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Ich habe immer gelitten, aber Kämpfe bis zum letzten Atemzug

von

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Zwischen Klingen und Krallen schlagen zwei Herzen Teil 1

Das leise Schnappen der Türverriegelung hinter ihren Rücken nimmt die Studentin kaum mehr war, doch wie von selbst drückt sie auf den unteren Knopf um die Sicherung des Fahrzeuges zu aktivieren. Es gibt jetzt viele verschiedene Möglichkeiten um den Schlüssel an einen sicheren Ort zu verstecken, doch welcher ist in Anbetracht der Tatsache der bessere Weg? Unter dem Wagen ist der plausibelste, doch hier schleichen sicherlich nicht nur Nachts, ein paar zwielichtige Gestalten herum, weswegen der Platz zwar etwas Gutes an sich hat, aber die Gefahr ist dafür einfach zu groß, dass das Fahrzeug abhandenkommt. Leise erklingt ein tiefes Knurren aus der Kehle der Schweifträgerin und entscheidet sich dafür, den Schlüssel einfach zwischen den Radkappen zu verstecken, die breit genug grade mal dafür sind. Nach hinten zu dem rechten Hinterreifen gehend, hockt sich die Studentin hin, nur um gleich darauf geschickt die Schlüssel zwischen einer der oberen Öffnungen zu schieben, bis er von allein die letzten Zentimeter herein rutscht. Erleichtert dass wenigstens das Problem mit dem Schlüssel geklärt ist, erhebt Kristall sich wieder ins stehen zurück, bevor sie den Schnee von der Hose herunter klopft und den ersten Schritt Richtung Straße setzt.

//Schau, wie schön die Sterne heute Nacht wieder einmal funkeln, genauso wie damals, weißt du noch? San hat dich im Park mit zu diesem Weg geführt, der vollkommen bedeckt war mit Kirschblüten, als ihr zusammen einmal nach Japan geflogen seid. Du wolltest nur deine Meisterschaft in der Schwertkunst hinter dich bringen, aber sie hat wieder einmal eine schöne Überraschung für dich gehabt, bevor deine Gedanken vollkommen sich den Kampf hingeben konnten. Ich denke egal wie sehr du auch versucht hast sie von deinen Problemen fern zu halten, diese junge Frau war immer für dich da egal was war. Natürlich hattet ihr auch mal eure schlechten Momente und wie niedlich du dann immer bei ihr vor der Tür standst mit einem Strauß Blumen und Schokolade zur Entschuldigung.//, erklingt seine tiefe Stimme in ihrem inneren wider und lässt die karmesinroten Regenbogenhäute der Schweifträgerin hinauf gleiten, hin zu dem klaren Wolkenlosen Himmel über ihren Kopf. „Ja, es war eine wunderschöne Zeit gewesen und ich würde gerne diesen Ort noch einmal aufsuchen, aber leider weißt du selbst, dass es leider nur ein weit entfernter Traum ist der sich niemals erfüllen wird.“

Nachdenklich biegt die junge Frau am anderen Ende des Parkplatzes, nach links den Gehweg ein, während der Schweif leicht zuckt, wenn der Schnee von den Dächern sanft auf die metallene Oberfläche trifft. „Ich würde gerne meine Schwiegersöhne oder Schwiegertöchter ins Verhör nehmen bei dem ersten Date meiner Kinder. Ich würde gerne Stundenlang im Wohnzimmer sitzen, nur darauf wartend dass sie versuchen heimlich spät nachts in die Wohnung zu schleichen, als ob ich nicht wüsste wo sie waren. Liebend gerne würde ich zusehen wie ihre Väter so liebevoll mit ihnen spielen und alles ankeifen, was sie selbst als Gefahr ansehen, egal ob es harmlos ist oder nicht, nur um ihren Nachwuchs zu beschützen. Weißt du, es sind Familiengeschichten, die erzählt und erlebt werden, während die Mutter der Kinder nicht bei ihnen in der Runde sitzt sondern von den Reichen einer Welt schützen ihre Hände über sie halten wird.“

Langsam schiebt die Bestie seinen großen Kopf hinunter zu dem seines Schützlings, wobei seine Schnauze vorsichtig ihre Wange berührt und genaustens erkennen kann, wie der traurige Glanz in den starken Augen sich unberechenbar widerspiegelt. //Du schenktest ihnen einst das Leben, du gehst in den Kampf der hoffnungsloser nicht sein könnte, aber dafür hinterlässt du viele Freunde und eine Familie, die dich immer Lieben werden. Ich teile deinen Schmerz, nicht weil wir eins sind, sondern weil auch ich allein für mich selbst Emotionen empfinden kann und somit verstehe ich dich besser als jeder andere.//

Sanft streichelt ihre linke Hand seine Lefzen und dennoch sieht Krisi ihn einfach nicht an, weil es der Feme tief in ihrer Seele sehr schwer fällt, auch wenn diese vielen Schicksalsschläge, die Übungen, der Hass, die Angst und auch alles klar setzen der Pläne diesen Weg erst gepflastert haben. Kiaba ist dennoch ein normaler Mensch, aus Fleisch und Blut, sie ist Mutter und Lebensgefährtin einer fremden Rasse geworden die doch mehr gemeinsam haben, als es viele glauben mögen. Die Soldaten auf Diego Garcia, die Familie Lennox und noch all die anderen welche im Kontakt zu den Transformern stehen, teilen mit ihr diese Meinung, denn sie haben Gefühle, dessen Sinne einem klar machen was in dem anderen grade vor sich gehen mag. //Wo gedenkst du als erstes hinzugehen? Ich meine zum Friedhof geht es nicht dort entlang wo du grade lang läufst, hast du etwas anderes vor?//

Stumm nickt ihr Kopf diesmal außerhalb ihrer Seele, als das schwache Licht einer Anzeigetafel den grauen Matsch der Straße versucht ein wenig Farbenfroher zu gestalten, dessen hoffnungsloses Bemühen keinerlei Beachtung geschenkt wird in Zeiten wo jeder seiner selbst ist.

War die Menschheit eigentlich schon immer so gewesen? Kalt und Abweisend wie die weiten einsamen Steppen der eisigen Tundra in der gleichen Jahreszeit in der sich die Stadt selbst gerade befindet? Ist es Kristall nicht selbst so ergangen, dass ihr lieber jeder aus den Weg gehen sollte, geschweige dass Schicksal von einem anderen komplett egal war, auch wenn dieser Hilfesuchend zu der Studentin vom Boden hinauf zu ihr blickte in der Erwartung eine helfende Hand gereicht zu bekommen?

Woher soll man wissen wie Fremde auf einen reagieren wenn der größte Tagesablauf darin bestand zu Lernen, Trainieren und den Haushalt zu schmeißen, damit die düsteren Gefühle sich in die tiefsten Ecken verziehen mögen um den klaren Gedanke auf die unsichere Zukunft frei erkennbar bleibt.

Nein, es ist genau umgekehrt der Fall gewesen, niemand hat sich für den Decepticon geschert als diese auf die Welt gekommen ist war sie für wenige Stunden geborgen in den warmen Armen ihrer Mutter, bevor diese ihre Aufgabe erledigt hat und hinauf zu den Ahnen flog.

Ein unangenehmer Schauer lässt ihre Nackenhaare unweigerlich aufstellen, bevor sie sich dazu entschließt endlich in den Laden hinein zu gehen, als weiterhin sinnlos davor zu stehen und über Dinge nachzudenken, die keiner Ändern kann, weil niemand bereit ist dieses Risiko einzugehen außer sie selbst auch wenn es den sicheren Tod bedeutet der doch darauf gewartet hat.

Der warme Luftzug über ihren Kopf der aus dem Heizkörper geblasen wird, lässt die Schwerträgerin beim betreten des Geschäfts schnell die raue Klimagegebenheit draußen vergessen und hebt kurz ihre Hand zum Gruß an den Kassierer, der gelangweilt zu ihr herüber sieht. Der Geruch von Textilien, gemischt mit dem von Lebensmitteln steigt sofort stark in die Nase von Krisi hinein, was diese kurz niesen lässt um gleich darauf zwischen den Regalen zu verschwinden, bis sie vor dem Kerzenregal stehen bleibt, immer darauf achtend den Kameras geschickt auszuweichen. Verschiedenste Farben, Formen, Gerüche und sogar Wachsarten reihen sich akkurat geordnet nebeneinander und doch suchen die müden Augen nach einer passenden Sorte, welche geschickter weise nach ganz unten verfrachtet wurde um somit den Kunden das aufsteigende Gefühl dieses Gegenstandes niemand daran erinnern muss was einst gewesen ist.

//Du willst also dort hingehen, wo die beiden gestorben sind habe ich recht? Für dich ist San ihr Grab auf dem Friedhof nicht der Ort wo sie gefallen ist, sondern der Zebrastreifen auf der Straße.//, wispert Savaka in die stille hinein die beide wieder umgibt, denn selbst der Bestie ist der Anblick von Friedhofskerzen nicht ganz geheuer. „Bald wird so was vielleicht dort stehen wo wir fallen werden, mein alter Freund.“

Leicht beugt sie ihren Oberkörper herunter und umgreift mit dem Fingerspitzen die Umrandung der ersten Kerze, nur um diese gleich hinauf zu heben und mit der anderen Hand das gleiche zu tun. Cremefarbener Wachs umhüllt von roten Plastik geschützt von einer metallenen Deckelkonstruktion, etwas besseres haben sie anscheint nicht im Sortiment doch leider bleibt der Schweifträgerin nicht die Zeit, geschweige ist überhaupt die Tageszeit dazu geeignet zu einem richtigen Kerzenhändler sein Anliegen kund zu tun. Die nächsten Schritte führen die Feme gleich zur Kasse hin und wenig später wieder hinaus auf den Bordstein der Straße, welche verlassen daliegt. Kein Mensch, kein Tier treibt sich in den dunklen Schatten der Nacht herum, haben sie sich doch alle in ihre Reiche zurück gezogen zu ihren Familien oder nur darauf wartend einzuschlafen um den nächsten Tag begrüßen zu müssen, wenn ihr Schicksal hart eingeschlagen hat.

Der Weg zu ihrem ersten Ziel ist das erste Opfer ihres Missetäters und doch verbindet die beiden etwas so inniges, was der Schweifträgerin die Gefühle überschwemmen, dieses Unverständnis warum er das getan hat nicht verstehen lassen wieso Lockdown sie in der Nacht aus dem Bett geraubt hat.

Nein so etwas passt nicht zu seiner gerissenen Art seine Opfer aufzuspüren, denn nur wenn das rote Blut oder das blaue Energon der Liebenden auf dem Boden sich ausbreitet, wenn der gesuchte weinend über den Scherbenhaufen seines einstigen Lebens kniet, ist es eine erfolgreiche jagt gewesen. Ein Jäger hetzt seine Beute vor sich her, bis diese erschöpft den körperlichen Schwächen zum erliegen kommt, bevor seine Zähne unbarmherzig in die Seele desjenigen schlagen und diese zerfetzen bis nichts mehr übrig ist.

Die nächste Ecke wieder nach rechts abbiegend, erstrecken sich zwei Reihen Laternen mit ihren matten Lichtern über die lange Straße hinunter zu einer Wohnhaussiedlung hinweg. Erinnerungen können Schmerzhaft sein, nur man bestimmt selbst ob diese einem Kummer bereiten oder vielleicht diesen sogar nehmen können.

„Hey San, erinnerst du dich noch? Wir wollten ins Kino gehen, ich habe wieder einmal eine Krankschreibung bekommen, weil ich es übertrieben habe und erneut vor einem Zusammenbruch stand. Der Arzt ist langsam an mir verzweifelt, immerhin wollte ich niemals meine Leistung zurückdrehen sondern sogar verbessern, selbst als ich schon weit über meinem Limit war.“, erklingt ihre Stimme leise und rau zugleich, denn diese Worte bringen in ihrem Kopf Bilder zustande, wie die letzten Minuten vergangen waren bevor das Schicksal seinen lauf nahm. Für Außenstehende würde das Ereignis welches sich hier grade abspielt komisch erscheinen und in ihren Köpfen würde der Gedanke seine Finger ausbreiten dass diese junge Frau verrückt sei so alleine vor sich daher zu reden, wenn sie doch nur die Hintergeschichte wüssten.

„Es hat geregnet nachdem ich meiner Wohnung soweit aufgeräumt habe, bin ich vor dem Fernseher wie üblich eingeschlafen bis du zu mir herüber gekommen bist und ins Bett gebracht hattest. Deine Frage ob ich noch Jungfrau bin hat mich wahrlich geschockt, aber dennoch vertraute ich dir auch diesen Teil meiner Vergangenheit an, den letzten der dir bis dahin unentdeckt blieb. Wenn ich nur gewusst hätte was passieren würde, wären wir niemals diesen Tag in die Stadt gegangen, doch macht es einen so großen Unterschied für uns? Ich meine er wäre wieder gekommen, wenn nicht an diesem, dann an einen anderen Tag Lockdown hat auf uns gewartet in den Schatten seines Sparks den Plan ausgelegt wie er am besten mich von dir trennen kann.“

Jeder Schritt wird immer schwerer, jeder Atemzug wird qualvoller egal wie sehr sich ihr Körper auch dagegen zu sträuben versucht den unsichtbaren Pfad entlang zu schreiten, erneut, nur um dieses taube Gefühl der Machtlosigkeit Besitz ergreifen zu lassen untätig zuzusehen wie der Funke in den wunderschönen Augen der Feme erlischt. „Du bist wie immer Quitschebunt herum gelaufen, ich in meinem tristen Schwarz und zu meinem Glück vielleicht auch Unglück mit den Waffen meines einstigen Meisters. Kaum haben wir unsere Regenmäntel an gehabt, gingen wir los, den gleichen Weg entlang wie ich nun gehen muss, allein und nicht mehr mit dir. Als Experiment umgewandelt und kein Mensch mehr, als Mutter und Freundin von vielen die ich wie dich einst wieder in Stich lassen muss. San, was habe ich nur falsches getan dass man euch so viel Leid zugefügt hat? Ist es mein Leben selbst welches dafür bestimmt war mit jedem der es auch nur wagen sollte eine Bindung zu mir aufzubauen, den Tod zu bringen? Ich sehe meinen Weg, mein Ziel aber dennoch verstehe ich die Bedeutung dahinter einfach nicht, es kann niemals der Grund allein sein euren Mörder in den ewigen Quell der Matrix zu schicken.“

Ein einzelner kräftiger Windzug durchstreift die Straßen und lässt den Mantel der Studentin aufblähen und gleichzeitig das Pony ins Gesicht wehen, welche ihre Tränen nur schwer zurückhalten kann in Angesicht des Zebrastreifens vor den Spitzen der Stiefel. Hier hat alles begonnen, sie wurde ermordet, Krisi entführt und kurz darauf mussten weitere ahnungslose ihr kostbares Leben lassen nur um Kiaba zu beschützen.

„Ich hab dich bestimmt enttäuscht, ich bin zu einem Decepticon geworden obwohl du mir gesagt hattest ich sollte fliehen, aber ich habe eine Familie bei ihnen gefunden und Kinder bekommen. Wenn du sie in deinem Reich doch nur sehen könntest, niemals auf der Welt würde es eine Mutter zulassen dass seinem Nachwuchs etwas passiert genauso wenig wie ich. Versteh mich nicht falsch, aber vielleicht ist es so gut wie es gekommen ist, nur es hätte alles anders verlaufen können wenn ich gar nicht geboren wäre.“

Zitternd ziehen ihre Lungen die kalte Luft ein, als diese auf die Knie geht und kurz darauf die Friedhofskerze aus der Innentasche heraus holt, welche mit einem kaum vernehmbaren Geräusch auf den Boden neben der Ampel gestellt wird.

Mit der rechten Hand zu ihrem Mund gehend, beißt sie sanft in die Fingerkuppe des Handschuhes herein um diesen so auszuziehend, während die andere das Feuerzeug schon aus den Taschen heraus sucht. Dass leise klicken als der Daumen den Zünder nach unten drückt lässt etwas Unheilvolles verkünden, denn der geliebte Mensch wird niemals mehr wieder kommen. San ist gegangen für immer und egal wie oft die junge Mutter versucht hat es in ihren Kopf zu bekommen, egal wie oft sie daran gedacht hat wie liebevoll geschmückt ihr Sarg doch war, ist der Hauch von Sehnsucht nach dieser Frau niemals erloschen, bis jetzt. Kaum brennt das flackernde Licht der Kerze, legt Krisi den Deckel vorsichtig oben drauf und zieht sich den Handschuh wieder über die kühlen Finger nur um gleich darauf aufzustehen. „Lebewohl ist das falsche was ich nun sagen könnte mein Engel, besser würde passen dass wir uns heute Nacht vielleicht wiedersehen werden.“

Schwach ziehen die Mundwinkel bei diesen letzten Abschied sich nach oben, als das blinkende Rotlicht zum Grünen umschwenkt und somit gestattet dass Kristall unbeschadet allein herüber gehen darf. Kein Blick zurück an diesen Ort lassen es ein wenig leichter fallen, wirklich zu verstehen was man ihr einst gesagt hatte und diese versteckte Botschaft könnte eindeutiger gar nicht gewesen sein.

Sie sollte weglaufen in die Arme ihrer damals noch unwissenden Liebsten die sie beschützen werden, weil sie keine Chance gegen einen Transformer gesehen hat anzukommen, wählte San lieber eine wagemutige Methode um dies klarzustellen.

Gerüche von Backwaren, der liebliche kaum wahrnehmbare Klang weihnachtlicher Freuden erklingen aus den angelehnten Fenstern der Häuser und Wohnungen zugleich, was könnte es geben um diese Harmonie zu zerstören?

„Ein ehrenvolles Denkmal für einen genauso ehrenvollen Professor. Wir wünschen Ihnen ewigen Frieden zwischen den schützenden Händen Ihres Gottes. Möge Primus auf den Weg in die Reiche Ihrer Ahnen das Licht spenden um die Schatten zu verbergen.“

Schwungvoll geschrieben stehen die Buchstaben in das blütenreine Marmorbuch gemeißelt auf dessen glatter Oberfläche Rosen aus Edelstahl angebracht wurden, wobei hinter dem Grabstein ein Bäumchen eingepflanzt ist. //Ahornblätter, er liebte diese Bäume anscheint wirklich sehr.//

„Ja, einmal gleich nach der Lesung wollte er mir unbedingt etwas zeigen und führte mich zu seinem Lieblingsplatz im Park. Es war ein alter See umrandet von Ahornbäumen, dessen Blätter sich gerade in die verschiedensten Farben gefärbten. Er lächelt und sprach mit mir wie ein Gelehrter der mir seine Weisheiten teilen wollte. „Kristall, ich kenne dich zwar noch nicht lange, aber lass dir eins gesagt sein dort wo ein Baum stirbt, wird woanders ein neuer geboren werden. Für uns ist Zeit wichtiger geworden um den Dingen auf den Grund zu gehen die wir Menschen aus den Augen verloren haben in einem Alltag der nur noch von Handlungen gesteuert wird, welche man uns zuteilt. In deinen Augen erkenne, dass du niemals dafür bereit sein wirst dich nach Regeln zu fügen sondern deine Freiheit ist weit davon verborgen, suche sie und du wirst sehen es gibt für jeden gefallenen einen Ort wo er willkommen ist.“ Damals hab ich mir nur gedacht was er da eigentlich für einen gequirlten Schwachsinn redet, heute glaube ich es zu verstehen.“

Es gibt Dinge im Leben die brauchen eine gewisse Zeit um die volle Blüte ihrer Bedeutung vollkommen zu entfalten und nur diejenigen die mit Engelsgeduld darauf warten auf den Augenblick der zeigen wird was gesagt wurde, verstehen die Botschaft.

//Lass uns gehen, die Zeit drängt.//

Sanft schiebt seine große Schnauze ihren Rücken ein wenig nach vorne um so auch den realen Körper in Bewegung zu setzten, welche stumme Aufforderung die Besitzerin nachkommt und mit einer leichten Anspannung erneut durch den Park geht. Weiß durchzieht die sonst so grüne Landschaft in seiner winterlichen Pracht, bewirken einen unentdeckten Zauber in der Luft der frisch die Spuren eines einzelnen Menschen`s widerspiegelt. Wenn man ihnen folgen sollte, so führen diese einem durch verlassene Gassen, hinweg über Straßen bis hin zu einem Gebäude dessen Fassade schon lange an seinem Glanz verloren hat und grauenvolle Taten verbirgt.

Plötzlich hören die Spuren abrupt auf und lassen nur noch die Fantasie entscheiden was sich hin der diesen Mauern aus Stein und Metall zutragen mag, denn niemand außer den dort Anwesenden könnte jemals davon berichten.

Kaum dass die Feme die Außenmauer erreicht hat, geht sie leicht in die Knie hinunter und spannt dabei die Muskeln an, nur um hoch zu hüpfen, wo die Finger den Rand zu fassen bekommen. Kurz darauf zieht sich die Studentin nach oben und bleibt in einer leichten Hocke dort oben im Schatten, während ihre Augen prüfend den Hinterhof absuchen ob Sensoren aktiviert sind um die unangenehme Anwesenheit eines Eindringlings zu melden. Ein sanftes Vibrieren lässt die Aufmerksamkeit wieder einmal auf ihre Uhr lenken, welche nur anzeigt dass wenige Meter von der jetzigen Position ein Stromverteiler angebracht ist, auf der Innenseite des Hauses, was gut für ihr vorankommen wäre diesen erst einmal aufzusuchen. //Meinst du er glaubt ich komme zurück? Immerhin ist jetzt ein halbes Jahr ungefähr vergangen, seit dem ich einfach abgehauen bin, er weiß dass ich bei den Autobots bin, geschweige denn Megatron sein ewigen Frieden mit Sicherheit schon lange gefunden hat.//

Schnaubend lässt der Mech die Augen der Feme noch einmal prüfend über das Gelände schweifen, aber egal wie sehr er sich auch darauf konzentrieren mag, selbst seine erfahrenen Optiken erkennen keinen Hinweis darauf, dass hier etwas versteckt sein könnte. //Ich bin der Meinung dass Skalpell sicherlich seine Vorkehrungen nach dem Ableben seines Lords getroffen hat, nur kann ich dir nicht sagen ob er auch damit rechnen wird uns gegenüber zu stehen.//

Leicht zieht die karmesinrote Regenbogenhaut gesprenkelt mit gelben Flecken sich um die schwarze Pupille zusammen, als der Gedanke ihres ersten ungeborenen Sparklings wieder aufflammt und der bitterliche Schmerz seine Krallen nach dem Griff ihres oberen Schwertes wandern lässt. Noch kann sie diesem verlangen keinesfalls ungehindert nachgeben, doch die kommenden Minuten werden schon beweisen, ob es Skalpell mit jedem einzelnen Schaltkreis bereuen wird, was er mit so viel Freude einst erschaffen hat. Mit dem Oberkörper etwas nach vorne beugend, verliert Krisi kontrolliert das Gleichgewicht und springt geschickt und dennoch mit einem leisen Aufprall auf ihre Füße, was ihren Atem leicht tiefer gehen lässt. Ein Fuß vor dem anderen setzend schleicht die Feme leise gebückt zwischen der Dunkelheit hindurch, bis die Klinke der Hintertüre zum greifen nah zu sein scheint, doch noch bevor ihre Fingerkuppen das Metall berühren weicht diese schlagartig zurück.

So ungehindert bricht man in keiner Decepticonbasis ohne weiteres ein, sei sie auch ein einfaches Industriegebäude einst gebaut von Menschenhand, dessen Zweck schon lange keinen Sinn ergibt, sondern einzig und allein als Versteck einer fremden Rasse dient. Nachdenklich runzelt die Schweifträgerin ihre Stirn was die Bestie lauernd darauf warten lässt, die Pläne zu empfangen, die ihr Kopf mühselig zusammen setzt um einen besseren Weg nach drinnen zu finden. Es gibt eigentlich keinen soweit sie sich daran erinnern kann, aber so leicht gibt die Studentin keinesfalls klein bei, wer wäre sie denn wenn solch ein kleines Hindernis den menschlichen Decepticon in kürzester Zeit niederringt? Von dem jetzigem Standpunkt aus gesehen, kommt höchstens ein Kellerfenster links von Kristall in frage, dass Problem an der Sache sind die Gitter, die zuvor noch nie dagewesen waren. Des weiteren würde dann noch der Haupteingang sein, wo aber die Gefahr besteht, dass der Verrückte dort oben Wind davon bekommt und vielleicht sogar einen Selbstmord bevorzugt anstatt Kiaba die Chance zu lassen, dass alles hier und heute zu beenden auf ihre Art. Tür oder Kellerfenster? Was würde besser geeignet sein um unbemerkt herein zu gelangen als das Fenster, bloß woher sollte die junge Mutter jetzt in der kürze einen Schraubenzieher her finden? Die Glasscheibe ist das kleinere Übel, also muss es wohl notgedrungen die Haustür sein, hoffentlich fallen die beiden nicht mit dieser auch noch ins Haus hinein, dass können sie nicht gebrauchen. //Savaka wir nehmen die Tür, sonst stehe ich hier morgen noch untätig herum.//

Tief brummt es in der Kehle der Bestie auf, denn auch wenn der Plan gut durchdacht wurde, ist dennoch die Gefahr weiterhin viel zu groß da kann sein Schützling sofort klingeln gehen, sowie Kaffee und Kuchen mitbringen.

Nein es muss einen viel sicheren sowie unbemerkten Weg geben. //Geh wieder über die Mauer, ich habe da so eine Idee, du kennst die Umgebung genaustens, aber hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht wie es unterirdisch sein könnte? Vielleicht stehen die Chancen dann besser da, bevor wir unüberlegt einen Schritt nach vorne gehen sollten, würde ich vorschlagen zwei zurück zu weichen und das ganze aus einer neuen Perspektive zu begutachten.//

Die Idee klingt in ihren Ohren ziemlich verlockend, schon allein deswegen dass der Stromverteiler im Keller liegt, welcher hinter einer Tür verschlossen wurde, bis Shockwave nach einem Gewitter diese aufbrechen musste. Gut was heißt da aufbrechen, eintreten trifft den damaligen Verlauf wohl eher am besten und zwar so, dass das arme Brett komplett aus den Angeln flog. Ein schütteln lässt ihre Schultern erben, was Savaka nur amüsiert mit einem brummen kommentiert, denn die Bilder schießen rasant durch ihre Gedankenwege und erheitern das trübe Gemüt ein wenig. Mit einer Drehung in die selbe Richtung aus der die Studentin einst gekommen ist, verschwindet diese auch wieder leise zwischen den fallenden Flocken, bis die leuchtenden Laternenlichter den silbernen Schweif für einen kurzen Augenschlag zwischen zwei Mauern aufblitzen lassen. Geschickt ohne dabei auch eine Silbe zu verwenden, lenkt die Kreatur die Feme zielsicher zu einem U-Bahneingang hin, welcher schon das aussehen hat, als sei er ziemlich in die Jahre gekommen. //Versorgungsschächte werden dafür gebaut beliebig zwischen den einzelnen Gebäuden unter der Erde zu gelangen, genauso aber auch effektiv Strom, Wasser und Luft zu transportieren um Zeit zu sparen, wo sie mehrere Gebäude verbinden. Verstehst du worauf ich hinaus will? Wenn wir den richtigen Eingang finden, so wird es ein Kinderspiel sein, den Stromverteiler zu erreichen und gleich darauf auszuschalten. Wenn es dunkel ist haben wir größere Chancen den Schweinepriester seinen elendigen Spark aus der Brust heraus zu reißen.//

Ja so liebt und kennt Kristall ihren inneren Beschützer genaustens, niemals auch den Funken einer Niederlage anerkennen und bis zum Schluss weiterkämpfen, sodass ihre Feinde erzittern werden, wenn die silbernen Klingen vor den erstarrten Augen auftauchen.

Schneller als zuvor klopft ihr Herz gegen den Brustkorb, lassen ihre Sinne die frische Luft intensiver wahrnehmen und gleichzeitig den unverkennbaren Gestank verschiedener Fäkalien, als diese die ersten Stufen hinab steigt. Widerlich, haben denn einige Leute überhaupt keinen Anstand oder ist ihnen der beim Saufen flöten gegangen? Angewidert hebt die junge Frau ihren linken Arm vor die Atemwege um diese mit ihrem Jackenärmel ein wenig zu verdecken, auch wenn es kaum etwas bringen mag, besser als gar nichts ist es alles mal. Das Licht der Armbanduhr in der alles verschluckenden Dunkelheit, erleichtert den beiden das vorankommen, denn wie einst auf Diego Garcia, zeigt ein Pfeil an, wo es entlang geht und ihren Ziel somit immer näher. Wie wird es wohl drinnen erst aussehen? Die Zeitspanne ist enger geworden, nachdem sie die Route ändern mussten, bleibt ihnen grade mal 20 Minuten um alles dem Erdboden gleich zu machen, wenn dass nicht passieren sollte, wird Lockdown unerwartet irgendwo auftauchen und alles wäre zum scheitern verurteilt. Glasflaschen, Spinnweben, Papier und sonstiger Müll überziehen den Boden dessen Beschaffenheit eher einer Schotterstraße erinnert, dass es einem frustrierten Knurren aus der Kehle Savakas kund tut.

Verständlich legt sein Schützling ihm die Hand auf die metallene Nase und blickt ruhig in die gelben Optiken hinein, welche schon immer über diesen kleinen Menschen gewacht haben, selbst wenn der Tod sie entzweien sollte wird er niemals aufhören seiner Pflicht nachzukommen. „Hier, wir sind da.“, flüstert Kiaba leise in die Stille hinein, wobei das Licht er Uhr ein verdrecktes Schild mit dem Zeichen des unbefugten Eintretens als verboten anzeigt, was dennoch so manchen Jugendlichen nicht daran gehindert hat genau hinter diese zu blicken.

//Wie lange gedenkst du zu bleiben?//

„15 Minuten maximal 10 Minuten minimal, wenn wir es ordentlich machen wollten, denn wenn auch nur eine dieser Sprengfallen falsch angebracht ist, kann es die Häuser in der naheliegenden Umgebung genauso treffen und es reicht schon wenn ich heute ein letztes mal drei Lebewesen das Licht auslöschen muss.“

Ein Ruck mit dem Arm nach hinten, schon schiebt die letzte Barriere quietschen sich zur Seite und ermöglicht es dem Wesen dessen Gefühlsregungen anfangen nach und nach abgestellt zu werden, einzutreten. Im Grunde ist dieser verwirrende Durchgang genauso zu betrachten, wie wenn man oben auf dem Bordstein steht, nach wenigen Metern kommt schon die erste Kreuzung, dessen richtiger Weg nur der nach rechts sein kann. Ihre Fingerspitzen fahren die Wände entlang um nicht noch irgendwo anzuecken, was manchmal leichter gesagt ist, nur mit viel Geduld und den Blickwinkel auf die Deckenoberfläche heftend, ergreift ein warmer Luftzug den zuckenden Schweif.

Endlich hier ist der letzte Durchgang in den Keller, dessen leere ein erdrückendes Bild wiedergeben, so als hätte hier niemals Leben stattgefunden, so verlassen sieht es aus. Die Zeiten des einstigen Zusammenlebens mit den Decepticons ist schon lange vorbei, egal wie sehr die Schwertträgerin einst mit diesen Dingen ringen musste um einzusehen, dass alles irgendwann ein Ende haben wird, so sollten die schönen Momente bestehen bleiben.

//Sensoren scheinen hier auch genauso wenig zu sein, anscheint glaubt Skalpell wirklich ich bin für immer fort. Der wird noch spüren was er davon hat mich zu hintergehen und meinen Erstgeboren wie ein nutzloses Stück Fleisch zu missbrauchen.//

Schräg gegenüber erscheint im schwachen Neonlicht der notdürftig angebrachten Lampen der Stromverteiler, dessen unheilvolles Surren ein ende findet, kaum dass die scharfe Klinge die untere Kabelstränge durchtrennt. Funken sprühen in jede nur erdenkliche Himmelsrichtung, sodass des dank des unleitbaren Metalls wenigstens Kiaba keinen Schlag abbekommt. Somit ist der erste Teil schon einmal erledigt, alles liegt um den Menschen herum so wie sie es haben wollte, pechschwarz und schweigend, was eine angenehme Wohltat darstellt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2014-01-26T22:38:21+00:00 26.01.2014 23:38
Klasse Kapi^^


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