahen sie zu den Neuankömmlingen.

„Was wollt ihr hier?“ fragte Jaken gereizt, stellte sich auf und richtete seinen Kopfstab auf die vier.

„Ganz ruhig, wir wollen euch nichts tun. Ist Kagome bei euch?“ fragte Sango und machte einen Schritt auf den kleinen Youkai zu.

„Nein.“ antwortete der schlicht. Die Freunde ließen schon die Köpfe hängen als er weiter sprach.

„Aber sie müssten bald wieder hier sein.“ sagte er und ließ nun endlich seinen Stab sinken.

„Dann lebt sie?“ schrie Sango freudig.

„Ja. Lord Sesshomaru und das Menschenweib sind zu dem Hanyou und der untoten Miko gereist um die Seele eurer Freundin wieder zu beschaffen.“ Er setzte sich wieder.

Jetzt ging auch Miroku ein Licht auf. Daran lag es also daran, deshalb war Kikyou so anders. Sie hatte Kagomes Seele in sich.

„Dann hat Sesshomaru sie also doch wieder belebt.“ Sango atmete erleichtert auf. Doch dann dachte sie daran, dass Kagome jetzt also Inu Yasha und Kikyou gegenüber stand und fing sich doch wieder an Sorgen zu machen.

„Hoffentlich passiert ihr nichts.“ sagte sie betrübt.

„Ihr kann doch gar nichts passieren. Sesshomaru-sama ist doch bei ihr.“ sagte Rin mit einem Lächeln, das bis über beide Ohren reichte.

~Hoffentlich.~ dachte Sango.

„Können wir hier mit euch warten?“ fragte nun Miroku an Jaken gewandt.

„Bitte, bitte, Jaken. Dann kann ich mit Shippo spielen.“ bettelte Rin, die den kleinen Fuchsdämon sehr gern hatte.

„Na schön.“ sagte der und widmete sich wieder seinem Kopfstab.

Shippo, der jetzt deutlich erleichtert war, dass Kagome noch lebte gesellte sich zu Rin und die beiden spielten vergnügt.

Die Zeit verging und Sango und Miroku wurden langsam ungeduldig. Sie hatten nun schon so lange mit der Ungewissheit leben müssen. Sie fragten sich schon die ganze Zeit was überhaupt passiert war, da sie ja von Inu Yasha und Kikyou nicht sehr viel erfahren hatten. Sango seufzte als Kirara, die nun wieder klein war anfing zu miauen und mit dem Kopf in Richtung Himmel zu deuten.

Sango blickte nach oben, konnte aber nichts erkennen.

„Was hast du denn Kirara?“ fragte sie obwohl sie wusste, dass sie von der Katze keine Antwort bekommen würde.

„Lord Sesshomaru ist wieder da.“ antwortete Jaken stattdessen und erhob sich.

Im nächsten Moment landete Sesshomaru zusammen mit einer schlafenden Kagome sanft auf dem Boden. In der Sekunde als sie aufkamen wachte die Miko langsam auf und sah eine junge Frau auf sich zu rennen, die den Tränen nahe war. Sie spürte wie der Daiyoukai der neben ihr stand sein Fell um ihre Hüfte lockerte. Sie versuchte es zu verdrängen aber wurde dennoch ein wenig rot. Einen Moment später viel ihr Sango um den Hals. Was sollte sie jetzt nur tun? Sie wussten ja noch nicht was sie getan hatte.

„Kagome. Oh Gott, du lebst. Wir dachten du wärst tot.“ schluchzte sie.

Kagome streichelte ihrer Freundin über den Rücken um sie zu beruhigen.

„Ich bin so froh euch wieder zu sehen.“ Auch die Miko war den Tränen nahe.

„Jetzt sag schon, was ist nur passiert? Kikyou und Inu Yasha meinten du wärst tot.“

„Ich war tot, aber Sesshomaru hat mich wieder belebt.“ sagte Kagome und schaute dankbar zu dem Hundeyoukai. Dieser ignorierte das aber und entfernte sich ein Stück um sich an einen Baum zu lehnen. Dann erzählte Kagome ihren Freunden alles was passiert war. Shippo saß glücklich auf ihrem Schoß und Sango und Miroku ihr gegenüber und hörten aufmerksam zu.

„Und dann sind Sesshomaru und ich losgezogen um meine Seele von Kikyou wieder zu holen.“

An dieser Stelle der Ereignisse schluckte sie hart. Am liebsten hätte sie diesen Teil einfach ausgelassen, aber ihre Freunde verdienten es die Wahrheit zu erfahren. Sie holte ein Mal tief Luft.

„Inu Yasha war da und wollte Kikyou beschützen. Es war ihm anscheinend völlig egal, dass sie mich getötet hatte.“ sagte sie traurig.

„Sesshomaru hat Inu Yasha aufgehalten während ich mir meine Seele von Kikyou wiederholte. Nur leider musste ich ihr dazu das Leben nehmen…es tut mir so schrecklich leid. Hätte ich meine Gefühle gehabt, hätte ich das sicher nicht getan. Auf jeden Fall will Inu Yasha mich jetzt nicht mehr sehen.“ Sie fürchtete sich vor der Reaktion ihrer Freunde, umso verwirrter war sie als Sango ihr um den Hals fiel und versuchte sie zu ermuntern.

„Oh, du Arme. Das tut mir ja so leid. Dass sie dich zwingt so etwas zu tun. Nur gib dir bitte nicht die Schuld, du warst nicht du selbst. Außerdem hast du ein Anspruch auf deine Seele, sie hatte schon viel zu lange ein Teil davon in sich. Und jetzt ist sie endlich wieder in dem Reich in das sie gehört, vielleicht kann sie ja jetzt endlich ihren Frieden finden. Und Inu Yasha wird schon wieder, du musst ihn verstehen. Dass Inu Yasha nachdem sie dir das angetan hat noch zu ihr stand, war Kikyous Schuld. Sie hatte ihn hypnotisiert oder sowas, du hättest es sehen müssen dann wüstest du was ich meine.“

„A-Aber Sango. Es ist schrecklich was ich getan habe. Ich fühle mich so furchtbar deswegen. Seid ihr denn gar nicht wütend?“

„Ach, Kagome…du bist doch unsere Freundin, wir lieben dich. Was blieb dir denn auch anderes übrig?“

„Sango…du hast ja recht…aber…“ sie schluchzte. Plötzlich sah sie aus dem Augenwinkel wie sich Sesshomaru erhob und sich vor sie und Sango stellte.

„Hör endlich auf.“ sagte dieser kalt.

„Was?“ fragte Kagome verdattert.

„Hör auf dich selbst zu bemitleiden.“ Sein Tonfall und Gesichtsausdruck änderten sich immer noch nicht.

„Ähm…I-Ich…“ Kagome war so verwirrt, dass sie nicht wusste was sie antworten sollte.

„Selbst als Miko solltest du nicht so schwach sein.“

„Schwach?“ fragte sie ungläubig. Langsam stand sie auf und plusterte sich vor dem Daiyoukai auf, dennoch wirkte sie im Vergleich zu ihm immer noch klein und zierlich.

„Mein Halbbruder und diese tote Priesterin haben es nicht verdient, dass ihnen auch nur irgendjemand nachtrauert.“ Seine Stimme wurde jetzt noch ein wenig kälter und Kagomes Schultern, die sie stur nach oben gedrückt hatte, fielen mit einem Ruck nach unten.

„A-Aber er ist doch dein Bruder.“ stotterte sie.

„Halbbruder und ich habe ihn noch nie als Bruder angesehen.“

Kagome hätte ihm gern widersprochen, ihm gesagt wie wichtig Familienbande sind und dass er nicht so stur sein sollte, doch sie war viel zu erschöpft um jetzt noch mit ihm zu diskutieren.

„Wie du meinst.“ sagte sie nur und wendete sich Miroku zu, der inzwischen an sie heran getreten war. Sesshomaru drehte sich wieder von ihr weg und steuerte erneut den Baum an um sich dagegen zu lehnen.

„Kagome, ich mache mir Sorgen um Inu Yasha. Vielleicht sollten wir nach ihm sehen.“ sagte der Mönch.

„Ich mache mir auch Gedanken um ihn, aber er will mich nicht sehen und ich ihn momentan auch nicht wenn ich ehrlich bin.“ sagte die Miko und senkte den Kopf.

Kagome merkte wie etwas an ihrem Rock zupfte und sah nach unten. Rin sah sie aus ihren großen Augen an.

„Könntest du nicht bei uns bleiben bis deine Freunde zurück sind?“ fragte sie zuckersüß.

„Ich weiß nicht, meine Kleine.“ sagte Kagome und schaute zu Sesshomaru. Auch Rin sah ihn an. Der Daiyoukai öffnete die Augen und zuckte leicht mit den Schultern.

„Meister Sesshomaru meint du kannst bleiben.“ flötete das kleine Mädchen fröhlich.

„Ähm…na gut. Aber nur bis meine Freunde wieder hier sind.“ sagte Kagome skeptisch.

Sango trat wieder näher an ihre Freundin heran.

„Ich weiß nicht ob das eine gute Idee ist.“ flüsterte sie der Miko zu.

„Sango, ich war doch die letzten Tage auch bei ihnen. Es wird schon nichts passieren.“ sagte sie auch um sich selbst zu überzeugen. Sie lächelte ihre Freundin an und richtete ihren Blick dann zu Shippo.

„Shippo kann doch bei mir bleiben, dann passiert mir bestimmt nichts.“ lachte die Miko.

Sango schnaubte und Miroku sah zweifelnd zu Sesshomaru.

„Na schön, wir sind so schnell zurück wie wir können.“ sagte der Mönch und verabschiedete sich von Kagome.

„Das gefällt mir zwar ganz und gar nicht, aber wir müssen schauen wie es Inu Yasha geht.“ sagte die Dämonenjägerin und umarmte die Miko.

„Ja.“ antwortete Kagome betrübt, die Schuldgefühle ließen sie einfach nicht los.
 

Als Sango, Miroku und Kirara fort waren setzte sich Kagome zu Rin und Shippo, die miteinander spielten. Immer wanderte ihr Blick zu Sesshomaru, in seiner Gegenwart war sie ständig angespannt und aufmerksam. Doch in seinem Gesicht regte ich rein gar nichts. Sie fragte sich ob sie ihn bei irgendetwas aufhielt in dem sie bei ihnen blieb. Aber dann hätte er es wohl nicht zu gelassen, dachte sie sich.

Langsam spürte sie die Müdigkeit in ihrem Körper aufsteigen. Shippo entzündete das Feuer und danach legten er und Rin sich daneben und schliefen binnen fünf Minuten ein. Auch Jaken schnarchte, seinen Kopfstab umklammernt, vor sich hin. Kagome legte sich ebenfalls neben das warme, knisternde Feuer und genoss das angenehme Gefühl bis auch sie in einen tiefen Schlaf fiel.
 

Kagome spürte den Wind, der durch ihre Haare wehte und sie somit zum Schweben brachte. Im Rücken spürte sie die harte Rinde eines Baumes, die sich durch den Stoff bis auf ihre Haut gerieben hatte. Sie merkte, dass sie keinen Boden unter den Füßen hatte und öffnete jetzt langsam die Augen. Als sie nach unten sah konnte sie wenige Zentimeter unter ihren Schuhen die Wurzeln des Baumes sehen. Ein starker Schmerz durchfuhr ihren Oberkörper und sie konnte sich kein Stück rühren. Die zwei Pfeile die sich durch ihren Körper bohrten, pinnten sie fest an den Baum. Etwas entfernt konnte sie eine leise Stimme flüstern hören und aus dieser Richtung kam nun Kikyou hervor. Sie funkelte Kagome böse an und richtete einen Pfeil aus sie.

„Du wirst ihn niemals bekommen. Du bist nur eine Kopie von mir, nichts als eine billige Kopie.“ zischte sie wie eine Schlange. Plötzlich lies die tote Miko den Pfeil los und er raste aus Kagome zu, die nur einen erstickten Schrei hervor brachte. Wenige Millimeter neben ihrem Kopf schlug der Pfeil in den Baum ein. In der gleichen Sekunde brach Kikyou vor ihr zusammen und blieb auf dem Boden liegen. Die Pfeile in Kagomes Brust verschwanden und sie prallte hart auf dem Boden vor dem Baum auf. Als sie sich wieder aufrappelte konnte sie zwei nackte Füße vor sich auf den Boden sehen. Sie sah weiter nach oben an einem roten Anzug entlang bis sie bei zwei goldenen Augen ankam. Diese Augen blickten sie böse an während sie ganz aufstand. Sie blickte in Inu Yashas Gesicht und konnte seine Wut spüren. Allmählich begannen seine Augen sich rot zu färben, Magenta farbene Streifen bildeten sich auf seinen Wangen und er fletschte gefährlich seine Zähne. Sie wollte von ihm zurück weichen, doch wieder konnte sie sich nicht bewegen. Er knurrte sie zornig an. Seine Klauen umfassten ihren Hals und drückten zu.

„Inu Yasha…“ hauchte sie.

„Du bist Schuld. Was hast du nur getan?“ brüllte er sie an und schleuderte sie dann zu Boden. Ein kleiner leiser Schrei entwich ihrer Kehle. Dann blieb sie liegen und schaute nur zu ihm auf.

„Du. Bist. Schuld.“ sagte er langsam und kam mit jedem Wort näher.

Keuchend stand er vor ihr und erhob seine Hand während er mit seinen Fingerknöcheln knackte.

„Dafür hasse ich dich, Kagome.“ sagte er abfällig und ließ dann seine Klauen auf sie nieder rasen.

Ein heißer stechender Schmerz durchfuhr ihren Körper und sie wollte schreien, konnte es aber nicht. Plötzlich wurde alles schwarz um sie herum, dann sah sie schwer atmend in den Sternenhimmel.
 

Sesshomaru konnte ihren Schweiß und ihre Angst riechen. Er öffnete die Augen und sah sie an. Ihr Atem ging schnell und sie wälzte sich ständig hin und her. Er konnte hören wie schnell ihr Herz schlug und spüren wie ihre Aura Sprünge machte. Plötzlich fuhr sie zusammen und öffnete ruckartig die Augen. Er beobachtete wie sie mehrmals kurz ein- und ausatmete um sich wieder zu beruhigen und dann schließlich die Augen wieder schloss. Wenige Minuten später schlief sie wieder, dieses Mal ruhiger.

Sie hatte einen Alptraum, das war ihm klar. Was er nicht verstand war warum sie solche Schuldgefühle hatte, weil sie jemanden umgebracht hatte. Er tat das ständig und fühlte sich danach nie schuldig, ja manchmal ging es ihm danach sogar besser. Jeden den er tötete hatte das auch verdient und seiner Meinung nach hatte auch diese Kikyou den Tod verdient. Er dachte sich, dass er diese Menschen wohl nie verstehen würde. Mit diesem Gedanken machte er die Augen wieder zu und entspannte sich wieder während die Nacht vorüber strich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2013-10-24T15:43:07+00:00 24.10.2013 17:43
ich find es super das sie jetzt bei der kleinen gruppe bleiben kann^^ super kapi
Von:  Kueken
2012-10-25T13:34:19+00:00 25.10.2012 15:34
Huhu (:

mal wieder ein sehr schönes Kapitel, ich mag es wie detailiert du die Gefühle von Kagome rüber bringst und wie Original getreu du die Charaktere der Personen beschreibst.

Macht auf jedenfall Spaß zu lesen.

Kagome kann einem wirklich leid tun und Inu Yasha ist einfach nur so dämlich wenn es um seine eigenen Gefühle und Kykio geh...da kann man sich ja mega drüber aufregen.
Inwieweit Sesshoumaru sich noch verändern wird bin ich gespannt... und was mit dem Akito wird auch.

Erinnert sich den Kagome an alles was passierte während sie keine Seele hatte? Zum Beispiel an diesen widerlichen Kuss? kommt das nochmal zu SPrache? Ich freu mich auf mehr!

Lg Kueken
Von:  Goettin_Isis
2012-10-24T20:38:44+00:00 24.10.2012 22:38
Hi!!!
also ich kann mich mal wieder nur positiv über dein werk äusern XD
Gott die arme tut soooo leid,
*seutz* braust du diesen idioten von inu noch oder darf ich in verprügeln?
der kerl ist sooo stroh doof, das glaubt man ja nicht.
ich freue mich schon riesig auf deine fortsetztung.
bis bald

lg isis
Von:  Seelenfinsternis
2012-10-17T17:34:56+00:00 17.10.2012 19:34
So nachedem ich begeistert dein Werk verschlungen habe, bleibt mir eigentlich nur eins, nämlich um Nachschlag zu bitten!
Ich bin sehr gespannt wie es mit Akito weitergeht, das riecht ja nach einem Kampf um Kagomes Gunst.
Bis zum nächsten Mal! Schreib schnell weiter


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