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Wem gehört mein Herz?

OsaXAsako / AsakoXKiriyan
von

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Freundschaft

Sie hatte sie vom ersten Augenblick an faszinierend gefunden. Ihr schmales, androgynes Gesicht, ihre elegante, schlanke Figur, die sie größer wirken ließ als sie war, und ihre scheinbar absolute Aura von Überlegenheit, die niemanden unbeeindruckt ließ. Die perfekte Otokoyaku. Kaum zu glauben dass sie Musumeyaku werden wollte, als sie nach Takarazuka gekommen war.
 

Haruno Sumire wurde von allen anderen um ihre Vorzüge beneidet. Nicht nur optisch war sie die perfekte Männerdarstellerin, auch ihre Stimme war von Natur aus tief und kräftig. Während die meisten jungen Frauen noch fast kindlich wirkten, strahlte Osa bereits früh eine solche innere Ruhe und Reife aus, dass man sie einfach bewundern musste. Man konnte einfach nicht umhin, sie sich als Topstar vorzustellen, in glitzernden, auffallenden Kostümen, ihren pompösen Federschmuck am Rücken tragend und stolz umherschreitend, obwohl sie noch Jahre von diesem Ziel entfernt war. Doch es bestand kein Zweifel daran, sie würde eines Tages Topstar sein, dessen war sich jeder bewusst, auch sie selbst war sich dessen sicher.
 

Als Sena Jun auf die Takarazuka Music School aufgenommen wurde, dauerte es nicht lange, bis sie ihre Lieblings-Senpai gefunden hatte. Als Erstklässlerin hatte sie es hart, wie auch alle anderen vor ihr. Neben den ohnehin schon anstrengenden Plichten als Schülerin, war da das frühe Aufstehen, das tägliche Putzen des Schulgebäudes, das Gehen an den Wänden entlang und das ständige Verbeugen und Türe-Aufhalten für die Zweitklässlerinnen… Doch letzteres bereitete ihr ein heimliches Vergnügen, sofern es sich um ihr Vorbild, Haruno Sumire handelte. In diesem ersten Jahr hätte sie sich nie träumen lassen, wie nah sie ihr mal stehen würde…
 

Zu dieser Zeit war sie jedoch nichts weiter als eine unerfahrene Kohai, eine von vielen und sie war sich sicher, Osa nicht aufgefallen zu sein, obwohl sie versuchte höflicher und zuvorkommender zu sein als all die anderen. Doch schließlich war sie nicht die einzige die die Zweitklässlerin bewunderte. Vielen ihrer Klassenkameradinnen ging es ähnlich wie Asako, und so war der „Kampf“ um ihre Aufmerksamkeit ein harter. Nicht dass irgendeine von ihnen jemals so etwas wie einen „Gewinn“ zu verzeichnen gehabt hätte. Zwar gaben manche hin und wieder damit an, Osa hätte sie angelächelt oder sogar ein nettes Wort an sie gerichtet, doch jeder wusste, dass es eine Lüge sein musste. Die umschwärmte Schülerin war zwar nicht unfreundlich, doch sie wirkte immer konzentriert und etwas distanziert, auf jeden Fall lächelte sie die Jüngeren nicht an, im Prinzip beachtete sie sie kaum, sie verhielt sich genau wie all die anderen Senpai. Doch niemand nahm es ihr übel, schließlich hatte sie viel zu tun, sie musste lernen und trainieren, um immer besser zu werden. Jeder konnte ihr ihren Ehrgeiz geradezu ansehen. Dadurch nahm die Bewunderung der Erstklässlerinnen nur noch mehr zu.
 

Asako wäre es lieber gewesen, sie hätte Osa für sich allein gehabt, ihr eigenes, heimliches Idol. Doch wie es mit Idolen so ist, gehörte sie nicht nur ihr. Und so musste sie sich daran gewöhnen die anderen von ihr schwärmen zu hören, so dass sie sich gewöhnlich und dumm vorkam, eines von vielen naiven Mädchen, nichts Besonderes. Dabei wollte sie nichts mehr als das, etwas Besonderes für Haruno Sumire sein. Sie wollte unbedingt Otokoyaku werden, und Seite an Seite mit ihr spielen. Davon träumte sie zu dieser Zeit und auch später noch. Doch egal wie sehr sie sich auch darum bemühte, in diesem ersten Jahr auf der Music School nahm Osa niemals Notiz von ihr.
 

Als endlich das zweite Jahr begann, entschieden worden war, dass Sena eine Otokoyaku werden würde und die Last der Plichten ihres ersten Jahres von ihr abfielen, war sie dennoch etwas betrübt. Osa hatte natürlich die Schule abgeschlossen, sie war nun keine Schülerin mehr, also hatte Asako auch keine große Chance mehr, ihr zufällig über den Weg zu laufen. Doch ihr Traum blieb bestehen neben ihr auf der Bühne zu stehen, und so gab sie jeden Tag ihr Bestes, trainierte hart, lernte so viel wie möglich und machte ebenfalls nach einem weiteren anstrengenden Jahr ihren Abschluss.
 

Bevor sie nach Takarazuka gekommen war, hatte sie nur Tsukigumi-Vorstellungen gesehen, kannte alle Topstars der Troupe und wollte natürlich auch nach ihrem Schulabschluss nach Tsukigumi kommen, da eine alte Freundin ihrer Mutter eine ehemalige Otokoyaku der Moontroupe war, Ariake Jun. Von ihr hatte sie auch das ‚Jun‘ ihres Künstlernamens. Der andere Teil war dem Vater zu verdanken, denn ‚Sena‘ kam vom Namen seines Lieblingsrennfahrers.
 

Doch nun, 1991, da es soweit war, wollte sie nicht mehr nach Tsukigumi. Sie wollte bei Osa sein, und das hieß nach Hanagumi zu gehen. Und wie das Schicksal es wollte, wurde ihr Wunsch erfüllt.
 

Diese ersten paar Jahre vergingen wie im Flug. Wie jede Takarasienne bekam sie anfangs kleine Rollen, irgendwelche Statisten im Hintergrund, Dienstboten usw. Doch das änderte sich bald, da ihr Talent nicht unentdeckt geblieben war. Und was noch viel wichtiger für sie war, sie lerne Osa kennen.
 

Auch diese hatte Asakos Talent bemerkt, und so wurde ihr Interesse an der jüngeren Otokoyaku geweckt. Sena war nur zu froh darüber, dass sie nicht den ersten Schritt machen musste, denn so sehr sie sich auch wünschte mit Osa zu reden, sie traute sich einfach nicht. Der Gedanke, dass Osa irgendetwas mit ihr zu tun haben wollte, kam ihr lächerlich vor. Doch Haruno war da ganz anders. Sie hatte keine Vorbehalte andere Frauen anzusprechen, und so kam sie ihr eines Tages zwischen den Proben für ein Stück einfach entgegen.
 

Asako sah sie schon von weitem auf sich zukommen, und als sie nur noch zwei Meter von ihr entfernt war, blickte sie nach rechts und links, um sicherzustellen, dass es auch wirklich sie war, auf die Osa zuging. Als offensichtlich wurde dass Haruno mit Asako sprechen wollte, blieb sie einfach nur wie angewurzelt stehen und wusste nicht was sie tun sollte. Osa dagegen sagte ganz locker: „Hi! Ich wollte nur einmal Hallo sagen. Du singst sehr gut so viel ich gehört habe. Mein Name ist Haruno Sumire, die Leute nennen mich Osa…aber du kannst gern Masako zu mir sagen wenn du möchtest, so heiße ich wirklich.“ Sie lächelte charmant und wartete auf eine Reaktion.
 

Sena stand wie angewurzelt da und fragte sich ob sie träumte. Doch dann dachte sie, selbst wenn es ein Traum war, wäre es keine schlechte Idee zu antworten, und wenn es die Realität war, wäre es eine noch bessere Idee. „Eeh…danke… Also…mein Name ist Sena Jun…ehm, Asako ist mein richtiger Name, mein Spitzname ist Asa, oder Sena…du…kannst mich nennen wie du möchtest…“, stotterte sie hervor. Ihr Gesicht fühlte sich heiß an, sie war sich sicher Rot geworden zu sein und schämte sich mit jeder Sekunde die verstrich mehr.
 

Osa schien sich jedoch kein bisschen daran zu stören.

In Wahrheit fand sie Senas Reaktion sogar sehr niedlich und fühlte sich außerdem von Asakos offensichtlicher Bewunderung geschmeichelt. Sie war zwar bei weitem nicht die erste, die ihr auf diese Art begegnete, aber bei Sena schien es ihr irgendwie anders. Sie fand sie sofort sympathisch. „Nun, also Asako, ja? Asa klingt nicht sehr schön, nicht wahr? Viel zu kurz. Und dich bei deinem Künstlernamen anzusprechen kommt mir zu unpersönlich vor. Wollen wir den Text gemeinsam durchgehen? Nun ja, zumindest das wenige, was wir zu sagen haben?“, sie lächelte spitzbübisch und Asako fühlte, wie sie Osas Charme völlig verfiel.



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