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Candy from a Stranger

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Scherben

Kapitel 29 Scherben
 


 

Die kühle Dusche tat dem recht fertigen Jungen ziemlich gut. Doch so richtig klar denken war nicht nur wegen der getrunkenen Menge Alkohol schwer, sondern auch weil er ein komisches Gefühl gegenüber Zorro hatte. Dieser Typ hatte mal wieder nicht die ganze Wahrheit erzählt! So viel stand fest, aber ob er die wirklich wissen wollte...

Nein! Lieber nicht, bevor er sich für etwas schämen muss, was er noch getan haben könnte. Obwohl das Erzählte schon Blamage genug war...
 

Warum musste dieser Berggorilla auch immer in solchen Situationen da sein?!

Entschlossen die vergangene Nacht einfach zu vergessen, stieg Sanji aus der Dusche, trocknete sich ab und wickelte sich das Handtuch um die Hüften. Eigentlich sollte er sich froh schätzen, dass Zorro es belustigend fand, dass er die Wohnung... nun ja sagen wir mal… beschmutzt hat. Aber als er durch den Flur und die Küche ging, roch es nicht wirklich nach Kotze oder sonst dergleichen. Anscheinend hatte der Macho doch freiwillig den Putzwedel geschwungen oder vielleicht lag es doch an seinem alkoholisierten Zustand...

Wie auch immer, Sanji hatte nix verräterisches gesehen. Er legte die Bürste auf die Waschbeckenablage und steckte sich ausgiebig, als plötzlich Kids Stimme laut ins Bad hallte, gefolgt von Zorros. Irritiert trat er aus dem Bad.
 

„Mim hier nicht den Möchtegern-Erwachsenen!!"
 

Zorros Stimme war voller geballter Wut.

„Halt mal deinen Rand, du kleiner Scheißer!", brüllte ein anderer, dessen Stimme sich die von Kid entpuppte und diese war nicht weniger geladen. „Sehe ich so aus, als interessiere mich dein verkacktes Leben!?! Ich habe definitiv besseres zu tun als dich zu Babysitten!"

„Dann mach das doch?! Ich habe kein Arsch offen für deine Moralpredigten! Vor allen Dingen nicht über Sachen, die dich einen feuchten Dreck angehen!?"

Die Stimmung stand kurz vor der Kernschmelze. „Ach ja?! Als sei ich freiwillig hier! Hätte Nami mich nicht geschickt, dann-"

Ein verächtliches Schnauben war zu hören. „Dann geh! Ich lade dich herzlich aus!" „Willst du mich verarschen?! Als drehe sich alles nur um dich!" „Sag der Dame sie solle aufhören sich Hoffnungen zu machen! Es war nur ein einziges Mal!"

Beißende Stille war plötzlich im Raum. Kid sah fassungslos Zorro an, der in Rage mehr gesagt hatte, als er es eigentlich wollte.

„DU?!"

Aber die Faust raste schon, schlug wenige Sekunden später gegen Zorros Kiefer und der wurde von den Füßen gerissen. Mit dem Hintern auf dem Boden landend wurde er von Kids wütendem Gesicht in Stücke gerissen. Der Schlag saß. Der Kiefer pochte, die Nase blutete und der Schädel dröhnte noch mehr als vorher. „Wie kannst du mir dabei noch so seelenruhig in die Augen blicken, du elender Bastard!?" Kids Stimme zitterte vor Wut. Dass ihm etwas an der kleinen Orangenen lag war nicht von der Hand zu weisen, aber dass sein eigener Schüler diese Frechheit besaß sie auch noch für seine Triebe zu benutzen, gehörte bestraft. Der Jüngere wischte sich mit dem Handrücken das Blut unter der Nase weg, ehe er sich erhob. „Dazu gehören immer zwei…“ „Was bildest du dir ein! Das ist keine Entschuldigung für das, was du getan hast!?!"
 

„Was ist verdammt nochmal dein Problem!?!"
 

Kid aber blieb eine kurze Zeit stumm. „Was mein Problem ist?! DU bist mein Problem!?! Ohne überhaupt nachzudenken fabrizierst du eine Scheiße nach der anderen und denkst nicht mal über die Konsequenzen nach! Das ist mein verficktes Problem! Mal ganz davon abgesehen, dass du dich letzte Nacht geprügelt hast!?! Was denkst du dir eigentlich dabei?! Bist du so auf Rache und Ärger versessen, dass du jeden Preis in Kauf nimmst!?!"
 

Zorro blickte Kid stumm an. Die eiskalte Stille füllte den Raum, ehe der Holzboden unter den Füßen des Blonden knirschte, der sich unbemerkt rückwärts aus der Schussbahn begeben wollte. Aber er wurde von Kid und Zorro mit Blicken festgehalten.

Erst dachte Sanji an die unweigerliche Flucht sich aus der Affäre zu ziehen, doch er selbst brannte darauf zu wissen, ob Zorro nur noch auf Rache aus war oder nicht. Sein ganzes Verhalten, sein Art, sein... einfach alles deutete doch auf Rache hin. Oder etwa nicht?

Einen Schritt nach vorne gehend wollte er etwas sagen, doch Zorro ließ ihn nicht einmal dazu kommen.

„Halt den Rand.", murmelte der Grüne mit bebender Stimme, wurde aber zugleich von Sanji unverständlich angeschaut.

„Ich sagte: HALT DEN RAND?! Fang du nicht auch noch an!?! Egal was man macht, man macht es falsch!? ARGHH?! IHR KÖNNT MICH MAL!?!“
 

Mit diesen Worten ging Zorro wutgeladen aus der Küche, griff nach Jacke und Schuhen, bevor man die mit Wucht zugeknallte Tür hören konnte. Sanji stand so erschrocken wie planlos da und schluckte die gesagten Worte runter. Ihm schien es so, als wollte Zorro eigentlich noch mehr sagen, aber wie man ihn kannte, schwieg er lieber, als dass er jemanden an seinen Gedanken Teil haben ließ. Auch wenn Sanji nur die Hälfte von dem Streit mit bekommen hatte, reichte es um zu wissen, dass er Zorro für den Rest des Tages aus dem Weg gehen sollte. So gut kannte er Zorro schon.

Langsam schaute er zu seiner rechten und sah, wie Kid sich zurück in seinen Stuhl fallen ließ.
 

„FUCK!“

Eine Zigarette sollte ihn wohl beruhigen, aber er fand einfach seine Kippen nicht. Die hatte er wohl im Auto liegen lassen. „Hier!“ Sanji hielt ihm eine geöffnete Packung hin und hatte selber schon eine zwischen den Lippen stecken. Murrend griff Kid zu, während der Blonde sich setzte und schon in den Genuss der Zigarette kam. „Ich hätte ihn nicht schlagen sollen..." Kid stütze seinen Kopf ab und schien recht verzweifelt zu sein. Sanji blickte verwundert auf. „Ihr begrüßt euch mit Schlägen... Was soll da jetzt diese Reue?"
 

„Tsche... ich denke wir beide wissen, dass das was anderes ist, als das jetzt hier."
 

Sanji fuhr sich mit der Hand durch die nassen Haare und nickte nur leicht, während Kid ihn unbemerkt musterte. Ziemlich schmale Statur, dennoch sah man das definierte Spiel der Muskeln, wenn Sanji sich bewegte. Weiße Haut ließ die Statur noch geschmeidiger wirken und das blonde Haar fiel auch bei Nässe über eines seiner Augen. Für einen heranwachsenden jungen Mann war er ausgesprochen hübsch. Auch wenn ihn einige Gesichtszüge sehr feminin wirken ließen. Eine gewisse Ähnlichkeit mit Law hatte der Blonde schon.

„Ich versteh euch nicht...", riss der Jüngere den Trainer aus seinen Gedanken.

„Und ich dich nicht." Kid schaute den Schmalen mit fast beißenden Augen an. „Ich hoffe der Idiot weiß, was er tut, denn mir gefällt es gar nicht, dass er dich hier her gebracht hat." Kid schluckte den Rest seines Satzes mit seinem Kaffee runter, ehe er aufstand und die Zigarette im Aschenbecher ausdrückte. „Ich hoffe aber, dass du ihm gegenüber mit offenen Karten spielst...

Das bist du ihm zumindest schuldig."
 

Sanjis Blick verfestigte sich und auf einmal wurde ihm mehr als bewusst, wie wenig er hier von Kid erwünscht war. Eigentlich sollte es ihm nichts neues sein, unerwünscht zu sein, aber es tat dennoch weh. Wie sehr hatte er sich nach einem normalen Leben gesehnt. Und jetzt?

Innerhalb einer Woche schien es so, als wäre er eine ganz andere Person.
 

„Was ich Zorro schuldig bin oder nicht, ist eine Sache, die dich nichts angeht." Sanji erhob sich und verringerte den Abstand zu ihm und Kid, während er weiter sprach. „Es ist eine Sache zwischen Zorro und mir. Und warum er mich da raus geholt hat... Weiß der Teufel wieso?!" Kid mustere den Jungen leicht abfällig. „Aber eins sage ich dir: Ich bin und würde die letzte Person sein, die dem Hohlkopf auch nur was antun könnte. Dazu… steh ich viel zu sehr in seiner Schuld!"

Sanjis hatte während seiner Ansprache Kid am Kragen gepackt und zu sich runter gezogen, doch ließ nun von ihm ab. „Und ein Schmarotzer bin ich auch nicht. Das habe ich nicht nötig."
 

Sanji verließ die Küche, und begab sich in das Schlafzimmer um sich anzuziehen. Als er gerade dabei war sich ein blaues Shirt über zu ziehen, hörte er Schritte und wie wieder eine Tür zuging. Kid schien gegangen zu sein.

„Man war das schräg" Völlig fertig von er letzten Nacht und dem ganzen Trubel um ihn herum, setzte er sich auf die Matratze und seufzte. Alles ist wohl so schräg wie bescheuert hier..., schoss es ihm durch den Kopf. Es ändert sich sicherlich, wenn er bald hier auszieht, aber im letzten Gespräch mit Zorro ist keine deutliche Antwort heraus gekommen. Und in den anderen zuvor ebenso wenig. Als würde Zorro sich vor Antworten drücken. Als würde er Sanji etwas verheimlichen. Was war es wert, dass Zorro sich wie ein Arsch aufführte? Das bevorstehende Turnier?
 

Sanji stieg da nicht wirklich hinter. Warum war dieser Arsch so versessen darauf, ein Turnier zu gewinnen. Es war schließlich nur ein Turnier. Deshalb fängt man doch keinen Streit mit seinem Trainer an.

Sich nach hinten fallen lassend genoss Sanji die einkehrende Ruhe für einen Moment. An und für sich schien er ja ziemlich gut ohne die Drogen auszukommen, oder nicht?

Nein, das wäre eine Lüge an sich selbst. Die ganze Woche hatte er kaum ein Auge zu getan, mehr geraucht als sonst und weniger gegessen als ohne hin schon. An das Gefühl der Einsamkeit wollte er erst gar nicht denken. Wie gern würde er jetzt bei jemandem sein, der ihm Halt gibt? Aber das ging nicht, da die gewünschte Person selber jemanden brauchte um mit dem Leben klar zu kommen.
 

„Scheiße!"
 

Sanji drückte sein Gesicht ins Kissen. Warum musste er ausgerechnet Zorro begegnen?! Warum musste dieser Idiot ihn wie aus einer schlechten Romanze vor dem Bösen retten?! Crocodile würde sicher früher oder später hier erscheinen. Aber bisher geschah nichts. Was hatte Zorro gemacht, so dass sie beide Ruhe vor dem Mafiaboss hatten?

Die Müdigkeit überrannte Sanji, bevor er noch weiter seinen Gedanken freien Lauf lassen konnte. Wann Zorro nach Hause gekommen ist, wusste der andere nicht. Entscheidend war, dass der Grüne am nächsten Morgen ins Zimmer rein polterte und sich seine Schuluniform sowie Tasche holte. Rücksichtslos weckte er Sanji, der sich daraufhin beeilen musste nicht zu spät zur Schule zu kommen.
 


 

Die nächsten Tage, die sich in Wochen umwandelten, verliefen wie gehabt. Schule, Sport, Hausaufgaben... Obwohl die beiden sich eine Wohnung teilten, sahen sie sich kaum. Das Abendessen, was Sanji immer für den Älteren fertig auf den Tisch stellte, wurde kaum beachtet, seine Bemühungen im Haushalt ebenso wenig. Und die Tatsache, dass Zorro ihm die kalte Schulter zeigte, war wie ein Schlag ins Gesicht für den Blonden, auch wenn er sich glücklich schätzen konnte endlich diesen vermaledeiten Gips los zu sein.

Aber in der Zeit schien er immer besser mit Ruffy, Ace und Lysopp klar zu kommen. Zumindest verbrachte er etwas Zeit mit ihnen, wenn er nicht zur Schulpsychologin musste. Nami sah er kaum noch. Und wenn doch, ignorierte sie ihn, egal wie sehr er sich bemühte freundlich zu dieser Schönheit zu sein.
 

„Sanji...“

„Sanji, hörst du mich?“

Die freundliche Stimme der bildhübschen Psychologin riss den Blonden aus seinen Gedanken und ließ ihn etwas abwesend aufblicken.

„Ich habe dich gefragt, wie es dir geht?“

Der Schüler ließ wieder seinen Blick durchs Zimmer schweifen, betrachtete wieder einmal die Einrichtung, verfing sich in einigen Gedanken, ehe er sich auf eine Antwort besinnen konnte. „Gut. Wie lange noch?", fragte er ungeduldig und hatte keine Lust mehr auf diese Psychospielchen der Dame. Aber zumindest ein Lichtblick - in diesem Fall die nach Freiheit schreienden Brüste zu sehen - trieb ihn hier her. Und die Tatsache, dass er sonst von der Schule fliegen und mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder bei Crocodile landen würde, gab ihm die restliche fehlende Motivation hier aufzutauchen.

Die Dame schmunzelte.

"Ich sag dir Bescheid, wenn die Sitzung beendet ist. Also hören wir da auf, wo wir beim letzten Mal stehen geblieben sind... Wie wäre es, wenn du mir mal etwas mehr über dich erzählst? Und mit „mehr“ meine ich einen Satz, der mehr als nur vier Wörter beinhaltet."

Sanji schwieg. Als wäre es das erste Mal, dass diese Frau etwas mehr aus ihm heraus quetschen wollte. Und seine Antwort blieb immer dieselbe.

„Wie fühlst du dich?“ Der Blonde blickte die junge Frau fragend an. „Ohne die Drogen?"

„Gut.“

Zögernd belog er die Frau. Ehrlich gesagt hatte er mehr Panikattacken, wenn er nachts allein im Bett lag, musste den Drang unterdrücken sich zu kratzen, sein Körper fror mehr als ohnehin schon und wenn das schon nicht genug war, bekam er einen Zittrigen. Bei der Arbeit musste er besonders aufpassen, dass es Jeff nicht mitbekam.

„Wirklich?"

Bohrte die Frau nach, worauf Sanji nur undefinierbar lächelte.
 

„Hey Zorro!!"
 

Ein kleiner Junge mit schwarzen Haaren umarmte euphorisch den mürrischen größeren, der gerade schwer bepackt die Schule verlassen wollte und dabei war wieder in die falsche Richtung zu laufen, da sein Orientierungssinn einer Bratkartoffel glich. Wie Ruffy es einmal so schön umschrieben hatte im Biounterricht: "Zorro ist dann ja dümmer als ein Lachs!" Zorro war zwar innerlich einen Augenblick wütend geworden, als er das hörte, aber nahm es nicht ernst, da es von Ruffy kam und man dem kleinem nie wirklich böse sein konnte. „Was ist, Ruffy? Ich habe es eilig und du musst zum Sport!" „Ja, doch schon, aber..." Endlich kam der schwarzhaarige bei seinem Freund an. „Aber sag mal, hast du Ace gesehen?"

„Nö.“

Knapp antwortete Zorro seinem kleinen Freund, der etwas enttäuscht wirkte. „Vielleicht ist er gerade beschäftigt...“

„Womit denn?"

„Frauen?“

„Häh? Wie meinst du das? Ach egal, sag mir Bescheid, wenn du ihn siehst!? Heute wollte er mit mir zum MMA-Training.“ Bevor Zorro auch nur antworten konnte, hatte sein Freund ihm das Wort abgeschnitten und der Grüne lächelte gespielt. Das letzte woran er denken wollte, war an seinen Trainer und dass ihm die Zeit davon rannte.

„Klar.“

Mit diesen Worten verabschiedete er sich von Ruffy und ging ausnahmsweise mal in die richtige Richtung. Dass es ein langer Tag werden würde, war ihm klar. Lang und anstrengend.
 

Sanji war da nicht besser dran.

Müde vom Kellnern, von der Schule, von den Entzugserscheinungen und von der Therapeutin schleifte er sich samt vollen Einkauftüten die Treppen des ziemlich schäbigen Wohnblocks hinauf in die kleine schlecht belüftete Wohnung.

Kaum waren die Einkäufe verstaut, die Wohnung auf Vordermann gebracht und gelüftet und die Wäsche aufgehängt, gönnte er sich eine Verschnaufpause auf der Couch.

Dass ihn dann plötzlich ein Handy aus dem Schlaf riss, hätte er nicht gedacht. Hektisch griff er nach der Lärmquelle und meldete sich mit seinem Namen, ehe er verstummte.

„Sanji... Hast du mich vermisst?“

Diese Stimme… Sie schnitt Sanji jedes Wort im Munde ab… Unterbrach sein Denken… Sie lief im kalt den Rücken unter.

„Anscheinend ja.“

„Wie...“

Sanjis Kopf war wie leer gefegt. Die Stimme ließ in seinem Kopf die schrecklichen Erinnerungen hoch kommen. „Du wunderst dich wirklich? Ich bin enttäuscht... Als würde es mir nicht auffallen, wenn mein Goldstück seit mehr als acht Wochen fehlt. Du weißt doch, nichts geschieht ohne mein Wissen...“

Dem Blonden blieb jegliches Wort im Halse stecken.

„Ich hoffe du gewöhnst dich nicht allzu sehr an das Leben, was du jetzt führst... Man vermisst dich hier.“

„...“

Sanji wollte ihm alles an den Kopf werfen, doch zum Glück schnürte ihm seine Angst die Kehle zu und verhinderte eine weitere Dummheit. „Das war nicht nett, einfach von hier zu verschwinden. So dankt man dem Mann nicht, der einen von der Straße aufgelesen hat, einen Schlafplatz und einen Job gegeben hat.

Dir ist wohl nicht klar geworden, dass alles Konsequenzen hat, nicht wahr mein Goldlöckchen?"
 

Sanji schluckte.

„Freust du dich denn nicht von mir zu hören?" Crocodiles Stimme ließ Sanji nichts Gutes ahnen.

„Du weißt schließlich... DU bist mein."

Unbewusst fuhr Sanji mit einer Hand unter sein Shirt zu der Narbe, die einem "C" ähnelte.

„Bitte...“

Sanji brach ab. Seine Glieder fühlten sich starr an. Nichts wollte mehr funktionieren. Nichts außer der blanken Angst, die in ihm keimte.
 

„Würde dich nicht die Analyse vom Bösen, versteckt hinter guten Taten, und vom Guten, versteckt hinter dem Bösen interessieren? Besonders wenn es einen deiner Freunde betrifft?“
 

„Wen mein-“
 

Die aufgehende Schlafzimmertür unterbrach Sanji. Zorro stand mit einem nichtssagenden Gesichtsausdruck in der Tür.

„Ich... es ist-“
 

Sanji brach seinen Satz ab und blickte geschockt zum Grünhaarigen.

„Sanji... Grüß ihn von mir."

„Nein!? War-“

Das Gespräch wurde abrupt beendet, bevor Sanji noch Zorro etwas sagen konnte. Sprachlos ließ der Blonde das Handy sinken.
 

Der Ältere sah den bleichen Jungen an. Als habe dieser mit einem Geist gesprochen. „Wer war dran?“, sprach Zorro leise und lockte den Blick des Jüngeren auf sich.
 

Aber der Blonde sprach nichts. Zorro kniete sich vor Sanji, nahm ihm das Handy aus der Hand, ehe er sich erheben und gehen wollte. Aber eine Hand hielt seine Hose fest, was ihn verdutzt herunterblicken ließ.

„Er...“
 

Sanjis Betonung gab Zorro zu verstehen, wer gemeint war. Auf einmal ratterte es in dem Kopf des Grünen.

Instinktiv kniete er sich wieder vor den Blonden. „Und wenn schon...“

Scheiße, das darf doch nicht wahr sein! , schoss es durch den grünen Schädel. Das hieße ja, er habe es sich nicht eingebildet, diesen Arsch vor Wochen im Schaf gesehen zu haben. Das hieße aber auch... Mist! Verdammter! All seine Freunde sind diesem Bastard hilflos ausgeliefert!!

„Nein!“
 

Sanjis Stimme bekam wieder mehr Biss. „Nichts `Wenn schon'! Dir ist wohl nicht klar, was das bedeutet?! Wozu er in der Lage ist?!“

Sanjis Stimme überschlug sich.
 

„Du tust so, als wäre er das Böse in Person... Was soll dieser Arsch schon machen können? Er hat nichts in der Hand.“ Zorro lächelte abfällig, was Sanji in den Wahnsinnig trieb. Blind vor Wut stieß er sich von der Bettkante, brachte Zorro zu Fall und landete über dem Größeren auf dem Boden.
 


 

„Das alles habe ich schon einmal erlebt! Es muss aufhören, dass wegen mir Menschen verletzt werden oder gar sterben! Ich geh lieber freiwillig zu ihm, als dass er sich mit Gewalt nimmt, was er will.“

Sein verbittertes Gesicht ließ Zorro stutzen.
 

„Das lässt du bleiben.“
 

Die Worte des am Boden liegenden klangen ruhig. Sanji hingegen schaute Zorro nur verwirrt an. Selbst sein Gesicht von ihm hatte einen festen und ernsten Ausdruck.

„Wa-"

Langsam dämmerte es Sanji.

„Das hatte Crocodile damit gemeint...

DU hast dir meine Gefühle, meine Situation zu Nutze gemacht!! Du hast mich hier her geschleppt um dir Sicherheit zu verschaffen! DU HAST MICH BENUTZT!"
 

Sanji hatte sich nicht mehr unter Kontrolle. Seine Hände zitterten, seine Stimme bebte und Feuchtigkeit kam in seine Augen.

Er hätte sich nicht mit Zorro anfreunden dürfen. Er hätte sich nicht blindlings verlieben dürfen. Er hätte sich nicht einmal Hoffnungen machen dürfen. Das alles führte nur zu Enttäuschungen.
 

„Mir egal. Du gehst nirgendwo hin."
 

Zorros Stimme klang monoton aber unterschwellig herrisch. Er ergriff die zierlichen Handgelenke, ehe etwas Salziges auf sein Gesicht tropfte und er in ein tränenunterlaufendes Gesicht schaute. „Bastard!“, schluchzte Sanji. „Du elender Lügner! Du nutzt jeden aus, wenn es dir passt! Selbst wenn man dir die Gefühle offenbart! Ich hoffe, sie ist wenigstens die Richtige für dich! Ich hoffe, sie macht dich glücklich! Ich hoffe, du belügst sie wenigstens nicht! Wie auch?! Bei dem Brief, den sie dir geschrieben hat, ist es noch ein Wunder-"
 

„Du weißt von dem Brief?!“ Zorros Stimme wurde aggressiv. Sanji auf den Rücken zu Boden drückend schaute er ihn wütend an. „Du hast diesen Brief gelesen?! Wie...

ARGH!?! Ach scheiß drauf!

Sei lieber froh, dass ich dich benutze! Crocodile würde dich als Betthäschen benutzten! Oder willst du wieder für alte Säcke die Beine breit machen?! Ich glaub langsam, du vermisst dein altes Leben!? Scheint dir ja wohl ziemlich gut gefallen zu haben!“
 

Sanji blickte fassungslos in Zorros Gesicht, ehe dieser seinen Mund versiegelte. Stürmisch drang die fremde Zunge in Sanjis Mundhöhle, ließ ihn in den Kuss hinein stöhnen. Die Worte von Zorro waren so verletzend wie der Kuss. Wenn nicht noch schlimmer. Auf keinen Fall wollte der Blonde wieder zurück.

„Du gehst nirgendwo hin! Hast du verstanden?!“

Sanji antwortete nicht. Zu sehr war er von Zorro überrumpelt worden und lag jetzt wehrlos auf dem Boden.

„Ich fasse das als ein 'Ja' auf...", sprach Zorro in den Kuss hinein.

„Du bist kein Deut besser als Crocodile!“, keuchte Sanji verbissen und verfluchte sich sogleich dafür, was er gesagt hatte.

Ein Bein schob sich zwischen die seinen, ließ ihn erschrocken glucksen, ehe er verstand worauf Zorro hinaus wollte.
 

Wie sehr genoss Sanji die stürmischen Lippen des anderen. Den wohltuenden Duft, die großen Hände überall an seinem Körper, die Wärme des anderen.

Aber es tat auch weh.
 

Es schien so, als würde Zorro versuchen wollen ihn an sich zu binden. Egal mit welchen Mitteln.

„Das ist mir egal...“, raunte Zorro in Sanjis Ohr, was diesen den Rücken durchdrücken ließ. Diese Wärme war einfach nur zu gut. „Eins ist aber sicher... Du bleibst hier, und jedes Mittel ist mir recht!“
 


 

'Das hast du schon längst geschafft...', schoss es Sanji Tränen unterdrückend durch den Kopf und er genoss die stürmischen Berührungen...


Nachwort zu diesem Kapitel:
Zu diesem Chapter muss ich wohl nicht viel sagen...^^

Ich hoffe euch hat es gefallen und ehrlich gesagt freue ich mich, dass endlich etwas Schwung in die Bude kommt. Ich schreibe fleißig vor, muss aber gestehen, dass es nur für diese Story ist. Bei den anderen muss ich wieder in Stimmung kommen^^ Sonst wird das dort nur gequirlter Blödsinn und dass wollen wir ja nicht ;D
Wer eine ENS will wenn es weiter geht einfach melden ;D
Auch wenn ich nicht genau weiß wie man das so anstellt xD So wie immer...^^

Gruß Hutzi (^___^) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2013-09-02T15:52:37+00:00 02.09.2013 17:52
Super kapi^^ ich find es immer witzig wenn du den Streit zwischen zwei leuten schreibst. witzig is es was die sich dann immer alles an den kopf werfen xDD hab mich voll erschreckt als dann corocodil angerufen hat xD

schreib schnell weiter!!
Von:  Agust_D
2013-08-30T15:14:26+00:00 30.08.2013 17:14
Verdammt Zorro du Arsch! *aufgebracht zorros kopf auf tisch hau, zu dir umdreh und lächel*
Haste echt toll geschrieben ^^ Wuhu! Weiter!
Von:  Shakti-san
2013-08-27T23:16:54+00:00 28.08.2013 01:16
Hammer, bin gespannt, wie es weitergeht.
Gruesse shakti
Von:  Sangha
2013-08-27T18:50:59+00:00 27.08.2013 20:50
Awwwk *O* Das is so süß! Zorro is so ein Tiger ^.^ Verdammt gut! Ich liebe ja nach wie vor deinen Shcreibstiel - du bringst alles so direkt rüber! fantastisch! Ich sitze da wirklich immer in der Story drin und beiße mri auf die Hand, damit ich mit meinem geqquietsche die charas nicht in ihrem handeln störe ^^"
Von:  sarahdsteinmann
2013-08-27T16:15:40+00:00 27.08.2013 18:15
arrrrrgh super geniales neues kapitel
ich bin total happy das es weiter geht ^^ im kreis hüpf

ich freu mich schon sehr aufs nächste kapitel

lg
Von:  Sharon
2013-08-27T15:54:29+00:00 27.08.2013 17:54
Bin ich gespannt wie es weiter geht :D


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