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Geliebtes Haustier

Was eine verzweifelte Liebe alles in Gang setzen kann...
von

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Kapitel 1 (ohne Adult)

Hallo.
 

Habe mich entschlossen, die entsprechenden Kapitel als Non-Adult hochzuladen, für die Minderjährigen Leser. Viel Spaß.
 

Kapitel 1
 

Leises Gemurmel war in dem Raum zu hören, unsichere Blicke wurden untereinander ausgetauscht doch hinter den silbernen Totenkopfmasken war nicht viel von den Gesichtern der Todesser zu sehen. Und immer wieder wurden ängstliche Blicke zu der einzigen Gestalt geworfen, die auf einem Thron am Ende des Saales saß und seine glutroten Augen über die versammelte Masse schweifen ließ. Die langen, spinnenartigen Finger spielten mit dem Zauberstab während das schlangenartige Gesicht völlig ausdruckslos war. Die Todesser waren sich nicht sicher, was sie heute erwartet hatte aber gewiss nicht, dass ihr Herr und Meister sie einfach nur anstarren würde. Etwas dagegen sagen, tat allerdings auch keiner denn sie alle erinnerten sich gut an den letzten Todesser, der es gewagt hatte eine unangebrachte Frage zu stellen. Seine Knochen vermoderten jetzt irgendwo in der Wildnis.

Voldemort ließ seinen Blick über seine Anhänger schweifen, er spürte die Angst, die von den Meisten ausging. Gut, so sollte es auch sein. Nur Wenige sahen ihn ohne Angst an, einer davon hatte graue Augen und sah ihn mit dem typischen Malfoystolz an. Nun, heute würde er ihm das durchgehen lassen denn Lucius Malfoy hatte sich als wahrer Todesser erwiesen.

Sein Blick glitt weiter, dort war Bellatrix, die ihn, wie immer treu ansah. Diese Frau galt zwar als wahnsinnig aber sie war ihm absolut treu ergeben, eine hervorragende Duellantin und eine seiner besten Todesserinnen. Er drang kurz in ihre Gedanken ein, er sah Tod, Verderben und ihre absolute Treue zu ihm, dennoch war da auch Angst und die Hoffnung, dass er sie nicht wieder in sein Schlafzimmer rufen würde. Mit einem Schnauben glitt er wieder aus ihren Gedanken, das leise Geräusch hatte sämtliche Gespräche verstummen lassen, alle Blicke wandten sich jetzt ihm zu. Er ignorierte sie und wanderte mit den glutroten Augen weiter bis er an einer Gestalt hängen blieb, die etwas abseits stand und ihn eindeutig nicht beachtete. Zwar sahen ihn die schwarzen Augen an doch es war ein abwesender Ausdruck darin, scheinbar war sein Giftmischer der Meinung, dass sein Meister seine Aufmerksamkeit nicht verdiente. Er versuchte in seine Gedanken einzudringen doch mächtige Okklumentikschilde hielten ihn davon ab. „Severus“, zischte er leise.

Alle Blicke wanden sich dem Angesprochenen zu, der verwirrt blinzelte und sich dann verbeugte, „mein Lord?“

„Wie ich sehe, hältst du es nicht für nötig mir deine Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Gehe ich Recht in der Annahme, dass deine Abwesenheit darauf hindeutet, dass du einen Weg gefunden hast um Harry Potter aus dem Weg zu räumen?“, fragte Voldemort nicht mal unfreundlich. Er fing die hämischen Gedanken seiner Untergebenen auf, lediglich von Severus' Seite war da eine tiefe Dunkelheit, noch immer verbarg er seine Gedanken vor ihm.

„Nein, mein Lord, solche einen Weg habe ich nicht gefunden a....“ Weiter kam der Tränkemeister nicht denn ein Cruziatus schickte ihn zu Boden.

„Falsche Antwort. Versuch es nochmal“, schlug Voldemort vor, allerdings ohne den Fluch aufzuheben.

Der Mann war unterdessen in die Knie gegangen, noch immer kam kein Laut über seine Lippen und er spürte wie er gegen den Cruziatus kämpfte. Er richtete die Schmerz verschleierten Augen auf Voldemort und krächzte, „nicht um ihn umzubringen, etwas Besseres.“ Seine Stimme brach wieder ab, nur um dann in einem langgezogenen Schrei wieder zu erstarken.

Der Dunkle Lord dachte einen Moment über diese Aussage nach, mittlerweile wandte sich Severus schreiend auf dem Boden, den Körper zusammengerollt in der Hoffnung den Schmerz dadurch etwas zu mildern. Natürlich eine vergebliche Mühe. Mit einem gelangweilten Schwenk des Zauberstabes hob Voldemort den Fluch auf, die Schreie verstummten und machten angestrengten Atmen Platz bevor der Tränkemeister sich langsam und vorsichtig soweit erhob, dass er auf den Knien vor Voldemort hockte. „Sprich, vielleicht sehe ich dann von einer weiteren Bestrafung ab“, sagte sein Meister. Wieder fing er die Gedanken der Untergebenen auf, Häme und Hohn waren darin zu lesen denn keiner glaubte daran, dass der Tränkemeister ohne eine weitere Strafe davon kommen würde. Einige Gedanken waren sehr genau was seine Bestrafung anging. Voldemort dachte einen Moment darüber nach ob er den Tränkemeister für seine Todesser frei geben sollte doch zu erst wollte er die Idee des Anderen hören, danach konnte er ihn immer noch bestrafen.

Severus atmete immer noch angestrengt, zog jetzt gerade tief die Luft ein bevor er mit leicht brüchiger Stimme sagte, „ich habe einen Trank entwickelt, der die Dominanzabhängigkeit eines magischen Wesen nachempfindet und verstärkt.“

Hätte Voldemort Augenbrauen besessen, wären diese jetzt steil nach oben geschossen doch so beschränkte er sich auf einen leicht fragenden Blick und forderte den Mann mit einem Handwink auf weiterzusprechen.

„Mit diesem Trank ist es möglich eine Person so abhängig von sich zu machen, dass diese Person einfach alles für einen tun würde“, sagte Severus.

„Und du denkst, dass du Harry Potter mit diesem Trank binden kannst?“

„Ja, mein Lord, das denke ich.“

„Wieso hast du es noch nicht getan?“, fragte Voldemort, dem die Idee eines willenlosen Potters langsam gefiel.

„Weil der Trank sehr kompliziert ist. Ich komme alleine nicht an alle Zutaten und ich will Potter nicht an mich binden. Um ihn an euch zu binden, benötige ich euer Blut.“

„Mein Blut? Wozu? Und welche Zutaten meinst du?“

Er hörte wie der Mann erleichtert ausatmete bevor er fort fuhr, „mit eurem Blut lege ich euch als Dominant fest. Es sind verschiedene Zutaten, die man benötigt. Die Grundzutaten habe ich in Hogwarts aber es gibt zwölf Spezielle, die immer frisch in den Trank gegeben werden müssen, immer zu Vollmond.“

„Das würde heißen, dass der Trank über ein Jahr braucht um fertig zu werden.“

„Das ist korrekt.“

Voldemort schien darüber nachzudenken, seine Finger spielten wieder mit dem Zauberstab. „Welche Auswirkungen hat der Trank?“, fragte er schließlich.

Severus, der noch immer auf den Knien hockte und wahrscheinlich dankbar war, dass er nicht stehen musste, sagte, „der Gebundene wird einfach alles für den Dominanten tun, er wird jede Berührung herbeisehnen und einfach jeden Befehl befolgen. Es kann bis zu sechs Monate dauern bis die Wirkung sich komplett durchsetzt, je nachdem wie stark der Gebundene ist.“

„Selbstständiges Denken?“

„So weit ihr es erlaubt.“

„Erklär.“

Severus zuckte leicht die Schultern und meinte, „erlaubt ihr es, wird er es tun. Als Beispiel. Wenn ihr ihm sagt, er soll im Manor bleiben, wird er sich seinen Neigungen entsprechend im Manor bewegen, Bibliothek, Küche, Bad. Sagt ihr ihm, er soll genau an einer Stelle stehen bleiben, wird er nicht mal aufs Klo gehen und dort stehen bis er vor Erschöpfung zusammen bricht.“

„Also kann er auch Widerworte geben?“

„Wenn ihr es erlaubt, ja. Sein Gehirn funktioniert einwandfrei, selbst sein Geist funktioniert aber sein Körper wird ihn immer verraten. Er kann euch widersprechen aber im selben Moment vor euch knien und eine Berührung ersehnen“, erklärte Severus. Er sah, dass seinem Lord die Idee so langsam gefiel und er hoffte, dass er heute ohne eine weitere Strafe auskommen würde.

„Welche Art von Berührung?“, fragte Voldemort weiter.

„Jede. Er wird selbst einen Schlag als Belohnung sehen. Wollt ihr ihn bestrafen, dann lasst ihn von jemand Anderen berühren. Er wird sich jeder Berührung durch Andere entziehen.“

„Sein vermaledeiter Pate?“

„Selbst wenn seine Eltern vor ihm stehen würden.“

Ein feines, eiskaltes Lächeln breitete sich langsam auf dem Schlangengesicht aus, ja, die Idee fand immer mehr Anklang. „Er wird jeden Befehl befolgen?“, fragte er nochmal nach.

„Ja, mein Lord, jeden. Und er wird ein bestimmtes Verhaltensmuster entwickeln.“

„Welches?“

„Das kommt drauf an wie ihr ihn erzieht. Belohnt ihr ihn für ein bestimmtes Verhalten, wird er dieses Verhalten immer wieder an den Tag legen um eine weitere Belohnung zu bekommen“, erklärte der Tränkemeister bevor er sich sehr langsam erhob. Es war ihm anzusehen, dass er starke Schmerzen hatte und nur mühsam aufrecht stehen konnte aber dennoch straffte er die Schultern.

„Kann der Trank auf jede Person angewendet werden?“, fragte Voldemort während sein Blick über seine Todesser glitt, er sah wie einige von ihnen zusammenzuckten. Keiner wollte so abhängig vom Dunklen Lord sein.

„Ja, mein Lord, bis auf zwei Ausnahmen.“

„Welche?“

„Derjenige, der mit seinem Blut als Dominant gekennzeichnet wird. Er kann nicht durch einen weiteren Trank gebunden werden. Und bei mir wirkt der Trank nicht“, erklärte Severus was ihm sofort wieder die ungeteilte Aufmerksamkeit seines Lords einbrachte.

„Wieso wirkt der Trank bei dir nicht?“

„Weil mein Blut als Katalysator dient, ich bin dadurch immun gegen die Auswirkungen des Trankes.“

„Clever, wirklich clever, Giftmischer. Gibt es eine Möglichkeit die Wirkung des Trankes zu brechen?“, fragte Voldemort, der mal wieder erkannte warum er den Anderen in seine Reihen aufgenommen hatte. Einen solchen Trank zu entwickeln und es gleichzeitig zu schaffen, dass er einem selbst nichts anhaben kann.

„Ja, mein Lord. Es gibt drei Möglichkeiten, die Wirkung zu brechen. Einmal der tot der Beteiligten. Dann der Gegentrank und die letzte Möglichkeit ist, dass sich zwischen den zwei Beteiligten wahre Gefühle entwickeln“, sagte Severus.

„Gegentrank?“

„Ja, mein Lord, es gibt einen Gegentrank.“

„Wo ist der aufgeschrieben?“

„In meinem Kopf.“

„Die dritte Möglichkeit, erkläre.“

„Sollte es soweit kommen, dass sich Liebe zwischen den Beteiligten entwickelt, bricht das den Trank.“

Jetzt lachte Voldemort, kalt und tief und einige der höheren Todesser fielen in das Lachen mit ein. „Nun, diese Möglichkeit können wir gleich vergessen, das wird nie eintreten“, lachte er.

Severus nickte nur, er schwankte leicht, blieb aber aufrecht stehen und versuchte seine Schmerzen zu verbergen. Voldemort behielt den Mann im Auge, ja, Severus war schon immer stolz gewesen, sehr stolz sogar. Keine Bestrafung hatte ihn jemals brechen können. Erneut versuchte er in seine Gedanken einzudringen doch wieder hielten ihn mächtige Schilde davon ab. „lass die Okklumentikschilde fallen“, befahl Voldemort. Sofort spürte er wie die Schilde in sich zusammen fielen, er konnte ungehindert durch die Gedankenwelt des Mannes streifen.
 

Da er keine Lüge fand, entfernte er sich wieder von ihm, er spürte wie Severus seine Schilde wieder hochzog und ihn abwartend ansah. „Für wen war dieser Trank ursprünglich gedacht?“, fragte der Dunkle Lord jetzt.

„Lily Evans.“

Überraschung zeichnete sich auf Voldemorts Gesicht ab bevor es sich hämisch verzog und er sagte, „da es einen Harry Potter gibt, gehe ich davon aus, dass du den Trank damals entweder nicht verwendet hast oder er nicht funktioniert hat. Nun, Severus, was war es?“

„Ich habe ihn verwendet, er hat auch funktioniert doch ich war zu ungeduldig. Ich habe nicht alle Zutaten zusammen bekommen und ihn verfrüht verwendet. Er hat nur eine Woche gewirkt“, erklärte Severus, Verbitterung war aus seiner Stimme zu hören.

„Hat er in dieser Woche so gewirkt, wie er sollte?“

„Ja, mein Lord. Er hat einwandfrei funktioniert.“

„Also schwörst du bei deinem Leben, dass der Trank bei Harry Potter funktionieren wird?“, fragte Voldemort.

„Ja, mein Lord, das schwöre ich“, sagte der Tränkemeister sofort und ohne zu Zögern, er musste sich seiner Sache wirklich sehr sicher sein.

„Dann setz deinen Trank sofort auf.“

„Mein Lord, das kann ich nicht.“

„Wieso?“, zischte der Dunkle Lord kalt.

„Weil ich den Trank zu Vollmond aufsetzen muss, zusammen mit drei Tropfen eures Blutes und dem Horn eines Zweihorns“, erklärte Severus.

„Wenn ich nicht irre, war Vollmond erst vor vier Tagen, oder?“

„Ja, mein Lord, das ist korrekt.“

„Das heißt, du kannst den Trank erst in knapp vier Wochen beginnen. Wie frisch muss das Horn sein? Und das Blut?“, fragte Voldemort jetzt.

„Das Blut muss direkt in den Kessel gegeben werden und das Horn muss in der Zeit von Mondaufgang und Mitternacht geerntet werden. Genau wie die anderen besonderen Zutaten“, erklärte Severus.

Voldemort nickte abwesend bevor er stockte und fragte, „wie oft brauchst du mein Blut?“

„Jeden Vollmond drei Tropfen.“

„Dann wirst du den Trank hier brauen, ich kann nicht jeden Vollmond nach Hogwarts. Du hast bis zum nächsten Vollmond Zeit um dich hier einzurichten und eine Liste zu schreiben wann du welche Zutat benötigst und in welchem Zustand“, erklärte Voldemort.

Der Tränkemeister nickte nur und zog sich, nach einem entsprechenden Wink von Voldemort in die Reihen der Todesser zurück. Der Dunkle Lord beobachtete ihn genau doch auch jetzt zeigte er kein Anzeichen von Schwäche, er hielt sich von den Wänden fern und blieb aufrecht stehen, auch wenn er furchtbare Schmerzen haben musste. Ja, er war schon immer extrem stolz gewesen doch er war zu nützlich um ihn zu brechen und so lange er treu war, konnte er so stolz sein wie er wollte. Voldemort schob den Gedanken an den Tränkemeister beiseite und wandte sich wieder zu den restlichen Todessern. „Die Pläne haben sich geändert. Harry Potter wird von jetzt an in Ruhe gelassen, keine Übergriffe mehr, nichts mehr. Wenn unser Giftmischer ihn binden will, soll er gefälligst auch vorzeigbar sein. Das restliche Federvieh ist wie immer Freiwild, verstanden?“

„Ja, mein Lord“, donnerte es aus sämtlichen Kehlen.

„Gut und nun verschwindet!“ Sofort ploppte es überall, die Todesser disapparierten sofort und brachten sich in Sicherheit, nur zwei Personen blieben. Voldemort bedachte die zwei Männer mit einem eiskalten Blick, schwarze und graue Augen sahen ihn gefühllos an doch in dem tiefen Schwarz war Schmerz zu sehen. „Ich erwarte die Liste noch heute Abend“, zischte er während er sich erhob.

„Ja, mein Lord.“

Ohne die zwei Männer weiter zu beachten, verschwand Voldemort aus dem Raum.
 

Die Tür fiel hinter dem Dunklen Lord zu und im selben Moment sackte Severus in sich zusammen, ein schmerzerfülltes Stöhnen entrang sich seinen Lippen. Lucius sank elegant in die Hocke und hob einen Arm auf seine Schultern. „Komm, dein Zimmer ist schon fertig hergerichtet. Sev, warum hast du nicht aufgepasst?“, flüsterte der Blonde während er seinen besten Freund langsam hochzog.

„Ich war in Gedanken. Ich habe endlich die letzte Zutat raus gefunden.“

„Und das war das Ergebnis. Du bist manchmal so ein Trottel.“

„Danke. Bring mich lieber in mein Zimmer und gib mir Pergament und Tinte, ich habe eine Liste zu schreiben“, knurrte der Tränkemeister.

Lucius sparte sich seine Antwort und stützte Severus auf dem Weg durch Malfoy Manor. Ihr Weg führte sie in die Kerker, hier hatte sich Severus schon vor langer Zeit ein Labor eingerichtet. Auch seine privaten Räume befanden sich hier und die betraten sie gerade. „Wo hast du die Schmerztränke?“, fragte Lucius während er den Anderen in einen Sessel sinken ließ.

„Mittleres Regal, oberstes Fach, ganz rechts, hellblauer Trank“, gab Severus zur Antwort.

Lucius folgte den Anweisungen, machte einen kleinen Umweg zum Schreibtisch und ließ sich dann dem Tränkemeister gegenüber nieder. Er reichte ihm die Phiole, die dieser sofort runter stürzte. Sofort entspannte sich dessen Gesichtsausdruck, ein erleichtertes Seufzen kam über seine Lippen.

„Wie stark hast du diesen Trank gebraut?“, fragte Lucius misstrauisch, er kannte die Auswirkungen eines Cruziatus und selbst mit dem normalen Schmerztrank brauchte man noch Tage um ihn zu überwinden.

„Stärker als normal. Ich weiß doch wie leicht reizbar unser Lord ist. Gib das Pergament her“, forderte Severus. Mit einem Seufzer gab er ihm das Pergament und die verzauberte Adlerfeder, sie benötigte keine Tinte und der Tränkemeister begann sofort zu schreiben.

„Soll ich sie ihm nachher bringen?“, fragte der Blonde.

„Nein, ich bring sie selber hin. Geh zu deiner Familie.“

„Brauchst du noch was?“

„Etwas zu essen und meine Ruhe.“

Lucius schüttelte grinsend den Kopf, ja, das war sein bester und ältester Freund und so erhob er sich, wünschte dem Anderen eine gute Nacht und verließ die Kerker.
 

Knapp drei Stunden später lenkte Severus seine Schritte in den westlichen Flügel von Malfoy-Manor. Hier hatte sich der Dunkle Lord seit seiner Auferstehung vor vier Wochen eingenistet und es sah auch nicht so aus als wollte er in naher Zukunft wieder ausziehen. Der Tränkemeister seufzte leise, er sah den schwachen Lichtschein unter der Tür von Voldemorts Büro durchscheinen. *Also ist er doch noch wach.* Er atmete noch einmal tief durch bevor er laut und deutlich anklopfte. „Herein“, zischte eine kalte Stimme und er beeilte sich der Aufforderung nach zu kommen.
 

Glutrote Augen fixierten ihn sofort während er den Raum durchquerte und vor dem Schreibtisch stehen blieb. Eine spinnenähnliche Hand streckte sich auffordernd aus, er legte das Pergament hinein und bemühte sich dabei die totengleiche Haut nicht zu berühren. „Setz dich“, zischte Voldemort leise bevor er das Pergament öffnete und es las.
 

„1. Monat -Ein Horn eines Zweihorns, Männlich, Ausgewachsen

Im Ganzen zu verarbeiten.

2. Monat - Die Schwanzflosse einer Sirene, Weiblich, Ausgewachsen

Magisch getrocknet, fein gemahlen.

3. Monat - Die Klaue eines Greifen, Weiblich, Ausgewachsen.

Fein gemahlen

4. Monat - Der Eckzahn eines Vampires, Männlich, Ausgewachsen

Geviertelt.

5. Monat - Zwei Unzen Mantikorgift, Geschlecht irrelevant, Ausgewachsen

Flüssig zu verarbeiten.

6. Monat - Vier Unzen Einhornblut, Weiblich, Jungtier.

Flüssig zu verarbeiten

7. Monat - Vier Drachenschuppen, Geschlecht irrelevant, Ausgewachsen, Rasse irrelevant.

Fein geraspelt.

8. Monat - Die Asche eines Phönix, Geschlecht irrelevant, im Feuerzyklus

Als Asche zu verarbeiten.

9. Monat - Das Herz eines Werwolfs, Männlich, Ausgewachsen, Verwandelt.

Im Ganzen zu verwenden.

10. Monat - Zwei Mandibeln einer Acromantula, Männlich, Ausgewachsen.

Magisch getrocknet, geviertelt.

11. Monat - Zwei Zähne eines Basilisken, Weiblich, Ausgewachsen

Fein gemahlen.

12. Monat - Der Schädel eines Thestrals, Weiblich, Jungtier.

In grobe Stücke zerteilt.
 

Die Zutaten müssen in der Vollmondnacht in der Zeit von Mondaufgang und Mitternacht geerntet und verarbeitet werden. Je frischer sie sind umso wirkungsvoller wird der Trank. Jeden Monat werden zusätzlich drei Tropfen Blut des Dominanten benötigt. Zusätzlich jeweils fünf Tropfen des Katalysators. Der Trank ist nach Fertigstellung genau einen Monat haltbar, in dieser Zeit muss er verwendet werden. Die größte Wirkung erlangt der Trank in der Vollmondnacht seiner Fertigstellung, in der Zeit von Mitternacht bis Monduntergang. Die volle Wirkung des Trankes wird sich innerhalb der nächsten sechs Monate einstellen, je nach magischer Stärke des zu Bindenden.“


 

Severus versuchte ruhig zu wirken doch innerlich ging er die Liste nochmal durch, hatte er etwas vergessen? Hatte er sich irgendwo ungenau ausgedrückt? Er hatte die Grundmasse und die genaue Zubereitung nicht aufgeschrieben, sie war nur in seinem Kopf und dort würde sie, wenn es nach ihm ging, auch bleiben. Doch leider ging es hier nicht nach ihm, wenn sein Meister das genaue Rezept wollte, würde er es bekommen.

„Einige dieser Dinge sind wirklich schwer zu besorgen“, zischte Voldemort abwesend.

„Ja, mein Lord.“

„Und du bist dir mit diesem Trank sicher?“

„Ja, mein Lord.“

Jetzt hob sich der Blick der roten Augen, fixierten ihn bevor er leise und schneidend sagte, „hier steht dein Leben auf dem Spiel und dein Tod wird nicht sehr schnell eintreten wenn dieser Trank versagt.“

„Das ist mir bewusst, mein Lord aber der Trank wird nicht versagen“, sagte Severus.

„Was hat damals gefehlt?“

„Die Phönixasche, das Werwolfherz, das Mantikorgift“, zählte Severus auf.

Jetzt änderte sich der Blick des Dunklen Lords, Verwunderung trat hinein. „Wie alt warst du damals?“

„Siebzehn.“

„Wie bist du an die anderen Dinge gekommen?“

„Verbindungen, selbst besorgt, gekauft, erpresst. Es gibt viele Möglichkeiten.“

„Der Gegentrank?“

„Relativ einfach herzustellen, wenn man das Blut der drei Beteiligten hat.“

„Drei?“

„Des Dominanten, des Gebundenen und des Katalysators. Dazu noch einige normale Grundzutaten, eine Vollmondnacht und die richtige Reihenfolge“, erklärte der Tränkemeister ohne zu sehr ins Detail zu gehen.

„Wieso hast du für diesen Trank einen Gegentrank entwickelt? Wolltest du ihn wieder brechen?“

Severus schüttelte leicht den Kopf, „nein, es war wohl eine Gewohnheit. Ich habe noch nie einen Trank ohne Gegentrank entwickelt.“

Der Dunkle Lord nickte nur, legte das Pergament weg und fixierte den Tränkemeister. Dieser erwiderte den Blick emotionslos doch in seinem Innersten rumorte es, er wollte hier nur noch weg. Und je länger der Dunkle Lord ihn einfach nur schweigend fixierte, desto unwohler fühlte er sich. „Du hast für deine Unachtsamkeit heute noch eine Strafe verdient, oder?“, fragte Voldemort lauernd.

„Wenn mein Lord es für richtig hält“, gab Severus zurück.

„Ja, halte ich. Mitkommen!“ Damit erhob sich der Dunkle Lord, der kalte Blick heftete sich auf die Gestalt des Tränkemeisters, der sich langsam erhob. Seine Miene war immer noch ausdruckslos doch in den schwarzen Augen schimmerte Angst. Ein kaltes Grinsen erschien auf seinem Gesicht, scheinbar erinnerte sich Severus noch gut an seinen letzten Aufenthalt in seinem Schlafzimmer. Doch wie immer würde sich der Tränkemeister nicht weigern und genauso wenig würde es ihn brechen. Voldemort beobachtete den Mann, der an ihm vorbei trat, die Tür zum Schlafzimmer öffnete und sie ihm auffordernd aufhielt. „So gehorsam heute?“, fragte er belustigt.

„Ja, mein Lord.“

Der Dunkle Lord war sichtlich verwirrt bis ihm das seltsame Glitzern in den schwarzen Augen auffiel. Er legte eine der spinnenartigen Hände an die Wange des Anderen, dieser lehnte sich gegen die Hand und schnurrte leise. „Du hast einen Liebestrank genommen“, stellte Voldemort fest.

„Ja, mein Lord.“

„Dann hast du schon mit einer Strafe gerechnet.“

„Ja, mein Lord.“

„Dann sollten wir das auch nutzen“, sagte Voldemort während er auf ihn zutrat. Irgendwo in seinem Inneren schüttelte sich Severus doch der Trank floss wie flüssiges Feuer durch seine Adern. Er hatte geahnt, dass sein Lord ihn nicht ohne weitere Strafe davon kommen lassen würde und so war er im Nachhinein dankbar für seine Idee gewesen, den Liebestrank zu nehmen. Er schob seine klaren Gedanken beiseite und überließ sich der immer stärker werdenden Lust.

Voldemort keuchte etwas überrascht auf als ihn Severus plötzlich umschlang und ihm einen harten Kuss auf presste. Er wusste, dass das die Auswirkungen des Trankes waren doch im Moment war es ihm egal. Er erwiderte den Kuss, drang mit der Zunge brutal in den Mund des Anderen ein. Ein leises Keuchen war zu hören, die schwarzen Augen sahen ihn völlig verschleiert an und Voldemort wusste, dass dieser jetzt nichts mehr mitbekam außer seiner eigenen Lust. Ein hinterhältiger Gedanke kam ihm, er vertiefte den Kuss noch weiter. Severus krallte sich förmlich an ihm fest, drückte sich an ihn und rieb sein Becken an seinem, deutlich war die Erregung des Tränkemeisters an seiner Eigenen zu spüren.

Severus stöhnte jetzt laut auf, der Trank war extrem stark gewesen und er war schon schmerzlich erregt. Der Gedanke, dass das da vor ihm sein Lord war, war ihm schrecklich egal, er wollte diesen Mann berühren, wollte ihn spüren. Immer stärker rieb er sich an ihm, seine Hände verkrallten sich auf dem Rücken des Dunklen Lords. Ein scharfer Schmerz in seiner Zunge ließ ihn den Kopf ruckartig zurückziehen, etwas verständnislos sah er den Anderen an.

„Auf die Knie“, befahl Voldemort.

Lust flammte wieder in den schwarzen Augen auf während er elegant auf den Boden sank, den Kopf in den Nacken gelegt um ihn mit verschleierten Augen erwartungsvoll anzusehen. Voldemort knurrte leise, vergrub eine Hand in den schwarzen Haaren und streichelten kurz hindurch. Severus schloss die Augen genießerisch, lehnte sich gegen die Hand, blieb aber ansonsten still hocken. Der Griff in seinen Haaren verstärkte sich, drückte ihn zur Mitte des Dunklen Lords und es bedarf keiner weiteren Aufforderung.
 

Die Hand in seinen Haaren riss ihn plötzlich nach oben, glutrote Augen starrten ihn leicht verhangen an bevor Voldemort leise zischte, „willst du mehr?“

„Ja“, hauchte der Tränkemeister, seine Augen waren gläsern vor Lust und seine Erregung pochte schon schmerzhaft. Er wollte endlich kommen, endlich Erlösung finden.

„Nun, dann wäre es keine Strafe mehr. Du kannst gehen“, zischte Voldemort plötzlich.

Es dauerte einen Moment bis die Worte Severus' umnebelten Verstand durchdrangen. Er keuchte leise, das konnte doch jetzt nicht wahr sein. Er spürte wie der Zauber von seinen Händen genommen wurde, die Hand verschwand aus seinen Haaren. „Mein Lord“, keuchte er verlangend.

„Verschwinde Severus. Und wage es nie wieder mir so unter die Augen zu treten, sonst werde ich die nächste Strafe in der großen Halle durchführen“, zischte Voldemort.

Der Tränkemeister schluckte, er wusste, was das bedeutete und verbeugte sich leicht. „Sehr wohl, mein Lord.“

Er wandte sich zum gehen als die kalte Stimme ihn nochmal aufhielt, „ach ja, Severus.“

„Mein Lord?“, fragte der Andere. Er drehte sich nochmal um, sein Gesicht nur mühsam beherrscht. Der Trank wütete noch immer in seinen Adern, sein Glied pochte und er wollte nur noch schnell hier weg um sich selbst zu erleichtern.

Er sah sich dem gezogenen Zauberstab des Dunklen Lords gegenüber, der einen Zauber murmelte und dann ein fieses Grinsen aufsetzte, „du sollst ja noch ein Strafe bekommen. Du wirst die Wirkung deines Trankes in vollen Zügen auskosten können, nur leider werden dir deine Hände nicht dabei helfen können.“

Schock schlich sich in die schwarzen Augen doch dann verbeugte er sich und murmelte, „sehr wohl, mein Lord.“

„Du kannst gehen.“

Ohne ein weiteres Wort verschwand der Tränkemeister, Voldemort gestattete sich ein fieses Grinsen bevor er sich in sein Schlafzimmer zurück zog, er würde heute gut schlafen im Gegensatz zu dem Anderen.
 

Ein lautes Klopfen riss Lucius und Narzissa aus dem Schlaf, die Malfoys sahen sich fragend an bevor er aufstand und zur Tür ging. „Severus? weißt du wie spät es ist?“, fragte er fassungslos.

„Ich brauche das Gegenmittel für den Amore-Trank“, keuchte der Tränkemeister. Er wusste, dass Lucius etwas davon besaß.

Der Blonde musterte ihn jetzt genauer, das Gesicht war gerötet, die Augen völlig verschleiert und selbst durch die weiten Roben konnte er die starke Erektion des Anderen erkennen. Sein Atem ging schwer und er schwitzte stark. „Hände?“, fragte er.

„Geht nicht.“

„Du wolltest den Lord bescheißen“, sagte Narzissa plötzlich, die hinter ihrem Mann aufgetaucht war und eine kleine Phiole in der Hand hielt.

„Nein, nur die Strafe etwas erträglicher machen“, knurrte Severus während er ihr die Phiole aus der Hand riss und sie hinunter stürzte.

„Du weißt, dass er das nicht will und duldet. Sei froh, wenn er sich morgen nicht noch dafür rächt. Geht es wieder?“, fragte Lucius etwas mitleidig.

Severus nickte langsam, das Gegenmittel schwächte die Wirkung des Trankes langsam ab. „Warum hast du kein eigenes Gegenmittel?“

„Ich hätte nicht gedacht, dass ich es brauche. Ich danke euch, gute Nacht.“

„Gute Nacht Severus.“

Der Tränkemeister nickte ihnen nochmal zu bevor er sich umdrehte und den Weg zurück in seine Gemächer einschlug. Er musste dringend duschen doch er war sich sicher, dass er dieses widerliche Gefühl in seinem Mund und auf seinem Körper nicht mehr wegbekommen würde. Zudem musste er sich um die Wunden auf seinem Kopf kümmern, scheinbar hatte er ein paar Haarsträhnen eingebüßt. Mit einem resignierenden Seufzer verdrängte er jeden Gedanken daran beiseite.
 

Das Vorkommnis hatte für Severus keine weiteren Auswirkungen, Voldemort ließ ihn die nächsten drei Wochen gänzlich in Ruhe. Er rief ihn nicht mehr zu sich. Erst am Abend des Vollmondes tauchte der Dunkle Lord in den Kerkern auf, Severus hatte ihn bereits erwartet und verbeugte sich tief. „Mein Lord“, schnarrte der Tränkemeister.

„Wie weit bist du?“ Die Stimme war kalt und schneidend, es gab nur eine mögliche Antwort darauf.

„Die Grundmischung ist fertig, es fehlt noch das Horn, sowie euer und mein Blut“, erklärte Severus.

Der Dunkle Lord nickte nur und sagte, „das Horn müsste bald hier sein.“

„Das Horn muss als Erstes in den Kessel, dann euer Blut und dann mein Blut.“

„Gut, ich werde dich informieren wenn das Horn hier ist.“ Damit drehte sich der Dunkle Lord um und verließ den Raum, Severus atmete erleichtert aus und wandte sich dem Trank wieder zu. Er durfte keinen Fehler machen denn sein Tod würde sehr schmerzhaft sein und sich wirklich sehr lange hinziehen wenn der Trank nicht gelang.
 

„Severus, der Dunkle Lord verlangt nach dir“, sagte Lucius, der den Kopf in sein Labor steckte und ihn auffordernd ansah.

„Komme.“

„Bring irgendetwas scharfes zum schneiden mit.“

Severus hob fragend eine Augenbraue, griff dann nach einem der größeren Messer und folgte dem Blonden. Jetzt erst fiel ihm auf, dass der Andere noch immer seinen Todesserumhang trug, einige Stellen waren eingerissen und er roch das Blut, welches sich fast gar nicht von dem dunklen Schwarz abhob. „Du siehst schrecklich aus“, knurrte er.

„Tja, es ist deine Liste. Ich führe nur Befehl aus“, gab Lucius zurück.

Wieder ruckte eine schwarze Augenbraue fragend nach oben doch er schwieg und folgte dem Malfoy nach oben.
 

Der Tränkemeister blieb überrascht stehen als sie die Eingangshalle erreichten. Es dauerte einen Moment bis er das Bild wirklich realisierte. Eine Gruppe Todesser stand um ein Geschöpf herum welches man für ein Einhorn halten könnte wenn es nicht das zweite Horn etwas weiter vorne auf der Stirn gehabt hätte. „Ein Zweihorn“, keuchte er.

„Ja, so stand es zumindest auf deiner Liste. Oder ist sie falsch?“, zischte in diesem Moment eine sehr kalte und sehr bekannte Stimme an seinem Ohr.

Severus konnte nicht verhindern, dass er zusammen zuckte bevor er sich zu seinem Lord umdrehte und sich verbeugte. „Nein, mein Lord, sie ist richtig. Ich habe nur nicht damit gerechnet, dass ihr Befehl gebt, das ganze Tier hierher zu bringen“, gab der Tränkemeister zu.

„Je frischer sie sind umso wirkungsvoller wird der Trank“, zitierte Voldemort bevor er seinen Todessern einen Wink gab. Die Flüche schossen auf das Tier zu, brachen alle vier Beine und ließen das magische Wesen mit einem lauten Schrei zusammen brechen.

„Welches Horn?“, fragte Lucius.

„Das Große, samt Wurzel. Es muss aus dem Schädel gebrochen werden“, sagte Severus sichtlich verwirrt.

„Nun, das lässt sich machen“, zischte Voldemort leicht belustigt während er den Zauberstab hob und einen Zauber sprach. Der Schädel des Tieres brach förmlich auseinander, die zwei Hörner blieben unverletzt und fielen klappernd auf den Boden. Ein Todesser hob die Hörner auf und brachte sie dem Tränkemeister, der Beide annahm und sich zu Voldemort umdrehte.

„Mein Lord, wenn ihr mich bitte begleiten würdet? Es ist notwendig, dass euer Blut unmittelbar nach dem Horn zugefügt wird“, sagte er.

Der Dunkle Lord nickte lediglich bevor Lucius fragte, „was ist mit dem Rest, mein Lord?“

Dieser sah fragend zu Severus, der sagte, „ich kümmre mich gleich drum, es gibt einige gute Zutaten ab.“

„Du hast es gehört. Severus, komm.“

Der Tränkemeister folgte seinem Lord während Lucius angewidert auf das tote Tier in seiner Eingangshalle sah, er schüttelte sich leicht und begab sich nach oben. Er wollte duschen und sich umziehen, die restlichen Todesser verschwanden per Flohnetzwerk.
 

Die blaue Grundmischung des Trankes verfärbte sich scharlachrot als Severus das Horn, nachdem er es sorgfältig gereinigt hatte, in den Trank warf. Er griff nach einem schmalen Dolch und streckte auffordernd die Hand aus, eine leichenblasse, spinnenartige Klaue legte sich hinein. Ein kurzer Stich und schon tropfte das wertvolle Blut des Dunklen Lords in den Kessel, die Masse brodelte und zischte. Drei Tropfen waren genug, Severus schob die Hand schnell weg, damit nicht aus Versehen mehr Blut hinein fiel und stach sich mit einem weiteren Dolch ebenfalls in die Hand. Fünf Tropfen ließ er hinein fallen, die Masse beruhigte sich langsam und köchelte dann friedlich vor sich hin.

„Muss der Trank die ganze Zeit kochen?“, fragte Voldemort fast interessiert.

„Ja, mein Lord. Es ist ein magisches Feuer, es wird nicht ausgehen außer ich will das. Der Trank wird perfekt werden.“

„Das hoffe ich um deinetwillen denn deine Bestrafung im Falle eines Misserfolges steht bereits fest. Möchtest du sie wissen?“, fragte Voldemort.

Severus wusste, dass er sie ihm so oder so sagen würde und so sagte er, „ja, mein Lord.“

Ein eiskaltes Lächeln erschien auf dem leichenblassen Gesicht bevor er sagte, „du wirst das Vergnügen haben sämtlichen Todessern in der großen Halle zu Diensten zu sein und du kannst dir sicher sein, dass du die Halle nicht lebend verlassen wirst.“

Severus schluckte, die Aussicht darauf zu Tode vergewaltigt zu werden, trug nicht gerade dazu bei, dass er sich besser fühlte doch er nickte nur.

„Gut, dann haben wir uns ja verstanden. Du wirst nach den Sommerferien ganz normal nach Hogwarts zurückkehren und jeden Vollmond hierher zurückkehren. Und wage es nicht unpünktlich zu sein“, zischte Voldemort.

„Natürlich nicht, mein Lord.“

„Und du wirst weiterhin ein Auge auf Potter haben, ich will ihn schließlich unverletzt.“

„Jawohl.“

Voldemort sah ihn noch einen Moment an, er war leicht enttäuscht weil die Strafandrohung nicht mehr gewirkt hatte doch dann wandte er sich leise knurrend um und ließ den Tränkemeister in seinem Labor alleine.
 

Severus ließ sich schwer atmend auf den Stuhl fallen als es kurz klopfte und kurz darauf Lucius den Raum betrat. Er wollte etwas sagen doch dann fiel ihm der geschockte Ausdruck auf dem Gesicht seines Gegenüber auf. Mit wenigen Schritten war er bei ihm, legte ihm eine Hand auf die Schulter und fragte, „alles in Ordnung?“

Schwarze Augen richteten sich müde auf ihn bevor er leicht nickte, „ja, klar, alles in Ordnung. Kennst du meine Strafe wenn der Trank nicht funktioniert?“

Lucius wurde blass, nickte aber und ließ sich ihm gegenüber nieder.

„Ich jetzt auch.“

„Du bist dir doch aber sicher, dass er funktioniert, oder?“

Ein Schnauben war die Antwort darauf. „Natürlich bin ich mir sicher doch der Bengel schafft es auch einen einwandfreien Plan in eine Katastrophe zu verwandeln“, knurrte Severus, er zog seinen Zauberstab und ließ eine Flasche Feuerwhiskey und zwei Gläser zu ihnen schweben. Er griff nach einem vollen Glas und reichte Lucius das Zweite. „Auf unseren Lord und seine interessanten Bestrafungen“, knurrte Severus.

„Deinen Humor möchte ich haben. Prost.“

Die Gläser stießen mit einem leisen Klirren gegeneinander, Lucius nippte nur daran während Severus die Hälfte in einem Ruck runter stürzte. „Soll ich heulen? Das würde mir auch nichts bringen. Außerdem habe ich noch über ein Jahr Zeit. Potter ist ziemlich stark, er wird lange gegen den Trank kämpfen“, sagte Severus.

Der Blonde warf einen Blick auf den silbernen Kessel unter dem kleine, blaue Flammen züngelten bevor er sich wieder zu Severus wandte. „Die Geduld unseres Lords ist nicht gerade die Größte“, erinnerte er.

„Das weiß ich aber ich kann es nicht ändern. Ich brauche ein Jahr um diesen Trank zu brauen und dann braucht er bis zu sechs Monate um komplett zu wirken. So lange muss er sich gedulden.“

„Hoffentlich wird er das auch.“

Der Tränkemeister knurrte leise, leerte sein Glas und goss sich neu ein.

„Was hast du vor?“, fragte Lucius.

„Mich besinnungslos betrinken.“

„Musst du nicht auf den Trank aufpassen?“

„Auf dem liegen so viele Überwachungszauber, dass sie mich sogar aus einem Cruziatus raus holen würden. Außerdem muss er jetzt zwei Wochen auf der gleichen Temperatur köcheln, die blauen Flammen sind magisch auf die Temperatur eingestellt und werden sie halten. Also kann ich mich diese Nacht betrinken“, erklärte Severus.

„Und das tote Zweihorn in meiner Eingangshalle? Das blutet den Boden voll.“

„Das dürfte doch gar kein Blut mehr verlieren. Lucius, leg es in einen Stasiszauber.“

„Ausnahmsweise.“

Severus sah ihn aus unergründlichen Augen an bevor er sagte, „und jetzt hast du die Wahl. Geh oder trink mit.“

„Ich trinke mit. Milli!“

Mit einem Plopp erschien eine Hauselfe vor ihm und verbeugte sich tief, „was kann Milli für Master tun?“

„Das Zweihorn in der Eingangshalle wird in einen Stasiszauber versetzt. Und unterrichte meine Frau davon, dass ich über Nacht im Kerker bleibe“, knurrte Lucius.

„Jawohl, Master“, piepste die Elfe bevor sie ploppend verschwand.

„Auf was trinken wir?“

„Auf nichts. Es gibt nichts worauf ich trinken kann oder will. Ich will einfach nur trinken und diesen Irrsinn für eine Nacht vergessen“, sagte Severus leise.

„Irrsinn?“

Das zweite Glas fand den Weg Severus' Kehle hinunter und er sagte während er sich schon nachschenkte, „Lucius, wir arbeiten für einen psychopathischen Massenmörder und du fragst mich nach Irrsinn?“

„Hast du etwa vor gegen ihn zu arbeiten?“

„Nein, natürlich nicht. Genauso wenig wie du. Nein, ich habe damals diesen Weg eingeschlagen und ich gehe ihn bis zum Ende. Nur manchmal zweifel ich daran, dass er jemals normal war“, sagte Severus während er an seinem dritten Glas nippte.

„Das wohl nicht. Also auf unseren seltsamen Lord“, grinste Lucius.

Der Tränkemeister erwiderte das Grinsen, ließ sein Glas gegen das von Lucius prallen und meinte nur, „Prost.“
 

So, ob sie alle Zutaten bekommen? Wir werden sehen. Irgendwie tut mir Severus leid, aber nur irgendwie. ;)
 

*Kekse und Kakao hinstell* - Mahlzeit
 

Tata.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  juliammgeggis
2013-01-04T20:20:18+00:00 04.01.2013 21:20
Dankeschön *-* !!
Ich freu mich so das du jetzt vor hast die Kapitel ohne Adult hochzuladen :)
Ich war immer so enttäuscht die Kapitel nicht lesen zu können :DD

lg Julia


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