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Der Pakt

von

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Hi,
 

wir haben lange überlegt, ob wir diese Idee von uns hier hochladen können. Aber nachdem wir extra per ENS nachgefragt haben und von Animexx bestätigt bekommen haben, es gibt keinen Ärger und wird auch nicht gelöscht, wollen wir euch diese Alternative nicht vorenthalten.
 

Viel Spaß!
 

Phai8287
 

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Der Pakt
 

Earl Ciel Phantomhive war kein Freund des Winters.

Es war kalt und nass und in seinen feinen Lackschuhen bekam er immer kalte Füße, weshalb er sich oft morgens und abends ein heißes Bad gönnte, um wieder Leben in seine zarten Glieder zu bekommen. Wie sollte es auch anders sein, gab es nur einen, der ihm dieses Bad einließ und mit viel Schaum versah, da zu dieser Zeit allen Angestellten der Zugang zu seinen Gemächern verboten war.

Mit Gleichmut ließ sich der junge Lord entkleiden und erduldete auf gleiche Weise die kurze Kälte, bevor ihm in die gefüllte Wanne geholfen wurde. „Ich hoffe, die Wärme ist ihnen angenehm, junger Herr.“, erklärte sein Butler mit seiner üblichen Ruhe und trat dann genau zwei Schritte von der Wanne weg.

„Annehmbar“ erwiderte der Earl in einem Tonfall, der die Wassertemperatur direkt um zwei Grad senkte.

„Wenn sie es wünschen, können wir die Temperatur auch noch ein wenig erhöhen.“, wurde ihm deshalb eine Wahl gelassen.

„Nein, nein. Es geht schon.“

„Wie sie wünschen.“ Sebastian nickte und trat wieder an die Wanne um dort den Schwamm zu ergreifen. Ciel entwich ein Schnauben, als er sah, wie das Badewasser Sebastians weiße Handschuhe benetzte, hatte er den Älteren doch noch niemals ohne gesehen und das, obwohl er bereits seit der Geburt des Jüngeren dessen Butler war.

„Schon wieder ein paar Handschuhe hinüber. Wenn du so weiter machst kaufe ich dir nur noch solche Wegwerfhandschuhe aus Latex!“

„Sie werden es verkraften, junger Herr.“, grinste der Ältere süffisant und begann Ciel nun zu waschen.

„Hm! Ich sollte dein Budget wirklich noch mal überdenken!“ grollte jener und streckte Sebastian seine linke Hand entgegen, damit dieser die Fingernägel mit der entsprechenden Bürste reinigen konnte. Mit geschickten fingern wurde dies erledigt, auch wenn sich das Grinsen dabei nicht von Sebastians Gesicht schleichen wollte.

„Sie haben übermorgen Geburtstag. Ihren 16. Haben sie bereits überlegt, wie sie die Feier ausrichten wollen? Die Einladungen sind ja bereits vor einigen Wochen verschickt worden.“, wechselte der Ältere das Thema.

„Es ist mir ganz gleich. Es sollte nur ansprechend genug sein, um meinen Geschäftskontakten zu gefallen. Ihr Wohlwollen ist entscheidend für die neue Produktreihe die ich für Funtom plane.“

„Wie sie wünschen.“ Der Schwamm rieb talentiert weiter und kletterte den Arm hinauf, während Sebastian bereits genau wusste, was er machen würde. Die Haut unter seinen Handschuhen begann dabei zu kribbeln und es fiel ihm das erste Mal seit fast 16 Jahren schwer, sich zu beherrschen.

„Dann gehe ich davon aus, dass alles reibungslos ablaufen wird, nicht wahr?“

„Sehr wohl.“, stimmte der Ältere zu und reinigte nun den Hals, der die ersten Stoppeln, des am Morgen frisch rasierten Bartflaums aufwies.

„Dann behellige mich damit auch nicht weiter“ brummte Ciel und lehnte den Kopf zurück, heimlich genießend.

„Miss Elizabeth wird bestimmt wieder eine große Überraschung für sie haben, junger Herr. Schließlich erhofft sie sich in Kürze die Vermählung.“, ließ Sebastian das Thema nicht wirklich fallen und ließ den Schwamm streichelnd weit über den Hals gleiten, da er das entspannte Gesicht seines Herrn mochte. Durch jenes zuckte nun ein Anflug von Genervtheit.

„Ich heirate niemandem, bei dem die Gefahr besteht ständig öffentlich gedemütigt zu werden!“

Sebastian erlaubte sich ein zufriedenes Grinsen, als der Schwamm nun über die Brust strich. „Das müsst ihr auch vorerst nicht, junger Herr…“

„Bis Tante nicht mehr warten will…“

„Sie wird sich nach eurem Geburtstag vorerst gedulden.“, versprach der Ältere geheimnisvoll und erreichte den Bauch. Beinahe unmerklich zitterte der junge Herr unter seiner Hand.

„Wie meinen?“

„Ein Familiengeheimnis.“, hauchte Sebastian in das Ohr seines jungen Herrn, bevor seine Hand die den Schwamm hielt, kurz über Ciels Schambereich stoppte und zum anderen Arm glitt.

Ruckartig setzte sich der Jüngling auf und funkelte den Butler aus aufgebrachten blauen Augen an. „Was heißt hier Familiengeheimnis?? Ich bin das Oberhaupt der Familie Phantomhive! Es kann kein solches Geheimnis geben!!“

„Natürlich nicht.“ Sebastian erhob sich und trat zur anderen Seite der Wanne um dort nach dem zweiten Arm seines Herrn zu greifen.

Mit einem unzufriedenen Laut ließ sich der junge Lord zurücksinken, bis er wieder gegen den Badewannenrand lehnte. „Du bist irritierend!“

„Wie dem auch sei.“ Sebastian beendete die Reinigung des Arms und wand sich den Beinen zu. „Was gedenkt ihr in naher Zukunft zu tun?“

„Meine Geschäfte stehen momentan alle recht in der Schwebe und werden sich erst nach meinem Geburtstag entscheiden und neue Studien plane ich erst nächstes Jahr zu beginnen, weshalb ich mich tatsächlich mit freier Zeit konfrontiert sehe. Natürlich nur, wenn ihre Majestät nicht etwas für mich zu tun hat“ erklärte Ciel trocken und streckte für Sebastian ein Bein aus dem Wasser.

„Ich bin mir sicher, dass sie ihre freie Zeit zu nutzen wissen.“ Gekonnt wurde die gewachste Wade gereinigt und der Oberschenkel massiert, bevor auch der Fuß seine Reinigung erhielt.

„Es gibt bestimmt genug zu erledigen“ stimmte der Jüngere gelangweilt zu. Sein Bein wurde nun wieder ins Wasser gelassen, bevor sein Butler sich das andere griff.

„Davon bin ich überzeugt, junger Herr.“

„Ich könnte den Masseur kommen lassen, da die letzten Geschäftstermine ja durchaus anstrengend waren…“

Ciel meinte für einen Moment seinen Butler zucken zu sehen. Was dies bedeutete, konnte er nicht erahnen, da Sebastian mit dem Rücken zu ihm war um seine Zehen gründlich zu reinigen. So sah er natürlich auch dessen bösartig verzogenes Gesicht nicht, sondern hörte nur die immer ruhige Stimme. „Ich werde ihn kontaktieren, wenn sie es wünschen, junger Herr.“

Jenem schien da tatsächlich ein Kichern zu entweichen. „Das passt dir nicht, oder?“

„Sollte es nicht?“, entgegnete der Ältere und hatte seine Fratze soweit wieder im Griff, dass er sich mit seiner menschlichen Gelassenheit zu Ciel umdrehte.

Grinsend wackelte Ciel mit den Zehen. „Ich habe nie von einem Butler gehört, der so besitzergreifend ist wie du!“

„Ich bin keineswegs besitzergreifend. Das steht mir nicht zu und ich werde mich hüten, so etwas auch nur zu denken.“, widersprach Sebastian anscheinend überzeugend. „Ich weiß auch nicht, wie sie auf so etwas kommen, junger Herr.“

„Ich habe 16 Jahre Erfahrung mit dir, Sebastian!“

„Dann müssen sie sich irren.“ Unbeeindruckt drehte sich der Butler um und zog für Ciel deutlich sichtbar, mit dem Rücken zu diesem, seine nassen Handschuhe aus. Blaue Augen weiteten sich neugierig und Ciel versuchte, ganz einem kindlichen Gedanken folgend, einen Blick auf Sebastians nackte Hände zu erhaschen. Nur das dieser einfach in einem ungünstigen Winkel zu Ciel stand, wodurch dieser nichts sehen konnte.

Grummelnd sackte Ciel zurück ins Wasser. „Ich will jetzt raus!“

„Sehr wohl junger Herr!“ Sein Butler lächelte, nachdem er trockene Handschuhe trug, und sich umdrehte. Dann machte er eine Verbeugung, wonach er dem Jüngeren ein großes und flauschiges Handtuch entgegenhielt.

Noch immer nicht besser gestimmt erhob der junge Earl sich und stieg aus der Wanne. Dennoch wurde er sofort mit dem angewärmten Handtuch umschlungen, wobei er die starken, wenn auch schlanken Arme seines Butlers um sich spürte. Heimlich genoss Ciel das Abtrocknen, verlor aber nichts von seiner bitteren Miene. Danach wurde er gekonnt in seine Schlafgewänder gekleidet und zum Bett gebracht.

„Möchten sie noch eine warme Milch, junger Herr?“

„Ich denke ich werde auch so Schlaf finden“ lehnte Ciel das Angebot ab. Er sah ein Nicken, bevor Sebastian ihn warm zudeckte und sich von der Bettkante erhob.

„Ich wünsche eine angenehme Nachtruhe.“

Kurz bevor der Butler aus dem Schlafzimmer verschwand vernahm er ein leises: „Gute Nacht, Sebastian.“

In jener Nacht träumte Earl Ciel Phantomhive so verwirrend wie nie zuvor und neben seinen Eltern, gab es nur eine einzige Hauptperson: Sebastian Michaelis, sein Butler, der an seiner Seite war, seit dem er geboren war. Jedoch war dieser Sebastian anders, als der, den er kannte. Geheimnisvoller, furchterregender und anziehender, als Ciel je für möglich gehalten hätte. Mitten in einem Rausch aus Gefühlen, die ihm trotz seiner 16 Jahre nur bedingt bekannt waren, setzte er sich keuchend in seinem Bett auf.

Ciel war allein in seinem Zimmer. Der Kamin hielt es noch immer warm und die Vorhänge waren so fest zugezogen, als sei Sebastian gerade erst gegangen. Der jungen Lord wunderte sich, dass sein Butler nicht bei ihm war, wie jener es immer zu sein schien, selbst wenn er unerwartet erwachte, doch innerlich war Ciel auch erleichtert darüber, da er glaubte Sebastian hätte ihm seinen Traum von der Nasenspitze ablesen können. Erst nach einigen Minuten öffnete sich die Tür zu seinem Schlafzimmer und sein Butler betrat mit einem Tablett das abgedunkelte Zimmer, indem er doch alles deutlich sehen konnte.

„Sie sind schon erwacht, junger Herr?“

„Ist…ist es schon Morgen?“

„Ich wollte sie gerade wecken, junger Herr.“, bestätigte der Butler und trat mit dem Tablett ans Bett. „Haben sie nicht gut geschlafen?“

„Ich…“ Ciel fühlte sich nicht wohl bei dem Gedanken Sebastian anzuvertrauen, wie erschüttert er war. „Ich war bloß früher wach als sonst!“ Er hatte wieder für einen Moment das Gefühl, als würde der Ältere zucken und sein Gesicht würde zu ihm sprechen und sagen, dass er bescheid wisse, so wie Sebastian eben alles wusste, doch dieser ließ sich davon nichts anmerken.

„Dann werde ich ihnen morgen ihr Frühstück etwas eher bringen.“ Sebastian deutete auf sein Tablett. „Was möchten sie frühstücken?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Allmacht
2012-07-14T14:28:15+00:00 14.07.2012 16:28
Hallo,

ich kenne die Geschichte zwar schon, doch ich freu mich dennoch, dass ich sie hier nochmal lesen kann.

lg


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