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Der Tod und andere Normalitäten

von

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Kapitel 8

Kapitel 8
 

Nebel umhüllte mich, ich sah nur Dunkelheit – wusste nicht, ob meine Augen geöffnet waren oder nicht. Schmerz zuckte durch meinen Körper, selbst die Taubheit meiner Beine schmerzte. Ein Rauschen in den Ohren ließ mich an einem realen Ort zweifeln – war ich in einem Fiebertraum gefangen? Es wäre kein Wunder, Fieber nach starken Verletzungen war nicht ungewöhnlich – vielleicht hatten sie sich bereits entzündet. Vielleicht war dies aber auch Teil einer Halluzination, ausgelöst durch den hohen Blutverlust.

Langsam griff Kälte nach mir – ich hatte lange dagegen angekämpft, dieses mal unterlag ich. Irgendetwas in mir regte sich – ich hatte auf meinen Tod gewartet, fürchtete mich nicht davor, aber ich hatte gedacht, dass ich dabei nicht allein sein würde. Lächerlicher Gedanke, dass wurde mir bewusst – warum sollte man sich beim sterben beobachten lassen wollen? Man sollte mich nicht als Häufchen Elend in Erinnerung behalten – ich war nicht schwach! Kaputt vielleicht, körperlich und seelisch – aber nicht schwach.

Ein schmerzhaftes Lachen entrang sich meinen kalten Lippen und ging in ein Husten über, Blut rann meinen Mundwinkel hinunter – ein Wunder, dass ich noch genug Blut im Körper hatte, um etwas auszuspucken.

Eine Stimme drang an mein Ohr, nur ein Wispern im Rauschen – oder doch nur Einbildung?

„…ju“

Da war es schon wieder – verlor ich jetzt wirklich den letzten Sinn, Realität von Wahnsinn zu unterscheiden?

„…oju“

Schon wieder – woher kam es? Irgendetwas legte sich auf meine Schulter.

„Soju!“

Die Stimme – war das Knife? Warum war er hier?

„Soju – mach die Augen auf!“

„He Kaltkrähe, jetzt mach nicht schlapp!“

Eine zweite Stimme, sie donnerte in den Ohren, in meinem Kopf – und auch sie kam mir bekannt vor. Etwas zog mich hoch und hielt mich fest, ehe sich auch meine Füße vom Boden lösten.

„Wir müssen ihn versorgen!“, sagte Knifes Stimme.

„Ja – dein Haus ist in der Nähe, Sacrificia. Wir sollten uns beeilen – ich verliere ungern meine besten Leute.“

Seine besten Leute? Ich? Mein Kopf schmerzte, ich konnte keinen klaren Gedanken fassen.

„Keine Sorge, Junge. Du hast schon vieles überstanden, du überstehst auch das.“

Berthellyo – war er es, der mich durch den Wald trug? Ich merkte, dass ich getragen wurde und auch, dass derjenige sich mit raschem Schritt bewegte – jedes auf und ab raubte mir das letzte bisschen Luft in meinen geschundenen Lungen.

Es kam mir alles so unwirklich vor – und zudem wie eine halbe Ewigkeit, bis kalter Wind in meine Knochen drang und mich an den Schmerz erinnerte. Ein leises Stöhnen entfloh meinen Lippen, der Schritt meines Trägers wurde noch schneller, die Luft in meinen Lungen weniger.

Das Rauschen in meinen Ohren wurde wieder laut, wurde zu einem unerträglichen schmerzenden Tosen. Ich schaffte er, einen Moment lang meine Augen zu öffnen – und sofort ergossen sich Farben über meine Wahrnehmung, bevor alles wieder schwarz wurde. Schwarz … und still.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Chidorikun93
2012-07-15T21:55:50+00:00 15.07.2012 23:55
schön beschrieben

ist zwar n kurzes kappi, aber interessant ^^

MfG: Chido ^^


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