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The Darkside

von

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Andere Umstände

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„Sollst du überhaupt rauchen?“, fragte Ino, „Ich meine, in deinem Zustand und so?“ Sie stand ans Geländer gelehnt auf den Eingangsstufen eines Getränkemarkts und kaute Kaugummi. Ihr Lipgloss war grellpink und schimmerte leicht in der Sonne. Die langen, blonden Haare hatte sie in einen Pferdeschwanz hochgebunden, eine ebenfalls glitzernde Spange funkelte seitlich über dem Ohr.
 

„Ach, ist mir doch egal“, Sakura saugte nervös an ihrer Gauloises und warf immer wieder einen Blick die Straße hinunter. Ihre Stimme klang leise und bitter. In kleinen, einzelnen Wolken paffte sie Qualm über ihre dünnen Lippen und sah ihm nach, wie er sich vor ihr in der Luft auflöste.
 

Ino machte eine runde, rosa Kaugummiblase und ließ sie mit einem Plopp zerplatzen. Der Kragen ihres violetten Oberteils lag weit und locker um die Schultern wie ein Schal, dafür war der Rock umso kürzer und endete hoch überm Knie. Ein Bein hatte sie angestellt. Die Spitze der schwarzen Riemchensandalette mit Pfennigabsatz schleifte gedankenverloren über den Asphalt, immer ein Stückchen vor und zurück.
 

„Und wenn du ins Heim zurück gehst?“, schlug sie vor, „Ich meine, irgendwas werden die schon wissen“
 

Sakura schnaubte. Der Luftstoß pustete eine rosa Haarsträhne hoch in die helle Morgensonne.

„Würdest du sowas Kakashi erzählen? Oh hi, ich wollte mal wieder vorbei schauen, ach übrigens- ich hab meine Ausbildung geschmissen und außerdem-... ich bin unglücklich verknallt in den Typen der seit zwei Wochen spurlos verschwunden ist, oh, und noch was-... ich hasse mein Leben und will sterben. Bitte hauen sie mir irgendwas über den Kopf und ertränken sie mich in einer scheiß Badewanne.“
 

Ino sah sie missbilligend an.

„Das ist totaler Blödsinn“, sagte sie ihr, „Hör auf so zu reden! Ich meine, du kannst ihm doch einfach sagen, dass du Probleme hast und selbst nicht mehr weiter weißt..?“
 

Sakura warf ihr einen skeptischen Blick zu.

Ino zuckte die Schultern.
 

„Ich würde das sagen“, meinte sie, „Dazu verschmierst du dein Make Up noch ein bisschen, ziehst den Träger von deinem Top über die Schulter runter und machst diesen hilflosen Blick von unten hoch mit der zitternden Unterlippe-... Männer stehen auf sowas.“
 

„Er ist schwul“, stöhnte Sakura ernüchtert.

„Oh. Hm. Tja... und wenn du zu deiner-... du weißt schon, Patin gehst?“, Ino hob den Blick zu den Altglascontainern auf der anderen Straßenseite.

„Ist sie nicht die tolle Ärztin in diesem Krankenhaus?“
 

„Das ist ja noch schrecklicher!“, Sakura rollte die Augen, „Sie hat so viel in mich investiert, und jetzt?“
 

„Na hör mal, du bist doch kein Vergnügungspark der irgendwie Profit bringen muss?“
 

„Bin ich nicht?“, Sakura zog mit zitternden Fingern an der Zigarette. In ihren tiefen Augen glitzerte Feuchtigkeit.

„In dieser ganzen scheiß Welt dreht sich doch alles nur darum, wie nützlich man ist. Darum geht’s doch. Wenn man nichts kann und nicht genug Geld verdient, kann man genau so gut jämmerlich verrecken und niemanden interessierts.“
 

Ino sah betroffen zu ihr herüber.

„Hey“, meinte sie langsam, „Das wird schon alles wieder“
 

Sakura warf kopfschüttelnd ihre Kippe auf den Boden und trat sie mit der Spitze der weißen Absatzschuhe aus.

„Ich bin weg“, murmelte sie nur, „Wir sehen uns dann später. Oder auch nicht“
 

„Hey Sakura!“, rief Ino ihr nach und hob ihre perfekt manikürten Finger um zu winken, „Wag es bloß nicht, dich irgendwo runterzuschmeißen! Sonst komm ich und lach deine hässlichen Überreste aus!“
 

Sakura hob im Davonstöckeln ihren Mittelfinger, aber ein bisschen musste sie grinsen. Auch wenn ihr Umgangston ab und zu rau war- die Freundschaft zu Ino war im Moment ihre einzige Sicherheit.
 

Nur wenige Meter weiter bog ein Krankenwagen um die Ecke. Aus der Fahrerkabine drang das gedämpfte Wummern von Techno Trance. Die Reifen quietschten leicht in der Kurve, und Sakura warf einen Blick über ihre Schulter, rollte stöhnend die Augen.
 

"Nicht der schon wieder...“
 

„Sakura-chan! Hey!“

Der große Kastenwagen bremste abrupt, schob sich nah an den Gehsteig und rollte wie ein großer, zutraulicher Blechhund einen halben Meter hinter Sakuras energischen Schritten her.

Das Fenster wurde aufgekurbelt, ein blonder Zottelkopf schob sich heraus, lehnte den Arm lässig über die Tür und zog das Grinsen von Ohr zu Ohr.
 

„Was für ein Glück, dich zu treffen! Geht´s dir gut, ja? Du siehst wie immer echt toll aus!“

Naruto hielt den Wagen mit einer Hand in der Spur und strahlte wie ein Plutoniumstab.
 

Sie schnaubte, warf mit einer Hand kurze Haarsträhnen in Bonbon-rosa zurück um das Kinn höher zu recken und einfach stur weiter gerade aus zu stöckeln.
 

„Du hast es eilig, oder? Ich kann dich ein Stück mitnehmen, wenn du willst! Du bist bestimmt noch nie in ´nem Krankenwagen gefahren?“
 

Sie warf einen giftigen Blick zu ihm hinüber.

„Du bist bestimmt noch nie in deinem eigenen Krankenwagen hinten gelegen! Was aber passieren wird, wenn du nicht gleich wieder verschwindest!“
 

Naruto kratzte sich verlegen am Kopf,

„Lustig dass du das ansprichst, neulich war das echt so! Genau das wollte ich eigentlich auch erzählen, da-...“

„Kein Interesse!“

„Aber es geht um-...“

„Verpiss dich, Naruto!“

„Ich-...“

„Nein!“
 

„Okay... sorry. Vielleicht beim nächsten Mal?“, Naruto zog seinen Kopf wieder durchs Fenster, um sich vernünftig hinters Lenkrad zu setzen.
 

„Ich steh auf den Rock!“, rief er noch, winkte ihr zu während er überholte,

„Sieht scharf aus!“

Sie hob den Arm und reckte ihm ihren Mittelfinger entgegen.
 

Dann griff sie nach den Rändern besagten Kleidungsstücks um es tiefer zu zerren.

Der Krankenwagen ließ am Ende der Straße kurz und verspielt das Blaulicht aufheulen, bevor er Tempo gab und um die nächste Häuserecke verschwand.
 

Sie starrte ihm mit finsterem Blick hinterher und blieb stehen. Der Rock war immer noch so kurz, dass er nur bis knapp über das Höschen reichte. Schnaufend ließ sie die Schultern sinken und biss sich auf die Unterlippe. Neben ihr war der Aufgang zum Bordell.
 

„F.- Paradise“ stand in großen Neonleucht- Lettern blinkend über dem Eingang.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  jyorie
2014-02-05T05:42:09+00:00 05.02.2014 06:42
Hey (ノ´ヮ´)ノ*:・゚✧

(Die Seuche weswegen sich keiner mehr raus traut – ist das Angst? ...)

Klingt fast ein bisschen, als wenn Ino und Sakura (zumindest Sakura)
irgendwo im Leben gescheitert sind. Ich fand es schlimm, das die beiden
so über ein Kind reden und es einfach nur als lästigen Nebeneffekt sehen,
weil jemand Sakura als Vergnüngspark benutzt hat. ...

Wollte Naruto ihr Erzählen, das Sasuke wieder da ist? Das wäre sich für
sie interessant gewesen. XD ich find es toll, wie du immer mehr Charas
einbaust. Da klingt alles sehr leicht bei dir und nicht als wenn die Geschichte
verbogen wird, weil da unbedingt noch einer mit rein soll. Toll :D

CuCu Jyorie



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