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Die Chroniken von Sekai

von

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Erledigungen

Kuro stand gähnend am Bug ihrer Dschunke, trank Tee und sah sich den herrlichen Sonnenaufgang vor Bō an.

Unterdessen erwachte die Stadt langsam. Bald wurde die Ruhe und Stille der Nacht vom Lärm und Leben der geschäftigen Bewohner verdrängt. Der Morgendunst, der eben noch vom Meer her über den Kai und die Pflastersteine waberte war verschwunden.

Sie gähnte noch einmal und machte sich dann auf zu einer der Scheibenportale in der Nähe des großen Marktplatzes des Hafenviertels. Im vorbeigehen kaufte sie am gleichen Stand wie am vorherigen Tage etwas Gebäck. Mittels ihres Portsteins gelangte sie in das Viertel der Magier.

Ihr war als betrete sie plötzlich eine ganz andere Welt. Vor den Fenstern hingen bunte Seidenstoffe, in geheimnisvollen, schummrigen Läden gab es alles, von gewöhnlich über gefährlich bis hin zu seltsamen. Fremde Gerüche nach Mixturen, Gewürzen, Tinkturen und tausend und einem anderen Dingen mehr gaben einem das Gefühl, vom Meer weit entfernt zu sein.

Magie und Magier waren in Sekai zwar wichtig und auch hoch geachtet, doch hatten einige auch Angst vor dem ihnen unerklärlichen. Daher hielten sich nicht-magische Bewohner meist von den magisch begabten fern. So blieben jene, die die Magie anwenden oder erwecken konnten lieber unter sich.

Keine normale Straße führte in das Viertel, man musste ein Scheibenportal verwenden. Da dies aber an einigen Flecken von Bō so war störte sich niemand so wirklich daran.

Im Viertel der Magier konnte man auch hochwertigere Portsteine auf dem Markt erstehen, falls man darauf Wert legte. Vor allem aber gab es hier die für die gesamte Welt sehr wichtigen Lacrima, wie es sie nun mal nur in den Städten mit einem Campus für angewandte und beschworene Magie gab. Einige dubiose Zwischenhändler führten sie allerdings auch mit überteuersten Preisen im Sortiment, allerdings mit eher unbekannter Herkunft. Kuro kaufte schnell noch einen neuen Energielacrima für ihre Dschunke, dann ging sie in Richtung der Universität.

Bei den Torwächtern des Campus zeigte sie ihre Papiere, die sie als Kuro Chi auswiesen vor. In den selbigen stand, dass sie von Natur aus magiebegabt war und sie wegen Dieser Gabe in geringem Maße Feuer beeinflussen konnte, auch war vermerkt, dass sie im Dunkeln sehen konnte. Zudem war dort bestätigt, dass die ihre geringen Kräfte unter Kontrolle hatte und diesbezüglich auch Unterricht erhalten hatte. Auf die Frage der Torwächter hin erklärte sie, dass sie in der Bibliothek des magischen Campus etwas bezüglich ihrer Kräfte nachsehen wolle. Mit einem Achselzucken ließen sie Kuro passieren und gaben ihr die entsprechenden, notwendigen Papiere mit, um die Bibliothek betreten zu dürfen.

Tatsächlich aber wollte sie etwas über jene in weiß gekleideten Männer und ihre Magie herausfinden. Eigentlich hätten sie die Torwächter nicht passieren lassen dürfen, da ihre Magie viel zu mächtig war. Bei Langeweile hätte sie fast jede Stadt gleicher Größe dem Erdboden gleich machen können. Doch bei Bō würde das nicht funktionieren, da sie von den Magiern der magischen Universität und starken, antiken Zaubern geschützt wurde und zufällig auch eine der wohl mächtigsten Magier Sekais die Stadthalterin war. Kuro war froh, das Element der Energie zu beherrschen um ihre Stärke verbergen zu können.

Nach einiger, intensiver Suche in den geheimen und verborgenen Teilen der Bibliothek fand sie ein leicht verbranntes und auch sonst sehr mitgenommenes, Manuskript. Mit normalen Augen betrachtet schien es leer, doch Kuro sah, mit ihren von Magie veränderten Augen, ein Siegel auf der obersten Seite des Stapels, scheinbar war es das Vorblatt, ein Deckblatt schien es nicht zu geben.

Als sie es genauer betrachtete, fing sie an zu zittern, alles wurde kalt, kalt und weiß. Bilder blitzten vor ihren Augen auf. Ihr Vater. In einer langen, weißen Tunika. Auf schwarzem Boden kniend. Ein weiterer Mann. In weißer Kutte. Ein Siegel auf der Stirn ihres Vaters. Dann Nichts. Plötzlich ihre Mutter. In Ketten. Gefangen. Ihr Vater. In weißer Kutte. Er kommt ihr näher. Wieder Nichts. Kuro selbst. Als Neugeborenes. Bei ihrer Mutter. Diese noch immer in Ketten, sterbend. Zornige Blicke ihres Vaters, er entreißt sie ihrer Mutter. Schwärze.

Kuro wurde ohnmächtig, das Manuskript noch immer umklammert, Verzweiflung, Lügen, überall. Was stimmte an ihren Erinnerungen überhaupt? Wieso war diese Frau ihre Mutter, das spürte sie, und nicht jene Gestalt an die sie sich erinnerte? Sie ließ sich in die Schwärze der Bewusstlosigkeit fallen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Azahra
2012-09-30T10:13:54+00:00 30.09.2012 12:13
Sehr spannendes Kapitel!
Das macht wirklich Lust auf mehr!
Mich interessiert sehr was in Kuros Vergangenheit passiert ist.
Bestimmt waren ihre Eltern, oder ein Elternteil von ihr, mächtige Magier, sonst hätte sie wohl kaum soviel magische Stärke, wie du geschrieben hast.

Bis bald!

cucu
Azahra


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