Wie sehr ich ihn hasse kann man eigentlich gar nicht in Worte fassen. Er zerstört alles, wofür ich gekämpft und gearbeitet habe. Ja wirklich alles! Die Leute stellen sich gegen uns und haben kaum noch Angst. So kann man doch niemals die Menschen unterdrücken. Das geht doch nicht!!
Und wem habe ich es zu verdanken, dass die Frauen und Mädchen in den Städten in denen ich mich bewegen, hinter mir kichern und tuscheln? Alles ist einzig und allein SEINE Schuld!!
Wenn ich doch nur wüsste, wer dieser verdammte Kerl in Wirklichkeit ist. Dann würde er uns nicht mehr lange in die Quere kommen können. Dafür würde ich mit tödlicher Sicherheit höchstpersönlich sorgen. Und dann könnten wir seine Leiche zur Abschreckung vorführen. Sodass kein Mensch mehr an Widerstand oder gar eine Revolution gegen uns denkt.
Doch erst einmal müsste man ihn finden. Warum kennt ihn niemand? Dieser Kerl ist doch unschwer zu sehen. Wieso kennt ihn dann keiner? Sein Kampfstil müsste doch jemandem bekannt vorkommen. Vielleicht sollten wir die Belohnung für Hinweise auf seine wahre Identität erhöhen? Das ist gut! Ich werde Captain Raymond so schnell wie möglich diesen Vorschlag machen.
……
Dieser Idiot! Der Captain war von meiner Idee alles andere als begeistert. Er hat mich wie einen räudigen Hund vor die Tür geworfen und verlangt, ich solle lieber nach Zorro suchen als mir solche Ideen auszuspinnen. Seine albernen Argumente liegen mir noch immer im Kopf. Warum höre ich überhaupt auf ihn? Captain Raymond doch auch nicht besser als dieser elende Zorro! Ach, wenn ich doch nur wüsste, wer dieser Kerl wirklich ist! Verdammt noch mal!
Und schon wieder tuscheln die Frauen hinter meinem Rücken. Das ist nervig. Aber ich darf mich nicht meiner Wut hingeben. Wenn ich diese tratschenden Weiber zurecht weise, wird der Bumerang schnell zurück kommen. Wer weiß, vielleicht schmeißt mich Captain Raymond dann aus der Armee? Selbst wenn. Dieser Narr weiß gar nicht, wie gut er es hat, dass ich ihm helfe. Seine krummen Machenschaften sind ja auch nicht ohne. Die Leute hier würden ihn hängen oder erschießen, wenn sie wüsste, was er heimlich hinter ihren Rücken so alles treibt. Aber was stört es mich? Ich profitiere auch davon.
Darum helfe ich ihm auch. Sonst hätte ich ja keinen Vorteil. Doch er ist klug und schafft es alles vor den einfachen Bewohnern zu verheimlichen. Selbst in der Armee weiß kaum jemand davon. Und es ist ein schönes Leben, was wir dank ihm leben können.
Wenn nur dieser verdammte Kerl nicht wäre! ZORRO!!
Allein sein Name macht mich unheimlich wütend. Ich könnte laut losbrüllen und mir meine Seele aus dem Leib schreien, so wütend bin ich. Arg! Ich muss mich irgendwie abregen.
Dort hinten ist ja einer, der sich gut als Opfer macht. An ihm kann ich mich auslassen. Ha ha.
Erst einmal remple ich ihn und schmeiße seinen ganzen Einkauf auf den Boden. Und schon ist er wütend. Doch er hat nicht den hauch einer Chance. Er ist um einiges kleiner und schmächtiger als ich. Erst einmal bekommt er einen Schlag gegen das Kinn versetzt, dass er nicht aufstehen kann.
“Du wagst es, dich mit der Armee anzulegen? Ich dulde solch frechen Worte nicht! Du musst bestraft werden.” Sehr schön. Alle konnten das hören. Nun brauche ich nur noch einen letzten Hieb ausführen und der Anblick seinen heraus spritzenden Blutes wird meiner Seele gut tun. Mir egal, ob er es überlebt oder nicht.
“Halt!”
Oh nein. Bitte nicht. Was macht Lolita denn hier? Und warum verteidigt sie diesen Typen? Ich muss mich doch abreagieren. Ihre Augen lassen nichts gutes verheißen. Sie hat wohl alles gesehen. So ein Meist aber auch. Wie schaffe ich es nur sie zu besänftigen? Meinen Plan kann ich jetzt wohl vergessen. Und dann auch noch dieser Diego. Soll er sich doch um Lolita und ihren bevorstehenden Wutausbruch kümmern. Ich gehe jetzt lieber.
Nur noch ein flüchtiger Blick und ich sehe wie dieser de la Vega sich alle Mühe gibt. Er ist mit Sicherheit der letzte, der Zorro sein könnte. So einen feigen Hund habe ich noch nie gesehen. Allein schon sein Auftreten nerven. Immer dieses Grinsen auf den Lippen und immer versucht er irgendeine Auseinandersetzung mit freundlichen Worten zu klären. Der nervt wirklich ungemein. Wenn ich ihn genauer betrachte hat er ungefähr die gleiche Größe wie Zorro. Und auch die Statur ist ähnlich. Jedoch, allein die Tatsache, dass er so ein Feigling ist, schließt ihn automatisch aus. Er ist nur ein kleiner Bauer in einem großen Schachspiel. Er wird uns sicherlich keine Probleme machen.
Aber wer ist nur dieser Zorro? Wer weiß etwas über ihn? Wie schaffe ich es nur, ihn in eine Falle zu locken und ihm dann seine Maske zu entreißen? Dann würde ich wissen welcher Bastard sich dahinter verbirgt und ihn ein für alle mal aus dem Weg schaffen. Aber wie schaffe ich das nur?
Ich sollte wohl darüber schlafen. Vielleicht habe ich morgen bessere Laune und kann dann besser darüber nachdenken.
Na warte Zorro! Ich werde schon noch heraus finden, wer du wirklich bist und dann wird dir nicht einmal mehr deine Fechtkunst vor dem sicheren Tod retten.
