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Liebe auf (großen) Umwegen

UruhaxKai, ReitaxRuki, HizakixTeru und viele mehr....
von

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Ein Gespräch nach dem anderen - Teil 1

so mal wieder ein kapi
 

ich selbst bin nicht so ganz zufrieden aber naja vielleicht seid ihr ja anderer Meinung
 

übrigens wenn mir jemand die richtige schreibweise von pädofil geben kann wäre ich dankbar, mein pc kennt das wotrt nicht ich habs in allen möglichen schreibweisen versucht
 

viel spaß beim lesen
 

ps wenn irgendwem ein titel zu dem kapi einfällt sagt bescheid
 

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In Shou’s Wohnung verfrachtete Tsukasa Karyu sofort in sein Bett. Er zog ihm Jacke, Schuhe und Hose aus und deckte ihn dann zu. Anschließend suchte er im Badschrank nach fiebersenkenden Mitteln und einem Lappen, welchen er mit kaltem Wasser befeuchtete und diesen dann Karyu auf die Stirn legte.

Dieser wurde dadurch wach und erschrak kurz. „Wo bin ich?“ „Du bist bei mir, Shou und Nao. Karyu, du hast hohes Fieber und Kiro sagte mir, dass deine Eltern zur Zeit nicht Zuhause sind, deshalb hab ich dich erst mal mit zu uns genommen. Irgendwer muss sich ja um dich kümmern.“

„Nein, ich sollte lieber gehen!“, krächzte Karyu. Er stand auf und wollte nach seinen Sachen greifen, die Tsukasa auf einem Stuhl, nahe dem Bett, abgelegt hatte. Ein Schwindelgefühl überkam ihn und er fiel wieder rückwärts aufs Bett.

Tsukasa nutzte die Gelegenheit und drückte ihn wieder aufs Bett. „Du bleibst hier und kurierst dich aus.“ „Aber..“ Du bleibst hier!“, bestimmte Tsukasa mit einem ernsten Blick.

Karyu gab sich geschlagen. „Okay.“

Tsukasa grinste zufrieden und griff nach der Schachtel mit den fiebersenkenden Tabletten. Ein Glas Wasser stand bereits bereit. „Nimm das. Das wird dein Fieber senken.“ Er reichte Karyu das Glas und die Tablette. Karyu setzte sich auf, nahm beides entgegen und stürzte die Tablette mit dem Wasser hinter.

„Zufrieden?“ „Ja, wenn du dich jetzt wieder hinlegst und noch etwas schläfst bin ich völlig zufrieden.“ Karyu zog eine Schnute. Tsukasa konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Was ist so witzig?“ „Du!“ „Und was genau ist so witzig an mir?“, fragte Karyu und verschränkte die Arme.

„Dass du so niedlich bist wenn du dich aufregst.“ „Pah! Ich bin nicht niedlich.“, „Doch und wie!“ Tsukasa stand vom Bettrand auf. „Du solltest jetzt schlafen. Um so eher kannst du wieder gehen.“

Tsukasa stand bereits an der Tür. „Warte Tsukasa! Warum machst du das für mich?“ „Weil es nicht richtig wäre, dich jetzt, krank wie du bist, allein zu lassen.“ „Nein, ich meine das von gestern und so. Du hast mich getröstet und mir gut zugesprochen, hast mich abgehalten, die Dummheit zu begehen, mit dir schlafen zu wollen. Warum?“ Tsukasa seufzte und setzte sich wieder ans Bett.

„Hätte ich denn wirklich über dich herfallen sollen? Dir deine Unschuld rauben?

Ich mag dich sehr gern und ich wollte dich nicht verletzen. Du warst traurig, enttäuscht und natürlich auch betrunken.

Das hat dir die Sicht für die Realität genommen. In Wirklichkeit wolltest du es doch gar nicht. Zumindest nicht von mir.“

Karyu stutzte. Hatte er da gerade leichte Enttäuschung in Tsukasa’s Stimmegehört?

„Wie meinst du das?“ „Du magst doch Kazuki, oder?“ „Woher…?“ „Schon vergessen? Du hast seinen Namen an meine Lippen gehaucht, als du von mir geküsst wurdest. Dafür möchte ich mich übrigens noch mal entschuldigen. Shin hat mir diese Aufgabe gestellt, als die Flasche auf mich zeigte. Es hätte auch jeder andere sein können. Vielleicht wäre es dir ja lieber gewesen wenn es Kazuki gewesen wäre!“

Tsukasa riss sich zusammen und wählte jedes Wort mit Bedacht. Er war sich nicht sicher, ob er Karyu nur mochte oder nicht doch ein bisschen mehr empfand. Zumindest tat es ihm weh, dass Karyu Gefühle für Kazuki hatte.

Aber eins wusste er. Er würde Karyu beschützen.

„Ist schon okay. Ich nehm es dir nicht übel. So schlimm war es nicht. Und ja, mit meinen Gefühlen für Kazuki hast du Recht. Aber er merkt es nicht und ich weiß nicht wie ich ihm meine Gefühle offenbaren soll. Es ist nicht einfach, ihm zu sagen, dass ich gerne mehr für ihn wäre als nur ein guter Freund.“

Karyu flossen bei diesen Worten die ersten Tränen über die Wangen. „Und jetzt scheint er mich sogar noch zu hassen!“ Das Gesicht in den Händen verborgen schluchzte er. Tsukasa fühlte sich kurz überfordert, dann setzte er sich näher zu ihm, nahm ihn in die Arme. Eins war ihm klar, sollte Kazuki Karyu weiterhin verletzen, würde er mit ihm ein ernsthaftes Wörtchen reden.
 

Das konnte doch nicht angehen. Ich sollte mich also wirklich bei diesem Giftzwerg entschuldigen? Kai ist doch wohl alt genug, da braucht er doch keinen Aufpasser.

Andererseits irgendwie ist das ja auch süß, dass er seinen Freund beschützen will. Aber trotzdem! Wegen einem Kuss?

Wenn er wüsste, dass Kai mich schon einmal geküsst hat… Allgemein, was wäre, wenn die beiden wüssten, dass ich Uruha bin, wie würden sie reagieren? Was würde Kai dazu sagen, wenn ich ihm sage, dass er die ganze Zeit in mich verliebt war?

Dies und andere Gedanken gingen mir durch den Kopf als ich auf dem Weg Nachhause war.

Ich schloss gerade die Tür zu unserem Haus auf, da kam mir auch schon jemand stürmisch entgegen und zog mich in eine Umarmung.

Anhand des Parfüms, welches ich an der Person roch, konnte ich mir schon mal sicher sein, dass es nicht Hizaki war. Hizaki roch nicht nach Mann.

Ich befreite mich und sah die Person an.

„Aoi!“ „Hallo Kouyou! Wo warst du die ganze Nacht? Ich hab mir Sorgen gemacht.“ Der schon wieder! Wie kam der überhaupt in unser Haus?

„Das geht dich nichts an!“, pflaumte ich ihn an und ließ ihn dann im Flur stehen. Hizaki saß im Wohnzimmer und schien erfreut mich zu sehen. „Kouyou!“ Sie stand auf und umarmte mich. „Du sollst mir doch bescheid sagen, wenn du über Nacht wegbleibst.“

Mann, ich wollte einfach nur noch ins Bett. „Hizaki, ich hatte viel um die Ohren. Tut mir Leid, dass ich mich nicht gemeldet habe.“

„Du solltest deiner Schwester weniger Sorgen machen!“, entgegnete Aoi und lehnte sich an den Rahmen der Tür. „Ich wüsste nicht, was dich das angeht, Aoi!“, antwortete ich ihm mit leichten Unterdruck in der Stimme. „Außerdem, was machst du schon wieder hier? Ich dachte, du willst nichts von Hizaki und sie nicht von dir?“

Die beiden hatten doch keinerlei Interesse aneinander. Also warum kam der immer noch öfter mal einfach so hier her zu uns? Dazu gab es keinen Grund.

„Aoi war über Nacht hier. Er wollte gestern mit uns eigentlich was unternehmen.“ „Ach wollte er das? Tja tut mir Leid, ich war arbeiten.“

Ich löste mich wieder aus der Umarmung meiner Schwester und griff dann nach Aoi’s Hand. Ich zog ihn zur Tür drückte ihm seinen Mantel in die Hand und schubste ihn zur Tür hinaus.

„Danke, dass du meiner Schwester Gesellschaft geleistet hast. Und nun tschüss!“ Kurz und schmerzlos knallte ich ihm die Worte an den Kopf und die Tür zu.

„Kouyou, sei doch wenigstens ein bisschen netter zu Aoi. Er ist eigentlich ein anständiger Kerl. Er teilt mit mir übrigens auch die Meinung, dass du in dem Host-Club nicht mehr arbeiten solltest.“

„Hizaki, wie oft soll ich dir das noch sagen? Ich mag diesen Job, er macht mir Spaß. Meine Kollegen und meine Gäste beziehungsweise Kunden sind sehr nett und ich hab sie lieb gewonnen. Ich werde den Job nicht aufgeben, bloß weil du und dieser Kerl da, etwas dagegen habt.“

„Aber Kouyou, anderen Männern schöne Augen machen um sie dann hängen zu lassen? Meinst du denn, dass das sehr moralisch ist, ihnen etwas vor zu machen?“

Ich seufzte. Meine Schwester hatte es wohl nicht verstanden, dass beides auf dem Wissen beruht, dass der Job bloß so etwas wie Entertainment für die Kunden ist und nicht mehr.

„Sowohl wir Hosts als auch die Kunden sind sich im Klaren darüber, dass keine echten Gefühle dabei sind.“ „Und was ist, wenn du dich verlieben solltest und diese Person aber dich nicht liebt? Kouyou, ich will, dass du glücklich wirst, aber doch nicht so! Willst du denn um jeden Preis verletzt werden?“

„Seit Bou gestorben ist, ist mir eh alles egal. Und außerdem ist es im Maid-Cafe auch nicht besser. Da hat sich nämlich jemand in mich verliebt Aber er liebt nicht mich, sondern Uruha. Und er würde mich auch niemals lieben können, ich weiß nämlich, dass er Hetero ist. Also nehmen sich beide Jobs nicht viel. Bei beiden verletze ich Menschen und ich werde verletzt.“

Ich rannte die Treppe rauf in mein Zimmer. Die Tränen konnte ich nicht mehr zurückhalten.

Dort warf ich mich auf mein Bett und heulte.

Warum verstand es denn keiner? Ich wollte doch mit dem Job als Host nur anderen, meist unglücklichen, Menschen nur die Nähe und Zuneigung geben, die sie brauchten. Und mir auch dessen Zuneigung und Aufmerksamkeit zuteil werden lassen. Was war falsch daran? Lieben würde ich sowieso keinen mehr können. Weil ich nicht will, dass noch mal jemand so leidet wie Bou. Da leide doch lieber ich für mich allein.

Bou warum hast du dich bloß umgebracht? Wieso?

Und Kai muss ich auch irgendwie aufklären, dass er nicht weiter nach mir suchen soll! Am Ende macht das noch unsere Freundschaft kaputt, die gerade erst anfängt zu wachsen. Nicht dass sie im Keim erstickt wird, bevor sie erste Blätter trägt.

Vielleicht sollte ich im Maid-Cafe aufhören? Aber ich brauche doch das Geld! Das ist alles so verzwickt.

„Kouyou, darf ich reinkommen?“ Hizaki klopfte an meine Tür. „Ja!“, antwortete ich erstickt. Sie trat ein und setzte sich zu mir auf den Bettrand. „Willst du mir was sagen?“ Ich schüttelte den Kopf und schmiegte mich einfach an sie. Sie strich mir über den Kopf.

„Ich werde im Maid-Cafe aufhören!“, sagte ich schließlich nach einer Weile. „Warum?“, fragte Hizaki, ganz ruhig, wie ich feststellen musste. „Weil ich nicht will, dass Kai einer Traumgestalt hinterher läuft. Ich werde Uruha einfach für immer verschwinden lassen, bevor es zu spät ist. Er soll nicht leiden.“ „Seit wann interessieren dich die Gefühle anderer?“

Ja, seit wann waren mir die Gefühle anderer wichtig? Ich brachte anderen genau die gleiche Ignoranz und Unfreundlichkeit entgegen, wie sie mir entgegengebracht wurden, sofern es nicht mit meinen Jobs zu tun hatte, wo ich freundlich sein musste, ob ich wollte oder nicht. Da musste ich mich leider zusammenreißen.

Vielleicht weil ich wusste, dass jemand mich sehr gern hatte und ich diese Person auch mochte, auch wenn sie mir wehgetan hat?

„Ich weiß es nicht! Ich weiß nur, dass ich Kai nicht verletzen will. Das hat er nicht verdient, nachdem…“ meine Stimme versagte. „Nachdem was? Wer ist dieser Kai, willst du es mir erzählen?“

Erneut schüttelte ich den Kopf. Ich empfand, dass es noch nicht an der Zeit war, ihr davon zu erzählen.
 

Ruki erwachte währenddessen wieder. „Na, aufgewacht?“, fragte Reita. Ruki sah sich um. „Du bist bei mir Zuhause. Nachdem du eingeschlafen bist, hab ich dich sofort hier her gebracht.“ Irritiert sah Ruki Reita an. „Eingeschlafen?“

Da fiel es ihm wieder ein.

„Du hast mich diese Schlaftablette schlucken lassen! Wieso hast du das gemacht?“ Ruki warf die Decke von sich und stand auf. Er war noch recht wackelig auf den Beinen. Ihm wurde schwindelig. „Du solltest noch nicht zu hastige Bewegungen machen.“ Reita drückte Ruki wieder auf das Bett zurück. „Die Tabletten lassen in der Wirkung nur sehr langsam nach.“ „Ich will aber zu Kai!“, protestierte Ruki. „Du brauchst dir keine Sorgen um ihn machen. Er ist inzwischen einmal aufgewacht und Nao hat mit ihm gesprochen. Kai ist uns nicht böse, keinem von uns. Und jetzt schläft er wieder, denn er braucht Erholung. Genau wie du!“ „Ich will nicht schlafen, und noch so eine Tablette werde ich nicht schlucken.“ „Musst du auch nicht. Mir reicht es, wenn du liegen bleibst und dich so etwas ausruhst.“ Ruki erkannte, dass es eh keine andere Möglichkeit gab, also beschloss er liegen zu bleiben. „Übrigens, solltest du dich vielleicht mal bei Kouyou entschuldigen!“ „Wieso?“, fragte Ruki angriffslustig.

„Weil du ihm Unrecht tust. Warum wolltest du ihn denn fast verprügeln?“ „Ich kam ja noch nicht mal dazu. Du hast mich ja davon abgehalten.“, entgegnete Ruki und setzte sich wieder auf, wobei ihm aber schwindelig wurde. Reita schüttelte seufzend den Kopf und drückte Ruki erneut in die Kissen. „Wenn ich dich nicht gestoppt hätte, hätten es die Ärzte getan. Was ist dir lieber? Hier bei mir oder im Krankenhaus unter Beobachtung?“

Geschlagen schüttelte Ruki den Kopf. „Sorry!“, stammelte er und sah verlegen weg. „Stimmt, du hast Recht. Tut mir Leid.“ „Schon gut.“ Reita stand auf und wandte sich zum Gehen. „Ruh dich noch ein bisschen aus, von mir aus schlaf auch noch eine Runde. Ich hab nichts dagegen wenn du sogar über Nacht bleibst.“ „Reita, das geht doch nicht!“, erwiderte Ruki. *Ich bin so gemein zu ihm und fahre ihn ständig an, weil ich meine Wut loswerden will und er ist trotzdem so nett zu mir.* „Doch, ist schon in Ordnung. Und keine Sorge, ich werde schon nicht über dich herfallen. Ich schlaf auf dem Sofa.“ „Reita, ich bin hier Gast, also musst du nicht auf dem Sofa schlafen, sondern ich.“ *Jetzt will der sogar schon wegen mir auf dem Sofa schlafen.* „Reita, warum tust du das für mich?“ „Weil wir Freunde sind.“
 

Shin und Kiro waren indessen auch Zuhause angekommen. „Karsten, mein Junge, wo kommt ihr denn jetzt her?“ „Sorry Mutter, wir waren bei Kai. Er hatte doch Geburtstag und da haben wir gefeiert.“ „Genau, davon haben wir dir doch erzählt, Mama!“, fügte Shin hinzu. „Ach ja, das hattet ihr ja gesagt.“ „War aber eine lange Feier.“, meinte der Vater, der gerade dazu kam. „Ja, wir haben halt bis in den Morgen hinein gefeiert und dann haben wir alle bei Kai übernachtet.“ Kiro nickte Shin zu. Es war besser, wenn sie ihren Eltern nichts von dem Vorfall mit dem Krankenhaus erzählten. Ihre Mutter würde sich große Sorgen machen und sie nie wieder weggehen lassen. „Jedenfalls kommt ihr gerade rechtzeitig zum Essen.“ „Was gib es denn?“; fragte Shin, er hatte wirklich Hunger. Seit der Pizza gestern, hatte er nichts mehr gegessen. Bis jetzt war es ihm nicht so bemerkbar geworden, weil er andere Sorgen hatte, aber als seine Mutter das Essen erwähnte, meldete sich auch sein Bauch zu Wort, mit einem mächtigen Brummen.

„Da scheint aber jemand Hunger zu haben.“, lächelte die Mutter. „Nicht nur er, ich auch!“, sagte Kiro und legte sich die Hand auf den Bauch.
 

Kazuki war im Park, saß auf einer Bank und starrte auf den See. Seine Tränen waren versiegt. Dass es zu regnen begonnen hatte interessierte ihn nicht. *Das ist nicht fair. Sie haben alle die Person die sie lieben um sich, und ich?* Er hob einen Stein auf und warf ihn mit voller Wucht ins Wasser. „Warum seid ihr so blöd und haltet eure Gefühle zurück? Ihr müsst schließlich keinem Lehrer sagen, dass ihr euch in ihn verliebt habt.“, schrie er und warf vor Wut immer neue Steine ins Wasser.

„Ihr seid alle solche Idioten!“, schrie er und ging weinend in die Knie. „Kazuki-kun?“ Kazuki reagierte nicht. Jemand hockte sich neben ihn.

„Wer immer Sie sind, lassen Sie mich in Ruhe!“, fauchte er. Die Person neben ihm packte ihn bei den Schultern und zog ihn hoch. „Ich sagte, lassen Sie mich in Ruhe.“ Kazuki wollte nur die Hände weg schlagen aber aus Versehen schlug er seinem Gegenüber ins Gesicht. Er erschrak über sich selbst, als er sah, wen er da gerade geschlagen hatte. „Manabu-sensei?!“, stieß er erschrocken hervor. Der Referendar sah ihn schweigend an, während er sich die Wange rieb.

„Go… gomen nasai!“, stammelte Kazuki. Er wollte nicht glauben, dass er gerade seinen Lehrer geschlagen hatte. Neue Tränen sammelten sich in seinen Augenwinkeln, er verbeugte sich entschuldigend und rannte dann weg.

*Ich bin doch so ein Idiot!*

Als er nicht mehr konnte blieb er stehen, stützte sich an einem Baum ab um Luft zu holen. Dabei schlug er mehrmals mit der Faust gegen den Baum. Dass seine Hand bereits blutete merkte er nicht.

„Wieso er? Wieso, wieso, wieso?“, schrie er. Er ging in die Knie. *Das kann doch nicht wahr sein!?*

Sein Körper wurde von Schluchzern geschüttelt.

„Kazuki-kun, darf ich mich dir nähern, oder schlägst du mich dann gleich wieder?“ Kazuki antwortete nicht. Wieso war sein Lehrer ihm gefolgt?

„Kazuki, ich komme jetzt zu dir.“ Manabu wollte verhindern, noch einen Schlag zu kassieren. Kazuki versteifte in seiner Haltung und konnte nicht aufhören zu weinen.

Als Manabu sich zu ihm hockte und ihn besorgt ansah zuckte er leicht zusammen. „Kazuki, was ist los?“ Angesprochener antwortete nicht und starrte stattdessen apathisch ins Leere. Manabu zog Kazuki auf die Füße und schloss ihn dann in eine Umarmung. „Was bedrückt dich, Kleiner?“, fragte er beruhigend und strich Kazuki durch die nassen Haare. „Manabu-sensei!“, schluchzte Kazuki und drückte sich an ihn. „Es tut mir so Leid! Ich wollte Sie nicht schlagen!“, schniefte Kazuki.

„Ist nicht so schlimm.“, meinte Manabu und drückte Kazuki leicht von sich um ihm ins Gesicht zu sehen.

Kazuki konnte Manabu nicht ansehen, schlug sanft dessen Hände von seinen Schultern, wobei ihm ein schmerzliches Zischen über die Lippen huschte. „Was ist mit deiner Hand?“, fragte Manabu besorgt, als er die blutigen Fingerknöchel sah. „Nichts!“, antwortete Kazuki knapp und versuchte seine Hand zu verstecken. Doch Manabu war schneller und griff nach ihr. „Autsch!“, zischte Kazuki und eine Schmerzensträne rann über seine Wangen. „Das sieht schlimm aus. Wir sollten das im Krankenhaus behandeln lassen.“ „Nein, das geht schon. Ich muss nicht ins Krankenhaus. Sayonara, Sensei.“ Er wandte sich ab, aber Manabu hielt ihn auf. „Wenn du schon nicht ins Krankenhaus willst, dann bringe ich dich zu einem Freund von mir. Er studiert Medizin und hilft manchmal im Krankenhaus aus. Weil so lass ich dich jetzt nicht gehen.“ Und ehe Kazuki sich versah hatte Manabu ihn auch schon aus dem Park in die U-Bahn gezogen.

Bei Manabu Zuhause hatte dieser ihm erst mal ein Handtuch gegeben, damit er sich die Haare trocknen konnte. Dann hatte er ihm einen Bademantel gereicht, damit er seine Nassen Sachen ausziehen kann, und ihm einen Tee gekocht.

Kazuki hatte alles über sich ergehen lassen. Er war zu geschockt und musste erst mal verarbeiten, dass sein Lehrer, der Mann, den er liebte, sich um ihn sorgte. Es klingelte an der Tür.

„Miyavi, schön, dass du kommen konntest!“

„Aber immer doch. Wenn mein bester Kumpel Hilfe braucht bin ich sofort zur Stelle. Also wie kann ich helfen?“ Ein Mann ungefähr im selben Alter wie Manabu betrat die Wohnung, er hatte schwarze Haare mit bunten Strähnen drin und trug ziemlich ausgefallene Klamotten. *Das soll ein Arzt sein? Ach nein, er ist ja nur Medizinstudent. Aber trotzdem, soll ich den wirklich an meine Hand ran lassen?*, überlegte Kazuki.

„Miyavi, das ist Kazuki, ein Schüler von mir!“, stellte Manabu die beiden vor. „Ah, der ist ja süß.“ Miyavi leckte sich über die Lippen. *Was soll das denn jetzt? Ich bin doch nicht süß und warum schaut der mich so komisch an?* „Da hat Manabu sich ja wirklich einen Süßen geangelt.“, grinste Miyavi und sah zu Kazuki. „Miyavi! Beziehungen zwischen Lehrern und Schülern sind verboten. Außerdem wie kommst du darauf, dass ich mit ihm was habe?“, fragte Manabu empört, wurde aber leicht rot.

„Ich bitte dich, mein Lieber! Das sieht man doch, dass du was für ihn empfindest. Leugnen bringt nichts.“ „Miyavi, das stimmt nicht.“, beharrte Manabu. „Ach ja, und warum ist der Kleine dann hier? Du hast noch nie einen Schüler mit zu dir Nachhause genommen. Das ist doch schon komisch oder?“, entgegnete Miyavi hartneckisch.

Kazuki sah zwischen den beiden hin und her. Sie schienen gute Freunde zu sein, wenn Miyavi ihn so gut kannte. Aber was hatte Miyavi gesagt, Manabu hätte Gefühle für ihn? Konnte er also doch noch hoffen?

*Nein, schlag dir das aus dem Kopf, Kazuki! So ist es nicht und selbst wenn es so sein sollte, Manabu hat Recht. Wir dürften keine Beziehung eingehen, selbst wenn wir wöllten.*

„Ich habe ihn im Park getroffen. Er sah wütend aus und dann habe ich seine Hand gesehen und habe mir Sorgen gemacht. Ich habe nur so gehandelt wie jeder Mensch zu handeln hat, wenn jemand verletzt ist.“, erklärte Manabu sein Handeln.

„Wie du meinst. Na dann, zeig mal deine Hand her?“ Miyavi wandte sich von Manabu ab und schenkte Kazuki nun seine volle Aufmerksamkeit. Misstrauisch hielt Kazuki Miyavi seine Hand hin. „Mmh, sieht böse aus, aber es sieht schlimmer aus als es ist. Gebrochen ist nichts. Wahrscheinlich verstaucht.“, stellte Miyavi fest.

„Ich werde dir jetzt eine desinfizierende und schmerzlindernde Salbe drauf machen und dann die Hand verbinden.“

Gesagt getan.

„Du solltest die Hand nicht zu sehr beanspruchen. Aber alltägliche Tätigkeiten kannst du natürlich trotzdem noch ausführen.“ „Domo arigatou!“, hauchte Kazuki. Auch wenn man es nicht für möglich hielt, der Kerl verstand was von seinem Werk.

„Ruf mich an, wenn irgendwelche Vorkommnisse sind.“ Meinte Miyavi und wandte sich zum Gehen. An der Tür legte er eine Hand auf die Schulter seines besten Freundes. „Ob du es glaubst oder nicht, dass du ihn liebst sieht man dir an.“, grinste Miyavi und war dann verschwunden.

Manabu setzte sich wieder an den Küchentisch, wo Kazuki gedankenverloren saß und aus dem Fenster starrte.

„Bilde dir nichts auf die Worte von Miyavi ein! Der redet gerne solchen Müll, wenn der Tag lang ist.“ Kazuki nickte bloß. „Möchtest du mir vielleicht sagen, was vorhin los war?“, fragte Manabu um das Thema zu wechseln.

„Nein, es war nichts!“, entgegnete Kazuki. „Sicher? Nach nichts sah es aber nicht aus!“, bohrte Manabu weiter. Er wollte wissen was Kazuki so aufgeregt hatte, dass er sich sogar selbst verletzte.

„Es war nichts.“, brüllte Kazuki etwas vorschnell und sah Manabu wütend an. Dieser begegnete seinem Blick ohne eine Regung.

Sofort tat es ihm wieder Leid. „Gomen nasai!“ „Schon gut. Du musst es mir nicht sagen.“ *Schließlich bin ich ja nur ein Lehrer und mehr nicht. Es ist besser, wenn ich nicht zu viel

von dir weiß.*, beendete Manabu seine Sätze in Gedanken.

„Du solltest langsam heimgehen!“ *Jetzt ist er sauer!*, war Kazuki sich sicher. „Sensei, ich wollte nicht…“ „Vergiss es! Und nun begleite ich dich noch zur Tür.“

Mit gesenktem Kopf stand Kazuki auf und ging zur Wohnungstür, dicht gefolgt von Manabu. „Wir sehen uns dann morgen!“, verabschiedet Manabu seinen Schüler. „Ja, bis morgen.“, verabschiedete Kazuki sich ebenfalls und ging dann die Treppe runter und verließ das Haus. Manabu lehnte sich an der Tür an und rutschte schließlich an ihr herunter. *Miyavi, wieso hast du aus dem Nähkästchen geplaudert? Was soll er denn jetzt von mir denken? Das ich ein pädophiler Lehrer bin?* Er wusste genau, dass er Kazuki morgen noch mal darauf ansprechen musste.

Doch Kazuki war so beschämt, dass er sich entschied, am nächsten Morgen nicht in die Schule zu gehen.



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