Zum Inhalt der Seite

Knight Alchemist

Warum leben wir?
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Monstrum-Der Fluss des frischen Blutes

Kapitel 6 - Der Fluss
 

Grün….die Farbe der Hoffnung….die mich glauben lässt

Weiß…die Farbe der Unschuld….die mich in den Abgrund stürzt.

Rot…die Farbe der Liebe….oder war es der Hass? Dieser Erzeuger hat immer die Liebe im den Rot gesehen. Mir konnte nur das Rot unsere Haare sehen. Ich konnte uns nur hassen.

War dies der Grund dass ich Groll verspürte, als er mir meine Kehle durchschnitt?

Hunderte Male und tausende Male
 

Er stand da, auf dem Dach, als würde er von einem Thron auf die Drei herabblicken. Das rotorange Licht der untergehenden Sonne lies die Klingen, wie Edelsteine, schimmern und es verfärbte seine weißen Haare Rot. Feuerrot, wie eine Flamme, die sich langsam über weißes Papier fraß und dieses verschmorten. Sein himmelblaues Augenmerk war auf die Kinder unter ihn gerichtet. Sein Blick lag der Spot.

Aus Akayas Kehle entwich ein Knurren. Eine Warnung, letzte Möglichkeit zum Rückzug.

„Freunde“, wiederholte Uriel höhnisch „Du hast wirklich Freunde, Prinzessin?“

Ed und Al klappte die Kinnlade herunter. Prinzessin?

„He, Akaya, wovon redet der Kerl eigentlich?“, fragte Al verwirrt.

„Wie niedlich“, trällerte Uriel verzückt. „Deinen neuen Freunde wissen nicht wer du bist, Prinzessin?“

Ein weiteres Knurren kam aus Akayas Kehle. Die zweite Warnung.

„Du wagst es nicht...“, zischte sie bedrohlich. Die Drohung hinderte Uriel jedoch nicht daran, fort zu fahr. Doch bevor der Mann noch einmal das Wort ergreifen konnte, wurde er von Ed unterbrochen

„Wer ist die Witzfigur überhaupt?“, fragte Ed gerade heraus und zeigte mit dem Finger auf den Weißhaarigen Uriels Gesichtszüge entglitten ihm, als ob Ed ihn gerade tödlich beleidigt hätte. Seine Wangen färbten sich Rot vor Zorn.

„Wer ich bin?“ fragte er hochnäsig und streckte sein Kinn in die Luft, wie ein stolzer Pfau. „Ich bin...“

„Eine überfütterte, verhätschelte, verweichlichte Tunte.“, übernahm Akaya die Antwort, mit einer Stimme, bei der man keine Witze riss.

Uriels Gesicht wechselte in Sekundenabständen von der Farbe einer Wasserleiche, zu der eines, vor den Ausbruch stehenden, Vulkans und bildete einen äußerst interrasanten Kontrast zu seinen blütenweißen Anzug.

Musste sein Gesicht ständig die Farbe änder?

„Du bist ganz schön frech geworden, Hoheit.“, bemerkte er wütend.

„Danke für die Blumen.“

„Aber um deine Manieren kann ich mich später kümmern.“

Akayas Augenlied zuckte.

„Jedoch sollte ich mich um deine... sympathischen Freunde kümmern.“, sagte er und setzte ein geradezu wahnsinniges Grinsen auf, wie die eines Geisteskranken, der aus einer Irrenanstalt ausgebrochen war.

Aus Akayas Kehle kam ein kaltes, berechnendes Lachen, dass den Gebrüder Elric die Nackenhaare zu Berge stehen ließ. Es war kalt und düster und war nicht (mehr) mit dem eines Menschen zu vergleichen. Nein, es hatte überhaupt nicht menschliches an sich.

„Du denkst doch nicht allen Ernstes, dass du gegen mich ankommst oder du kleines, geflügeltes Insekt?“ fragte Akaya und ihr Grinsen wurde noch breiter, noch furchteinflößender, noch kälter. Nicht einmal ansatzweise mit dem eines Menschen zu vergleichen.

Kurz fasste sich die junge Alchemistin an ihren Metallarm. Die Schere war tief in die Metallschicht vorgedrungen, sehr tief sogar. Das Innenleben des Automails war beschädigt. Die Rothaarige hatte Schwierigkeiten den Arm zu heben.

Erst Uriel, der Arm und jetzt auch noch die beiden. Sie befand sie eindeutig in einer Zwickmühle. Die Alchemistin schloss ihre Augen, als könne sie so den perfekten Fluchtweg find.

-Was tust du jetzt? Was  machst du jetzt?-

„Ich wiederhole mich nur ungern.“, sagte sie, mit immer noch geschlossenen Augen. „Aber Sie scheinen mich ja nicht gehört zu haben. Geh Sie mir aus den Weg, Fullmetal Alchemist und nehmen sie gleich ihren Bruder mit.“

„ Das kannst du vergessen.“, war  die synchrone Antwort der Brüder.

„Mischen Sie sich nicht in meine Angelegenheiten ein!“

„Nerv nicht rum!!!!“ Edward begann wild mit seinen Armen herumzufuchteln.

„Das ist der Feind, oder? Warum vermöbeln wir ihn nicht einfach?“

„Wollen Sie etwas hirnlos auf ihn einschlagen oder was?“

„Wenn er der Feind ist!!!!!“

„Das ist nicht der Punkt!“

„Das ist aber die Antwort!!!!!“

„So einen Gelegenheit bekommen wir nie wieder.“, sagte Ed entschlossen.

„Außerdem bist du verletzt.“, fügte Al mit einen Blick auf ihre Automail hinzu. „Du solltest in diesen Zustand nicht alleine kämpfen.“

Verärgert knirschte die Alchemistin mit den Zähnen.

„Sturer Böck, alle beide“

„Das sagst gerade du!!!!!!“

„Seid ihr dann fertig?“ kam es gelangweilt von ihrem Gegner. Die Schreitenden „Ich würde dann gerne die Prinzessin mitnehmen.“

Akayas Augenbraue zuckte unheilverkündend. Das war schon das fünfte Mal!

„Fullmetal“, sagte sie betont höflich. In ihr brodelte es förmlich „Ich überlasse Ihnen den Vortritt.“

„Wie nett von dir. Dafür darfst du mit dem Rest anstellen was du willst.“

„Wie aufmerksam.“

„Bin ich doch immer.“

„Glaubst du etwas, dass du mit mir fertig wirst, stellender Gnom?“ spottete Uriel.

In Eds Kopf brannte die Sicherung doch. Jetzt war es zu spät. Er hatte das Wort gesagt!

Er und Akaya schlugen gleichzeitig die Hände aufeinander und aus dem Dach kamen riesige Schlangen aus Stein, denen der Weißhaarige geraden noch ausweichen konnte. Er wollte gerade zum Gegenschlag ansetzen, als ein transmutierter Speer so nah an ihn vorbeiflog, dass mehrere seiner Haarsträhnen abgeschnitten wurden und auf den Boden landeten. Al fluchte leise, als sein Speer sein Ziel verfehlte und holte direkt zu Gegenschlag aus, doch diesmal geriet er in die Schusslinie. Schneller, als es die jungen Alchemisten realisieren konnten verschwand der Weißhaarige und stand einen Moment später vor der Rüstung. Die Klinge seiner Scheren bohrte sich bis zum Heft in den Brustpanzer der Rüstung. Al schrie überrascht auf. Wieder rasten die Scheren auf ihn nieder, doch diesmal trafen sie ihr Ziel nicht.

PENG! PENG! PENG!

Uriel schrie vor Schmerz, als sich die drei Kugeln mitten in seine Handfläche bohrten. In Akayas Hand lag eine Pistole, dessen Lauf nun auf die Brust des Weißhaarigen zielte. Ohne zu zögern setze sie erneut zum Schuss an, doch Uriel war schneller. Ehe einer der Drei es verhindern konnte, stand er vor ihr und rammte seine Schere in ihren linken Arm. Blut spritze zu allen Seiten, als die Klinge auf das Fleisch traf. Speiche und Elle würden fast verschnitten, als der Weißhaarige die Schere mit einem kräftigen Ruck wieder aus dem Fleisch der Alchemisten zog. Der Schmerz durchzog ihren Körper, und zwang die Rothaarige nach hinten zu taumeln. Sie verlor den Boden unter ihren Füßen und stürzte rückwärts vom Dach. Die überraschten Aufschreie der beiden Brüder drangen wie aus weiter Ferne zu ihr, als sie mit dem Kopf auf den steinernen Boden aufschlug. Selbst das spürte sie kaum.

Akaya spürte regelrecht, wie der rote Lebenssaft aus ihrer Wunde strömte und über den rauen Stein ausbreitete, wie ein neuentstehender Ozean. Sie  hörte nur dumpf die Kampfgeräusche der kämpfenden Brüder, ihren Herzschlag und ihren rasselnden Atem. Trotzdem musste sie schwach lächeln, als sie sah, wie die Blutlache ihre Haare bedeckte.

Wie passend, spottete sie. Rot, alles war so rot.

Was für eine hässliche Farbe.

-willst du ihn nicht nutzen? ´-

Schon wieder diese Stimme. Diese klare, kichernde Stimme, wie die eines unschuldigen Kindes.

Vor ihrem geistigen Auge sah sie es. Sie war in diesen unendlich schwarzen Raum. Alles war in vollkommene Dunkelheit gehüllt. Nur zu ihren Füßen erstreckte sie eine klare Wasseroberfläche, die ebenso unendlich zu sein schien, wie der Raum selbst. Unter der Oberfläche konnte sie hunderte von grauen Gestalten erkenne, die sich wie schwarze Würmer unter ihren Füßen windeten. Menschliche Seelen, nach Erlösung und Sauerstoff bettelnd.

„Worauf wartest du noch?“ fragte die Stimme neckisch. Sie war hinter sie getreten und umfing Akayas zierlichen Körper mit ihren Armen.

„Nutze ihn“, hauchte sie in ihr Ohr. Sie konnte ein Schaudern des Abscheus nicht unterdrücken. Es war der einzige Weg.

Die Rothaarige stieß ihren Kopf durch die Wasseroberflächen.

FLÄSCH!

Brennende Lichtblitze.

Orientierungslosigkeit.

Explodierender Schmerz.

All diese Empfindungen schlugen wie Blitze auf Akaya ein, gefolgt von Energie, einer schier grenzenloser Energie, die sie bis ihn die letzte Haarspitze zu elektrisieren schien. Die Welt um sie herum war plötzlich gestochen scharf, als hätte sie vorher ihre Umgebung nur durch einen dumpfen Schleier wahrgenommen.

Der Geruch der Straße, die raue Oberfläche des Steines, das Pochen ihres eigenen Herzens, der bittere Geschmack auf ihrer Zunge, alle Sinne schienen rasiermesserscharf zu sein.

Akaya riss ihre Augen weit auf. Ihre Pupillen verengten sich, wurden zu raubtierartigen Schlitzen. Jede Faser ihres Körpers spannte sich an, ihre metallene Hand schloss sich krampfhaft um den Griff ihres Dolches. Bei diesem Gefühl bleckte sie unfreiwillig die Zähne, wie ein Raubtier.

Dieses Gefühl!

Es war, herrlich, berauschend, besitzergreifende.

Ihre Arme und Beine zitterten, als sie versuchte, die unerschöpfliche Energie im Zaum zu halten, sie daran zu hindern an die Oberfläche zu kommen.

Ein vergeblicher Versuch.

Sie war im Fluss!

 
 

„Ist das schon alles, Kleiner?“ lachte Uriel während er Eds Schlägen und Als Speer auswich. Beide Alchemisten waren angeschlagen. Alphonse´s Rüstung war an mehreren Stellen durchlöchert und von Eds Schläfe ran Blut herunter.

„Nenn mich nicht klein, verdammt!“ brüllte Ed zurück, während er nun selbst den Schlägen des Größeren ausweichen musste.

Trotz seines, zur Klinge tranksmutiertem, Automail, hatten weder er noch Al es geschafft, den Weißhaarigen auch nur einen Kratzer zuzufügen.

„Messer, Gabel, Schere, Licht, sind für keinen Kinder nicht.“ trällerte Uriel, als die Klingen der Brüder um ihn herumtanzten. Edward wollte erneut zu einem wütenden Schrei ansetzen, als der Weißhaarige die Unachtsamkeit des Kleineren nutzte und seine Klinge mit seiner Schere abwehrte. Nun war Eds Brust vollkommen bloßgestellt

„Das war`s für dich!“ rief der Weißhaarige triumphierend. Grade als er seine Schere in die Brust des Kleineren stoßen wollte, hielt er plötzlich inne. An seinem freigelegten Hals war eine Klinge angesetzt. Eine schwarze Klinge.

„Endlich hab ich dich, Erzengel“, hörte er es neben sich kichern, ehe die Rothaarige zustieß. Mit eine schnellen, fliesenden Bewegung durchschnitt die Klinge seinen Hals und trennte den Schädel von den obersten Wirbelknochen. Blut spritzte ihn Sturzbächen aus der Wunde und benetzte ihren nachtschwarzen Umhang.

Der Körper fiel schlaff zu Boden, wie der einer Marionette, dessen Fäden durchgeschnitten. Ed und Al schrieen entsetzt auf, als der Kopf sich von den Schultern trennte und über das Dach rollte.

„Akaya, was hast du...“ doch Al unterbrach sich selbst als der Uriels Körper sich plötzlich aufrichtete. Mit der Schere in der Hand stieß er auf Akaya ein und diesmal, blieb die Wirkung nicht aus. Ihr Automail brach endgültig auseinander. Stahlteile und Schrauben stoben in alle Richtungen, als würde der Arm wie Holz zu Asche verglühen. Wie verblühende Blüteblätter stoben die Teile doch die Luft, und schnitt dem Mädchen die Haut auf. Doch dann verzehrten sich ihre Züge wieder zu einer steinernen Maske.

„Wäre ja auch zu schön gewesen.“, zischte sie schmerzverzerrt.

Uriels Körper ging auf seinen enthaupteten Kopf zu und hob ihn auf. Er hielt ihn unter seinen Schultern und wand sich ihnen wieder zu. Der Schädel grinste immer noch.

„Was ist denn?“ fragte er, als er ihn die geschockten Gesichter der Brüder sah. Sie waren zu Salzsäulen erstarrt.

„Noch nie einen Kopflosen gesehen?“

„Ihn Gegensteil.“, zischte Akaya gehässig. „Vermutlich haben die Beiden noch nie so etwas Hässliches gesehen.“

„Oho, wie gemein.“

Kaum war er fertig rannte Akaya wieder auf ihn zu. Blaue Blitze zuckten und ein Speer stieß auf den Weißhaarigen zu. Metall traf Metall.

Wieder flackerten die Blitze auf und diesmal stieß die Klinge eines Katanas auf den Weißhaarigen ein. In letzter Sekunde konnte er der tödlichen Waffe ausweichen, indem er auf das gegenüberliegende Dach sprang.

„Oho, wie schnell die Zeit vergeht.“ Trotz der spöttischen Tonlage hörte man deutlich die Wut in der Stimme des Mannes.

„Ich habe keine Zeit mehr für dieses Knutscherei. Bis später, Prinzessin.“ sagte er und rannte auf dem Dach davon.

In Akayas Inneren brodelte der Zorn. Der Schrei des Zornes hallte über die Stadt.

„Feigling! Du elender Feigling!!!“, brüllte sie. Die Rufe der Brüder ignorierend,  bewegte sie sich in die Richtung, in der Uriel gerade verschwunden war. Sie wollten schon springen, doch dann verließ sie die Kraft.

FLÄSCH!

Ihr Kopf tauchte aus dem Wasser.

Es war, als ob man Akaya den Boden unter den Füßen weggezogen hätte.

Schwäche, Kraftlosigkeit, Erschöpfung.

Erneut stürzte sie von Dach, schlug hart auf den Boden auf.

Sterne tanzten vor ihren Augen, ließen die Welt wieder stumpf und ungenau werden.

Er war weg, und Uriel war entkommen.

Sie hatte versagt.

Gerade, als sie sich schwerfällig erheben wollte spürte sie eine sanfte Berührung an ihren verbliebenen, linken Arm. Sie zuckte zusammen.

Edwards Gesicht war unmittelbar neben ihr. Seine goldenen Augen sahen sie an.

Geschockt, Verwirrt,….. Besorgt?

„Alles klar bei dir?“

Eds Gegenüber blinzelte verwirrt, ehe sie ihn wütend ansah. Er wollte ihr aufhelfen, doch seine Hand wurde energisch weggeschlagen.

„Ich brauche ihre Hilfe nicht!“, fuhr sie ihn wütend an. Sie wollte schon weitersprechen doch ihre Worte wurden von einem Hustenanfall unterbrochen. Blut ergoss sich zu ihren Füßen und tränkte ihre Kleider. Immer wieder erbrach sie Blut, immer und immer wieder. Sie versuchte verzweifelt wieder Herr über ihren Körper zu werden, doch es wollte einfach nicht enden. Al und Ed konnten nur geschockt mit ansehen, wie Akaya immer mehr Blut spuckte. Es war viel schlimmer, als bei ihrem alten Sensei.

Sie verharrten so. Sekunden, Minuten, ....Stunden?

„Das ist gemein.“, fluchte sie innerlich. „Immer wenn ich nur ein kleines bisschen Kraft einsetzt.“

Akaya lag zusammengekrümmt da. Ihr Körper zitterte wie verrückt und Schweiß klebte auf ihrer Stirn, wie eine zweite Haut.

Sie bemerkte nur noch verschwommen, wie Edward sie hochhob und sie vorsichtig ihn Als Arme legte. „Lassen Sie mich runter!“, wollte sie die beiden anfauchen, doch aus ihrer Stimme kam nur ein heiserer, undefinierbarer Laut.

„Jetzt sein nicht so stur.“ Als Stimme klang streng, wie bei einen Vater oder einen Lehrer.

„Wie willst du es in diesen Zustand ins Hotel schaffen?“, mischte sich nun Ed ein. Auf beiden Seiten erntete Akaya denselben Blick.

„Narren.“, zischte sie hinter zusammengebissenen Zähnen.

„Ihr seid verdammte Narren. Die ganze Familie.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück