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Die PSC will Krieg? Die PSC bekommt Krieg!

das größte J-Rock-Konzert der Geschichte
von

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Tag 8 - Kidnapping an Hizumis Geburtstag

„Hey, Hizumi, alles Gute zum Geburtstag!“, rief Hiroto ihm im Flur nach.

„Danke!“, rief der D´espairs-Ray-Vocal zurück und grinste ihm hinterher. Hiroto schien es eilig zu haben und hielt sich daher nicht länger auf. Also setzte Hizumi seinen Weg ins Esszimmer fort. Er hatte Hunger und wollte endlich frühstücken, nachdem er nun schonmal zu so einer gotteslästerlich frühen Uhrzeit von allen möglichen Leuten geweckt worden war, die ihm gratulieren wollten. Sein Zimmerkollege Yoshihiko hatte echt die Nase voll gehabt, denn er hätte gern noch ein gutes Stück länger geschlafen. Aber nach dem dritten Besucher hatte auch das Decke-über-den-Kopf-ziehen nichts mehr genützt. Dennoch hatte er Hizumi sogar ein kleines Geburtstagsgeschenk präsentiert, nachdem er sich endlich aus dem Kopfkissen herausgequält hatte.

Hizumi schob nichtsahnend die Tür zum Esszimmer auf. Es war so voll wie immer. Aber irgendwie konzentrierte sich heute morgen alles an einem Ende der Tafel, wo gefühlte 200 Musiker mit gierigen Mienen um einen großen Kuchen herumstanden, auf dem eine Kerze brannte.

„Hey, da ist er! Es geht los!“, rief irgendjemand mit einem Deut auf Hizumi.

Der Sänger fuhr sich mit der Hand durch das Gesicht, als die versammelte Mannschaft in verdammt schlechtem Englisch <Happy Birthday to you> anstimmte. Und da eigentlich keiner auch nur ansatzweise singen konnte, war es auch kaum mehr als <Lied> zu bezeichnen. Die wenigen Bandvocals, von denen man Gesangskönnen erwarten durfte, rissen die schiere Masse an talentfreien Instrumentalos auch nicht mehr rum. Kyo hörte man sehr deutlich aus dem ganzen Haufen heraus, da er die komplette Strophe in exhale sounds beisteuerte, sprich: eher kotzte als sang.

Takeru und Zero schnappten sich den großen Kuchen und trugen ihn zu Hizumi hinüber, der immer noch verdattert in der Tür stand. Der überlegte schon, ob er besser den Rückzug antreten sollte, weil der Kuchen wohlmöglich in seiner Gesamtheit Bekanntschaft mit seinem Gesicht hätte machen können, aber der schelmisch grinsende SuG-Sänger schien heute mal nichts in dieser Richtung zu planen.

„Ich ... ich weis nicht, was ich sagen soll.“, gestand Hizumi.

„Wie wäre es mit <das Buffet ist eröffnet>???“, schlug Takeru vor. „Los, blas die Kerze aus und wünsch dir was!“

„Nein, erst was wünschen und dann Kerze auspusten!“, korrigierte Zero augenrollend.

Hizumi nickte verunsichert und tat dann, wie ihm geheißen.

„Endlich! Los, lasst uns den Kuchen anschneiden!“ Takeru und Zero schleppten das Gebäck zum Tisch zurück und schon blitzte ein großes Messer.
 

Hizumi lächelte. Langsam machte sich doch gute Laune in ihm breit. Er hatte also doch keine gemeinen Scherze zu erdulden. Und einen leckeren Schokokuchen hatte er auch bekommen. Doch, das würde ein toller Geburtstag werden, entschied er und gesellte sich zu den anderen. „Okay, dann lasst mich das tolle Zeug doch auch mal kosten!“, bat er und schob Kanon zur Seite, der schon fordernd einen Teller hinhielt, während Takeru den Kuchen stückeweise verteilte.

Hizumi schlief das Gesicht ein. Der Kuchen war bereits binnen weniger Sekunden komplett aufgeteilt. Ihn strahlten nur noch der blecherne Backformboden und die heruntergefallene, ausgepustete Kerze an.

„Hey, ich wollte auch noch was davon abhaben!“, jammerte Kanon.

„Na und ich erst!“, gab Hizumi weinerlich zurück. Da bekam er zum Geburtstag schon einen tollen Schokokuchen geschenkt und kriegte dann nichtmal was davon ab. Er drehte sich schniefend um, als er eine schwere Pranke auf seiner Schulter spürte. Hinter ihm war Masashi erschienen, der ihn zur Seite wegzog.

Der Versailles-Bassist bugsierte ihn zu Teru, der ein Stück abseits stand, mit einem fröhlichen Grinsen und einem weiteren Kuchen in der Hand, auf dem eine Wunderkerze vor sich hin funkte. „Hey, ignorier die anderen. Hier, der ist allein für dich.“

„Alles Gute zum Geburtstag.“, fügte Masashi an und hielt ihm eine Gabel hin.

Hinter ihnen wurde derweile Protest laut.

„Boar, das Zeug schmeckt ja total widerlich!“, maulte Reita.

„Ja, man, voll versalzen.“

„Wer hat´n den gebacken, sag mal?“

„Amateure!“

„Genau, das kann ja keiner essen!“, jaulte Takeru.

„Halt die Klappe, du hast den Fraß selber mitgebacken! Jetzt tu nicht so, als ob du nichts damit zu tun hättest!“, gab Zero zurück.

Mayas ungehaltenes Lachen schwebte über allem.

Hizumi zog die Augenbrauen hoch und musste dann leise kichern. Vielleicht war es ja doch nicht so schlimm, daß er von dem Schokokuchen nichts abbekommen hatte. Lachend versenkte er die Gabel in der luftigen Creme-Masse, die Teru ihm hinhielt und schaufelte sich eine große Ladung davon in den Mund. „Mmh! Oh mein Gott, ist das lecker. Habt ihr zwei den selber gemacht? Yoshihiko, komm her, das musst du kosten! Bring dir eine Gabel mit!“, winkte er dem heidi.-Vocal, der nur kopfschüttelnd am Rand stand und das ganze Treiben aus der Ferne beäugte.
 

„Hey, alles Gute, du Rocker. Viel Glück und Gesundheit und so, bleib wie du bist, lass dir den Spaß nicht verderben.“, meinte Kai, als er zum Frühstück kam, wo Hizumi, Yoshihiko, Teru und Masashi gerade unter den neidischen Blicken aller anderen zu viert den ganzen Kuchen nieder machten. Da die Cremetorte sehr leicht war, konnte man auch viel davon essen, ohne daß einem das Zeug zu den Ohren rauskam.

„Yeah, danke.“, gab Hizumi zurück. „Willst du mal kosten? Sag <ja> solange noch was da ist.“, meinte er mit schiefem Grinsen.

„Nein, danke, lasst es euch mal schmecken. ... Ich bedauere dich ein bischen, daß das Konzert-Event schon morgen ist. Ich würde dir ja gern einen lustigen, stressfreien Geburtstag wünschen. Aber wir werden den ganzen Tag proben wie die Blöden. Zum Feiern kommst du heute sicher nicht.“

„Ich weis schon. Aber das ist okay.“
 

„Wie stehen denn die Dinge mit der PSC inzwischen?“, wollte Yoshihiko zwischen zwei Gabeln Cremetorte wissen.

„Ganz gut soweit.“ Kai lies sich bei den vieren auf einem Stuhl nieder. „K hat gestern abend noch mit Ruki telefoniert. Es hat sich rumgesprochen wie ein Lauffeuer, daß Mana bei uns zu Besuch war. Die PSC kriegt Muffensausen. Die haben Angst, daß Mana mit uns Gazettos in Verhandlungen getreten sein könnte und wir von einer Stunde auf die nächste zu Manas Label wechseln. Der Warnschuss mit den 5 Nachwuchsbands, die Mana denen abgeworben hat, hat offensichtlich gezogen.“

„Haben die ihr Projekt schon abgeblasen?“

„Nein. Aber angeblich wurde eine Vorstandssitzung diesbezüglich einberufen.“

„Und wenn die jetzt plötzlich bekannt machen, daß sich das erledigt hat?“, hakte Hizumi voller Bedenken nach.

„Dann hätten wir was zu feiern.“, meinte Kai schulterzuckend.

„Ja, aber was wird aus dem Konzert-Event?“

„Das ziehen wir so oder so durch. Wir haben inzwischen zu viel Aufwand und zu viel Kreativität da reingesteckt, um das jetzt noch absagen zu können. Und wir haben Mana die Rechte versprochen.“

„Und wenn die PSC nicht aufgibt? Müssen wir nicht Angst haben, daß die uns direkt von der Bühne wegfangen, oder uns sabotieren?“

„Unsinn, das trauen die sich nun wirklich nicht, vor einem Publikum von mehreren zehntausend Leuten.“, warf Masashi ein. „Dafür haben die auch gar nicht genug Reaktionszeit. Wir haben dieses Ding innerhalb von 4 oder 5 Tagen aus dem Boden gestampft, was wollen die uns da noch entgegensetzen, auf die Schnelle?“

„Ja, Teruki hat echt ein Wunder vollbracht, mit dem Konzert-Event. Naja, wichtig ist jedenfalls, daß die PSC erstmal ins Grübeln gekommen ist.“, gab Kai grinsend zu bedenken und sprang dann auf. Er musste weiter.
 


 

„Ist was passiert?“, wollte Mao wissen, als er in diesem Moment ins Zimmer kam und Ruki mit zusammengekniffenen Augen auf sein Handy starren sah.

„Ich bin mir nicht sicher.“, gab Ruki zurück und steckte das Handy dann nachdenklich langsam weg.

Der SID-Sänger lies nicht locker. „Was war denn?“

Ruki schüttelte mit einer guten Portion Restverwirrung den Kopf. „Ich hatte gerade einen Anruf von Seth ... glaube ich.“, fügte er an. Dann Schweigen.

„Man, lass dir doch nicht jedes Wort aus der Nase ziehen. Was wollte er?“

„Das frage ich mich auch! Ich kam mir vor wie in so einem Pokemon-Duell. Seth setzt <blöde Frage> ein. Ruki ist verwirrt. - Ruki setzt <Logik> ein. Der Angriff ging daneben. - Seth setzt <Connections> ein, der Angriff ist sehr effektiv. Ruki wurde besiegt. Oder so ähnlich.“

Mao lachte. „Das klingt schwer nach Seth. Erzähl mal, vielleicht kann ich dir helfen.“

Ruki begann sinngemäß den Inhalt des Telefonates herzubeten. Allzu lang war es nicht gewesen, daher hatte er keine Probleme, es halbwegs vollständig zu rekonstruieren.
 

2 Minuten früher : Ruki schaute skeptisch auf sein Handydisplay, als er von einer unbekannten Nummer angerufen wurde. „Ja?“

„Moi dix Mois grüßt! Wer grüßt zurück?“

Hä? Der Gazette-Vocal guckte dumm. „Ähm ... hier ist Ruki. Wer ist denn dran?“

„Die Stimme der Verdammnis.“

„...“

„Wir kommen dich holen! Sei auf alles vorbereitet, wenn wir dich erwischen!“

Ruki nahm das Handy herunter, um nochmal einen prüfenden Blick auf die Nummer zu werfen, von der er gerade angerufen wurde. Nein, er kannte sie wirklich nicht. Moi dix Mois grüßt. Langsam hob er das Telefon wieder ans Ohr. „Seth? Bist du das? Bist du betrunken?“

„Mit dem Morgengrauen!“

„Seth, kannst du keine ganzen Sätze bilden, man? Was willst du von mir?“

„Dix!“

„Ah ja ... Und wie darf ich das verstehen?“, seufzte Ruki resignierend.

„Wegen der Paprika! Merk dir meine Worte! Wegen der Paprika!“

Atom-HÄ??? Ruki verzog das Gesicht. „Seth?“

Ein <tuut tuut tuut> drang ihm gedämpft aus der Leitung entgegen. Seth hatte aufgelegt. Zur Sicherheit schaute Ruki auf das Display ob die Zeitanzeige noch weiterlief, hielt es sich wieder ans Ohr ob immer noch der Besetztzeichen hupte, schaute wieder auf´s Display, und legte dann ebenfalls zögernd auf.
 

Mao kugelte sich in seinem Bett vor Lachen. „Ja, eindeutig, das war Seth.“, gröhlte er und wischte sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel. „Oh man, ist das heftig. Aber mach dir nichts draus. Der Typ bringt immer so eine Nummer. Er findet es witzig, solche Verwirrung zu stiften.“

„Aber wollte er mir damit nicht irgendwas sagen?“, hakte Ruki skeptisch nach. „Der hat doch nicht aus Langeweile angerufen. Ich meine, wenn er sagt, sie wollen uns morgen holen, heißt das doch, ... Keine Ahnung! Ich bin am Ende.“

Mao kicherte weiter. „Wahrscheinlich wollte er dir damit nur sagen, daß sie morgen auf dem Konzert-Event auftauchen und es sich ansehen werden.“

„Denkst du?“

„Ruf ihn doch zurück. Normalerweise ist er geneigt, durchsichtigere Gespräche mit einem zu führen, wenn man ihm ausreichend Konter gibt.“

„Ich weis was besseres! Ich frag K!“, beschloss Ruki säuerlich und zückte sein Handy wieder, um sein Telefonbuch zu durchforsten. Er rief an und lauschte. „Er geht nicht ran.“, seufzte er nach einer Weile und legt wieder auf.

„Hätte ich dir sagen können. Wahrscheinlich sitzen die zwei gerade zusammen und lachen sich über dich scheckig. Er wird nicht rangehen, bis du das mit Seth selber geklärt hast.“, gab Mao zurück.

„Woher weist du das?“

„Weil ich ständig solche Anrufe von ihm kriege.“

„Was hast du denn mit Seth zu schaffen?“, wollte Ruki verdutzt wissen.

Mao verzog das Gesicht. „Nichts vernünftiges, glaub mir. Los, ruf ihn zurück und stell auf Lautsprecher. Ich helf dir.“
 

Seufzend wählte Ruki die unbekannte Nummer, von der er immer noch nur mutmaßen konnte, daß es wirklich Seth gewesen war. Es klingelte 3 mal, dann war Ruhe. Ein irgendwie hohles Echo hing in der Leitung, als ob am anderen Ende jemand abgenommen hätte, aber nichts sagte.

„Seth?“, fragte Ruki nach einigen Augenblicken vorsichtig. „Bist du dran? ... Ich bin´s nochmal, Ruki.“

Keine Reaktion.

„Ich wollte fragen, was dieser Anruf gerade sollte.“

Keine Reaktion.

„Seth, hörst du mich? ... Hallo? ... Haaaaalloooooo.“

„Mana ist rangegangen.“, stellte Mao kopfschüttelnd fest.

„Aber der redet doch nie.“

„Eben, das ist ja der Clou daran.“

In der Leitung hörte man leises, unterdrücktes Kichern im Hintergrund. Die Bestätigung, daß tatsächlich eine stehende Leitung existierte. Die hatten wohl auch auf Lautsprecher gestellt, damit dort alle mithörten. Jetzt hatten sie quasi eine Konferenzschaltung.

„Seth, komm schon, rede mit mir.“, stöhnte Ruki langsam doch genervt.

„Mana ist ´ne Barbie-Puppe!“, rief Mao ins Handy.

Ruki riss erschrocken das Telefon weg.

„Woar ey, Sau! Das nimmst du zurück!“, ertönte auch sofort der empörte Protest am anderen Ende der Leitung.

„Bist du noch ganz dicht?“, keuchte der Gazette-Vocal panisch und starrte seinen Sänger-Kollegen entsetzt an.

Mao lachte nur. „Siehst du, jetzt reden sie mit dir!“, gab er nur mit einem Deut auf das Handy zurück.

„Mao, bist du das?“, erschall eine wütende Stimme aus dem Handylautsprecher.

„Nimm das sofort zurück!“, verlangte eine zweite.

„Hi, Seth! Hi, Sugiya! Schon gut, ich entschuldige mich in aller Form bei Mana-sama. Tut mir leid. Na, was geht ab, bei euch da drüben? Habt ihr Langeweile?“

„Nein, wir sind ganz gut beschäftigt. Wir planen die Übernahme der PSC.“

„Ach kommt schon, die haben ihr Rotzprojekt doch wieder an den Nagel gehängt.“

„Aber wir nicht! Wir werden morgen Gazette zwingen, in unser Label zu wechseln!“, erklärte Seth und untermalte es mit einem äußerst dreckigen Lachen.

„Der Beginn unserer Weltherrschaft!“, fügte Sugiya an.

„Falsch, der Beginn von Manas Weltherrschaft.“, korrigierte Mao lachend.

Ruki war sichtlich alle Farbe aus dem Gesicht gewichen. Das meinte Seth also mit <wir kommen euch morgen holen!> „Meinen die das ernst?“, wollte er leise wissen.

„Quatsch, das ist nur Spaß. Hör nicht auf das Gelaber.“, gab Mao zurück und wandte sich wieder dem Handy zu. Er fand es fast ein wenig schade, jetzt kein Bildtelefon zu haben. Er hätte Seth zu gern mal wieder von Angesicht zu Angesicht gesprochen. „Also, warum hast du angerufen, Seth?“

„Oh, wir wollten nur wissen, wann wir morgen da sein sollen ...“
 


 

Yoshihiko keuchte erschrocken auf, als sich eine Hand von hinten auf seinen Mund legte und eine andere sich fest um seine Mitte wickelte. Er wollte protestieren, oder sich freistrampeln, aber beides wurde verhindert indem er einfach radikal rücklings in ein Zimmer gezerrt wurde. Die Tür fiel ins Schloss.

„Pssst, sei still.“ Miku schob die Tür wieder ein Stück weit auf und lugte vorsichtig durch den Spalt in den Flur hinaus, ob irgendjemand etwas gesehen hatte.

Yoshihiko griff, da er freundlicherweise noch beide Hände frei hatte, nach der Pranke, die sich auf seinen Mund presste, und zog sie weg. „Seid ihr noch ganz blechern?“, maulte er verständnislos.

„Sei leise!“ Miku zog die Tür schnell wieder zu und sah sich panisch suchend im Zimmer um. „Versteck dich unter dem Bett!“, wies er den heidi.-Vocal an. Yoshihiko wurde endlich losgelassen, konnte noch kurz sehen, daß es Takeru gewesen war, der ihn so grob hinterrücks ins Zimmer gezerrt hatte, und wurde im nächsten Moment auch schon rüde in Richtung der Betten geschoben.

„Was soll das?“

„Beeil dich!“, verlangten die beiden fast im Chor und stopften den zappelnden Sänger mehr oder weniger gewaltsam unter das Lattenrost. Yoshihiko wollte fluchen, weil es hier unten wirklich verdammt dreckig und staubig war, aber er hielt erschrocken die Klappe, als die Tür aufgerissen wurde.

„Ist Yoshihiko hier?“, wollte jemand wissen und kam herein.

„Nein.“

„Ich hab ihn doch gerade reinkommen sehen.“

„Siehst du ihn denn hier irgendwo?“, gab Takeru zurück. Der SuG-Vocal klang erstaunlich gelassen und glaubwürdig.

Der Neuankömmling, von dem Yoshihiko nur die Schuhe sehen konnte, brummte etwas und machte auf dem Absatz wieder Kehrt. „Hab mich wohl verguckt. Dann such ich mal weiter. Bis später.“

Wieder scherbelte die Tür ins Schloss. Man hörte Stimmen draußen auf dem Gang.

Miku lugte wieder durch einen kleinen Türspalt nach draußen, aber allein das Verhallen sich entfernender Schritte zeigte eindeutig, daß, wer auch immer Yosh´ gesucht hatte, gegangen war. Der AnCafe-Vocal und der SuG-Vocal seufzten erleichtert auf. „Okay, sie sind weg. Du kannst wieder rauskommen.“
 

Mürrisch robbte Yoshihiko auf dem Bauch unter dem Bett hervor und putzte sich sauer die reichlich vorhandenen Staubflusen von den schwarzen Klamotten. Schöne Bescherung. Takeru pflückte ihm eine Staubrose aus den Haaren und lies sie achtlos fallen.

„Wer war das?“

„Hiroto und Toshiya.“

Also doch. Yoshihiko war sich nicht sicher gewesen, ob er die Stimmen richtig erkannt hatte. „Und was wollten sie von mir?“

„Woher sollen wir das wissen?“

„Na, ich dachte ihr hättet mich gerade vor denen gerettet!?“, meinte der heidi.-Sänger verdattert und hörte auf, sich den Staub aus den Klamotten zu klopfen. „Habt ihr mich nicht vor denen versteckt?“

„Doch, schon, aber nicht um dich zu retten.“, kicherte Takeru.

Yoshihiko kniff skeptisch die Augen zusammen. „Sondern?“, hakte er drohend nach. Das hier war entweder ein verdammter Scherz, oder ein verdammter Angriff. Er war sich noch nicht sicher, was von beiden den zweien besser bekommen würde. Andererseits, bei diesem Scherzkeks von Takeru war Scherz und Angriff eh nicht immer klar getrennt.

„Weil du jetzt bitteschön endlich deine Wette einlösen wirst!“, erklärte Miku.

Yoshihikos Augen blieben verengt wie eh und je. Wette? Wieso zur Hölle wusste er nichts von einer blöden Wette, wenn er sie denn schon verloren hatte?

„Genau. So kommst du uns nicht mehr davon. Immer mit anderen rumhängen, damit du nicht zu uns musst, was? Das ist jetzt vorbei.“

„Würdet ihr mich mal aufklären?“, bat der Schwarzhaarige zwischen verunsichert und langsam echt sauer und stämmte die Hände in die Hüften. Sein Blick irrte kurz zur Tür, als er seine Chancen abwägte, aus diesem Zimmer irgendwie herauszukommen.

„Hiroto und Toshiya haben gewettet, daß sie dich zum Schnapstrinken bringen könnten. Sie haben verloren.“

„Sie haben mich doch noch gar nicht gefragt!“

„Eben! Darum haben sie ja verloren. Wir waren schneller.“, lachte Takeru.

„Ah ja ... und weshalb muss ich jetzt die Wette einlösen, die Hiroto und Toshiya verloren haben?“

„Weil du den Schnaps jetzt stattdessen mit uns trinken wirst!“

Musste man das verstehen? Vermutlich nicht. Yoshihiko überlegte gerade, wie er aus dieser Nummer am besten wieder rauskommen konnte, als es bei ihm endlich <klick> machte und er verstand, was hier lief. Er stöhnte genervt. „Man, ihr habt Langeweile, oder? Wenn ihr mich auf einen Drink einladen wollt, wieso fragt ihr mich nicht einfach, statt hier so ein Kidnapping zu inszenieren?“
 

Miku und Takeru klatschten sich gröhlend ab. „Yeah, hat lange gedauert, aber er hat´s endlich kapiert!“, lachte Miku.

„Fragen kann doch jeder. Entführung ist viel witziger!“

Der heidi.-Vocal rollte nur mit den Augen. Jetzt stritten die sich schon darum, wer mit ihm einen trinken gehen durfte und stellten Wettrennen an, wer ihn zuerst fand, um ihn fragen zu können.

„Also kommst du nun mit uns in die Bar, oder was?“

Yoshihiko schüttelte den Kopf. „Ihr seid echt nicht ganz dicht. Ja, von mir aus. Ich komm gern mit euch einen heben. Aber ist es okay, wenn ich Wein trinke, statt Schnaps? Wir müssen morgen auf dem Konzert fit sein.“

„Okay, heute abend im Partyraum.“

„Wieso gehen wir nicht alle zusammen, Hiroto, Toshiya und wir?“

„Weil es dann keine Wette mehr gewesen wäre.“

„Ich lad sie trotzdem ein. ... Und Hizumi! Wir müssen Hizumi einladen und seinen Geburtstag noch ein bischen feiern.“ Mit einem Schmunzeln überlegte er, ob Hizumi heute abend wieder in einem trockenen Bett schlafen würde, nachdem Kai ihm gestern einen 10-Liter-Eimer Wasser hineingeschüttet hatte.



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