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Knockin' on heavens door

Sasuke x Naruto
von

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Aufklärung der Krankheit

Das neue Kapitel ist etwas kürzer geraten, als die vorherigen. Auch das nächste Kapitel wird etwas kürzer sein. Die beiden sind sozusagen Vorbereitungskapitel auf die eigentliche Haupthandlung. Ich hoffe das stört euch nicht zu sehr. :o
 

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Sasuke verspürte Nervosität als Naruto mit einem breiten Grinsen und einem Stoffpüppchen auf der Beifahrerseite einstieg. Die Augenbrauen zusammengezogen beobachtete der Uchiha den Jungen, wie er das Püppchen, welchen einen metallischen Haken hatte, an den Autospiegel in der Mitte klemmte. Als es fest gesteckt war und munter vor sich hin baumelte, nahm Naruto seine Hände zurück und blickte Sasuke breit grinsend an. Für einen Moment lag der Blick des Dunkelhaarigen noch auf der kleinen Puppe mit ihren blonden Zöpfen und dem pinken Kleidchen, dann schaute er Naruto mit hochgezogener Augenbraue an.
 

„Ist das dein Ernst?“, fragte er kühl.

„Ich finde es passt hier rein“, lachte Naruto, „dafür habe ich gerade mein letztes Geld ausgegeben!“

„Für so einen Scheiß…“, murmelte Sasuke. Schnell riss er das Püppchen vom Spiegel herunter und beförderte es mit einem Handschlenker auf die Rückbank. Daraufhin verzog Naruto ein wenig beleidigt sein Gesicht und das Lächeln verblasste von diesem. Kommentarlos startete Sasuke den Motor.
 

Vorerst würde er den Jungen nicht auf die Sache mit dem Krankenhaus und den Nachrichten ansprechen, er würde einfach so tun, als hätte er nichts gehört oder gesehen. Schließlich war Naruto auf eigene Verantwortung abgehauen und wusste was er tat. Hoffte Sasuke zumindest…
 

Die Fahrt verlief erst ruhig bis Naruto schließlich den Knopf fand mit dem man das Radio anschalten konnte und der neuste Hit irgendeiner Popdiva im Auto ertönte. Mit zunehmend schlechterer Laune blickte Sasuke auf die Straße, die Finger fest um das Lenkrad gekrallt. In ihm kam mehr und mehr die Lust auf, den Jungen zurück ins Krankenhaus zu fahren. Zum einen, weil Sasuke ziemlich genervt von ihm war und zum anderen, weil er nicht wusste, ob es richtig war ihn mit zu nehmen oder, ob er die falsche Entscheidung getroffen hatte. Vielleicht wäre es besser unauffällig herauszufinden aus welchem Grund Naruto im Krankenhaus liegen sollte.
 

„Also…“ Sasuke räusperte sich. Würde er es bereuen jetzt wieder ein Gespräch aufzunehmen? Vermutlich. Eigentlich wollte er Naruto nicht das Gefühl geben, dass man sich mit ihm unterhalten konnte, aber die Neugierde und das Misstrauen, ob er das Richtige tat, waren einfach zu groß. „Was willst du eigentlich in Konoha?“
 

Überraschenderweise antwortete Naruto nicht sofort mit einem Schwall von Wörtern und seiner kindlichen Begeisterung - Im Gegenteil. Den Kopf an die Fensterscheibe gelehnt, huschten seine Pupillen schnell über die Autobahn, bis er seiner Lider schließlich kurz schloss und dann auf seine Hände schaute, die bewegungslos in seinem Schoß lagen.
 

„Jemanden besuchen“, murmelte er als Antwort bloß. Man brauchte kein Experte zu sein, um zu bemerken, dass Naruto nicht aus angenehmen Gründen nach Konoha wollte. Oder vielleicht auch musste. Sasuke spürte deutlich, dass die Laune des Jungen bei diesem Thema sank, darum beließ er seine Antwort unkommentiert und konzentrierte sich lieber auf das Fahren.
 

Dabei fiel ihm ein, dass er auf der Rückreise eigentlich eine Übernachtung in einem Motel machen wollte. Das konnte er nun knicken, schließlich besaß Naruto kein Geld und Sasuke sah nicht ein einem Fremden irgendetwas zu bezahlen. Am Besten war, er würde sich einfach genug Energy Drinks und Kaffee besorgen, dann sollte er die Nacht schon durchfahren können. Wenn alles gut ging, waren sie dann gegen morgen Mittag in Konoha angekommen.
 

Nach über einer Stunde des Schweigens und Fahrens auf der Autobahn, in der Naruto mit dem Kopf gegen die Fensterscheibe gelehnt, eingeschlafen war, kreisten Sasukes Gedanken nicht mehr um den Jungen und seine unbekannte Krankheit, sondern um die letzten Tage und die Beerdigung in seiner alten Heimatstadt.
 

Es war für ihn immer noch erschreckend, wie egal ihm der Tod seines Vaters war und, wie egal es ihm gewesen war, seine Mutter vor sich so aufgelöst zu sehen. Die Blicke der anderen Familienmitglieder, wie sie ihn vorwurfsvoll und nahezu abwertend durchbohrt hatten. All das schien belanglos für Sasuke zu sein. Als würde es nichts bedeuten. Einerseits empfand Sasuke dies als Zeichen der Verarbeitung, andererseits war es aber auch ein Zeichen dafür, dass er emotional unterkühlt, beinahe tot war. Und dies bedrückte ihn und ließ ihn nicht mehr zur Ruhe kommen.
 

So in Gedanken versunken, bemerkte Sasuke erst nicht, dass Naruto hustend wieder aufgewacht war. Erst, als der Husten ein paar Sekunden anhielt, wurde der 20-Jährige zurück in die Realität gerissen und schaute kurz zur Seite, ehe er seine volle Konzentration der Fahrbahn widmete.
 

„Geht‘s?“, fragte Sasuke angebunden.

„Ja“, brachte Naruto keuchend hervor, als er sich ausgehustet hatte. „Ich habe öfters Husten. Das ist nicht ungewöhnlich.“

„Aha.“ Vielleicht war der Husten nicht ungewöhnlich, doch bei seinem kurzen Blick zur Seite, hatte Sasuke eindeutig erkannt, dass der 18-Jährige blass war und Schweißperlen über seine Stirn rannten. Naruto zog die Jacke vorne zu und verschränkte die Arme, als wäre ihm kalt.
 

„Soll ich die Klimaanlage ausschalten?“, erkundigte sich Sasuke, auch wenn er es nicht annähernd als zu kalt empfand und er saß nur im T-Shirt am Steuer.

„Nein, schon okay“, antwortete Naruto etwas kränklich und lehnte sich wieder an die Fensterscheibe. „Das geht scho-“ Der Junge unterbrach sich selbst mit einem erneuten Husten. Diesmal heftiger, dass er sich vorn über lehnen musste und eine Hand auf den Mund presste.
 

Sichtlich in leichte Panik geraten, huschte Sasukes Blick von der Fahrbahn zu Naruto und wieder zurück. Immer wieder hin und her, unwissend was er tun sollte, da der Husten des Jungen immer stärker wurde, bis es sich anhörte als würde er keine Luft mehr bekommen. Gerade als Sasuke fragen wollte, was denn los sei, hustete Naruto ein letztes Mal kräftig und spuckte dabei Blut in seine Handfläche.
 

„Okay, das reicht.“ Mit den Worten schaltete Sasuke den rechten Blinker an und fuhr auf den Seitenstreifen, wo er schnell anhielt, sich abschnallte und aus dem Auto sprang, um einmal drum herum zu laufen und die Beifahrertür aufzureißen.
 

„Komm raus, du brauchst frische Luft und wir müssen reden“, sagte Sasuke bestimmend und mit ernster Miene, gleichzeitig wirkte er sogar ein wenig wütend. Etwas unbeholfen öffnete Naruto mit der freien Hand den Gürtel und ging vorsichtig auf die Straße heraus, die blutverschmierte Hand vor seiner Brust gehalten und mit leicht geöffnetem Mund, aus dem noch ein wenig Blut tropfte. Die rote Flüssigkeit hatte sich an der Unterlippe gesammelt und ließ ihn noch blasser und magerer erscheinen, als er ohnehin schon war.
 

Kaum da Naruto auf dem Seitenstreifen stand, ließ er sich zitternd auf dem Boden nieder. Sonnenstrahlen bahnten sich nur schwerfällig ihren Weg durch die mittlerweile dichte Wolkendecke, während Sasuke ein paar Taschentücher aus seinem Gepäck im Kofferraum holte und diese dem 18-Jährigen in die Hand drückte.
 

Für einige Minuten ließ Sasuke ihn in Ruhe seine Hand und Mund säubern, das Husten hatte nun vollends aufgehört und auch die Schweißperlen auf seiner Stirn trockneten auf der Haut. Dies beruhigte den 20-Jährigen vorerst, doch trotzdem stimmte es ihn in seiner Entscheidung nicht mehr um. In seiner Entscheidung den Jungen nicht nach Konoha zu fahren.
 

„Okay. Ich dachte du wüsstest, was du tust, aber anscheinend hast du keine Ahnung“, begann Sasuke zu sprechen, als Naruto sich wieder beruhigt hatte und bloß am Auto gelehnt auf dem Boden saß. Nun blickte er etwas verwirrt wie auch schuldig zu Sasuke hoch.
 

„Ich habe in den Nachrichten ein Bild von dir gesehen und, dass du aus dem Taki - Krankenhaus geflohen bist“, erklärte Sasuke, woraufhin der Blonde betroffen den Blick senkte. „Ich war mir unsicher, was ich tun sollte, doch ich dachte, du wärst alt genug um das selbst zu entscheiden. Naja, wie schon gesagt, habe ich mich getäuscht. Du bist mir eine Erklärung schuldig und dann rufe ich den Krankenwagen.“

„Nein, tu das nicht!“, rief Naruto nun beinahe panisch aus und blickte Sasuke flehentlich an. „Bitte, mach das nicht. Ich will nicht zurück ins Krankenhaus, die stecken mich da einfach nur ins Hospiz.“
 

Diese Worte trafen Sasuke wie ein Schlag gegen den Kopf und er blickte den 18-Jährigen für einige Sekunden wie erstarrt an. Es war schwer für ihn die Bedeutung dieses Satzes zu realisieren und er hatte das Gefühl etwas sagen zu müssen, doch kam kein Wort über seine leicht geöffnetem Lippen. Alles, was er machte, war in die flehenden, azurblauen Augen zu schauen, die nun so voller Schmerz zu sein schienen, dass es ihn beinahe quälte Naruto anschauen zu müssen.
 

„Was?“, fragte Sasuke schließlich wie heiser nach, obwohl er doch jedes einzelne Wort verstanden hatte.

„Die stecken mich ins Hospiz“, wiederholte Naruto und fügte mit gedrückter, kaum vernehmbarer Stimme hinzu: „Zum Sterben.“
 

Das darauf folgende Schweigen zwischen den beiden war so erdrückend, dass Sasuke kaum Luft holen konnte. Nur das laute Rauschen der Autos, die an ihnen in Hochgeschwindigkeit vorbei fuhren, störte die unangenehme Stille. Für einige Sekunden herrschte in Sasukes Kopf das totale Chaos, während Naruto verletzt zu Boden starrte. Als der Ältere nach einiger Zeit immer noch keine Worte fand, meinte der Junge schließlich: „Ich kann dir das alles erklären, aber besser woanders. Hier ist es so laut.“
 

Sasuke nickte als Antwort bloß.

Schweigend stieg er auf der Fahrerseite wieder ins Auto ein, während sich Naruto auf der anderen Seite zurück auf seinen Sitz schleppte. Sie fuhren bis zu einem Rastplatz, bei dem sich ebenfalls ein kleines Motel befand. Es dauerte einige Minuten, in denen Sasuke seine Gedanken wieder sammeln konnte und sich die Worte von Naruto in seinem Kopf immer wieder wiederholten.
 

Die stecken mich ins Hospiz… zum Sterben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Onlyknow3
2012-05-27T16:50:13+00:00 27.05.2012 18:50
Na da bin ich schon mal gespannt was Naruto in die Knie zwingt.
Naruto tut mir leid,das hat er doch nicht verdient.
Weiter so,freu mich auf das nächste Kapitel.



LG
Onlyknow3


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