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Die gefallenen Helden

Avengers Teil 1
von

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Jenseits von Gut und Böse

AN: Ravens Charakter ist eher an ihren Charakter aus XMFC gelehnt.
 


 

Es war schon beinahe Abend. Die letzten Sonnenstrahlen hüllten die Straßen in ein warmes Licht und Peter Parker schlenderte zusammen mit einem seiner Schulkameraden durch den Vorort, in dem sie wohnten. Vögel zwitscherten in den Bäumen, in einem Vorgarten schnitt ein älterer Mann gemütlich seine Hecke und ein paar Kinder spielten auf der Straße Ball. Mit seinem Handy ließ Peter leise Musik spielen, eine seiner Lieblingsbands, während er sich mit der gleichaltrigen Gwen Stacy unterhielt.
 

„Hast du mitbekommen, dass alle in der Schule wieder über die Aufstände gesprochen haben?“, fragte Gwen gerade. „Ich weiß nicht, was der ihr Problem ist. Als ob es jetzt etwas so Besonderes wäre! Das passiert doch alle zehn Tage!“

„Ja, das stimmt“, pflichtete Peter unsicher bei. Er war nicht gerade selbstbewusst und schon gar nicht Gwen gegenüber. „Aber es ist trotzdem immer schlimm, wenn Menschen sterben. Ich kann gar nicht verstehen, warum die das machen. Wieso gehen Menschen auf die Straße und zünden Autos an? Das ist doch vollkommen sinnlos.“

„Natürlich ist es das!“, nickte Gwen schon beinahe aufgebracht. „Aber was soll's... Wir haben damit nichts zu tun.“

Beinahe hätte Peter diese Aussage erwidert, doch er beließ es dabei die Lippen fest aufeinander zu pressen. Das musste sie nun wirklich nicht wissen...
 

Die beiden Jugendlichen kamen schnell vom dem Thema wieder ab, unterhielten sich stattdessen über den bevorstehenden Abschlussball in einigen Wochen und Gwen ließ sich über ein paar ihrer Mitschülerinnen aus, die sie nicht leiden konnte. Nach einigen Minuten kamen sie schließlich vor Peters Haus an, wo sie zueinander gewandt stehen blieben. Dass die Straße wie ausgestorben war, Vorhänge der Häuser zugezogen und Türen abgeschlossen, fiel ihnen nicht einmal auf.
 

„Ich denke, wir sehen uns dann Montag in der Schule wieder“, sagte das Mädchen mit einem unsicheren Lächeln.

„Ja... ähm...“

Für einen Moment schien Peter um Worte zu ringen und den Mut aufbringen zu wollen, etwas zu sagen. Auf seiner Zunge lag die Frage 'Willst du dich nicht am Wochenende mit mir treffen?', doch er brachte es nicht über sich sie zu stellen. Gwen schaute ihn unterdessen mit großen Augen fast schon gespannt an, doch als Peter nur ein 'Tschüss' dahin nuschelte, verfiel ihr Gesichtsausdruck in Enttäuschung.

„Bis Montag dann“, murmelte sie ein wenig gedrückt, drehte sich auf dem Absatz um und ging die Straße weiter.
 

Verbittert über die Tatsache, dass er es mal wieder nicht geschafft hatte sich mit Gwen zu verabreden, blickte Peter dem Mädchen hinterher. Wie ihre zierliche Gestalt um die nächste Häuserecke schritt und ihre blonden, weichen Haare dabei auf und ab wippten. Kaum da sie weg war, schlug sich der 17-Jährige mit der flachen Hand vor die Stirn und gab einen unterdrückten Schrei von sich.
 

„Du dummer Idiot“, sagte er sich selbst zähneknirschend. „Was ist so schwer daran sie nach einem Date zu fragen?!“

Fluchend nahm er seinen Schlüssel hervor und ging bis an die Haustür, welche er sogleich aufschloss. Das Einfamilienhaus hatte nur eine Etage, die jedoch groß genug für drei Personen war.
 

Nun schlecht gelaunt warf Peter seine Tasche gleich im Eingangsbereich zu Boden, zog seine Schuhe aus und wollte durch den Flur in die Küche gehen. Doch als er sich umwandte und sein Blick in das sogleich angrenzende Wohnzimmer fiel, erblasste seine Gesichtsfarbe und er blickte mit weit geöffnetem Mund auf die vielen Menschen, die sich in dem Raum versammelt hatten.
 

Da saß seine Tante May auf der Couch, mit Tränen in den Augen und einer Verletzung an ihrer Wange, ihre Hände lagen auf dem Schoß und krallten in den Stoff ihres Kleides, während sie verzweifelt zu ihrem Neffen blickte. Um sie herum standen fünf groß gewachsene Männer, mit breiten Schultern und in schwarzen Kampfanzügen, wie man sie von der CIA kannte. Jeder von ihnen trug eine Waffe bei sich, bei deren Anblick sich in Peter alles drehte. Auf ihrer Brust war ein rotes 'H' in den Anzug genäht. Es stand für 'Hunter'.
 

»Peter«, brachte seine Tante weinerlich hervor. »Was hast du nur getan?«

»I-Ich -« Er konnte nichts sagen oder fragen, geschweige denn verstehen, was hier überhaupt los war, als die Tür zu ihrem Haus mit einem dröhnenden Donnern zu Boden fiel. Erschrocken zuckte Peter zurück, zwei der Hunter kamen sogleich aus dem Wohnzimmer gerannt.
 

Einer von ihnen packte Peter grob am Oberarm und drückte ihn mit Kraft gegen die Wand, der andere richtete seine Waffe auf die offene Tür und im nächsten Moment ertönte das laute Hämmern seiner Schüsse durch die gesamte Nachbarschaft.
 

Wie aus Reflex begann Peter zu schreien. Das laute Geräusch der Waffe schmerzte in seinen Ohren, er hörte auch seine Tante aus dem Wohnzimmer schreien und der Mann, der ihn an die Wand drückte, brüllte etwas durch die Gegend, das Peter nicht verstehen konnte. Er wollte sich die Ohren zu halten, konnte jedoch nur eine Hand gegen seinen Kopf drücken, da die andere noch immer von dem Mann festgehalten, beinahe zugedrückt wurde.
 

Nach gefühlten Ewigkeiten war das Magazin leer. Statt der Stille, die Peter erhoffte, als auch er mit dem Verstummen der Schüsse, aufhörte zu schreien, war nun ein lautes Piepen in seinem Ohr. Stimmen kamen von überall her, es ging alles so schnell und überforderte Peter so sehr, dass er gar nicht verstand, was überhaupt los war.
 

Er sah einen dritten Mann aus dem Wohnzimmer eilen, der Handschellen brachte, als plötzlich der Hunter, der geschossen hatte mit einem dumpfen Schlag zu Boden fiel. Im nächsten Moment erklang das Geräusch einer scharfen Klinge und etwas Silbernes blitzte vor Peter auf, ehe der Kerl, der ihn festhielt ebenfalls zu Boden ging, dabei ließ er den Jungen los und griff sich mit beiden Händen an die Kehle, aus der Blut tropfte. Die erstickende, röchelnde Laute, die er dabei von sich gab, konnte Peter kaum ertragen. Er hielt sich die Ohren zu und schloss aus Angst die Augen. Er verstand einfach nicht, was gerade los war, sank bloß an der Wand gelehnt in sich zusammen und hoffte darauf, dass er gerade nur einen schrecklichen Alptraum hatte.
 

Irgendwo hörte er in dem Chaos noch immer seine Tante kreischen und jammern, als sie schlagartig verstummte. Aus dem Wohnzimmer drangen für die nächsten paar Sekunden Kampfgeräusche, dann spürte Peter neben sich jemanden vorbei gehen und im nächsten Moment wurde er grob am Kinn gepackt. Die starke Hand zog sein Gesicht nach oben. Erschrocken öffnete er die Augen und blickte direkt in zwei dunkle, wilde Augen. Mehr konnte er in seiner derzeitigen Situation nicht erfassen. Er wehrte sich auch nicht, als diese Person ihn am Handgelenk packte und mit raus in den Vorgarten zog.
 

Ehe Peter einen klaren Gedanken fassen konnte, wurde er über den Bordstein zu einem Auto geschleift. Die Person, die er als einen groß gebauten, starken Mann erkannte, riss eine der hinteren Autotüren auf und zerrte an Peters Handgelenk, doch der Junge wehrte sich gegen den Versuch ihn ins Auto zu sperren.
 

»Nein!«, rief er panisch aus. »Lassen Sie mich!«

Ein fester Schlag gegen seine Schläfe knockte Peter aus. Alles um ihn herum wurde schwarz und er spürte nur noch, wie der Mann ihn packte und auf die Hinterbank des Autos legte.
 


 

»Nein, nein, nein!«

Raven Darkholme, eine 27 Jahre junge Frau mit blauer Haut und roten, schulterlangen Haaren betrat das Krankenzimmer. Es war ein fensterloser Raum, der von künstlichem Licht erhellt wurde und der durch die ebenso hellen Wände und Boden größer wirkte, als er es eigentlich war. Zwei Betten standen hier mittig, direkt daneben zwei Nachttische, auf denen ärztliche Utensilien lagen. An den Wänden standen elektrische Geräte – wie zum Beispiel ein EKG – welche zum Untersuchen genutzt wurden.
 

Auf einem der Betten legte Logan gerade Peter ab. Zuvor war er mit dem bewusstlosen Jungen in die Nähe des Hauptquartiers gefahren. Glücklicherweise kannte er genug Strecken und Umwege, durch die die Hunter ihn nicht finden konnten und das Auto hatte er vorsichtshalber in einem nahegelegenen See versenkt. Peter hatte er danach zu Fuß ins Hauptquartier getragen. Raven schlug die Hände vor das erhitzte Gesicht und schüttelte den Kopf.
 

»Was machst du da, Logan?«, sagte sie in ihrer hellen Stimme und blickte den Jungen mit gelblichen Iriden an. »Wer ist das?«

»Peter Parker«, antwortete er. »Er ist ebenfalls ein Mutant, ich habe ihn gerade vor einigen Huntern gerettet. Er muss hier bleiben, da draußen werden sie ihn sofort finden.«

»Wir sind hier aber kein Heim für Mutanten«, klagte Raven. »Es ist auch für uns gefährlich ihn hier zu behalten!«

»Die Hunter werden das Hauptquartier niemals entdecken... Aber... wenn du diesen 17-Jährigen, unschuldigen Jungen, der nicht einmal weiß, dass er Mutant ist und gerade seine Mutter Folter und Tod überlassen hat, unbedingt auf die Straße setzen willst, dann -«

»Oh Logan!«, rief Raven vorwurfsvoll aus. Logan musste daraufhin leise lachen. »Du darfst nicht immer meine Mitleid ausnutzen. Na gut, er darf bleiben.«
 

Raven trat näher an das Bett heran und fühlte mit ihrer blauen Hand Peters Temperatur, danach legte sie die Finger an seine Halsschlagader. Sie legte den Kopf ein wenig schief, ein stummes Lächeln umspielte ihre Lippen, während sie den schlafenden Jungen betrachtete.
 

»Er sieht freundlich aus«, stellte sie fest. »Ich denke, ich werde mich gut mit ihm verstehen.«

»Er hat gerade sehr viel erlebt«, sagte Logan ernst. »Kann gut sein, dass er einen Nervenzusammenbruch oder ähnliches haben wird. Kümmere dich gut um ihn... ich muss einen alten Freund von uns besuchen gehen.«

Mit den Worten verließ er das Krankenzimmer und Raven begann sich um die Verletzung an Peters Kopf zu kümmern, die er Logan selbst zu verdanken hatte.
 

Die junge Mutantin tupfte die Wunde mit einem in Desinfektionsmittel getränktem Tuch ab, bis sie nur noch ein sauberer, feiner Schnitt war, der bereits von einem bläulichen Rand umgeben wurde. Aus einem der weißen Schränke, die an der Wand standen, nahm sie sich Nadel und Faden und nähte den feinen Schnitt mit wenigen Stichen. Dann klebte sie ein Pflaster darüber und verstaute die Utensilien wieder. Sie öffnete den Nachttisch vom Krankenbett, in welchem ein etwas kleineres, weißes Kissen lag und schob dieses unter Peters Kopf. Der Junge hatte mit Sicherheit eine Gehirnerschütterung, doch dies konnte Raven erst feststellen, wenn er aufgewacht war.
 

Ein weiteres Mal überprüfte sie seinen Puls und seine Atmung, dann verließ sie das Krankenzimmer und schloss leise die Tür hinter sich. Ein schmaler Flur, der mit dunklem Parkett ausgelegt war, führte in den großen Wohnraum, in dem mehrere Couchs standen. In der einen Ecke zeigten sie zu einem steinernen Kamin, der seit Jahren nicht mehr benutzt wurde. Mittig stand ein großer Esszimmertisch, auf dem eine längliche, schwarze Decke und eine weiße, unbenutzte Kerze in einem silbernen, Drachenförmigen Halter als Dekoration dienten. Gleich rechts davon erstreckten sich zwei weitere Couchs, die in einem rechten Winkel zueinander standen und von denen aus man den großen Flachbildschirm, der an einen weißen Wand hing, betrachten konnte. Der Raum war ordentlich. Kein Buch, keine Zeitschrift oder sonstige Gegenstände lagen herum. Alles war an seinem Platz und wirkte beinahe schon verlassen.
 

Im Haus selbst, welches sich unter der Erde befand, weshalb es auch keine Fenster gab und alles von einem künstlichen, hellen Licht erleuchtet wurde, herrschte eine dröhnende Stille, die nur von Ravens Summen unterbrochen wurde. Sie summte eine Melodie, die sie einmal vor Jahren gehört und eigentlich gar nicht gemocht hatte, doch gerade bekam sie sie nicht mehr aus dem Kopf.
 

Raven schritt in eines der unzähligen Schlafzimmer. Die meisten waren bis auf wenige Möbel komplett leer geräumt. Die junge Frau jedoch betrat ein Zimmer, in welchem sich blaue Müllsäcke stapelten. Sie waren mit Klamotten gefüllt und auf jedem klebte ein weißer Streifen mit einem Namen versehen. Fast eine Stunde beschäftigte sich Raven damit Klamotten für den Jungen herauszusuchen, die ihm passen könnten, bis sie plötzlich eine unsichere Stimme aus dem Wohnraum hörte, die schüchtern »H-hallo?« rief.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Witch23
2012-12-28T14:44:39+00:00 28.12.2012 15:44
Ok Spidy ist auf Mutanten getroffen da er ja auch ein Mutant ist. Das wird interessant was mich auch interessiert ist was ist mit Tante May?


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