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Ein Bild, tausend Worte

von

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Stau

Thor hatte seinen Bruder zurück nach Asgard eskortiert.

Natasha und Clint waren sofort wieder für S.H.I.E.L.D. einsatzbereit.

Und Steve verschwand einfach. Keiner wusste genau, wo hin. Er hatte sich auf sein Bike geschwungen und war davon gefahren. Einige vermuteten zurück nach Brooklyn, aber das konnte im Nachhinein auch keiner von ihnen bestätigen.
 

Und Tony war kurz davor, sich wieder in seinen schicken Wagen zu schwingen, als er Bruce etwas abseits der Gruppe stehen sah, eine braune Tasche in seiner Hand und sichtlich irritiert über seine jetzige Situation und wie er ihr entkommen sollte.

„Soll ich dich mitnehmen, mein Großer?“, er legte ihm die Hand an den Oberarm und drückte leicht zu.
 

Seine Augen hafteten auf seiner Hand und sein Ausdruck dabei war ebenso unergründlich. Doch es brauchte nur einen Moment, da sah er zu dem Doktor auf und strahlte ihn in vertrauter Stark-Manier an: „Ich fahr dich auch zum Flughafen, wobei ich denke, dass so ein Genie wie du, besser in meinem Tower aufgehoben wäre“
 

Bruce lächelte schwach und drehte sich nun vollständig zu Tony um, während sich seine freie Hand auf die Tonys legte: „Danke, aber ich denke der Flughafen reicht“, nach allem, was er hier in New York erlebt hatte, musste er erst mal wieder ein wenig Abstand zwischen sich und dieser ganzen Aufmerksamkeit bekommen.

Und mit Tony Stark anbandeln, lenkte nicht gerade weniger Aufmerksamkeit auf ihn.
 

Auch wenn es nicht unbedingt nötig gewesen wäre, verweilte der Größere noch einige Sekunden und deutete dann mit einem Nicken zu seinem Wagen, in den er elegant hinein sprang.

Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen und einem Kopfschütteln, versuchte Bruce es diesem gleich zu machen und ebenso federleicht in das Cabrio zu springen, doch blieb er mit dem Fuß an der Tür hängen und stürzte beinahe auf Tony.

Doch als wäre das nicht schon genug, schlug er ihm beinahe auch noch die Tasche ins Gesicht.
 

„Oh Gott, entschuldige“, hastig verstaute er die Tasche und versuchte eine angemessen Position zu finden, ehe er sich an Tony wandte, um zu sehen, ob er auch wirklich okay war.

Als wäre es das natürlichste der Welt, legte Tony ihm die Hand auf den Schenkel und lachte: „Wenn du mir auf diese Art und Weise eine Verletzung zufügen willst, muss ich dich wohl doch mit in den Tower nehmen, damit du mich wieder gesund pflegst“
 

Bruce regte sich nicht, als er die schwere, warme Hand auf seinem Schenkel fühlte, noch sah er Tony an. „Da müsste schon etwas Verheerenderes passieren, dass ich bleibe“

Stark lachte auf seine Worte und startete endlich den Motor, damit sie losfahren konnten, doch Tony warf ihm einen erneuten Seitenblick zu, den Bruce nur zu gut bemerkte.
 

Wahrscheinlich plante das Genie gerade schon seine Taktik, um ihn zum Bleiben zu bewegen.
 

Und wenn jetzt nicht eine größere Möglichkeit bestünde, dass das Militär hinter ihm her sein könnte, so würde er nach all den Versprechungen über die technischen Kleinigkeiten nur zu gerne im Tower bleiben.

Aber sicher konnte nicht ein mal Tony den Wert aufbringen, den er für diese militärischen Machenschaften einbringen würde.
 

„Und wo willst du hin?“

„Was?“, die Frage riss Bruce wieder aus seinen Gedanken.

„Wo du dann hin willst, wenn ich dich zum Flughafen gebracht habe. Du müsstest dir keine Gedanken darüber machen, wenn du mit zu mir kämst“

Nein, höchstwahrscheinlich musste er das nicht.

„Ich versteh auch nicht, warum du unbedingt weg willst, wenn du all das hier haben kannst“, Tony setzte ein nahezu verboten unverschämtes Grinsen auf und deutete kurz an sich hinab.

Bruce jedoch zog nur eine Augenbraue hoch und bedachte Tony mit einem leichten Lächeln.
 

„Ja, das frage ich mich auch“

Die Worte klangen so wahnsinnig ernst, dass selbst Stark für einen Moment stutzte.
 

Er blickte zu Bruce, der den Blick ebenso erwiderte und dieses Mal war er es, dessen Lippen sich zu einem frechen Grinsen neigten.

Jedoch nur für einen kurzen Augenblick.

Und just in diesem Moment schien es Tony so, als hätte er seinen Freund und Kollegen durchschaut.
 

Bruce wandte den Blick wieder ab und stützte seinen Kopf auf die Hand.

Tony sah ebenfalls wieder auf die Fahrbahn.

Und seufzte lautstark.

Es war ja so schon schwer genug, mit dem Auto durch New York zu fahren. Aber mit dem Auto durch ein zerstörtes New York zu fahren, war tausendmal schwieriger.
 

So bewegten sie sich praktisch im Schneckentempo voran und versuchten eine Konversation aufrecht zu erhalten, die seitens Tony größtenteils daraus bestand, Bruce doch noch dazu zu überreden, in den Tower zu ziehen.
 

Nachdem sie gut eine Viertelstunde in dem Wagen verbracht hatten und gerade mal aus Manhatten herausgekommen waren, gab Tony es schließlich auf.

„Bruce, sag es mir. Was muss ich tun, damit du bei mir bleibst?“, er klang wie eine verwöhnte Rotzgöre, die nicht kriegte, was sie wollte. Tony zog eine Grimasse, als wolle er gleich losheulen und er legte wieder nonchalant die Hand auf Bruce' Schenkel, um dessen Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
 

Doch dieser sah nur schweigend zu ihm und zog einen Mundwinkel hoch, während sich seine Hand langsam um die Tonys schloss.

Allein das ließ ihn schon stutzen – natürlich über die Zeit hinweg waren sie gute Freunde geworden, zumindest fühlte es sich danach an und er fand Bruce unheimlich interessant. Hallo? So ein Mann mit außergewöhnlichen Wut-Bewältigungsproblemen.
 

Würde er es nicht besser wissen, würde er sogar sagen, dass er sich von diesem Genie angezogen fühlte.

Sexuell.

Aber er wusste es natürlich besser.
 

Bruce ließ seine Hand nicht los, drückte sie nur kurz und wandte den Blick schließlich ab, ehe er nonchalant Tonys Hand auf seinem Schritt platzierte.

Okay, er wusste es nicht besser!

Es lief ihm heiß und kalt über den Rücken und aus reinem Reflex wollte er sofort die Hand wieder wegziehen, doch er war wie gelähmt.
 

„Tony?“

„Bruce?“

„Ich dachte, du willst mich davon überzeugen“, er sah ihn nicht an, doch auf seinen Lippen kringelte sich ein dreistes Grinsen.

Und es schien das erste Mal in seinem Leben, als würde Tony vollkommen aus der Bahn geworfen werden. Zumindest in solchen Fragen.
 

Allerdings wäre er nicht Tony Stark, wenn er nicht innerhalb weniger Sekunden diese Chance ergreifen würde.

Verdammt, sie standen im Stau und auf dem Beifahrersitz saß ein nicht zu verachtendes Genie!

Er durfte auch mal schwach werden.
 

Probeweise befühlte er die Gegend, in der sich seine Hand gerade befand, was Bruce dazu veranlasste, seine Hand wegzunehmen, und tiefer in den Sitz zu sinken. Dieser grinste nicht, noch lächelte er. Mit ruhiger Miene sah er nach vorne auf den sich weiterhin stauenden Verkehr und wartete vermutlich darauf, dass Tony Stark seinem Namen gerecht wurde.
 

Dieser nestelte an der Hose des Anderen und musste seine Hand in einen unangenehmen Winkel drehen, bis er endlich den Knopf aufbekam.

„Bist du sicher? Ich meine, wegen-“

„Dem anderen Kerl? Das hier hat nicht gerade was mit Wut zu tun, oder?“

Zuerst lachte Tony unsicher. Er war schon in so manch einer prekären Situation, da würde er sich hiervon nicht einschüchtern lassen.

„Es sei denn du stehst auf Angry Sex“
 

Das brachte nun sogar Bruce zum Lachen und durch diese angenehme, dunkle Lache schaffte er es sogar irgendwie, dass die Lage nicht ganz so steif wirkte. Wieder lag seine Hand auf Tonys und vorsichtig zog er sie weg, ließ sie aber nicht los.

Stattdessen verschränkte er seine Finger mit denen von Tony.

Und dieser sah nun mehr als verdutzt aus.
 

„Ich dachte... du wolltest doch..?“

Bruce lachte noch ein mal auf und schüttelte den Kopf.

„Vielleicht später. Im Tower“

Noch während er ruhig Kreise über Tonys Handrücken ziehen wollte, stürzte Tony sich schon beinahe auf ihn und zog ihn in eine feste Umarmung, während er seine Lippen auf die seines Kollegen drückte.
 

Das sich der Stau schon längst aufgelöst hatte, merkte er nicht ein mal.



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