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Paladin Buch 2

Fortsetzung von Buch 1
von

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Urlaubsbeginn

Kapitel 61

Urlaubsbeginn
 

Sosuke saß neben Ryo in einem kleinen Transporthelikopter. Während sie auf die Startfreigabe warteten, hatte sie sich an Sosukes Schulter gekuschelt. Sosuke hingegen sah aus dem Fenster auf den Horizont. Sein Blick ging wieder mal weit in die Ferne.

Ihr Helikopter stand auf einer Landeplattform eines Ebenenschiffes. Die Sonne ging langsam unter und tauchte alles in ein sanftes Orange. Er hatte bis zum Schluss gehadert ob er wirklich gehen soll. Doch so langsam, mit Ryo im Arm, freundete er sich mit dem Gedanken an. Eine Woche in denen bis auf wenige Ausnahmen keiner was von ihm wollte. Keiner verlangte von ihm, dass er wieder mal das Unmögliche schaffte. Einfach nur Ruhe und Frieden mit Ryo.

Doch da schwang die Tür des Helikopters auf, was Ryo hochschrecken lies.

„MIAU?“, fragte sie überrascht.

„Nichts. Ich wollte Sosuke nur noch was zeigen“, sagte Theresa und stieg in den Helikopter. Dann hielt sie Sosuke einen Stapel Blätter vor die Nase und zeigte auf eine Unterschrift.

„Was' das?“ fragte Ryo und rechnete schon damit das ihr Urlaub ausfallen würde.

„Die Beitrittsunterzeichnung. Scharage ist nun offiziell Mitglied der Imperialen Liga“, sagte Sosuke und lächelte entspannt Theresa an.

„So, und nun her mit deinem Kommunikator“, forderte Theresa.

„Was?“, fragte Ryo. Derweil streckte Theresa ihre offene Hand zu Sosuke aus.

„Aber wenn…“, setzte er kurz an.

„Du hast Urlaub. Wenn es so schlimm ist, erreichen wir dich. Aber so denkst du mal nicht an die Arbeit und kannst auch nicht den Funk abhören. Also her damit“, forderte Theresa ihn streng auf. Ihr Blick lies keine Widerworte zu und mit der Hand forderte sie den Schlüssel ein..

Darauf zog Sosuke ein Kommunikationsgerät aus der Innentasche seiner Uniform und gab es Theresa.

„Sehr schön. Dann erholt euch gut“, sagte sie mit einem freundlichen Lächeln, nickte beiden kurz zu und verschwand wieder aus dem Helikopter.

„So, nun ist das auch abgearbeitet“, stellte Sosuke lächelnd fest, als Ryo es sich wieder an seiner Schulter gemütlich machte.

Da begannen auch schon die Turbinen des Helikopters zu dröhnen. Sosuke war immer mit seinen Kommunikator unterwegs gewesen. So konnte er immer und fast überall verfolgen was bei seinen Paladinen passierte. Doch nun? Er fühlte sich richtig abgeschnitten vom Geschehen. Der Helikopter hob ab und machte sich auf den Weg. Die Flotte der Paladine würde nun zu dem eigenen Frontabschnitt der Paladine ziehen, um dort die Truppen zu verstärken. .

Ryo und Sosuke hingegen würden nun zu einem kleinen Flughafen fliegen, dort in ein Privatflugzeug umsteigen um damit dann zur Hauptstadt zu gelangen. Theresa und Florian hatten alles geregelt. In der Hauptstadt würden sie dann in einem Hotel übernachten. Wenn schon Urlaub, dann richtig. Und die Paladine hatten eh immer einige Hotelzimmer in der Hauptstadt, die man beziehen konnte. Es war alles organisiert und vorbereitet. Seit mehr als zwei Jahren gab es für ihn nichts zu tun, nichts zu planen. Er legte den Arm um Ryo und drückte sie an sich. Sie war nun die Einzige um die er sich kümmern musste.

„Dann müssen wir morgen erst mal einen Anzug für dich machen lassen“, sagte Ryo leise.

„Anzug?“

„Ja. Theresa hat mir gesagt ich soll aufpassen dass du dich anständig benimmst. Keine Uniform. Keine Waffen. Meaoooow.“

„Wenn es sein muss. Dann bekommst du aber auch ein Kleid.“

„Mich kannst du damit nicht erschrecken. Auch wenn ich gerne mein Altes tragen würde.“

„Dein Altes?“, fragte Sosuke überrascht.

„Ja. Das von damals. Das du mir schenken wolltest.“

„Ach das… ich denk… das dürfte nicht mehr zu tragen sein. Ich hab vieles von damals verbrannt…“; brummte Sosuke und sah betreten aus dem Fenster.

„Dann gibt es halt ein neues. Ich kann ja nicht im Blaumann neben dir stehen.“

„Dann könnte ich aber auch meine Uniform tragen.“

„Nein. Du bekommst ein Anzug und ich ein Kleid. Eine Frau lebt nicht von Werkzeug und Schmierfett alleine“, stellte Ryo fest.

„Welche Frau?“, ärgerte sie Sosuke und sah sich demonstrativ um.

Darauf zog Ryo einen Schmollmund und grummelte beleidigt ein „Miau“, worauf Sosuke lachen musste und sie an sich drückte.
 

Theresa stand auf der Landeplattform und sah dem Helikopter nach wie er immer kleiner wurde. Die Maschinen des Schiffes wurden Hörbar hochgefahren und sie Spürte wie sich der Koloss aus Stahl in Bewegung setzte. Doch ihr Blick blieb fest auf dem Helikopter. Als er so klein war das er kaum zu erkennen war, drehte sie sich um und ging ins Innere des Schiffes. Ihr Ziel war ein kleiner Aufenthaltsraum neben dem Hangar. Dort hatten die Anderen es sich eingerichtet. Als Theresa den Raum betrat, war es, als wäre die Stimmung augenblicklich eingefroren.

„Er ist weg?“, fragte Charlotte emotionslos. Theresa nickte nur.

„Wird er wieder kommen?“, fragte Nils, genauso emotionslos wie Charlotte.

„Was meinst du damit?“

„Meint ihr wir sind alle Blind? Wir wissen genau, dass es ihm nicht gut geht. Nur bisher haben wir nichts gesagt“, Erklärte Charlotte. Theresa sah sich erstaunt um und als ihr Blick sich mit dem von Florian kreuzte, schüttelte dieser unschuldig den Kopf, eh er ihn in den Nacken legte und die Decke betrachtete.

Darauf setzte sich Theresa langsam hin. Nach außen wirkte sie ruhig, doch im inneren wirbelten ihre Gedanken hin und her. Doch als sie saß, hatte sie sich entschieden.

„Es war wohl nur eine Frage der Zeit bis ihr es mitbekommt. Aber er kommt wieder. Er ist nur im Urlaub um seinen Körper Erholung zu gönnen. In einer Woche wird er wieder ganz vorne stehen“, beruhigte Theresa die anderen.

„Und warum sagt er uns nichts? Vertraut er uns nicht?“, fragte Nils.

„Unsinn. Er vertraut jedem von euch blind“, ging Florian dazwischen, ohne den Kopf zu heben.

„Aber was ist es denn?“, harkte Charlotte nach.

„Er wollte euch nicht beunruhigen. Er ist einfach Alt", sagte Theresa betreten.

„Alt?“

„Ja. Anscheinend haben die Idioten unsere Gene falsch gebaut. Wenn wir in 4 Jahren noch leben, haben wir Glück“, stellte Theresa fest.

„Und da kann man nichts machen? Gibt’s da keine Möglichkeit das zu verhindern?“, fragte Christoph.

„Was denkt ihr wohl, warum er der Iwanov einen ganzen Flügel hat bauen lassen? Er macht was er kann um es zu verhindern. Aber er ist uns halt einige Jahre voraus“, brummte Florian.

„Behaltet es auch erst mal für euch. Wenn die Zeit gekommen ist, wird er es euch sagen“, bat Theresa. Die anderen schwiegen, aber nickten langsam.
 


 

Sosuke und Ryo stiegen in einer unterirdischen Garage aus. Mehrere Weibliche Angestellte in kurzer Dienstmädchenuniform und zwei Männer in schwarzen Mänteln verbeugten sich vor den Beiden. Sosuke sah sich jedoch erst aus Reflex kurz suchend um. Aber es war kein anderer in der Garage und die Zufahrt war geschlossen worden. Erst jetzt nickte Sosuke den wartenden Personen zur Begrüßung zu. Ryo staunte über das weibliche Personal. 6 Frauen in kurzer Dienstmädchenuniform die vor einen Roten Teppich standen und sich verbeugten. So was kannte sie nur aus Filmen.

„Immer dieser Aufstand,“, murmelte Sosuke Ryo zu und ging dann auf die beiden Männer zu.

„Jungpaladin Berg und Kartz zu ihren Diensten, Ordensmeister“, begrüßte der eine Mann ihn nochmals förmlich. Er war in etwa so alt wie Sosuke. Außer dem Kantigen Gesicht konnte Ryo jedoch nichts von seiner Statur erkennen.

„Sie sind die Diensthabenden Wachoffiziere?“, fragte Sosuke kurz.

„Jawohl Sir“, antwortete der Mann.

„Dann willkommen auf ihren neuen Posten. Und gleich mal was für später. Keiner von den Höheren mag diese Art des Empfangs. ICH schon gar nicht“, brummte Sosuke und deutete kurz über seine Schulter zu Ryo. Darauf sahen sich die beiden Männer kurz erschrocken an.

„Keine Bange. Heute wird keiner erschossen“, kicherte Sosuke und klopfte Berg auf die Schulter.

Für Ryo war das alles sehr eigenwillig. Wenn Sosuke einen Raum betrat, dann schienen alle zu erschaudern. Erst in diesen Situationen fiel ihr wieder auf, wie machtvoll dieser 20 Jährige dann doch war. Auch wenn er sich immer vehement dagegen wehrte, dass man ihn mit so viel Respekt behandelte.

„Also dann. Wir hatten ne lange Reise“, sage Sosuke freundlich. Darauf nickten die Männer. Sosuke drehte sich zu Ryo um und lächelte sie sanft an. Die Gruppe ging dann zu dem Fahrstuhl, mit dem sie nach ganz oben fuhren.

Als die Türen des Fahrstuhles sich öffneten, gaben sie den Blick auf einen edlen Gang frei. Hier und da stand eine Pflanze. Direkt vor dem Fahrstuhl stand ein Schreibtisch hinter dem eine Frau in der schwarzen Kleidung saß. Sie nickte nur kurz, schrieb etwas in den Computer. Zuerst stiegen die beiden Männer aus, dann Ryo und Sosuke. Mit etwas Abstand dann auch die Frauen. Die Paladinin hinter dem Tisch begrüßte Sosuke freundlich und reichte ihm dann zwei Zimmerkarten.

„Danke“, sagte Sosuke und nahm sie entgegen. Er schaute kurz auf die Zimmernummer und fasste dann Ryos Hand, um sie zum Zimmer zu führen.

Draußen war es schon dunkel als Ryo und Sosuke das Hotelzimmer betraten. Es war ein größeres Zimmer und die Außenwand war eine große Glasscheibe, welche den Blick auf die Stadt freigab. Die Millionen Lampen der Stadt erhellten diese auch in der dunklen Nacht. Sosuke ging langsam zu dem Fenster. Aber Ryo, die hinter ihm das Zimmer betrat, machte lieber einen Satz und sprang auf das Bett.

„MEAOWW!“, schurrte sie und kuschelte sich durch das große Doppelbett. Es war das weichste und beste Bett, in dem sie seit ihrem Krankenhausaufenthalt war. Die ganze Zeit lag sie immer nur in Feldbetten oder kleinen Kojen. Aber das, das war ein weiches, großes Bett. Eins, das seinen Namen wirklich verdiente.

Sosuke stand derweil immer noch an der großen Fensterscheibe und sah auf die Stadt.

„Das ist ein Bett… Heute Nacht werd ich so gut schlafen wie schon lange nicht mehr“, stellte Ryo fest. Sosuke sah kurz über die Schulter zu ihr und lächelte sanft.

„Aber sag mal…“, setzte Ryo an.

„Wir dürfen den Zimmerservice nutzen“, antwortete Sosuke ohne ihre Frage abzuwarten.

„Geil“, jauchzte Ryo und rollte sich an den Rand des Bettes.

„Gibt es da denn was besonderes zu sehn?“, fragte sie.

„Joa“, stellte Sosuke fest und legte die Handfläche auf die Scheibe.

„Was denn?“, fragte Ryo und stand auf, um sich neben ihn zu stellen.

„Ich sehe nichts Besonderes.“

„Das alles… Schau dich um. Eine schöne Stadt. Wenn man nur in Feldlagern oder zerbombten Städten ist, vergisst man leicht, wie schön - gerade bei Nacht - die Städte doch sind“, erklärte Sosuke leise. Ryo wackelte nachdenklich mit der Nase und den Schnurrhaaren.

„Ich mag dieses glimmen einer Stadt bei Nacht. Es hat etwas Beruhigendes… Friedliches. Ich finde, es ist ein wunderschöner Anblick.“

„Na ja… Meowwwww.“ Doch da drehte sich Sosuke langsam zu Ryo um und sah ihr in die Augen.

„Das ist natürlich kein Vergleich zu dem Anblick den ich hier bei mir hab“, sagte er sanft und strich Ryo über die Wange, eh er sie sanft küsste. Dabei spürte er ihren warmen Atem auf seiner Wange. Ihre Lippen trennten sich voneinander und sie sahen sich kurz schweigend an. Es war als hätte Sosuke etwas von dem wieder gewonnen, das er damals gehabt hatte, als sie in der Werkstadt lebten. Bevor sich alles verändert hatte.

„Gegen deine Augen ist jede Stadt nur ein schwacher Schein“, sagte er leise und drückte sie an sich, um ihre Wärme und ihren Herzschlag zu spüren. Ryo schnurrte leise und lies sich langsam mit ihm aufs Bett gleiten. Dort lag er dann auf ihr und schaute ihr tief in die Augen.

„Ich liebe dich so sehr, dass es mir weh tut, wenn wir getrennt sind… Ich wünscht ich könnte dir mehr geben… mehr als das“, sagte Sosuke, wobei sich ihre Blicke nicht eine Sekunde trennten.

„Solange ich bei dir sein kann… oder du wieder zurück kommst… kann ich es ertragen“, hauchte Ryo, worauf sich ihre Lippen erneut trafen.

Sosuke begann langsam an ihren Hals entlang sie zu küssen. Ryo wand sich unter seinen Küssen und schnurrte erregt. Er atmete den Geruch ihres Fells ein und Schmiegte sich dicht an sie.

Seit sie aus dem Krankenhaus war, hatten beide nicht die Zeit oder die Möglichkeit für einige ungestörte stunden gehabt. Das wollten sie nun nachholen.



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