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I don´t want to become his Wife!

von

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"Ein Irrtum?" Rufus schaut Lynn mit fragend hochgezogenen Augenbrauen an. "Aber es wurden doch bereits Einladungen verschickt." Er holt einen hellblauen Umschlag unter seiner Robe hervor. "Seht."

"Was?" Lynn reißt ihm den Umschlag förmlich aus der Hand und zieht hastig den zusammengefalteten Zettel heraus. "Das darf doch nicht wahr sein!", stöhnt sie, während sie den Text überfliegt.

"Was steht denn da, Lady Lynn?" Lyra sieht ihr neugierig über die Schulter. "Oh, das ist eine offzielle Einladung zu eurer Geburtstagsfeier, wenn die Verlobung bekannt gegeben werden soll."

"Wir müssen sofort heimfahren! Verzeiht, Lady Sharon, aber ich muss mit meinem Großvater sprechen! Das ist wirklich dringend jetzt!"

"Ich verstehe", lächelt Sharon. "Und macht euch keine Gedanken wegen der Vorbereitungen."

"Ach, Mad Hatter." Rufus wendet sich an Break, nachdem die beiden Frauen Reim´s Büro verlassen haben. "Ich habe auch bereits von diesen beunruhigenden Gerüchten über dich und Lady Lynn gehört. Du solltest dich in Zukunft besser von ihr fernhalten, zu ihrem eigenen Wohl. Als Mitglied der Familie Hunsington, die Verbindungen zu unserem Königshaus hat, darf ihr Ansehen in der Gesellschaft keinen Schaden nehmen."

"Das wird es nicht, Duke Barma."

"Nun gut, dann könnt ihr jetzt weiter bei den Vorbereitungen helfen." Rufus verlässt ebenfalls das Büro.

"Break, du hast das doch nicht ernst gemeint, oder?"

"Natürlich nicht, Miss Sharon." Break wirft sich ein Bonbon in den Mund. "Dann würde mir ja der ganze Spass entgehen. Und ich könnte Vincent nicht mehr ärgern."
 

"Großvater!" Lynn reißt die Tür zu seinem Arbeitszimmer auf und stürmt hinein. "Was hast du dir dabei gedacht, ohne mein Einverständnis Einladungen zu versenden?! Ich habe dir doch gesagt, dass die Heirat nicht stattfinden wird!"

Georg legt das Schriftstück zur Seite, dass er gerade mit seinem Siegel versehen hat. "Als meine einzige Erbin ist es deine Pflicht, den Fortbestand unseres Hauses zu sichern. Und Vincent Nightray ist ein angesehenes Mitglied der Gesellschaft, es gibt keinen, der besser geeignet wäre."

"Vincent Nightray ist machthungrig, verschlagen und hinterhältig!", entgegnet Lynn. "Er hat nur aus einem Grund zugestimmt, weil er unsere Verbindung zum Königshaus für sich ausnutzen will! Ich bitte dich, zwing mich nicht zu dieser Heirat."

Georg seufzt. "Ich will doch nur das Beste für dich. Eines Tages wirst du das einsehen und mir dankbar sein. Und jetzt lass mich bitte weiterarbeiten."
 

"Er hat mir nicht einmal zugehört!" Lynn wirft wütend ihre Zimmertür hinter sich ins Schloss. "Es interessiert ihn überhaupt nicht, was ich zu sagen habe!" Sie lässt sich auf ihr Bett fallen und vergräbt ihr Gesicht in den Kissen.

"Lady Lynn." Lyra setzt sich zu ihrer Herrin auf den Bettrand. "Ihr werdet euch aber nicht einfach damit abfinden, oder?"

"Natürlich nicht!" Lynn rollt sich auf den Rücken. "Jetzt muss ich erst Recht zu härteren Mitteln greifen. Ich werde Sharon bitten, dass Break mich morgen eine Stunde vor Sonnenuntergang hier abholt."

"Aber ist das nicht der Zeitpunkt, wenn Vincent hierher kommen wollte?"

"Ganz genau, Lyra. Was wird wohl mein Großvater sagen, wenn er sieht, dass ich mit ihm dorthin gehe?"

"Wahrscheinlich etwas wie das: Lynn! Wie kannst du es nur wagen, Mad Hatter auf das Festival zu begleiten?", macht Lyra die tiefe Stimme von Georg nach.

Unwillkürlich beginnt Lynn zu lachen, bis ihr die Tränen kommen. "Manchmal bist du wirklich unmöglich, Lyra."
 

"Ich bin wirklich stolz auf dich, dass du die Einladung von Lord Vincent angenommen hast." Georg steht in der offenen Zimmertür seiner Enkelin, während Lyra die letzten Handgriffe an ihrer Frisur vornimmt. "Du siehst wunderschön aus. Und ich habe auch noch etwas für dich." Er holt ein flaches Kästchen hinter seinem Rücken hervor und öffnet den Deckel. Auf dunkelblauem Samt liegt eine aufwendig gefertigte Silberkette, eingefasst mit türkisfarbigen Edelsteinen. "Trage sie heute Abend."

"Aber, das ist doch die Kette, die meine Mutter nur zu besonderen Anlässen getragen hat."

"Und heute ist ein besonderer Anlass für dich." Georg legt sie seiner Enkelin um den Hals und schließt die Verschlüsse.

"Danke." Ergriffen legt Lynn ihre Hand auf die Kette. Ihr schlechtes Gewissen meldet sich. "Großvater, ich..."

"Lady Lynn, euer Begleiter ist da", informiert sie ein Dienstmädchen. "Er wartet unten in der Halle."

"Ah, sehr schön." Georg wendet sich zur Tür. "Ich werde ihm sagen, dass du in ein paar Minuten kommst."

"Nein, ich bin fertig, ich kann selbst hinuntergehen." Lynn erhebt sich von ihrem Stuhl und eilt ihm hinterher. "Du brauchst dir doch nicht die Mühe machen."

"Darf ich denn nicht zusehen, wenn meine geliebte Enkelin endlich mal wieder an einer Veranstaltung teilnimmt?"

"Doch, natürlich. Aber..."

"Ich verstehe, dass du aufgeregt bist." Georg legt ihr seine Hände auf die Schultern. "Schließlich gehst du heute zum ersten Mal mit deinem zukünftigen Ehemann aus." Er drückt ihr einen Kuss auf die Stirn und geht dann weiter den Flur hinunter, zur Treppe.

"Lyra." Unglücklich schaut Lynn ihre Dienerin an, die ihr hilft, die langen Handschuhe überzustreifen. "Was habe ich nur getan? Ich war wütend und verletzt und habe mich zu einer Dummheit hinreißen lassen. Break hätte heute Abend einfach nicht hierher kommen dürfen."

"Ihr könnt es jetzt leider nicht mehr ändern. Kommt, bringt es einfach hinter euch."

Nebeneinander gehen die beiden Frauen die Treppe hinunter. Lynn hält den Kopf gesenkt und schaut nicht einmal zu der Person neben ihrem Großvater. Bis er ihre Hand nimmt und an seine Lippen führt. "Ich wusste, dass euch mein Kleid wunderbar stehen würde, Lady Lynn."



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