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Highway to hell

Simon x ...
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Da Aschra so nett um ein Ostergeschenk gebeten hat, falls ich das Kapitel hier auch noch fertig kriegen sollte, gibt's jetzt tatsächlich schon das nächste Kapitel. Ich bezweifle, dass es so schnell weitergeht, aber ich hoffe, ihr mögt es trotzdem.

Und ich hoffe, die geneigten Leser meiner TOC-Reihe freuen sich über das Wiedersehen mit einigen der bekannten Charaktere.
;)

Viel Spaß!

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Freitag

Nach einem recht entspannten Donnerstag – von Gabriel war nach dem Shooting vom Mittwoch am Tag danach nicht ein einziges rotes Haar zu sehen – beginnt mein Freitagmorgen alles andere als gut. Ich werde fast eine Stunde zu früh aus dem Schlaf gerissen, weil mein dicker Kater es sich offenbar zur Aufgabe gemacht hat, mal wieder seine imaginären Feinde zu bekämpfen. Im Klartext bedeutet das, dass er mir erst auf den Bauch springt, nur um von dort aus einen wenig eleganten Satz auf den Nachttisch zu machen und bei dem Versuch, sich aus dem Kabel der Nachttischlampe zu befreien, in dem er sich verheddert hat, meinen Wecker umzureißen und runterzuwerfen.
 

Nur ein schneller Griff meinerseits verhindert, dass ich mir zusätzlich zu einem neuen Wecker auch noch eine neue Lampe zulegen muss. Murray ist über meine Hilfe allerdings wenig begeistert und so darf ich, anstatt noch etwas weiterzuschlafen, erst mal ins Bad verschwinden, um die blutenden Kratzer auf meinem Handrücken zu versorgen. "Murray, du elendes Mistvieh!", murre ich den Kater an, der nach dieser Aktion natürlich nirgendwo mehr zu sehen ist. Wahrscheinlich versteckt er sich gerade entweder unter dem Bett oder aber hinter meinem PC. Und er wird garantiert erst wieder rauskommen, wenn ich ihm sein Futter fertigmache. Aber, beschließe ich mit einem grimmigen Blick in den Spiegel, darauf kann seine Hoheit heute lange warten. Jetzt werde erst mal ich frühstücken. Dem kleinen Moppel schadet es auch nicht, wenn er erst etwas später was zu fressen kriegt.
 

Gedacht, getan. Noch immer grollend tappe ich barfuß in Richtung Küche – eine Entscheidung, die ich einen halben Meter vor der Küchentür schlagartig bereue, weil ich natürlich prompt auf einen Haarball trete, den Murray dort für mich hinterlassen hat. Nur mit Mühe unterdrücke ich einen sehr unflätigen Fluch, während ich auf einem Bein weiterhopse, um mir aus der Küche etwas Papier zu holen. Damit säubere ich erst einmal notdürftig meinen Fuß, ehe ich die Schweinerei vor der Küchentür beseitige. Normalerweise, grummele ich dabei vor mich hin, bin ich morgens aufmerksamer. Aber wenn man so … liebevoll aus dem Schlaf gerissen wird, ist es – zumindest bei mir – mit Aufmerksamkeit nicht allzu weit her.
 

Noch schlechter gelaunt als eben schmeiße ich meine Kaffeemaschine an und beschließe dann, mir statt eines Frühstücks jetzt erst mal eine Dusche zu gönnen. Das ist definitiv nötig. Und danach bin ich hoffentlich auch wach genug, um weitere … Überraschungen meines Katers rechtzeitig zu sehen. Auf noch so eine Aktion kann ich heute Morgen nämlich definitiv verzichten.
 

Mit deutlich gesunkener Laune pelle ich mich im Bad aus meinen Schlafklamotten und steige in die Duschkabine. Das warme Wasser trägt dazu bei, meine Stimmung wieder ein wenig zu heben, und so bin ich, als ich fertig geduscht habe, wesentlich besser drauf als vorhin. Auf dem Weg ins Schlafzimmer mache ich erst noch einen kurzen Abstecher ins Wohnzimmer, schalte meine Anlage ein und ziehe mich zu den Klängen von ›Tomorrow never comes‹ an, ehe ich den kaputten Wecker entsorge und dann dem Kaffeeduft in meine Küche folge. Noch immer ist von Murray nichts zu sehen, aber ich bin ihm inzwischen nicht mal mehr wirklich böse. Gut, die Sache mit dem Wecker hätte nicht sein müssen, aber das ist eben das Risiko, wenn man sich eine Katze anschafft. Und ein neuer Wecker kostet ja nun auch nicht die Welt. Außerdem habe ich heute früh Feierabend, also habe ich genügend Zeit, mir einen zu besorgen.
 

"Komm schon her, Dicker. Frühstück", versuche ich also, Murray zu locken, aber der dicke Fellfussel bleibt verschwunden. Trotzdem richte ich sein Futter her und gönne mir dann doch endlich eine Tasse Kaffee, um meine Lebensgeister endgültig in Schwung zu bringen. Dadurch, dass ich heute deutlich früher wach und fertig bin als sonst, habe ich etwas mehr Zeit zum Frühstücken. Ich bin zwar eigentlich kein Mensch, der morgens ewig lange vor sich hin gammeln kann, aber es ist mal was anderes. Ungewohnt zwar, aber nach der zweiten Tasse Kaffee eigentlich gar nicht so schlecht.
 

Ich bin bei meiner dritten Tasse Kaffee angelangt, als Murray, ganz Reumütigkeit in Person, in die Küche geschlichen kommt. Im Gegensatz zu sonst stürzt er sich jetzt auch nicht sofort auf sein Futter, sondern schielt erst einmal misstrauisch in Richtung Napf, ehe er sich zögerlich auf mich zubewegt. Ich beobachte ihn schmunzelnd dabei, stelle meine Tasse ab und sobald der Dicke nah genug ist, schnappe ich ihn mir und hebe ihn auf meinen Schoß. Dafür trifft mich ein abschätzender Blick, aber sobald Murray klar wird, dass ich ihn keinesfalls aus dem Fenster werfen werde, kuschelt er sich an meine Hand und schnurrt wie ein kaputter Ventilator. Unwillkürlich muss ich grinsen.
 

"Hast du ein Glück, dass ich dich so mag. Sonst hätte dir der Mist da vorhin definitiv mehr Ärger eingebracht", teile ich dem Kater mit, aber davon lässt er sich nicht stören. Jetzt, wo er schon dabei ist, haart er mir erst mal voller Hingabe meine Klamotten voll, ehe er wieder von meinem Schoß hopst und zu seinem Fressnapf stolziert, um dessen Inhalt zu inhalieren. Ich werfe einen kurzen Blick auf meine Küchenuhr und erhebe mich dann mit einem Seufzen. Noch schnell die Kaffeetasse leeren und in die Spüle stellen, dann mache ich mich auf den Weg in den Flur, um mich fertig anzuziehen.
 

Knappe zwanzig Minuten später parke ich meinen Wagen hinter dem Laden, betrete diesen durch die Hintertür und kämpfe beinahe sofort mit dem Drang, mich auf dem Absatz umzudrehen und wieder zu gehen. Vor mir taucht nämlich Gabriel auf, dicht gefolgt von Lucy, die mich voller schwesterlicher Begeisterung wissen lässt, dass ich heute das unsagbare Vergnügen haben werde, ihrem Bruder alles hier zu zeigen, "damit er dich oder mich mal vertreten kann, wenn was ist". Ich kann meine Begeisterung kaum zügeln, verkneife mir aber jeden diesbezüglichen Kommentar und nicke einfach nur. Dabei sinniere ich, dass der beschissene Start in den Tag wohl ein Omen gewesen sein muss. Aber, ermahne ich mich selbst, nur nicht die Nerven verlieren – auch wenn das bei Gabriels breitem, zufriedenem Grinsen wesentlich leichter gesagt ist als getan.
 

Während Lucy sich nach der ersten Viertelstunde der Einweisung wieder in ihr Büro zurückzieht, schlage ich mir die ersten zwei Stunden meines Arbeitstages damit um die Ohren, Gabriel alles zu zeigen. Zum Glück – oder auch leider, je nachdem – ist so früh noch nicht allzu viel los, also habe ich genügend Muße. An Enthusiasmus mangelt es mir zwar, aber sehr zu meiner Erleichterung hält Gabriel größtenteils seine viel zu große Klappe. Ab und zu kann er sich zwar einen blöden Spruch oder eine dumme Bemerkung nicht verkneifen, aber außer hin und wieder einem strafenden Blick gönne ich ihm keine Reaktion darauf.
 

Gegen elf trudeln so langsam die ersten Kunden ein. Ich komme mir ein bisschen blöd vor, weil Gabriel mir auch bei den Beratungsgesprächen immer noch wie ein übereifriger Welpe auf Schritt und Tritt folgt, aber das Gefühl tue ich mit einem innerlichen Schulterzucken ab. Das ist eben nicht zu ändern. Da muss ich nun mal durch, ob ich will oder nicht. Und je weniger ich mir meine Abneigung gegen das alles hier anmerken lasse, desto leichter wird es werden, davon bin ich überzeugt. Zum Glück habe ich heute nur einen halben Tag vor mir.
 

Es ist kurz nach eins und ich bin gerade damit beschäftigt, ein paar Kleider wieder an die richtigen Ständer zurückzuhängen, als von hinter mir ein Räuspern kommt. Ich drehe mich um und finde mich mit jemandem konfrontiert, den ich erst auf den zweiten Blick erkenne. Thore. Was in aller Welt macht der denn hier? Der hat mir gerade noch gefehlt. Es ist ja nun nicht so, als wäre der heutige Tag nicht ohnehin schon ein kompletter Reinfall. "Hallo, Simon", begrüßt Thore mich und ich ringe mir etwas mühsam ein "Hi" ab, das zwar nicht gerade begeistert, aber wenigstens auch nicht komplett unfreundlich klingt. Mein Gegenüber streicht sich seine langen roten Haare – von Natur aus rot, nicht gefärbt wie bei Gabriel – hinters Ohr und auf seinen Lippen erscheint ein etwas verlegen wirkendes Lächeln, das mich zugegebenermaßen etwas aus dem Konzept bringt. Was wird das denn jetzt?
 

"Hast du vielleicht mal fünf Minuten? Ich müsste kurz mit dir reden", kommt er zum offensichtlichen Grund seines Besuches und ich ertappe mich dabei, wie ich einfach nur nicke. "Klar", höre ich mich selbst sagen und bin einigermaßen erstaunt darüber. Aber zugegebenermaßen bin ich auch neugierig. Nach dem reichlich misslungenen vergangenen Freitag hatte ich alles erwartet, aber ganz sicher nicht, dass ich Thore noch mal wiedersehen würde. Und noch weniger hatte ich erwartet, dass er hier im Laden auftaucht.
 

Weil es mich doch sehr interessiert, worüber genau er mit mir reden will, drücke ich Gabriel, der mal wieder fast an mir klebt, die Kleider in die Hand und instruiere ihn kurz, wo er sie aufhängen soll, ehe ich Thore andeute, mir nach draußen zu folgen. Im Laden müssen wir nun wirklich nicht reden. Gabriel, der Thore ziemlich feindselig anstarrt – etwas, was ich ihm definitiv noch abgewöhnen muss; so verhält man sich einem potentiellen Kunden gegenüber einfach nicht –, muss auch nicht alles wissen.
 

Sobald wir den Laden verlassen haben, ziehe ich die Tür hinter mir zu und trete gemeinsam mit Thore ein Stück beiseite, so dass ich Gabriel durch eins der Schaufenster im Auge behalten kann. "Und worüber genau willst du mit mir reden?", erkundige ich mich, sobald ich mich davon überzeugt habe, dass Gabriel auch wirklich tut, was ich ihm aufgetragen habe.
 

Thores Antwort lenkt meine Aufmerksamkeit allerdings sehr effektiv von Gabriel und seinen Launen ab. "Ich wollte mich bei dir entschuldigen", bekomme ich nämlich zu hören und bin mir sicher, dass ich Thore auf diese Worte hin ziemlich ungläubig anstarre. Entschuldigen? Habe ich mich verhört? "Entschuldigen?", echoe ich perplex und Thore nickt. Dabei wirkt er tatsächlich etwas beschämt. Er schiebt die Hände in die Taschen seiner Jeans, wie es auch Ruben oft macht, wenn er etwas ausgefressen hat.
 

"Ja", bestätigt Thore mir mit einem Nicken, seufzt und lässt seinen Blick einen Moment lang über die Passanten schweifen, die die Einkaufsstraße bevölkern, ehe er mich wieder ansieht. "Für letzten Freitag. Ich hab mich ziemlich bescheuert benommen", fährt er fort und pustet sich ein paar rote Strähnen, die ihm in die Stirn gerutscht sind, aus dem Gesicht – mit mäßigem Erfolg, so dass er schließlich seine Hände zur Hilfe nehmen muss, um sie zu bändigen. Mit geübten Bewegungen dreht er seine langen Haare ein und bindet sie zu einem lockeren Knoten zusammen.
 

"Ray hat mir für die Aktion, die ich mir da geleistet hab, hinterher noch ganz schön den Kopf gewaschen", gesteht er dabei und seufzt erneut. "Also: Sorry, dass ich da was ganz ordentlich missverstanden hab", schiebt er noch hinterher und ein etwas verunglücktes Grinsen erscheint auf seinen Lippen. "Aber Ray … Ray ist mein ältester und bester Freund und er hat's echt nicht verdient, noch mal so eine Scheiße durchmachen zu müssen wie mit seinem Ex." Die Anspielung ist mehr als deutlich und so nicke ich nur. Flo hat mir erzählt, dass Ray seinen Ex wohl mit einem anderen Typen erwischt hat – was erklärt, warum er so besitzergreifend ist. Ich an seiner Stelle wäre wohl nicht anders, wenn mir so was passiert wäre.
 

"Flo hat mir davon erzählt", gebe ich zurück und schüttele kurz den Kopf. "Aber da muss Ray sich bei ihm keine Sorgen machen. Flo ist absolut treu, wenn er sich erst mal für jemanden entschieden hat. Und was das betrifft, was ich da letzten Freitag gesagt hab …" Was mir, zugegebenermaßen, im Nachhinein wirklich verdammt peinlich ist – vor allem, weil es jemand gehört hat, für dessen Ohren diese Worte ganz bestimmt nicht vorgesehen waren. Aber das kann ich jetzt nicht mehr ungeschehen machen. Augen zu und durch heißt also die Devise.
 

"Flo war meine erste Liebe, aber das ist vorbei. Klar, es war ernst gemeint, was ich zu ihm gesagt hab", das ist schließlich so, "aber ganz sicher nicht so, wie es bei dir angekommen ist. Flo und ich sind seit unserer Trennung nur noch Freunde, weiter nichts. Er will nichts mehr von mir und ich will nichts mehr von ihm. Wir beide als Paar sind Geschichte." Das, was nach unserer Trennung noch eine Zeitlang zwischen uns gelaufen ist, werde ich hier und jetzt ganz sicher nicht zur Sprache bringen. Das ist Flos und meine Privatangelegenheit und geht außer uns niemanden etwas an.
 

"Das haben Ray und Flo mir auch schon erklärt." Wieder seufzt Thore und schüttelt dann über sich selbst den Kopf. "Aber du kennst das bestimmt auch, gerade wenn Flo dein bester Freund ist. Du willst sicher auch nicht, dass ihm irgendwelche Scheiße passiert oder dass ihm irgendein Kerl das Herz bricht", sagt er und ich kann ihm da nur zustimmen. "Genau deshalb hab ich Ray bei der erstbesten Gelegenheit auch sehr gründlich unter die Lupe genommen", gebe ich zu und Thore lacht leise. "Ja, das hat er mir erzählt. Er meinte, er kam sich ziemlich verhört vor – schlimmer als von Flos Eltern", erwidert er und jetzt muss auch ich lachen. "Micha und Vally sind auch viel zu liberal", witzele ich und entlocke Thore damit noch ein weiteres Lachen. Aus dem Augenwinkel kann ich erkennen, dass Gabriel uns beide durch das Schaufenster beobachtet, aber ich ignoriere ihn.
 

"Also ist zwischen uns alles geklärt?", erkundigt Thore sich, sobald er sich wieder erholt hat. Als ich einfach nur nicke, streckt er mir seine Hand hin. "Na dann: Freut mich, dich kennenzulernen, Simon. Ich bin Thore, Rays bester Freund", stellt er sich vor und nach kurzem Zögern ergreife ich die dargebotene Hand. "Freut mich auch", gebe ich zurück und auf Thores Lippen legt sich ein erleichtertes Lächeln. Er lässt meine Hand los und schiebt seine Hände wieder zurück in die Taschen seiner Jeans. "Eigentlich war ich am Mittwoch schon hier, um mich bei dir zu entschuldigen, aber du warst nicht da", teilt er mir dann mit und ich blicke ihn überrascht an.
 

"Mittwoch war ich nur den halben Tag hier. Nachmittags hatten wir ein Shooting für die Website für die Sommerkollektion", erkläre ich meine Abwesenheit und nun ist es an ihm, überrascht dreinzublicken. Sein Blick wandert einmal komplett über meinen Körper und als er mir schließlich wieder ins Gesicht blickt, grinst er breit. "Sieh an, sieh an, ein Teilzeitmodel", zieht er mich auf und ich widerstehe nur mühsam den Drang, ihm die Zunge rauszustrecken. Allerdings wäre das jetzt wirklich zu albern. "Nicht freiwillig", stelle ich trotzdem klar. "Und nicht meine Idee. Befehl von meiner Chefin."
 

"Na dann", kontert Thore gedehnt, noch immer mit diesem Grinsen auf den Lippen. Ihm ist deutlich anzusehen, dass er mich gerne noch etwas mehr triezen würde, aber ein Blick auf seine Uhr belehrt ihn offenbar eines Besseren. "Ich muss los. Meine Pause ist gleich zu Ende", teilt er mir mit und der Drang, ihm doch noch die Zunge rauszustrecken, wird beinahe übermächtig. Aber ich beherrsche mich. "Ich hab gleich Feierabend", lasse ich es mir dennoch nicht nehmen, ihn nun meinerseits aufzuziehen. Thore zieht eine Grimasse. "Du Glücklicher. Ich darf noch bis acht", seufzt er, tut das Ganze dann aber mit einem Achselzucken ab. "Egal. Die paar Stunden krieg ich auch noch rum. Und wenigstens hab ich am Wochenende frei."
 

"Ich auch." Ich weiß nicht mal genau, warum ich ihm das überhaupt erzähle. "Aber ich will dich nicht länger aufhalten. Nicht, dass du meinetwegen zu spät aus der Pause kommst. Außerdem sollte ich auch mal langsam weitermachen. Heute ist schließlich mehr oder weniger Gabriels erster Tag und meine Chefin reißt mir den Kopf ab, wenn ich weiter hier draußen stehe und quatsche, anstatt zu arbeiten." Thore nickt nur auf meine Worte, hebt noch mal die Hand zum Abschied und macht sich dann auf den Weg.
 

Ich blicke ihm kurz nach, schüttele dann über mich selbst den Kopf und gehe zurück in den Laden, wo mich ein wenig begeisterter Gabriel schon erwartet. "Wer war das?", erkundigt er sich neugierig, aber ich bleibe ihm die Antwort schuldig und scheuche uns stattdessen wieder beide an die Arbeit. Immerhin räumen sich die Regale ja nicht von alleine ein – auch wenn das meinen Job an manchen Tagen wirklich ein ganzes Stück einfacher machen würde.
 

Um zwanzig nach zwei komme ich doch endlich dazu, Feierabend zu machen. Lucy übernimmt für mich und daran kann auch Gabriels wenig begeistertes Gesicht nichts ändern. Sie scheint nicht mal zu merken, dass seine Laune mit meinem Feierabend und ihrem Auftauchen ein ganzes Stück absackt. Oder vielleicht ignoriert sie es auch nur. Was es auch ist, es ist mir absolut egal. Ich habe einen freien Nachmittag und ein freies Wochenende vor mir. Und nach den letzten paar Stunden kann ich das auch nur zu gut gebrauchen.
 

"Bis Montag", verabschiede ich mich also von Lucy und Gabriel und mache mich dann auf den Weg in die Innenstadt. Zuallererst werde ich mich mal um einen neuen Wecker kümmern. Und für den Rest des Tages habe ich auch schon einen Plan. Aber immer schön eins nach dem anderen. Ich habe heute schließlich Zeit und Muße genug.
 

Einen neuen Wecker zu finden ist keine allzu schwierige Aufgabe, so dass ich mich um kurz vor drei bereits vor den Türen des Tattoostudios wiederfinde, dessen Visitenkarte Charlie mir vorgestern gegeben hat. Ich zögere nicht lange, sondern drücke die Tür auf und muss grinsen, als mir ›Allegiance‹ entgegenschallt. Doch, ich glaube, hier könnte es mir gefallen. Ein wenig ärgere ich mich ja schon, dass mir der Laden bisher noch nie aufgefallen ist, aber das ist ja eigentlich gar nicht so wichtig. Immerhin weiß ich jetzt ja schließlich, dass es ihn gibt. Und ich muss gestehen, ich bin ziemlich gespannt, ob der von Charlie am Mittwoch so angepriesene Lu meinen Entwurf wirklich schon fertig hat.
 

Kaum dass ich das Studio betrete, kommt mir auch schon Charlie entgegen. "Oh, hi, Simon", begrüßt sie mich und nickt dann in Richtung des Wartebereichs. "Mach's dir schon mal bequem. Lu ist gerade noch beschäftigt, aber ich schick ihn dir gleich raus", verspricht sie und ich nicke ihr kurz zu, ehe ich ihrer Aufforderung Folge leiste und mich in einen der schwarzen Ledersessel setze. Und erst dann nehme ich mir die Zeit, mich richtig umzusehen. Die Wände des Studios sind in einem dunklen Rot gestrichen, das sicher nicht ohne Absicht an Blut erinnert. Überall stehen Vitrinen mit Piercingschmuck und anderen Schmuckstücken herum und auf dem Tresen vorne am Empfang liegen einige Bücher, in denen wahrscheinlich Bilder von Tattoos und Entwürfe aufbewahrt werden.
 

"Hi!", werde ich aus meiner Betrachtung gerissen und als ich aufblicke, steht vor mir ein schlanker Typ von vielleicht achtzehn Jahren. Älter schätze ich ihn auf keinen Fall. Seine braunen Haare hat er zusammengebunden, obwohl sie eigentlich nicht unbedingt lang genug dafür sind, und einige Strähnen fallen ihm ins Gesicht. Blaue Augen beobachten mich neugierig und als er sich sicher ist, dass er meine volle Aufmerksamkeit hat, grinst er mich an. "Ich bin Lukas. Lu, wenn du willst. Du musst Simon sein. Charlie hat mir schon von dir erzählt. Ich hab deinen Entwurf soweit fertig. Warte kurz", sprudelt er drauflos, lässt mich alleine und kommt ein paar Minuten später mit einem Block wie dem wieder, den Charlie am Mittwoch Jojo gezeigt hat.
 

Mit diesem Block bewaffnet lässt Lu sich in den zweiten Sessel mir gegenüber fallen und schiebt mir dann den Entwurf hin. Ich weiß nicht genau, was ich erwartet habe, aber das, was ich zu sehen bekomme, war es definitiv nicht. "Wow", entfährt es mir. Charlie hat definitiv nicht übertrieben, als sie ihren Kollegen so angepriesen hat. Er hat meine Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern auf jeden Fall übertroffen. "Das ist unglaublich", lasse ich ihn wissen und Lus Augen beginnen zu strahlen.
 

"Freut mich, dass es dir gefällt", erwidert er und sieht mich mit schiefgelegtem Kopf an. "Charlie sagte, du willst das Tattoo auf dem Rücken haben, von einem Schulterblatt zum anderen", greift er dann das auf, was ich am Mittwoch gesagt habe, und ich nicke. Daraufhin steht er auf, schnappt sich den Block und fordert mich dann auf, ihm ein Stück weiter nach hinten in den Laden zu folgen. "Dafür ist das Motiv wahrscheinlich ein bisschen zu klein. Ich müsste mir also mal deinen Rücken ansehen und dann die Größe ein bisschen anpassen", bekomme ich erklärt und sobald wir im hinteren Bereich angekommen sind, bedeutet er mir, meinen Mantel und mein Hemd auszuziehen.
 

Etwas skeptisch – ich habe Charlies Warnung von Mittwoch nicht vergessen – sehe ich Lu an und auf seine Lippen legt sich ein breites, entwaffnendes Grinsen. "Keine Sorge, ich werd dich nicht fressen. Charlie hat mich vorgewarnt, dass ich brav sein soll, weil du's nicht so mit aufdringlichen Typen hast", sagt er und obwohl es mir ein wenig peinlich ist, dass er offenbar über meine Abneigung gegen Leute wie Gabriel im Bilde ist, zucke ich nur innerlich mit den Schultern und entledige mich dann erst mal meines Mantels, ehe ich mein Hemd aufknöpfe.
 

"Yummy!", kommentiert Lu das und sein Grinsen wird noch etwas breiter, als ich ihn dafür ärgerlich ansehe. "Was denn?", fragt er betont unschuldig. "Ich hab nur versprochen, dass ich dich nicht fresse. Davon, dass ich meine Meinung nicht laut äußere, war nie die Rede", fährt er fort, lässt mir jedoch keine Zeit für eine Erwiderung, sondern hangelt wieder nach seinem Block und tritt damit hinter mich, um sich meinen Rücken anzusehen. Ich kann in dem Spiegel, der einen Großteil der Wand einnimmt, beobachten, wie er abwechselnd seinen Entwurf und meinen Rücken betrachtet und schließlich nickt, als müsste er sich selbst etwas bestätigen.
 

"Okay, das sind nur zwei, drei Zentimeter, die ich das Motiv vergrößern muss." Im Gegensatz zu gerade eben noch klingt Lu mit einem Mal ziemlich professionell. Er scheint also wirklich zu wissen, was er tut. Nach kurzem Überlegen nennt er mir den ungefähren Betrag, den mein Tattoo mich kosten wird, und lässt mich auch gleich wissen, wie lange das Stechen wahrscheinlich dauern wird. "Wenn du noch etwas Zeit hast, dann mach ich das eben fertig und du kannst dir überlegen, ob es dir so gefällt. Wenn du noch Änderungen willst, musst du mir einfach nur Bescheid sagen. Und wenn's so okay für dich ist, dann können wir direkt auch einen Termin zum Stechen vereinbaren", bietet er mir an und legt wie vorhin den Kopf schief.
 

"Das Stechen kann übrigens auch Charlie übernehmen, wenn dir das lieber ist", schlägt er mir dann vor. "Sie hat's nur nicht so mit dem Entwerfen und Zeichnen von Tiermotiven, aber sie kann sie ohne Probleme nachstechen", erklärt er mir, ohne mich aus den Augen zu lassen. "Ich überleg's mir", antworte ich und er nickt kurz, ehe er mir mein Hemd reicht, damit ich mich erst mal wieder anziehen kann. "Ich brauch so ungefähr ne halbe Stunde. Im Moment ist ja nicht viel los und ich hab heute keine weiteren Termine mehr", lässt er mich noch wissen und wartet, bis ich wieder angezogen und vorne gegangen bin. Er selbst bleibt hinten und ich kann sehen, wie er die Kabel eines MP3-Players aus seiner Hosentasche zieht, sich diese in die Ohren schiebt und sich dann mit dem Block hinsetzt, um an dem zweiten Entwurf zu arbeiten.
 

Ich habe es mir gerade wieder vorne bequem gemacht, als Charlie auftaucht und sich zu mir setzt. Wie ich beobachtet auch sie Lu eine Weile beim Zeichnen, dann wendet sie sich mir zu. "Und? Hab ich dir zu viel versprochen?", will sie wissen und grinst, als ich den Kopf schüttele. "Eher sogar zu wenig", gebe ich zu und Charlie nickt, als hätte sie nichts anderes erwartet. "Lu mag manchmal etwas … bescheuert sein, aber er weiß, was er tut. Meistens jedenfalls", schränkt sie ein und streckt mit einem weiteren Grinsen die Beine aus. "Nein, ich faulenze nicht. Mein nächster Termin hat nur Verspätung", erklärt sie mir ihr Gammeln und ich muss selbst auch grinsen. Doch, ich mag sie, eindeutig.
 

"Lu meinte übrigens, du könntest das Stechen auch übernehmen, wenn er den Entwurf fertig hat und ich mich nicht von ihm tätowieren lassen will", breche ich nach einer Weile das Schweigen, das sich zwischen uns ausgebreitet hat. Charlie blickt mich überrascht an, nickt dann aber. "Klar kann ich das machen. Ich krieg Tiere nur nicht so gut gezeichnet wie Lu. Da hab ich aktuell noch ein ziemliches Defizit. Aber wenn ich nen fertigen Entwurf hab, kann ich den ohne Probleme nachstechen. Lu und ich machen das öfter so – je nach Kundenwunsch eben. Manchen Mädels ist es einfach lieber, wenn sie nicht von nem Kerl tätowiert werden. Und manche Typen wollen keine Frau an ihre Haut lassen", erklärt sie mir, aber ich sage nichts dazu. Ehrlich gesagt habe ich mich nämlich noch nicht entschieden, von wem von beiden ich mich tätowieren lassen will. Darüber werde ich mir Gedanken machen, wenn Lu den zweiten Entwurf fertig hat. Vorher ist das ohnehin müßig.
 

Charlie und ich verbringen noch ein paar Minuten damit, einfach über irgendwelche Belanglosigkeiten zu reden. Als die Tür des Studios jedoch geöffnet wird und eine junge blonde Frau etwas abgehetzt hereinkommt, Charlie entschuldigend anlächelt und sich dann aus ihrer Jacke schält, erhebt Charlie sich wieder. "Dann geh ich mal wieder an die Arbeit", adressiert sie in meine Richtung und verschwindet mit der Blondine im hinteren Bereich.
 

Ich bleibe einfach, wo ich bin, und werfe immer mal wieder einen Blick in Lus Richtung, aber der bemerkt davon offenbar nichts. Er ist total vertieft in seinen Entwurf und das gibt mir die Gelegenheit, ihn ein bisschen zu beobachten. Er wirkt jetzt gerade ganz anders als vorhin – nicht so aufgedreht, sondern ziemlich konzentriert und sicher in dem, was er tut. Offenbar, geht es mir durch den Kopf, hat mich mein erster Eindruck getäuscht. Und eigentlich war er ja auch nicht wirklich aufdringlich. Ja, sicher, er konnte sich einen Kommentar offenbar nicht verkneifen, aber es gibt Schlimmeres als das. Wesentlich Schlimmeres.
 

Es dauert noch eine gute Viertelstunde, bis Lu schließlich mit dem Block in der Hand und einem sehr zufriedenen Gesichtsausdruck wieder nach vorne kommt und sich in den Sessel gegenüber von mir plumpsen lässt. "Ich hab noch ein paar Kleinigkeiten geändert, deshalb hat's etwas länger gedauert", erklärt er und hält mir den Block hin. Ich nehme ihn entgegen, werfe einen Blick auf den neuen Entwurf und mir verschlägt es tatsächlich die Sprache.
 

Lu hat nicht nur die Größe und damit die Proportionen angepasst, sondern direkt das ganze Motiv verändert. Statt eines Raben, der einfach nur auf einer der Querstreben eines Pentagramms sitzt und dem Betrachter den Rücken zudreht, hat er die Perspektive komplett verändert. Jetzt erwidert der Rabe den Blick des Betrachters. Aber das ist noch nicht alles. Statt die Flügel angelegt zu lassen, hat Lu sie beim zweiten Entwurf gespreizt, so dass der Rabe wirkt, als würde er entweder etwas oder jemanden vertreiben oder etwas anderes schützen wollen. Auch der Schnabel ist nicht mehr geschlossen, sondern geöffnet. Kurzum, das, was ich hier in der Hand halte, ist ein vollkommen anderes Motiv – eins, das mir sogar noch besser gefällt als das erste.
 

"Ich weiß, es sieht jetzt völlig anders aus als der erste Entwurf, aber irgendwie … Ich fand das einfach passender. Aber wenn's dir nicht gefällt, kein Problem. Dann kann ich auch gerne den ersten Entwurf noch mal überarbeiten und anpassen. Deine Entscheidung." Lu klingt ein wenig nervös – zumindest kommt es mir so vor –, aber ich kann nichts darauf erwidern. Ich kriege kein Wort heraus. Ich bin einfach zu überwältigt und brauche fast zwei Minuten, bis ich meine Sprache doch endlich wiedergefunden habe.
 

"Wann hast du den nächsten Termin frei zum Stechen?", ist das Erste, was ich schlussendlich von mir gebe. Lu wirkt einen Moment lang ziemlich überrumpelt, aber dann strahlt er mich an, springt auf und ist mit drei langen Schritten am Tresen, wo offenbar ein Buch mit den Terminen liegt. Er blättert kurz darin herum, pustet sich eine Strähne aus den Augen und sieht mich dann fragend an. "Wie wär's mit morgen?", schlägt er voller Enthusiasmus vor und noch ehe ich so recht weiß, wie mir geschieht, habe ich auch schon genickt. "Okay, dann trag ich dich gleich ein. Ist zwei Uhr okay? Dann sollten wir eigentlich genug Zeit haben. Das wird immerhin eine ziemlich langwierige Aktion. Oder sind dir mehrere Sitzungen lieber?"
 

"Mir wär's lieber, wenn wir das in einem Rutsch fertig kriegen könnten", gebe ich zurück und auf Lus Lippen erscheint ein breites Grinsen. "Kann ich verstehen", murmelt er, kritzelt irgendetwas in das Terminbuch und kommt dann wieder zu mir. "Wenn ich mir irgendwas ausgesucht hab, kann ich's auch immer kaum erwarten, bis es fertig wird. Ich bin da ziemlich ungeduldig. Frag Charlie. Ich hab sie damit schon ein paar Mal fast in den Wahnsinn getrieben", gibt er ohne die geringste Spur von Verlegenheit zu und lacht, als ich ihn einfach nur mit hochgezogener Braue ansehe. Ich glaube unbesehen, dass er ziemlich nervtötend sein kann, aber ich denke, damit werde ich schon klarkommen.
 

"Dann würde ich sagen, wir sehen uns morgen." Damit stehe ich auf und nehme meinen Mantel und die Tasche mit meinem neuen Wecker entgegen, die Lu mir reicht. "Alles klar. Ich freu mich schon drauf", erwidert er und klingt dabei so ehrlich begeistert, dass ich unwillkürlich schmunzeln muss. "Du magst deinen Job wirklich, oder?", kann ich mir nicht verkneifen zu fragen. Lu nickt sofort. "Ich liebe meinen Job", korrigiert er mich mit einem übermütigen Grinsen, begleitet mich noch bis zur Tür und winkt mir kurz nach, ehe er wieder im hinteren Teil des Ladens verschwindet. Ich hingegen mache mich auf den Heimweg. Mir ist jetzt nach einem gemütlichen Nachmittag mit meinem dicken Kater. Und genau das werde ich mir jetzt auch gönnen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe, es hat euch gefallen. Ich werde jetzt erst mal in mein Bett verschwinden, ich kann die Augen kaum noch offenhalten. Mal sehen, ob Simon weiterhin so gesprächig sein wird oder ob er sich jetzt erst mal wieder einigelt.
*winkend von dannen zieh*

Man liest sich!

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Inan
2016-07-17T18:10:59+00:00 17.07.2016 20:10
Ich mag Lu. Er würde sich wahrscheinlich ausgezeichnet Gabriel verstehen, er hat wohl bloß etwas, in das er seine Energie investieren kann. Jojo und Charlie sind auch unheimlich sympathisch. :3
Antwort von: Karma
17.07.2016 20:18
Hi und danke für deinen Kommentar.
:)

Ja, Lu - den mag ich auch sehr gerne. Genau wie Jojo und Charlie. Ich mag - im Gegensatz zu Simon XD - sogar Gabriel. Aber da ich weiß, warum er so ist, wie er nun mal ist, hab ich da wohl auch einen unfairen Vorteil.
;)

Freut mich, dass dir die Jungs und Mädels gefallen. Ich hoffe, das bleibt auch weiterhin so.
^___^
Von:  Aschra
2016-03-26T13:57:42+00:00 26.03.2016 14:57
Hallo meine Süße,
ich weiß es ist noch nicht Ostern, aber ich ar doch soooo neugierig, also hab ich es direkt gelesen und ich liebe es!
Das kapitel ist so toll und ich hab Thore und Simon so lieb und Lu und Charlie auch, hach einfach toll!
Ich danke dir für dieses tolle Osterei!
Wir lesen und hören uns!

Aschra


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