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I don´t want to become his Wife!

von

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Klopf, klopf, klopf

"Lady Lynn, seid ihr wach?"

"Lass mich in Ruhe, ich bin noch müde."

Leise öffnet sich die Tür und Schritte bewegen sich durch das Zimmer. "Es ist schon Mittag. Meint ihr nicht, ihr habt lange genug geschlafen?" Mit einem Ruck werden die Vorhänge zurückgezogen und helles Sonnenlicht strömt durch die Fensterscheiben.

"Nein." Lynn zieht sich die Decken über den Kopf. "Das ist zu hell, mach sie wieder zu."

"Lady Lynn, wollt ihr etwa nicht einmal nach eurer Dienerin schauen? Sie hat schon nach euch gefragt."

"Lyra ist wach? Warum hast du das nicht gleich gesagt?" Lynn schlägt die Decken zur Seite und springt aus dem Bett. So schnell sie kann, läuft sie über den Flur zum nächsten Zimmer. Break folgt ihr langsamer, mit einem amüsierten Lächeln.
 

Lyra sitzt auf dem Bettrand und lässt sich von einem Dienstmädchen gerade die tiefen Kratzer auf ihren Armen versorgen. Sie zuckt leicht zusammen, als die Tür aufgerissen wird. "Lady Lynn."

"Lyra. Wie geht es dir? Was machen deine Wunden?"

"Wie ihr seht, habe ich mich in eine Mumie verwandelt." Lyra deutet auf den Verband, der am Hals unter ihrem Nachthemd hervorschaut. Auch um ihre Stirn und ihre Arme sind Verbände gewickelt.

"Ja, du hast tatsächlich Ähnlichkeit mit einer", kommentiert Break grinsend.

"Halt die Klappe." Lyra wirft mit einem Kissen nach ihm, aber er duckt sich. Es fliegt über ihn hinweg und trifft Ben am Kopf.

"Oh, hoppla."

"Dir scheint es ja wieder besser zu gehen, das freut mich." Ben schiebt sich an Break vorbei und legt das Kissen zurück auf seinen Platz am Kopfende.

"Vielen Dank, Lord Finlan. Und entschuldigt bitte, das Kissen sollte eigentlich den Clown treffen."

"Ist schon gut", winkt er ab. "Ich weiß ja, dass zwischen dir und ihm immer eine gewisse Spannung herrscht."

"Ach, Lord Finlan?", flötet Break mit unschuldig klingender Stimme. "Wie sieht es denn aus mit etwas zu essen? Ich könnte jetzt gut etwas vertragen."

"Natürlich, deshalb bin ich hier", erwidert Ben. "Ich wollte euch sagen, dass ich auf der Terrasse etwas auftragen ließ."

"Na, dann lassen wir die beiden Damen sich mal anziehen und gehen schon einmal vor", schlägt Break vor.

"Nun hör sich mal einer diesen Vielfraß an." Lyra verdreht die Augen. "Du hättest wenigstens warten können, bis Lord Finlan uns von sich etwas angeboten hätte."

"Tu doch nicht so, als hättest du keinen Hunger", kreischt Emily plötzlich dazwischen. "Du bist doch auch schon beinahe am Sabbern."

"Na na, sei nicht so gemein, das ist unhöflich - auch wenn es durchaus der Wahrheit entspricht."

"Was war das?" Lyra springt auf, aber Lynn drückt sie rasch wieder auf das Bett. "Ganz ruhig. Ben", sie blickt über die Schulter zu ihm. "Kannst du Break bitte schon zur Terrasse bringen?"

"Sicher", nickt Ben zustimmend, mit einer Geste fordert er Break auf, das Zimmer zu verlassen und schließt die Tür hinter sich.
 

Celeste hatte bereits auf einem Stuhl auf der Terrasse Platz genommen und blättert durch die Zeitung. Gedankenverloren greift sie mit der rechten Hand nach ihrer Tasse Tee und lässt sie beinahe fallen, als der Schmerz ihren Arm durchströmt. "Mist. Wenn ich nur vorsichtiger gewesen wäre gestern."

Mit ihrem Taschentuch wischt sie einige Tropfen der gelbgrünen Flüssigkeit vom Tisch, als sie Schritte hört und eine Stimme.

"Guten Tag, Lady Celeste."

Ein wenig erschrocken blickt sie auf und entdeckt den weißhaarigen Mann neben ihrem Bruder. "Mad Hatter - Du hast nicht gesagt, dass wir noch einen weiteren Gast haben, kleiner Bruder."

"Tut mir leid, ich habe nicht daran gedacht", entschuldigt sich Ben. "Xerxes Break und Reim Lunettes haben Lynn und Lyra heute Nacht hierher begleitet. Ich habe beiden ein Zimmer angeboten, doch Mr. Reim lehnte ab und war wieder gefahren."

"Ach so." Celeste senkt den Blick wieder auf die Zeitung und blättert zur nächsten Seite. Unbeabsichtigt benutzt sie die rechte Hand und zuckt wieder zusammen, als sie den Schmerz spürt.

"Woher habt ihr die Verletzung an eurer Schulter, Lady?" Break war auf den Stuhl ihr gegenüber gesunken und hatte sich mit beiden Armen auf die Tischplatte gestützt.

"Von einem Baskerville, gegen den ich gekämpft habe." Celeste hebt den Kopf und schaut in sein rotes Auge. "Du bist doch auch mit ihnen aneinandergeraten, hab ich gehört."

"Ja, allerdings." Break lehnt sich zurück und beginnt, an einem süßen Brötchen zu knabbern. "Ich nehme an, ihr habt euren Bruder beschützen wollen?"

"Nein, ich war bereits heimgefahren", mischt sich Ben in die Unterhaltung ein. "Von den Angriffen der Baskervilles habe ich erst erfahren, als Celeste heute Nacht heimkam und es mir erzählte. Und jetzt hör bitte auf, solche Fragen zu stellen, als würdest du meine Schwester wegen irgendwas verdächtigen."

"Das tu ich doch gar nicht." Break zieht einen Schmollmund. "Wie gemein, dass ihr so etwas von mir denkt. Ich bin einfach nur neugierig."

"Du bist ein alberner Kindskopf." Lyra gibt ihm einen Klaps auf den Hinterkopf.

"Au, das hat wehgetan." Mit gespielt weinerlichem Gesichtsausdruck reibt er sich über die Stelle.

"Ich werd dir gleich mal zeigen, was richtig wehtut."

"Oh nein. Bitte, bitte nicht."

"Wird Break auch hier bleiben?" Celeste faltet ihre Zeitung zusammen und legt sie zur Seite. "Wenn die beiden sich die ganze Zeit so benehmen, kann das ja richtig lustig werden."

"Celi, was ist mit dir los?" Ben schaut seine Schwester verständnislos an. "Du bist doch sonst nicht so unfreundlich."

"Ich fühle mich einfach nicht gut, vielleicht liegt es an der Verletzung." Celeste schiebt ihren Stuhl zurück und steht auf. "Entschuldigt mich, ich gehe in mein Zimmer."

"Warte, ich hab hier noch etwas, das dir gehört." Lynn holt den Armreif hervor. "Ich habe ihn heute Nacht gefunden und dachte, du hättest ihn vielleicht verloren, während du gekämpft hast."

"Ja." Langsam schließt Celeste ihre Finger um den Silberreif. "Danke. Schön, dass du ihn mir zurückgegeben hast."



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